28.02.2013 Aufrufe

Blütezeit/LAVERA - Bioexperten - BioMarken GmbH

Blütezeit/LAVERA - Bioexperten - BioMarken GmbH

Blütezeit/LAVERA - Bioexperten - BioMarken GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

wertmarke/Bio-Markenstudie, 01<br />

Bio-Markenstudie Teil 1<br />

Wollsocken vs Bio-MARKEN - wer macht das Rennen im Bio-Fachhandel?<br />

TM<br />

wertmarke wertmarke<br />

design design<br />

0 6 0 1 9 7


01 Einleitung 03-07<br />

Die bio-Kategorien:<br />

02 die bio-pioniere 08-12<br />

03 die bio-marken 13-17<br />

04 die breite-masse 18-22<br />

05 die mainstream-marken 23-27<br />

06 unser fazit 28-32<br />

07 Impressum 32<br />

Inhalt


01<br />

Einleitung


01 Einleitung<br />

Der Biomarkt glänzt mit Zuwachsraten im zweistelligen Bereich (jährlich 10-15%) und entwickelt sich im<br />

Gegensatz zur gesamtwirtschaftlichen Lage sehr positiv. Dass es sich dabei keineswegs um einen kurzfristigen<br />

Boom handelt, zeigt sowohl die rasant steigende Zahl an Biosupermarkt-Ketten (z.B. Basic, Bio Company,<br />

EO Comma, Erdkorn und SuperBioMarkt) wie auch der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mit einer Neuaus-<br />

richtung dieses Segmentes und einem erweiterten Markenportfolio wie z.B. Füllhorn, Naturkind, Wertkost,<br />

Allnatura, Rinatura, Gut & Gerne, Bio-Bio etc.<br />

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, haben inzwischen diverse Bio-Hersteller zusätzlich Bio-<br />

LEH-Marken, wie z.B. Bio-Gourmet/RAPUNZEL, <strong>Blütezeit</strong>/<strong>LAVERA</strong>, Delvita/DAVERT auf den Markt gebracht.<br />

Dadurch werden einerseits zusätzliche Absatzkanäle besetzt. Andererseits bedarf es aufgrund der steigen-<br />

den Zahl von Bio-Anbietern und Produkten einer klaren Markenpositionierung mit einer glaubwüdigen<br />

Marken-Kommunikation.<br />

Aus einer handvoll anthroposophisch denkender Bio-Pioniere ist inzwischen eine Biobewegung entstanden,<br />

die in den 70er und 80er-Jahren diverse “Bio-Marken” hervorbrachte, die jedoch erst in den vergangenen<br />

3-5 Jahren von einer breiten Käuferschicht wahrgenommen werden.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

04


01 Einleitung<br />

Die Entwicklung der Lebensmittel seit 1997.<br />

300%<br />

250%<br />

200%<br />

150%<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

1997 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Quelle: Christoph Soika, BIO Ag<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

Entwicklung Bio-Lebensmittel<br />

Entwicklung Lebensmittel (ohne Aldi)<br />

05


01 Einleitung<br />

Die Entstehung der Biomarken.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

*<br />

* Diese Unternehmen führen zusätzlich BIO-LEH-Marken, bzw. sind im FH und LEH mit der selben Marke vertreten (Stand: August 2006)<br />

*<br />

*<br />

*<br />

*<br />

90er - heute<br />

70er - 80er Jahre<br />

20er - 60er Jahre<br />

06


01 Einleitung<br />

Offen ist, wer am Ende das Rennen machen wird. Die Grossen, die Schnellen, die Pioniere, die Glaub-<br />

würdig(st)en oder diejenigen, die es rechtzeitig geschafft haben, sich und ihre MARKE zu positionieren<br />

und eine klare Botschaft auszusenden?<br />

Zu unterscheiden ist dabei die Entwicklung im Bio-Fachhandel (BFH) und Lebensmitteleinzelhandel (LEH):<br />

Während im BFH die Zielgruppe oberste Priorität auf das Markenimage und die ökologische Produktherkunft,<br />

Ideologie, Umweltverträglichkeit, Tierschutz etc. legt, ist hingegen im LEH ausschliesslich das Markenimage<br />

gefragt.<br />

Im Rahmen unserer Untersuchung (Teil 1) wurden verschiedene "Markenauftritte" unterschiedlicher Hersteller<br />

aus dem BFH begutachtet. Angefangen vom Markennamen, dem Erscheinungsbild (inkl. Farben & Schriften),<br />

Bildsprache, Tonalität, Verpackungsdesign, Anzeigengestaltung bis hin zum Internetauftritt wurde die<br />

Glaubwürdigkeit, die Emotionalität, die Eigenständigkeit der Marke und das Corporate Image überprüft.<br />

Unser Ergebnis macht deutlich, dass es aus kommunikativer Markensicht bisher nur sehr wenige<br />

Unternehmen geschafft haben, sich als eigenständige Bio-Marke zu positionieren.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

07


01 Einleitung<br />

In Bezug auf den Markenauftritt lassen sich vier wesentliche Tendenzen erkennen:<br />

1<br />

Bio-Pioniere<br />

2<br />

Bio-Marken<br />

Breite-Masse<br />

Bio-Bewegung<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

3<br />

4<br />

Bio-Mainstream-Marken<br />

08


02<br />

Die BIO-PIONIERE


02 Die BIO-PIONIERE<br />

Kategorie 1: Die BIO-PIONIERE<br />

Viele dieser Unternehmen zählen zu den Urgesteinen der ersten Stunde oder sind nach wie vor stark mit<br />

der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners verwurzelt. Was inhaltlich wichtig & lobenswert ist, erscheint<br />

aus Sicht der Marken-Experten jedoch häufig als ein gravierendes Problem.<br />

Neben den eingefleischten “Öko´s” von damals, sind im Laufe der letzten Jahre immer mehr “unwissende”<br />

Spontankäufer hinzugestossen. Sie kommen aus einer Welt, in der sich Markenartikelhersteller einen<br />

erbitterten Kampf um die vordersten Plätze liefern. Diese Käufer sind verwöhnt und suchen nach Orientierung<br />

in einem für sie bisher unbekannten Terrain.<br />

Betrachtet man den Markenauftritt der Bio-Pioniere, so wird schnell deutlich, dass diese veränderte<br />

Situation noch nicht voll erkannt, oder bisher keine Notwendigekeit darin gesehen wurde, die neuen<br />

Käufer entsprechend an die Hand zu nehmen. Unverständlich, wenn man bedenkt, welche Chancen sich<br />

die Hersteller entgehen lassen, anstatt ihre Kunden von der Produktherkunft, Verarbeitung, und Qualität<br />

ihrer Produkte zu überzeugen und Ihnen damit ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Den MARKEN fehlt<br />

es an Profil, Homogenität und Aussage und manchmal entsteht der Eindruck, als sei die Zeit stehengeblieben...<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

09


02 Die BIO-PIONIERE<br />

1.1 Bsp. VOELKEL<br />

Die MARKE VOELKEL zählt zweifelsohne zu diesen Pionieren und verfügt mit einer Palette<br />

von ca. 150 Artikeln über eine beeindruckende Produktrange. Zudem überrascht das<br />

Unternehmen mit Innovationprodukten, wie z.B. dem V-Erfrischungsgetränk und reagiert<br />

damit auf aktuelle Trends (vgl. Bionade). Es bleibt jedoch abzuwarten, ob VOELKEL mit<br />

Produkten wie diesen seine Zielgruppe im BFH erreicht, oder ob hier alternative Vertriebswege<br />

gesucht werden sollten.<br />

Grundsätzlich stellt sich die Frage, welche Botschaft diese MARKE aussendet? Wofür steht<br />

VOELKEL? Was ist der USP (Unique Selling Point)? Woran denkt der Verbraucher bei dem<br />

Namen VOELKEL?<br />

Weder der Claim “Natur gesund geniessen” (> austauschbar), noch die<br />

Anzeigen (> keine emotionale & ansprechende Markenwelt) noch die<br />

Produkte selbst geben Antworten auf diese Fragen. Und das, obwohl<br />

VOELKEL aufgrund seiner 70-jährigen Historie sicherlich Einiges zu<br />

erzählen hätte.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

V-Erfrischungsgetränk<br />

10


02 Die BIO-PIONIERE<br />

1.2 Bsp. NATURATA SPIELBERGER<br />

Die Firma NATURATA SPIELBERGER, seit 2003 mit den MARKEN Naturata und Spielberger<br />

unter einem Dach, lebt den anthroposophischen Grundgedanken und blickt auf eine jahrelange<br />

Tradition zurück. Zudem stellt das Unternehmen hochwertigste Produkte nach den<br />

strengen Demeter-Richtlinien her. Damit verfügen die MARKEN über zwei wesentliche<br />

Benefits, die sich jedoch nicht in der Qualität des visuellen Markenauftritts wiederfindet.<br />

Offensichtlich werden hier entscheidende Unternehmenswerte nicht richtig erkannt oder<br />

es fehlt der Mut, sich von bestimmten Dingen aus der Vergangenheit zu lösen, bzw. der<br />

Mut für Veränderungen. Abgesehen vom anthroposophisch anmutenden Schriftzug der<br />

Unternehmen, mangelt es beiden MARKEN an einer zeitgemässen, emotionalen und<br />

übergreifenden kommunikativen Klammer (Markenbotschaft,-design, -welt). Das Unternehmen<br />

verkauft sich und seine Produkte, unserer Meinung nach, somit weit unter Wert.<br />

Weitere Bio-Pioniere mit einer vergleichbaren<br />

visuellen Problematik sind<br />

BAUCKHOF, WERZ, und ALLOS.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

11


02 Die BIO-PIONIERE<br />

1.3 Bsp. HERBARIA<br />

Anders hingegen hat die MARKE HERBARIA reagiert. Im Jahr 1919 gegründet und seit 1981<br />

Hersteller von Bioprodukten, ist es sicherlich ein positiv zu erwähnendes Unternehmen, welches<br />

die Zeichen der Zeit erkannt hat. Nachdem ihr Begründer zunächst Heilkräuter herstellte und<br />

damit Apotheken belieferte, wurde 1981 mit der Einführung von Kräutertees und Gewürzen<br />

der Einstieg in den Biomarkt besiegelt. Danach, so Frau Winkler, die Marketingverantwortliche<br />

bei Herbaria, “passierte 20 Jahre lang nichts im Bereich Markenauftritt”.<br />

Mit der Öffnung und Veränderung des Marktes erkannte das Unternehmen die Problematik<br />

und stellte sich vor ein paar Jahren den neuen Herausforderungen. Seitdem überarbeitet<br />

das Unternehmen mit Unterstützung einer Design-Agentur die komplette Kommunikationsstrategie.<br />

Zur Bio-Fach 2006 wurde das überarbeitete Logo mit hohem Wiedererkennungswert<br />

und der erste Teil des Produktsortiments im neuen Auftritt präsentiert. Zudem gab es eine<br />

Re-Positionierung der MARKE, die aus dem “Kräuterexperten" eine moderene und erfolgreiche<br />

“Bio-Feinkost-MARKE” machen soll, die neuerdings auch im LEH erhältlich ist.<br />

Obwohl es eine deutliche Veränderung des ursprünglichen Markenkerns bedeutete, wurde<br />

die Umstellung, laut Aussage des Unternehmens, von den Endverbrauchern sehr positiv<br />

aufgenommen.<br />

altes Verpackungsdesign<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

neues Logo<br />

altes Logo<br />

neues Verpackungsdesign<br />

12


03<br />

Die BIO-MARKEN


03 Die BIO-MARKEN<br />

Kategorie 2: Die BIO-MARKEN<br />

Diese Unternehmen, die ebenfalls zu den Mitbegründern der “gesellschaftlichen Bio-Bewegung” zählen,<br />

haben frühzeitig das “reine Öko-Image” abgestreift und sich mit einer klaren Markenpositionierung dem<br />

Wettbewerb und den Anforderungen der heutigen modernen Käuferschicht angepasst. Anders als in den<br />

70er und 80er-Jahren sind im Zuge der Gesundheits- und Wellnessbewegung immer mehr “Spontankäufer”<br />

ohne ideologischen Background hinzugekommen. Ihr vordergründiges Interesse ist es, “Gesund zu genießen”<br />

– mit Bioprodukten.<br />

Um dieser neuen Zielgruppe, aber auch den überzeugten Stammkunden gerecht zu werden, haben sich<br />

diese Unternehmen rechtzeitig, mit Unterstützung von Markenexperten, Gedanken über ihre Marke gemacht.<br />

Herausgekommen sind dabei Bio-Marken, die eine klare Positionierung, eine Differenzierung zum Wettbewerb,<br />

als auch ein homogenes Erscheinungsbild aufweisen. Ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Marke<br />

und eine gute Basis, um auf die dynamischen Anfoderungen dieses schnell wachsenden Marktes reagieren<br />

zu können.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

13


03 Die BIO-MARKEN<br />

2.1 Bsp. LEBENSBAUM<br />

Die Ulrich Walter <strong>GmbH</strong> mit ihrer bekanntesten MARKE LEBENSBAUM ist hierfür ein wunderbares<br />

Positivbeispiel für konsequente Markenführung. Angefangen von einem emotionalen<br />

Namen, einem klaren und eindeutigem Corporate Design bis hin zu einem flexiblen und<br />

hochwertig anmutenden Verpackungskonzept, schafft es die MARKE, sich in allen Kommunikationskanälen<br />

klar zu positionieren und generiert damit wichtige Abgrenzungsmerkmale<br />

gegenüber der wachsenden Konkurrenz. Einziger Schwachpunkt ist, unserer Meinung nach,<br />

die Anordnung des Logos in der unteren Verpackungshälfte, wodurch es aufgrund der<br />

Leserichtung (links oben nach rechts unten) erst spät wahrgenommen wird.<br />

Darüber hinaus bietet das Unternehmen mit weiteren Marken wie KOSMOS<br />

KRÄUTERHEXEN, DONUM Naturae, JANOSCH KINDERTEE und BIOVEDA etc.<br />

weitere Spezialprodukte aus dem Biosegment an.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

14


03 Die BIO-MARKEN<br />

2.2 Bsp. SONNENTOR<br />

Wie wichtig und erfolgreich eine konsequente und kontinuierliche Markenführung ist, zeigt<br />

die MARKE SONNENTOR. Mit innovativen und qualitativ anspruchsvollen Produkten beliefert<br />

das Unternehmen seit Jahren den Biomarkt im In- und Ausland.<br />

Dabei ist es dem Begründer Johannes Gutmann gelungen, eine authentische, glaubwürdige<br />

und vor allem moderne Markenwelt aufzubauen. Angefangen von einem emotionalen<br />

und sympathischen Markennamen und Logo (24 Strahlen der Sonne symbolisieren 24h<br />

Sonnentorgenuß) bis hin zu einem eigenständigen und flexiblem Verpackungsdesign mit<br />

hohem Wiedererkennungswert, schwingt bei dieser MARKE der antrophosophische Gedanke<br />

mit – ohne dass es dabei "verstaubt" wirkt.<br />

Um die Produkte in einem ansprechenden Umfeld zu präsentieren, entwickelte das Unternehmen<br />

eine eigene Ladenkette unter den Namen HOLLERBUSCH.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

15


03 Die BIO-MARKEN<br />

2.3 Bsp. RAPUNZEL<br />

Ein drittes Positivbeispiel ist die Marke RAPUNZEL. Hier wird deutlich, wie wichtig die<br />

verschiedenen Elemente einer Marke und deren Zusammenspiel sind. Angefangen vom<br />

emotionalen Namen, dem Logo, der Hausfarbe Grün, dem Claim “Bio-Pioniere seit 1971”,<br />

der authentischen Anzeigenkampagne bis hin zum Slogan “Bio. Fair. Rapunzel” hat es<br />

das Unternehmen geschafft, sich mit einem sympathischen und homogenen Markenauftritt<br />

vom Wettbewerb abzugrenzen.<br />

Mit den Begriffen “Bio” und “Fair” und dem Absender RAPUNZEL schafft es die Marke,<br />

sich ohne Verwendung des “Fair-Trade-Logos” geschickt von der Konkurrenz abzugrenzen<br />

und ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.<br />

Mit Blick auf die Entwicklung des BFH und LEH stellt sich die Frage, ob die Marke<br />

“Rapunzel” auch in Zukunft ausschließlich im BFH vertreten ist? Zumal es eine der wenigen<br />

Marken ist, die das Potential hat, in beiden Bereichen zu funktionieren.<br />

Weitere "Bio-Marken" sind MARKEN<br />

wie WELEDA und TAUTROPFEN.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

16


04<br />

Die "BREITE MASSE"


04 Die "BREITE MASSE"<br />

Kategorie 3: Die "BREITE MASSE"<br />

Zu dieser Kategorie zählt sicherlich der größte Teil der “Biomarken”. Es handelt sich hierbei sowohl um<br />

Große- und Mittelständische- als auch Kleinstunternehmen, die schon seit über 20 Jahren existieren. Diesen<br />

Herstellern fehlt es ganz offensichtlich an einer klaren Innenstruktur oder/und dem nötigen Verständnis,<br />

dass Marketing nicht nur ein notwendiges Übel ist.<br />

Im Zuge des stark wachsenden Wettbewerbs und der veränderten Käuferschicht wird gerade Marketing,<br />

neben der richtigen Auswahl der Vertriebskanäle, ein mitentscheidender Erfolgsfaktor sein. Um sich vom<br />

Wettbewerb klar zu differenzieren, sollte insbesondere bei diesen “Biomarken” verstärkte Aufmerksamkeit<br />

auf eine glaubwürdige Kommunikation der Produktqualität gerichtet werden. Bisher fehlt es an einer<br />

erkennbaren Strategie & Positionierung (Produktidentität), aber auch an einem Designkonzept mit<br />

Wiedererkennungs- und Alleinstellungsmerkmalen. Ein deutliches Zeichen für diese “Hilflosigkeit” sind<br />

die meist überfrachteten Verpackungen & Anzeigen, mit denen der Versuch unternommen wird, möglichst<br />

viele Informationen zu transportieren. Vor dem Hintergrund der steigenden Produktdiversifikation und<br />

zunehmend überforderten Käufern, die max. 3 Sek. am POS verweilen bevor sie entscheiden, ist diese<br />

Vorgehensweise sicherlich fraglich. Insbesondere dann, wenn die Produkte von herausragender Qualität<br />

sind, sollte die Verpackung optisch entsprechend hochwertig sein.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

17


04 Die "BREITE MASSE"<br />

3.1 Bsp. ERNTESEGEN<br />

Die MARKE ERNTESEGEN, dessen Begründer Herr Honsel ebenfalls zu den 70er-Jahre Bio-<br />

Pionieren zählt, verfügt zwar über einen emotionalen und inhaltlich stimmigen Namen,<br />

jedoch fehlt es dem gesamten Markenauftritt an Glaubwürdigkeit und Authentizität im<br />

Sinne des Bio-Gedankens.<br />

Die Produkte wirken synthetisch, technisch und wenig ansprechend. Der Claim “Feine<br />

Naturkost” karikiert die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität. Die Bezeichnung<br />

“Gourmet” wirkt daher eher hilflos auf einer steril erscheinenden Verpackung und kann<br />

daher auch nicht die gewünschte Premiumaufwertung erfüllen.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

18


04 Die "BREITE MASSE"<br />

3.2 Bsp. ZWERGENWIESE<br />

Das Unternehmen ZWERGENWIESE startete vor über 20 Jahren mit der überaus visionären<br />

und sympathischen Idee: Ausstieg aus der Gesellschaft und Selbstversorgung auf dem<br />

Lande.<br />

Im Gegensatz dazu zeigt sie auf der Markenebene bestenfalls gute Hausmannskost.<br />

Schade, wenn man bedenkt, mit welcher Überzeugung die Initiatoren hinter dem Biogedanken<br />

zu stehen scheinen. Der sympathisch und fast märchenhaft klingende Name<br />

in Kombination mit qualitativ hochwertigen Produkten bieten auf jeden Fall gute<br />

Vorraussetzungen für die Etablierung einer erfolgreichen “Bio-Marke” mit einer tollen<br />

Unternehmensgeschichte.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

19


04 Die "BREITE MASSE"<br />

3.3 Bsp. MARTINA GEBHARDT<br />

Auf der Homepage von MARTINA GEBHARDT NATURKOSMETIK ist ein wunderschönes Zitat<br />

von Laotse zu lesen: “Die Weisheit des Lebens besteht im Weglassen des Unwesentlichen.”<br />

Demnach sollte durch das Weglassen das Wesentliche alleine zum Vorschein kommen...<br />

Überträgt man diese Weisheit auf den Markenauftritt des Unternehmens, so gibt es zwar<br />

keine überladenen Produktverpackungen, es fehlt jedoch an einprägsamen und emotionalen<br />

Elementen, die die hochwertige Marke angemessen präsentieren. Das Logo ist auf den<br />

Produkten lediglich als Bildmarke (abstrahiertes Ying-Yang-Symbol) zu sehen – der<br />

Markenname fehlt. Zudem stellt sich die Frage, wieso die Produktnamen in einer sehr<br />

feinen, schlecht lesbaren Schrift in ein Oval gequetscht werden, obwohl die Verpackung<br />

ausreichend Platz bietet?<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

20


05<br />

Die MAINSTREAM-MARKEN


05 Die MAINSTREAM-MARKEN<br />

Kategorie 4: Die MAINSTREAM-MARKEN<br />

Diese MARKEN werden sicherlich professionell betreut, sehen einheitlich aus und haben dennoch, unserer<br />

Einschätzung nach, drei gravierende Schwächen:<br />

Die Mainstream-MARKEN haben den Versuch unternommen, ihr “Ökoimage” aus der Vergangenheit komplett<br />

abzustreifen. Allerdings mit dem Nebeneffekt, dass dabei die Wurzeln und die Herkunft – der Naturkostgedanke –<br />

auf der Strecke geblieben sind. Ihre Sprache & Optik ist stark an die der Massenartikelhersteller aus dem<br />

LEH und Discountmärkten angelehnt, jedoch reicht das Bio-Siegel alleine nicht aus, um die Glaubwürdigkeit<br />

zu gewährleisten. Zu glatt, sauber & geleckt erscheinen die Produkte, die ihrem Pendant aus dem LEH<br />

zum Verwechseln ähnlich sehen. Daher fällt es dem Konsumenten schwer, den Zusatzbenefit dieser<br />

Bioprodukte zu erkennen.<br />

Sollte sich hinter dieser Vorgehensweise ein stragischer Gedanke verbergen, stellt sich die Frage des Ziels?<br />

Denn selbst wenn diese Marken für Bio-Einstiegskäufer angedacht sind, ist zu bedenken, dass der LEH<br />

inzwischen vergleichbare Marken führt – und dort auch seine Zielgruppe erreicht...<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

21


05 Die MAINSTREAM-MARKEN<br />

4.1 Bsp. DENNREE<br />

Die MARKE DENNREE, die sicherlich zu den größten der Branche zählt und inzwischen sogar<br />

eigene Biomärkte (Denn´s Bio) betreibt, zeigt diese Tendenzen. Das Design ist zwar frisch<br />

& professionell umgesetzt, aber es fehlt die Seele, die Authentizität.<br />

Angefangen von einem kosmetisch klingenden Namen, präsentiert sich die MARKE in einer<br />

fast unnatürlich perfekten Welt - so wie es der Konsument aus der konventionellen<br />

Lebensmittelindustrie eines Ehrmann- oder Danonejoghurts kennt. Interessant wäre zu<br />

erfahren, ob dies bewußt gemacht wurde, um den neuen Biokosumenten den Einstieg zu<br />

erleichtern? Jedoch stellt sich dann die Frage, wieso sich die eigenen Biomärkte neuerdings<br />

aus Imagegründen nicht mehr Denns-Biodiscount, sondern Denns-Biomärkte nennen?<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

22


05 Die MAINSTREAM-MARKEN<br />

4.2 Bsp. BYODO<br />

Die Marke BYODO ist eine der ersten Firmen, die frischen Tofu hergestellt hat und verfügt<br />

heute, nach Aussage des Herstellers, über ein breites Premium-Produktsortiment. Weder<br />

das Motto “Nur das Beste - typisch Byodo” noch der Claim “Alles ist gut” verhelfen der<br />

Marke, als glaubwürdiger und authenthischer Bio-Hersteller wahrgenommen zu werden.<br />

Der japanische Name "BYODO", der sinngemäß der "gemeinsame Weg" bedeutet und<br />

damit eine schöne Brücke zwischen Marke und Kunde schlagen könnte, wird nicht weiter<br />

erläutert, geschweige denn in die Kommunikation eingebunden. Der unnatürliche Grünton<br />

des Logos sowie das Verpackungsdesign der meisten Produkte, unterstreichen diesen<br />

synthetischen, emotionslosen und wenig ökologischen Markenauftritt – vielleicht das<br />

Ergebnis einer Dachmarke, die von verschiedenen Herstellern gesteuert wird...<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

23


05 Die MAINSTREAM-MARKEN<br />

4.3 Bsp. LIMA<br />

Die MARKE LIMA entstand ursprünglich in den 50er Jahren mit der Begegnung eines<br />

Belgiers und eines Japaners, die für den Weltfrieden kämpften und anschließend mit<br />

ihrer Philosophie und ihren Produkten eine Vorreiterrolle im Markt spielten.<br />

Heute gehört die Marke zu einem großen US-Konzern und verkauft ihre<br />

Produkte in 20 verschiedenen Ländern. Das Sortiment ist gross, die Marke<br />

stringent, aber der Ursprung und die spannende Historie der Mikrobiotik ist<br />

nicht mehr spürbar und ersichtlich. Schade!<br />

Weitere "Mainstream-MARKEN"<br />

sind z. B. Martin Evers Naturkost<br />

und Davert.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

24


06<br />

Unser Fazit


06 Unser Fazit<br />

Welche Gründe sind für diese unterschiedlichen Entwicklungen ausschlaggebend?<br />

Blickt man auf die Historie der jeweiligen Unternehmen, so wird schnell deutlich, das es hier teilweise recht<br />

unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, wie wichtig Marketing ist. Erfahrungsgemäß liegt bei den meisten<br />

Herstellern der Hauptfokus auf dem Produkt selbst, was durchaus verständlich ist. Danach geht es um die<br />

Sicherstellung der Rohstoffe, die Organisation des Vertriebs, die Auswahl des richtigen Personals, Logistik, etc.<br />

und ganz zum Schluß, wenn noch Geld übrig ist, um die MARKE an sich und ihre Vermarktung....<br />

Dieses Phänomen ist sicherlich kein branchenspezifisches, sondern ein grundsätzliches – insbesondere bei kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen. So lange der Erfolg den Unternehmern recht gibt, macht es, aus Sicht der<br />

Verantwortlichen, wenig Sinn, in einem Bereich zu investieren, der sich zunächst nur schwer messen lässt.<br />

Handlungsbedarf wird dann erkannt, wenn es nicht mehr so gut läuft oder der Wettbewerb links und rechts<br />

vorbeigezogen ist – nur dann ist es häufig schon zu spät!<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

25


06 Unser Fazit<br />

Genau aus diesen Gründen bietet der noch recht junge & dynamische Biomarkt ideale Voraussetzungen<br />

für Hersteller und Unternehmen, sich rechtzeitig ihr “Plätzchen” auf der Biomarken-Datenbank der<br />

Konsumenten zu sichern. Je klarer, inhaltlich wie optisch, die Botschaft kommuniziert wird, desto grösser<br />

sind die Erfolgschancen.<br />

Betrachtet man jedoch die Ergebnisse unserer Studie, so wird deutlich, dass fehlende Unternehmensstrukturen,<br />

mangelndes Marken-Verständnis und Marketing-Know-How dazu führen, dass diese wichtigen Entscheidungen<br />

selbst in die Hand genommen werden, anstatt sich auch hier professionelle Hilfe von außen zu holen.<br />

Die Folgeerscheinungen von Marketingfehlern bei Produktneueinführungen reichen von “nicht gesehen”,<br />

“falsch verstanden”, bis hin zu “nicht gekauft”. Insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

mit geringen Marketing- und Mediabudgets, gibt es für ein Produkt manchmal nur einen Versuch, sich<br />

bekannt zu machen – zu schade, wenn dies aufgrund von Fehlern in der Marken-Kommunikation nicht<br />

geschieht, obwohl das Produkt hervorragend ist.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

26


06 Unser Fazit<br />

Welche Hausaufgaben ergeben sich aus unserer Sicht für die Hersteller von Bio-Produkten?<br />

Die "Bio-Pioniere" (s. Kategorie 1) sind aufgefordert, die ideologischen Grundgedanken zu wahren, jedoch die Marken-<br />

Kommunikation der veränderten Marktsituation und Käuferschicht anzupassen.<br />

Die "breite Masse" (s. Kategorie 3) sollte den Bereich Marketing als festen Bestandteil (auch budgetär) in ihrem Business-<br />

Modell integrieren und sich frühzeitig Unterstützung & Beratung von außen holen. Damit kann mittelfristig viel Geld gespart<br />

werden, indem unnötige Repositionierungen und Relaunches verhindert werden. Zudem können die Unternehmer ihre<br />

Aufmerksamkeit auf ihre eigentlichen Stärken & Aufgaben lenken.<br />

Die "Mainstream-MARKEN" (s. Kategorie 4) sehen sich vor der Herausforderung, ihre alten Wurzeln neu zu entdecken und<br />

in ihre Kommunikation entsprechend einzubinden, um sich damit vom konventionellen LEH wieder stärker abzugrenzen.<br />

Die sicherlich größten Erfolgschancen haben, unserer Einschätzung nach, die "Bio-MARKEN" (s. Kategorie 2) die bereits<br />

über einen homogenen Markenauftritt verfügen und auf die Nachfragen des Marktes reagieren können. Der Erfolg gibt<br />

diesen Unternehmen darüber hinaus die Möglichkeit, innovative Produkte zu integrieren und eine Vorreiterrolle in der<br />

Branche zu übernehmen. Die größte Herausforderung liegt hier in der Qualitätssicherung und Kontinuität der Markenführung.<br />

Grundsätzlich stellt sich für alle Bio-Hersteller, die den BFH beliefern die Frage, wie sie auch künftig ihre Käuferschicht<br />

an ihre Marke binden können und einen Mehrwert gegenüber den LEH-Marken glaubhaft kommunizieren können. Alternativ<br />

sollte jeder Hersteller prüfen, ob seine Marke eine BFH-, LEH- oder eine Dachmarke ist, die in beiden Vertriebskanälen<br />

vertreten ist. Je nachdem wie und wo sich die Marke positioniert, sollte ein entsprechender Auftritt für die jeweilige<br />

Zielgruppe erstellt werden.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

27


06 Unser Fazit<br />

Wie sehen Kommunikationsstrategien für Bio-Produkte in der Zukunft aus?<br />

Starke Marken basieren auf starker Kommunikation.<br />

Dies gilt auch und vor allem für Bio-Marken, die sich von konventionellen Produkten oder weniger qualitätsorientierten<br />

Bio-Marken abheben wollen.<br />

Eine starke, nachhaltige Kommunikation von Bio-Marken<br />

- ist eine pro-aktive Kommunikation<br />

- wird kontinuierlich betrieben<br />

- orientiert sich sowohl B2B als auch B2C<br />

- ist cross medial angelegt<br />

- kommuniziert dialogisch<br />

- thematisiert verschiedene Aspekte des zentralen Markenkerns.<br />

Sie basiert auf<br />

- einer klaren strategischen Positionierung<br />

- einem eigenständigen Markenauftritt<br />

- einem flexiblen und dennoch einheitlichen Corporate Design.<br />

Für die Wirksamkeit ist nicht das Budget entscheidend, sondern die intelligente und zielgenaue Verknüpfung<br />

unterschiedlicher Medien. Dabei bietet vor allem die Verbindung von online-offline Kommunikation effiziente Möglichkeiten.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

28


01 Einleitung<br />

Wohin bewegt sich der Biomarkt?<br />

Die Bio-Umsatzentwicklung in Zahlen.<br />

LEH<br />

BFH<br />

Reformhäuser<br />

Erzeuger<br />

Sonstige<br />

Quelle: Christoph Soika, BIO Ag<br />

1997<br />

28%<br />

31%<br />

10%<br />

19%<br />

12%<br />

2003 2004 2005<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

35%<br />

26%<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

8%<br />

17%<br />

14%<br />

36,6%<br />

25,7%<br />

7,7%<br />

16%<br />

14%<br />

41%<br />

25,4%<br />

6,2%<br />

13,8%<br />

13,6%<br />

29


06 Unser Fazit<br />

Wohin bewegt sich der Biomarkt?<br />

In Bezug auf den Markenauftritt der Bio-Unternehmen haben wir versucht, die Problemstellen als auch Lösungsansätze<br />

aufzuzeigen, die sich unserer Meinung nach derzeit zu erkennen geben.<br />

Unbeantwortet bleiben Fragen, wie z.B.: “Wird sich der Biomarkt zukünftig in “gutes” und “schlechtes” Bio aufspalten?”<br />

Tendenzen hierfür gibt es bereits in den aufgezeigten Beispielen kombiniert mit dem Qualitätsanspruch der Unternehmen<br />

und der Bereitschaft der Konsumenten, entsprechende Preise zu bezahlen.<br />

Ungeklärt ist ebenfalls das Thema “Glaubwürdigkeit” im Hinblick auf die mögliche Einführung des EU-Biosiegels und die<br />

damit einhergehende Schwächung von nationalen Qualitätsstandards wie z.B. Demeterrichtlinien.<br />

Und ist “Bio” immer noch “Bio”, auch wenn aufgrund der steigenden Nachfrage und eines zunehmenden Preiskampfes,<br />

Produkte und Rohstoffe aus dem Ausland importiert werden? Oder schließt sich an dieser Stelle wieder der Kreis und wird<br />

der Ruf nach einem gesellschaftlichen Umdenken wieder verstärkt?<br />

Für Hersteller, die bisher “nur” als Lieferant von Bioprodukten bekannt waren, haben jetzt die große Chance aus ihrem<br />

Schattendasein ins Licht zu treten und sich künftig als eigenständige Marke zu präsentieren. Dabei muß frühzeitig geprüft<br />

werden, wie die Marke positioniert werden soll (als BFH-, LEH- oder Dachmarke) und wie der entsprechende Markenauftritt<br />

aussehen sollte.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

30


06 Unser Fazit<br />

Wohin bewegt sich der Biomarkt?<br />

Für die bereits eingeführten Bio-Marken stellt sich hingegen die Frage, ob sie auch zukünftig die Bio-Intensivkäufer aus dem BFH (ca. 25%<br />

Markttanteil, Tendenz sinkend) ausschließlich bedienen möchten, oder aber über den Einstieg in den LEH (ca. 41% Markttanteil, Tendenz<br />

steigend) mit einer zusätzlichen Marke nachdenken. Vergleicht man die Entwicklung vom BFH mit dem Aussterben der “Tante Emma-Läden”,<br />

stellt sich die Frage, wieso viele Hersteller vor dieser Entwicklung die Augen verschliessen?<br />

Ein weiteres Zukunftsthema wird die Einführung von Bio-Convenience-Produkten darstellen. Auch hier steht der BFH vor der Herausforderung<br />

sich den Bedürfnissen der schnellebigen Single-Gesellschaft zu stellen, oder bewußt und konsequent einen Gegenpol zu schaffen...<br />

Antworten auf diese Fragen und Vermutungen wird uns in den kommenden Monaten der Markt selbst liefern. Wer wachsam und bewusst<br />

mit seiner Marke umgeht, den Blick für das Gesamtbild nicht außer Acht läßt und es schafft, sich auf seine Werte und Stärken zu besinnen<br />

hat sicherlich gute Erfolgsaussichten.<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

31


07<br />

Impressum


07 Impressum<br />

Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme:<br />

wertmarke <strong>GmbH</strong><br />

Alte Druckerei<br />

Bahrenfelderstr. 73 d<br />

22765 Hamburg<br />

fon +49 40 32 52 24 0<br />

fax +49 40 32 52 24 10<br />

info@wertmarke.de<br />

www.wertmarke.de<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Tim Hackert-Wilberg<br />

Caroline Holzer<br />

wertmarke hamburg ist offizieller Partner des BIO Ag-Netzwerks. Die Bio-Markenstudie Teil 2 befaßt sich schwerpunktmässig<br />

mit den Bio-Marken im LEH und wird voraussichtlich Ende November 2006 erscheinen.<br />

Wir bedanken uns für die tatkräftige Unterstützung von Dr. Silvia Paff (FIS Europe), Christoph Soika (CSC) sowie<br />

Dr. Rolf Hoffmann und Klaus-Peter Flügel (beide fhp).<br />

Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />

© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />

TM<br />

wertmarke wertmarke<br />

design design<br />

0 6 0 1 9 7<br />

32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!