Arbeits- und Organisationspsychologie Grundlagen der ... - www-user
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5. Klassifikationsversuche für stressauslösende Situationen<br />
Udris (Udris, 1981, S.403) klassifiziert <strong>Arbeits</strong>stressoren unter Bezugnahme auf Meister<br />
(1968, in: s.o.) in fünf Kategorien, um den Situations- <strong>und</strong> Bedingungsaspekt von Stress<br />
deutlich zu machen:<br />
1. Aufgabenstruktur (Ansätze zu Typologien o<strong>der</strong> Taxonomien <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>aufgabe als<br />
Stressor; Faktoren <strong>der</strong> qualitativen <strong>und</strong> quantitativen Über- <strong>und</strong> Unterfor<strong>der</strong>ung durch<br />
die Art <strong>der</strong> Aufgabe).<br />
2. Qualifikationsstruktur (Qualifikationsniveau, betrieblicher Status, berufliche Position<br />
als Stressverursacher.)<br />
3. Rollenstruktur ( Rollenüberfor<strong>der</strong>ung, Rollenkonflikt <strong>und</strong> Rollenambiguität als<br />
beson<strong>der</strong>e sozialpsychologische Stresselemente.)<br />
4. Interaktionsstruktur (<strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> nicht-arbeitsbezogene Kontakte, Kooperation,<br />
Kommunikation, soziale Isolation am <strong>Arbeits</strong>platz, Kontrolle durch Vorgesetzte <strong>und</strong><br />
Kollegen.)<br />
5. Organisationsstruktur (Organisation- <strong>und</strong> Betriebsklima, Mitwirkungsmöglichkeiten)<br />
5.1 Aufgabenstruktur<br />
Als aufgabenbedingte Stressoren zeigt Hackman (1970, in: Udris, 1981, S.404) drei<br />
Stressorentypen auf:<br />
1. Zeitsequenz: die Aufgabe verlangt vom Individuum eine beson<strong>der</strong>s hohe o<strong>der</strong> niedrige<br />
Informationsverarbeitung <strong>und</strong> erzeugt durch Über- bzw. Unterfor<strong>der</strong>ung Stress.<br />
2. Komplexitäts-Interpretierbarkeit: eine zu hohe Komplexität <strong>der</strong> Aufgabe, mangelnde<br />
Instruktion o<strong>der</strong> Mehrdeutigkeit des Aufgabenziels können Stress auslösen.<br />
3. Bedrohung o<strong>der</strong> Bestrafung: die Aufgabe ist an Sanktionen geknüpft o<strong>der</strong> mit<br />
psychischen o<strong>der</strong> physischen Belastungen verknüpft.<br />
Berkhout (1970, in: Udris, 1981, S.405) bezieht in seinen Ansatz zusätzlich noch die<br />
Reaktionsorientierung mit ein. Als Stressfaktoren nennt er Monotonie, <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong><br />
Aufgabenanomalien, Störungen <strong>der</strong> circadianen Periodik <strong>und</strong> echte Gefahren.<br />
Durch zunehmende Rationalisierung in <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>welt nimmt die Arbeit unter Zeitdruck<br />
zu. Nicht nur in <strong>der</strong> industriellen (Akkordarbeit), son<strong>der</strong>n auch im Bürosektor<br />
(leistungsorientiertes Lohnsystem) hat diese Form <strong>der</strong> Arbeit erheblich zugenommen. In<br />
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