Heft 4, 2006 (PDF, 652KB) - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und ...
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Foto: Getty images<br />
S1 Personal / Innerer Dienst<br />
mit solchen Programmen einen<br />
Kenntnis- <strong>und</strong> Fertigkeitsanspruch<br />
hat, dem nur mit einer regelmäßigen<br />
<strong>und</strong> häufigen Anwendung Rechnung<br />
getragen werden kann. Diesem Anspruch<br />
können ehrenamtlich arbeitende<br />
Stäbe nur selten gerecht werden.<br />
Einsatz vorbereitend ist die Arbeit<br />
mit der EDV kaum noch wegzudenken.<br />
Wer nutzt nicht <strong>für</strong> seine<br />
tägliche Büroarbeit einen netzgeb<strong>und</strong>enen<br />
Rechner, einen PC oder auch<br />
mobile EDV? Liegt es da nicht nahe,<br />
mit der EDV Einsatzunterlagen anzufertigen<br />
oder Checklisten zu erzeugen,<br />
mit denen das Personalmanagement<br />
im Einsatz erheblich einfacher<br />
handhabbar wird?<br />
Am Arbeitsauftrag „Bereitstellen<br />
von Einsatzkräften“ wird deutlich,<br />
welchen Nutzen solche Hilfsmittel<br />
haben können, die den S1 bei seiner<br />
Aufgabenerfüllung unterstützen:<br />
Ein umfangreiches Referenzwerk<br />
mit Angaben über zur Verfügung<br />
stehende Einsatzkader aller Fachdienste,<br />
von Sonder- oder Spezialkräften,<br />
von einsatzrelevanten<br />
privatwirtschaftlichen Unternehmungen,<br />
jeweils mit Einsatzoptionen,<br />
Einsatzwerten <strong>und</strong> Einsatzgrenzen<br />
hilft, die richtigen Kräfte<br />
zu identifizieren. Hierbei sind angrenzende<br />
überörtliche Daten mit<br />
zu erheben.<br />
Adressdatenlisten mit Erreichbarkeiten<br />
von Sonder- <strong>und</strong> Spezialkräften,<br />
Fachberatern, von zuständigen,<br />
tangierenden oder übergeordneten<br />
Behörden.<br />
Alarmierungslisten <strong>für</strong> die manuelle<br />
oder automatisierte Alarmierung<br />
von Einsatz- <strong>und</strong> Hilfskräften.<br />
Raum- <strong>und</strong> zeitorientierende Übersichtslisten<br />
<strong>für</strong> Kräfte nach Alarmierung,<br />
auf der Anfahrt, einsatzbereit<br />
im Bereitstellungsraum, im<br />
Einsatz, nicht einsatzbereit, in Ruhe<br />
nach einem Einsatz.<br />
Identifikationslisten mit Fahrzeugkennungen,<br />
Funkrufnamen <strong>und</strong><br />
Stärkenachweis.<br />
Objektlisten <strong>für</strong> die Einrichtung von<br />
Bereitstellungsräumen einschließlich<br />
nötiger Kontaktdaten zu verantwortlichen<br />
Personen.<br />
Objektlisten geeigneter Orte mit<br />
Koordinaten <strong>für</strong> die Einrichtung<br />
von Lotsenstellen.<br />
Diese Beispiele verdeutlichen klar<br />
die Sinnhaftigkeit des EDV-Einsatzes<br />
in der S1-Funktion eines Stabes.<br />
S1 <strong>für</strong> EDV-Einsatz<br />
Schnell, sicher <strong>und</strong> angemessen<br />
als S1 zu arbeiten bedeutet, bereits<br />
vor einem Einsatz, in Zusammenarbeit<br />
mit allen Beteiligten im Stab<br />
durch ein EDV-Leistungsverzeichnis<br />
den Anforderungskatalog der Nutzer<br />
zu definieren, einen Marktüberblick<br />
herzustellen <strong>und</strong> den Verantwortlichen<br />
<strong>für</strong> die Gefahrenabwehr den bedarfsgerechten<br />
EDV-Einsatz im Stab<br />
mit ausgewählten Komponenten zu<br />
empfehlen. Das S1 sollte den EDV-<br />
Einsatz mit planen <strong>und</strong> organisieren,<br />
damit es den Stand der Umsetzung<br />
sowie die Funktionsfähigkeit der eingesetzten<br />
Systeme immer wieder auditiert<br />
<strong>und</strong> testen kann. Vor der EDV-<br />
Einführung in der Stabsarbeit ist die<br />
Qualifikation der Stabsmitglieder <strong>für</strong><br />
die Arbeit mit der EDV durchzuführen<br />
um eine sichere Handhabung der<br />
Systeme zu gewährleisten. Auch hier<br />
sollte das S1 verantwortlich Planung,<br />
Organisation <strong>und</strong> Durchführung der<br />
Schulungsmaßnahmen sein.<br />
Wenn S1 in der Lage ist, diese<br />
Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit<br />
aller Beteiligten umzusetzen, wird es<br />
die eigene Vorbereitung sicherlich<br />
auch unter Verwendung üblicher<br />
EDV-Anwendungen schon längst erledigt<br />
haben.<br />
Lagefeststellung<br />
Beschaffen von Informationen<br />
Einsetzen von Erk<strong>und</strong>erinnen<br />
oder Erk<strong>und</strong>ern<br />
Anfordern von Lagemeldungen<br />
Auswerten <strong>und</strong> Bewerten von<br />
Informationen<br />
S2<br />
Ralf Etzler, Brandamtmann,<br />
verantwortlich <strong>für</strong> das Sachgebiet<br />
Lage im GMLZ des BBK;<br />
Thomas Mitschke, Regierungsdirektor,<br />
Leiter des GMLZ im BBK<br />
Dass ein Bild mehr sagt als tausend<br />
Worte ist eine alt bekannte Tatsache.<br />
Die Visualisierung der Gefahren-Schadenlage<br />
sowie der Maßnahmen<br />
der Gefahren- <strong>und</strong> Schadenabwehr<br />
stellt in der Ablauforganisation<br />
von Führungsstäben der<br />
Gefahrenabwehr <strong>und</strong> des Katastrophenschutzes<br />
ein wesentliches Mittel<br />
zur Entscheidungsfindung dar.<br />
Während traditionell vor allem in<br />
mobilen Führungsstellen die Lagekarte<br />
„von Hand“ erstellt wurde <strong>und</strong><br />
noch wird, hält in das Sachgebiet 2<br />
„Lage“ wie in alle Sachgebiete die<br />
IT-gestützte Daten- <strong>und</strong> Informationsverarbeitung<br />
zunehmend Einzug.<br />
Gerade im Bereich der Lagedarstellung<br />
eröffnen zahlreiche Software-<br />
<strong>und</strong> Hardwareprodukte völlig<br />
neue Optionen der Visualisierung von<br />
Lagen. Hierdurch wird es u.a. möglich,<br />
dem <strong>für</strong> die Wahrnehmung so<br />
wichtigen Gr<strong>und</strong>satz der multimedialen<br />
Aufbereitung <strong>und</strong> Darbietung<br />
von Informationen <strong>für</strong> Entscheidungsträger<br />
Rechnung zu tragen. Bei<br />
allen Vorteilen dieser Art der Lagedarstellung<br />
müssen jedoch auch die<br />
Grenzen <strong>und</strong> Nachteile gesehen werden.<br />
Der folgende Beitrag will daher<br />
Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der digitalen<br />
Stabsarbeit <strong>für</strong> den Bereich<br />
„Lage“ aufzeigen. Es geht also nicht<br />
um ein „Entweder-Oder“, sondern<br />
vielmehr um die bewusste Auswahl<br />
der richtigen <strong>und</strong> sinnvollsten Führungsmittel<br />
zur Lagedarstellung in<br />
12 www.WALHALLA.de/notfallvorsorge<br />
Notfallvorsorge 4/<strong>2006</strong>