Kreuz & Quer Ausgabe 18 - Leben im Neuwiedenthal
Kreuz & Quer Ausgabe 18 - Leben im Neuwiedenthal
Kreuz & Quer Ausgabe 18 - Leben im Neuwiedenthal
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<strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong> <strong>im</strong> Netz:<br />
www.neuwiedenthal.de<br />
Inhalt<br />
2 Die Fischbeker Heide<br />
2 Komm tauschen!<br />
3 passage managt das Stubbenhaus<br />
3 Kinderwagen <strong>im</strong> Hausflur<br />
<strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
kostenlos <strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009<br />
3 „Familie gewinnt!“ <strong>im</strong> Stubbenhof<br />
4 Verein der Deutschen aus Russland<br />
4 Vier Fragen<br />
4 „Mutter mit Kind“ <strong>im</strong> Gerdauring<br />
5 Ein deutscher Schauspieler aus Kasachstan<br />
5 Länderinfo Kasachstan<br />
6 Das KZAußenlager Neugraben<br />
7 Hätten Sie’s gewusst?<br />
7 Die A26 – Entlastung oder Belastung?<br />
8 Entdeckungstouren 2009<br />
8 Typisch Hamburg: der Hamburger<br />
Alle <strong>Ausgabe</strong>n von <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
finden Sie <strong>im</strong> Internet unter<br />
www.neuwiedenthal.de<br />
Ein Herz fürs Freibad<br />
Nach 33 Jahren <strong>im</strong> Vorstand<br />
verabschiedete sich Heinz R.<br />
Fricke von der Woh nungsbau<br />
ge nos sen schaft „Süderelbe“<br />
eG. Statt Blumen und<br />
Geschenke wünsch te er sich<br />
Geld für den Förderver ein<br />
des Frei bads Neugraben.<br />
Dabei kam eine stolze Summe<br />
zusammen.<br />
Als Heinz R. Fricke 1975<br />
Vorstands mitglied bei der<br />
Woh nungs bau ge nos senschaft<br />
„Süder elbe“ eG wurde,<br />
war Neu wie den thal noch<br />
ein sehr junger Stadtteil. Der<br />
erste Bau ab schnitt südlich<br />
der Neu wie den tha ler Stra ße<br />
war ge ra de seit sieben Jahren<br />
fer tig, Neu wiedenthalNord<br />
be fand sich mit ten <strong>im</strong> Bau.<br />
Der neue Stadt teil bot hohe<br />
Wohn qualität und zu gleich<br />
die Na tur vor der Haus tür.<br />
Das zog viele junge Fa mi lien<br />
an – unter Ihnen auch Fami<br />
lie Fricke. „Neue Häuser<br />
mit idealen Grundrissen, viel<br />
Grün, Spiel plätze und eine<br />
gute Infrastruktur – was will<br />
man mehr“, schwärmt Fricke<br />
nach wie vor.<br />
Heute wohnt der Naturliebhaber <strong>im</strong> benachbarten<br />
NeugrabenFischbek und<br />
startet fast täglich zum Nordic Walking<br />
Badespaß: Das Freibad ist auf Spenden angewiesen<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Seit einiger Zeit hat <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
eine behindertenfreundliche S-Bahnstation.<br />
Das ist eine sehr gute Nachricht,<br />
zum Beispiel für ältere und weniger<br />
mobile Menschen. Und für all<br />
jene, die ihren Kinderwagen sonst die<br />
Treppen hochtragen müssten.<br />
Wir von der <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong> waren der<br />
Zeit voraus: Bereits <strong>im</strong> Juni 2003 haben<br />
wir berichtet, dass für den Um-<br />
Symbolische Scheckübergabe: Heinz R. Fricke, ehemaliges Vorstandsmitglied der „Süderelbe“<br />
und Gudrun Perlbach, Vorsitzende des Fördervereins Freibad Neugraben<br />
in die Fischbeker Heide. Was sich nicht<br />
geändert hat, ist seine enge Verbundenheit<br />
mit der Genos sen schaft. 33<br />
Jahre lang war der 69<br />
Jährige <strong>im</strong> Vorstand der<br />
„Süderelbe“ aktiv. Die<br />
Woh nungs bau ge nossen<br />
schaft bewirtschaftet<br />
ins gesamt 4.151 Wohneinheiten,<br />
davon rund<br />
1.000 in Neu wieden thal.<br />
Für Fricke ist sei ne Mitglied<br />
schaft ein Bekenn tnis<br />
zu einer beson deren<br />
Wohn form. „Das führt<br />
zu einer stär keren Bindung<br />
zur Woh nung und<br />
zum Ver mieter“, sagt er.<br />
Foto: Freibad Neugraben<br />
bau der Station grünes Licht gegeben<br />
worden sei. Allerdings – auch das haben<br />
wir damals geschrieben – ohne dass die<br />
Bahn einen konkreten Zeitpunkt habe<br />
nennen können.<br />
Nun wissen wir, wie lang es vom „grünen<br />
Licht“ bis zur Realisierung eines solchen<br />
Projekts dauern kann. Aber wir wollen<br />
nicht meckern. Bei uns ist es nicht viel<br />
anders: Letzte Woche lag draußen noch<br />
Zu seinem Abschied aus dem Vorstand<br />
hat sich Heinz R. Fricke etwas Besonderes<br />
ausgedacht. Statt selbst mit Geschenken<br />
überhäuft zu werden, wollte er lieber<br />
gemeinnützig tätig sein. Er entschied<br />
sich, Geld für das Freibad Neugraben<br />
zu sammeln. Schließlich ist das idyllisch<br />
gelegene Bad jedes Jahr aufs Neue von<br />
der Schließung bedroht. „Die Freude der<br />
Kinder, die hier spielen und toben – das<br />
muss unbedingt erhalten bleiben!“, sagt<br />
Fricke.<br />
Über 10.000 Euro brachte die Spendenaktion<br />
ein. So ein Abschied hat also auch<br />
etwas Gutes. Alles Gute für den weiteren<br />
(Un)Ruhestand wünscht <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong>!<br />
PF<br />
Schnee und wir schreiben gerade die<br />
Artikel, die <strong>im</strong> April erscheinen.<br />
Das Fenster unseres Redaktions stübchens<br />
gibt den Blick auf einen grauen<br />
Tag frei. Hamburger Schietwetter<br />
eben. Trotzdem: Bald wird der Frühling<br />
kommen – Petrus hat best<strong>im</strong>mt<br />
schon grünes Licht dafür gegeben.<br />
Ihre Redaktion <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
Foto: HD
Seite 2 <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009<br />
Uralte Kulturlandschaft vor unserer Haustür<br />
Haben die Heidelandschaft entstehen lassen: die Heidschnucken<br />
Fast jeder kennt sie, die schöne Heidelandschaft.<br />
Aber nur die Wenigsten<br />
wissen, dass sie auf die landwirtschaftliche<br />
Nutzung unserer Vorfahren zurückgeht.<br />
Hier in der <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
bekommen Sie Hintergrundwissen zur<br />
Entstehungsgeschichte dieser einmaligen<br />
Kulturlandschaft, zusammengestellt<br />
von der Botanikerin und NABU<br />
Mitarbeiterin Christina Wolkenhauer<br />
Ursprünglich waren die heutigen Heideflächen<br />
mit Mischwald aus Eichen und<br />
Buchen bestanden. Die bäuerliche Nutzung,<br />
insbesondere die Waldweide führte<br />
aber <strong>im</strong> Laufe der Zeit zum Verschwinden<br />
dieser Wälder. Im Mittelalter und weit<br />
darüber hinaus standen große Flächen<br />
der Allgemeinheit zur Verfügung. Alle<br />
Einwohner eines Dorfes konnten „ihre“<br />
Wälder ohne Einschränkung nutzen. Es<br />
war üblich, das Vieh in den lichten Wald<br />
Komm tauschen!<br />
Ob Kleidung, Bücher oder Spielzeug:<br />
Kinder brauchen häufig neue Sachen.<br />
Bei der Tauschbörse in Neugraben<br />
kann man Gebrauchtes gegen Gebrauchtes<br />
eintauschen.<br />
zu treiben. Die Tiere verbissen die jungen,<br />
aufwachsenden Bäume, so dass keine<br />
Verjüngung stattfinden konnte. Holz<br />
war aber auch als Brenn und Baumaterial<br />
gefragt. Zusätzlichen Stress für den<br />
Wald bedeutete das Schneiteln: Junge<br />
Triebe wurden abgeschnitten, getrocknet<br />
und <strong>im</strong> Winter als Viehfutter <strong>im</strong> Stall<br />
verwendet. Diesem Raubbau konnten<br />
die Wälder nicht standhalten und weite<br />
Heideflächen breiteten sich aus.<br />
Für die Bauern war die Bewirtschaftung<br />
der Heide mit ihren sauren, verarmten<br />
Sandböden schwere, mühsame Arbeit.<br />
Nur Heidschnucken sind genügsam genug,<br />
um allein von Heide zu leben. Sie<br />
wurden zur Gewinnung von Milch, Wolle<br />
und Fleisch gehalten. Ein weiterer Erwerbszweig<br />
war die Imkerei. Noch heute<br />
ist Heidehonig eine beliebte Spezialität.<br />
Eine Besonderheit stellte die sogenann<br />
Der Süderelberaum ist um eine wertvolle<br />
Einrichtung reicher: Im November<br />
des vergangenen Jahres feierte die HAB<br />
Hamburger Arbeit, eine Beschäftigungs<br />
und Qualifizierungsgesellschaft für Lang<br />
Tauschparadies für Kinder: Merve findet hier <strong>im</strong>mer etwas Neues zum Spielen<br />
te Plaggenwirtschaft dar: Heideplaggen<br />
wurden gestochen, als Streu in die Ställe<br />
eingestreut und anschließend zusammen<br />
mit dem Mist als Dünger auf die<br />
nährstoffarmen Sandäcker gebracht, wo<br />
Roggen angebaut wurde. Diese intensive<br />
Bewirtschaftung verhinderte über<br />
Jahrhunderte die Rückentwicklung zu<br />
Wäldern.<br />
Die weiten, nahezu baumlosen Heideflächen<br />
bedeckten noch <strong>im</strong> <strong>18</strong>. Jahrhundert<br />
große Teile Norddeutschlands. Heute<br />
sind Reste dieser Heiden in einigen Naturschutzgebieten<br />
erhalten, zu denen<br />
auch die Fischbeker und Neugrabener<br />
Heide zählen.<br />
Christina Wolkenhauer<br />
Lesen Sie mehr in der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong>!<br />
zeitarbeitslose, hier<br />
die Eröffnung einer<br />
Tauschbörse für Kinder.<br />
„Kinder wachsen<br />
sehr schnell aus<br />
ihrer Kleidung heraus<br />
und neue Sachen<br />
sind oft sehr<br />
teuer“, sagt Projektleiter<br />
Jörg Wedel.<br />
„Für finanziell nicht<br />
ganz so gut gestellte<br />
Menschen bietet die<br />
Tauschbörse ein interessantes Angebot<br />
von Kinderbüchern, Kleidung und Spielzeug“,<br />
so Wedel.<br />
Wer Kleidung besitzt, die den eigenen<br />
Kindern nicht mehr passt, ist herzlich eingeladen,<br />
die Stücke als Spenden bei der<br />
HAB abzugeben. Hier werden sie gewaschen<br />
und zum Tausch aufbereitet. Auch<br />
Spiele, die für die eigenen Kinder nicht<br />
mehr geeignet sind, werden gerne genommen.<br />
Wer Hilfe bei der Fahrradreparatur<br />
benötigt, findet <strong>im</strong> Projekt „komm.<br />
hilf dir selbst“ kostenlose Unterstützung<br />
bei der Reparatur der Zweiräder. FR<br />
Die Heide in Zahlen<br />
Die Fischbeker und die Neugrabener<br />
Heide stehen seit 1958 unter Naturschutz.<br />
Das Schutzgebiet umfasst<br />
eine Fläche von 770 Hektar und ist<br />
somit vor dem benachbarten Moorgürtel<br />
und nach dem Duvenstedter<br />
Brook das zweitgrößte Naturschutzgebiet<br />
auf Hamburger Boden. Eine<br />
Erweiterung in den aufgegebenen<br />
Trup penübungsplatz nach Niedersachsen<br />
hinein ist vorgesehen.<br />
Schon jetzt merken: Besonders<br />
schön ist ein Heide spaziergang <strong>im</strong><br />
Au gust, wenn durch die Heide blüte<br />
wei te Teile des Natur schutz gebiets in<br />
kräf tigem Lila erstrahlen!<br />
Die ebene, baumlose Fläche der Heide ist ein beliebtes Wandergebiet<br />
Auch Hilfe bei der Fahrradreparatur gibt es bei der HAB<br />
HAB Hamburger Arbeit – Beschäftigungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Cuxhavener Straße 386 a<br />
21149 Hamburg<br />
Tel. 040 / 28 41 66 0<br />
Fax 040 / 28 41 66 10<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo, Di, Do + Fr 9 bis 15 Uhr<br />
Und so kommen Sie hin:<br />
Ab <strong>Neuwiedenthal</strong> mit der S3 eine<br />
Station bis Neugraben, von dort nur<br />
ca. 5 Minuten Fußweg.<br />
Fotos: HD<br />
Fotos:PQ
<strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009 <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
Seite 3<br />
„Familie gewinnt!“ <strong>im</strong> Stubbenhof<br />
Die Abordnung aus <strong>Neuwiedenthal</strong> nahm <strong>im</strong> Hamburger Rathaus den Preis „Familie gewinnt!“ entgegen, mit der der Stubbenhof ausgezeichnet wurde<br />
Der Stubbenhof ist von der Behörde<br />
für Stadtentwicklung und Umwelt als<br />
familienfreundlichstes Wohnquartier<br />
2008 <strong>im</strong> Bezirk Harburg ausgezeichnet<br />
worden. Ob Drachenthalpark, Kinderkino<br />
oder Flohmarkt mit Cafeteria: In<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong> gibt es viele beliebte<br />
Treffpunkte für Familien.<br />
Dies ist nicht zuletzt der Verdienst der vielen<br />
Ehrenamtlichen von <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
aktiv e.V. und IN VIA Hamburg e.V. Sie<br />
engagieren sich in Sprachkursen oder<br />
als Dolmetscher, in Nachhilfeprojekten<br />
passage managt das Stubbenhaus<br />
Seit Januar 2009 wird das Stubbenhaus<br />
von der passage gGmbH gemanagt.<br />
Damit gibt es auch einen neuen<br />
Ansprechpartner vor Ort. Gerd Windmüller<br />
hat sich <strong>im</strong> hinteren Teil des<br />
Hauses ein Büro eingerichtet und koordiniert<br />
von hier aus die Partyraumvermietung<br />
und die wöchentlichen<br />
Aktivitäten.<br />
Vor allem die Kinder profitieren von den Angeboten<br />
<strong>im</strong> Stubbenhof<br />
Seit Jahresbeginn der neue Ansprechpartner <strong>im</strong> Stubbenhaus: Gerd Windmüller von<br />
der passage gGmbH<br />
passage betreibt in <strong>Neuwiedenthal</strong> bereits<br />
das Freibad und versorgt die Hausbetreuerlogen<br />
mit Personal. Als gemeinnütziger<br />
Beschäftigungsträger bietet<br />
passage unterschiedliche Arbeitsgelegenheiten,<br />
unter anderem für AktivJobber.<br />
Menschen, die länger arbeitslos sind,<br />
können sich über diesen Weg weiter<br />
qualifizieren und wieder einen Einstieg in<br />
Foto: PQ<br />
Foto: PQ<br />
oder be<strong>im</strong> Kinderkino. Auch die<br />
Spieliothek <strong>im</strong> Stadtteilhaus, in<br />
der Kinder Spiele ausleihen können,<br />
wird von ehrenamtlichen<br />
Kräften geleitet. Die Nachbarschaftsfeste,<br />
die Andreas Ebisch,<br />
Vater von drei Kindern, seit ein<br />
paar Jahren organisiert, tragen<br />
ebenfalls zum guten Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong><br />
Stadtteil bei<br />
Jetzt ist der Stubbenhof be<strong>im</strong><br />
Wettbewerb „Familie gewinnt!“<br />
der Behörde für Stadtentwick<br />
die Arbeitswelt schaffen. Gerd Windmüller<br />
war bereits zwei Jahre lang über einen<br />
solchen AktivJob <strong>im</strong> Stubbenhaus und<br />
kennt sich daher schon bestens aus. Er<br />
freut sich auf seine neue Aufgabe: „Wer<br />
das Stubbenhaus für eine private Feier<br />
mieten möchte, kann einfach zu den angegebenen<br />
Sprechzeiten bei mir vorbeikommen.“<br />
Während der Woche gibt es <strong>im</strong> Stubbenhaus<br />
regelmäßige Angebote beispielsweise<br />
für die Kinder des Stadtteils.<br />
Mittwochs von 13 bis 15 Uhr bieten<br />
Mitarbeiter der Diakonie Beratung für<br />
Menschen in schwierigen <strong>Leben</strong>slagen<br />
an. Dazu Kathrin Eßmann, Leiterin der<br />
Quartierspflege bei passage: „Wir werden<br />
auch zukünftig die Gruppen und<br />
Beratungsräume dem Stadtteil und seinen<br />
Bewohnern zu Verfügung stellen.<br />
Neben der Qualifizierung unserer Aktiv<br />
Jobber ist es für uns <strong>im</strong>mer auch wichtig,<br />
einen Beitrag für das Zusammenleben <strong>im</strong><br />
Stadtteil zu leisten.“ FB<br />
Partyvermietung<br />
Stubbenhaus<br />
Gerd Windmüller<br />
Stubbenhof 2, 21147 Hamburg<br />
Tel. 040 / 61 19 39 87<br />
Fax 040 / 33 42 80 63<br />
stubbenhaus@passagehamburg.de<br />
lung und Umwelt ausgezeichnet worden.<br />
Der Preis wurde bereits zum dritten<br />
Mal ausgelobt, er wird an die familienfreundlichsten<br />
Quartiere in Hamburg<br />
vergeben. Die Auszeichnung würdigt<br />
das Engagement der Ehrenamtlichen und<br />
Einrichtungen, die sich für die Menschen<br />
vor Ort stark machen. Auch die umfassenden<br />
baulichen Modernisierungen<br />
der GWG haben dazu beigetragen, den<br />
Stubbenhof für Familien attraktiv zu gestalten.<br />
Möchten Sie sich selbst davon<br />
überzeugen? Am 6. Juni ab 15 Uhr ist<br />
Stubbenhausfest . FB<br />
Streitfrage:<br />
Kinderwagen<br />
<strong>im</strong> Hausflur<br />
Als Mieter eines Mehrfamilienhauses<br />
haben Sie sich vielleicht auch<br />
schon mal gefragt, ob Kinder wagen<br />
<strong>im</strong> Haus flur abgestellt werden dürfen.<br />
Grundsätzlich gilt: Enthält die<br />
Haus ord nung kein „Parkverbot“ für<br />
Kinder wagen, ist es erlaubt. Denn<br />
oft sind Eltern auf den Abstellplatz<br />
<strong>im</strong> Treppenhaus angewiesen. Gäbe<br />
es ihn nicht, müssten sie den Kinderwagen<br />
mehrmals täglich hoch<br />
und wieder runter tragen. Im Streitfall<br />
ist entscheidend, ob die anderen<br />
Mieter – etwa bei einem ungünstig<br />
geschnittenen Hausflur – durch den<br />
Wagen „erheblich belästigt“ werden.<br />
Das heißt: Der Kinder wagen<br />
darf den Weg nicht blockieren. PF<br />
Persönliche Sprechzeit:<br />
PQ<br />
Montag 17 bis <strong>18</strong> Uhr Foto:<br />
Foto: SAGA GWG
Seite 4 <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009<br />
„Wenn auch die Haare weiß“<br />
Der Hamburger Verein der Deutschen<br />
aus Russland hat zu einem Treffen ins<br />
Stubbenhaus geladen. „Wenn auch<br />
die Haare weiß“, lautet der Titel der<br />
Veranstaltung. Was mich da wohl erwartet?<br />
Als Reporter von <strong>Kreuz</strong> &<br />
<strong>Quer</strong> mache ich mich auf zur Ortsbesichtigung.<br />
Ich betrete das Stubbenhaus und schon<br />
<strong>im</strong> Eingangsbereich wird mitreißend<br />
das Tanzbein geschwungen. Vier ältere<br />
Herren spielen LiveMusik. Der Saal ist<br />
bis auf den letzten Platz gefüllt. Gottlieb<br />
Krune, der Vorsitzende des Vereins<br />
der Deutschen aus Russland,<br />
begrüßt seine Gäste. Dann<br />
stellen engagierte Mitglieder<br />
des Vereins die Arbeit in ihrem<br />
Stadtteil vor. In <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
gibt es eine Ortsgruppe,<br />
die sich zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Monat<br />
trifft. Dazu gibt es einen<br />
Chor und demnächst noch<br />
eine Gruppe für ältere Menschen.<br />
In ganz Hamburg ist<br />
der Verein aktiv, bringt Leute<br />
zusammen und leistet einen<br />
Beitrag zur Integration. Dabei<br />
arbeiten alle ehernamtlich.<br />
Begeisterte mit ihren Volkstänzen: die Folkloregruppe „Koletschko“<br />
Vier Fragen – Vier Antworten:<br />
Aktiv für <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
Gottlieb Krune, Vorsitzender des Hamburger<br />
Vereins der Deutschen aus Russland<br />
e.V.<br />
K&Q: Sie sind aktiv in Neuwieden thal.<br />
Was genau machen Sie?<br />
Gottlieb Krune: Wir kümmern uns um<br />
unsere Landsleute und wollen sie ermuntern,<br />
aktiv am gesellschaftlichen <strong>Leben</strong><br />
teilzunehmen und sich zu engagieren.<br />
Wir haben in <strong>Neuwiedenthal</strong> seit fünf<br />
Jahren eine Ortsgruppe und einen Chor,<br />
Foto: privat<br />
betreut von Larissa Lebedenko. Gerade<br />
richten wir zusammen mit dem Seniorenbüro<br />
eine Seniorengruppe ein. Zu<br />
best<strong>im</strong>mten Anlässen organisieren wir<br />
Feste und Veranstaltungen.<br />
Was gefällt Ihnen an Neu wie denthal<br />
be son ders?<br />
Die Atmosphäre und die Zusammenarbeit<br />
mit unsern Partnern <strong>im</strong> Stadtteil. Es<br />
macht <strong>im</strong>mer Spaß und Freunde, hier etwas<br />
zu machen.<br />
Was gefällt Ihnen nicht so gut?<br />
Nun, da ich nicht selber in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
wohne, sondern aus Bergedorf komme,<br />
ist der Weg recht weit. Doch auf dem<br />
He<strong>im</strong>weg bin ich <strong>im</strong>mer sehr zufrieden,<br />
weil sich jeder Termin, jedes Gespräch<br />
für mich und für die Arbeit unseres Vereins<br />
lohnt.<br />
Was würden Sie sich für <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />
Zukunft wünschen?<br />
Es gibt nichts Spezielles, was ich mir<br />
für die Deutschen aus Russland wünschen<br />
würde. Wir machen da auch keine<br />
Trennung. Wir wollen, dass es <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
und allen Bewohnern gut geht.<br />
Möglicherweise stehen auch wirtschaftlich<br />
schwierige Zeiten vor uns. Wir setzen<br />
uns dafür ein, dass die Menschen ihr<br />
<strong>Leben</strong> meistern können und zueinander<br />
finden.<br />
Be<strong>im</strong> Treffen der Deutschen aus Russland gab es <strong>im</strong> Foyer des Stubbenhauses Live-Musik<br />
Foto: HVDaR<br />
Ebenso wichtig ist es<br />
Gottlieb Krune und seinen<br />
Mitstreitern, die eigene<br />
Kultur zu pflegen.<br />
Sie hat ihre Wurzeln in<br />
der Kultur, die die deutschen<br />
Migranten <strong>im</strong><br />
<strong>18</strong>. Jahrhundert von<br />
Deutschland nach Russland<br />
mitnahmen und<br />
dort als eigenständige<br />
Kultur erhalten haben.<br />
So tanzt jetzt vor meinen<br />
Augen die Folkloregruppe<br />
„Koletschko“ in<br />
bunten Kostümen Volkstänze<br />
und das Publikum<br />
ist gleichzeitig gerührt<br />
und begeistert. Auch<br />
der Chor „Immergrün“<br />
Der Erschaffer der „Zugvögel“ an der<br />
<strong>Kreuz</strong>ung Rehrstieg/<strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />
Straße, Pierre Schumann, hat in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
noch ein zweites Mal seine<br />
Spuren hinterlassen: Nördlich des Atrium<br />
hauses auf dem Grundstück<br />
Gerdauring 25 steht<br />
die Skulptur „Mutter mit<br />
Kind“. Ähnlich wie bei<br />
den Vögeln handelt es<br />
sich auch hier um eine abstrakte<br />
Marmorskulptur,<br />
die auf ästhe tische Weise<br />
ein Symbol des <strong>Leben</strong>s<br />
dar stellt.<br />
Der 1917 in Heide geborene<br />
Pierre Schumann<br />
zählt zu den bedeutends <br />
ten lebenden schleswighol<br />
stei nischen Künstlern.<br />
Er wuchs in Itzehoe auf,<br />
wo sich noch heute sein<br />
Atelier befindet, und pendelte<br />
zeitlebens zwischen<br />
Hamburg und Paris, Itze<br />
hoe und den weißen<br />
MarmorSteinbrüchen <strong>im</strong><br />
italienischen Carrara. Die<br />
Werke Schumanns sind<br />
international anerkannt.<br />
So erhielt er beispielsweise<br />
1969 den ersten Preis<br />
auf der VI. Internationa<br />
singt deutsche, russische und ukrainische<br />
Lieder. Soviel Wahrhaftigkeit und Temperament<br />
habe ich hier nicht erwartet.<br />
Auch wenn die Haare der meisten Anwesenden<br />
weiß gewesen sein mögen,<br />
der Spaß bei der Sache und die Begeisterungsfähigkeit<br />
haben mich tief beeindruckt.<br />
Wann <strong>im</strong>mer der Verein der<br />
Deutschen aus Russland zur nächsten<br />
Veranstaltung einlädt, man sollte es sich<br />
nicht entgehen lassen! FB<br />
Hamburger Verein<br />
der Deutschen aus Russland e.V.<br />
Vorsitzender Gottlieb Krune<br />
Böhmkenstrasse <strong>18</strong>, 20459 Hamburg<br />
Tel. 040 / 37 50 39 73<br />
www.hvdar.de<br />
„Mutter mit Kind“ <strong>im</strong> Gerdauring<br />
len SkulpturBiennale von Carrara für<br />
seine „Madonna aus schwarzem Marmor“.<br />
2007 wurde ihm der Kulturpreis<br />
des Landes SchleswigHolstein ver liehen.<br />
PF<br />
Foto: HD<br />
Foto: PQ
<strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009 <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
Seite 5<br />
Ein deutscher Schauspieler aus Kasachstan<br />
Ist derzeit mit seinem aktuellen Stück „Mathilde“ unterwegs: Viktor Pretzer, der das<br />
Schauspielhandwerk in Kasachstan gelernt hat<br />
Einst arbeitete er am Deutschen<br />
Staats theater in Kasachstan. Heute ist<br />
der Schau spieler Viktor Pretzer an der<br />
„Neuen Bühne Hamburg“ aktiv und<br />
leitet eine Senioren runde in Neu wiedenthal.<br />
Viktor Pretzer ist in Kasachstan geboren,<br />
seine Familie hat deutsche Wurzeln. Er hat<br />
eine klassische Schauspielausbildung absolviert,<br />
neben der Schauspielkunst auch<br />
Gesang und Ballett gelernt und war am<br />
Deutschen Staatstheater in Kasachstan<br />
beschäftigt. „50 deutsche Schauspieler,<br />
Bühnenarbeiter, Mitarbeiter in Ateliers,<br />
Frisöre waren an unserem Theater beschäftigt.<br />
Es war eben ein richtiges großes<br />
Staatstheater“, erinnert sich Viktor Pretzer<br />
an die Spielstätte.<br />
Ganz selbstverständlich ist das nicht:<br />
Zwar hatte es von 19<strong>18</strong> bis 1941 sogar<br />
eine Gebietsautonomie für die Deutschen<br />
in Kasachstan gegeben. Mit dem Angriff<br />
NSDeutschlands auf die Sowjetunion<br />
wurden allerdings alle kulturellen Institutionen<br />
der Deutschen aufgelöst. Viele Wolgadeutsche<br />
mussten sogar Deportationen<br />
erleiden. Dann, nach dem Ende des 2.<br />
Weltkriegs war in Russland alles verboten,<br />
was mit deutscher Kultur zu tun hatte. Erst<br />
die Zeit der OstWestEntspannung ab<br />
1971 brachte einige Erleichterungen für<br />
das <strong>Leben</strong> der Deutschen in Kasachstan,<br />
Länderinfo: Kasachstan<br />
Die Republik Kasachstan liegt in Zentral<br />
asien. Sie grenzt <strong>im</strong> Norden an<br />
Russland, <strong>im</strong> Osten an China, <strong>im</strong> Süden<br />
an Kirgistan, Usbekistan und Turkmenistan<br />
und <strong>im</strong> Westen an das Kaspische<br />
Meer.<br />
Mit seinen 2.717.300 Quadratkilometern<br />
handelt es sich um den größten<br />
Binnenstaat der Erde. Das Land besteht<br />
zu 90 % aus Steppe, Sandmassiven und<br />
Wüste. Im Südosten befinden sich die<br />
mächtigen Gebirge des Tienschan und<br />
des Alatau, <strong>im</strong> Osten die Ausläufer des<br />
AltaiGebirges. Kasachstan verfügt über<br />
gigantische Mengen kostbarer Rohstoffe:<br />
Neben Erdöl, Erdgas, Uran und<br />
Gold besitzt das Land unter anderem<br />
Steinkohle, Eisen, Mangan und Kobalt.<br />
Es herrscht kontinentales Kl<strong>im</strong>a mit großen<br />
Temperaturschwankungen. Im Win ter<br />
kann es bis zu 19 °C kalt werden,<br />
<strong>im</strong> Sommer bis zu +26 °C warm.<br />
In den Wüsten erreicht das Thermometer<br />
gar bis zu 40 °C, <strong>im</strong><br />
Som mer über +40 °C.<br />
In Kasachstan leben rund 15,3<br />
Millionen Menschen, davon<br />
320.000 in der Hauptstadt Astana.<br />
Der Vielvölkerstaat behe<strong>im</strong>atet<br />
zu 54 % Kasachen und<br />
zu 30 % Russen. Daneben leben<br />
Mitglieder von 130 verschie<br />
Foto: PQ<br />
auch wurde in diesem Zusammenhang<br />
das Deutsche<br />
Staatstheater gegründet.<br />
Anfang der Neunziger Jahre<br />
wanderten viele deutschstämmige<br />
Menschen aus<br />
den ehemaligen Sowjetrepubliken<br />
nach Deutschland<br />
aus – rund 30 % von ihnen<br />
aus Kasachstan. Auch an<br />
Pretzer ging diese Entwicklung<br />
nicht spurlos vorbei.<br />
Zwar hatte er sich lange<br />
Zeit <strong>im</strong> Rahmen der Bewegung<br />
„Wiedergeburt“ für<br />
eine deutsche Republik an<br />
der Wolga eingesetzt. Doch<br />
nachdem 1992 fast alle seine<br />
Kollegen ausgewandert<br />
waren, sah auch er keinen<br />
Sinn mehr darin, in Kasachstan<br />
zu bleiben.<br />
Zunächst ging er nach Kaliningrad<br />
und gründete ein<br />
Deutsches Nationaltheater.<br />
Sein Ensemble tourte durch<br />
ganz Russland und spielte<br />
sogar <strong>im</strong> weit entfernten<br />
Nowosibirsk. 2002 musste<br />
das privat finanzierte Projekt<br />
aufgegeben werden,<br />
da weder die deutsche noch die russische<br />
Seite deutsche Kultur <strong>im</strong> ehemaligen Königsberg<br />
fördern konnte oder wollte.<br />
„Russisches Theater konnte ich nicht spielen,<br />
das war für mich völlig ausgeschlossen.<br />
Also bin ich 2002 nach Deutschland<br />
ausgewandert, um weiterhin in meiner<br />
Muttersprache arbeiten zu können“, sagt<br />
Pretzer. In Deutschland fiel es ihm nicht<br />
leicht, beruflich Fuß zu fassen. Nach einer<br />
Regiearbeit in Kiel schrieb Pretzer<br />
2007 einen Gedichtband. Zurzeit hat er<br />
wieder ein eigenes Theaterprojekt an der<br />
„Neuen Bühne Hamburg“: In dem Stück<br />
„Mathilde“ beschäftigt er sich mit der Geschichte<br />
der Deutschen in Russland. Das<br />
Interesse für die Geschichte hat ihn auch<br />
zur Seniorenarbeit gebracht. „Die älteren<br />
Menschen können soviel erzählen, sie haben<br />
alles selbst erlebt“, sagt Pretzer. Seit<br />
denen Ethnien und 45 Konfessionen in<br />
dem Land. Minderheiten europäischer<br />
Herkunft sind Ukrainer, Polen, Letten,<br />
Litauer, Weißrussen und Griechen. Die<br />
Kasachstan ist der größte Binnenstaat der Erde<br />
Das Deutsche Theater Kasachstan auf Gastspielreise<br />
in der damaligen DDR<br />
Viktor Pretzer 1987 in seiner ersten Rolle als Prinz<br />
Heinrich in dem Stück „Strohglück“<br />
März leitet er deshalb eine Seniorenrunde<br />
in <strong>Neuwiedenthal</strong>. Auf dem Programm<br />
stehen Informationsaustausch, kulturelle<br />
Veranstaltungen und Kaffeetrinken.<br />
Wer möchte, kann den charismatischen<br />
Schauspieler hier kennen lernen.<br />
FB<br />
Seniorenrunde<br />
Neuwieden thal<br />
Gemütliches Kaffeetrinken mit abwechslungsreichem<br />
Programm<br />
Montags 16.30 – <strong>18</strong>.00 Uhr<br />
Gemeinschaftsraum Striepenweg 40<br />
Kontakt: Seniorenbüro Hamburg<br />
Tel. 040 / 30 39 95 07<br />
Wurzeln der deutschen Minderheit gehen<br />
teilweise bis in <strong>18</strong>. Jahrhundert zurück.<br />
Damals, zur Zeit der russischen<br />
Zarin Katharina der Großen, gründeten<br />
deutsche und österreichische Auswanderer<br />
Kolonien in dem Land. Ein anderer<br />
Teil der deutschen Minderheit kam<br />
nach Kasachstan, als Stalin während des<br />
2. Weltkrieges die Deutschen von der<br />
Kr<strong>im</strong> und aus der Ukraine verbannte. Seit<br />
1989 sind viele deutschstämmige Kasachen<br />
nach Deutschland ausgewandert.<br />
Ihre Zahl ist von 1 Million auf 250.000<br />
gesunken. Am 16. Dezember 1991 erlangte<br />
Kasachstan seine Unabhängigkeit<br />
von der Sowjetunion. Staatsoberhaupt<br />
ist Präsident Nursultan Nasarbajew.<br />
PF<br />
Foto: privat Foto: privat
Seite 6 <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009<br />
Das KZAußenlager Neugraben<br />
Am historischen Ort: Karl-Heinz Schultz hat die Geschichte des KZ-Außenlagers in Neugraben erforscht<br />
Erste Hinweise, dass es am Falkenbergsweg<br />
ein Außenlager eines Konzentrationslagers<br />
gegeben hatte, erhielt<br />
KarlHeinz Schultz Anfang der<br />
80erJahre. Der engagierte Fischbeker<br />
hat sich Zeit seines <strong>Leben</strong>s nicht nur<br />
mit der Politik und sozialen Fragen,<br />
sondern auch mit der Geschichte Neugrabens<br />
und insbesondere der Zeit<br />
des Nationalsozialismus beschäftigt.<br />
Gemeinsam mit seiner Frau Karin und<br />
Günter Buck ging er der Geschichte<br />
des KZAußenlagers Neugraben nach.<br />
Mit Hilfe von Außenlagern sollte in den<br />
letzten Kriegsjahren dem zunehmenden<br />
Mangel an Arbeitskräften begegnet werden.<br />
Allein das KZ Neuengamme hatte<br />
1944/45 über 80 Außenlager. Die KZ<br />
Häftlinge waren direkt an den Orten untergebracht,<br />
wo sie als billige Arbeitskräfte<br />
unter unmenschlichen Bedingungen<br />
eingesetzt wurden. Die kleine Forschergruppe<br />
um KarlHeinz Schultz stieß bei ihren<br />
Recherchen auf eine Skizze des Neugrabener<br />
Lagers, die der britische Offizier<br />
Aufnahmen der englischen Luftwaffe zeigen das Außenlager<br />
Captain R.W. Rose zusammen mit zwei<br />
ehemaligen Häftlingen angefertigt hatte.<br />
Sie diente nach dem Krieg der Vorbereitung<br />
eines Prozesses gegen die KZBewacher<br />
und st<strong>im</strong>mte mit den Luftbildern der<br />
britischen Armee überein, die KarlHeinz<br />
Schultz be<strong>im</strong> Bombenräumkommando<br />
der Stadt Hamburg ausfindig machen<br />
konnte. In England fand Gunter Buck die<br />
Akten des Prozesses gegen das Neugrabener<br />
Wachpersonal.<br />
Verfolgung war schon <strong>im</strong>mer ein Thema<br />
für Heiner Schultz und seine Familie.<br />
Das begann während seiner Kindheit in<br />
der Nazizeit. „Ich bin 1934 geboren und<br />
komme aus einem sozialdemokratischen<br />
Elternhaus“, erklärt er. „Wenn die Gestapo<br />
bei uns klingelte, musste meine ältere<br />
Schwester die Männer bitten, nicht das<br />
Kind aufzuwecken. Denn unter der Kinderbettmatratze<br />
waren die Flugblätter<br />
versteckt.“<br />
1984 schrieben die Neugrabener Geschichtsforscher<br />
einen Leserbrief an eine<br />
Foto: privat<br />
deutschsprachige Zeitung in Israel. Daraufhin<br />
meldeten sich drei Frauen, die<br />
wiederum andere Frauen kannten, die<br />
damals in Neugraben Zwangsarbeit leisten<br />
mussten. Insgesamt konnte zu 46<br />
Überlebenden Kontakt aufgenommen<br />
werden, die inzwischen in Israel, Schweden,<br />
Tschechien, der Schweiz, England,<br />
Australien und Deutschland leben oder<br />
in den 80erJahren noch gelebt haben.<br />
Die Fischbeker waren mehrmals in Israel,<br />
England, Schweden und den USA. Dort<br />
haben sie Kontakte und Freundschaften<br />
geschlossen und unzählige Briefe mit Informationen,<br />
Bildern und Geschichten<br />
erhalten. Stück für Stück wie in einem<br />
Mosaik konnten sie auf diese Weise viele<br />
Fragen rund um das KZAußenlager in<br />
Neugraben beantworten.<br />
Das KZAußenlager existierte vom 13.<br />
September 1944 bis zum 8. Februar 1945.<br />
500 tschechische Jüdinnen waren hier<br />
inhaftiert und wurden in der Ölindustrie,<br />
be<strong>im</strong> Straßenbau, bei Aufräumarbeiten<br />
Foto: PQ<br />
und be<strong>im</strong> Bau der Falkenbergssiedlung<br />
eingesetzt. Der Alltag der Frauen war von<br />
Hunger, Müdigkeit und Krankheit und extrem<br />
schwerer Arbeit geprägt. Der Winter<br />
1944/45 war sehr kalt und feucht. Es gab<br />
weder Wechselwäsche noch die Möglichkeit,<br />
die Kleidung zu trocknen. Mittags<br />
gab es gar nichts zu essen, abends<br />
nur eine dünne Suppe mit 200 Gramm<br />
Brot. Hinzu kamen acht bis neun Stunden<br />
schwerste körperliche Arbeit sowie sehr<br />
lange Fußwege zu den Arbeitseinsätzen.<br />
Dabei waren die Frauen an der speziellen<br />
Häftlingskleidung gut zu erkennen: den<br />
Holzschuhen und den Mänteln, deren<br />
Ärmel verschiedenfarbig waren und ein<br />
großes gelbes Rechteck auf dem Rücken<br />
hatten.<br />
Am 8. Februar 1945 kamen die Frauen in<br />
das KZAußenlager Tiefstack. Anfang April<br />
wurden sie dann mit Viehwagons weiter<br />
in das Vernichtungslager BergenBelsen<br />
gebracht. Wie viele Häftlinge das KZ<br />
Außenlager Neugraben überlebt haben,<br />
kann man nicht genau sagen. Viele von<br />
ihnen starben an Krankheiten, Unterernährung,<br />
Entkräftung, Bombenangriffen<br />
oder auch durch brutale Schläge. Andere<br />
sind nach der Befreiung in BergenBelsen<br />
am 15. April 1945 an den Folgen der Zeit<br />
<strong>im</strong> KZ gestorben. Unterlagen hierzu gibt<br />
es nicht.<br />
In einer Baracke wie dieser waren die Gefangenen von September 1944 bis Februar<br />
1945 untergebracht<br />
Heute kann man auf dem Gelände des KZ<br />
Außenlagers nur noch die Fundamente<br />
der Baracken erkennen. Ein Gedenkstein<br />
dort erinnert an diese schreckliche Zeit.<br />
Auch auf dem Markt <strong>im</strong> Zentrum Neugrabens<br />
ist eine Gedenktafel aufgestellt worden.<br />
Zudem veranstalt der Freundeskreis<br />
der KZGedenkstätte Neuengamme e.V.<br />
jährlich am 15. April einen öffentlichen<br />
Rundgang über das ehemalige Lagergelände.<br />
„Wir haben bis zu 40 Besucher bei<br />
dem Rundgang. Auch gibt es <strong>im</strong>mer wieder<br />
Anfragen von Schulklassen“, erzählt<br />
KarlHeinz Schultz. Ihm und seinen Mitstreitern<br />
ist es zu verdanken, dass dieser<br />
Teil der Neugrabener Geschichte so gut<br />
erforscht ist und nicht in Vergessenheit<br />
geraten kann. FB<br />
Ansprechpartner für Fragen zum<br />
KZAußenlager Neugraben:<br />
KarlHeinz Schultz<br />
Tel. 040 / 701 81 70<br />
schultzheiner@aol.com<br />
Foto: privat
<strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009 <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
Seite 7<br />
Die A 26 – Entlastung oder Belastung?<br />
Im Oktober letzten Jahres wurde der<br />
erste von fünf Bauabschnitten der<br />
Bundesautobahn A 26 für den Verkehr<br />
freigegeben. Die Autobahn zwischen<br />
Drochtersen und Hamburg hat ihre<br />
Befürworter und ihre Gegner. Sie soll<br />
die Bundesstraße 73 entlasten, die für<br />
zahlreiche Unfälle bekannt ist. Aber<br />
sollte die dringend benötigte Verkehrsentlastung<br />
auf Kosten der Natur<br />
entstehen?<br />
Fürchtet um das Vogelschutzgebiet:<br />
Frederik Schawaller<br />
Die B 73 zerteilt viele Ortschaften<br />
in zwei Teile und<br />
behindert dadurch deren Entwicklung.<br />
Das hohe Verkehrsaufkommen<br />
führt durch Lärm<br />
und Schadstoffemissionen <strong>im</strong><br />
Grenzbereich zu unzumutbaren<br />
Beeinträch ti gungen der<br />
Bewohner. Der Bau der A 26<br />
soll die Ortschaften entlasten<br />
und wieder zu mehr Wohnqualität<br />
führen, was sicherlich<br />
positiv gewertet werden<br />
kann. Doch Kopfschmerzen<br />
bereitet vor allem der zweite<br />
Bau ab schnitt, der östlich von<br />
Horneburg beginnt und bis<br />
östlich von Buxtehude geht.<br />
Gegen ihn wurde geklagt,<br />
da er durch das EUVogelschutzgebiet<br />
„Moorgürtel“<br />
verlaufen sollte. Schon seit<br />
Januar 2008 läuft das Planänderungsverfahren.<br />
Geplant<br />
ist nun eine Ver schiebung<br />
der Trasse näher an den Ort<br />
Rübke heran. Doch selbst<br />
dann wird das Vogelschutzgebiet<br />
weiter ein geschränkt<br />
bleiben. Frederik Schawaller<br />
Der 2. Bauabschnitt sollte durch den Moorgürtel verlaufen. Jetzt wird eine Verschiebung diskutiert<br />
Karte: Daniel Frese (Quelle: Neugrabener Geschichten von Hans F. Cords)<br />
Foto: PQ<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
Warum ist die Falkenbek ein „Scheidebach“?<br />
Bis heute hat die Falkenbek – „bek“ ist<br />
Plattdeutsch für Bach – den ebenfalls<br />
plattdeutschen Zusatz na men „Scheebeek“,<br />
was auf Hochdeutsch „Scheidebach“<br />
heißt. Aber was hat dieser<br />
Bach einst getrennt?<br />
Neugraben entstand etwa 1510 als Dorf<br />
„Niegrabe“ entlang der Falkenbek. Der<br />
Fluss war, ebenso wie der Neue Graben,<br />
von den Bewohnern an ge legt worden,<br />
um die Wiesen und Weiden zu entwässern.<br />
Lange Zeit war die Falkenbek<br />
schiffbar und hatte sogar einen Zugang<br />
zum Elbstrom – bis die Süderelbe eingedeicht<br />
wurde. Schei de bach wurde die<br />
Falkenbek genannt, weil sie die beiden<br />
Ämter Moisburg und Harburg trennte.<br />
Allerdings stellte sie eine unnatürliche<br />
Die Bagger rollen an: Der erste Bauabschnitt der A26 ist längst in Bau<br />
Foto: HD<br />
vom Naturschutzbund<br />
(NABU) HamburgSüd<br />
meint dazu: „Ein Verlauf<br />
der A 26 nördlich<br />
des Vogelschutzgebiets<br />
wird unweigerlich zu<br />
Beeinträchtigungen seiner<br />
Tier und Pflanzenwelt<br />
führen, allein schon<br />
durch die Lärm und<br />
Abgasbelastung. Gleichzeitig<br />
wird der Moorgürtel<br />
<strong>im</strong> Süden durch die<br />
großen Wohnbauprojekte<br />
NF65 bei Neugraben<br />
und „Apfelgarten“<br />
bei Neu Wulmstorf in die<br />
Zange genommen.“<br />
Grenze dar, die mitten durch eine geschlossene<br />
Ortschaft ver lief.<br />
Wer östlich des Flusses lebte, gehörte<br />
zum Landkreis Harburg, wer sein Zuhause<br />
westlich davon hatte, gehörte zum<br />
Amt Moisburg. Das hatte weitreichende<br />
Folgen für die hier lebenden Menschen:<br />
Die OstNeugrabener Bauern mussten<br />
ihr Getreide in der Harburger Außenmühle<br />
mahlen lassen, die WestNeugrabener<br />
bis zur Pflichtmühle Moisburg fahren.<br />
Nur der Bauer Wolkenhauer besaß<br />
Land in beiden Teilen Neugrabens, wie<br />
Hans. F. Cords in seinem Buch „Neugrabener<br />
Geschichten“ schreibt.<br />
Die Teilung Neugrabens führte zudem<br />
zur Entwicklung eines getrennten Hand<br />
Diskussion gibt es auch weiterhin um<br />
Finkenwerder, das aufgrund des verheerenden<br />
Durchgangsverkehrs sehr viel an<br />
Wohnqualität einbüßt. Seit vielen Jahren<br />
ist eine Umgehungsstraße in Planung,<br />
die Grundstücksverhandlungen der Hansestadt<br />
Hamburg mit den Obstbauern<br />
laufen. Der NABU jedoch mahnt, nur<br />
eine der beiden zusätzlichen Straßen,<br />
entweder die A 26 oder die Finkenwerder<br />
Ortsumgehung, zu realisieren, um<br />
die einmalige Kulturlandschaft so gut wie<br />
möglich zu schützen. Verbesserte Wohnqualität<br />
für Menschen einerseits und Erhalt<br />
des <strong>Leben</strong>sraums für Tiere und Pflanzen<br />
andererseits: Beide Projekte verdeutlichen<br />
wieder einmal den Spagat zwischen<br />
Stadt entwicklung und Umweltschutz .<br />
TG<br />
werks. Auch bei den Konfirmanden,<br />
die sich dre<strong>im</strong>al wöchentlich bei jedem<br />
Wind und Wetter auf den Fußmarsch<br />
zur Kirche machten, spielte die Fischbek<br />
Schicksal. Sie mussten entweder<br />
zur acht Kilometer entfernten Elstorfer<br />
Kirche oder als WestNeugrabener<br />
noch zwei Kilometer weiter bis zur Kirche<br />
in Eißendorf laufen.<br />
Noch bis 1937 war der Scheide bach<br />
Ver wal tungsgrenze in Neugra ben.<br />
Heu te ist er südlich der B 73 verschwun<br />
den. Nur nördlich davon soll<br />
er noch parallel zur Francoper Straße<br />
fließen. Allerdings nicht <strong>im</strong>mer: Nur<br />
bei Schnee schmelze oder nach starken<br />
Re gen fällen führt die Fal ken bek Wasser.<br />
FR<br />
Foto: PQ
Seite 8 <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009<br />
Entdecken Sie <strong>Neuwiedenthal</strong> einmal anders<br />
Im letzten Jahr war die Heilpflanzen-Tour mit Daniela Wolff ein großer Erfolg. Dieses<br />
Jahr können Interessierte noch aus fünf Rundgängen auswählen<br />
Es ist Sonntagvormittag und Sie haben<br />
noch nichts vor? Das Stadtteilmarketing<br />
veranstaltet in diesem Jahr wieder Rundgänge,<br />
die zeigen, in welch wunderbare<br />
Natur das <strong>Neuwiedenthal</strong> eingebettet<br />
ist. Ob Altes Land, Moor oder Heidelandschaft<br />
– Sie sind herzlich eingeladen<br />
Typisch Hamburg: der Hamburger<br />
Wie und wo ist der berühmte Hamburger<br />
erfunden worden? Darüber<br />
gibt es unterschiedliche Theorien.<br />
Die plausibelste Erklärung weist darauf<br />
hin, dass der Name Hamburger<br />
definitiv nicht auf das Wort „ham“<br />
– englisch für Schinken – zurückzuführen<br />
ist, sondern tatsächlich etwas<br />
mit der Stadt Hamburg zu tun hat.<br />
Der Hamburger ist eine amerikanische<br />
Ikone, das ist unumstritten. Bereits<br />
seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist<br />
er in den USA ein gängiges (Schnell)<br />
Gericht. So ist es nicht verwunderlich,<br />
dass die Gemeinde Hamburg <strong>im</strong> Bundesstaat<br />
New York überall verbreitet,<br />
den Burger erfunden zu haben. Aber<br />
auch die USStädte Athens, St. Louis<br />
und Summit County behaupten, dass<br />
der Burger erstmals bei ihnen feilgeboten<br />
wurde. Doch da bereits <strong>18</strong>34<br />
der Burger <strong>im</strong> feinen New Yorker Restaurant<br />
„Delmonico‘s“ auf der Karte<br />
gestanden haben soll, erhebt keine der<br />
genannten Städte ihren Anspruch zu<br />
Recht.<br />
Impressum<br />
Redaktionsgruppe: Friedrich Becker (FB), Hans Dieckmeyer (HD), Petra Fischer (PF), Tanja Gerdes (TG), Nina von Ohlen (NvO), Frauke Rinsch (FR), Peter Stratmann (PS) Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Christina Wolkenhauer Anschrift: Stadtteilmarketing<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong>, c/o ProQuartier Hamburg, Poppenhusenstr. 2, 22305 Hamburg, Tel. 426 66 97 00, kontakt@proquartier.de; V.i.S.d.P: Friedrich Becker Bearbeitung: Mathias Becker, Christian Rubinstein bfö Büro für Öffentlichkeits arbeit<br />
Christopher Cohen Fotos: Hans Dieckmeyer (HD), ProQuartier (PQ), Freibad Neugraben, HVDaR, SAGA GWG Gestaltung: Susanne Knötzele, bfö Auflage: 2.500 Druck: Hein & Co Erscheinungsweise: 3x jährlich jeweils <strong>im</strong> April, August und Dezember<br />
<strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong> wird <strong>im</strong> Rah men des Stadtteil mar ke tings <strong>Neuwiedenthal</strong> von fol gen den Vermietern finanziert: Baugenossenschaft FinkenwärderHoffnung eG, Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG, Bau verein der Elbgemeinden eG,<br />
Bauverein Rei her stieg eG, Hanseatische Baugenossenschaft Hamburg eG, WEGNER Unternehmensgruppe, SAGA GWG, Vereinigte Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft e.G., Wichern Baugesellschaft mbH, Wohnungs baugenos sen schaft<br />
„Sü der elbe“ eG. Zusätzlich wird die Zeitung unterstützt aus Mitteln der Aktiven Stadtteilentwicklung.<br />
Weitere Informationen unter: www.neuwiedenthal.de<br />
mit fachkundigen Experten auf Entdeckungstour<br />
zu gehen! Auch 2009 gilt<br />
wieder: Alle Führungen sind kostenfrei,<br />
freiwillige Spenden willkommen. Bei den<br />
Touren ist festes Schuhwerk zu empfehlen.<br />
Anmeldungen sind nicht erforderlich.<br />
PF<br />
Nach neuesten Erkenntnissen kommt der Hamburger aus Hamburg<br />
In etlichen alten Kochbüchern wurde<br />
gehacktes oder zerschnetzeltes Fleisch<br />
generell als Hamburg oder „bœuf à la<br />
ham bour goise“ bezeichnet. Ein Ox<br />
Fotos: PQ<br />
Sonntag, 19. April, 11–12.30 Uhr<br />
Die Natur vor der Haustür<br />
Tiere und Pflanzen in der Stadt,<br />
erklärt von den Experten des NABU.<br />
Treffpunkt: Apotheke am SBahnhof<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />
Sonntag, 10. Mai, 11–13.30 Uhr<br />
Radtour zur Apfelblüte<br />
Fahrradtour nach Neuenfelde zum<br />
Obsthof Quast. Hofführung mit der<br />
Landwirtin Iris Freyer, Erklärungen zum<br />
ökologischen Obstanbau, anschließend<br />
Apfelkuchen und Saft in der<br />
Scheune. Treffpunkt: Apotheke am<br />
SBahnhof <strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />
Sonntag, 14. Juni, 11–13 Uhr<br />
Wo der Wachtelkönig Geschichte<br />
schrieb<br />
Frühsommerlicher Spaziergang durch<br />
das Hausbrucher Moor mit der Biologin<br />
Christina Wolkenhauer und dem<br />
Ornithologen Frederik Schawaller.<br />
Treffpunkt: Extramarkt Hardauring 34.<br />
Sonntag, 23. August, 11–13 Uhr<br />
Ab in die Neugrabener Heide!<br />
Heidespaziergang mit der Biologin<br />
Ludmila Wieczorek vom Naturschutz<br />
Informationshaus „Schafstall“.<br />
Treffpunkt: Apotheke am SBahnhof<br />
Neuwieden thal.<br />
ford English Dictionary von <strong>18</strong>02 hingegen<br />
definiert das „Hamburg Steak“<br />
schlicht als gepökeltes Rindfleisch. Laut<br />
Spiegel ONLINE lautet die plausibelste<br />
Foto: PQ<br />
Sonntag, 27. September, 11–13 Uhr<br />
Der Frühgeschichte auf der Spur<br />
Führung auf dem Archäologischen<br />
Wanderpfad mit der Archäologin<br />
und Museumspädagogin Ute Knötig.<br />
Treffpunkt: NaturschutzInformationshaus<br />
„Schafstall“, Fischbeker<br />
Heideweg 43a.<br />
Nähere Informationen zu den Entdeckungs<br />
touren erhalten Sie unter<br />
www.neuwiedenthal.de.<br />
HamburgerHypothese daher, dass<br />
der Hamburger ursprünglich eine ImmigrantenNotverpflegung<br />
war. So ist<br />
anzunehmen, dass Auswanderer, die<br />
über die Hansestadt in die USA verschifft<br />
wurden, gepökeltes Rindfleisch<br />
als Proviant mit sich führten und es vor<br />
dem Verzehr zwischen zwei Scheiben<br />
Brot klemmten.<br />
PF<br />
Leserbrief<br />
Im letzten Stadtteilheft war ein Thema<br />
das Umbüdeln. Die Herkunft des<br />
Wortes ist nicht unbekannt, sondern<br />
soll wie folgt entstanden sein: Früher<br />
befanden sich die Zahlen in einem<br />
Büdel (Beutel). Hatte nun ein Spieler<br />
kein Glück, rief er „Umbüdeln“ (Mischen).<br />
Fehlte nur noch eine Zahl, kam<br />
ein „Hei luert“ (Er wartet) und dann<br />
das Echo „Hei luert a lang“ (Er wartet<br />
schon lange).<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
Carsten Backhaus