Skill- & Grademix
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<strong>Skill</strong>- & <strong>Grademix</strong><br />
Konferenz Leitende<br />
Hebammen<br />
28. August 2012, Bern
Definitionen<br />
• <strong>Skill</strong>mix beschreibt die unterschiedlichen<br />
Berufserfahrungen und individuellen<br />
Fähigkeiten (das Können) der Mitarbeitenden.<br />
• <strong>Grademix</strong> beschreibt die unterschiedlichen<br />
offiziellen Ausbildungen und<br />
Zusatzausbildungen (Nachdiplomstudien) der<br />
Mitarbeitenden.<br />
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• Gesellschaftliche Ebene<br />
Ausgangslage<br />
Beeinflussende Faktoren<br />
• Gesundheitspolitische Ebene<br />
• Institutionelle Ebene<br />
• Berufliche oder Professionsebene<br />
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Gesellschaftliche Ebene<br />
• Demographische Entwicklung<br />
• Individualisierung des Lebensstils<br />
• technische Entwicklung<br />
• Informations- und Wissensgesellschaft<br />
• usw.<br />
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Bevölkerung nach<br />
Altersklassen<br />
Aussichten in der CH bis 2020<br />
(Jaccard Ruedin et al. 2009)<br />
Demographische Entwicklung (in Millionen)<br />
2006 2020 Entwicklung<br />
in %<br />
0-19 Jahren 1.6 1.5 -6%<br />
20-64 Jahren 4.7 4.9 4%<br />
65+ Jahren 1.2 1.6 33%<br />
80+ Jahren 350 460 31%<br />
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• Multimorbidität<br />
• Chronizität<br />
• Ressourcenknappheit<br />
Gesundheitspolitische Ebene<br />
• neue Versorgungsmodelle<br />
• DRG<br />
• usw.<br />
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Institutionelle Ebene<br />
• Verkürzte Aufenthaltsdauer im Akutbereich<br />
• Zunahme der Fallkomplexität<br />
• Qualitätsentwicklung<br />
• usw.<br />
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Berufliche oder<br />
Professionsebene<br />
• Neues Berufsbildungsgesetz,<br />
• Neue Berufsgruppen – MNS, FaGe, Attest<br />
• Professionalisierung<br />
• Akademisierung<br />
• usw.<br />
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Personalbedarf 2030<br />
Ruedin, Weaver (2009)<br />
Ageing Workforce in an<br />
ageing Society<br />
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Hypothesen<br />
• Die unterschiedlichen Leistungen in der Pflege<br />
werden in Zukunft von unterschiedlich<br />
qualifizierten Mitarbeitenden erbracht.<br />
• Das Bestimmen und Erreichen des richtigen<br />
pflegerischen <strong>Skill</strong>- und <strong>Grademix</strong> jetzt und in<br />
der Zukunft ist eine große Herausforderung.<br />
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<strong>Skill</strong>- & <strong>Grademix</strong><br />
=<br />
Change- Management-Projekt<br />
Personal-<br />
Entwicklung<br />
Pflege-<br />
Entwicklung<br />
Team-<br />
Entwicklung<br />
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Berufskulturelle<br />
Aspekte<br />
Berufskultur = den Beruf prägende Kultur, inkl. Stereotypen,<br />
Urteile/Vorurteile<br />
Gleichheitskultur<br />
• Ausrichtung auf „Gleichförmigkeit“<br />
• Adaption an bestehende Normen („Abteilungskultur“)<br />
• sich nicht voneinander unterscheiden, keine Konkurrenz<br />
Gewisse Resistenz für Neuerungen<br />
• d.h. i.d.R. nicht sehr offen für Innovation und Veränderung<br />
Typische Lernkultur<br />
• Sozialisierung im Praxisfeld, Erfahrungslernen<br />
• nicht immer eine Wissens-, Reflexions- oder Feedback-<br />
Kultur<br />
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Organisationsentwicklung<br />
• ‚Betroffene zu Beteiligten machen‘<br />
• Induktive Herangehensweise<br />
• Systematisches Vorgehen<br />
• Führungspersonen aktiv in<br />
Entwicklungsprozess einbeziehen<br />
• Begleitung / Unterstützung<br />
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<strong>Skill</strong>- & <strong>Grademix</strong> Projekt<br />
• Strategiephase: Vorbesprechungen,<br />
Kick off<br />
• Vorprojektphase: 8 Prozessschritte<br />
• Projektphase: Erfahrungen sammeln<br />
mit der Umsetzung<br />
• Implementierungsphase:<br />
Flächendeckende<br />
Einführung<br />
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Welcher „Team-Mix“ gewährleistet Patientenzufriedenheit,<br />
Patientensicherheit, Arbeitsattraktivität und ist ökonomisch<br />
vertretbar?<br />
IST-ANALYSE<br />
1. Aktueller Personalbestand<br />
2. Aktueller Betreuungs- und<br />
Pflegebedarf<br />
3. Auflistung Arbeitsaufgaben<br />
4. Zuteilung der Arbeitsaufgaben<br />
5. Aktuelles pflegerisches<br />
Organisationsmodell<br />
29.08.2012<br />
SOLL-ANALYSE<br />
6. Zuteilung der Arbeitsaufgaben<br />
zu den zukünftigen Berufsprofilen<br />
7. Zukünftiges Organisationsmodell<br />
DELTA IST-SOLL<br />
8. Einschätzung des neuen <strong>Skill</strong>- und <strong>Grademix</strong><br />
www.hulskers.ch<br />
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Arbeitsaufgaben nach Rauner:<br />
Definition<br />
Berufliche Arbeitsaufgaben beschreiben die konkrete<br />
Facharbeit anhand von sinnvermittelnden<br />
Arbeitszusammenhängen und charakteristischen<br />
Aufträgen, die für den Beruf typisch sind und<br />
vollständige Handlungen umfassen wie z. B.<br />
Austrittsplanung, Wundmanagement,<br />
Pflegeprozesssteuerung, Betreuung des Kindsvaters<br />
während des Geburtsprozesses etc.<br />
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Arbeitsaufgaben Berufsfeld<br />
«Pflege/Betreuung» Gruppe A<br />
• Pflegeprozessteuerung und Verantwortung für die Pflege unter Berücksichtigung des<br />
Pflegeassessements, der Pflegeinterventionen, der Evaluation und der Kontinuität der<br />
Pflege<br />
• Pflege, Begleitung und Unterstützung in Krisensituationen, beim Sterbeprozess und<br />
Management von Notfallsituationen<br />
• Gesundheitsförderung, Präventionsarbeit, Gesundheitserziehung und Beratung von<br />
Patientinnen und Patienten, einzeln und in Gruppen, sowie von deren Angehörigen<br />
• Komplikations- und Risikomanagement sowie Prävention<br />
• Delegierte und spezialisierte Pflege<br />
• Administratives und logistisches Management<br />
• Pflegefachliche Gruppenleitung, Delegation und Überwachung<br />
• Multidisziplinäre Zusammenarbeit bei der Patientenbetreuung<br />
• Einführung und Begleitung von neuen Mitarbeitenden, Studierenden und Lernenden<br />
• Positionierung der beruflichen Interessen<br />
• Pflegeentwicklung und Verbesserung der Pflegequalität<br />
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Arbeitsaufgaben Berufsfeld<br />
«Pflege/Betreuung» Gruppe B<br />
• Unterstützung und stellvertretende Übernahme bei der Erfüllung<br />
körperlicher Bedürfnisse<br />
• Unterstützung der Patientinnen und Patienten in der Sinnfindung<br />
• Empfang der Patientinnen und Patienten und Sorge für eine<br />
angenehme Patientenumgebung<br />
• Hotellerie und Hauswirtschaft<br />
• Primäre Prävention und (Spital)-Hygiene<br />
• Delegierte medizintechnische Pflege<br />
• Arbeit im Team<br />
• Administrative und logistische Arbeiten<br />
• Anleitung und Begleitung von Lernenden und neuen Kolleginnen<br />
und Kollegen<br />
• Weiterbildung und Kompetenzerweiterung<br />
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Struktur zur Beschreibung der<br />
Arbeitsaufgaben<br />
Titel Bezeichnung der Arbeitsaufgabe<br />
Handlungsanlass Weshalb wird die Arbeitsaufgabe in der Regel<br />
ausgeführt?<br />
Methodisches Wie und mit welchen Hilfsmitteln wird die<br />
Vorgehen Arbeitsaufgabe gelöst?<br />
Anforderung<br />
(geforderte<br />
Kompetenzen)<br />
Welche Anforderungen stellt die<br />
Arbeitsaufgabe an die ausführende Person<br />
bezogen auf:<br />
�Kenntnisse<br />
�Fähigkeiten/Fertigkeiten<br />
�Haltung<br />
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Arbeitsaufgabe<br />
Logistik und<br />
Administration<br />
Unterscheidung Arbeitsaufgabe und<br />
Tätigkeit<br />
Tätigkeiten<br />
• Telefongespräche<br />
entgegen nehmen<br />
• Angehörige begrüssen<br />
• Leistungserfassung<br />
• Protokollführung an<br />
Sitzungen<br />
• Lagerverwaltung<br />
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Anzahl Arbeitsaufgaben<br />
• Referenzzahl nach Rauner: 15 – 20 typische<br />
Arbeitsaufgaben<br />
• Erfahrung Ludwig/Hulskers: bis 25 – 30<br />
Arbeitsaufgaben<br />
• Umfang pro Aufgabe: 1 – 2 Seiten<br />
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Beispiele:<br />
Allgemeine Arbeitsaufgaben<br />
• Administration, Logistik, Organisation,<br />
Koordination sicherstellen<br />
• Angehörige begleiten, einbeziehen und beraten<br />
• Hauswirtschaft im Abteilungsbereich sicherstellen<br />
• Pflegeprozessverantwortung<br />
• Schmerzmanagement<br />
• Pflegeentwicklung fördern und Qualität sichern<br />
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Aus: Projekt Triemlispital 2015<br />
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Beispiele:<br />
Spezifische Arbeitsaufgaben<br />
in der Gebärabteilung<br />
• Schwangerschaftsbetreuung, Begleitung<br />
• Geburtsprozess und Wochenbettbegleitung<br />
• Erstversorgung und Reanimation des Früh- und<br />
Neugeborenen im Gebärsaal<br />
• Bindungsentwicklung zwischen Eltern und Kind<br />
• Ernährung des Neugeborenen sicherstellen<br />
Aus: Projekt Triemlispital 2015<br />
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Wo:<br />
• Akutbereich<br />
• Langzeitbereich<br />
• Spitex-Bereich<br />
<strong>Skill</strong>- & <strong>Grademix</strong> in der Pflege<br />
Integration:<br />
• Assistent/in Gesundheit<br />
und Soziales EBA<br />
• Fachfrau/-mann<br />
Gesundheit EFZ (FaGe)<br />
• Pflegefachperson HF<br />
• Pflegefachperson FH<br />
(BscN.)<br />
• Pflegeexperte MscN.<br />
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• ‚Stammesdenken‘<br />
• „Change“ macht Angst<br />
• Zu wenig wissen/<br />
verstehen, wohin es geht<br />
• Zu wenig Unterstützung<br />
vor Ort<br />
• Keine Möglichkeit der<br />
Umsetzung<br />
• Keine Lust (da bisher keine<br />
Notwendigkeit) etwas zu<br />
ändern<br />
Stolpersteine<br />
• Zu unklare Aufträge<br />
• Zu schnelles<br />
Voranschreiten<br />
• Keine Vorstellung vom<br />
eigenen Platz im neuen<br />
Gebilde<br />
• Fehlendes Vertrauen<br />
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Erfahrungen<br />
• Ausbildung FaGe an vielen Orten: Akut, Langzeit, Spitex<br />
• Integration FaGe an vielen Orten: Akut, IPS, Langzeit,<br />
Spitex<br />
• Ausbildung Assistent/in Gesundheit und Soziales in ZH<br />
erst seit 2012<br />
• FaGe ist kein Ersatz für die dipl. Pflegefachperson<br />
• Rolle der tertiären Pflegefachperson verändert sich:<br />
Prozessverantwortung, Delegation<br />
• Einsatzbereich HF und FH Pflege ist häufig noch unklar<br />
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Geburtshilfe<br />
Bedeutung für die Geburtshilfe :<br />
• Bedarf an Geburtshilfe in Zukunft abdecken können?<br />
• Nachwuchsrekrutierung?<br />
• Welche Arbeitsaufgaben sind Inhalt der Geburtshilfe?<br />
• Betreuungsbogen als wichtiges Zukunftsziel für die<br />
Hebammen<br />
• Integration von Hebammen mit Masterabschluss,<br />
Fachfrauen/-männer Gesundheit, Assistent/in Gesundheit und<br />
Soziales ?<br />
• <strong>Skill</strong>- & <strong>Grademix</strong> mit den Ärzten/Gynäkologen/frei<br />
beruflichen Hebammen und Stillberaterinnen?<br />
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Fragestellung<br />
• Welcher <strong>Skill</strong>- & <strong>Grademix</strong> gewährleistet die<br />
Sicherheit und Zufriedenheit der Gebärenden<br />
und ihrer Neugeborenen, die<br />
Arbeitszufriedenheit des Personals und ist<br />
ökonomisch vertretbar?<br />
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Literatur I<br />
• Abt, T. et al.(2007) Der richtige Mix bringt‘s!: Handbuch für Projekte<br />
zu <strong>Skill</strong>-und <strong>Grademix</strong> im Bereich Pflege und Betreuung. OdA<br />
Gesundheit beider Basel.<br />
• Brönniman, S. & Vangelooven, C. ( 2009) Welche Berufs- und<br />
Kompetenzprofile braucht die Pflegepraxis? Clinicum 4.<br />
http://www.rs-e.ch/_files/c409_86-89.pdf [20.06.2012]<br />
• Brönnimann, S. & Vangelooven, C. (2008) <strong>Skill</strong>- und <strong>Grademix</strong>:<br />
Diplompflege muss umdenken, Schauplatz Spitex, Juni, Nr. 3 S. 14-<br />
15.<br />
• Jaccard Ruedin, H., Weaver F. (2009) Ageing Workforce in an ageing<br />
Society. www.obsan.ch [20.06.2012]<br />
• Jaccard Ruedin, H. ,Weaver, F., Roth, M., Widmer, M. ( 2010)<br />
Gesundheitspersonal in der Schweiz –Bestandesaufnahme und<br />
Perspektiven bis 2020, Obsan Fact Sheet. www.obsan.ch<br />
[20.06.2012]<br />
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Literatur II<br />
• Knoth, S., von Allmen, U., Radnic, S. & Riggenbach, U. (2012)<br />
Exzellenzmanagement: Bausteine eines strategischen und<br />
operativen Managements im Krankenhaus. Bern: Huber<br />
• Ludwig, I. (2008) Auf den Mix kommt es an. Case<br />
Management (1) Nr. 2; S. 19-21.<br />
• OdA Santé (2012) Bildungssystematik Gesundheit.<br />
www.odasante.ch [20.06.2012]<br />
29.08.2012 Harry Hulskers, RN, MNS<br />
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