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Praxis in NRW. Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben

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1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Arbeitszeitkonten werden zu e<strong>in</strong>em<br />

immer wichtigeren Bestandteil bei der<br />

Flexibilisierung <strong>von</strong> Arbeitszeiten <strong>in</strong><br />

Deutschland. An die E<strong>in</strong>führung flexibler<br />

Arbeitszeitmodelle werden hohe<br />

Erwartungen geknüpft: Betriebe erhoffen<br />

sich e<strong>in</strong>e Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit,<br />

da sie vielfältigere<br />

Möglichkeiten haben, Personal nach<br />

ihrer Auftragslage e<strong>in</strong>zusetzen. Die<br />

Beschäftigten erwarten e<strong>in</strong>e höhere<br />

Effektivität ihrer Arbeit sowie e<strong>in</strong>e bessere<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit <strong>von</strong> Privatleben und<br />

Beruf. Freistellungen, Langzeiturlaube<br />

(„Sabbaticals“) oder auch die Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong>es vorzeitigen Ruhestands<br />

machen Arbeitszeitkonten für Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer attraktiv.<br />

Und nicht zuletzt erwartet die Politik<br />

durch diese Innovationen neue<br />

Arbeitsplätze und e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

des Wirtschaftsstandorts.<br />

Die Anhäufung <strong>von</strong> erheblichen Guthaben<br />

(<strong>in</strong> Geld oder Zeit geführt) liegt<br />

besonders bei langfristigen Arbeitszeitkonten<br />

<strong>in</strong> der Natur der Sache. Deshalb<br />

stellt sich zu Recht die Frage, wie diese<br />

<strong>Arbeitszeitguthaben</strong> bei e<strong>in</strong>er Insolvenz<br />

des Betriebes geschützt s<strong>in</strong>d.<br />

Denn die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Arbeitnehmer verlieren im Insolvenzfall<br />

nicht nur den Arbeitsplatz, sondern<br />

auch ihre <strong>Arbeitszeitguthaben</strong>, die<br />

durchaus den Wert <strong>von</strong> mehreren Jahresgehältern<br />

erreichen können. E<strong>in</strong>e<br />

immer stärkere Verbreitung <strong>von</strong><br />

Arbeitszeitkonten verbunden mit e<strong>in</strong>er<br />

seit Jahren steigenden Zahl <strong>von</strong> Insolvenzen,<br />

<strong>von</strong> denen auch große Konzerne<br />

nicht verschont bleiben, wie die<br />

spektakulären Fälle der Kirch Gruppe,<br />

Holzmann oder Babcock zeigen, macht<br />

die <strong>Insolvenzsicherung</strong> <strong>von</strong> <strong>Arbeitszeitguthaben</strong><br />

zu e<strong>in</strong>em dr<strong>in</strong>glichen Problem.<br />

E<strong>in</strong>fache Mittel wie Rückstellungen<br />

<strong>in</strong> der Bilanz des Unternehmens<br />

reichen im Fall der <strong>Insolvenzsicherung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Arbeitszeitguthaben</strong> nicht aus, da<br />

die Rückstellungen Teil der Insolvenzmasse<br />

s<strong>in</strong>d, aus der die Ansprüche der<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

nicht bevorzugt behandelt werden.<br />

Daher müssen andere Lösungen gefunden<br />

werden.<br />

Seit e<strong>in</strong>igen Jahren s<strong>in</strong>d Modelle zur<br />

<strong>Insolvenzsicherung</strong> <strong>von</strong> Arbeitszeitkonten<br />

<strong>von</strong> Sozialpartnern, Unternehmen,<br />

Banken und Versicherungen entwickelt<br />

und <strong>in</strong> der <strong>Praxis</strong> umgesetzt<br />

worden. Obwohl die Zahl der Sicherungsverträge<br />

zugenommen hat, verfügt<br />

die große Mehrheit der Unternehmen<br />

mit Arbeitszeitkonten nach wie<br />

vor nicht über e<strong>in</strong>e <strong>Insolvenzsicherung</strong>.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund besteht<br />

offenbar weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> großer Informationsbedarf<br />

über die gegenwärtig vorhandenen<br />

Möglichkeiten der Absicherung<br />

<strong>von</strong> <strong>Arbeitszeitguthaben</strong> sowie<br />

wichtige Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und<br />

Entscheidungskriterien. Diese Broschüre<br />

soll dazu beitragen, <strong>in</strong> diesem<br />

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