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Praxis in NRW. Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben

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2 Ausgangssituation<br />

Verbreitung <strong>von</strong><br />

Arbeitszeitkonten<br />

Die Flexibilisierung <strong>von</strong> Arbeitszeiten<br />

ist <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

rasch voran geschritten. Betriebe mit<br />

flexiblen Arbeitszeitsystemen zählen<br />

heute nicht mehr zu den wenigen Paradiesvögel,<br />

die landauf landab als Beispiele<br />

<strong>in</strong> der Arbeitszeitdiskussion<br />

zitiert werden. Den Anfang nahm diese<br />

Entwicklung mit der E<strong>in</strong>führung <strong>von</strong><br />

Gleitzeitmodellen im Angestelltenbereich<br />

<strong>in</strong> den sechziger Jahren. Ziel dieser<br />

Modelle war, den Beschäftigten<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er vorgegebenen Zeitspanne<br />

e<strong>in</strong>en variablen Arbeitsbeg<strong>in</strong>n<br />

und Arbeitsende zu ermöglichen und<br />

damit ihren Flexibilitätsbedürfnissen<br />

entgegen zu kommen. Die Schwankungsbreite<br />

bei den Stunden und der<br />

Ausgleichszeitraum s<strong>in</strong>d bei diesen<br />

Modellen jedoch sehr ger<strong>in</strong>g.<br />

In den vergangenen Jahren haben<br />

Arbeitszeitmodelle mit längeren Ausgleichszeiträumen<br />

und höheren<br />

Schwankungsbreiten an Bedeutung<br />

gewonnen. Während die traditionelle<br />

tarifliche Normalarbeitszeit abweichende<br />

Arbeitszeiten nur als begründungspflichtigen<br />

Ausnahmefall (nach<br />

oben im Rahmen <strong>von</strong> Überstunden und<br />

nach unten im Rahmen <strong>von</strong> Kurzarbeit)<br />

zuließ, kann durch flexible Arbeitszeiten<br />

die bisherige Ausnahme zum Normalfall<br />

werden. Gründe für die E<strong>in</strong>führung<br />

flexibler Arbeitszeitmodelle liegen<br />

seitens der Betriebe vor allem dar<strong>in</strong>,<br />

konjunktur- und saisonbed<strong>in</strong>gte<br />

Produktionsschwankungen kostengünstig<br />

auffangen zu können. Wechselbäder<br />

<strong>von</strong> Kurzarbeit und zuschlagspflichtigen<br />

Überstunden können so<br />

umgangen werden. Jedoch versprechen<br />

diese Arbeitszeitmodelle nicht nur<br />

Betrieben Vorteile. Viele Beschäftigte<br />

erhoffen sich <strong>von</strong> flexiblen Arbeitszeiten<br />

Bedürfnisse aus Privat- und Berufsleben<br />

besser <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang br<strong>in</strong>gen zu<br />

können. Zeitweise selbst bestimmte<br />

Reduzierung der Stundenkont<strong>in</strong>gente,<br />

Altersteilzeit, Vorruhestand oder „Sabbaticals“<br />

s<strong>in</strong>d wichtige Anreize, sich<br />

auf solche Modelle e<strong>in</strong>zulassen.<br />

Die flexible Verteilung der vertraglichen<br />

Arbeitszeit setzt voraus, dass die<br />

geleisteten Arbeitsstunden auf Arbeitszeitkonten<br />

festgehalten werden. Nur<br />

über solche Konten können die zunehmend<br />

komplexeren Arbeitszeitmodelle<br />

verwaltet und gesteuert werden.<br />

Laut e<strong>in</strong>er repräsentativen Befragung des ISO-Instituts aus Köln wurden im Jahr<br />

2001 <strong>in</strong> 29% der deutschen Betriebe Arbeitszeitkonten geführt. Da hauptsächlich<br />

größere Betriebe Arbeitszeitkonten e<strong>in</strong>geführt haben, bedeutet dies, dass<br />

40 % der Beschäftigten mit e<strong>in</strong>em solchen Konto arbeiten.<br />

9

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