Blütezeit/LAVERA - Bioexperten - BioMarken GmbH
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wertmarke/Bio-Markenstudie, 01<br />
Bio-Markenstudie Teil 1<br />
Wollsocken vs Bio-MARKEN - wer macht das Rennen im Bio-Fachhandel?<br />
TM<br />
wertmarke wertmarke<br />
design design<br />
0 6 0 1 9 7
01 Einleitung 03-07<br />
Die bio-Kategorien:<br />
02 die bio-pioniere 08-12<br />
03 die bio-marken 13-17<br />
04 die breite-masse 18-22<br />
05 die mainstream-marken 23-27<br />
06 unser fazit 28-32<br />
07 Impressum 32<br />
Inhalt
01<br />
Einleitung
01 Einleitung<br />
Der Biomarkt glänzt mit Zuwachsraten im zweistelligen Bereich (jährlich 10-15%) und entwickelt sich im<br />
Gegensatz zur gesamtwirtschaftlichen Lage sehr positiv. Dass es sich dabei keineswegs um einen kurzfristigen<br />
Boom handelt, zeigt sowohl die rasant steigende Zahl an Biosupermarkt-Ketten (z.B. Basic, Bio Company,<br />
EO Comma, Erdkorn und SuperBioMarkt) wie auch der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mit einer Neuaus-<br />
richtung dieses Segmentes und einem erweiterten Markenportfolio wie z.B. Füllhorn, Naturkind, Wertkost,<br />
Allnatura, Rinatura, Gut & Gerne, Bio-Bio etc.<br />
Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, haben inzwischen diverse Bio-Hersteller zusätzlich Bio-<br />
LEH-Marken, wie z.B. Bio-Gourmet/RAPUNZEL, <strong>Blütezeit</strong>/<strong>LAVERA</strong>, Delvita/DAVERT auf den Markt gebracht.<br />
Dadurch werden einerseits zusätzliche Absatzkanäle besetzt. Andererseits bedarf es aufgrund der steigen-<br />
den Zahl von Bio-Anbietern und Produkten einer klaren Markenpositionierung mit einer glaubwüdigen<br />
Marken-Kommunikation.<br />
Aus einer handvoll anthroposophisch denkender Bio-Pioniere ist inzwischen eine Biobewegung entstanden,<br />
die in den 70er und 80er-Jahren diverse “Bio-Marken” hervorbrachte, die jedoch erst in den vergangenen<br />
3-5 Jahren von einer breiten Käuferschicht wahrgenommen werden.<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
© wertmarke hamburg <strong>GmbH</strong> . bahrenfelderstr. 73 d . 22765 hamburg . fon +49 40 32 52 24 0 . info@wertmarke.de<br />
04
01 Einleitung<br />
Die Entwicklung der Lebensmittel seit 1997.<br />
300%<br />
250%<br />
200%<br />
150%<br />
100%<br />
50%<br />
0%<br />
1997 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Quelle: Christoph Soika, BIO Ag<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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Entwicklung Bio-Lebensmittel<br />
Entwicklung Lebensmittel (ohne Aldi)<br />
05
01 Einleitung<br />
Die Entstehung der Biomarken.<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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*<br />
* Diese Unternehmen führen zusätzlich BIO-LEH-Marken, bzw. sind im FH und LEH mit der selben Marke vertreten (Stand: August 2006)<br />
*<br />
*<br />
*<br />
*<br />
90er - heute<br />
70er - 80er Jahre<br />
20er - 60er Jahre<br />
06
01 Einleitung<br />
Offen ist, wer am Ende das Rennen machen wird. Die Grossen, die Schnellen, die Pioniere, die Glaub-<br />
würdig(st)en oder diejenigen, die es rechtzeitig geschafft haben, sich und ihre MARKE zu positionieren<br />
und eine klare Botschaft auszusenden?<br />
Zu unterscheiden ist dabei die Entwicklung im Bio-Fachhandel (BFH) und Lebensmitteleinzelhandel (LEH):<br />
Während im BFH die Zielgruppe oberste Priorität auf das Markenimage und die ökologische Produktherkunft,<br />
Ideologie, Umweltverträglichkeit, Tierschutz etc. legt, ist hingegen im LEH ausschliesslich das Markenimage<br />
gefragt.<br />
Im Rahmen unserer Untersuchung (Teil 1) wurden verschiedene "Markenauftritte" unterschiedlicher Hersteller<br />
aus dem BFH begutachtet. Angefangen vom Markennamen, dem Erscheinungsbild (inkl. Farben & Schriften),<br />
Bildsprache, Tonalität, Verpackungsdesign, Anzeigengestaltung bis hin zum Internetauftritt wurde die<br />
Glaubwürdigkeit, die Emotionalität, die Eigenständigkeit der Marke und das Corporate Image überprüft.<br />
Unser Ergebnis macht deutlich, dass es aus kommunikativer Markensicht bisher nur sehr wenige<br />
Unternehmen geschafft haben, sich als eigenständige Bio-Marke zu positionieren.<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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07
01 Einleitung<br />
In Bezug auf den Markenauftritt lassen sich vier wesentliche Tendenzen erkennen:<br />
1<br />
Bio-Pioniere<br />
2<br />
Bio-Marken<br />
Breite-Masse<br />
Bio-Bewegung<br />
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3<br />
4<br />
Bio-Mainstream-Marken<br />
08
02<br />
Die BIO-PIONIERE
02 Die BIO-PIONIERE<br />
Kategorie 1: Die BIO-PIONIERE<br />
Viele dieser Unternehmen zählen zu den Urgesteinen der ersten Stunde oder sind nach wie vor stark mit<br />
der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners verwurzelt. Was inhaltlich wichtig & lobenswert ist, erscheint<br />
aus Sicht der Marken-Experten jedoch häufig als ein gravierendes Problem.<br />
Neben den eingefleischten “Öko´s” von damals, sind im Laufe der letzten Jahre immer mehr “unwissende”<br />
Spontankäufer hinzugestossen. Sie kommen aus einer Welt, in der sich Markenartikelhersteller einen<br />
erbitterten Kampf um die vordersten Plätze liefern. Diese Käufer sind verwöhnt und suchen nach Orientierung<br />
in einem für sie bisher unbekannten Terrain.<br />
Betrachtet man den Markenauftritt der Bio-Pioniere, so wird schnell deutlich, dass diese veränderte<br />
Situation noch nicht voll erkannt, oder bisher keine Notwendigekeit darin gesehen wurde, die neuen<br />
Käufer entsprechend an die Hand zu nehmen. Unverständlich, wenn man bedenkt, welche Chancen sich<br />
die Hersteller entgehen lassen, anstatt ihre Kunden von der Produktherkunft, Verarbeitung, und Qualität<br />
ihrer Produkte zu überzeugen und Ihnen damit ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Den MARKEN fehlt<br />
es an Profil, Homogenität und Aussage und manchmal entsteht der Eindruck, als sei die Zeit stehengeblieben...<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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09
02 Die BIO-PIONIERE<br />
1.1 Bsp. VOELKEL<br />
Die MARKE VOELKEL zählt zweifelsohne zu diesen Pionieren und verfügt mit einer Palette<br />
von ca. 150 Artikeln über eine beeindruckende Produktrange. Zudem überrascht das<br />
Unternehmen mit Innovationprodukten, wie z.B. dem V-Erfrischungsgetränk und reagiert<br />
damit auf aktuelle Trends (vgl. Bionade). Es bleibt jedoch abzuwarten, ob VOELKEL mit<br />
Produkten wie diesen seine Zielgruppe im BFH erreicht, oder ob hier alternative Vertriebswege<br />
gesucht werden sollten.<br />
Grundsätzlich stellt sich die Frage, welche Botschaft diese MARKE aussendet? Wofür steht<br />
VOELKEL? Was ist der USP (Unique Selling Point)? Woran denkt der Verbraucher bei dem<br />
Namen VOELKEL?<br />
Weder der Claim “Natur gesund geniessen” (> austauschbar), noch die<br />
Anzeigen (> keine emotionale & ansprechende Markenwelt) noch die<br />
Produkte selbst geben Antworten auf diese Fragen. Und das, obwohl<br />
VOELKEL aufgrund seiner 70-jährigen Historie sicherlich Einiges zu<br />
erzählen hätte.<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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V-Erfrischungsgetränk<br />
10
02 Die BIO-PIONIERE<br />
1.2 Bsp. NATURATA SPIELBERGER<br />
Die Firma NATURATA SPIELBERGER, seit 2003 mit den MARKEN Naturata und Spielberger<br />
unter einem Dach, lebt den anthroposophischen Grundgedanken und blickt auf eine jahrelange<br />
Tradition zurück. Zudem stellt das Unternehmen hochwertigste Produkte nach den<br />
strengen Demeter-Richtlinien her. Damit verfügen die MARKEN über zwei wesentliche<br />
Benefits, die sich jedoch nicht in der Qualität des visuellen Markenauftritts wiederfindet.<br />
Offensichtlich werden hier entscheidende Unternehmenswerte nicht richtig erkannt oder<br />
es fehlt der Mut, sich von bestimmten Dingen aus der Vergangenheit zu lösen, bzw. der<br />
Mut für Veränderungen. Abgesehen vom anthroposophisch anmutenden Schriftzug der<br />
Unternehmen, mangelt es beiden MARKEN an einer zeitgemässen, emotionalen und<br />
übergreifenden kommunikativen Klammer (Markenbotschaft,-design, -welt). Das Unternehmen<br />
verkauft sich und seine Produkte, unserer Meinung nach, somit weit unter Wert.<br />
Weitere Bio-Pioniere mit einer vergleichbaren<br />
visuellen Problematik sind<br />
BAUCKHOF, WERZ, und ALLOS.<br />
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11
02 Die BIO-PIONIERE<br />
1.3 Bsp. HERBARIA<br />
Anders hingegen hat die MARKE HERBARIA reagiert. Im Jahr 1919 gegründet und seit 1981<br />
Hersteller von Bioprodukten, ist es sicherlich ein positiv zu erwähnendes Unternehmen, welches<br />
die Zeichen der Zeit erkannt hat. Nachdem ihr Begründer zunächst Heilkräuter herstellte und<br />
damit Apotheken belieferte, wurde 1981 mit der Einführung von Kräutertees und Gewürzen<br />
der Einstieg in den Biomarkt besiegelt. Danach, so Frau Winkler, die Marketingverantwortliche<br />
bei Herbaria, “passierte 20 Jahre lang nichts im Bereich Markenauftritt”.<br />
Mit der Öffnung und Veränderung des Marktes erkannte das Unternehmen die Problematik<br />
und stellte sich vor ein paar Jahren den neuen Herausforderungen. Seitdem überarbeitet<br />
das Unternehmen mit Unterstützung einer Design-Agentur die komplette Kommunikationsstrategie.<br />
Zur Bio-Fach 2006 wurde das überarbeitete Logo mit hohem Wiedererkennungswert<br />
und der erste Teil des Produktsortiments im neuen Auftritt präsentiert. Zudem gab es eine<br />
Re-Positionierung der MARKE, die aus dem “Kräuterexperten" eine moderene und erfolgreiche<br />
“Bio-Feinkost-MARKE” machen soll, die neuerdings auch im LEH erhältlich ist.<br />
Obwohl es eine deutliche Veränderung des ursprünglichen Markenkerns bedeutete, wurde<br />
die Umstellung, laut Aussage des Unternehmens, von den Endverbrauchern sehr positiv<br />
aufgenommen.<br />
altes Verpackungsdesign<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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neues Logo<br />
altes Logo<br />
neues Verpackungsdesign<br />
12
03<br />
Die BIO-MARKEN
03 Die BIO-MARKEN<br />
Kategorie 2: Die BIO-MARKEN<br />
Diese Unternehmen, die ebenfalls zu den Mitbegründern der “gesellschaftlichen Bio-Bewegung” zählen,<br />
haben frühzeitig das “reine Öko-Image” abgestreift und sich mit einer klaren Markenpositionierung dem<br />
Wettbewerb und den Anforderungen der heutigen modernen Käuferschicht angepasst. Anders als in den<br />
70er und 80er-Jahren sind im Zuge der Gesundheits- und Wellnessbewegung immer mehr “Spontankäufer”<br />
ohne ideologischen Background hinzugekommen. Ihr vordergründiges Interesse ist es, “Gesund zu genießen”<br />
– mit Bioprodukten.<br />
Um dieser neuen Zielgruppe, aber auch den überzeugten Stammkunden gerecht zu werden, haben sich<br />
diese Unternehmen rechtzeitig, mit Unterstützung von Markenexperten, Gedanken über ihre Marke gemacht.<br />
Herausgekommen sind dabei Bio-Marken, die eine klare Positionierung, eine Differenzierung zum Wettbewerb,<br />
als auch ein homogenes Erscheinungsbild aufweisen. Ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Marke<br />
und eine gute Basis, um auf die dynamischen Anfoderungen dieses schnell wachsenden Marktes reagieren<br />
zu können.<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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03 Die BIO-MARKEN<br />
2.1 Bsp. LEBENSBAUM<br />
Die Ulrich Walter <strong>GmbH</strong> mit ihrer bekanntesten MARKE LEBENSBAUM ist hierfür ein wunderbares<br />
Positivbeispiel für konsequente Markenführung. Angefangen von einem emotionalen<br />
Namen, einem klaren und eindeutigem Corporate Design bis hin zu einem flexiblen und<br />
hochwertig anmutenden Verpackungskonzept, schafft es die MARKE, sich in allen Kommunikationskanälen<br />
klar zu positionieren und generiert damit wichtige Abgrenzungsmerkmale<br />
gegenüber der wachsenden Konkurrenz. Einziger Schwachpunkt ist, unserer Meinung nach,<br />
die Anordnung des Logos in der unteren Verpackungshälfte, wodurch es aufgrund der<br />
Leserichtung (links oben nach rechts unten) erst spät wahrgenommen wird.<br />
Darüber hinaus bietet das Unternehmen mit weiteren Marken wie KOSMOS<br />
KRÄUTERHEXEN, DONUM Naturae, JANOSCH KINDERTEE und BIOVEDA etc.<br />
weitere Spezialprodukte aus dem Biosegment an.<br />
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03 Die BIO-MARKEN<br />
2.2 Bsp. SONNENTOR<br />
Wie wichtig und erfolgreich eine konsequente und kontinuierliche Markenführung ist, zeigt<br />
die MARKE SONNENTOR. Mit innovativen und qualitativ anspruchsvollen Produkten beliefert<br />
das Unternehmen seit Jahren den Biomarkt im In- und Ausland.<br />
Dabei ist es dem Begründer Johannes Gutmann gelungen, eine authentische, glaubwürdige<br />
und vor allem moderne Markenwelt aufzubauen. Angefangen von einem emotionalen<br />
und sympathischen Markennamen und Logo (24 Strahlen der Sonne symbolisieren 24h<br />
Sonnentorgenuß) bis hin zu einem eigenständigen und flexiblem Verpackungsdesign mit<br />
hohem Wiedererkennungswert, schwingt bei dieser MARKE der antrophosophische Gedanke<br />
mit – ohne dass es dabei "verstaubt" wirkt.<br />
Um die Produkte in einem ansprechenden Umfeld zu präsentieren, entwickelte das Unternehmen<br />
eine eigene Ladenkette unter den Namen HOLLERBUSCH.<br />
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03 Die BIO-MARKEN<br />
2.3 Bsp. RAPUNZEL<br />
Ein drittes Positivbeispiel ist die Marke RAPUNZEL. Hier wird deutlich, wie wichtig die<br />
verschiedenen Elemente einer Marke und deren Zusammenspiel sind. Angefangen vom<br />
emotionalen Namen, dem Logo, der Hausfarbe Grün, dem Claim “Bio-Pioniere seit 1971”,<br />
der authentischen Anzeigenkampagne bis hin zum Slogan “Bio. Fair. Rapunzel” hat es<br />
das Unternehmen geschafft, sich mit einem sympathischen und homogenen Markenauftritt<br />
vom Wettbewerb abzugrenzen.<br />
Mit den Begriffen “Bio” und “Fair” und dem Absender RAPUNZEL schafft es die Marke,<br />
sich ohne Verwendung des “Fair-Trade-Logos” geschickt von der Konkurrenz abzugrenzen<br />
und ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.<br />
Mit Blick auf die Entwicklung des BFH und LEH stellt sich die Frage, ob die Marke<br />
“Rapunzel” auch in Zukunft ausschließlich im BFH vertreten ist? Zumal es eine der wenigen<br />
Marken ist, die das Potential hat, in beiden Bereichen zu funktionieren.<br />
Weitere "Bio-Marken" sind MARKEN<br />
wie WELEDA und TAUTROPFEN.<br />
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16
04<br />
Die "BREITE MASSE"
04 Die "BREITE MASSE"<br />
Kategorie 3: Die "BREITE MASSE"<br />
Zu dieser Kategorie zählt sicherlich der größte Teil der “Biomarken”. Es handelt sich hierbei sowohl um<br />
Große- und Mittelständische- als auch Kleinstunternehmen, die schon seit über 20 Jahren existieren. Diesen<br />
Herstellern fehlt es ganz offensichtlich an einer klaren Innenstruktur oder/und dem nötigen Verständnis,<br />
dass Marketing nicht nur ein notwendiges Übel ist.<br />
Im Zuge des stark wachsenden Wettbewerbs und der veränderten Käuferschicht wird gerade Marketing,<br />
neben der richtigen Auswahl der Vertriebskanäle, ein mitentscheidender Erfolgsfaktor sein. Um sich vom<br />
Wettbewerb klar zu differenzieren, sollte insbesondere bei diesen “Biomarken” verstärkte Aufmerksamkeit<br />
auf eine glaubwürdige Kommunikation der Produktqualität gerichtet werden. Bisher fehlt es an einer<br />
erkennbaren Strategie & Positionierung (Produktidentität), aber auch an einem Designkonzept mit<br />
Wiedererkennungs- und Alleinstellungsmerkmalen. Ein deutliches Zeichen für diese “Hilflosigkeit” sind<br />
die meist überfrachteten Verpackungen & Anzeigen, mit denen der Versuch unternommen wird, möglichst<br />
viele Informationen zu transportieren. Vor dem Hintergrund der steigenden Produktdiversifikation und<br />
zunehmend überforderten Käufern, die max. 3 Sek. am POS verweilen bevor sie entscheiden, ist diese<br />
Vorgehensweise sicherlich fraglich. Insbesondere dann, wenn die Produkte von herausragender Qualität<br />
sind, sollte die Verpackung optisch entsprechend hochwertig sein.<br />
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04 Die "BREITE MASSE"<br />
3.1 Bsp. ERNTESEGEN<br />
Die MARKE ERNTESEGEN, dessen Begründer Herr Honsel ebenfalls zu den 70er-Jahre Bio-<br />
Pionieren zählt, verfügt zwar über einen emotionalen und inhaltlich stimmigen Namen,<br />
jedoch fehlt es dem gesamten Markenauftritt an Glaubwürdigkeit und Authentizität im<br />
Sinne des Bio-Gedankens.<br />
Die Produkte wirken synthetisch, technisch und wenig ansprechend. Der Claim “Feine<br />
Naturkost” karikiert die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität. Die Bezeichnung<br />
“Gourmet” wirkt daher eher hilflos auf einer steril erscheinenden Verpackung und kann<br />
daher auch nicht die gewünschte Premiumaufwertung erfüllen.<br />
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04 Die "BREITE MASSE"<br />
3.2 Bsp. ZWERGENWIESE<br />
Das Unternehmen ZWERGENWIESE startete vor über 20 Jahren mit der überaus visionären<br />
und sympathischen Idee: Ausstieg aus der Gesellschaft und Selbstversorgung auf dem<br />
Lande.<br />
Im Gegensatz dazu zeigt sie auf der Markenebene bestenfalls gute Hausmannskost.<br />
Schade, wenn man bedenkt, mit welcher Überzeugung die Initiatoren hinter dem Biogedanken<br />
zu stehen scheinen. Der sympathisch und fast märchenhaft klingende Name<br />
in Kombination mit qualitativ hochwertigen Produkten bieten auf jeden Fall gute<br />
Vorraussetzungen für die Etablierung einer erfolgreichen “Bio-Marke” mit einer tollen<br />
Unternehmensgeschichte.<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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19
04 Die "BREITE MASSE"<br />
3.3 Bsp. MARTINA GEBHARDT<br />
Auf der Homepage von MARTINA GEBHARDT NATURKOSMETIK ist ein wunderschönes Zitat<br />
von Laotse zu lesen: “Die Weisheit des Lebens besteht im Weglassen des Unwesentlichen.”<br />
Demnach sollte durch das Weglassen das Wesentliche alleine zum Vorschein kommen...<br />
Überträgt man diese Weisheit auf den Markenauftritt des Unternehmens, so gibt es zwar<br />
keine überladenen Produktverpackungen, es fehlt jedoch an einprägsamen und emotionalen<br />
Elementen, die die hochwertige Marke angemessen präsentieren. Das Logo ist auf den<br />
Produkten lediglich als Bildmarke (abstrahiertes Ying-Yang-Symbol) zu sehen – der<br />
Markenname fehlt. Zudem stellt sich die Frage, wieso die Produktnamen in einer sehr<br />
feinen, schlecht lesbaren Schrift in ein Oval gequetscht werden, obwohl die Verpackung<br />
ausreichend Platz bietet?<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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20
05<br />
Die MAINSTREAM-MARKEN
05 Die MAINSTREAM-MARKEN<br />
Kategorie 4: Die MAINSTREAM-MARKEN<br />
Diese MARKEN werden sicherlich professionell betreut, sehen einheitlich aus und haben dennoch, unserer<br />
Einschätzung nach, drei gravierende Schwächen:<br />
Die Mainstream-MARKEN haben den Versuch unternommen, ihr “Ökoimage” aus der Vergangenheit komplett<br />
abzustreifen. Allerdings mit dem Nebeneffekt, dass dabei die Wurzeln und die Herkunft – der Naturkostgedanke –<br />
auf der Strecke geblieben sind. Ihre Sprache & Optik ist stark an die der Massenartikelhersteller aus dem<br />
LEH und Discountmärkten angelehnt, jedoch reicht das Bio-Siegel alleine nicht aus, um die Glaubwürdigkeit<br />
zu gewährleisten. Zu glatt, sauber & geleckt erscheinen die Produkte, die ihrem Pendant aus dem LEH<br />
zum Verwechseln ähnlich sehen. Daher fällt es dem Konsumenten schwer, den Zusatzbenefit dieser<br />
Bioprodukte zu erkennen.<br />
Sollte sich hinter dieser Vorgehensweise ein stragischer Gedanke verbergen, stellt sich die Frage des Ziels?<br />
Denn selbst wenn diese Marken für Bio-Einstiegskäufer angedacht sind, ist zu bedenken, dass der LEH<br />
inzwischen vergleichbare Marken führt – und dort auch seine Zielgruppe erreicht...<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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21
05 Die MAINSTREAM-MARKEN<br />
4.1 Bsp. DENNREE<br />
Die MARKE DENNREE, die sicherlich zu den größten der Branche zählt und inzwischen sogar<br />
eigene Biomärkte (Denn´s Bio) betreibt, zeigt diese Tendenzen. Das Design ist zwar frisch<br />
& professionell umgesetzt, aber es fehlt die Seele, die Authentizität.<br />
Angefangen von einem kosmetisch klingenden Namen, präsentiert sich die MARKE in einer<br />
fast unnatürlich perfekten Welt - so wie es der Konsument aus der konventionellen<br />
Lebensmittelindustrie eines Ehrmann- oder Danonejoghurts kennt. Interessant wäre zu<br />
erfahren, ob dies bewußt gemacht wurde, um den neuen Biokosumenten den Einstieg zu<br />
erleichtern? Jedoch stellt sich dann die Frage, wieso sich die eigenen Biomärkte neuerdings<br />
aus Imagegründen nicht mehr Denns-Biodiscount, sondern Denns-Biomärkte nennen?<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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22
05 Die MAINSTREAM-MARKEN<br />
4.2 Bsp. BYODO<br />
Die Marke BYODO ist eine der ersten Firmen, die frischen Tofu hergestellt hat und verfügt<br />
heute, nach Aussage des Herstellers, über ein breites Premium-Produktsortiment. Weder<br />
das Motto “Nur das Beste - typisch Byodo” noch der Claim “Alles ist gut” verhelfen der<br />
Marke, als glaubwürdiger und authenthischer Bio-Hersteller wahrgenommen zu werden.<br />
Der japanische Name "BYODO", der sinngemäß der "gemeinsame Weg" bedeutet und<br />
damit eine schöne Brücke zwischen Marke und Kunde schlagen könnte, wird nicht weiter<br />
erläutert, geschweige denn in die Kommunikation eingebunden. Der unnatürliche Grünton<br />
des Logos sowie das Verpackungsdesign der meisten Produkte, unterstreichen diesen<br />
synthetischen, emotionslosen und wenig ökologischen Markenauftritt – vielleicht das<br />
Ergebnis einer Dachmarke, die von verschiedenen Herstellern gesteuert wird...<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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23
05 Die MAINSTREAM-MARKEN<br />
4.3 Bsp. LIMA<br />
Die MARKE LIMA entstand ursprünglich in den 50er Jahren mit der Begegnung eines<br />
Belgiers und eines Japaners, die für den Weltfrieden kämpften und anschließend mit<br />
ihrer Philosophie und ihren Produkten eine Vorreiterrolle im Markt spielten.<br />
Heute gehört die Marke zu einem großen US-Konzern und verkauft ihre<br />
Produkte in 20 verschiedenen Ländern. Das Sortiment ist gross, die Marke<br />
stringent, aber der Ursprung und die spannende Historie der Mikrobiotik ist<br />
nicht mehr spürbar und ersichtlich. Schade!<br />
Weitere "Mainstream-MARKEN"<br />
sind z. B. Martin Evers Naturkost<br />
und Davert.<br />
Datum: 08.08.2006 Thema: Bio-Markenstudie, Teil 1 www.wertmarke.de<br />
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24
06<br />
Unser Fazit
06 Unser Fazit<br />
Welche Gründe sind für diese unterschiedlichen Entwicklungen ausschlaggebend?<br />
Blickt man auf die Historie der jeweiligen Unternehmen, so wird schnell deutlich, das es hier teilweise recht<br />
unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, wie wichtig Marketing ist. Erfahrungsgemäß liegt bei den meisten<br />
Herstellern der Hauptfokus auf dem Produkt selbst, was durchaus verständlich ist. Danach geht es um die<br />
Sicherstellung der Rohstoffe, die Organisation des Vertriebs, die Auswahl des richtigen Personals, Logistik, etc.<br />
und ganz zum Schluß, wenn noch Geld übrig ist, um die MARKE an sich und ihre Vermarktung....<br />
Dieses Phänomen ist sicherlich kein branchenspezifisches, sondern ein grundsätzliches – insbesondere bei kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen. So lange der Erfolg den Unternehmern recht gibt, macht es, aus Sicht der<br />
Verantwortlichen, wenig Sinn, in einem Bereich zu investieren, der sich zunächst nur schwer messen lässt.<br />
Handlungsbedarf wird dann erkannt, wenn es nicht mehr so gut läuft oder der Wettbewerb links und rechts<br />
vorbeigezogen ist – nur dann ist es häufig schon zu spät!<br />
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06 Unser Fazit<br />
Genau aus diesen Gründen bietet der noch recht junge & dynamische Biomarkt ideale Voraussetzungen<br />
für Hersteller und Unternehmen, sich rechtzeitig ihr “Plätzchen” auf der Biomarken-Datenbank der<br />
Konsumenten zu sichern. Je klarer, inhaltlich wie optisch, die Botschaft kommuniziert wird, desto grösser<br />
sind die Erfolgschancen.<br />
Betrachtet man jedoch die Ergebnisse unserer Studie, so wird deutlich, dass fehlende Unternehmensstrukturen,<br />
mangelndes Marken-Verständnis und Marketing-Know-How dazu führen, dass diese wichtigen Entscheidungen<br />
selbst in die Hand genommen werden, anstatt sich auch hier professionelle Hilfe von außen zu holen.<br />
Die Folgeerscheinungen von Marketingfehlern bei Produktneueinführungen reichen von “nicht gesehen”,<br />
“falsch verstanden”, bis hin zu “nicht gekauft”. Insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
mit geringen Marketing- und Mediabudgets, gibt es für ein Produkt manchmal nur einen Versuch, sich<br />
bekannt zu machen – zu schade, wenn dies aufgrund von Fehlern in der Marken-Kommunikation nicht<br />
geschieht, obwohl das Produkt hervorragend ist.<br />
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06 Unser Fazit<br />
Welche Hausaufgaben ergeben sich aus unserer Sicht für die Hersteller von Bio-Produkten?<br />
Die "Bio-Pioniere" (s. Kategorie 1) sind aufgefordert, die ideologischen Grundgedanken zu wahren, jedoch die Marken-<br />
Kommunikation der veränderten Marktsituation und Käuferschicht anzupassen.<br />
Die "breite Masse" (s. Kategorie 3) sollte den Bereich Marketing als festen Bestandteil (auch budgetär) in ihrem Business-<br />
Modell integrieren und sich frühzeitig Unterstützung & Beratung von außen holen. Damit kann mittelfristig viel Geld gespart<br />
werden, indem unnötige Repositionierungen und Relaunches verhindert werden. Zudem können die Unternehmer ihre<br />
Aufmerksamkeit auf ihre eigentlichen Stärken & Aufgaben lenken.<br />
Die "Mainstream-MARKEN" (s. Kategorie 4) sehen sich vor der Herausforderung, ihre alten Wurzeln neu zu entdecken und<br />
in ihre Kommunikation entsprechend einzubinden, um sich damit vom konventionellen LEH wieder stärker abzugrenzen.<br />
Die sicherlich größten Erfolgschancen haben, unserer Einschätzung nach, die "Bio-MARKEN" (s. Kategorie 2) die bereits<br />
über einen homogenen Markenauftritt verfügen und auf die Nachfragen des Marktes reagieren können. Der Erfolg gibt<br />
diesen Unternehmen darüber hinaus die Möglichkeit, innovative Produkte zu integrieren und eine Vorreiterrolle in der<br />
Branche zu übernehmen. Die größte Herausforderung liegt hier in der Qualitätssicherung und Kontinuität der Markenführung.<br />
Grundsätzlich stellt sich für alle Bio-Hersteller, die den BFH beliefern die Frage, wie sie auch künftig ihre Käuferschicht<br />
an ihre Marke binden können und einen Mehrwert gegenüber den LEH-Marken glaubhaft kommunizieren können. Alternativ<br />
sollte jeder Hersteller prüfen, ob seine Marke eine BFH-, LEH- oder eine Dachmarke ist, die in beiden Vertriebskanälen<br />
vertreten ist. Je nachdem wie und wo sich die Marke positioniert, sollte ein entsprechender Auftritt für die jeweilige<br />
Zielgruppe erstellt werden.<br />
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06 Unser Fazit<br />
Wie sehen Kommunikationsstrategien für Bio-Produkte in der Zukunft aus?<br />
Starke Marken basieren auf starker Kommunikation.<br />
Dies gilt auch und vor allem für Bio-Marken, die sich von konventionellen Produkten oder weniger qualitätsorientierten<br />
Bio-Marken abheben wollen.<br />
Eine starke, nachhaltige Kommunikation von Bio-Marken<br />
- ist eine pro-aktive Kommunikation<br />
- wird kontinuierlich betrieben<br />
- orientiert sich sowohl B2B als auch B2C<br />
- ist cross medial angelegt<br />
- kommuniziert dialogisch<br />
- thematisiert verschiedene Aspekte des zentralen Markenkerns.<br />
Sie basiert auf<br />
- einer klaren strategischen Positionierung<br />
- einem eigenständigen Markenauftritt<br />
- einem flexiblen und dennoch einheitlichen Corporate Design.<br />
Für die Wirksamkeit ist nicht das Budget entscheidend, sondern die intelligente und zielgenaue Verknüpfung<br />
unterschiedlicher Medien. Dabei bietet vor allem die Verbindung von online-offline Kommunikation effiziente Möglichkeiten.<br />
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01 Einleitung<br />
Wohin bewegt sich der Biomarkt?<br />
Die Bio-Umsatzentwicklung in Zahlen.<br />
LEH<br />
BFH<br />
Reformhäuser<br />
Erzeuger<br />
Sonstige<br />
Quelle: Christoph Soika, BIO Ag<br />
1997<br />
28%<br />
31%<br />
10%<br />
19%<br />
12%<br />
2003 2004 2005<br />
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35%<br />
26%<br />
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8%<br />
17%<br />
14%<br />
36,6%<br />
25,7%<br />
7,7%<br />
16%<br />
14%<br />
41%<br />
25,4%<br />
6,2%<br />
13,8%<br />
13,6%<br />
29
06 Unser Fazit<br />
Wohin bewegt sich der Biomarkt?<br />
In Bezug auf den Markenauftritt der Bio-Unternehmen haben wir versucht, die Problemstellen als auch Lösungsansätze<br />
aufzuzeigen, die sich unserer Meinung nach derzeit zu erkennen geben.<br />
Unbeantwortet bleiben Fragen, wie z.B.: “Wird sich der Biomarkt zukünftig in “gutes” und “schlechtes” Bio aufspalten?”<br />
Tendenzen hierfür gibt es bereits in den aufgezeigten Beispielen kombiniert mit dem Qualitätsanspruch der Unternehmen<br />
und der Bereitschaft der Konsumenten, entsprechende Preise zu bezahlen.<br />
Ungeklärt ist ebenfalls das Thema “Glaubwürdigkeit” im Hinblick auf die mögliche Einführung des EU-Biosiegels und die<br />
damit einhergehende Schwächung von nationalen Qualitätsstandards wie z.B. Demeterrichtlinien.<br />
Und ist “Bio” immer noch “Bio”, auch wenn aufgrund der steigenden Nachfrage und eines zunehmenden Preiskampfes,<br />
Produkte und Rohstoffe aus dem Ausland importiert werden? Oder schließt sich an dieser Stelle wieder der Kreis und wird<br />
der Ruf nach einem gesellschaftlichen Umdenken wieder verstärkt?<br />
Für Hersteller, die bisher “nur” als Lieferant von Bioprodukten bekannt waren, haben jetzt die große Chance aus ihrem<br />
Schattendasein ins Licht zu treten und sich künftig als eigenständige Marke zu präsentieren. Dabei muß frühzeitig geprüft<br />
werden, wie die Marke positioniert werden soll (als BFH-, LEH- oder Dachmarke) und wie der entsprechende Markenauftritt<br />
aussehen sollte.<br />
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06 Unser Fazit<br />
Wohin bewegt sich der Biomarkt?<br />
Für die bereits eingeführten Bio-Marken stellt sich hingegen die Frage, ob sie auch zukünftig die Bio-Intensivkäufer aus dem BFH (ca. 25%<br />
Markttanteil, Tendenz sinkend) ausschließlich bedienen möchten, oder aber über den Einstieg in den LEH (ca. 41% Markttanteil, Tendenz<br />
steigend) mit einer zusätzlichen Marke nachdenken. Vergleicht man die Entwicklung vom BFH mit dem Aussterben der “Tante Emma-Läden”,<br />
stellt sich die Frage, wieso viele Hersteller vor dieser Entwicklung die Augen verschliessen?<br />
Ein weiteres Zukunftsthema wird die Einführung von Bio-Convenience-Produkten darstellen. Auch hier steht der BFH vor der Herausforderung<br />
sich den Bedürfnissen der schnellebigen Single-Gesellschaft zu stellen, oder bewußt und konsequent einen Gegenpol zu schaffen...<br />
Antworten auf diese Fragen und Vermutungen wird uns in den kommenden Monaten der Markt selbst liefern. Wer wachsam und bewusst<br />
mit seiner Marke umgeht, den Blick für das Gesamtbild nicht außer Acht läßt und es schafft, sich auf seine Werte und Stärken zu besinnen<br />
hat sicherlich gute Erfolgsaussichten.<br />
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07<br />
Impressum
07 Impressum<br />
Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme:<br />
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Alte Druckerei<br />
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Ihre Ansprechpartner:<br />
Tim Hackert-Wilberg<br />
Caroline Holzer<br />
wertmarke hamburg ist offizieller Partner des BIO Ag-Netzwerks. Die Bio-Markenstudie Teil 2 befaßt sich schwerpunktmässig<br />
mit den Bio-Marken im LEH und wird voraussichtlich Ende November 2006 erscheinen.<br />
Wir bedanken uns für die tatkräftige Unterstützung von Dr. Silvia Paff (FIS Europe), Christoph Soika (CSC) sowie<br />
Dr. Rolf Hoffmann und Klaus-Peter Flügel (beide fhp).<br />
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