Politische Gemeinde Herdern TG
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<strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> <strong>TG</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />
Protokoll der Sitzung Nr. 03/06 vom 8. Juni 2006<br />
Ort: Mehrzweckhalle, Lanzenneunforn<br />
Zeit: 20.00 Uhr – 21.45 Uhr<br />
Vorsitz: Andrea Ferraro<br />
Protokoll: Gaby Nägeli, <strong>Gemeinde</strong>schreiberin<br />
Traktanden:<br />
1. Begrüssung, Konstituierung 1<br />
2. Protokoll der <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 24. November 2005 2<br />
3. Jahresrechnung 2004 der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> 3<br />
4. Verwendung des ausserordentlichen Gewinns der Rechnung 2005 4<br />
5. Auflösung Fonds „Landwirtschaftlicher Zweck“ und „Fonds für Massnahmen in Flur<br />
und Wald Naturschutz“<br />
5<br />
6. Wasserversorgung Seerücken West: Erweiterung des Verbandnetzes – Anschluss ans 6<br />
Seewasserwerk Steckborn<br />
7. Integration Werke (Elektrizität/Wasser) 7<br />
8. Verschiedenes, Umfrage<br />
1. Begrüssung, Konstituierung 1<br />
Die Vorsitzende, Andrea Ferraro, begrüsst im Namen des <strong>Gemeinde</strong>rates die anwesenden<br />
Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zur Rechnungs-<strong>Gemeinde</strong>versammlung 2005 ganz<br />
herzlich. Speziell begrüsst sie die Personen, die erstmals an einer <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />
teilnehmen. Frau Margrith Pfister-Kübler als Berichterstatterin der Tagespresse wird<br />
ebenfalls begrüsst und Andrea Ferraro dankt für ihre Arbeit, die all denen zukommt, welche<br />
heute nicht an der <strong>Gemeinde</strong>versammlung teilnehmen können.<br />
Entschuldigt haben sich: Marlies und Paul Blaser, Rosina und Martin Rieder, Elisabeth und<br />
Franz Frey,<br />
Als Stimmzähler werden ohne Gegenstimme gewählt: Alois Kolb und Peter Mächler. Die<br />
Ermittlung der Anzahl Stimmberechtigten ergibt 31 anwesende Stimmbürgerinnen und<br />
Stimmbürger (4.84% von 640 Stimmberechtigten). Das absolute Mehr liegt bei 16 Stimmen.<br />
Gegen die Stimmberechtigung einer anwesenden Person wird kein Einwand erhoben. Von<br />
der Stimmberechtigung sind ausgeschlossen: Brigitte Siegenthaler (Buchhalterin), Gaby<br />
Nägeli (<strong>Gemeinde</strong>schreiberin), Margrith Kübler-Pfister (Presse). Die Einladungen samt<br />
Traktandenliste wurden fristgemäss zugestellt. Die Abwicklung der Traktanden kann wie in<br />
der Broschüre abgedruckt vorgenommen werden.<br />
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2. Protokoll der <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 24. November 2005 2<br />
Das in der Broschüre abgedruckte Protokoll der Budgetgemeinde-Versammlung vom<br />
24. November 2005 wird einstimmig genehmigt und der <strong>Gemeinde</strong>schreiberin Gaby Nägeli<br />
verdankt.<br />
3. Jahresrechnung 2004 der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> 3<br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann Ferraro erläutert die Jahresrechnung 2005 und beantwortet die zur<br />
Rechnung 2005 gestellten Fragen. Sie zeigt sich erfreut, dass die laufende Rechnung der<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 210'647.77 abschliesst;<br />
budgetiert war ein Ertragsüberschuss von Fr. 350.00. Die grösseren Abweichungen sind<br />
durch höhere Steuereinnahmen, höhere Einnahmen Einwohnerkontrolle, sowie<br />
Rückzahlungen von Fürsorgeleistungen entstanden. Die Rechnung wurde am 9.3.2006<br />
durch die Geschäftsprüfungskommission geprüft und für richtig befunden.<br />
Antrag:<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat stellt den Antrag, die Jahresrechnung 2005 in vorliegender Form zu<br />
bewilligen.<br />
Entscheid:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>versammlung stimmt der Jahresrechnung der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong><br />
einstimmig zu.<br />
4. Verwendung des ausserordentlichen Gewinns der Rechnung 2005 4<br />
A. Ferraro und S. Hilzinger erläutern der <strong>Gemeinde</strong>versammlung, welche Überlegungen<br />
zum Vorschlag der Verwendung des Gewinnes geführt haben.<br />
Antrag:<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat stellt den Antrag den ausserordentlichen Gewinn 2005 wie folgt zu<br />
verwenden:<br />
Fr. 50'000.00 Sanierung Naturstrassen<br />
Fr. 60'000.00 Sofortmassnahmen Strassenunterhalt<br />
Fr. 30'000.00 Vorfinanzierung EDV<br />
Fr. 70'647.77 Ausserordentliche Abschreibungen<br />
Die Diskussion wird freigegeben:<br />
E. Kressibucher: Ihn würde interessieren, welche Strassen in diesem Jahr in Angriff<br />
genommen werden.<br />
S. Hilzinger: Im Sommer 2006 liegt der Schwerpunkt in <strong>Herdern</strong> und im Herbst soll in<br />
Ammenhausen und einen Teilbereich der Spottenbergstrasse der Belag verstärkt werden.<br />
Im 2007 sollen die restliche Spottenbergstrasse sowie der Gassenacker in Lanzenneunforn<br />
einen neuen Belag erhalten.<br />
A. Stäheli: Von Ammenhausen bis Mammernergrenze weist die Strasse grosse Löcher auf.<br />
Sie möchte wissen, wann diese Strasse ausgebessert wird.<br />
S. Hilzinger: Dies ist bei den Sofortmassnahmen von diesem Jahr vorgesehen.<br />
A. Stöckli: Sie bedauert, dass für den Strassenaufwand so viel Geld aufgewendet wird,<br />
jedoch für den Naturschutz nur ein paar Franken erhält.<br />
S. Hilzinger: Für ihn hat der Naturschutz nichts mit dem Strassenunterhalt zu tun und<br />
möchte auf diese Frage nicht eintreten. Er weisst jedoch darauf hin, dass gemäss Studien<br />
11
5% der Einnahmen jährlich für den Strassenunterhalt aufgewendet werden müssen, da<br />
ansonsten die Werterhaltung nicht gewährleistet werden kann.<br />
A. Ferraro: Sie weist darauf hin, dass bedingt durch Traktandum 5 der heutigen Sitzung<br />
eine Massnahme geplant ist, die auch einen vermehrten Einsatz im Naturschutz zulassen<br />
soll.<br />
Entscheid:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>versammlung unterstützt die vorgeschlagene Gewinnverwendung und<br />
stimmt der Gewinnverteilung 2005 einstimmig zu.<br />
5. Auflösung Fonds „Landwirtschaftlicher Zweck“ und „Fonds für Massnahmen in<br />
Flur und Wald Naturschutz“<br />
Die im Titel genannten Fonds sind in der Bestandesrechnung unter Verpflichtungen für<br />
Spezialfinanzierungen unter Konto 2280.1 und 2280.2 ersichtlich.<br />
Die Konten wurden seit Gründung der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> laufend verzinst und weisen<br />
per 31.12.06 je einen Saldo von Fr. 90'463.45 und Fr. 17'909.05 auf.<br />
Die Wegleitung zum Rechnungswesen der Thurgauer <strong>Gemeinde</strong>n gibt im Kapitel 15<br />
„Zusammenschlüsse von <strong>Gemeinde</strong>n“ unter „Bilanzbereinigung“ folgendes Vorgehen vor:<br />
„Allfällige Reserven, Rückstellungen und Fonds sind auf ihre Berechtigung zu prüfen und in<br />
gesetzlich und vertraglich gebundene Reserven einerseits (Verpflichtungen für<br />
Sonderrechnungen bzw. Spezialfinanzierungen) und in übrige Reserven andererseits<br />
aufzuteilen“.<br />
Die übrigen Reserven sind mit Ausnahme der noch weiter zu führenden Vorfinanzierungen<br />
zum Eigenkapital zu schlagen.<br />
Gemäss Wissen des <strong>Gemeinde</strong>rates sind diese Fonds nicht zweckgebunden, alleinig der<br />
Name gibt an, wozu die Spezialfinanzierung gedacht ist.<br />
Beispiele aus der Vergangenheit:<br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann Ferraro hat die alten Protokolle bis ins Jahr 1953 durchgesehen und<br />
fand folgende Beschlüsse:<br />
Munizipalgemeindeversammlung vom 26. Juli 1953, § 1828: Eine Steuererhöhung von 10<br />
% wurde beschlossen. Der Mehrertrag soll in den Fonds für landwirtschaftliche Zwecke<br />
einbezahlt werden, zwecks finanzieller Beteiligung an den Güterzusammenlegungen<br />
Lanzenneunforn und <strong>Herdern</strong>. Bewusst wurde dies über die Steuern finanziert, weil davon<br />
ausgegangen wurde, dass auch nicht landwirtschaftliche Steuerzahler von den Strassen<br />
profitieren würden.<br />
Munizipalgemeindeversammlung vom 29. August 1954, § 1864: Über den Fonds wurden<br />
ha-Beiträge für die Bekämpfung der Maikäfer gesprochen.<br />
Erwägungen des <strong>Gemeinde</strong>rates:<br />
• Es besteht in unserer <strong>Gemeinde</strong> kein Wissen darüber, ob die beiden Fonds<br />
zweckgebunden sind.<br />
• Die Fonds wurden aus allgemeinen Steuermitteln verzinst und zumindest teilweise auch<br />
mit allgemeinen Steuermitteln geäufnet.<br />
• In den letzten Jahren hat sich herauskristallisiert, dass auf <strong>Gemeinde</strong>ebene keine<br />
gesetzlichen Verpflichtungen oder andere Gründe zur Auszahlungen an die<br />
Landwirtschaft bestehen.<br />
• Inzwischen ist das Gesetz über den Natur- und Heimatschutz in Kraft getreten, welches<br />
der Landwirtschaft aber auch Besitzern von schützenswerten Gebäuden zugute kommt.<br />
Aufgrund dessen kann die <strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> verpflichtet werden, Beiträge<br />
auszubezahlen (siehe Beitragsreglement über die geschützten Natur- und Kulturobjekte<br />
der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> vom 30.06.2003).<br />
12<br />
5
Die Diskussion wird freigegeben:<br />
T. Kressibucher: Für ihn wäre es interessant zu wissen, um welche Massnahmen im Wald<br />
es sind handeln könnte und schlägt z.B. eine Zeckenbekämpfung vor:<br />
A. Ferraro: Sie könnte sich eine Zeckenbekämpfung durchaus vorstellen.<br />
M. Schlatter: Er hat sich im Archiv umgesehen und hat in den alten Protokollbüchern nach<br />
einem Hinweis der Fonds gesucht. Er wurde im Jahr 1948 fündig, wonach der<br />
Jagdpachterlös der Munizipalgemeinde für den Fond Landwirtschaftlicher Zweck verwendet<br />
werden soll. Das Geld sollte für Güterzusammenlegungen und die Maikäferbekämpfung<br />
etc. eingesetzt werden. Heute werden einige der damals anfallenden Kosten teilweise vom<br />
Kanton getragen (z.B. Wildschadenverhütung). Er sei mit der Umwandlung einverstanden,<br />
würde aber vorschlagen, dass bei Betitelung der Flur noch mitberücksichtigt wird.<br />
A. Ferraro: Sie findet den Vorschlag nachvollziehbar und würde dies bei der Benennung<br />
gerne berücksichtigen.<br />
T. Kressibucher: Ihn würde interessieren ob eine Häufung des Fonds vorgesehen ist.<br />
A. Ferraro: Momentan sicherlich nicht, da bei einem Kapital von beinahe Fr. 100'000.00<br />
zuerst Ausgaben getätigt werden sollten. Es könnte aber durchwegs sein, dass eine<br />
Häufung in Zukunft nicht ausgeschlossen sei.<br />
Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates:<br />
In Anbetracht obiger Ausgangslage und den erwähnten Überlegungen schlägt der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat folgendes Vorgehen vor:<br />
1. Die „Fonds für landwirtschaftliche Zwecke“ und „Fonds für Massnahmen in Flur und<br />
Wald, Naturschutz“ sind aufzuheben.<br />
2. Anstatt die beiden Beträge ins Eigenkapital zu überführen, schlägt der <strong>Gemeinde</strong>rat vor,<br />
eine neue Spezialfinanzierung zur Sicherung zukünftiger Ausgaben im Schutz von<br />
Natur- und Kulturobjekten sowie Massnahmen in Flur und Wald zu erstellen. In<br />
Anbetracht der guten finanziellen Basis soll auf eine jährliche Verzinsung dieses Fonds<br />
verzichtet werden.<br />
Entscheid:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>versammlung stimmt dem Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates einstimmig zu. Die<br />
„Fonds für landwirtschaftliche Zwecke“ und „Fonds für Massnahmen in Flur und Wald,<br />
Naturschutz“ sind aufzuheben und es ist eine neue Spezialfinanzierung zur Sicherung<br />
zukünftiger Ausgaben im Schutz von Natur- und Kulturobjekten sowie Massnahmen in Flur<br />
und Wald zu erstellen. Auf eine jährliche Verzinsung dieses Fonds wird verzichtet.<br />
6. Wasserversorgung Seerücken West: Erweiterung des Verbandnetzes –<br />
Anschluss ans Seewasserwerk Steckborn<br />
Seit einigen Jahren bezieht die <strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> einen Teil ihres Trinkwassers<br />
über die gemeinschaftliche Wasserversorgung Seerücken West (WSW). Ausser <strong>Herdern</strong><br />
sind am WSW auch die <strong>Gemeinde</strong>n Eschenz, Mammern, Homburg und Hüttwilen beteiligt.<br />
Die trockenen und heissen Sommermonate der Jahre 2003 und 2004 haben die Grenzen<br />
des auf Grund- und Quellwasser beruhenden Wasserversorgungsverbundes aufgezeigt.<br />
Im vergangenen Jahr 2005 hat der WSW deshalb zur Abdeckung der Verbrauchsspitzen in<br />
Hüttwilen eine Noteinspeisung von Thur-Grundwasser vom Wasserwerk Frauenfeld<br />
realisiert. Die WSW-Betriebskommission hat zudem Überlegungen zur längerfristigen<br />
Sicherung der Wasserversorgung auf dem Seerücken angestellt.<br />
Parallel und in Absprache mit den WSW-Verantwortlichen verfolgte auch die <strong>Gemeinde</strong><br />
Homburg ein umfangreiches Projekt zur Verbesserung der Wasserversorgung in den<br />
verschiedenen Dörfern und Aussenwachten der weitläufigen <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Das Resultat der Gespräche und Vorprojekte ist nun:<br />
13<br />
6
a) das WSW-Leitungsnetz von Gündelhart Richtung «Hochstrass» zu erweitern und<br />
b) damit einen Anschluss an das Seewasserwerk Steckborn zu realisieren.<br />
Finanzielles<br />
Die Firma Widmer und Partner, Weinfelden, hat zusammen mit den Verantwortlichen von<br />
WSW und der <strong>Gemeinde</strong> Homburg ein Projekt samt Kostenteiler ausgearbeitet. Projekt und<br />
Kostenteiler wurden von der WSW-Betriebskommission gutgeheissen, ebenso der mit<br />
Steckborn ausgehandelte Wasserpreis.<br />
Die Kosten für das Projekt belaufen sich für den WSW auf rund 600'000 Franken und sind<br />
gemässs Verbandsreglement §16a durch die Verbandsgemeinden genehmigen zu lassen.<br />
Die Finanzierung wird durch den WSW getragen; somit sind aus dem Projekt keine<br />
direkten Kosten für die Verbandsgemeinden fällig.<br />
Baukosten 1'205’000.-<br />
zu übernehmende Leitung 120'000.- (bei Gündelhart, bereits gebaut)<br />
total Projektkosten 1'325'000.-<br />
Anteil WSW 606'000.- 45,8 %<br />
Würde der WSW die Leitung alleine bauen, so würde eine Leitung mit weniger<br />
Durchmesser als die nun projektierte ausreichen. Homburg hat aber in diesem Bereich den<br />
Löschschutz sicherzustellen.<br />
Die jährlichen Unterhaltskosten werden auf 21'000.- Franken beziffert, davon fallen auf den<br />
WSW 72 Prozent oder 15'100.- Franken. Beim Prozentsatz handelt es sich um die Option<br />
«Wasserzukauf und Spitzenabdeckung».<br />
Durch den Ausbau der Werkanlage WSW könnte eine leichte Erhöhung des Wasserpreises<br />
resultieren, da für die Qualitätssicherung eine Minimalmenge auch bei genügend eigenem<br />
Wasser bezogen werden muss.<br />
Zeitplan<br />
Die Verantwortlichen rechnen mit einem Baubeginn auf Anfang 2007. Die erwähnte<br />
Noteinspeisung in Hüttwilen bleibt daher vorläufig weiterhin in Betrieb.<br />
Fazit aus Sicht des <strong>Gemeinde</strong>rates:<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> unterstützt das Vorhaben des WSW im Sinne<br />
einer zukunftsträchtigen und nachthaltigen Sicherung der Wasserversorgung.<br />
Die Diskussion wird freigegeben.<br />
P. Mächler: Er möchte darauf hinweisen, dass dieser Entscheid, die Laufende Rechnung<br />
der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> nicht belastet. Ihn würde interessieren, wieso mit einer<br />
allfälligen Wasserpreiserhöhung gerechnet werden soll.<br />
S. Hilzinger: Die Kostenentwicklung ist nicht absehbar. Es ist jedoch so, dass die<br />
Nachfrage den Preis betimmt:<br />
Trockene Sommer � höherer Wasserverbrauch � höhere Wasserpreise<br />
Nasse Sommer � weniger Wasserverbrauch � tiefere Wasserpreise<br />
P. Mächler: Ihn würde interessieren ob der Vorstand des WSW hauptsächlich aus<br />
<strong>Gemeinde</strong>räte besteht.<br />
S. Hilzinger: Dies ist nicht zwingend und es können auch andere Personen im Vorstand<br />
tätig sein.<br />
St. Hollenweger: Die Raiffeisenbank hat der WSW bereits zugesagt, dass über einen<br />
solchen Kredit verfügt werden kann. Dieser soll über Einnahmen oder Gebühren amortisiert<br />
werden. Die trockenen Sommer der letzten drei Jahre haben gezeigt, dass die<br />
14
Wasserversorgung mit der heutigen Reserve nicht sicher gewährleistet werden kann. Mit<br />
dem Anschluss ans Seewasser kann die Wasserversorgung auch in Zukunft garantiert<br />
werden.<br />
E. Kressibucher: Er stellt die Frage, ob durch einen Seewasseranschluss auf den Bau<br />
eines Reservoirs in <strong>Herdern</strong> verzichtet werden könnte.<br />
S. Hilzinger: Das Eigenwasser kostet uns nichts und für einen Liter WSW Wasser bezahlen<br />
wir 80 Rappen.<br />
A. Ferraro: Der Anschluss ans Seewasser sind sicherlich neue Erkenntnisse bei der<br />
späteren Planung berücksichtigt wreden müssen.<br />
A. Stöckli: Für sie wäre interessant zu wissen, welche Qualität das Wasser aufweist.<br />
A. Ferraro: In Rechnung 2005 der Wasser- und Elektragenossenschaft <strong>Herdern</strong> wurde<br />
erwähnt, dass aufgrund der regelmässigen entnommen Proben, dass Wasser eine 1 A<br />
Qualität vorweist.<br />
Antrag<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> beantragt: Das Vorhaben der<br />
Wasserversorgung Seerücken West sei zu genehmigen und durch ihn zu finanzieren.<br />
Entscheid:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>versammlung stimmt dem Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rates einstimmig zu, und<br />
das Vorhaben der Wasserversorgung Seerücken West sei zu genehmigen und durch ihn<br />
zu finanzieren.<br />
7. Integration Werke (Elektrizität/Wasser) 7<br />
Gemäss §35 des Planungs- und Baugesetzes ist die <strong>Gemeinde</strong> für die zeit- und<br />
sachgerechte Erschliessung des Baugebietes verantwortlich. Die Erschliessung umfasst<br />
Verkehrsanlagen sowie Werkleitungen für die Wasser- und Energieversorgung oder für die<br />
Abwasserbeseitigung und zugehörige zentrale Anlagen.<br />
Die Versorgung mit Strom und Wasser wird heute in den beiden <strong>Gemeinde</strong>teilen von zwei<br />
Genossenschaften und einer Korporation erbracht. Die steigenden Anforderungen durch<br />
die Liberalisierung des Strommarktes und die langfristige Sicherstellung der Versorgung<br />
sind die Hauptgründe für die Übernahme der Versorgungsaufgabe durch die <strong>Politische</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>. Die Abklärungen im Projekt „Integration der Versorgungswerke“ haben gezeigt,<br />
dass dieser Schritt sinnvoll ist. Ziel ist es, dass die <strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> die Versorgung per<br />
1. Januar 2007 operativ übernimmt.<br />
Seit einigen Jahren beschäftigen sich die Genossenschafter der Wasser- und<br />
Elektragenossenschaft <strong>Herdern</strong> mit dem Gedanken, die Versorgung an die politische<br />
<strong>Gemeinde</strong> abzutreten. Die Genossenschafterversammlung beschloss am 27. April 2005,<br />
die Versorgung der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> zu übertragen. In Lanzenneunforn sind die<br />
Elektra(genossenschaft) und die Wasserkorporation für die Versorgungen zuständig. Die<br />
Mitgliederversammlungen beauftragten am 11. April 2005 die beiden Vorstände, die<br />
Integration der Gesellschaften in die <strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> konkret abzuklären. An der<br />
Jahresversammlung vom 24. April 2006 wurde die Übergabe der Aufgabe an die <strong>Politische</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> beschlossen. In beiden Dorfteilen sind die Werke damit bereit, die Aufgabe der<br />
Versorgung mit Strom und Wasser der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> zu übergeben.<br />
Analyse der Ausgangslage<br />
Bei der Integration der Versorgungswerke in die <strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> handelt es sich um<br />
ein Projekt mit einer langfristigen Tragweite. Aus diesem Grund beschloss der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat, einen externen Spezialisten mit der Aufgabe zu betrauen, die <strong>Gemeinde</strong> und<br />
die Versorgungswerke in einem Projektteam zu begleiten. Die <strong>Gemeinde</strong> beauftragte in der<br />
15
Folge Roger W. Sonderegger, Dr. oec. HSG, Sonderegger & Sonderegger in Heiden, mit<br />
der Projektbegleitung.<br />
Zur Erarbeitung einer für die <strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herdern</strong> optimalen Lösung wurde eine<br />
Projektgruppe mit der Aufgabe eingesetzt. Unter der Leitung von Frau Vize-<br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann Doris Witzig nahmen die beiden Werkpräsidenten Beat Regenscheit<br />
und Stefan Holenweger Einsitz. Im Weiteren sind Frau <strong>Gemeinde</strong>ammann Andrea Ferraro<br />
und die beiden <strong>Gemeinde</strong>räte Edwin Bosshard und Stefan Hilzinger ebenfalls Mitglied. Mit<br />
der Präsentation an der Budgetgemeinde vom 24. November 2005 wurde die<br />
Analysephase abgeschlossen.<br />
Hohes Engagement der Vorstände<br />
In den Werken werden die ehrenamtlich tätigen Präsidenten von ihren<br />
Vorstandskolleginnen und -kollegen tatkräftig unterstützt. Sie leisten wertvolle und<br />
wirksame Arbeit. Dennoch wurde in der Selbsteinschätzung festgestellt, dass künftig<br />
grosse Schwierigkeiten bestehen, für zurücktretende Vorstandsmitglieder Nachfolger zu<br />
finden. Es zeigte sich, dass die nebenamtlichen Administrationen zu reorganisieren sind.<br />
Seit dem 1. Januar 2006 ist eine neue Vorschrift in Kraft, welche die Versorgungswerke zur<br />
Kennzeichnung des gelieferten Stroms verpflichtet. Dies ist lediglich ein Beispiel von<br />
zukünftigen Anforderungen im liberalisierten Strommarkt.<br />
Strom- und Wassernetz in einem guten Zustand<br />
In Rahmen der Analysephase war die wichtigste Frage zu beantworten, wie gut der<br />
Zustand der Netze ist. Dazu wurden die Investitionen der vergangenen Jahre und weitere<br />
Aspekte wie z.B. die Störungsanfälligkeit untersucht. Es zeigte sich, dass die Vorstände der<br />
Gesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten seriöse Arbeit geleistet haben und die<br />
Netze deshalb in einem guten Zustand sind. Selbstverständlich werden auch in Zukunft<br />
immer wieder Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen zu tätigen sein. Bei der Übernahme<br />
durch die <strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> besteht in der heutigen Beurteilung kein übermässiges<br />
technisches Risiko durch den aktuellen Zustand der Strom- und Wassernetze.<br />
Reservoir „Chapf“<br />
Im generellen Wasserversorgungsprojekt wurde im Jahre 2003 festgestellt, dass das<br />
Reservoir „Chapf“ zu ersetzen ist. Daneben sind weitere Leitungen und Verbindungen zu<br />
erstellen. Die Realisierung des in Zusammenarbeit mit kantonalen Stellen definierten<br />
Projekts löst grössere Investitionen aus. In diesem Zusammenhang ist als nächster Schritt<br />
ein Bau- und Investitionsplan für die kommenden 5 Jahre zu definieren, wie die Umsetzung<br />
geschehen soll.<br />
Stromversorgung Lanzenneunforn<br />
In Zusammenarbeit mit der EKT (Energie Kanton Thurgau) sind in den kommenden Jahren<br />
Projekte zu realisieren. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage zu prüfen sein, ob<br />
die beiden Netze von <strong>Herdern</strong> und Lanzenneunforn physisch zusammengeschlossen<br />
werden sollen. Dies würde die Versorgungssicherheit weiter erhöhen. Ob dieses Projekt<br />
realisiert werden soll, ist im Moment Gegenstand von konkreten Abklärungen.<br />
Über die verschiedenen Projekte mit langfristiger Tragweite in beiden Dorfteilen sollen<br />
künftig alle Stimmbürgerinnnen und Stimmbüger der <strong>Politische</strong>n <strong>Gemeinde</strong> entscheiden.<br />
Struktur der künftigen Lösung<br />
Im Rahmen der Abklärungen zeigte es sich, dass die Integration der Werke in die <strong>Politische</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> als unselbständig öffentlich-rechtliche Anstalt, auch <strong>Gemeinde</strong>unternehmen<br />
bezeichnet, die vernünftige Lösung darstellt. Das Werk, in dem künftig auch weitere<br />
Aufgaben integriert werden können (z.B. Abwasser), wird durch eine Werkkommission<br />
geführt, deren Präsidentin oder Präsident Mitglied des <strong>Gemeinde</strong>rats ist. Für die<br />
Übergangsphase ist die Zustimmung der beiden heutigen Werkpräsidenten, Stefan<br />
Holenweger und Beat Regenscheit, als Mitglieder in der neu zu bildenden Werkkommission<br />
mitzuarbeiten, wichtig. Die Administration wird künftig in der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung geführt,<br />
welche organisatorisch und personell schon heute dazu in der Lage ist. Neu soll dort die<br />
Anlaufstelle bei Fragen oder Problemen sein. Es ist zu erwarten, dass die operative<br />
16
Betreuung der Strom- und Wasserversorgung im bisherigen Kostenrahmen durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Nach der Übernahme der Strom- und Wasserversorgung per 1. Januar 2007 von den<br />
Genossenschaften <strong>Herdern</strong> und Lanzenneunforn und der Wasserkorporation<br />
Lanzenneunforn durch die <strong>Politische</strong> <strong>Gemeinde</strong> werden die Gesellschaften im Verlauf des<br />
Jahres 2007 aufgelöst.<br />
Die Diskussion wird freigegeben:<br />
E. Kressibucher: Ihn interessiert unter welcher Rubrik die Rossschür berücksichtigt werden.<br />
S. Hollenweger: Dieser Posten ist unter Sachgüter aufgeführt. Er weisst darauf hin, dass<br />
durch Öffnung der verschiedenen Märkte Fachpersonen benötigt werden und aus diesem<br />
Grund eine Integration unausweichlich sei.<br />
A. Ferraro: Nach einer ersten Bestandesaufnahme sollten die Verwaltungskosten im<br />
gleichen Rahmen wie heute ausfallen.<br />
S. Hilzinger: Die Arbeitsgruppe soll in Zukunft aus einer Werkkommission (Präsident und 5<br />
Mitglieder) bestehen und eine eigenständige Rechnungsführung und Eigenfinanzierung<br />
ausweisen. In der Werkkommission haben bereits die beiden Präsidenten S. Hollenweger<br />
und B. Regenscheit ihre Mitarbeit zugesichert.<br />
Im Sommer werden das neue Reglement, die Gebühren und das Budget ausgearbeitet und<br />
sollen an der nächsten Budgetversammlung zur Bewilligung vorgelegt werden. Die<br />
Übernahme erfolgt auf den 1.1.2007.<br />
W. Knapp:<br />
Antrag:<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat beantragt die Versorgung der <strong>Gemeinde</strong> mit Strom und Wasser von der<br />
Wasser- und Elektragenossenschaft <strong>Herdern</strong>, der Elektragenossenschaft Lanzenneunforn<br />
und der Wasserkorporation Lanzenneunforn mit allen Rechten und Pflichten zu<br />
übernehmen.<br />
Entscheid:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>versammlung stimmt der Übernahme der Wasser- und<br />
Elektragenossenschaft <strong>Herdern</strong> und der Elektragenossenschaft und der Wasserkorporation<br />
Lanzenneunforn mit allen Rechten und Pflichten einstimmig zu.<br />
8. Verschiedenes, Umfrage 8<br />
Cornelia Mittagstisch und Jugendgruppe:<br />
Finanzplan<br />
Die Protokollführerin: Die Sitzungsleiterin:<br />
G. Nägeli A. Ferraro-Meyer<br />
<strong>Gemeinde</strong>schreiberin <strong>Gemeinde</strong>ammann<br />
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