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<strong>VÖBU</strong>-<strong>FORUM</strong><br />

VEREINIGUNG ÖSTERREICHISCHER•BOHR-, BRUNNENBAU- UND•SPEZIALTIEFBAUUNTERNEHMUNGEN<br />

Ausgabe 26 Mitteilungsblatt Juni 2009<br />

Untersuchungen zur Rissausbildung und Rissweite<br />

in Verpresskörpern um Felsanker (rock bolts)<br />

1. Veranlassung<br />

In der Geotechnik werden seit langem Hohlstabanker<br />

mit aufgerolltem Gewinde eingesetzt. Im Fels- und<br />

Tunnelbau wie im Bergbau kommen seit mehr als 20<br />

Jahren sogenannte IBO-Anker (Injektions-BOhranker)<br />

zum Einsatz. Die Hohlstabanker tragen eine verlorene<br />

Bohrkrone und dienen während der Herstellung als<br />

Bohrgestänge. Als Spülung wird meist Zementsuspension<br />

verwendet. Nach der Fertigstellung der<br />

Bohrungen erhärtet der Zement und verbindet die<br />

Anker kraftschlüssig mit dem Gebirge. Außerdem<br />

übernimmt der Zementstein den alleinigen Korrosionsschutz<br />

des Ankerstahles. Die Dicke der Verpresskörper<br />

wird beim Einsatz der Anker im Fels im<br />

wesentlichen vom Bohrdurchmesser bestimmt.<br />

Wenn die Tragglieder auf Zug beansprucht werden,<br />

kommt der Anzahl der entstehenden Risse und der<br />

Rissweite im Verpresskörper besondere Bedeutung<br />

zu. Um den Korrosionsschutz durch das alkalische<br />

Milieu des Zementsteins zu gewährleisten, dürfen die<br />

Rissweiten nicht zu groß werden. Zur Untersuchung<br />

des Einflusses der Verpresskörperdurchmesser auf<br />

die Rissbildung (Rissweiten, Rissabstände) wurde bei<br />

insgesamt 15 Zugversuchen an Ankerstäben Atlas<br />

Copco MAI R 32N die Entwicklung der Risse in den<br />

Verpresskörpern systematisch verfolgt. Bei einem Teil<br />

Tabelle 1: Kennwerte der Ankerstäbe<br />

der Versuche wurden die Risse unter Gebrauchslast<br />

mit Kunstharz injiziert, um Informationen über die<br />

Rissweiten auch im Innern der Verpresskörper zu erhalten.<br />

Zum Vergleich wurden auch Versuche mit<br />

Zuggliedern aus geripptem Betonstahl BSt 500/550<br />

S-GEWI (Ø 25 mm), geripptem Betonstabstahl BSt<br />

500 S nach DIN 488 (Ø 25 mm), Hohlstabankern aus<br />

Feinkornbaustahl Ischebeck TITAN 30/11 sowie einem<br />

Glattstab Ø 25 mm aus St 37 durchgeführt. Bei drei<br />

Versuchen bestand das Zugglied aus Ankerstäben<br />

Atlas Copco MAI T 32N. Die Versuche und ihre<br />

Ergebnisse werden dargestellt und bewertet. Für die<br />

Durchführung bedanken sich die Autoren bei den<br />

Herren DI Wienberg und DI Pachomow.<br />

2. Untersuchungsumfang und Stahlkennwerte<br />

Die Tabelle 1 enthält die wichtigsten Materialkennwerte<br />

der für die Untersuchungen verwendeten<br />

Zugglieder. Siehe unten.<br />

3. Beschreibung der Versuchskörper<br />

Die Versuchskörper (Dehnkörper) wurden mit vier verschiedenen<br />

Durchmessern (72, 104, 153 und 191 mm)<br />

hergestellt. Die Länge der Dehnkörper betrug einheitlich<br />

1 m. Sie wurden in glatten Plastikschalungen<br />

(PVC-Rohren) betoniert, die in einem Gestell vertikal<br />

1


gehalten waren (Bild 1). Zwölf der insgesamt 25<br />

Dehnkörper wurden mit dem Ankermörtel Duriment<br />

W+P der Atlas Copco MAI GmbH hergestellt. Für die<br />

Herstellung der Prüfkörper (Ø 72, 104, 153 mm) mit<br />

anschließender Kunstharzinjektion wurde Zementleim<br />

verwendet. Er bestand aus einem Zement CEM I 32,5<br />

R (Lafarge) mit einem Wasser-Zementwert w/z = 0,4.<br />

Um die Risse injizieren zu können, wurden diese<br />

Versuchskörper vor dem Betonieren mit jeweils vier<br />

Kunststoffschläuchen Ø 6 mm parallel zum Zugglied<br />

versehen, die nach dem Beginn des Abbindens des<br />

Zementleims gezogen wurden. So bildeten die verbleibenden<br />

Löcher Injektionskanäle.<br />

Zur Vermeidung der Austrocknung und des damit verbundenen<br />

Schwindens wurden die Prüfkörper bis zur<br />

Prüfung in den PVC-Rohren belassen und zusätzlich<br />

in feuchte Textilien lagenweise eingelegt. Sie wurden<br />

in einer Lagervorrichtung aufbewahrt, die mit einer PE-<br />

Baufolie ummantelt war. Eine Übersicht über die<br />

Versuchskörper enthält Tabelle 2.<br />

Bild 1: Prüfkörp er im Betonierstand<br />

Tabelle 2: Übersicht über die Versuchskörper (Kh = Rissinjektion mit Kunstharz)<br />

2<br />

Die Druckfestigkeit des Ankermörtels und des<br />

Zementsteins wurde an Würfeln untersucht. Für den<br />

Ankermörtel ergab sich nach 28 Tagen eine mittlere<br />

Druckfestigkeit von 54 N/mm 2<br />

(9 Einzelversuche). Der<br />

Zementstein der Prüfkörper mit Rissinjektion hatte<br />

nach sieben Tagen eine mittlere Druckfestigkeit von<br />

50,5 N/mm 2<br />

(9 Proben). Nach 28 Tagen betrug die<br />

Druckfestigkeit 62,8 N/mm 2<br />

(9 Proben).<br />

4. Versuchsdurchführung<br />

Die Prüfung der Versuchskörper erfolgte im Alter von<br />

ca. 40 Tagen. Die Prüfkörper wurden an den beidseitig<br />

herausstehenden Enden der Stahlstäbe in eine<br />

Zugprüfmaschine eingespannt. Die Belastung erfolgte<br />

stufenweise in mehreren Laststufen bis zum 1,5fachen<br />

der Gebrauchslast FW. Während der Belastung<br />

wurden die Prüfkörper durch einen aufgesprühten<br />

Lacküberzug vor dem Austrocknen geschützt.<br />

Auf einzelnen Laststufen wurden die Rissbreiten der<br />

Querrisse mit einer Risslupe mit Skalenteilung mit einer<br />

Genauigkeit von 0,01 mm an vier um 90° versetzten<br />

Stellen auf dem Prüfkörperumfang gemessen. Gleichzeitig<br />

wurde das entstandene Rissbild mit gut sichtbaren<br />

Markierstiften farbig (zur Differenzierung der<br />

Laststufen) nachgezeichnet und fotografisch festgehalten.<br />

Das Nachzeichnen der Risse sowie die<br />

Messung der Rissbreiten sind in den Bildern 2 und 3<br />

dargestellt.<br />

Bild 2: Nachzeichnen der Risse


Bild 3: Messung der Rissbreiten<br />

Nach dem Erreichen der maximalen Prüflaststufe erfolgte<br />

eine Entlastung der Versuchskörper. Anschließend<br />

wurden die Prüfkörper, bei denen durch<br />

Injektion der Risse mit Kunstharz das Rissbild unter<br />

Gebrauchslast „eingefroren“ werden sollte, in einem<br />

zweiten Versuchsstand (Bild 4) mit der Gebrauchslast<br />

wiederbelastet. Über die Leitkanäle, mit denen die<br />

Versuchskörper bei der Herstellung versehen worden<br />

waren, wurde das Injektionsharz (Zweikomponenten-<br />

Epoxidharz WEBAC 4110) von unten her mit Druckflaschen<br />

unter einem Druck von 2-3 bar in die entstandenen<br />

Risse eingepresst. Nach einer achtstündigen<br />

Erhärtungszeit wurden die Versuchskörper entlastet<br />

und der Länge nach in drei Teile zersägt.<br />

Danach wurden die Risse in den Schnittflächen<br />

nachgezeichnet und ihre Breite am Stahl, in der Mitte<br />

der Überdeckung und an der Verpresskörperoberfläche<br />

gemessen. Bild 5 zeigt einen Ausschnitt aus<br />

einem aufgeschnittenen Prüfkörper. Durch Anätzen<br />

der Schnittflächen mit Salzsäure lassen sich die Risse<br />

als Kunstharzstege gut sichtbar machen.<br />

Bild 4:<br />

Versuchsstand zur<br />

Rissinjektion<br />

Bild 5: Rissbild im Innern eines Verpresskörpers<br />

5. Versuchsergebnisse<br />

Die Bilder 6, 7, 8 und 9 zeigen die Auftragungen der<br />

Rissweiten für die Zugglieder Atlas Copco MAI R 32N<br />

auf den Prüfkörperoberflächen für die Dehnkörperdurchmesser<br />

72 mm, 104 mm, 152,8 mm und 191 mm<br />

über den einzelnen Laststufen. Die Ablesungen wurden<br />

in der Regel bei den Laststufen 0,2 FW, 0,4 FW,<br />

0,6 FW, 0,8 FW, 1,0 FW, 1,25 FW und 1,5 FW gemacht.<br />

Die Darstellungen basieren auf den jeweils vier bei jeder<br />

Laststufe gemessenen Einzelwerten pro Riss auf<br />

dem Prüfkörperumfang. Diese Einzelwerte wurden für<br />

jeden Riss gemittelt. Aus den so erhaltenen Werten<br />

wurden die Mittelwerte für alle Risse auf den einzelnen<br />

Laststufen berechnet. Eingetragen in die<br />

Diagramme sind auch die nach Harzinjektion<br />

gemessenen Rissweiten unter Gebrauchslast an der<br />

Stahloberfläche (i), in der Mitte der Überdeckung (m)<br />

und an der Außenseite (a). Die Mittelwerte für die<br />

(während der Erstbelastung) auf der Oberfläche<br />

gemessenen Rissweiten stimmen nicht immer mit<br />

denjenigen überein, die nach dem Aufschneiden der<br />

Dehnkörper im Schnitt gemessen wurden. Der Grund<br />

dafür liegt an den unterschiedlichen Messorten.<br />

Bild 6: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den einzelnen<br />

Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 72 mm, Versuche Pk 1 bis Pk 3<br />

Bild 7: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den einzelnen<br />

Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 104 mm, Versuche Pk 4 bis Pk 6 und Pk 13 Kh<br />

3


Bild 8: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den<br />

einzelnen Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 152,8 mm, Versuche Pk 7 bis<br />

Pk 9 und Pk 14 Kh<br />

Bild 9: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den<br />

einzelnen Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 191 mm, Versuche Pk 10 bis<br />

Pk 12 und Pk 15 Kh<br />

Man erkennt aus den Auftragungen, dass bis zur 1,5fachen<br />

Gebrauchslast die Rissbreiten etwa linear mit<br />

der Stahlspannung zunehmen. Unter Gebrauchslast<br />

beträgt die Rissbreite an der Oberfläche der Dehnkörper<br />

zwischen 0,1 mm und 0,15 mm. An der Stahloberfläche<br />

liegt sie zwischen 0,05 und 0,07 mm.<br />

Die Bilder 10 und 11 zeigen die Ergebnisse der vergleichenden<br />

Versuche mit Zuggliedern BSt 500/550 S-<br />

GEWI (Ø 25 mm), Ischebeck TITAN 30/11 und<br />

geripptem Betonstabstahl nach DIN 488 (25 mm). In<br />

Bild 10 ist zudem das Ergebnis des Versuches mit<br />

einem glatten Rundstahl Ø 25 mm aus St 37 aufgetragen.<br />

Die Rissweiten liegen bei den gerippten Stählen<br />

in der Größenordnung der Rissweiten, die auch bei<br />

den Zuggliedern MAI R 32N gemessen wurden. Die<br />

Verringerung der Rissweiten im Verpresskörper am<br />

Stahl tritt bei dem ungerippten Stahl nicht auf.<br />

4<br />

Bild 10: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den<br />

einzelnen Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 104 mm, Versuche Pk 16 Kh<br />

bis Pk 19 Kh<br />

Bild 11: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den<br />

einzelnen Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 153 mm, Versuche Pk 20 Kh<br />

bis Pk 22 Kh<br />

Bild 12: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den einzelnen<br />

Laststufen, Zugglied Atlas Copco MAI T 32N, Versuche Pk 23 Kh bis Pk 25 Kh


In Bild 12 sind die mittleren Rissweiten für Zugglieder<br />

Atlas Copco MAI T 32N dargestellt. Diese Stäbe haben<br />

ein Trapezgewinde. Bis zur Gebrauchslast bleiben die<br />

Rissweiten an der Oberfläche wie bei den Stäben MAI<br />

R 32N zwischen 0,13 und 0,17 mm. Die Verringerung<br />

der Rissweite am Stahl wird auch hier beobachtet. Bei<br />

Lasten jenseits der Gebrauchslast werden die<br />

Rissweiten an der Oberfläche aber deutlich größer als<br />

bei den Rundgewindestählen. Das Verbundverhalten<br />

der Stäbe mit Trapezgewinde scheint nicht ganz so<br />

günstig zu sein wie dasjenige der Stäbe mit<br />

Rundgewinde.<br />

Die Rissweiten und Rissabstände hängen vom<br />

Verbund auf der Stahloberfläche, dem Verhältnis<br />

Stahldurchmesser : Verpresskörperdurchmesser und<br />

in geringerem Maße von der Zugfestigkeit des<br />

Materials des Verpresskörpers ab. Ein Rissgesetz, das<br />

einen Zusammenhang zwischen diesen Größen herstellt,<br />

lässt sich aus der mit den Versuchen gewonnenen<br />

Datenbasis nicht formulieren.<br />

Die Abstände der Einzelrisse untereinander wurden<br />

nach abgeschlossener Rissbildung an den vier<br />

Seiten des jeweiligen Prüfkörpers abgelesen und<br />

diese Ablesungen gemittelt. Von allen so erhaltenen<br />

Rissabständen eines Dehnkörpers wurden dann<br />

wieder die Mittelwerte errechnet. In Bild 13 sind<br />

diese Mittelwerte den Dehnkörpertypen gegenüber<br />

gestellt. Man erkennt, dass die mittleren Abstände<br />

bei den Zuggliedern MAI R 32N in der Regel zwischen<br />

50 und 75 mm liegen. Bei den zum Vergleich<br />

mit anderen Zuggliedern durchgeführten Versuchen<br />

gibt es große Unterschiede bei den mittleren<br />

Rissabständen.<br />

Bild 13: Rissabstände (Mittelwerte) und Dehnkörpertypen<br />

In Bild 14 sind die Ergebnisse der Rissweitenmessungen<br />

bei Gebrauchskraft für die unterschiedlichen<br />

Zugglieder zusammenfassend dargestellt. Für die<br />

Zugglieder Atlas Copco MAI R 32N darf man (mit<br />

gebotener Vorsicht) formulieren, dass die mittleren<br />

Rissweiten mit dem Durchmesser der Dehnkörper<br />

zunehmen.<br />

Bild 14: Rissbreiten (Mittelwerte) bei Gebrauchskraft an der Stahloberfläche,<br />

in halber Überdeckung und außen<br />

6. Zusammenfassung und Beurteilung<br />

Die mittlere Rissbreite bei Gebrauchskraft betrug bei<br />

den Versuchen mit Zuggliedern Atlas Copco MAI R<br />

32N an der Oberfläche der Dehnkörper zwischen 0,06<br />

mm und 0,16 mm. Wenige einzelne Risse hatten<br />

Rissweiten bis 0,3 mm. Die Anzahl der Einzelrisse pro<br />

Meter Länge war bei den Dehnkörpern aus Zementstein<br />

deutlich geringer als bei denjenigen aus<br />

Ankermörtel, unabhängig vom Dehnkörperdurchmesser.<br />

Die Ursache dafür dürfte die höhere<br />

Zugfestigkeit des Zementsteins sein.<br />

Die Versuche mit Harzinjektion der Risse haben<br />

gezeigt, dass die Rissbreiten im Innern der Dehnkörper<br />

zum Stahl hin deutlich abnehmen, bedingt durch<br />

den Verbund zwischen Zementstein und Stahloberfläche.<br />

Die Rissbreiten betrugen zwischen 0,05 und<br />

0,07 mm. Man darf davon ausgehen, dass die<br />

Abnahme der Rissbreiten auch in den Dehnkörpern<br />

aus Ankermörtel vorhanden ist.<br />

Der Ankerstahl R 32N ist ein niedrig legierter Stahl, der<br />

den Baustählen zuzuordnen ist. Er neigt deshalb nicht<br />

zur (bei Spannstählen gefürchteten) Spannungsrisskorrosion.<br />

Er besitzt durch das aufgerollte Gewinde<br />

einen guten Verbund mit dem umgebenden Zementstein-<br />

oder Mörtelkörper. Die Risse werden dadurch<br />

gleichmäßig verteilt, und die Rissbreiten bleiben klein.<br />

Die Vergleichsversuche mit anderen gerippten Stählen<br />

zeigen, dass durch die aufgerollten Gewinde oder<br />

die aufgerollten Rippen praktisch immer ein guter<br />

Verbund zwischen Verpresskörper und Stahl entsteht.<br />

Signifikante Unterschiede bei den Rissweiten und<br />

Rissabständen ergeben sich bei den verschiedenen<br />

Produkten nicht.<br />

Die DIN 1045-1 nennt Rechenwerte für die zulässigen<br />

Rissbreiten im Stahlbeton zwischen 0,2 mm und<br />

0,4 mm, abhängig von der Expositionsklasse, der<br />

Betondeckung etc.. Überträgt man die Forderungen<br />

der DIN 1045-1 auf den Bereich der Anker, Nägel und<br />

Pfähle in der Geotechnik, so erfüllt z.B. der Ankerstab<br />

5


R 32N der Atlas Copco MA GmbH diese Forderungen<br />

selbst dann, wenn man die Rissweiten auf den<br />

Außenseiten der Dehnkörper der Beurteilung zugrunde<br />

legt. An der Stahloberfläche ist die Rissbreite<br />

bei allen Versuchen deutlich unter 0,1 mm gemessen<br />

worden. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass es<br />

bei im Boden oder Fels eingebetteten Verpresskörpern<br />

durch die unregelmäßige Form ihrer Oberflächen<br />

und die Reibung auf den Oberflächen zu einer gleichmäßigeren<br />

Rissbildung als im Versuch kommt. Dadurch<br />

werden die Rissbreiten noch kleiner. Versuche<br />

im Zugprüfstand führen also zu ungünstigeren<br />

Ergebnissen, als sie beim Regeleinsatz in der<br />

Geotechnik zu erwarten sind. Da jedoch im Einzelfall<br />

auch die Verpresskörper von Pfählen oder Nägeln<br />

lokal ohne Verbund zum Erdreich sein können, führt<br />

die Durchführung von Versuchen ohne Verbund der<br />

Verpresskörper zum Erdreich oder Fels zu Ergebnissen,<br />

die auf der sicheren Seite liegen. Insgesamt bildet<br />

bei den üblichen Bohrdurchmessern der Zementstein<br />

oder Ankermörtel um die Felsanker einen wirksamen<br />

und dauerhaften Schutz der Zugglieder gegen<br />

Korrosion.<br />

Dipl.-Ing. Michael Hosp<br />

Atlas Copco MAI GmbH<br />

A-9710 Feistritz/Drau, Tel.: +49 (0) 4245 65 1 66 818<br />

Prof. Dr.-Ing. L. Wichter<br />

TU Cottbus, Lehrstuhl für Bodenmechanik und Grundbau<br />

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Kontakt:<br />

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Ansprechpartner: Hilmar Neumeier<br />

Tel.: +43 (5242) / 626 83, Fax: +43 (5242) / 626 83-8<br />

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Spezialtiefbau AG<br />

Moosackerstraße 8<br />

CH-9444 Diepoldsau<br />

T +41 71 7332425<br />

F +41 71 7332425<br />

E a.eggler@schertler-alge.at<br />

Mikropfähle<br />

Endlospfahl<br />

Für<br />

leichte bis<br />

mittelschwere Böden<br />

Erschütterungsfreies<br />

Herstellen<br />

Geeignet<br />

für dicht<br />

bebautes Wohngebiet<br />

(Platzmangel)<br />

Baugrubensicherung<br />

Bohrträgerverbau<br />

Düsenstrahlverfahren<br />

für Unterfangungen<br />

Nagelwände/Spritzbeton<br />

Spundwände<br />

Rammsondierungen für<br />

Bodenaufschlüsse<br />

Erdwärmebohrungen<br />

Geothermie bis 300 m


TECHNIK<br />

Einflussfaktoren auf die Abrasivität von Lockergesteinen<br />

Nicht nur im Unterinntal, sondern auch beispielsweise<br />

im Wiener Raum hat der Baugrund in der jüngsten<br />

Vergangenheit mit einer unangenehmen Eigenschaft<br />

auf sich aufmerksam gemacht: Hoher Werkzeugverschleiß<br />

bei der Ausführung von Tiefbauarbeiten<br />

schlägt sich in aller Regel unmittelbar auf die Kosten<br />

bei der Ausführung nieder, und daher fällt dieser<br />

Umstand zunächst den betroffenen Firmen negativ<br />

auf. Entstehen doch in der Regel nicht nur Kosten für<br />

neue Werkzeuge (Bohrkronen, Schälmesser, Rollenmeisel,<br />

etc.), sondern auch Kosten aufgrund verminderter<br />

Bauleistung, sowie Maschinenstehzeiten und<br />

Personalkosten für den Werkzeugtausch, etc.<br />

Übermäßige Abnutzung der<br />

(Bohr-)Werkzeuge, d.h. ein Verschleiß<br />

über das vorgesehene<br />

Ausmaß hinaus, führt in weiterer<br />

Folge zumeist auch zu (technischen,<br />

bauzeitlichen, etc.)<br />

Problemen. In der Fachliteratur<br />

wird in diesem Zusammenhang<br />

von „sekundärem Verschleiß“<br />

gesprochen, das ist<br />

unplanmäßiger Verschleiß, bei<br />

dem bereits nicht unmittelbar zum Abbau benötigte<br />

Teile (z.B. Schneidradkörper bei Tunnelbohrmaschinen,<br />

Bohrpfahlverrohrung bei Großbohrpfählen) abgenutzt<br />

werden [z.B. Nilsen, 2006]. „Unplanmäßig“ -<br />

und daher vergleichsweise aufwendig - sind dabei jedoch<br />

auch oft die erforderlichen Maßnahmen für<br />

Reparatur und Wartung an den Maschinen. Früher<br />

oder später wird jedenfalls auch der Bauherr mit den<br />

Auswirkungen übermäßigen Werkzeugverschleißes<br />

konfrontiert werden, sei es in Form von Nachtragsangeboten,<br />

sei es „nur“ durch einen Bauzeitverzug.<br />

Die Baugrundeigenschaft, welche den Werkzeugverschleiß<br />

im Lockergestein maßgebend bestimmt, wird<br />

Abrasivität genannt [z.B. Richtlinie Schildvortrieb,<br />

Gründruck 2008].<br />

Während im Festgestein bereits einige standardisierte<br />

Methoden zur Bestimmung der Abrasivität existieren<br />

und angewandt werden (z.B. Cerchar Abrasivitäts-<br />

Test, LCPC Abroy-Test, NTNU Abrasions-Test, Rock<br />

Abrasivity Index [Plinninger / Restner, 2008]), ist die<br />

Abrasivitätscharakteristik von Lockergestein bislang<br />

nur wenig erforscht. Vorrangig wurde bisher versucht,<br />

die aus dem Festgestein übernommenen Versuchsaufbauten<br />

auf das Lockergestein zu übertragen.<br />

Wesentliche Einflussfaktoren auf die Abrasivität, wie<br />

z.B. Korngröße, Kornform, Lagerungsdichte, Wasserund<br />

Porengehalt, konnten dabei jedoch nicht versuchstechnisch<br />

nachgebildet werden. Eine eindeutige<br />

Forschungsvorhaben<br />

Beurteilung und Quantifizierung der Abrasivität ist im<br />

Lockergestein somit bis dato nicht möglich.<br />

Es ist jedoch von Interesse - sowohl seitens der<br />

Spezialtiefbauunternehmen, als auch von Auftraggeberseite<br />

- in stark abrasiven Böden diese maßgebliche<br />

Baugrundeigenschaft zweifelsfrei quantifizieren<br />

zu können. Nur dann können die wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen einer Bautätigkeit in abrasivem Boden<br />

entsprechend kalkuliert werden und unangenehme<br />

und häufig schwer beurteilbare Nachtragsforderungen<br />

vermieden werden. Für Bauherren würde dies<br />

eine weitere Reduzierung des Baugrundrisikos bedeuten.<br />

Für Ausführende birgt die Erforschung der<br />

Zusammenhänge im Lockergestein<br />

Möglichkeiten der Kostenoptimierung<br />

von Tiefbauvorhaben<br />

in stark abrasiven<br />

Böden.<br />

Das Institut für Geotechnik -<br />

Grundbau, Boden- und Felsmechanik<br />

an der TU Wien hat<br />

diesen Bedarf an Grundlagenforschung<br />

aufgenommen und<br />

ist mit der <strong>VÖBU</strong> eine diesbezügliche<br />

Forschungskooperation eingegangen. In<br />

den kommenden zwei bis drei Jahren sollen in einem<br />

umfassenden Forschungsvorhaben die wesentlichen<br />

Einflussfaktoren auf die Abrasivität in Lockergestein<br />

untersucht werden. Der am Laboratoire Centrale des<br />

Ponts et Chaussées entwickelte Versuch (LCPC-Test)<br />

erscheint aus heutiger Sicht am besten dazu geeignet,<br />

für die Untersuchung des Lockergesteins weiterentwickelt<br />

zu werden.<br />

Schließlich sollen alle gewonnen Erkenntnisse zur<br />

Entwicklung von Empfehlungen bzw. Maßnahmen zur<br />

Abminderung der Verschleißwirkung von abrasivem<br />

Lockergestein dienen.<br />

Kontakt:<br />

Dipl.-Ing. Petra Drucker<br />

TU Wien, Institut für Geotechnik<br />

Grundbau, Boden- und Felsmechanik<br />

1040 Wien, Karlsplatz 13 / 220-2<br />

T +43 1 58801 22115, F +43 1 58801 22198<br />

www.igb.tuwien.ac.at<br />

Quellennachweis:<br />

- Nilsen, B.; Dahl, F.; Holzhäuser, J.; Raleigh, P.: Abrasivity of soils in TBM<br />

tunneling. In: Tunnels & Tunneling International, 3 (2006), pp. 36 - 38.<br />

- ÖVBB; FSV; ÖIAV: Richtlinie Schildvortrieb, Gründruck November 2008.<br />

- Plinninger, R.; Restner, U.: Abrasivitätstest, quo vadis? A Commented<br />

Overview of Abrasiveness Testing Methods. In: Geomechanik und<br />

Tunnelbau 1 (2008), pp. 61 - 70.<br />

9


Keller Grundbau, Wien - Auswahl von Methoden im Hochwasserschutz<br />

Allgemein<br />

Im modernen Hochwasserschutz ist der Spezialtiefbau<br />

nicht mehr wegzudenken. Einerseits werden<br />

bestehende Dämme, die ihre Abdichtungsfunktion<br />

nicht mehr erfüllen und/oder deren Standsicherheit<br />

gefährdet ist, saniert. Andererseits werden Untergrundabdichtungen<br />

bei neuen Hochwasserschutz-<br />

Abb.: Düsenstrahlverfahren zur Abdichtung unter einer bestehenden Brücke<br />

(HWS Krems)<br />

Düsenstrahlverfahren<br />

Im Falle von Abdichtungsmaßnahmen unter beengten<br />

Platzverhältnissen, bei Einbauten im Untergrund oder<br />

Blöcken und Steinen im Boden bietet das Düsenstrahlverfahren<br />

optimale Anpassungsmöglichkeiten an<br />

die jeweilige Situation. Dabei wird unter hohem Druck<br />

Zementsuspension in den Boden eingebracht und mit<br />

dem anstehenden Boden hydraulisch vermischt.<br />

Ausgeführt als Lamellenwand (siehe Foto) stellt das<br />

Düsenstrahlverfahren eine kostengünstige und sehr flexible<br />

Alternative zu den gängigen Verfahren dar. Selbst bei<br />

schwierigen Einbautensituationen, unter Brücken (siehe<br />

Foto) oder unter bestehendem Mauerwerk können mit<br />

einen kleinen Trägergerät hohe Anforderungen an eine<br />

Untergrundabdichtung erfüllt werden. Soll der Düsenstrahlkörper<br />

darüber hinaus auch statische Funktionen<br />

übernehmen, hat man ohne Systemumstellung die<br />

Möglichkeit, Vollsäulen mit flexiblem Durchmesser<br />

auszuführen, die zusätzlich zur Abdichtungsfunktion auch<br />

Lasten in den Untergrund abtragen.<br />

10<br />

maßnahmen hergestellt, um den Grundwasserstom<br />

abzusperren bzw. zu verringern.<br />

Neben den gängigen Verfahren der Spundwand,<br />

Schmalwand und Schlitzwand finden immer mehr alternative<br />

Möglichkeiten Anwendung, die sich, bezogen<br />

auf die gestellten Anforderungen, als technisch<br />

Abb.: DSM-Dichtwand mit eingebauten Stahlträgern (HWS Linz Alt-Urfahr)<br />

Deep Soil Mixing (DSM)<br />

Soll eine Untergrundabdichtung neben der abdichtenden<br />

Funktion auch eine statische Funktion übernehmen,<br />

so ist in vielen Fällen das Deep Soil Mixing<br />

eine wirtschaftlich und technisch interessante Lösung.<br />

Mit Einfach- oder Doppelpaddeln auf großen Trägergeräten<br />

wird der anstehende Boden mechanisch<br />

erodiert und Zementsuspension eingemischt. So werden<br />

überschnittene Säulen mit zuvor definiertem<br />

Durchmesser und Säulenabstand hergestellt. Da in<br />

die Säulen auch Stahlträger eingebaut werden können,<br />

wird das Verfahren immer häufiger verwendet,<br />

wenn auf die Untergrundabdichtung Hochwasserschutzmauern,<br />

auch mit zusätzlichen Mobilelementen,<br />

aufgesetzt werden sollen.


und wirtschaftlich interessant herausgestellt haben. In<br />

Abhängigkeit des anstehenden Bodens und einer<br />

eventuell zu erfüllenden statischen Funktion der<br />

Dichtwand kann aus einer Vielzahl von Verfahren ausgewählt<br />

bzw. diese Verfahren im Bedarfsfall auch kombiniert<br />

werden.<br />

Abb.: Kombination von Bohrpfahlwand und Düsenstrahlverfahren (PPO HWS<br />

Bratislava)<br />

Kombination von Bohrpfählen und<br />

Düsenstrahlverfahren<br />

Werden bei Hochwasserschutzprojekten trotz schwieriger<br />

Bodenverhältnisse - dichte Zwischenschichten<br />

oder Blocklagen - sowohl Abdichtungs- als auch statische<br />

Anforderungen an die Dichtwand gestellt, hat<br />

man die Möglichkeit, verschiedene Verfahren zu kombiniert.<br />

Großbohrpfähle zur Aufnahme der auftretenden<br />

Lasten werden dabei beispielsweise gemeinsam mit<br />

Düsenstrahl-Lamellenwänden, die die Abdichtungsfunktion<br />

übernehmen, ausgeführt. So können die<br />

Vorteile beider Systeme, die hohe Tragfähigkeit der<br />

Großbohrpfähle und die wirtschaftliche Abdichtungslösung<br />

der Düsenstrahl-Lamellenwand, optimal genutzt<br />

werden.<br />

Weltweiter Spezialtiefbau<br />

Keller Grundbau als international führendes Spezialtiefbau-Unternehmen<br />

verwirklicht Lösungen von Baugrundund<br />

Grundwasserproblemen in aller Welt. Die Abwicklung<br />

komplexer Grundbauaufgaben unter Verwendung<br />

selbstentwickelter Verfahren und Ideen ist unsere Herausforderung,<br />

wobei Baugrundverbesserungen und Injektionstechniken<br />

die Schwerpunkte sind.<br />

Keller Grundbau Ges.mbH<br />

Mariahilferstraße 127a •1150 Wien •Austria<br />

Telephone +43(0)1 8923526• Telefax +43(0)1 8923711<br />

Internet: www.KellerGrundbau.at<br />

Wien • Salzburg • Innsbruck • Dornbirn • Söding<br />

11


12<br />

BAUSTELLENBERICHTE<br />

BVH TownTown, Erdbergstraße, 1030 Wien<br />

Allgemeines<br />

Teilweise auf dem Niveau der Erdbergstraße und teilweise<br />

auf der zu ergänzenden Überplattung des<br />

Betriebsbahnhofs Erdberg der Wiener Linien wird ein<br />

Bürogebäude mit 22 Obergeschossen errichtet. Das<br />

Gebäude weist einen kompakten Baukörper mit ca.<br />

96 m Gebäudehöhe auf. Die Gründung erfolgt auf<br />

Schlitzwandkonstruktionen mit einer Wandstärke von<br />

100 cm und einer Tiefe bis 42 m beiderseits der U-<br />

Bahn.<br />

Ausgeschriebene Variante<br />

Auf Grund der großen Horizontallasten wurde eine<br />

Schlitzwandkastenkonstruktion (Abb. 1) mit T- bzw. Lförmigen<br />

Bewehrungskörben ausgeschrieben, die<br />

aus jeweils 2 bzw. 3 Schüssen bestanden.<br />

Abb. 1: Ausgeschriebene Variante mit T- bzw. L-förmigen Elementen<br />

Alternative Bewehrungskörbe<br />

Neben dem schwierigen Einbau derartiger Bewehrungskörbe<br />

wäre deren Herstellung vor Ort auf Grund<br />

der beengten Platzverhältnisse unmöglich gewesen.<br />

Die Fertigung im Werk hätte einen sehr hohen logistischen<br />

Aufwand mit sich gebracht.<br />

Als Alternative wurden daher übliche Schlitzwandkörbe<br />

hergestellt, die einzeln eingebaut werden konnten<br />

und durch Verbindungsnadeln (Abb. 2) mit ausreichendem<br />

Übergriff statisch miteinander verbunden<br />

wurden. Diese Elemente konnten direkt auf der<br />

Baustelle in die fertig gelieferten Bewehrungskörbe<br />

eingeflochten werden. Aus statischer Sicht war es<br />

auch nur notwendig, die jeweils oberen Schüsse der<br />

Bewehrung auf derartige Weise zu verbinden.<br />

Abb. 3: Austeilung Porr, siehe unten<br />

Abb. 2: Verbindungsnadeln<br />

Austeilung<br />

Um die Stabilität des Schlitzwandkastens zusätzlich zu<br />

erhöhen, wurden die ursprünglich durch eine Fuge getrennten<br />

Querstege aus einem Element hergestellt<br />

(Abb. 3). Es ergaben sich somit Schlitzöffnungsweiten<br />

von 10,50 m, die jedoch auf Grund der „knochenartigen“<br />

Form des Elementes zu bewältigen waren (Abb. 4).<br />

Abb. 3: Austeilung Porr, siehe unten<br />

Abb. 4: max. Schlitzöffnungsweite


Einbau<br />

Beim Einbau der Bewehrung wurden zuerst die unteren<br />

Schüsse der einzelnen Körbe eingebaut, die<br />

nicht miteinander verbunden wurden. Beim Einbau<br />

der oberen Bewehrungsschüsse erfolgte die Verbindung<br />

der Elemente durch die vorab eingeflochtenen<br />

Verbindungsnadeln (Abb. 5).<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zusammenfassung<br />

Auf Grund der beschriebenen Vereinfachungen konnte<br />

auch bei den herrschenden engen Platzverhältnissen<br />

ein sinnvoller Arbeitsablauf erreicht werden.<br />

Neben der Kostenersparnis bei gleichbleibender<br />

Stabilität des Gründungskörpers konnte dem Bauherrn<br />

auch eine wesentliche Zeitersparnis geboten<br />

werden.<br />

Ansprechpartner<br />

Porr Technobau und Umwelt AG<br />

Abteilung Grundbau<br />

Absberggasse 47<br />

1100 Wien<br />

Bmst. DI Josef-Dieter Deix<br />

Tel.: 050 626 1548<br />

Abb. 5: Absenken der Bewehrung mit den eingeflochtenen<br />

Verbindungsnadeln<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

13


Oparno-Brücke, D8, Verbindung Prag - Dresden<br />

Im November 2007 begannen die Arbeiten am letzten<br />

Teilstück der Autobahn, die Prag mit Dresden verbinden<br />

wird. Die Schnellstraße gilt als Symbol für das<br />

Zusammenwachsen der europäischen Länder und ist<br />

auch für die Förderung des Tourismus von Bedeutung.<br />

Das letzte tschechische Teilstück verläuft im Böhmischen<br />

Mittelgebirge durch<br />

das Oparno-Tal und enthält<br />

eine Bogenbrücke, an deren<br />

Realisierung zwei DSI-<br />

Partner beteiligt sind. So arbeiteten<br />

der DSI-Lizenznehmer<br />

SM7 Prag, Tschechische<br />

Republik, und die<br />

Firma Doprastav, Slowakei,<br />

gemeinsam an diesem Projekt.<br />

SM 7 führte die geotech-<br />

Brücke über den Oparno<br />

nischen Arbeiten an den<br />

Brückenpfeilern durch und die Firma Doprastav<br />

lieferte die Spannsysteme und führte die Vorspannarbeiten<br />

am Brückenüberbau sowie den Einbau der<br />

temporären Schrägseile für den Brückenbogen durch.<br />

Die Brücke besteht aus zwei parallel verlaufenden<br />

Einzelbrücken. Das Hauptdeck ist 273 m lang und hat<br />

13 Spannweiten in Längen von 17,5 m bis 24 m. Jeder<br />

Überbau hat einen 1,2 m x 14,25 m großen Doppel T-<br />

Träger-Querschnitt, der eine zweispurige Straße und<br />

einen Fußgängerweg aufnehmen wird. Das<br />

Brückendeck ruht auf 12 Stützpfeilern, wovon acht<br />

Pfeiler mit einem Bogen mit 135 m Spannweite verbunden<br />

sind.<br />

Für die Gründung der Pfeiler wurden insgesamt 116<br />

DYWIDAG-Litzenanker mit 7 Litzen Ø 15,7 mm, St<br />

1570/1770 MPa eingebaut. 48 DYWIDAG-Litzenanker<br />

wurden als Temporäranker in Längen von 19 m im<br />

Werk der SM 7 in Brandýs nad Labem produziert.<br />

68 DYWIDAG-Litzenankern wurden als doppelt korrosionsgeschützte<br />

DYWIDAG-Litzendaueranker in<br />

DYWIDAG Litzendaueranker und temporäre Abspannseile<br />

14<br />

Längen von 19 bis 25 m von DSI Österreich produziert.<br />

Für die Vorspannarbeiten des Brückendecks kamen<br />

160 t DYWIDAG-Litzenspannglieder, 18 x 15,7 mm<br />

zum Einsatz. Darüber hinaus wurden Verankerungskörper<br />

des Typs MA6819 und Koppelstellen des<br />

Typs R6819 eingebaut. Der Brückenbogen gliedert<br />

sich in zwei Auskragungen<br />

mit 14 Segmenten, die mit<br />

Hilfe von Vorbauwagen erbaut<br />

wurden. Von Segment 2<br />

bis 14 wurden pro Segment<br />

je zwei Schrägseile temporär<br />

vorgespannt. Schrägseile mit<br />

12 bzw. 18 Litzen wurden mit<br />

Hilfe von temporären Verankerungen<br />

des Typs MA6812/<br />

19 im Brückenpfeiler installiert.<br />

Die passive Verankerung<br />

im Bogen erfolgte mit Ankern des Typs<br />

ZF6812/19.<br />

Die rückseitigen Schrägseile wurden ebenfalls im<br />

Pfeiler sowie im Fundament des angrenzenden<br />

Pfeilers verankert. Die Schrägseile wurden einzeln in<br />

einem PE-Mantel geführt und mit Koppelstellen des<br />

Typs D6801 verbunden. Neben der Lieferung der<br />

Vorspannsysteme stellte Doprastav auch die benötigte<br />

Spannausrüstung zur Verfügung.<br />

DSI-Einheiten<br />

DSI Österreich, Elsbethen/Salzburg, Österreich / SM7<br />

A.S., Prag, Tschechische Republik / Doprastav,<br />

Slowakei<br />

DSI-Leistungen<br />

Lieferung von 116 DYWIDAG-Litzenankern 7x15,7<br />

mm; 160 t DYWIDAG-Litzenspannglieder mit Zubehör;<br />

880 Monolitzenverankerungen des Typs D6801<br />

Vorschubrüstung mit Spannkabeln


Unfallhäufigkeit - Konstanz auf hohem Niveau<br />

Die ersten Zahlen aus der Unfallstatistik für das Jahr<br />

2008 liegen vor. 2008 wurden Österreich weit 199.182<br />

Schadensfälle anerkannt. Davon entfielen 134.142 auf<br />

Erwerbstätige. Etwa jeder fünfte Arbeitsunfall betrifft<br />

den Bereich Hoch- und Tiefbau. Trotz erhöhtem Bewusstsein<br />

bei Unternehmen für Arbeitssicherheit<br />

bleiben Unfälle mit Langzeitfolgen auch im Spezialund<br />

im Tiefbau ein akutes Problem.<br />

Pflichtversicherung AUVA -<br />

Was bringt die Zukunft?<br />

Die gesetzliche Unfallversicherung wird aus Zuwendungen<br />

der Dienstgeber in Höhe von 1,4% der<br />

Beitragsgrundlage bis zur Höchstbeitragsgrundlage<br />

(2009 EUR 4.020) finanziert. Für diesen Beitrag erbringt<br />

die AUVA bei Arbeitsunfällen (jedoch nicht bei<br />

Freizeitunfällen) Leistungen wie die Unfallheilbehandlung,<br />

Rehabilitationsmaßnahmen und insbesondere<br />

auch maximierte Rentenleistungen. Bei 100% Erwerbsunfähigkeit<br />

beträgt die Vollrente zwei Drittel der<br />

Bemessungsgrundlage - bei geringerer Erwerbsunfähigkeit<br />

anteilig.<br />

War die AUVA bis vor wenigen Jahren durch Beiträge<br />

ausfinanziert, ist der Sozialversicherungsträger in den<br />

letzten Jahren unter Druck gekommen. Abgesehen<br />

von neuen, zusätzlichen Leistungspflichten dürfte sich<br />

auch die generelle Krankenkassenmisere auf die<br />

AUVA auswirken und jährlich bis zu EUR 250 Mio. an<br />

Einnahmen kosten. Mit einer Besserung der Situation<br />

ist aufgrund der angespannten allgemeinen Finanzlage<br />

kaum zu rechnen. Eine mögliche Verschlechterung<br />

in der Leistungsregulierung durch die AUVA<br />

wird sich wohl daher zuerst einmal auf die Verfahrensdauer<br />

und in weiterer Folge auch auf die Qualität in der<br />

Anerkennung niederschlagen (welches Ausmaß an<br />

Erwerbsminderung wird jeweils anerkannt).<br />

Komplementärabsicherung sinnvoll<br />

In diesem Umfeld ist es sinnvoll, sich mit komplementären<br />

Alternativabsicherungen zu beschäftigen. Dabei<br />

Arbeitssicherheit und -absicherung<br />

gilt es, erstens Bereiche abzudecken, die durch die<br />

AUVA nicht abgedeckt werden. Weiter erbringt die<br />

AUVA auch nach einem Arbeitsunfall oft maximierte<br />

Leistungen und es entstehen darüber hinaus Lücken.<br />

Zur Bedeckung eignet sich das Instrument der privaten<br />

Unfallversicherung bei Arbeits- und Freizeitunfällen.<br />

<strong>VÖBU</strong> - Gruppenrahmenvereinbarung<br />

Als Dienstleistung für alle ordentlichen und außerordentlichen<br />

Mitglieder hat die <strong>VÖBU</strong> nun eine<br />

Gruppenrahmenvereinbarung mit der Janitos Versicherung<br />

AG (einer Tochter der Gothaer Versicherung)<br />

geschlossen. Durch diese Rahmenvereinbarung<br />

können Mitarbeiter der <strong>VÖBU</strong> Mitgliedsfirmen<br />

und deren Angehörige kostengünstige Unfallabsicherungen<br />

vornehmen.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf der Absicherung von<br />

Unfallinvalidität aufgrund von Arbeits- und Freizeitunfällen.<br />

Zusätzlich sind Unfalltod und sonstige Leistungen<br />

(Bergekosten, Kurkostenbeihilfe, kosmetische<br />

Operation, Zahnersatz) mit integriert. Im Rahmenvertrag<br />

eingebunden ist auch die Möglichkeit zur<br />

Vereinbarung einer (lebenslangen oder alternativ<br />

verkürzten) Unfall- und Krankenrente (Multi-Rente).<br />

Unfallversicherung - Einmalzahlung<br />

Tritt ein Unfall ein, so ist es das Ziel, eine Einmalzahlung<br />

zur Verfügung zu stellen. Diese bemisst<br />

sich an der versicherten Summe sowie am Grad der<br />

Beeinträchtigung der versicherten Person. Die Höhe<br />

der Beeinträchtigung wird anhand einer vereinbarten<br />

Gliedertaxe bemessen und anhand von ärztlichen<br />

Gutachten und Befunden ermittelt.<br />

Beispiel bei einer versicherten Summe von<br />

EUR 100.000<br />

Verlust einer Hand im Handgelenk<br />

> 65 % gemäß Gliedertaxe<br />

Daraus resultierende Einmalleistung<br />

> EUR 175.000<br />

Die Abbildung „Invaliditätsleistung“ zeigt die Leistung (Reihe 1) bei ansteigenden Invaliditätsgraden (Reihe 2) und einer Versicherungssumme von EUR 100.000.<br />

Die Maximalleistung liegt bei 500% der versicherten Summe. Ganz generell wird an den Prämienhöhen erkennbar, dass bereits mit geringen Prämien ein vernünftiges<br />

Maß an Absicherung erreicht wird.<br />

15


Unfallrentenleistung - Multi-Rente<br />

Eine Unfallrentenleistung ist zwischen monatlich EUR<br />

500 und EUR 3.000 wählbar. Die Multi Rente deckt vier<br />

unterschiedliche Risikobereiche, die Unfallinvalidität<br />

(Invalidität ab 50%), Organschäden, den Verlust von<br />

Grundfähigkeiten sowie Pflegebedürftigkeit, ab. Damit<br />

gehen die Leistungen bei der Multi Rente sogar<br />

über eine herkömmliche Unfallrente hinaus. Eine<br />

Rentenleistung ist wahlweise lebenslang oder bis zum<br />

67. Lebensjahr erhältlich.<br />

Konkrete Prämienbeispiele zur Multi-Rente:<br />

500 EUR Monatsrente lebenslang, jährliche Rentensteigerung<br />

nach Renteneintritt 1,5% p. a.,<br />

monatliche Zahlweise, inkl. Versicherungssteuer<br />

Mann, geb. 1979 EUR 9,90<br />

Mann, geb. 1969 EUR 13,67<br />

1.500 EUR Monatsrente lebenslang, jährliche<br />

Rentensteigerung nach Renteneintritt 1,5% p. a.,<br />

monatliche Zahlweise, inkl. Versicherungssteuer<br />

Mann, geb. 1979 EUR 29,70<br />

Mann, geb. 1969 EUR 41,00<br />

Fortschrittliche Bedingungen<br />

Der Versicherungspartner Janitos wurde auch aufgrund<br />

des fortschrittlichen Bedingungswerks mit interessanten<br />

Erweiterungen ausgewählt. Eine Auswahl<br />

der Erweiterungen betrifft die verbesserte Gliedertaxe<br />

(erhöhte Prozentsätze), die Alkoholklausel (Leistung<br />

bis 1,3‰), eine Leistung bei beruflichen Infektionen,<br />

eine Leistung bei erhöhten Kraftanstrengungen, die<br />

Strahlenklausel, die Schwerverletztenklausel und den<br />

Krankenrücktransport aus dem Ausland. Zusätzlich<br />

existiert ein Service Center, das bei Unfällen kostenfrei<br />

Hilfestellung leistet.<br />

Prämienzahlung - verschiedene Varianten möglich<br />

Bleibt letztlich noch die Frage der Prämienzahlung.<br />

Grundsätzlich werden diese durch den Versicherungsnehmer<br />

(Arbeitnehmer) bezahlt. Allerdings gibt es<br />

auch Möglichkeiten, bei denen über Betriebsvereinbarungen<br />

im Unternehmen steuer- und kostenoptimierte<br />

Lösungen sowohl für Arbeitgeber als auch für<br />

Arbeitnehmer geschaffen werden.<br />

16<br />

So bietet es sich gerade für Unfallversicherungen und<br />

Monatsprämien bis EUR 25 an, im Unternehmen eine<br />

Steuer begünstigte Zukunftssicherungsmaßnahme<br />

(nach §3 Zif.1 15a ESTG) für definierte Gruppen von<br />

Arbeitnehmern durchzuführen. Falls dies nicht möglich<br />

ist, so verbleibt die Möglichkeit einer gleichfalls<br />

steuerlich günstigen Bezugsumwandlung.<br />

Durchführung<br />

In den nächsten Wochen wird unter www.voebu.at ein<br />

Bereich eingerichtet werden, in dem sämtliche Vertragsunterlagen<br />

elektronisch abrufbar sein werden.<br />

Gerne steht Ihnen der Autor für weiterführende Fragen<br />

in Bezug auf Durchführung (z.B. betreffend Betriebsvereinbarungen)<br />

für Gespräche und Unterstützung zur<br />

Verfügung. Alternativ wenden Sie sich bitte an ihren<br />

Ansprechpartner bei der <strong>VÖBU</strong>.<br />

Mag. Peter Hrubec<br />

peter.hrubec@wavenet.at, 0043 664 2630140<br />

1 Webseite der AUVA - Zahlen und Fakten<br />

2 AUVA Unfallstatistik 2007<br />

3 Webseite der AUVA - Versicherungsschutz "Ihr Beitrag", der Aufwand beträgt<br />

somit im Jahr bis zu EUR 787,92.<br />

4 Versicherten Information - Unfallversicherung für Dienstnehmer und<br />

Dienstnehmerinnen - Herausgeber: AUVA 2009<br />

5 Man denke z. B. an die Entgeltfortzahlung für Dienstnehmer nach dem<br />

10. Krankheitstag.<br />

6 „Schattenboxen um Millionen - AUVA verhandelt über bessere<br />

Finanzierungsstruktur - Wenig Hoffnung auf einen Erfolg“, Quelle: Wiener<br />

Zeitung vom 7.8.2008, S. 23<br />

7 Eine logische Konsequenz wäre dann auch eine genauere<br />

Ursachenforschung bzw. Rekonstruktion eines Unfallhergangs zum weiteren<br />

Regress bei grob fahrlässigem Verhalten von Beteiligten.<br />

8 Bei der Partnerauswahl wurde Wert auf eine konkurrenzfähige Gliedertaxe<br />

gelegt, da diese die Basis bei der Berechnung der Invaliditätshöhe<br />

darstellt.<br />

9 Bei versicherten Personen mit überwiegend körperlichen Tätigkeiten wird<br />

ein Selbstbehalt vereinbart. Eine Leistungspflicht entsteht demnach ab<br />

einer Beeinträchtigung von 20%.<br />

10 Sämtliche Prämien inkl. gesetzlicher Versicherungssteuer.<br />

11 Sämtliche Prämien inkl. gesetzlicher Versicherungssteuer.<br />

12 Die genauen Leistungsdefinitionen bzw. Leistungsgrenzen sind den<br />

Produktbedingungen zu entnehmen.<br />

13 Der Verlust von Grundfähigkeiten umfasst ein weites Feld. Beispielhaft<br />

soll aber angeführt werden: Sehen, Sprechen, Hören, Sich Orientieren,<br />

Handfunktionen, Heben und Tragen, nicht gehen können, Sitzen und<br />

Erheben, Mobilität, u. a.<br />

14 Eine Pflegerente wird bezahlt, wenn aufgrund von Unfall oder Krankheit<br />

die Pflegestufe IV, V, VI oder VII nach österreichischem Pflegegeldgesetz<br />

vorliegt.<br />

15 Es handelt sich um einen Teilbereich der betrieblichen Vorsorge, bei dem<br />

Arbeitgeberzuwendungen in eine Zukunftsvorsorge bis zu EUR 300 p. a.<br />

möglich sind. Die Zuwendungen können auch für verschiedene<br />

Maßnahmen bis zum Maximalausmaß aufgeteilt werden (also zum<br />

Beispiel Unfallversicherung und Krankenversicherung, usw.)


AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />

125 Jahre STÜWA - eine Erfolgsgeschichte<br />

Vom landwirtschaftlichen Betrieb zu einem umweltfreundlichen Industrieunternehmen<br />

Im Jahre 1883 wurden im Klosterdorf Varensell bei<br />

Rietberg erstmals durch die Familie Stükerjürgen<br />

Brunnen nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch<br />

für die umliegenden Bauernschaften gebohrt. Dies<br />

wurde zunächst nur als Nebengewerbe betrieben.<br />

Haupterwerbsquelle blieb nach wie vor die Landwirtschaft.<br />

Als Konrad Stükerjürgen um die Jahrhundertwende<br />

den Vater tatkräftig unterstützte und großes<br />

Interesse an der Technik des Brunnenbaus, später<br />

auch an der Technik zur Herstellung von Brunnenfilterrohren<br />

entwickelte, begann ein stetiger Wachstumsprozess.<br />

Die vier Söhne von Konrad Stükerjürgen<br />

setzten jeder auf seine Weise die Handwerkstradition<br />

des Vaters fort. So entwickelten sich die Sparten<br />

Brunnentechnik und Brunnenfilterfertigung bis zum<br />

heutigen Tag unter dem Dach des Familienunternehmens.<br />

Die anfängliche Holzfilterfabrikation wurde in den 60er<br />

Jahren mehr und mehr durch die rationeller zu fertigenden<br />

PVC-Kunststofffilter ersetzt, da man in Fachkreisen<br />

schon sehr früh die Vorteile dieses Filtertyps<br />

erkannte. Hierbei trat STÜWA als einer der ersten<br />

Hersteller auf. Heute wird neben Kunststoff- und<br />

Edelstahlfiltern, Steigleitungen, Brunnenköpfen, Dichtungs-<br />

und Spülungsmaterialien die gesamte Produktpalette<br />

für den Brunnenbau aus Rietberg angeboten.<br />

Der Bereich Erdwärmetechnik wurde bei STÜWA in<br />

den letzten 15 Jahren intensiv entwickelt und durch<br />

die Errichtung von werkseigenen Anlagensystemen<br />

im Betriebsverhalten, bei zum Teil schon seit 11<br />

Jahren erfolgreich installierten Anlagen, untersucht.<br />

Dies führte dazu, dass mittlerweile alle Firmenteile in<br />

Rietberg mit sechs diversen Geothermieanlagen<br />

geheizt und gekühlt werden. In der Summe sind dies<br />

13.000 m² Produktionsfläche und Lager. Hinzu kommen<br />

700 m² Bürofläche.<br />

Innovative Produkte -<br />

nationale und international Nachfrage<br />

Um nur einige Beispiele hervorzuheben, sei die Geothermieanlage<br />

des Deutschen Reichstages erwähnt.<br />

Zum Heizen und Kühlen dieses Gebäudes (vgl. bbr<br />

7+8, S. 34 ff.) wird u. a. eine Wasser-Wasser-Anlage<br />

mit STÜWA-PVC und Wickeldraht Ausbaumaterial verwendet.<br />

Die Anlage läuft mittlerweile seit fünf Jahren<br />

ohne Probleme. Pumpensteigleitungen von STÜWA<br />

werden im Buckingham Palace oder etwa auch für die<br />

Wasserversorgung der Dresdner Semper Oper verwendet.<br />

Bei anspruchsvollen U-Bahn-Projekten, z.B.<br />

in München, werden für Grundwasserüberleitungen<br />

STÜWA-Schlitzbrückenfilter eingebaut. Bei weltwei-<br />

tem Einsatz - u. a. in Osteuropa, den arabischen und<br />

afrikanischen Ländern - bietet STÜWA Lösungskonzepte<br />

zur Sicherung der Wasserversorgung und der<br />

Energieumstellung auf regenerative Energien an.<br />

Festveranstaltung<br />

Am 17.10.08 konnte bei sonnigem Wetter mit rund 250<br />

geladenen Gästen das 125 jährige Firmenjubiläum der<br />

Firmengruppe Konrad Stükerjürgen gefeiert werden.<br />

Im gleichen Zuge wurde die neue Stahl- Fertigungshalle<br />

auf dem Betriebsgelände in Rietberg-<br />

Varensell eingeweiht, sowie eine Reihe von innovativen<br />

Produktneuerungen vorgestellt. Unter den vielen<br />

Festrednern wies der Bundestagsabgeordnete Hubert<br />

Deittert darauf hin, dass seine jetzige Wirkungsstätte<br />

in Berlin, das Berliner Reichstagsgebäude, auch mit<br />

Erdwärme beheizt wird, wobei das Material für diese<br />

Bohrungen von der Unternehmensgruppe Konrad<br />

Stükerjürgen geliefert wurde.<br />

Bild 1: Festredner im Veranstaltungszelt<br />

Bild 2: Verleihung einer Anerkennungsurkunde der Stadt Rietberg an Herrn<br />

und Frau Stükerjürgen (von links)<br />

17


Vorstellung innovativer Produkte und Projekte<br />

An 2 Tagen konnten sich rund 700 interessierte<br />

Fachleute bei einer Betriebsbegehung ein Bild über<br />

zahlreiche Neuentwicklungen im Hause STÜWA<br />

verschaffen. Als Produktentwicklungen der jüngsten<br />

Zeit wurden neue Erdwärmesondenmaterialien (z.B.<br />

PERC) vorgestellt. Weiterhin konnte sich jeder<br />

Teilnehmer mittels neuer Brunnen-Ausbaumaterialien<br />

einen spektakulären Einblick in den Untergrund verschaffen.<br />

Beim weiteren Rundgang wurde den Besuchern eine<br />

Anlage zur Frostfreihaltung von Parkplätzen, Straßen<br />

und Asphaltflächen demonstriert. Hierbei zirkuliert das<br />

Wasser ähnlich wie bei einer Fußbodenheizung unter<br />

dem Straßenbelag, wobei die Erwärmung durch<br />

Erdwärmesonden ohne Zuschaltung einer Wärmepumpe<br />

erfolgt.<br />

Angetan waren die Besucher auch von einer Reihe<br />

geothermischer Pilotprojekte, wie z.B. einer Kombination<br />

aus Photovoltaik und Erdwärmesonden. Hierbei<br />

werden die Photovoltaikmodule über Erdwärme gekühlt<br />

und damit die Effektivität der Stromerzeugung<br />

erhöht. Für diese Maßnahme erhielt die Konrad Stükerjürgen<br />

Firmengruppe im Jahr 2008 den Umweltpreis<br />

der Landesgartenschaustadt Rietberg verliehen.<br />

Gezeigt wurde auch die Heizung einer neuen Produktionshalle<br />

durch 7 Erdwärmebohrungen, welche im<br />

Horizontal-Spülbohrverfahren auf einer Länge von<br />

175 m eingebracht wurden.<br />

Ebenso fand eine 500 m tiefe Erdwärmebohrung<br />

besondere Beachtung, welche für die Heizung von<br />

18<br />

Produktions- und Büroflächen, und gleichzeitig für die<br />

Speicherung von Prozessenergie im Untergrund verwendet<br />

wird.<br />

Durch das Unternehmensleitbild, Umweltschutz und<br />

regenerative Energien weiter zu entwickeln, wurden<br />

auch interne Fertigungsverfahren untersucht und<br />

durch externe Fachleute verbessert. Seit Anfang 2007<br />

fällt bei STÜWA fast kein PVC-Abfall mehr an. Späne,<br />

Staub und Abfallstücke werden bis zu 95 Prozent in<br />

einer hochmodernen Kunststoff-Recyclinganlage aufbereitet.<br />

In Deutschland einzigartig ist auch die neue umweltfreundliche<br />

Edelstahlbeizanlage, welche im September<br />

2008 in Betrieb genommen werden konnte. Da<br />

hierbei kein Abwasser anfällt, wurde das Anlagenkonzept<br />

von der Bundestiftung Umwelt in 2008 ausgezeichnet.<br />

Als Fazit stellten viele Besucher fest, dass die vorgeführten<br />

energiesparenden Maßnahmen für einen<br />

Produktionsbetrieb außergewöhnlich sind, und dass<br />

STÜWA Produkte äußerst umweltfreundlich hergestellt<br />

werden. Sicherlich werden die gesammelten<br />

Eindrücke bei vielen noch lange in guter Erinnerung<br />

bleiben und weitere Diskussionen in Fachkreisen nach<br />

sich ziehen.<br />

Fa. STÜWA - Konrad Stückerjürgen GmbH<br />

Hemmersweg 80<br />

33397 Rietberg<br />

Deutschland<br />

Nachruf auf Ludwig Bachner, Brunnen- und Sprengmeister<br />

Ludwig Bachner wurde am 21.11.1926 in Aschbach<br />

NÖ geboren und starb plötzlich und unerwartet<br />

am 05.09.2008 im 82 Lebensjahr.<br />

Vor Beginn des 2. Weltkrieges wurde er nach Wien<br />

geschickt, um eine Schulausbildung und Lehre als<br />

Drogist zu machen.<br />

Die Ferien hat er daheim verbracht, und half seinem<br />

Vater Martin im Betrieb, welcher den Grundstein<br />

der Firma Bachner Brunnenbau schon 1918<br />

legte.<br />

Da sein Vater überraschend starb, musste er nach<br />

Hause zurückkehren und begann eine Brunnenund<br />

Sprengmeister Ausbildung.<br />

1944 von der Wehrmacht eingezogen geriet er in<br />

amerikanische Kriegsgefangenschaft.<br />

Nach Arbeitslagern in Amerika kam er 1948 in die<br />

Heimat zurück, nahm seine Arbeit im Witwenbrunnenmeisterbetrieb<br />

wieder auf und beendete seine<br />

Ausbildung.<br />

1950 heiratete er seine Frau Elfriede und zog mit<br />

ihr 3 Kinder groß.<br />

1964 wurde von ihm die heutige Firma Ludwig<br />

Bachner Ges.m.b.H. gegründet, die sich in erster<br />

Linie mit Brunnenbau und damals auch mit<br />

Installationen, Sprengungen, Wasserleitungs-, Kanal-<br />

und Kläranlagenbau beschäftigte.


Er führte den Betrieb durch gute und schlechte<br />

Jahre, beschäftigte bis zu 80 Mitarbeiter, ging mit<br />

der Zeit, stellte den Brunnenbau von der händischen<br />

Schachtbauweise auf Bohrtechnik um. In<br />

den 60er Jahren entwarf und baute er seine ersten<br />

Bohrgeräte und Bohrwerkzeuge selbst.<br />

1978 trat sein Sohn Martin in den Betrieb ein.<br />

Gemeinsam trieben sie die Spezialisierung zu einer<br />

Brunnen- und Spezialtiefbaufirma voran. Er<br />

war bis zu seiner Pensionierung 1991 geschäfts-<br />

Nachruf auf Ing. Wilhelm Eibl<br />

Am 30. August 2008 verstarb in Schladming, kurz<br />

nach Vollendung seines 80. Lebensjahres, Ing.<br />

Wilhelm Eibl. Hoch verdient und weit über die<br />

Berufsgruppe des Österreichischen Brunnen- und<br />

Tiefbohrgewerbes hinaus anerkannt, als Unternehmer,<br />

als bedeutender Arbeitgeber in der<br />

Region Schladming und als Funktionär in der<br />

Wirtschaftskammer Steiermark, war er Gründungsmitglied<br />

der Vereinigung der Österreichischen<br />

Bohr-, Brunnenbau- und Spezialtiefbauunternehmungen.<br />

Am 22. August 1928 geboren in Altaussee, begann<br />

er nach Volksschule und Hauptschule in seiner<br />

Heimatstadt im September 1942 sein Studium an<br />

der HTL in Graz-Gösting. In den Sommermonaten<br />

vertiefte er seine Ausbildung durch Ferialarbeiten,<br />

vor allem beim Bau des Draukraftwerkes in Lavamünd.<br />

Im Herbst 1944 meldet er sich als 16jähriger freiwillig<br />

zum Militär, wurde am 4. Juni 1945 aus der<br />

Luftwaffe entlassen und kehrte zu Fuß von Karlsruhe<br />

in seine Heimat zurück.<br />

Gleich im Anschluss daran setzte er sein Studium<br />

an der Bundesgewerbeschule Graz-Gösting fort<br />

und schloss im Sommer 1949 erfolgreich mit<br />

Matura ab.<br />

Ab Oktober 1949 war Ing. Eibl über 6 Jahre<br />

Mitarbeiter beim E-Werk Koffer und Gfäller in<br />

Schladming, machte sich 1955 selbständig und<br />

gründete das Elektrounternehmen Ing. Wilhelm<br />

Eibl in Schladming.<br />

Im Jahr 1966 wurde von ihm die Etschel + Meyer<br />

GmbH & Co KG Schladming gegründet und<br />

führender Gesellschafter der Ludwig Bachner<br />

Ges.m.b.H., stand bis 1996 der Firma in beratender<br />

Funktion zur Seite, zog sich danach zurück<br />

und widmete sich der Aquarellmalerei, dem Garten<br />

sowie seinem vielgeliebten Jaguar Oldtimer.<br />

Am 05.09.2008 ging sein Tagwerk zu Ende.<br />

Wir denken mit Dank und Achtung an das,<br />

was er uns hinterlassen hat.<br />

gleichzeitig die Tätigkeit als Bohr- und Brunnenbauunternehmer<br />

begonnen.<br />

Durch umsichtige Planung, weit vorausschauende<br />

Geschäftspolitik und unermüdlichen persönlichen<br />

Einsatz führt er das Unternehmen zu seiner heutigen<br />

Bedeutung.<br />

Herr Ing. Eibl war nicht nur ein erfolgreicher<br />

Unternehmer, sondern war sich immer dessen bewusst,<br />

dass die Mitarbeit in der Gemeinde, in<br />

Interessensvertretungen und in Verbänden notwendig<br />

ist.<br />

So war er Vizebürgermeister seiner Heimatgemeinde<br />

Schladming, war Mitglied des Innungsausschusses<br />

der Bauhilfsgewerbe Steiermark sowie<br />

über viele Jahre Obmann des Tennisclubs Schladming<br />

und vieles mehr.<br />

Ing. Eibl gehörte zu jenen immer seltener werdenden<br />

Unternehmern, die ihren Beruf in der ganzen<br />

Breite seiner Möglichkeiten ausgeübt und souverän<br />

beherrscht haben.<br />

Alle seine Kollegen, seine Freunde und Partner<br />

werden sein Andenken in Ehren halten.<br />

Baurat hc DI Walther Wessiak<br />

19


20<br />

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Eigentümer, Herausgeber, Verleger: Vereinigung Österreichischer Bohr-, Brunnenbau- und<br />

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Für den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. G. Reiser.<br />

Alle: A-1030 Wien, Gewerbehaus, Rudolf-Sallinger-Platz 1.<br />

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Offenlegung gemäß Mediengesetz § 25 Abs. 4: Das ab Juli 1998 erscheinende Mitteilungsblatt<br />

dient der Information der Mitglieder der <strong>VÖBU</strong> und aller Interessenten auf dem Gebiet der<br />

Geotechnik und des Spezialtiefbaues. Das „<strong>VÖBU</strong>-<strong>FORUM</strong>“ ist das Organ der <strong>VÖBU</strong> und erscheint<br />

2- bis 3mal pro Jahr.

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