28.02.2013 Aufrufe

Interview mit Lothar Popp - Klaus und Renate Kuhl

Interview mit Lothar Popp - Klaus und Renate Kuhl

Interview mit Lothar Popp - Klaus und Renate Kuhl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Artikel-Fragmente von <strong>Lothar</strong> <strong>Popp</strong><br />

Offensichtliche Fehler wurden korrigiert. Einige Fragmente weisen auf der Rückseite sein<br />

Firmen Logo aus New York auf:<br />

Fragment 1<br />

1916 war trotz der erfolgreichen Abwehr <strong>und</strong> der Siege im Balkan die Lage<br />

der Mittelmächte ernst. Die Blockade begann zu wirken, der Tod Kaiser Franz<br />

Josef <strong>und</strong> die zunehmende Opposition der Slaven erschütterte die<br />

Donaumonarchie. Der junge Kaiser Karl begriff, dass nur eine schnelle<br />

Beendigung des Krieges eine Katastrophe verhindern könne, da er bei der<br />

deutschen Regierung dafür keine Bereitschaft fand, versuchte er einen<br />

Sonderfrieden zu erreichen (Sixtus Briefe). Im Reich begann der Streit um<br />

die Kriegsziele <strong>und</strong> die Errichtung eines Königsreiches Polen am 5.11.<br />

brachte keineswegs die erhoffte polnische Unterstützung.<br />

In der Regierungserklärung beim Beginn des Krieges hieß es, wir führen<br />

einen Verteidigungskrieg, inzwischen haben zahlreiche Erklärungen wichtiger<br />

Institutionen <strong>und</strong> Verbände Annektionen verlangt <strong>und</strong> die Regierung nahm<br />

nicht dagegen Stellung, der Streit um die Friedensziele war ausgebrochen.<br />

Ein Friedensangebot der Deutschen Regierung blieb wirkungslos <strong>und</strong> wurde von<br />

der Entente abgelehnt, da es keinerlei Angaben enthielt, die eine<br />

Bereitwilligkeit zur Aufgabe von Annektionswünschen oder zur Freigabe<br />

Belgiens erkennen ließen. Auch ein 6 Tage später, am 18.12. erfolgter<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungsversuch Präsident Wilsons blieb ohne Erfolg. Inzwischen war es<br />

im Reichstag zur Bildung der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft<br />

gekommen, deren Mitglieder die Kriegskredite ablehnten. Immer mehr<br />

bestimmte nicht die Regierung sondern General Ludendorf den Gang der<br />

Ereignisse. So setzte er gegen den Willen des Reichskanzlers die<br />

Verkündigung des unbeschränkten U-Boot Krieges durch. Als der Abgeordnete<br />

Ledebour im Reichstag die Ablehnung dieser Maßnahmen unter anderem da<strong>mit</strong><br />

begründete, dass dieselbe nicht nur unmenschlich sondern auch für<br />

Deutschland selbst verderblich sei, da sie <strong>mit</strong> Sicherheit Amerikas<br />

Kriegseintritt <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> die sichere Niederlage Deutschlands zur Folge<br />

haben werde, antwortete Staatssekretär v. Chapelle, das sei keineswegs<br />

wahrscheinlich, aber wenn es der Fall wäre, hätte Amerika kein Heer, <strong>und</strong><br />

wenn es ein Heer hätte, hätte es keine Schiffe dieses Heer zu befördern,<br />

<strong>und</strong> wenn es sie hätte, wären es Beuteobjekte für unsere U-Boote. Ludendorf<br />

versuchte den totalen Krieg durchzusetzen (Hilfsdienstgesetz-<br />

Hindenburgprogramm). Die amerikanische Kriegserklärung erfolgte am 6.4.17.<br />

Während im Westen trotz mehrerer Schlachten von großer Heftigkeit der<br />

Stellungskrieg andauerte, gab es im Osten eine bedeutende Änderung, der Zar<br />

wurde gestürzt <strong>und</strong> es wurde eine demokratische parlamentarische (Duma)<br />

Regierung unter Kerenski gebildet. Die Russen gaben eine Erklärung ab, in<br />

der sie einen Frieden ohne Annektionen <strong>und</strong> Kontributionen als ihr Ziel<br />

<strong>Lothar</strong> <strong>Popp</strong> im Streitgespräch, September 1978, Hamburg Seite 32 von 60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!