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Psychotherapeutenjournal 2/2009

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Bayern<br />

174<br />

Mitteilungen der Bayerischen<br />

Landeskammer der Psychologischen<br />

Psychotherapeuten und<br />

der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten<br />

Delegiertenversammlung setzt sich für die hohe Qualität der Versorgung durch<br />

Psychotherapeut/inn/en und für den Erhalt der Kassenärztlichen Vereinigungen ein<br />

Die Delegiertenversammlung am 2. April<br />

<strong>2009</strong> stand im Zeichen der Diskussionen<br />

um die ambulante Gesundheitsversorgung,<br />

die zukünftige Qualifikation von Psychotherapeut/inn/en<br />

und die Berufsethik.<br />

Zur Ausgestaltung der ambulanten Versorgung<br />

wurde eine Resolution verabschiedet<br />

und an die politischen Parteien übersandt<br />

mit dem Appell, für die Patient/inn/en eine<br />

umfassende, flächendeckende, nachhaltige<br />

und persönliche Versorgung zu gewährleisten<br />

und hierzu die Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen mit Mitgliedschaft aller zugelassenen<br />

Behandler in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung zu erhalten. Weiterhin<br />

unabdingbar sind die freie Arzt- und<br />

Psychotherapeutenwahl und der Erhalt der<br />

Freiberuflichkeit als Voraussetzung für die<br />

eigenständige Verantwortung des Psychotherapeuten.<br />

Diese Punkte wurden insbesondere<br />

mit Blick auf die Versorgung von<br />

Menschen mit psychischen Krankheiten<br />

oder körperlichen Krankheiten mit psychischen<br />

Anteilen gefordert.<br />

Kammerpräsident Nikolaus Melcop stellte<br />

im Vorstandsbericht vor dem Hintergrund<br />

der Wirtschaftskrise, der Ärzteproteste und<br />

der aktuellen Diskussion zur Zukunft des<br />

Kollektivvertrages fünf zentrale Forderungen<br />

auf:<br />

��Die<br />

flächendeckende Versorgung psychisch<br />

und körperlich kranker Menschen<br />

muss gesichert sein. „Wenn wir<br />

die flächendeckende Versorgung wollen,<br />

brauchen wir den Kollektivvertrag<br />

für alle zugelassenen Behandler. Selektivverträge<br />

darf es nur für zusätzliche<br />

Modellprojekte geben.“<br />

��Der<br />

Verhinderung von Krankheit und<br />

unnötigen Kosten kommt dabei eine<br />

besondere Bedeutung zu – und gerade<br />

deshalb neben der Primärprävention<br />

auch der Psychotherapie.<br />

��Die<br />

eigenständigen Praxen der Psychotherapeut/inn/en<br />

müssen erhalten<br />

werden als besonderer Raum für Vertraulichkeit<br />

und Individualität.<br />

��Vehement<br />

forderte er die Aufwertung<br />

von Psychotherapeut/inn/en in Kliniken<br />

und Beratungsstellen.<br />

��Als<br />

letzte Forderung plädierte er für die<br />

Erprobung zukunftsorientierter Modelle,<br />

in denen Psychotherapeuten ihr gesamtes<br />

Leistungsspektrum noch besser<br />

in den Dienst einer größeren Gruppe<br />

von Patient/inn/en und der Kooperation<br />

mit anderen Gesundheitsberufen<br />

stellen können.<br />

Die hochqualifizierte Ausbildung müsse,<br />

betonte Melcop, erhalten werden mit mindestens<br />

Masterniveau des Studiums, einer<br />

engen Anbindung an die wissenschaftliche<br />

Psychologie und einer anspruchsvollen<br />

und praxisorientierten Ausbildung nach<br />

dem Studium. Hierfür habe sich die PTK<br />

Bayern intensiv und mit ersten Erfolgen<br />

eingesetzt. Er dankte der Vertreterin der<br />

Hochschulen in der Kammer-DV, Prof. Weber<br />

aus Würzburg, für die gute Zusammenarbeit.<br />

Vizepräsident Lehndorfer stellte beim<br />

entsprechenden Tagesordnungspunkt zur<br />

Zukunft von Zugangsstudiengängen und<br />

Ausbildung die Sachlage noch einmal differenziert<br />

dar einschließlich der aktuellen<br />

Ergebnisse der Abstimmungen zwischen<br />

der Bundespsychotherapeutenkammer<br />

und den Vertretern der Universitäten und<br />

Hochschulen zu Studieninhalten in den<br />

Bereichen Psychologie und Pädagogik/<br />

Sozialpädagogik, die als Voraussetzung für<br />

die Ausbildung zum PP oder KJP erfüllt<br />

sein sollten.<br />

Neue Info-Flyer über<br />

PP und KJP<br />

Die deutlich intensivierte Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit der Kammer stellte<br />

Dr. Melcop am Beispiel diverser Medienberichte<br />

vor. Er präsentierte dabei<br />

auch die beiden neuen Flyer „Psychotherapie<br />

für Erwachsene – Ablauf, Verfahren,<br />

Kostenübernahme“ sowie „Psychische<br />

Auffälligkeiten und Störungen<br />

bei Kindern und Jugendlichen“. Beide<br />

Flyer stehen in der Website der Kammer<br />

im Bereich Patienteninformation<br />

zum Download zur Verfügung und können<br />

auch in größerer Stückzahl – gegen<br />

Unkostenbeitrag – bei der Kammer bestellt<br />

werden.<br />

Positiv hob Präsident Melcop des Weiteren<br />

die hohe Zahl der von Mitgliedern bereits<br />

erworbenen Fortbildungszertifikate hervor.<br />

Jahresabschluss 2008 angenommen,<br />

Vorstand entlastet<br />

Vizepräsident Peter Lehndorfer stellte ausführlich<br />

den Jahresabschluss des Haushaltes<br />

2008 vor. Der Jahresabschluss 2008<br />

wurde durch die Delegiertenversammlung<br />

antragsgemäß angenommen und der Vorstand<br />

entlastet, beides einstimmig.<br />

<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2009</strong>

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