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Kreuz & Quer Ausgabe 18 - Leben im Neuwiedenthal

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Seite 2 <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>18</strong> Frühjahr 2009<br />

Uralte Kulturlandschaft vor unserer Haustür<br />

Haben die Heidelandschaft entstehen lassen: die Heidschnucken<br />

Fast jeder kennt sie, die schöne Heidelandschaft.<br />

Aber nur die Wenigsten<br />

wissen, dass sie auf die landwirtschaftliche<br />

Nutzung unserer Vorfahren zurückgeht.<br />

Hier in der <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />

bekommen Sie Hintergrundwissen zur<br />

Entstehungsgeschichte dieser einmaligen<br />

Kulturlandschaft, zusammengestellt<br />

von der Botanikerin und NABU­<br />

Mitarbeiterin Christina Wolkenhauer<br />

Ursprünglich waren die heutigen Heideflächen<br />

mit Mischwald aus Eichen und<br />

Buchen bestanden. Die bäuerliche Nutzung,<br />

insbesondere die Waldweide führte<br />

aber <strong>im</strong> Laufe der Zeit zum Verschwinden<br />

dieser Wälder. Im Mittelalter und weit<br />

darüber hinaus standen große Flächen<br />

der Allgemeinheit zur Verfügung. Alle<br />

Einwohner eines Dorfes konnten „ihre“<br />

Wälder ohne Einschränkung nutzen. Es<br />

war üblich, das Vieh in den lichten Wald<br />

Komm tauschen!<br />

Ob Kleidung, Bücher oder Spielzeug:<br />

Kinder brauchen häufig neue Sachen.<br />

Bei der Tauschbörse in Neugraben<br />

kann man Gebrauchtes gegen Gebrauchtes<br />

eintauschen.<br />

zu treiben. Die Tiere verbissen die jungen,<br />

aufwachsenden Bäume, so dass keine<br />

Verjüngung stattfinden konnte. Holz<br />

war aber auch als Brenn­ und Baumaterial<br />

gefragt. Zusätzlichen Stress für den<br />

Wald bedeutete das Schneiteln: Junge<br />

Triebe wurden abgeschnitten, getrocknet<br />

und <strong>im</strong> Winter als Viehfutter <strong>im</strong> Stall<br />

verwendet. Diesem Raubbau konnten<br />

die Wälder nicht standhalten und weite<br />

Heideflächen breiteten sich aus.<br />

Für die Bauern war die Bewirtschaftung<br />

der Heide mit ihren sauren, verarmten<br />

Sandböden schwere, mühsame Arbeit.<br />

Nur Heidschnucken sind genügsam genug,<br />

um allein von Heide zu leben. Sie<br />

wurden zur Gewinnung von Milch, Wolle<br />

und Fleisch gehalten. Ein weiterer Erwerbszweig<br />

war die Imkerei. Noch heute<br />

ist Heidehonig eine beliebte Spezialität.<br />

Eine Besonderheit stellte die sogenann­<br />

Der Süderelberaum ist um eine wertvolle<br />

Einrichtung reicher: Im November<br />

des vergangenen Jahres feierte die HAB<br />

Hamburger Arbeit, eine Beschäftigungs­<br />

und Qualifizierungsgesellschaft für Lang­<br />

Tauschparadies für Kinder: Merve findet hier <strong>im</strong>mer etwas Neues zum Spielen<br />

te Plaggenwirtschaft dar: Heideplaggen<br />

wurden gestochen, als Streu in die Ställe<br />

eingestreut und anschließend zusammen<br />

mit dem Mist als Dünger auf die<br />

nährstoffarmen Sandäcker gebracht, wo<br />

Roggen angebaut wurde. Diese intensive<br />

Bewirtschaftung verhinderte über<br />

Jahrhunderte die Rückentwicklung zu<br />

Wäldern.<br />

Die weiten, nahezu baumlosen Heideflächen<br />

bedeckten noch <strong>im</strong> <strong>18</strong>. Jahrhundert<br />

große Teile Norddeutschlands. Heute<br />

sind Reste dieser Heiden in einigen Naturschutzgebieten<br />

erhalten, zu denen<br />

auch die Fischbeker und Neugrabener<br />

Heide zählen.<br />

Christina Wolkenhauer<br />

Lesen Sie mehr in der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong>!<br />

zeitarbeitslose, hier<br />

die Eröffnung einer<br />

Tauschbörse für Kinder.<br />

„Kinder wachsen<br />

sehr schnell aus<br />

ihrer Kleidung heraus<br />

und neue Sachen<br />

sind oft sehr<br />

teuer“, sagt Projektleiter<br />

Jörg Wedel.<br />

„Für finanziell nicht<br />

ganz so gut gestellte<br />

Menschen bietet die<br />

Tauschbörse ein interessantes Angebot<br />

von Kinderbüchern, Kleidung und Spielzeug“,<br />

so Wedel.<br />

Wer Kleidung besitzt, die den eigenen<br />

Kindern nicht mehr passt, ist herzlich eingeladen,<br />

die Stücke als Spenden bei der<br />

HAB abzugeben. Hier werden sie gewaschen<br />

und zum Tausch aufbereitet. Auch<br />

Spiele, die für die eigenen Kinder nicht<br />

mehr geeignet sind, werden gerne genommen.<br />

Wer Hilfe bei der Fahrradreparatur<br />

benötigt, findet <strong>im</strong> Projekt „komm.<br />

hilf dir selbst“ kostenlose Unterstützung<br />

bei der Reparatur der Zweiräder. FR<br />

Die Heide in Zahlen<br />

Die Fischbeker und die Neugrabener<br />

Heide stehen seit 1958 unter Naturschutz.<br />

Das Schutzgebiet umfasst<br />

eine Fläche von 770 Hektar und ist<br />

somit vor dem benachbarten Moorgürtel<br />

und nach dem Duvenstedter<br />

Brook das zweitgrößte Naturschutzgebiet<br />

auf Hamburger Boden. Eine<br />

Erweiterung in den aufgegebenen<br />

Trup penübungsplatz nach Niedersachsen<br />

hinein ist vorgesehen.<br />

Schon jetzt merken: Besonders<br />

schön ist ein Heide spaziergang <strong>im</strong><br />

Au gust, wenn durch die Heide blüte<br />

wei te Teile des Natur schutz gebiets in<br />

kräf tigem Lila erstrahlen!<br />

Die ebene, baumlose Fläche der Heide ist ein beliebtes Wandergebiet<br />

Auch Hilfe bei der Fahrradreparatur gibt es bei der HAB<br />

HAB Hamburger Arbeit – Beschäftigungsgesellschaft<br />

mbH<br />

Cuxhavener Straße 386 a<br />

21149 Hamburg<br />

Tel. 040 / 28 41 66 0<br />

Fax 040 / 28 41 66 10<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo, Di, Do + Fr 9 bis 15 Uhr<br />

Und so kommen Sie hin:<br />

Ab <strong>Neuwiedenthal</strong> mit der S3 eine<br />

Station bis Neugraben, von dort nur<br />

ca. 5 Minuten Fußweg.<br />

Fotos: HD<br />

Fotos:PQ

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