Heft 4, 2006 (PDF, 652KB) - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und ...
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Lagedarstellung<br />
Führen einer Lagekarte<br />
Führen von Einsatzübersichten<br />
Beschreiben der Gefahrenlage<br />
Darstellen von Anzahl, Art <strong>und</strong><br />
Umfang der Schäden<br />
Darstellen der Einsatzabschnitte<br />
<strong>und</strong> -schwerpunkte<br />
Darstellen der eingesetzten,<br />
bereitgestellten <strong>und</strong> noch<br />
dem jeweiligen konkreten Einsatzkontext<br />
<strong>und</strong> unter den jeweiligen Rahmenbedingungen<br />
in den Führungsstäben<br />
auf den unterschiedlichen<br />
Führungsebenen.<br />
Entwicklung<br />
Die Führung von Lagekarten hat<br />
sich seit Jahren in den verschiedensten<br />
Einsatzstäben etabliert. Im Zuge<br />
der fortschreitenden Technisierung in<br />
den Stäben kommt auch vermehrt die<br />
digitale Lagekarte zum Einsatz <strong>und</strong><br />
löst vielerorts die analoge Lagekarte<br />
ab. Die digitale Lagekarte hat gegenüber<br />
der analogen Lagekarte entscheidende<br />
Vorteile. So kann jederzeit<br />
ein Abbild der Karte gespeichert<br />
werden <strong>und</strong> dadurch eine Dokumentation<br />
des Lageverlaufs erfolgen. Ein<br />
Abbild dieser Karte kann schnell an<br />
weitere zuständige Stellen (z. B. E-<br />
Mail, Fax) übermittelt werden. Bei<br />
analogen Karten war eine Dokumentation<br />
bzw. ein Nachverfolgen nur<br />
über die Nachrichtenvordrucke möglich.<br />
Ein Nachweis, ob tatsächlich alle<br />
Inhalte der Nachrichtenvordrucke<br />
auch in der Darstellung aufgenommen<br />
waren, konnte nicht erfolgen.<br />
Die Dokumentation war nur durch<br />
Fotografieren der Lagekarte möglich,<br />
wurde jedoch nur in wenigen Stäben<br />
praktiziert.<br />
Neben diesen Vorteilen muss jedoch<br />
berücksichtigt werden, dass bei<br />
einem Ausfall der Technik es jederzeit<br />
möglich sein muss, die Lagekarte<br />
analog weiterzuführen. Dies be-<br />
erforderlichen Einsatzmittel<br />
<strong>und</strong> -kräfte<br />
Vorbereiten von Lagebesprechungen<br />
<strong>und</strong> Lagemeldungen<br />
Information<br />
Melden an vorgesetzte Stellen<br />
Unterrichten nachgeordneter<br />
Stellen<br />
Die Digitale Lagedarstellung<br />
in der Stabsarbeit<br />
deutet die unumgängliche Vorhaltung<br />
analoger Karten <strong>und</strong> entsprechender<br />
taktischer Zeichen in geeigneter<br />
Ausführung (z. B. als Magnetzeichen<br />
oder vorbereitete Zeichen<br />
auf Papier/Karton).<br />
Technik<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die digitale Lagekarte<br />
bilden zunächst digitale topographische<br />
Karten. Hier werden häufig<br />
die Karten der Landesvermessungsämter,<br />
ergänzt durch Karten des örtlich<br />
zuständigen Katasteramtes genutzt.<br />
Als Software zur Lagedarstellung<br />
sind unterschiedlichste Produkte<br />
auf dem Markt. Daher soll hier nicht<br />
auf einzelne Produkte eingegangen<br />
werden. Beispielhaft werden hier<br />
Abbildungen von fiktiven Lagekarten<br />
des Gemeinsamen Melde- <strong>und</strong> Lagezentrums<br />
von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern<br />
(GMLZ) aus der B<strong>und</strong>esdatenbank<br />
deNIS II plus verwendet. In der digitalen<br />
Lagekarte wird in der so genannten<br />
„Layertechnik“ gearbeitet. In verschiedenen<br />
Ebenen erfolgt vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> der topografischen Karte<br />
die Darstellung der Lage mit Hilfe<br />
der taktischen Zeichen. Die einzelnen<br />
Layer können dann an beteiligte Stellen<br />
versandt werden (Abb. 1). Dadurch<br />
wird die Dateigröße auf ein<br />
Minimum reduziert. Hierbei ist sicherzustellen,<br />
dass gleiche Software verwendet<br />
wird.<br />
Die taktischen Zeichen werden aus<br />
einer Bibliothek aufgerufen <strong>und</strong> nach<br />
Bedarf eingefügt. In einer solchen Bi-<br />
S2 Lage<br />
Unterrichten anderer Stellen<br />
Unterrichten der Bevölkerung<br />
Einsatzdokumentation<br />
Führen des Einsatztagebuches<br />
Sammeln, Registrieren <strong>und</strong><br />
Sicherstellen aller Informationsträger<br />
(Vordrucke, Tonbänder,<br />
Datenträger)<br />
Erstellen des Abschlussberichts<br />
bliothek (Abb. 2) können alle taktischen<br />
Zeichen hinterlegt werden. Es<br />
muss jedoch möglich sein, diesen<br />
Zeichensatz durch neue taktische<br />
Zeichen zu ergänzen. Diese werden<br />
dann mit entsprechenden Zeichentools<br />
erstellt <strong>und</strong> abgelegt. Mit welchem<br />
Detailgehalt dann auf der Karte<br />
gearbeitet wird, ist in erster Linie<br />
von der Führungsebene abhängig, in<br />
der die Lage genutzt wird. Gr<strong>und</strong>satz<br />
ist, je höher die Ebene, desto weniger<br />
Details in der Darstellung. Wird<br />
die Lagekarte auch von „Nicht-Stabs-<br />
Personal“ gelesen, ist zum Verständnis<br />
der taktischen Zeichen eine Legende<br />
unumgänglich (Abb. 3). Um<br />
die Lagekarte übersichtlich zu halten,<br />
sollte die Anzahl der taktischen Zeichen<br />
begrenzt werden. So ist es vielfach<br />
sinnvoll, neben der topografischen<br />
Lagekarte weitere Übersichten<br />
(z. B. Schadenskonten etc.) getrennt<br />
von der Karte zu führen.<br />
Schadenskonten<br />
Bietet die verwendete Software zur<br />
Lagedarstellung keine Möglichkeit<br />
der Führung von Schadenskonten, so<br />
kann zur Darstellung von Schadens<strong>und</strong><br />
Kräfteübersichten Standardsoftware<br />
<strong>für</strong> die Erstellung von Präsentationen,<br />
Tabellenkalkulationen <strong>und</strong><br />
Schreibsoftware genutzt werden.<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzung ist die Möglichkeit<br />
Grafiken einzufügen <strong>und</strong> mit ergänzendem<br />
Text zu versehen. Hierbei<br />
kann es erforderlich sein, eine zweite<br />
Bibliothek mit taktischen Zeichen vor-<br />
Notfallvorsorge 4/<strong>2006</strong> www.WALHALLA.de/notfallvorsorge 13