Jahresbericht 2004 - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und ...
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Lokale Projektarbeit<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sschutz <strong>für</strong> Beschäftigte im Rettungsdienst<br />
Projektarbeit verbessert <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sschutz <strong>für</strong><br />
Beschäftigte im Rettungsdienst<br />
Das Gewerbeaufsichtsamt München-Stadt hat im<br />
Rahmen einer regionalen Projektarbeit den Arbeits-<br />
<strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sschutz <strong>für</strong> Beschäftigte im Rettungsdienst<br />
überprüft. Die Verantwortlichen in den Organisationen<br />
wurden beraten, wie sie die Arbeitsbedingungen<br />
ergonomischer gestalten <strong>und</strong> ihre Mitarbeiter<br />
besser vor Infektionsgefahren <strong>und</strong> berufsbedingten<br />
Erkrankungen schützen können.<br />
1.<br />
Welchen Hintergr<strong>und</strong> hat diese Projektarbeit?<br />
Bei Revisionen in Rettungsdiensten waren teilweise<br />
erhebliche Mängel im Arbeitsschutz aufgefallen. Darüber<br />
hinaus klagten Beschäftigte über sicherheitstechnische<br />
<strong>und</strong> arbeitsmedizinische Defizite. Deshalb<br />
wurde diese Projektarbeit vom Gewerbeaufsichtsamt<br />
München-Stadt ausgearbeitet <strong>und</strong> durchgeführt. Der<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sschutz der in der Notfallrettung Tätigen<br />
bildete aufgr<strong>und</strong> der spezifischen Belastungen <strong>und</strong><br />
Gefährdungen den Schwerpunkt dieser Projektarbeit.<br />
2.<br />
Wie war die Ausgangssituation?<br />
2.1<br />
Struktur des Rettungsdienstes<br />
In München sind <strong>für</strong> die Stadt <strong>und</strong> den Landkreis vier<br />
anerkannte Hilfsorganisationen, vier private Rettungsdienste<br />
<strong>und</strong> die Berufsfeuerwehr München unter dem<br />
gemeinsamen Dach des Rettungszweckverbands tätig.<br />
Die Berufsfeuerwehr ist verantwortlich <strong>für</strong> die Durchführung<br />
des „Gemeinsamen Notarztdienstes der Stadt<br />
<strong>und</strong> des Landkreises München“ <strong>und</strong> betreibt die „Integrierte<br />
Leitstelle“. Die in den Löschzügen vorhandenen<br />
Rettungswagen werden im Rahmen der Spitzenabdeckung<br />
auch im öffentlichen Rettungsdienst eingesetzt.<br />
Die Rettungsdienstmitarbeiter <strong>und</strong> die Rettungsmittel<br />
– beispielsweise Inkubatoren, Krankentransport-<br />
<strong>und</strong> Rettungswagen – sind flächendeckend<br />
<strong>und</strong> bedarfsgerecht auf 38 Hauptrettungswachen,<br />
Rettungswachen <strong>und</strong> -stützpunkte verteilt.<br />
Jährlich werden im 980 km² <strong>und</strong> 1,6 Millionen Einwohner<br />
umfassenden Zuständigkeitsbereich ca.<br />
240.000 Notfalleinsätze durchgeführt, die zentral von<br />
der integrierten Rettungsleitstelle disponiert <strong>und</strong> gesteuert<br />
werden.<br />
Dr. med. Bettina Heese, Dr. med. Stephanie<br />
Haupt, Dr. med. Alexander zur Mühlen,<br />
Regierung von Oberbayern - Gewerbeärztlicher<br />
Dienst beim Gewerbeaufsichtsamt München-Stadt<br />
2.2<br />
Aufgaben des Rettungsdienstes<br />
Zu den Aufgaben des Rettungsdienstes zählen etwa<br />
zu gleichen Teilen der „qualifizierte Krankentransport“<br />
<strong>und</strong> die „Notfallrettung“, wobei viele Beschäftigte in<br />
beiden Bereichen eingesetzt werden. Der „qualifizierte<br />
Krankentransport“ befördert kranke <strong>und</strong> hilfsbedürftige<br />
Personen, die keine sofortige Notfallversorgung<br />
benötigen <strong>und</strong> deren Transport planbar ist. Unter<br />
„Notfallrettung“ versteht man die qualifizierte<br />
schnellstmögliche Hilfe <strong>für</strong> akut verletzte oder erkrankte<br />
Personen vor Ort <strong>und</strong> die Begleitung des Patienten<br />
in die nächste geeignete <strong>und</strong> aufnahmebereite<br />
Versorgungseinrichtung.<br />
In München ist r<strong>und</strong> um die Uhr sichergestellt, dass<br />
der Rettungsdienst in maximal 12 Minuten am Notfallort<br />
eintrifft <strong>und</strong> mit der medizinischen Versorgung<br />
beginnt. Unter den Ursachen <strong>für</strong> Notfallrettungseinsätze<br />
überwiegen internistische Erkrankungen wie<br />
Herzinfarkte oder schwere Asthmaanfälle.<br />
2.3<br />
Physische <strong>und</strong> psychische Belastungen in der<br />
Notfallrettung<br />
Alle in der Notfallrettung Tätigen sind vielfältigen Belastungen<br />
ausgesetzt. Dazu zählen schweres Heben<br />
<strong>und</strong> Tragen, teilweise unter schwierigsten Umständen.<br />
Die Retter müssen im Schichtdienst r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
auch bei widrigsten Wetterverhältnissen innerhalb der<br />
Hilfsfrist den Notfallort erreichen. Dort erwartet sie<br />
eine kaum planbare Notfallsituation. Das Berufsbild ist<br />
geprägt von hoher Verantwortung, Zeitdruck, ungünstigen<br />
Arbeitszeiten <strong>und</strong> der ständigen Konfrontation<br />
mit menschlichem Leid. Das Zusammenwirken physischer<br />
<strong>und</strong> psychischer Belastungsfaktoren, das individuell<br />
sehr unterschiedlich toleriert wird, ist mögli-<br />
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