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Kreuz & Quer - Leben im Neuwiedenthal

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Inhalt<br />

2 Kreative Impulse – Kulturhaus Süderelbe<br />

2 <strong>Neuwiedenthal</strong>er Dorffest 2004<br />

3 Aktiv für <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

3 Und der Name ist Drachenthal<br />

4 Fortschritt „unter Tage“<br />

4 Apfeltour ins Alte Land<br />

4 Berufsberatung für Jugendliche<br />

5 Malerei aus dem Stubbenhof<br />

5 Auf den Spuren des Wachtelkönigs<br />

6 15 Jahre Galleria<br />

6 Schon Großmutter liebte Thymian<br />

7 Fuxi’s Scheune<br />

7 Beichten an der Straßenecke<br />

8 <strong>Neuwiedenthal</strong> LIVE<br />

8 Fotorätsel<br />

<strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

kostenlos Ausgabe 5 Winter 2004/2005<br />

Krippe der besonderen Art<br />

In der Neugrabener Heilig-<strong>Kreuz</strong>-Kirche<br />

befindet sich eine Krippe der besonderen<br />

Art. Sie hängt als dreiflügeliger<br />

Klappaltar an der Wand. Gestaltet<br />

wurde das Hochrelief Ende der 80er<br />

Jahre vom irischen Bildhauer Sean<br />

Mc Donnell, der seit über 20 Jahren in<br />

He<strong>im</strong>feld wohnt.<br />

Ganz zu sehen bekommt man die Krippe<br />

aus Lindenholz nur in der Adventszeit.<br />

Dann werden die drei Teile des Triptychons<br />

aufgeklappt und erinnern an die<br />

wundersame Geschichte von der Geburt<br />

Christi. „Gloria in Excelsis Deo“, also „Ehre<br />

sei Gott in der Höhe“, steht da über<br />

der heiligen Familie. Auf den Seitenteilen<br />

sind links die Hirten und rechts die heiligen<br />

drei Könige dargestellt.<br />

Sternendeuter ohne Krone<br />

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass<br />

die Könige keine Kronen tragen. Und<br />

Heiligenscheine gibt es auch keine. Der<br />

Künstler hat ganz bewusst auf dieses<br />

sonst so typische Beiwerk verzichtet:<br />

„Ich wollte hervorheben, dass die Könige<br />

vor allem weise Männer und Sternendeuter<br />

waren, die die Geburt des<br />

Jesuskindes vorhergesehen hatten. Die<br />

Heiligenscheine habe ich weggelassen,<br />

damit die ganze Situation noch realer<br />

wirkt, also näher an der Wirklichkeit“,<br />

so Mc Donnell. Über drei Jahre arbeitete<br />

er an dem Werk, das seit 1988 in der<br />

Heilig­<strong>Kreuz</strong>­Kirche in Neugraben zu<br />

bewundern ist.<br />

Der 50jährige Ire kam vor 24 Jahren nach<br />

Deutschland, lebte zunächst für zwei Jahre<br />

in Bremerhaven. Seit 1982 ist er in<br />

Hamburg­He<strong>im</strong>feld ansässig, inzwischen<br />

mit seiner Frau und zwei Töchtern. Die<br />

Verantwortung für seine Familie bewog<br />

ihn auch, das <strong>Leben</strong> als freier Künstler<br />

aufzugeben. Mittlerweile arbeitet er als<br />

Kunst­ und Musiklehrer an der katholischen<br />

Schule Neugraben. Zum Schnitzen<br />

kommt er nur noch selten. Stattdessen<br />

spielt er mit großer Leidenschaft Mandoline<br />

in der Irish Folk Band „Noisy Old<br />

Men“ aus Neu Wulmstorf. Wer Sean<br />

Wochenmarkt in <strong>Neuwiedenthal</strong>?<br />

Schon lange ein bewegendes Thema<br />

<strong>im</strong> Stadtteil: Soll es in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

einen Wochenmarkt geben oder<br />

nicht? Wir möchten Ihre Meinung dazu<br />

hören.<br />

In den letzten Jahren ist die Einrichtung<br />

eines kleinen Wochenmarktes in<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> <strong>im</strong>mer wieder kontrovers<br />

diskutiert worden. Unter den<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern, unter den Geschäfts­ und<br />

Ladeninhabern sowie in der örtlichen<br />

Politik. Was würde ein Wochenmarkt<br />

für den Stadtteil bringen? Eine attraktive<br />

Einkaufsmöglichkeit? Einen wichtigen<br />

gesellschaftlichen Treffpunkt für die Bewohner?<br />

Wäre er eine Konkurrenz für die<br />

in <strong>Neuwiedenthal</strong> ansässigen Geschäfte?<br />

Oder vielleicht eine Bereicherung? Muss<br />

der bestehende Neugrabener Markt eine<br />

Konkurrenz fürchten?<br />

Fotos: HD<br />

Seit dem 1. Advent<br />

ist sie wieder<br />

zu bewundern:<br />

Krippe der Heilig­<br />

<strong>Kreuz</strong>­Kirche in<br />

Neugraben<br />

Mc Donnell lieber als Holzschnitzer<br />

erleben möchte, kann <strong>im</strong> Kulturhaus<br />

Süderelbe einen Schnitzkurs bei ihm belegen.<br />

Der Kurs läuft halbjährlich, <strong>im</strong>mer<br />

dienstags von 19 bis 22 Uhr. Der nächste<br />

beginnt <strong>im</strong> Februar 2005.<br />

PH<br />

Künstler Sean Mc Donnell (50)<br />

Ein Vorschlag ist, den Markt probeweise<br />

für ein Jahr einzurichten und die Entwicklung<br />

genau zu beobachten. Wie ist Ihr<br />

Standpunkt? Schreiben Sie uns! Rufen<br />

Sie uns an! Nicht nur wir sind gespannt.<br />

Stadtteilbüro der ASK, TorstenKoschützke<br />

Striepenweg 40, 21147 Hamburg<br />

Tel. 040 / 280 878 24<br />

Fax 040 / 280 878 22<br />

koschuetzke@ask­hamburg.de


Foto: HD<br />

Seite 2 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Ausgabe 5 Winter 2004/2005<br />

Kreative Impulse – Kulturhaus Süderelbe<br />

Von Künstlern lernen <strong>im</strong> Kulturhaus<br />

Der Jägerhof am Ehestorfer Heuweg<br />

wird häufig als Urzelle <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />

bezeichnet. Das ist historisch<br />

nicht ganz richtig. Aber den kulturellen<br />

Mittelpunkt des Stadtteils darf<br />

man ihn getrost nennen. Denn hier<br />

befindet sich das „Kulturhaus Süderelbe“.<br />

Viele schöpferische Ideen werden<br />

in der dreigeschossigen Putz-Villa geboren<br />

und strahlen über <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

hinaus.<br />

Ein Besuch <strong>im</strong> Kulturhaus lohnt sich. Das<br />

prachtvolle Gebäude liegt in einem Park<br />

am Fuß der Harburger Berge. Schon der<br />

Eingang verkündet Fantasie. Als Pforte<br />

dient ein mächtiger und eigenwilliger<br />

Torbogen. Entworfen hat ihn Marie­Luise<br />

Holtz. Sie ist die umtriebige Gründerin<br />

des Vereins „Theater­Nah­Bei“, aus dem<br />

vor über 25 Jahren das Kulturhaus Süderelbe<br />

hervorgegangen ist.<br />

Unter dem Motto „Mit Künstlern arbeiten<br />

– von Künstlern lernen“ entwickelt<br />

das Kulturhaus kreative Impulse und<br />

setzt sie um. Wichtig ist<br />

dabei die enge Zusammenarbeit<br />

mit Schulen,<br />

dem Haus der Jugend<br />

und anderen Einrichtungen.<br />

Aktuelles Beispiel:<br />

Der Künstler Mohammed<br />

Reza Ogathian vom<br />

Kulturhaus entwarf den<br />

Drachen auf dem neuen<br />

Parkgelände am Stubbenhof,<br />

jetzt „Drachenthal“<br />

genannt.<br />

Auch die vielen und<br />

kontinuierlichen Kursangebote<br />

zeugen von bunter<br />

Kreativität. Künstler<br />

unterschiedlicher Nationalitäten<br />

vereinen ihre<br />

Fähigkeiten zu einem<br />

interessanten Mix, von<br />

dem alle Akteure profitieren.<br />

Der Zeichen­ und Malkurs von<br />

Dörte Ellerbrook steht für ein aktuelles<br />

Beispiel aus der breiten Angebotspalette.<br />

In dem Unterricht mit dem<br />

klangvollen Namen „Stillleben, ganz<br />

lebendig“ setzen die Teilnehmer voll<br />

und ganz auf ihre eigene Kreativität.<br />

Dadurch entstehen weit stärkere<br />

Erfolgserlebnisse, als wenn sie sich<br />

ausschließlich an großen<br />

Vorbildern messen<br />

würden. Der Austausch<br />

in der Gruppe ist sehr<br />

wichtig für den eigenen<br />

künstlerischen Entwicklungsprozess,<br />

da sind<br />

sich alle Beteiligten einig.<br />

Egal ob sie 14 oder<br />

88 Jahre alt sind.<br />

JR<br />

... und Jenny Titze (18)<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er Dorffest 2004<br />

Auch menschengroße Hühner mit quietschgelben Federn leben <strong>im</strong> <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

Zeichnen Stillleben nach eigenen Vorgaben: Jörg Brust (50) ...<br />

1500BesucherkamenAnfangSeptember<br />

bei schönstem Spätsommerwetter<br />

auf die grüne Festwiese mitten in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

und amüsierten sich prächtig<br />

in der ländlichen Atmosphäre. Ob<br />

Sackhüpfen,ErbsenklopfenoderStrohwerfen<br />

– die unterschiedlichen Spiele<br />

kamen bei Jung und Alt gut an.<br />

Die achtköpfige Bläsertruppe „Blaswerk“<br />

heizte die St<strong>im</strong>mung an und<br />

die „Flying Kids“ machten Salto über<br />

Strohballen in atemberaubender Höhe.<br />

Mittendrin: zwei menschengroße Hühner,<br />

die die Menge mit kleinen Sketchen<br />

unterhielten. „Hier ist mächtig was los.<br />

Meine Kinder fragen schon, wann das<br />

nächste Dorfest stattfindet“, berichtete<br />

Gulé Caklo aus dem Rehrstieg. Die<br />

Kitas, die Schule Lange Striepen, ASK,<br />

das Unterstützungsnetzwerk Süderelbe<br />

und nicht zuletzt auch die Redaktion der<br />

Kursangebot<br />

Das Kursangebot des Kulturhauses<br />

Süderelbe hält für jeden etwas bereit:<br />

Singen für Kinder unterschiedlicher<br />

Altersgruppen, Breakdance,<br />

Ölmalerei für Anfänger und Fortgeschrittene,<br />

Zeichnen, Malen, Töpfern,<br />

Basteln für junge Leute, Aktzeichenkurs<br />

und vieles mehr.<br />

Auskünfte zu den Kursen:<br />

Tel. 040 / 796 72 22<br />

<strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong> waren mit phantasievollen<br />

Angeboten auf dem Dorffest präsent.<br />

Das Café Elba, Fischhaus Holst und<br />

Schlachter Lesser servierten rustikale<br />

und sehr schmackhafte Speisen. Neben<br />

den Mitwirkenden aus <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

beteiligten sich in diesem Jahr auch das<br />

Freilichtmuseum am Kiekeberg und ein<br />

Obstbauer aus dem Alten Land am Dorffest.<br />

Neugierige konnten sich auf die gemütliche<br />

Art über den Stadtteil informieren:<br />

Zwei Heidekutschen standen zu<br />

Spazierfahrten durch das <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

bereit. Für die kleinen Reiter gab es Ponys<br />

sowie einen eher widerwilligen elektrischen<br />

Bullen. Wer in der Lage war, ein<br />

kleines Rätsel über den Stadtteil zu lösen,<br />

könnte einen Kugelschreiber und einen<br />

Luftballon mit dem Logo „<strong>Leben</strong> <strong>im</strong> <strong>Neuwiedenthal</strong>“<br />

ergattern.<br />

Friedrich Becker<br />

Fotos: PQ


Foto: ASK<br />

Foto: ASK<br />

Ausgabe 5 Winter 2004/2005 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Seite 3<br />

Vier Fragen – Vier Antworten: Aktiv für <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

K&Q: Sie sind aktiv in <strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />

Was genau machen Sie?<br />

Ulrike Bögel: 30 Jahre lang habe ich in<br />

einer Kita gearbeitet und die Nöte der<br />

Macht sich seit Jahrzehnten für den Stadtteil stark:<br />

Ulrike Bögel<br />

Menschen aus nächster Nähe kennen<br />

gelernt. Früh habe ich eine Besorgnis er­<br />

Und der Name ist Drachenthal<br />

Am 23. Oktober konnte die<br />

umgestaltete Grünfläche zwischen<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße<br />

und Minnerweg eingeweiht<br />

werden. Mit einem Fest nahmen<br />

die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner die vielen neuen Attraktionen<br />

in Besitz.<br />

Am Eröffnungstag war so richtig<br />

mieses Hamburger Herbstwetter.<br />

Das hielt aber etwa<br />

100 <strong>Neuwiedenthal</strong>er nicht<br />

davon ab, der Einladung zur<br />

Einweihungsfeier zu folgen. Ihr<br />

Erstaunen war groß. Von den<br />

ehemals vermüllten und heruntergekommenen<br />

Flächen um<br />

das so genannte „Krematorium“<br />

ist nichts geblieben. Fast nichts,<br />

denn ein kompletter Abriss wäre<br />

viel zu teuer gewesen. Stattdessen<br />

wurde der Betonklotz nach<br />

der Idee eines freien Künstlers zu<br />

einem riesigen bunten Drachen<br />

umgeformt. Schon bevor die Spiel­ und Sportmöglichkeiten<br />

fertiggestellt waren, sah man<br />

Scharen von Kindern und Jugendlichen<br />

auf dem Gelände herumtollen. Ein Multifunktionsfeld<br />

erlaubt jetzt zum Beispiel<br />

Basketball oder Fußball. Eine Vielzahl<br />

von Spielgeräten lädt zum Rutschen,<br />

Buddeln und Klettern ein. Auf dem Fest<br />

konnten die Kinder unter fachkundiger<br />

Anleitung die ersten Kletterversuche<br />

wagen. An ältere Bewohner wurde auch<br />

gedacht. Es gibt ruhigere Bereiche direkt<br />

an der Seniorenwohnanlage, wo Bänke<br />

zum Verweilen einladen und später Rosenbeete<br />

gepflanzt werden sollen.<br />

Aylin Nuhbasa, Gewinnerin des 2. Preises<br />

<strong>im</strong> Namenswettbewerb<br />

regende Entwicklung in unserem Stadtteil<br />

benannt und die BewohnerInnen ermutigt,<br />

ihre Sorgen der Kommunalpolitik<br />

vorzutragen. Ich habe mit Nachbarschaften<br />

Begegnungen organisiert<br />

und Feste gefeiert. Wir sind<br />

gemeinsam auf die Straße<br />

gegangen und haben viel<br />

erreicht. Aus familiären Gründen<br />

musste ich meine aktive<br />

öffentliche Arbeit einschränken.<br />

Aber in vielen Gesprächen<br />

erkenne ich, dass es für<br />

uns, die wir hier leben, <strong>im</strong>mer<br />

wieder viel zu tun gibt. Nur<br />

wir BewohnerInnen können<br />

etwas verändern. Wir sollten<br />

uns gegenseitig Mut machen,<br />

für unsere Wohn­ und Le­<br />

bensqualität einzutreten.<br />

Was gefällt Ihnen an <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

besonders?<br />

In <strong>Neuwiedenthal</strong> zu wohnen bedeutet,<br />

mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß<br />

Spielgerät und Kunstobjekt in einem: der Drache vom <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

Höhepunkt des Festes war die Enthüllung<br />

des neuen Namensschildes. Über<br />

100 Zuschriften waren <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

Namenswettbewerbs bei der Jury,<br />

die sich aus der Redaktionsgruppe von<br />

<strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong> und einem Mitarbeiter des<br />

Bezirksamtes zusammensetzte, einge­<br />

schnell überall zu sein. Wir haben hier<br />

Heidegebiete, Wald, Moor, das Alte<br />

Land mit seinen gediegenen Orten. In<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> zu wohnen bedeutet,<br />

dass ich Nachbarschaft leben kann. Man<br />

trifft Bekannte, kann mal eben reden. Ich<br />

habe alle Vorteile, die ein <strong>Leben</strong> in der<br />

Stadt bietet, lebe aber in einem Vorort<br />

mit allem Drum und Dran.<br />

Was ist schlecht?<br />

Viele Hausgemeinschaften können sich<br />

nicht mehr verständigen. Treppenhäuser,<br />

Außenanlagen und Spielplätze sind<br />

erschreckend verdreckt. Viele haben<br />

Angst, abends unterwegs zu sein. Die<br />

Umgangssprache auf der Straße verstärkt<br />

die Angst der BewohnerInnen. Die Wohnungsbaugesellschaften<br />

haben zu wenig<br />

getan, einer Fehlentwicklung entgegenzuwirken<br />

und den Hausgemeinschaften<br />

keine wirksame Hilfe angeboten. Der<br />

S­Bahnhof ist sehr beschwerlich für<br />

Familien, Behinderte und SeniorInnen.<br />

Vieles ist nicht familienfreundlich. Noch<br />

troffen. Und der Gewinner<br />

heißt Folker Heinecke. Sein<br />

Vorschlag: Drachenthal.<br />

Die Schreibweise „thal“<br />

soll an <strong>Neuwiedenthal</strong> erinnern.<br />

Die links und rechts<br />

der Grünfläche stehenden<br />

Hochhäuser symbolisieren<br />

die Hänge des Tals. Die Fußwege<br />

schlängeln sich wie<br />

ein Flussbett genau auf den<br />

Drachen zu.<br />

Insgesamt fanden alle<br />

Festteilnehmer die neue<br />

Anlage richtig gut gelungen.<br />

Und dabei ist nicht<br />

zu vergessen, dass viele<br />

Bewohner bei der Planung<br />

maßgeblich beteiligt waren.<br />

Dafür nochmals herzlichen<br />

Dank!<br />

TK<br />

heute verlassen Familien <strong>Neuwiedenthal</strong>,<br />

weil sie sich nicht mehr wohl fühlen und<br />

sich für ihre Kinder ein anderes Umfeld<br />

wünschen.<br />

Was würden Sie sich für <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />

Zukunft wünschen?<br />

BewohnerInnen, die sich für ihren Stadtteil<br />

stark machen, sich gegenseitig Mut<br />

machen und erkennen, dass sie nur<br />

miteinander Veränderungen bewirken.<br />

BewohnerInnen, die ihre Verantwortung<br />

erkennen, aber auch ihre Wohnungsbaugesellschaften<br />

in die Mitverantwortung<br />

drängen. KommunalpolitkerInnen, die<br />

die Nöte eines Stadtteils wahrnehmen,<br />

Überforderungen der QuartiersbewohnerInnen<br />

ernst nehmen und – sollte das<br />

soziale Gleichgewicht nicht mehr st<strong>im</strong>men<br />

– durch Stärkung der sozialen Einrichtungen<br />

Hilfen geben. Wir wünschen<br />

uns Verantwortliche, die die Bemühungen<br />

der BewohnerInnen erkennen und<br />

uns Mut machen, uns begleiten und<br />

unsere Arbeit anerkennen.<br />

Der neue Name wurde aus über 100 Vorschlägen ausgewählt<br />

Foto: PQ<br />

Foto: ASK


Fotos: PQ<br />

Seite 4 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Ausgabe 5 Winter 2004/2005<br />

Fortschritt „unter Tage“– e.on baut Fernwärmenetz<br />

In <strong>Neuwiedenthal</strong> verwirklicht die<br />

e.on Hanse das größte Wärmeprojekt<br />

<strong>im</strong> Süden Hamburgs. Fernwärme aus<br />

der Müllverbrennungsanlage Rugenbarger<br />

Damm beheizt künftig 5.000<br />

Haushalte.<br />

Offene Gräben, schwankende Bretter.<br />

Viele der aufgerissenen Straßen und<br />

Wege in <strong>Neuwiedenthal</strong> sind zwar schon<br />

wieder zugeschüttet. Aber noch <strong>im</strong>mer<br />

müssen Fußgänger einige Baustellen<br />

überwinden. Die Mühe hat einen Sinn:<br />

e.on Hanse, Nachfolgegesellschaft von<br />

Hein Gas, installiert „unter Tage“ ein weit<br />

verzweigtes Rohrnetz. Die Fernwärme,<br />

die darüber <strong>im</strong> Stadtteil verteilt wird, hilft<br />

die Umwelt zu entlasten.<br />

In der Anlage am Rugenbarger Damm<br />

wird seit 1999 Müll verbrannt. Die Wärme,<br />

die dabei entsteht, wurde bisher<br />

ungenutzt in die Luft geblasen. Über das<br />

Apfeltour ins Alte Land<br />

Die 8­jährige Tanja aus der 2b war eifrig dabei<br />

Hier entsteht ein Leitungsnetz von 11 Kilometern Länge<br />

Berufsberatung für Jugendliche:<br />

Kompetenzagentur H3<br />

Seit dem 14. September gibt es die Kompetenzagentur H3 auch in <strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />

Die Beratungsstelle richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die<br />

Schwierigkeiten haben einen Beruf zu finden, weil sie entweder keinen oder einen<br />

schlechten Hauptschulabschluss haben. Ziel der Beratung ist es, Jugendliche beruflich<br />

und sozial fit zu machen. Sie werden bei der beruflichen Orientierung und der<br />

Suche nach geeigneten Angeboten unterstützt. H3 wird von dem Verein IN VIA<br />

getragen. Alexandra Koster<br />

Herbstzeit ist Erntezeit. Die<br />

Grundschule Lange Striepen<br />

nutzte dies für einen Ausflug<br />

und „Unterricht zum Anfassen“.<br />

Am 14. September fuhren<br />

die Klassen 2b und 2c zum<br />

Obsthof Schuback in der Nähe<br />

von York. Dort haben sie und<br />

vier andere Klassen der Schule<br />

eine Apfelpatenschaft.<br />

Foto: PQ<br />

Das größte Obstanbaugebiet Europas,<br />

das Alte Land, liegt direkt<br />

vor den Toren <strong>Neuwiedenthal</strong>s.<br />

Auf dem Obsthof Schuback besitzt<br />

die Schule Lange Striepen<br />

eine Patenschaft für sechs Bäume<br />

„Elstar” und „Cox Orange”.<br />

Das Stadtteilmarketing <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

hatte den Schülern die Paten­Bäume<br />

als Dank fürs Müllsammeln <strong>im</strong> Frühjahr<br />

geschenkt.<br />

Insgesamt 50 Schülerinnen und Schüler<br />

machten nach der Ankunft auf dem Hof<br />

zunächst gemütlich Picknick in der Scheune.<br />

Dann erläuterte Ihnen Axel Schuback<br />

das ABC des integrierten Obstanbaus.<br />

Anschließend ging es in die Plantage und<br />

die Kinder staunten nicht schlecht, wie<br />

viele Früchte an den doch eher kleinen<br />

Apfelbäumen hängen. Die Klasse 2c hat<br />

neue Rohrnetz mit einer Länge von über<br />

11 km gelangt der heiße Wasserdampf<br />

bald in 4.000 Wohneinheiten in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

plus 1.000 in Neugraben.<br />

Im Endeffekt kommt damit das, was<br />

alle <strong>Neuwiedenthal</strong>erInnen täglich mehr<br />

oder weniger pflichtbewusst in die Mülltonne<br />

stopfen, in anderer Form wieder<br />

zu ihnen ins Haus zurück. 41 kleinere<br />

Heizzentralen, die sich momentan auf<br />

verschiedenen Hausdächern der Siedlung<br />

befinden, sind dadurch überflüssig<br />

und können demontiert werden. Jährlich<br />

werden 9.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart.<br />

<strong>Leben</strong> in <strong>Neuwiedenthal</strong> wird mit dem<br />

Projekt von e.on Hanse wieder ein Stück<br />

moderner. Die Anstrengungen der<br />

Wohnungsunternehmen und ­genossenschaften,<br />

ihre Wohnungsbestände in<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> auf den neuesten Stand<br />

zu bringen, werden damit ergänzt.<br />

JR<br />

Hoch offiziell: die Apfelpatenschaft<br />

158 Äpfel, die Klasse 2 b stolze 217 Äpfel<br />

gepflückt und mit nach <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

gebracht.<br />

Errechnet haben das die kleinen Spezialisten<br />

anschließend <strong>im</strong> Matheunterricht.<br />

Hier konnte das Einmaleins praktisch<br />

geübt werden: Die Äpfel türmten sich in<br />

Zehnerhaufen. Dass die Äpfel aber auch<br />

gut schmecken, musste den Kindern<br />

nicht erklärt werden. Gemeinsam haben<br />

sie anschließend Apfelkuchen gebacken<br />

und Apfelmus gekocht.<br />

Friedrich Becker<br />

Beratung:<br />

dienstags und mittwochs<br />

von 8 bis 16 Uhr<br />

Kompetenzagentur H3<br />

c/o IN VIA Maydan<br />

Stubbenhof 1<br />

Tel: 79 61 27 58 Helfen bei der Berufswahl: Alexandra Koster und<br />

Dennis Weber<br />

Foto: PQ


Fotos: PQ<br />

Ausgabe 5 Winter 2004/2005 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Seite 5<br />

Malerei aus dem Stubbenhof<br />

Medina (1) und Hanniefa (6) Sayed vor dem Gemälde „Die vergessenen Kinder“<br />

Über 11.000 Menschen leben in <strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />

So mancher davon kann<br />

auf eine spannende Vergangenheit<br />

zurückblicken. Diesmal stellen wir Ihnen<br />

die Geschichte von Kammalludin<br />

Sayed vor, einem Mieter aus dem Stubbenhof.<br />

Kammalludin Sayed stammt aus Afghanistan.<br />

Als er vor 24 Jahren nach Deutschland<br />

kam, wusste er nichts von seiner<br />

künstlerischen Begabung. Eher durch Zufall<br />

landete er <strong>im</strong> Künstlerdorf Worpswede,<br />

das 35 km von Bremen entfernt liegt.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts wurde es als<br />

so genanntes „Weltdorf“ berühmt. Aufgrund<br />

der malerischen Moorlandschaft<br />

siedelten sich zahlreiche Maler, Bildhauer<br />

Auf den Spuren des Wachtelkönigs<br />

Der Moorgürtel südlich von Neugraben<br />

und <strong>Neuwiedenthal</strong> hat seine<br />

eigenen Reize. Hier brütet mit dem<br />

Wachtelkönig auch eine lokale Berühmtheit,<br />

die beinahe schon eine<br />

Airbus-Erweiterung verhindert hätte.<br />

Der seltene Vogel lebt <strong>im</strong> Verborgenen<br />

und man weiß wenig über ihn. Auf<br />

Einladung von <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong> sollte eine<br />

Expedition mehr herausfinden.<br />

Die Wildnis vor der Haustür<br />

und Schriftsteller dort an, um den Zauber<br />

Worpswedes einzufangen.<br />

Bis 1998 arbeitete Sayed als Kunstmaler<br />

und Restaurator von Denkmälern in<br />

Worpswede. Wenn er von dieser Zeit berichtet,<br />

fangen seine Augen an zu leuchten:<br />

„Meine Haustür stand <strong>im</strong>mer offen,<br />

jeder konnte mich jederzeit besuchen.<br />

Wir waren eine tolle Dorfgemeinschaft.“<br />

Seit nunmehr sechs Jahren wohnt er mit<br />

seiner Frau und mittlerweile zwei Töchtern<br />

<strong>im</strong> Stubbenhof.<br />

Der Maler verkauft seine Bilder zum Beispiel<br />

an Banken oder Privatleute. Viele<br />

Werke lagern aber auch noch bei ihm<br />

zuhause und warten auf einen Käufer.<br />

Ausguck für Naturfreunde: Beobachtungshütte des NABU<br />

Anfang September und strahlender Sonnenschein<br />

– vor dem <strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />

Freibad versammelte sich eine kleine<br />

Gruppe naturverbundener Bewohnerinnen<br />

und Bewohner. Pünktlich ging es los.<br />

Schon nach kurzer Zeit hatten alle Beteiligten<br />

die Zivilisation vergessen und waren<br />

von Wiesen, Moorgräben und Wäldchen<br />

umgeben. Der Weg wurde schmal<br />

und schmaler. Eine kleine Holzbrücke<br />

tauchte auf. In einer Beobachtungshütte<br />

Nach Möglichkeit möchte er bald wieder<br />

eine Ausstellung organisieren. „Das<br />

Ganze ist natürlich recht aufwändig, alle<br />

Bilder müssen dafür gerahmt werden“,<br />

erzählt Sayed. Daher ist er auf die Unterstützung<br />

von Sponsoren angewiesen.<br />

Von Worpswede in den Stubbenhof: Kammalludin Sayed<br />

des Naturschutzbundes (NABU) konnten<br />

die Forscher die Umgebung unbemerkt<br />

nach dem Vogel absuchen.<br />

Kein „crex crex“ weit und breit<br />

Aber vom Wachtelkönig, lateinisch „crex<br />

crex“ genannt, war nichts zu sehen oder<br />

zu hören. Nach einer kleinen Stärkung<br />

ging der Marsch weiter Richtung „Dritte<br />

Meile”. Intensiv hielten die Wanderer<br />

Ausschau nach dem seltenen Tier. Lei­<br />

Doch die sind heutzutage nicht mehr so<br />

leicht zu finden. Eine Familie kann man<br />

von der Kunst nicht ernähren. Deshalb ist<br />

er zurzeit auf der Suche nach einem Job:<br />

„Am liebsten als Maler und Lackierer.<br />

Das wäre schon klasse.“ PH<br />

Wachtelkönig<br />

Der Wachtelkönig, auch Wiesenralle<br />

genannt, ist einer der bestversteckten<br />

Vögel. Er ist etwas kleiner als<br />

ein Rebhuhn. Zu sehen bekommt<br />

man ihn kaum. Meist ist seine laute<br />

St<strong>im</strong>me der einzige Hinweis auf<br />

seine Anwesenheit. Der schnarrende<br />

Ruf hat dem Wachtelkönig seinen<br />

lateinischen Namen gegeben:<br />

„crex crex“. Der Zugvogel stellt<br />

hohe Ansprüche an seine Brutgebiete.<br />

Insofern ist er ein Indikator für<br />

eine intakte Kulturlandschaft. Er ist<br />

weltweit <strong>im</strong> Bestand bedroht.<br />

der erfolglos. Schöne Ausblicke und<br />

erfrischende Gerüche entschädigten für<br />

alle Anstrengungen. Durch sumpfige<br />

Birkenwäldchen fand die Expedition<br />

ihren Weg zurück nach <strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />

Alle waren sich einig: Auch ohne auf<br />

den Wachtelkönig zu treffen, hat es sich<br />

gelohnt! Die Redaktion wird <strong>im</strong> Frühjahr<br />

2005 erneut zu einem Rundgang einladen.<br />

JR<br />

Fotos: PQ


Foto: PQ<br />

Seite 6 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Ausgabe 5 Winter 2004/2005<br />

15 Jahre Galleria in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

Gegen den Trend: Die Galleria behauptet<br />

sich als attraktiver Einzelhandelsstandort.<br />

Die Mischung aus alteingesessenen<br />

Fachgeschäften und modernem<br />

Center-Management st<strong>im</strong>mt. Gemeinsam<br />

trotzen die Geschäftsleute<br />

den großen Einkaufszentren wie dem<br />

Phönix-Center in Harburg.<br />

Ob sie Fisch kaufen möchten, ein Geschenk<br />

für den Kindergeburtstag suchen<br />

oder die Brille richten lassen wollen – in<br />

der Galleria finden Sie alle wichtigen Geschäfte<br />

unter einem Glasdach. „Neben<br />

großen Ketten haben wir auch kleinere<br />

Geschäfte, die von Leuten betrieben<br />

werden, die in der Nähe wohnen und<br />

sich dem Stadtteil verbunden fühlen“,<br />

sagt Claus Schröder von der HAWEG­<br />

Vermögensverwaltungsgesellschaft,<br />

der das Einkaufszentrum gehört. Der<br />

Geschäftsführer ist zufrieden: „Zuerst<br />

haben wir die Galleria überdacht und<br />

dabei bewusst auf eine vollständige Kl<strong>im</strong>atisierung<br />

verzichtet. Dadurch sind die<br />

Nebenkosten <strong>im</strong> Rahmen geblieben, was<br />

gerade für einen Standort wie <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

wichtig ist.“<br />

Fachgeschäfte für den Stadtteil<br />

Die Schließung von EDEKA ist mittlerweile<br />

gut verdaut. Min<strong>im</strong>al hat modernisiert<br />

und umgebaut. Auch durch die<br />

Vergrößerung von Schlecker und der<br />

Apotheke sowie den neuen Kleidungsmarkt<br />

Kik hat die Galleria noch an Attrak­<br />

Fisch hat bei ihnen Tradition: Elsbe und Hans Hülsen<br />

tivität hinzugewonnen. Seit der ersten<br />

Stunde dabei ist das Café Elba von Helga<br />

Bartel. Vor 30 Jahren hat die Betreiberin<br />

es als Eiscafé gegründet. Doch in Jahren<br />

mit langem Winter und verregnetem<br />

Sommern war es schwer, so sein Auskommen<br />

zu erzielen. Heute versteht sich<br />

das Elba als Kneipencafé. Helga Bartel ist<br />

zufrieden, sie hat <strong>im</strong>mer<br />

ein offenes Ohr und legt<br />

großen Wert auf eine<br />

warmherzige Atmosphäre.<br />

Das zeigt sich nicht<br />

zuletzt an den besonderen<br />

Veranstaltungen, wie<br />

zum Beispiel dem traditionellen<br />

Heiligabend für<br />

Alleinstehende. Auf den<br />

Stadtteil angesprochen<br />

sagt die Wirtin: „Ich<br />

wohne selber seit 1973 in<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> und fühle<br />

mich hier pudelwohl.“<br />

Eine andere gestandene<br />

Händlerin der Galleria ist<br />

seit 42 Jahren Elsbe Hülsen<br />

vom Fischgeschäft<br />

Holst. Wer in Süderelbe gut sortierten<br />

Fisch kaufen möchte, ist bei ihr in besten<br />

Händen. Eine von vielen Spezialitäten<br />

sind die selbst gemachten Fischfrikadellen.<br />

Für Elsbe Hülsen spielt die Familie<br />

eine wichtige Rolle: Ihr Mann hat zwar<br />

einen anderen Beruf, bringt aber Verständnis<br />

für die viele Arbeit <strong>im</strong> Laden auf.<br />

Schließlich ist er ebenso mit Fischen groß<br />

geworden. Seine<br />

Familie hat noch<br />

bis in die 70er Jahre<br />

Elbe und Oste mit<br />

eigenem Kutter<br />

befischt. Die gemeinsame<br />

Tochter<br />

Birgit ist ebenfalls<br />

eine wichtige Stütze<br />

und arbeitet mit,<br />

hat jedoch nicht<br />

vor, die Tradition<br />

fortzuführen.<br />

Die Verbundenheit<br />

zu <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

und das Engagement<br />

für die Gemeinschaft<br />

sind für<br />

Elsbe Hülsen und<br />

Helga Bartel eine<br />

Selbstverständlich­<br />

Schon Großmutter liebte Thymian<br />

Thymian ist ein von alters her geschätztes<br />

Heilkraut, das gerade jetzt zur Grippezeit<br />

zum Einsatz kommt. Im Mittelalter<br />

entdeckte man seine heilende Wirkung<br />

auf Lunge und Bronchien. Hildegard von<br />

Bingen verwendete die Pflanze vor allem<br />

bei Atemnot, Asthma und Keuchhusten.<br />

Der wichtigste Bestandteil von Thymian<br />

ist ein ätherisches Öl. Es tötet Bakterien,<br />

verflüssigt Schle<strong>im</strong> und fördert das Abhusten.<br />

Folglich findet man Thymian in<br />

sehr vielen Hustensäften.<br />

Auch auf den Magen­Darm­Trakt wirkt<br />

das Heilkraut sehr entspannend. Es<br />

enthält Bitterstoffe, die dafür sorgen,<br />

Andrang vor Optik Lühr be<strong>im</strong> Jubiläumsfest „15 Jahre Galleria“<br />

Thymian ist nicht nur Gewürz, sondern auch Heilkraut<br />

keit. Ob zum Dorffest oder zum 15­jährigen<br />

Jubiläum der Galleria – das Café<br />

Elba und das Fischgeschäft Holst sind mit<br />

dabei, wenn es gilt, sich für den Stadtteil<br />

einzusetzen.<br />

Friedrich Becker<br />

Betreibt ihr Café seit 30 Jahren: Helga Bartel<br />

Foto: PQ<br />

dass das Essen leichter verdaut wird. Vor<br />

allem Fleisch­ und Wurstwaren werden<br />

dadurch bekömmlicher.<br />

Unser Tipp gegen Erkältungen <strong>im</strong><br />

Winter: Geben Sie ein paar Tropfen<br />

naturreines, ätherisches Thymianöl in<br />

eine Duftlampe. Oder bereiten Sie sich<br />

mehrmals täglich einen Thymiantee zu:<br />

Zwei Teelöffel des frischen oder getrockneten<br />

Heilkrauts in eine Tasse geben, mit<br />

kochendem Wasser übergießen, fünf<br />

Minuten abgedeckt ziehen lassen und<br />

abseihen. Guten Appetit!<br />

JR<br />

Foto: Uwe Hoenig<br />

Foto: PQ


Fotos: ASK<br />

Ausgabe 5 Winter 2004/2005 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Seite 7<br />

Fuxi‘s Scheune: Spaß für Groß und Klein<br />

Rutschen, Hüpfen, Toben für alle Altersgruppen<br />

Nicht weit von <strong>Neuwiedenthal</strong> liegt<br />

ein Spielparadies für Kinder: Fuxi´s<br />

Spiel- und Sportscheune. Wo einst<br />

kleine Filzbälle übers Netz flogen, toben<br />

sich heute große und kleine Kinder<br />

auf allen möglichen Spielgeräten aus.<br />

Das 3.000 Quadratmeter große Areal<br />

in Neu Wulmstorf ist eines der ersten<br />

seiner Art <strong>im</strong> Hamburger Raum.<br />

Leo und Fabian, beide 8 Jahre alt, haben<br />

es ausprobiert. An einem verregneten<br />

Sonntag ging es ab nach Neu Wulmstorf.<br />

In der Spielscheune herrschte reger<br />

Trubel. Die beiden kamen aus dem Staunen<br />

und Entdecken kaum heraus. Eine<br />

Sand­Spiellandschaft mit Rutschen ist<br />

bei kleinen Besuchern sehr beliebt. Genauso<br />

wie der Bällepool, in dem die Kids<br />

„versinken“ können. Die etwas Größeren<br />

haben Spaß am Kletterberg VESUV.<br />

Oder auf einem der 16 Trampolinfelder.<br />

Salto üben ist besonders angesagt. Und<br />

wer es ganz rasant mag, der wagt sich<br />

Beichten<br />

an der Straßenecke<br />

Wer vor einigen Wochen zufälligerweise<br />

<strong>im</strong> Stubbenhof war, staunte nicht<br />

schlecht: Da stand ein umgebauter<br />

Campingbus mit der großen Aufschrift<br />

„Beichtmobil“ auf der Straße. „Geht<br />

keiner mehr zur Kirche, kommt die Kirche<br />

eben zu den Menschen“, scheint das<br />

Motto dieser Aktion zu sein. Das Beichtmobil<br />

ist eines von über 8.000 Projekten<br />

des internationalen katholischen Hilfswerkes<br />

„Kirche in Not“. Im Herbst dieses<br />

Jahres fuhr der rollende Beichtstuhl vier<br />

Städte in Deutschland an und machte<br />

auch in Hamburg Halt.<br />

Zwei Tage lang stand der geistliche Leiter<br />

des Hilfswerks, Pater Hermann­Josef Hubka,<br />

für Gespräche, Fragen oder die sakramentale<br />

Beichte zur Verfügung. Immer<br />

– wie in <strong>Neuwiedenthal</strong> – an öffentlichen<br />

Plätzen. Das katholische Sakrament der<br />

Beichte ist bei vielen Menschen in Ver­<br />

Leo (links) und Fabian: „Hier wollen wir wieder hin!“<br />

gessenheit geraten. „Die<br />

Beichte ist ein heilendes<br />

Angebot der Versöhnung<br />

mit Gott. Dafür möchten<br />

wir die Menschen wieder<br />

begeistern“, so Pater Hubka.<br />

In jedem Fall erregt<br />

das Fahrzeug überall, wo<br />

es auftaucht, großes Aufsehen.<br />

Denn solch ein seltsames<br />

Gefährt bekommt<br />

man schließlich nicht alle<br />

Tage zu sehen.<br />

Das Beichtmobil des Hilfswerkes<br />

„Kirche in Not“<br />

kann von Pfarreien und<br />

geistlichen Gemeinschaften<br />

kostenlos angefordert<br />

werden.<br />

Tel. 089 / 760 70 55<br />

PH<br />

auf die Riesenwellenrutsche. Drei Mutige<br />

können gleichzeitig nebeneinander<br />

zu Tal flitzen. Und dann locken noch<br />

Tischtennisplatten, eine Minigolfanlage,<br />

Autoskooter, Air Hockey und Tischfußball.<br />

Den großen Hüpfberg und die Bausteinecke<br />

müssen Leo und Fabian be<strong>im</strong><br />

nächsten Mal erkunden. Dazu reichte die<br />

Zeit nicht.<br />

An den Hunger nach dem Toben ist<br />

ebenfalls gedacht. Im Bistro gibt es kleine<br />

Snacks, Eis und Süßigkeiten sowie kalte<br />

und warme Getränke. Man darf sein Essen<br />

aber auch mitbringen. Schulen und<br />

Vereine können in der Spielscheune ihre<br />

Weihnachtsfeiern veranstalten, Kinder<br />

ihre Geburtstage feiern. Übrigens: An<br />

den Adventswochenenden ist das Christkind<br />

mit seiner Waffelbäckerei zu Gast.<br />

Zu den frischen Waffeln gibt es für die<br />

Großen einen Becher Glühwein und für<br />

die Kleinen Kinderpunsch.<br />

TK<br />

Anfahrt:<br />

Mit dem Auto:<br />

Sie fahren die B73 in Richtung Neu<br />

Wulmstorf. Dort angekommen,<br />

biegen Sie aus Richtung HH links,<br />

aus Richtung Stade rechts in die<br />

Wulmstorfer Str. (Richtung Elstorf).<br />

Die dritte Strasse rechts ist dann<br />

„Bei der Lutherkirche“.<br />

Mit dem Bus:<br />

Linie 240 ab S­Bahnhof “Hamburg­<br />

Neugraben” bis Haltestelle Postweg<br />

in Neu Wulmstorf (ca. 4,5 km).<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich (außer Montag)<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Preise:<br />

Erwachsene 2,00 Euro<br />

Kinder von 3 bis 12 J. 4,00 Euro<br />

Kinder unter 3 Jahren frei<br />

Adresse:<br />

Fuxi‘s Spiel­ und Sportscheune<br />

Bei der Lutherkirche 21<br />

21629 Neu Wulmstorf<br />

Tel. 040 / 700 58 03<br />

www.fuxis.de<br />

Machten Zwischenstopp in <strong>Neuwiedenthal</strong>: Pastor Hubka und sein Beichtmobil<br />

Foto: PQ


Seite 8 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Ausgabe 5 Winter 2004/2005<br />

„<strong>Neuwiedenthal</strong> LIVE“ – in der Geschäftstelle der GWG<br />

Lassen sich vom Publikum herumkommandieren: Improtheater „Steife Brise“<br />

Das Programm Dezember 2004<br />

bis Frühjahr 2005<br />

Freitag, 17. Dezember, 20.00 Uhr<br />

Rotkäppchen und Co.<br />

Ach<strong>im</strong> Amme präsentiert Märchen für<br />

Erwachsene<br />

Samstag, 18. Dezember, 15.00 Uhr<br />

Jonas und der Engel – ein h<strong>im</strong>mlischer<br />

Auftrag (Foto rechts oben)<br />

Kinder­Figurentheater Marc Schnittger<br />

(ausverkauft)<br />

Freitag, 21. Januar, 20.00 Uhr<br />

Kalliope (Foto unten)<br />

Ringelnatz, Rilke, Roth & Co. – szenischer<br />

A­cappella­Gesang<br />

Vertonte Dichtkunst: Kalliope<br />

Freitag, 18. Februar, 20.00 Uhr<br />

Improshow (Foto oben)<br />

Mit dem Improvisationstheater „Steife<br />

Brise“<br />

„Das Theater bist Du!“, ist die Devise des<br />

Improvisationstheaters „Steife Brise“.<br />

Die Spieler lassen die Zuschauer über<br />

Personen, Ort, St<strong>im</strong>mung oder Genre<br />

der Bühnenhandlung entscheiden. Ohne<br />

Regisseur und ohne Stückvorlage<br />

entstehen bei dieser spannendsten Theaterform<br />

der Welt vor den Augen des Publikums<br />

einzelne Szenen, Theaterstücke<br />

oder eine rasante Show. Jeder Auftritt ist<br />

eine Uraufführung.<br />

Freitag, 18. März, 20.00 Uhr<br />

Edgar Bessen<br />

Ein Plattdüütscher Abend<br />

Freitag, 15. April, 20.00 Uhr<br />

Beethovens kleine Patzer<br />

Kabarettistische Musik­Revue – fortiss<strong>im</strong>o<br />

am Piano serviert von Jörg Maurer<br />

Impressum<br />

Redaktionsgruppe: Petra Heyen (PH), Torsten Koschützke (TK), Heidi Klinge (HK), Nina von Ohlen (NvO), Jürgen<br />

Redlich (JR), Gudrun Schmücker (GS) Anschrift: Stadtteilzeitung <strong>Neuwiedenthal</strong>, c/o ProQuartier, Stubbenhof 1,<br />

21147 Hamburg, Tel. / Fax: 79 68 64 26, e­mail: stadtteilzeitung.nwt@web.de; V.i.S.d.P: Jürgen Redlich<br />

Bearbeitung: Christopher Cohen, Christian Rubinstein, Monika Volke, bfö / Büro für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fotos: ASK, Hans Dieckmeier (HD), Uwe Hoenig, ProQuartier (PQ) Gestaltung: Susanne Knötzele, bfö<br />

Auflage: 2.500 Druck: Druckerei Heinrich Siepmann GmbH Erscheinungsweise: 3x jährlich<br />

<strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong> wird <strong>im</strong> Rahmen des Stadtteilmarketings <strong>Neuwiedenthal</strong> von folgenden Vermietern finanziert:<br />

Baugenossenschaft Finkenwärder Hoffnung eG, Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG, Bauverein<br />

der Elbgemeinden eG, Bauverein Reiherstieg eG, GWG Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH, HAWEG<br />

Vermögensverwaltung GmbH, SAGA Siedlungs­Aktiengesellschaft Hamburg, Vereinigte Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft<br />

eG, Wichern Baugesellschaft mbH, Wohnungsbaugenossenschaft „Süderelbe“ eG.<br />

Zusätzlich wird die Zeitung unterstützt aus Mitteln der sozialen Stadtteilentwicklung.<br />

Unter dem Motto „<strong>Neuwiedenthal</strong><br />

LIVE“ präsentieren<br />

sich auch in der Spielzeit<br />

2004/2005 die verschiedensten<br />

Künstler live auf der Bühne<br />

der GWG Geschäftsstelle<br />

Hamburg-Süd am Striepenweg<br />

45a. Rund 80 Personen<br />

passen in das zum kleinen<br />

Theater umgewandelte Foyer.<br />

Das Interesse ist groß: Die<br />

Veranstaltungen sind <strong>im</strong>mer<br />

so gut wie ausverkauft.<br />

Die Idee, das regionale Angebot<br />

an Musik, Literatur und Theater<br />

zu erweitern, stammt von dem<br />

Geschäftstellenleiter der GWG,<br />

Holger Rullmann: „Mit dem<br />

Neubau unserer Geschäftsstelle<br />

erhielten wir ein so schönes<br />

Foyer, dass ich gerne auch für<br />

andere Zwecke genutzt sehen<br />

wollte.“ Das Programm wird<br />

von professionellen und etablierten<br />

Künstlern, beispielsweise<br />

aus dem Schmidt­Theater<br />

bestritten. Rund die Hälfte aller<br />

Besucher kommt aus <strong>Neuwiedenthal</strong>,<br />

viele reisen aber auch<br />

aus der Umgebung an.<br />

Aufgrund des großen Erfolges<br />

läuft das Programm mittlerweile<br />

auch <strong>im</strong> Harburger „Bünte<br />

Treff“, dort unter dem Titel<br />

„bünte live“. Gesponsert wird<br />

Kartenvorverkauf:<br />

Was ist hier falsch?<br />

die Veranstaltungsreihe von den Hamburger<br />

Unternehmen Duales System<br />

Hamburg, e.on Hanse, Hamburger Feuerkasse,<br />

HWE und ImmoMediaNet. Dies<br />

erklärt auch den günstigen Eintrittspreis<br />

von 7 Euro für die Abendveranstaltung<br />

und 3 Euro für das Kindertheater. Wir<br />

wünschen Ihnen viel Spaß und gute Unterhaltung!<br />

PH<br />

Jonas und der Engel<br />

Tel. 040 / 426 66 – 83 12<br />

GWG Geschäftsstelle<br />

Hamburg­Süd, Striepenweg 45a<br />

Mo 10 –19 Uhr, Di + Do 10 –16 Uhr,<br />

Fr 10 –12.30 Uhr<br />

Für die richtige Antwort gibt es wieder einen Überraschungspreis. Einsendungen<br />

bitte an die Redaktionsanschrift, Stichwort „Bilderrätsel“. Der erste<br />

Einsender mit der richtigen Antwort gewinnt. Einsendeschluss: 31. Januar<br />

2005. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Foto: HD<br />

Fotos: PR

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