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<strong>VÖBU</strong>-<strong>FORUM</strong><br />
VEREINIGUNG ÖSTERREICHISCHER•BOHR-, BRUNNENBAU- UND•SPEZIALTIEFBAUUNTERNEHMUNGEN<br />
Ausgabe 26 Mitteilungsblatt Juni 2009<br />
Untersuchungen zur Rissausbildung und Rissweite<br />
in Verpresskörpern um Felsanker (rock bolts)<br />
1. Veranlassung<br />
In der Geotechnik werden seit langem Hohlstabanker<br />
mit aufgerolltem Gewinde eingesetzt. Im Fels- und<br />
Tunnelbau wie im Bergbau kommen seit mehr als 20<br />
Jahren sogenannte IBO-Anker (Injektions-BOhranker)<br />
zum Einsatz. Die Hohlstabanker tragen eine verlorene<br />
Bohrkrone und dienen während der Herstellung als<br />
Bohrgestänge. Als Spülung wird meist Zementsuspension<br />
verwendet. Nach der Fertigstellung der<br />
Bohrungen erhärtet der Zement und verbindet die<br />
Anker kraftschlüssig mit dem Gebirge. Außerdem<br />
übernimmt der Zementstein den alleinigen Korrosionsschutz<br />
des Ankerstahles. Die Dicke der Verpresskörper<br />
wird beim Einsatz der Anker im Fels im<br />
wesentlichen vom Bohrdurchmesser bestimmt.<br />
Wenn die Tragglieder auf Zug beansprucht werden,<br />
kommt der Anzahl der entstehenden Risse und der<br />
Rissweite im Verpresskörper besondere Bedeutung<br />
zu. Um den Korrosionsschutz durch das alkalische<br />
Milieu des Zementsteins zu gewährleisten, dürfen die<br />
Rissweiten nicht zu groß werden. Zur Untersuchung<br />
des Einflusses der Verpresskörperdurchmesser auf<br />
die Rissbildung (Rissweiten, Rissabstände) wurde bei<br />
insgesamt 15 Zugversuchen an Ankerstäben Atlas<br />
Copco MAI R 32N die Entwicklung der Risse in den<br />
Verpresskörpern systematisch verfolgt. Bei einem Teil<br />
Tabelle 1: Kennwerte der Ankerstäbe<br />
der Versuche wurden die Risse unter Gebrauchslast<br />
mit Kunstharz injiziert, um Informationen über die<br />
Rissweiten auch im Innern der Verpresskörper zu erhalten.<br />
Zum Vergleich wurden auch Versuche mit<br />
Zuggliedern aus geripptem Betonstahl BSt 500/550<br />
S-GEWI (Ø 25 mm), geripptem Betonstabstahl BSt<br />
500 S nach DIN 488 (Ø 25 mm), Hohlstabankern aus<br />
Feinkornbaustahl Ischebeck TITAN 30/11 sowie einem<br />
Glattstab Ø 25 mm aus St 37 durchgeführt. Bei drei<br />
Versuchen bestand das Zugglied aus Ankerstäben<br />
Atlas Copco MAI T 32N. Die Versuche und ihre<br />
Ergebnisse werden dargestellt und bewertet. Für die<br />
Durchführung bedanken sich die Autoren bei den<br />
Herren DI Wienberg und DI Pachomow.<br />
2. Untersuchungsumfang und Stahlkennwerte<br />
Die Tabelle 1 enthält die wichtigsten Materialkennwerte<br />
der für die Untersuchungen verwendeten<br />
Zugglieder. Siehe unten.<br />
3. Beschreibung der Versuchskörper<br />
Die Versuchskörper (Dehnkörper) wurden mit vier verschiedenen<br />
Durchmessern (72, 104, 153 und 191 mm)<br />
hergestellt. Die Länge der Dehnkörper betrug einheitlich<br />
1 m. Sie wurden in glatten Plastikschalungen<br />
(PVC-Rohren) betoniert, die in einem Gestell vertikal<br />
1
gehalten waren (Bild 1). Zwölf der insgesamt 25<br />
Dehnkörper wurden mit dem Ankermörtel Duriment<br />
W+P der Atlas Copco MAI GmbH hergestellt. Für die<br />
Herstellung der Prüfkörper (Ø 72, 104, 153 mm) mit<br />
anschließender Kunstharzinjektion wurde Zementleim<br />
verwendet. Er bestand aus einem Zement CEM I 32,5<br />
R (Lafarge) mit einem Wasser-Zementwert w/z = 0,4.<br />
Um die Risse injizieren zu können, wurden diese<br />
Versuchskörper vor dem Betonieren mit jeweils vier<br />
Kunststoffschläuchen Ø 6 mm parallel zum Zugglied<br />
versehen, die nach dem Beginn des Abbindens des<br />
Zementleims gezogen wurden. So bildeten die verbleibenden<br />
Löcher Injektionskanäle.<br />
Zur Vermeidung der Austrocknung und des damit verbundenen<br />
Schwindens wurden die Prüfkörper bis zur<br />
Prüfung in den PVC-Rohren belassen und zusätzlich<br />
in feuchte Textilien lagenweise eingelegt. Sie wurden<br />
in einer Lagervorrichtung aufbewahrt, die mit einer PE-<br />
Baufolie ummantelt war. Eine Übersicht über die<br />
Versuchskörper enthält Tabelle 2.<br />
Bild 1: Prüfkörp er im Betonierstand<br />
Tabelle 2: Übersicht über die Versuchskörper (Kh = Rissinjektion mit Kunstharz)<br />
2<br />
Die Druckfestigkeit des Ankermörtels und des<br />
Zementsteins wurde an Würfeln untersucht. Für den<br />
Ankermörtel ergab sich nach 28 Tagen eine mittlere<br />
Druckfestigkeit von 54 N/mm 2<br />
(9 Einzelversuche). Der<br />
Zementstein der Prüfkörper mit Rissinjektion hatte<br />
nach sieben Tagen eine mittlere Druckfestigkeit von<br />
50,5 N/mm 2<br />
(9 Proben). Nach 28 Tagen betrug die<br />
Druckfestigkeit 62,8 N/mm 2<br />
(9 Proben).<br />
4. Versuchsdurchführung<br />
Die Prüfung der Versuchskörper erfolgte im Alter von<br />
ca. 40 Tagen. Die Prüfkörper wurden an den beidseitig<br />
herausstehenden Enden der Stahlstäbe in eine<br />
Zugprüfmaschine eingespannt. Die Belastung erfolgte<br />
stufenweise in mehreren Laststufen bis zum 1,5fachen<br />
der Gebrauchslast FW. Während der Belastung<br />
wurden die Prüfkörper durch einen aufgesprühten<br />
Lacküberzug vor dem Austrocknen geschützt.<br />
Auf einzelnen Laststufen wurden die Rissbreiten der<br />
Querrisse mit einer Risslupe mit Skalenteilung mit einer<br />
Genauigkeit von 0,01 mm an vier um 90° versetzten<br />
Stellen auf dem Prüfkörperumfang gemessen. Gleichzeitig<br />
wurde das entstandene Rissbild mit gut sichtbaren<br />
Markierstiften farbig (zur Differenzierung der<br />
Laststufen) nachgezeichnet und fotografisch festgehalten.<br />
Das Nachzeichnen der Risse sowie die<br />
Messung der Rissbreiten sind in den Bildern 2 und 3<br />
dargestellt.<br />
Bild 2: Nachzeichnen der Risse
Bild 3: Messung der Rissbreiten<br />
Nach dem Erreichen der maximalen Prüflaststufe erfolgte<br />
eine Entlastung der Versuchskörper. Anschließend<br />
wurden die Prüfkörper, bei denen durch<br />
Injektion der Risse mit Kunstharz das Rissbild unter<br />
Gebrauchslast „eingefroren“ werden sollte, in einem<br />
zweiten Versuchsstand (Bild 4) mit der Gebrauchslast<br />
wiederbelastet. Über die Leitkanäle, mit denen die<br />
Versuchskörper bei der Herstellung versehen worden<br />
waren, wurde das Injektionsharz (Zweikomponenten-<br />
Epoxidharz WEBAC 4110) von unten her mit Druckflaschen<br />
unter einem Druck von 2-3 bar in die entstandenen<br />
Risse eingepresst. Nach einer achtstündigen<br />
Erhärtungszeit wurden die Versuchskörper entlastet<br />
und der Länge nach in drei Teile zersägt.<br />
Danach wurden die Risse in den Schnittflächen<br />
nachgezeichnet und ihre Breite am Stahl, in der Mitte<br />
der Überdeckung und an der Verpresskörperoberfläche<br />
gemessen. Bild 5 zeigt einen Ausschnitt aus<br />
einem aufgeschnittenen Prüfkörper. Durch Anätzen<br />
der Schnittflächen mit Salzsäure lassen sich die Risse<br />
als Kunstharzstege gut sichtbar machen.<br />
Bild 4:<br />
Versuchsstand zur<br />
Rissinjektion<br />
Bild 5: Rissbild im Innern eines Verpresskörpers<br />
5. Versuchsergebnisse<br />
Die Bilder 6, 7, 8 und 9 zeigen die Auftragungen der<br />
Rissweiten für die Zugglieder Atlas Copco MAI R 32N<br />
auf den Prüfkörperoberflächen für die Dehnkörperdurchmesser<br />
72 mm, 104 mm, 152,8 mm und 191 mm<br />
über den einzelnen Laststufen. Die Ablesungen wurden<br />
in der Regel bei den Laststufen 0,2 FW, 0,4 FW,<br />
0,6 FW, 0,8 FW, 1,0 FW, 1,25 FW und 1,5 FW gemacht.<br />
Die Darstellungen basieren auf den jeweils vier bei jeder<br />
Laststufe gemessenen Einzelwerten pro Riss auf<br />
dem Prüfkörperumfang. Diese Einzelwerte wurden für<br />
jeden Riss gemittelt. Aus den so erhaltenen Werten<br />
wurden die Mittelwerte für alle Risse auf den einzelnen<br />
Laststufen berechnet. Eingetragen in die<br />
Diagramme sind auch die nach Harzinjektion<br />
gemessenen Rissweiten unter Gebrauchslast an der<br />
Stahloberfläche (i), in der Mitte der Überdeckung (m)<br />
und an der Außenseite (a). Die Mittelwerte für die<br />
(während der Erstbelastung) auf der Oberfläche<br />
gemessenen Rissweiten stimmen nicht immer mit<br />
denjenigen überein, die nach dem Aufschneiden der<br />
Dehnkörper im Schnitt gemessen wurden. Der Grund<br />
dafür liegt an den unterschiedlichen Messorten.<br />
Bild 6: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den einzelnen<br />
Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 72 mm, Versuche Pk 1 bis Pk 3<br />
Bild 7: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den einzelnen<br />
Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 104 mm, Versuche Pk 4 bis Pk 6 und Pk 13 Kh<br />
3
Bild 8: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den<br />
einzelnen Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 152,8 mm, Versuche Pk 7 bis<br />
Pk 9 und Pk 14 Kh<br />
Bild 9: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den<br />
einzelnen Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 191 mm, Versuche Pk 10 bis<br />
Pk 12 und Pk 15 Kh<br />
Man erkennt aus den Auftragungen, dass bis zur 1,5fachen<br />
Gebrauchslast die Rissbreiten etwa linear mit<br />
der Stahlspannung zunehmen. Unter Gebrauchslast<br />
beträgt die Rissbreite an der Oberfläche der Dehnkörper<br />
zwischen 0,1 mm und 0,15 mm. An der Stahloberfläche<br />
liegt sie zwischen 0,05 und 0,07 mm.<br />
Die Bilder 10 und 11 zeigen die Ergebnisse der vergleichenden<br />
Versuche mit Zuggliedern BSt 500/550 S-<br />
GEWI (Ø 25 mm), Ischebeck TITAN 30/11 und<br />
geripptem Betonstabstahl nach DIN 488 (25 mm). In<br />
Bild 10 ist zudem das Ergebnis des Versuches mit<br />
einem glatten Rundstahl Ø 25 mm aus St 37 aufgetragen.<br />
Die Rissweiten liegen bei den gerippten Stählen<br />
in der Größenordnung der Rissweiten, die auch bei<br />
den Zuggliedern MAI R 32N gemessen wurden. Die<br />
Verringerung der Rissweiten im Verpresskörper am<br />
Stahl tritt bei dem ungerippten Stahl nicht auf.<br />
4<br />
Bild 10: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den<br />
einzelnen Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 104 mm, Versuche Pk 16 Kh<br />
bis Pk 19 Kh<br />
Bild 11: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den<br />
einzelnen Laststufen, Dehnkörperdurchmesser 153 mm, Versuche Pk 20 Kh<br />
bis Pk 22 Kh<br />
Bild 12: Rissweiten (Mittelwerte) auf den Dehnkörperoberflächen bei den einzelnen<br />
Laststufen, Zugglied Atlas Copco MAI T 32N, Versuche Pk 23 Kh bis Pk 25 Kh
In Bild 12 sind die mittleren Rissweiten für Zugglieder<br />
Atlas Copco MAI T 32N dargestellt. Diese Stäbe haben<br />
ein Trapezgewinde. Bis zur Gebrauchslast bleiben die<br />
Rissweiten an der Oberfläche wie bei den Stäben MAI<br />
R 32N zwischen 0,13 und 0,17 mm. Die Verringerung<br />
der Rissweite am Stahl wird auch hier beobachtet. Bei<br />
Lasten jenseits der Gebrauchslast werden die<br />
Rissweiten an der Oberfläche aber deutlich größer als<br />
bei den Rundgewindestählen. Das Verbundverhalten<br />
der Stäbe mit Trapezgewinde scheint nicht ganz so<br />
günstig zu sein wie dasjenige der Stäbe mit<br />
Rundgewinde.<br />
Die Rissweiten und Rissabstände hängen vom<br />
Verbund auf der Stahloberfläche, dem Verhältnis<br />
Stahldurchmesser : Verpresskörperdurchmesser und<br />
in geringerem Maße von der Zugfestigkeit des<br />
Materials des Verpresskörpers ab. Ein Rissgesetz, das<br />
einen Zusammenhang zwischen diesen Größen herstellt,<br />
lässt sich aus der mit den Versuchen gewonnenen<br />
Datenbasis nicht formulieren.<br />
Die Abstände der Einzelrisse untereinander wurden<br />
nach abgeschlossener Rissbildung an den vier<br />
Seiten des jeweiligen Prüfkörpers abgelesen und<br />
diese Ablesungen gemittelt. Von allen so erhaltenen<br />
Rissabständen eines Dehnkörpers wurden dann<br />
wieder die Mittelwerte errechnet. In Bild 13 sind<br />
diese Mittelwerte den Dehnkörpertypen gegenüber<br />
gestellt. Man erkennt, dass die mittleren Abstände<br />
bei den Zuggliedern MAI R 32N in der Regel zwischen<br />
50 und 75 mm liegen. Bei den zum Vergleich<br />
mit anderen Zuggliedern durchgeführten Versuchen<br />
gibt es große Unterschiede bei den mittleren<br />
Rissabständen.<br />
Bild 13: Rissabstände (Mittelwerte) und Dehnkörpertypen<br />
In Bild 14 sind die Ergebnisse der Rissweitenmessungen<br />
bei Gebrauchskraft für die unterschiedlichen<br />
Zugglieder zusammenfassend dargestellt. Für die<br />
Zugglieder Atlas Copco MAI R 32N darf man (mit<br />
gebotener Vorsicht) formulieren, dass die mittleren<br />
Rissweiten mit dem Durchmesser der Dehnkörper<br />
zunehmen.<br />
Bild 14: Rissbreiten (Mittelwerte) bei Gebrauchskraft an der Stahloberfläche,<br />
in halber Überdeckung und außen<br />
6. Zusammenfassung und Beurteilung<br />
Die mittlere Rissbreite bei Gebrauchskraft betrug bei<br />
den Versuchen mit Zuggliedern Atlas Copco MAI R<br />
32N an der Oberfläche der Dehnkörper zwischen 0,06<br />
mm und 0,16 mm. Wenige einzelne Risse hatten<br />
Rissweiten bis 0,3 mm. Die Anzahl der Einzelrisse pro<br />
Meter Länge war bei den Dehnkörpern aus Zementstein<br />
deutlich geringer als bei denjenigen aus<br />
Ankermörtel, unabhängig vom Dehnkörperdurchmesser.<br />
Die Ursache dafür dürfte die höhere<br />
Zugfestigkeit des Zementsteins sein.<br />
Die Versuche mit Harzinjektion der Risse haben<br />
gezeigt, dass die Rissbreiten im Innern der Dehnkörper<br />
zum Stahl hin deutlich abnehmen, bedingt durch<br />
den Verbund zwischen Zementstein und Stahloberfläche.<br />
Die Rissbreiten betrugen zwischen 0,05 und<br />
0,07 mm. Man darf davon ausgehen, dass die<br />
Abnahme der Rissbreiten auch in den Dehnkörpern<br />
aus Ankermörtel vorhanden ist.<br />
Der Ankerstahl R 32N ist ein niedrig legierter Stahl, der<br />
den Baustählen zuzuordnen ist. Er neigt deshalb nicht<br />
zur (bei Spannstählen gefürchteten) Spannungsrisskorrosion.<br />
Er besitzt durch das aufgerollte Gewinde<br />
einen guten Verbund mit dem umgebenden Zementstein-<br />
oder Mörtelkörper. Die Risse werden dadurch<br />
gleichmäßig verteilt, und die Rissbreiten bleiben klein.<br />
Die Vergleichsversuche mit anderen gerippten Stählen<br />
zeigen, dass durch die aufgerollten Gewinde oder<br />
die aufgerollten Rippen praktisch immer ein guter<br />
Verbund zwischen Verpresskörper und Stahl entsteht.<br />
Signifikante Unterschiede bei den Rissweiten und<br />
Rissabständen ergeben sich bei den verschiedenen<br />
Produkten nicht.<br />
Die DIN 1045-1 nennt Rechenwerte für die zulässigen<br />
Rissbreiten im Stahlbeton zwischen 0,2 mm und<br />
0,4 mm, abhängig von der Expositionsklasse, der<br />
Betondeckung etc.. Überträgt man die Forderungen<br />
der DIN 1045-1 auf den Bereich der Anker, Nägel und<br />
Pfähle in der Geotechnik, so erfüllt z.B. der Ankerstab<br />
5
R 32N der Atlas Copco MA GmbH diese Forderungen<br />
selbst dann, wenn man die Rissweiten auf den<br />
Außenseiten der Dehnkörper der Beurteilung zugrunde<br />
legt. An der Stahloberfläche ist die Rissbreite<br />
bei allen Versuchen deutlich unter 0,1 mm gemessen<br />
worden. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass es<br />
bei im Boden oder Fels eingebetteten Verpresskörpern<br />
durch die unregelmäßige Form ihrer Oberflächen<br />
und die Reibung auf den Oberflächen zu einer gleichmäßigeren<br />
Rissbildung als im Versuch kommt. Dadurch<br />
werden die Rissbreiten noch kleiner. Versuche<br />
im Zugprüfstand führen also zu ungünstigeren<br />
Ergebnissen, als sie beim Regeleinsatz in der<br />
Geotechnik zu erwarten sind. Da jedoch im Einzelfall<br />
auch die Verpresskörper von Pfählen oder Nägeln<br />
lokal ohne Verbund zum Erdreich sein können, führt<br />
die Durchführung von Versuchen ohne Verbund der<br />
Verpresskörper zum Erdreich oder Fels zu Ergebnissen,<br />
die auf der sicheren Seite liegen. Insgesamt bildet<br />
bei den üblichen Bohrdurchmessern der Zementstein<br />
oder Ankermörtel um die Felsanker einen wirksamen<br />
und dauerhaften Schutz der Zugglieder gegen<br />
Korrosion.<br />
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Grundbau Bohrtechnik Spezialtiefbau GmbH & CO.<br />
KG mit Sitz in Aschaffenburg, Deutschland.<br />
Die Gründung war bedingt durch größere Aufträge an<br />
der Unterinntaltrasse (Bohrpfähle) und technisch sehr<br />
anspruchsvollen Injektions- und Bohrarbeiten am<br />
Kraftwerk Kops II im Montafon, Vorarlberg.<br />
Seitdem wurden weitere Aufträge unter anderem in<br />
Wien (U-Bahnlinie U2), am Grundablass Gmünd, an<br />
der Tunnelkette Perschling und am Kraftwerk Hintermuhr<br />
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Auftraggeber erbringen wir bei Bedarf auch die technische<br />
Bearbeitung oder arbeiten Sondervorschläge aus.<br />
Leistungen Injektion<br />
t Abdichtungsinjektion und Sanierung<br />
t Herstellung von Abdichtungen und Sanierungen<br />
mit Weichgelen, hydraulischen Bindemitteln, PU-<br />
Harz oder Schaum<br />
t Rissverpressung nach ZTV-ING<br />
t Sanierung von Mauerwerk, Brückenwiderlagern<br />
und Pfeilern<br />
t Abdichtung von Dehn- und Arbeitsfugen mit Injektionsschläuchen<br />
t Abdichtung von Unterwasserbeton, Schlitzwandfugen,<br />
Bohrpfahl- und Spundwänden, sowie von<br />
Ankerköpfen<br />
t Festigkeitsinjektion<br />
t Injektion mit mineralischen Bindemitteln und/oder<br />
chemischen Lösungen in lockere bzw. rollige<br />
Böden zur Erhöhung der Festigkeit<br />
t Gebäudeunterfangen im Niederdruckverfahren<br />
t Tunnel- und Gewölbeinjektionen<br />
t Baugrubensicherungen und Böschungsstabilisierungen<br />
t Kluftinjektion im Gebirge, Talsperren- oder Bergbau<br />
t Mantel- oder Fußverpressung von Bohrpfählen<br />
t Kontaktinjektion<br />
t Mit mineralischen Bindemitteln wird der Kraftschluss<br />
von Bauwerken hergestellt.<br />
t Firstspaltverpressung und<br />
Ringspaltinjektion<br />
t Injektionsausrüstung<br />
t 1 x 6-Pumpencontainer<br />
t ca. 20 x Kunstharz- und Zementpumpen<br />
t Mischanlagen<br />
t DATA LOGs<br />
Leistungen Spezialtiefbau<br />
t Gründungen<br />
t Verrohrte Bohrpfähle mit Durchmessern von 640<br />
bis 1500 mm bis max. 40 m Länge<br />
t Anker- und Bohrtechnik<br />
t Mikropfähle (GEWI Pfähle)<br />
t Temporär-, Semipermanent- und Permanentlitzenanker<br />
bis 2750 KN, System SUSPA DSI, VSL, BBV<br />
t Einstabanker temporär oder permanent<br />
t Glasfaserkunststoff (GFK) - Anker<br />
t Selbstbohranker / Hohlstabanker System DSI,<br />
Ischebeck, IBO, ALWAG<br />
t Bodennägel<br />
t Herstellung von injezierbaren Rohrschirmen<br />
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t Boden- und Felsvernagelungen<br />
t Spritzbeton-Hangsicherung mit Temporär- und<br />
Dauernägeln<br />
t Dauerrückverankerung von Stützwänden und<br />
Geländeeinschnitten z.B. Tunnelportalen<br />
t Baugruben<br />
t Gebohrter Berliner Verbau mit Rückverankerung<br />
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t Bohrpfahlwände überschnitten, tangierend und<br />
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t Elementwände und Bodenvernagelungen<br />
t Komplette Baugruben inklusive der Sauberkeitsschicht<br />
t Spezialtiefbauausrüstung<br />
t 3 Großbohrgeräte (RH 16, 28, 32) mit Radladern<br />
t 5 Ankerbohrgeräte (Klemm KR 806-3) mit Mischanlagen<br />
t 4 Spritzbetonanlagen<br />
Kontakt:<br />
Grundbau Bohrtechnik Spezialtiefbau GmbH<br />
Fiecht-Au 28, A-6134 Vomp<br />
Ansprechpartner: Hilmar Neumeier<br />
Tel.: +43 (5242) / 626 83, Fax: +43 (5242) / 626 83-8<br />
Mobil: +43 (650) / 518 56 08<br />
E-Mail: info@gbs-gmbh.com<br />
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7
8<br />
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Moosackerstraße 8<br />
CH-9444 Diepoldsau<br />
T +41 71 7332425<br />
F +41 71 7332425<br />
E a.eggler@schertler-alge.at<br />
Mikropfähle<br />
Endlospfahl<br />
Für<br />
leichte bis<br />
mittelschwere Böden<br />
Erschütterungsfreies<br />
Herstellen<br />
Geeignet<br />
für dicht<br />
bebautes Wohngebiet<br />
(Platzmangel)<br />
Baugrubensicherung<br />
Bohrträgerverbau<br />
Düsenstrahlverfahren<br />
für Unterfangungen<br />
Nagelwände/Spritzbeton<br />
Spundwände<br />
Rammsondierungen für<br />
Bodenaufschlüsse<br />
Erdwärmebohrungen<br />
Geothermie bis 300 m
TECHNIK<br />
Einflussfaktoren auf die Abrasivität von Lockergesteinen<br />
Nicht nur im Unterinntal, sondern auch beispielsweise<br />
im Wiener Raum hat der Baugrund in der jüngsten<br />
Vergangenheit mit einer unangenehmen Eigenschaft<br />
auf sich aufmerksam gemacht: Hoher Werkzeugverschleiß<br />
bei der Ausführung von Tiefbauarbeiten<br />
schlägt sich in aller Regel unmittelbar auf die Kosten<br />
bei der Ausführung nieder, und daher fällt dieser<br />
Umstand zunächst den betroffenen Firmen negativ<br />
auf. Entstehen doch in der Regel nicht nur Kosten für<br />
neue Werkzeuge (Bohrkronen, Schälmesser, Rollenmeisel,<br />
etc.), sondern auch Kosten aufgrund verminderter<br />
Bauleistung, sowie Maschinenstehzeiten und<br />
Personalkosten für den Werkzeugtausch, etc.<br />
Übermäßige Abnutzung der<br />
(Bohr-)Werkzeuge, d.h. ein Verschleiß<br />
über das vorgesehene<br />
Ausmaß hinaus, führt in weiterer<br />
Folge zumeist auch zu (technischen,<br />
bauzeitlichen, etc.)<br />
Problemen. In der Fachliteratur<br />
wird in diesem Zusammenhang<br />
von „sekundärem Verschleiß“<br />
gesprochen, das ist<br />
unplanmäßiger Verschleiß, bei<br />
dem bereits nicht unmittelbar zum Abbau benötigte<br />
Teile (z.B. Schneidradkörper bei Tunnelbohrmaschinen,<br />
Bohrpfahlverrohrung bei Großbohrpfählen) abgenutzt<br />
werden [z.B. Nilsen, 2006]. „Unplanmäßig“ -<br />
und daher vergleichsweise aufwendig - sind dabei jedoch<br />
auch oft die erforderlichen Maßnahmen für<br />
Reparatur und Wartung an den Maschinen. Früher<br />
oder später wird jedenfalls auch der Bauherr mit den<br />
Auswirkungen übermäßigen Werkzeugverschleißes<br />
konfrontiert werden, sei es in Form von Nachtragsangeboten,<br />
sei es „nur“ durch einen Bauzeitverzug.<br />
Die Baugrundeigenschaft, welche den Werkzeugverschleiß<br />
im Lockergestein maßgebend bestimmt, wird<br />
Abrasivität genannt [z.B. Richtlinie Schildvortrieb,<br />
Gründruck 2008].<br />
Während im Festgestein bereits einige standardisierte<br />
Methoden zur Bestimmung der Abrasivität existieren<br />
und angewandt werden (z.B. Cerchar Abrasivitäts-<br />
Test, LCPC Abroy-Test, NTNU Abrasions-Test, Rock<br />
Abrasivity Index [Plinninger / Restner, 2008]), ist die<br />
Abrasivitätscharakteristik von Lockergestein bislang<br />
nur wenig erforscht. Vorrangig wurde bisher versucht,<br />
die aus dem Festgestein übernommenen Versuchsaufbauten<br />
auf das Lockergestein zu übertragen.<br />
Wesentliche Einflussfaktoren auf die Abrasivität, wie<br />
z.B. Korngröße, Kornform, Lagerungsdichte, Wasserund<br />
Porengehalt, konnten dabei jedoch nicht versuchstechnisch<br />
nachgebildet werden. Eine eindeutige<br />
Forschungsvorhaben<br />
Beurteilung und Quantifizierung der Abrasivität ist im<br />
Lockergestein somit bis dato nicht möglich.<br />
Es ist jedoch von Interesse - sowohl seitens der<br />
Spezialtiefbauunternehmen, als auch von Auftraggeberseite<br />
- in stark abrasiven Böden diese maßgebliche<br />
Baugrundeigenschaft zweifelsfrei quantifizieren<br />
zu können. Nur dann können die wirtschaftlichen<br />
Konsequenzen einer Bautätigkeit in abrasivem Boden<br />
entsprechend kalkuliert werden und unangenehme<br />
und häufig schwer beurteilbare Nachtragsforderungen<br />
vermieden werden. Für Bauherren würde dies<br />
eine weitere Reduzierung des Baugrundrisikos bedeuten.<br />
Für Ausführende birgt die Erforschung der<br />
Zusammenhänge im Lockergestein<br />
Möglichkeiten der Kostenoptimierung<br />
von Tiefbauvorhaben<br />
in stark abrasiven<br />
Böden.<br />
Das Institut für Geotechnik -<br />
Grundbau, Boden- und Felsmechanik<br />
an der TU Wien hat<br />
diesen Bedarf an Grundlagenforschung<br />
aufgenommen und<br />
ist mit der <strong>VÖBU</strong> eine diesbezügliche<br />
Forschungskooperation eingegangen. In<br />
den kommenden zwei bis drei Jahren sollen in einem<br />
umfassenden Forschungsvorhaben die wesentlichen<br />
Einflussfaktoren auf die Abrasivität in Lockergestein<br />
untersucht werden. Der am Laboratoire Centrale des<br />
Ponts et Chaussées entwickelte Versuch (LCPC-Test)<br />
erscheint aus heutiger Sicht am besten dazu geeignet,<br />
für die Untersuchung des Lockergesteins weiterentwickelt<br />
zu werden.<br />
Schließlich sollen alle gewonnen Erkenntnisse zur<br />
Entwicklung von Empfehlungen bzw. Maßnahmen zur<br />
Abminderung der Verschleißwirkung von abrasivem<br />
Lockergestein dienen.<br />
Kontakt:<br />
Dipl.-Ing. Petra Drucker<br />
TU Wien, Institut für Geotechnik<br />
Grundbau, Boden- und Felsmechanik<br />
1040 Wien, Karlsplatz 13 / 220-2<br />
T +43 1 58801 22115, F +43 1 58801 22198<br />
www.igb.tuwien.ac.at<br />
Quellennachweis:<br />
- Nilsen, B.; Dahl, F.; Holzhäuser, J.; Raleigh, P.: Abrasivity of soils in TBM<br />
tunneling. In: Tunnels & Tunneling International, 3 (2006), pp. 36 - 38.<br />
- ÖVBB; FSV; ÖIAV: Richtlinie Schildvortrieb, Gründruck November 2008.<br />
- Plinninger, R.; Restner, U.: Abrasivitätstest, quo vadis? A Commented<br />
Overview of Abrasiveness Testing Methods. In: Geomechanik und<br />
Tunnelbau 1 (2008), pp. 61 - 70.<br />
9
Keller Grundbau, Wien - Auswahl von Methoden im Hochwasserschutz<br />
Allgemein<br />
Im modernen Hochwasserschutz ist der Spezialtiefbau<br />
nicht mehr wegzudenken. Einerseits werden<br />
bestehende Dämme, die ihre Abdichtungsfunktion<br />
nicht mehr erfüllen und/oder deren Standsicherheit<br />
gefährdet ist, saniert. Andererseits werden Untergrundabdichtungen<br />
bei neuen Hochwasserschutz-<br />
Abb.: Düsenstrahlverfahren zur Abdichtung unter einer bestehenden Brücke<br />
(HWS Krems)<br />
Düsenstrahlverfahren<br />
Im Falle von Abdichtungsmaßnahmen unter beengten<br />
Platzverhältnissen, bei Einbauten im Untergrund oder<br />
Blöcken und Steinen im Boden bietet das Düsenstrahlverfahren<br />
optimale Anpassungsmöglichkeiten an<br />
die jeweilige Situation. Dabei wird unter hohem Druck<br />
Zementsuspension in den Boden eingebracht und mit<br />
dem anstehenden Boden hydraulisch vermischt.<br />
Ausgeführt als Lamellenwand (siehe Foto) stellt das<br />
Düsenstrahlverfahren eine kostengünstige und sehr flexible<br />
Alternative zu den gängigen Verfahren dar. Selbst bei<br />
schwierigen Einbautensituationen, unter Brücken (siehe<br />
Foto) oder unter bestehendem Mauerwerk können mit<br />
einen kleinen Trägergerät hohe Anforderungen an eine<br />
Untergrundabdichtung erfüllt werden. Soll der Düsenstrahlkörper<br />
darüber hinaus auch statische Funktionen<br />
übernehmen, hat man ohne Systemumstellung die<br />
Möglichkeit, Vollsäulen mit flexiblem Durchmesser<br />
auszuführen, die zusätzlich zur Abdichtungsfunktion auch<br />
Lasten in den Untergrund abtragen.<br />
10<br />
maßnahmen hergestellt, um den Grundwasserstom<br />
abzusperren bzw. zu verringern.<br />
Neben den gängigen Verfahren der Spundwand,<br />
Schmalwand und Schlitzwand finden immer mehr alternative<br />
Möglichkeiten Anwendung, die sich, bezogen<br />
auf die gestellten Anforderungen, als technisch<br />
Abb.: DSM-Dichtwand mit eingebauten Stahlträgern (HWS Linz Alt-Urfahr)<br />
Deep Soil Mixing (DSM)<br />
Soll eine Untergrundabdichtung neben der abdichtenden<br />
Funktion auch eine statische Funktion übernehmen,<br />
so ist in vielen Fällen das Deep Soil Mixing<br />
eine wirtschaftlich und technisch interessante Lösung.<br />
Mit Einfach- oder Doppelpaddeln auf großen Trägergeräten<br />
wird der anstehende Boden mechanisch<br />
erodiert und Zementsuspension eingemischt. So werden<br />
überschnittene Säulen mit zuvor definiertem<br />
Durchmesser und Säulenabstand hergestellt. Da in<br />
die Säulen auch Stahlträger eingebaut werden können,<br />
wird das Verfahren immer häufiger verwendet,<br />
wenn auf die Untergrundabdichtung Hochwasserschutzmauern,<br />
auch mit zusätzlichen Mobilelementen,<br />
aufgesetzt werden sollen.
und wirtschaftlich interessant herausgestellt haben. In<br />
Abhängigkeit des anstehenden Bodens und einer<br />
eventuell zu erfüllenden statischen Funktion der<br />
Dichtwand kann aus einer Vielzahl von Verfahren ausgewählt<br />
bzw. diese Verfahren im Bedarfsfall auch kombiniert<br />
werden.<br />
Abb.: Kombination von Bohrpfahlwand und Düsenstrahlverfahren (PPO HWS<br />
Bratislava)<br />
Kombination von Bohrpfählen und<br />
Düsenstrahlverfahren<br />
Werden bei Hochwasserschutzprojekten trotz schwieriger<br />
Bodenverhältnisse - dichte Zwischenschichten<br />
oder Blocklagen - sowohl Abdichtungs- als auch statische<br />
Anforderungen an die Dichtwand gestellt, hat<br />
man die Möglichkeit, verschiedene Verfahren zu kombiniert.<br />
Großbohrpfähle zur Aufnahme der auftretenden<br />
Lasten werden dabei beispielsweise gemeinsam mit<br />
Düsenstrahl-Lamellenwänden, die die Abdichtungsfunktion<br />
übernehmen, ausgeführt. So können die<br />
Vorteile beider Systeme, die hohe Tragfähigkeit der<br />
Großbohrpfähle und die wirtschaftliche Abdichtungslösung<br />
der Düsenstrahl-Lamellenwand, optimal genutzt<br />
werden.<br />
Weltweiter Spezialtiefbau<br />
Keller Grundbau als international führendes Spezialtiefbau-Unternehmen<br />
verwirklicht Lösungen von Baugrundund<br />
Grundwasserproblemen in aller Welt. Die Abwicklung<br />
komplexer Grundbauaufgaben unter Verwendung<br />
selbstentwickelter Verfahren und Ideen ist unsere Herausforderung,<br />
wobei Baugrundverbesserungen und Injektionstechniken<br />
die Schwerpunkte sind.<br />
Keller Grundbau Ges.mbH<br />
Mariahilferstraße 127a •1150 Wien •Austria<br />
Telephone +43(0)1 8923526• Telefax +43(0)1 8923711<br />
Internet: www.KellerGrundbau.at<br />
Wien • Salzburg • Innsbruck • Dornbirn • Söding<br />
11
12<br />
BAUSTELLENBERICHTE<br />
BVH TownTown, Erdbergstraße, 1030 Wien<br />
Allgemeines<br />
Teilweise auf dem Niveau der Erdbergstraße und teilweise<br />
auf der zu ergänzenden Überplattung des<br />
Betriebsbahnhofs Erdberg der Wiener Linien wird ein<br />
Bürogebäude mit 22 Obergeschossen errichtet. Das<br />
Gebäude weist einen kompakten Baukörper mit ca.<br />
96 m Gebäudehöhe auf. Die Gründung erfolgt auf<br />
Schlitzwandkonstruktionen mit einer Wandstärke von<br />
100 cm und einer Tiefe bis 42 m beiderseits der U-<br />
Bahn.<br />
Ausgeschriebene Variante<br />
Auf Grund der großen Horizontallasten wurde eine<br />
Schlitzwandkastenkonstruktion (Abb. 1) mit T- bzw. Lförmigen<br />
Bewehrungskörben ausgeschrieben, die<br />
aus jeweils 2 bzw. 3 Schüssen bestanden.<br />
Abb. 1: Ausgeschriebene Variante mit T- bzw. L-förmigen Elementen<br />
Alternative Bewehrungskörbe<br />
Neben dem schwierigen Einbau derartiger Bewehrungskörbe<br />
wäre deren Herstellung vor Ort auf Grund<br />
der beengten Platzverhältnisse unmöglich gewesen.<br />
Die Fertigung im Werk hätte einen sehr hohen logistischen<br />
Aufwand mit sich gebracht.<br />
Als Alternative wurden daher übliche Schlitzwandkörbe<br />
hergestellt, die einzeln eingebaut werden konnten<br />
und durch Verbindungsnadeln (Abb. 2) mit ausreichendem<br />
Übergriff statisch miteinander verbunden<br />
wurden. Diese Elemente konnten direkt auf der<br />
Baustelle in die fertig gelieferten Bewehrungskörbe<br />
eingeflochten werden. Aus statischer Sicht war es<br />
auch nur notwendig, die jeweils oberen Schüsse der<br />
Bewehrung auf derartige Weise zu verbinden.<br />
Abb. 3: Austeilung Porr, siehe unten<br />
Abb. 2: Verbindungsnadeln<br />
Austeilung<br />
Um die Stabilität des Schlitzwandkastens zusätzlich zu<br />
erhöhen, wurden die ursprünglich durch eine Fuge getrennten<br />
Querstege aus einem Element hergestellt<br />
(Abb. 3). Es ergaben sich somit Schlitzöffnungsweiten<br />
von 10,50 m, die jedoch auf Grund der „knochenartigen“<br />
Form des Elementes zu bewältigen waren (Abb. 4).<br />
Abb. 3: Austeilung Porr, siehe unten<br />
Abb. 4: max. Schlitzöffnungsweite
Einbau<br />
Beim Einbau der Bewehrung wurden zuerst die unteren<br />
Schüsse der einzelnen Körbe eingebaut, die<br />
nicht miteinander verbunden wurden. Beim Einbau<br />
der oberen Bewehrungsschüsse erfolgte die Verbindung<br />
der Elemente durch die vorab eingeflochtenen<br />
Verbindungsnadeln (Abb. 5).<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Zusammenfassung<br />
Auf Grund der beschriebenen Vereinfachungen konnte<br />
auch bei den herrschenden engen Platzverhältnissen<br />
ein sinnvoller Arbeitsablauf erreicht werden.<br />
Neben der Kostenersparnis bei gleichbleibender<br />
Stabilität des Gründungskörpers konnte dem Bauherrn<br />
auch eine wesentliche Zeitersparnis geboten<br />
werden.<br />
Ansprechpartner<br />
Porr Technobau und Umwelt AG<br />
Abteilung Grundbau<br />
Absberggasse 47<br />
1100 Wien<br />
Bmst. DI Josef-Dieter Deix<br />
Tel.: 050 626 1548<br />
Abb. 5: Absenken der Bewehrung mit den eingeflochtenen<br />
Verbindungsnadeln<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
13
Oparno-Brücke, D8, Verbindung Prag - Dresden<br />
Im November 2007 begannen die Arbeiten am letzten<br />
Teilstück der Autobahn, die Prag mit Dresden verbinden<br />
wird. Die Schnellstraße gilt als Symbol für das<br />
Zusammenwachsen der europäischen Länder und ist<br />
auch für die Förderung des Tourismus von Bedeutung.<br />
Das letzte tschechische Teilstück verläuft im Böhmischen<br />
Mittelgebirge durch<br />
das Oparno-Tal und enthält<br />
eine Bogenbrücke, an deren<br />
Realisierung zwei DSI-<br />
Partner beteiligt sind. So arbeiteten<br />
der DSI-Lizenznehmer<br />
SM7 Prag, Tschechische<br />
Republik, und die<br />
Firma Doprastav, Slowakei,<br />
gemeinsam an diesem Projekt.<br />
SM 7 führte die geotech-<br />
Brücke über den Oparno<br />
nischen Arbeiten an den<br />
Brückenpfeilern durch und die Firma Doprastav<br />
lieferte die Spannsysteme und führte die Vorspannarbeiten<br />
am Brückenüberbau sowie den Einbau der<br />
temporären Schrägseile für den Brückenbogen durch.<br />
Die Brücke besteht aus zwei parallel verlaufenden<br />
Einzelbrücken. Das Hauptdeck ist 273 m lang und hat<br />
13 Spannweiten in Längen von 17,5 m bis 24 m. Jeder<br />
Überbau hat einen 1,2 m x 14,25 m großen Doppel T-<br />
Träger-Querschnitt, der eine zweispurige Straße und<br />
einen Fußgängerweg aufnehmen wird. Das<br />
Brückendeck ruht auf 12 Stützpfeilern, wovon acht<br />
Pfeiler mit einem Bogen mit 135 m Spannweite verbunden<br />
sind.<br />
Für die Gründung der Pfeiler wurden insgesamt 116<br />
DYWIDAG-Litzenanker mit 7 Litzen Ø 15,7 mm, St<br />
1570/1770 MPa eingebaut. 48 DYWIDAG-Litzenanker<br />
wurden als Temporäranker in Längen von 19 m im<br />
Werk der SM 7 in Brandýs nad Labem produziert.<br />
68 DYWIDAG-Litzenankern wurden als doppelt korrosionsgeschützte<br />
DYWIDAG-Litzendaueranker in<br />
DYWIDAG Litzendaueranker und temporäre Abspannseile<br />
14<br />
Längen von 19 bis 25 m von DSI Österreich produziert.<br />
Für die Vorspannarbeiten des Brückendecks kamen<br />
160 t DYWIDAG-Litzenspannglieder, 18 x 15,7 mm<br />
zum Einsatz. Darüber hinaus wurden Verankerungskörper<br />
des Typs MA6819 und Koppelstellen des<br />
Typs R6819 eingebaut. Der Brückenbogen gliedert<br />
sich in zwei Auskragungen<br />
mit 14 Segmenten, die mit<br />
Hilfe von Vorbauwagen erbaut<br />
wurden. Von Segment 2<br />
bis 14 wurden pro Segment<br />
je zwei Schrägseile temporär<br />
vorgespannt. Schrägseile mit<br />
12 bzw. 18 Litzen wurden mit<br />
Hilfe von temporären Verankerungen<br />
des Typs MA6812/<br />
19 im Brückenpfeiler installiert.<br />
Die passive Verankerung<br />
im Bogen erfolgte mit Ankern des Typs<br />
ZF6812/19.<br />
Die rückseitigen Schrägseile wurden ebenfalls im<br />
Pfeiler sowie im Fundament des angrenzenden<br />
Pfeilers verankert. Die Schrägseile wurden einzeln in<br />
einem PE-Mantel geführt und mit Koppelstellen des<br />
Typs D6801 verbunden. Neben der Lieferung der<br />
Vorspannsysteme stellte Doprastav auch die benötigte<br />
Spannausrüstung zur Verfügung.<br />
DSI-Einheiten<br />
DSI Österreich, Elsbethen/Salzburg, Österreich / SM7<br />
A.S., Prag, Tschechische Republik / Doprastav,<br />
Slowakei<br />
DSI-Leistungen<br />
Lieferung von 116 DYWIDAG-Litzenankern 7x15,7<br />
mm; 160 t DYWIDAG-Litzenspannglieder mit Zubehör;<br />
880 Monolitzenverankerungen des Typs D6801<br />
Vorschubrüstung mit Spannkabeln
Unfallhäufigkeit - Konstanz auf hohem Niveau<br />
Die ersten Zahlen aus der Unfallstatistik für das Jahr<br />
2008 liegen vor. 2008 wurden Österreich weit 199.182<br />
Schadensfälle anerkannt. Davon entfielen 134.142 auf<br />
Erwerbstätige. Etwa jeder fünfte Arbeitsunfall betrifft<br />
den Bereich Hoch- und Tiefbau. Trotz erhöhtem Bewusstsein<br />
bei Unternehmen für Arbeitssicherheit<br />
bleiben Unfälle mit Langzeitfolgen auch im Spezialund<br />
im Tiefbau ein akutes Problem.<br />
Pflichtversicherung AUVA -<br />
Was bringt die Zukunft?<br />
Die gesetzliche Unfallversicherung wird aus Zuwendungen<br />
der Dienstgeber in Höhe von 1,4% der<br />
Beitragsgrundlage bis zur Höchstbeitragsgrundlage<br />
(2009 EUR 4.020) finanziert. Für diesen Beitrag erbringt<br />
die AUVA bei Arbeitsunfällen (jedoch nicht bei<br />
Freizeitunfällen) Leistungen wie die Unfallheilbehandlung,<br />
Rehabilitationsmaßnahmen und insbesondere<br />
auch maximierte Rentenleistungen. Bei 100% Erwerbsunfähigkeit<br />
beträgt die Vollrente zwei Drittel der<br />
Bemessungsgrundlage - bei geringerer Erwerbsunfähigkeit<br />
anteilig.<br />
War die AUVA bis vor wenigen Jahren durch Beiträge<br />
ausfinanziert, ist der Sozialversicherungsträger in den<br />
letzten Jahren unter Druck gekommen. Abgesehen<br />
von neuen, zusätzlichen Leistungspflichten dürfte sich<br />
auch die generelle Krankenkassenmisere auf die<br />
AUVA auswirken und jährlich bis zu EUR 250 Mio. an<br />
Einnahmen kosten. Mit einer Besserung der Situation<br />
ist aufgrund der angespannten allgemeinen Finanzlage<br />
kaum zu rechnen. Eine mögliche Verschlechterung<br />
in der Leistungsregulierung durch die AUVA<br />
wird sich wohl daher zuerst einmal auf die Verfahrensdauer<br />
und in weiterer Folge auch auf die Qualität in der<br />
Anerkennung niederschlagen (welches Ausmaß an<br />
Erwerbsminderung wird jeweils anerkannt).<br />
Komplementärabsicherung sinnvoll<br />
In diesem Umfeld ist es sinnvoll, sich mit komplementären<br />
Alternativabsicherungen zu beschäftigen. Dabei<br />
Arbeitssicherheit und -absicherung<br />
gilt es, erstens Bereiche abzudecken, die durch die<br />
AUVA nicht abgedeckt werden. Weiter erbringt die<br />
AUVA auch nach einem Arbeitsunfall oft maximierte<br />
Leistungen und es entstehen darüber hinaus Lücken.<br />
Zur Bedeckung eignet sich das Instrument der privaten<br />
Unfallversicherung bei Arbeits- und Freizeitunfällen.<br />
<strong>VÖBU</strong> - Gruppenrahmenvereinbarung<br />
Als Dienstleistung für alle ordentlichen und außerordentlichen<br />
Mitglieder hat die <strong>VÖBU</strong> nun eine<br />
Gruppenrahmenvereinbarung mit der Janitos Versicherung<br />
AG (einer Tochter der Gothaer Versicherung)<br />
geschlossen. Durch diese Rahmenvereinbarung<br />
können Mitarbeiter der <strong>VÖBU</strong> Mitgliedsfirmen<br />
und deren Angehörige kostengünstige Unfallabsicherungen<br />
vornehmen.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf der Absicherung von<br />
Unfallinvalidität aufgrund von Arbeits- und Freizeitunfällen.<br />
Zusätzlich sind Unfalltod und sonstige Leistungen<br />
(Bergekosten, Kurkostenbeihilfe, kosmetische<br />
Operation, Zahnersatz) mit integriert. Im Rahmenvertrag<br />
eingebunden ist auch die Möglichkeit zur<br />
Vereinbarung einer (lebenslangen oder alternativ<br />
verkürzten) Unfall- und Krankenrente (Multi-Rente).<br />
Unfallversicherung - Einmalzahlung<br />
Tritt ein Unfall ein, so ist es das Ziel, eine Einmalzahlung<br />
zur Verfügung zu stellen. Diese bemisst<br />
sich an der versicherten Summe sowie am Grad der<br />
Beeinträchtigung der versicherten Person. Die Höhe<br />
der Beeinträchtigung wird anhand einer vereinbarten<br />
Gliedertaxe bemessen und anhand von ärztlichen<br />
Gutachten und Befunden ermittelt.<br />
Beispiel bei einer versicherten Summe von<br />
EUR 100.000<br />
Verlust einer Hand im Handgelenk<br />
> 65 % gemäß Gliedertaxe<br />
Daraus resultierende Einmalleistung<br />
> EUR 175.000<br />
Die Abbildung „Invaliditätsleistung“ zeigt die Leistung (Reihe 1) bei ansteigenden Invaliditätsgraden (Reihe 2) und einer Versicherungssumme von EUR 100.000.<br />
Die Maximalleistung liegt bei 500% der versicherten Summe. Ganz generell wird an den Prämienhöhen erkennbar, dass bereits mit geringen Prämien ein vernünftiges<br />
Maß an Absicherung erreicht wird.<br />
15
Unfallrentenleistung - Multi-Rente<br />
Eine Unfallrentenleistung ist zwischen monatlich EUR<br />
500 und EUR 3.000 wählbar. Die Multi Rente deckt vier<br />
unterschiedliche Risikobereiche, die Unfallinvalidität<br />
(Invalidität ab 50%), Organschäden, den Verlust von<br />
Grundfähigkeiten sowie Pflegebedürftigkeit, ab. Damit<br />
gehen die Leistungen bei der Multi Rente sogar<br />
über eine herkömmliche Unfallrente hinaus. Eine<br />
Rentenleistung ist wahlweise lebenslang oder bis zum<br />
67. Lebensjahr erhältlich.<br />
Konkrete Prämienbeispiele zur Multi-Rente:<br />
500 EUR Monatsrente lebenslang, jährliche Rentensteigerung<br />
nach Renteneintritt 1,5% p. a.,<br />
monatliche Zahlweise, inkl. Versicherungssteuer<br />
Mann, geb. 1979 EUR 9,90<br />
Mann, geb. 1969 EUR 13,67<br />
1.500 EUR Monatsrente lebenslang, jährliche<br />
Rentensteigerung nach Renteneintritt 1,5% p. a.,<br />
monatliche Zahlweise, inkl. Versicherungssteuer<br />
Mann, geb. 1979 EUR 29,70<br />
Mann, geb. 1969 EUR 41,00<br />
Fortschrittliche Bedingungen<br />
Der Versicherungspartner Janitos wurde auch aufgrund<br />
des fortschrittlichen Bedingungswerks mit interessanten<br />
Erweiterungen ausgewählt. Eine Auswahl<br />
der Erweiterungen betrifft die verbesserte Gliedertaxe<br />
(erhöhte Prozentsätze), die Alkoholklausel (Leistung<br />
bis 1,3‰), eine Leistung bei beruflichen Infektionen,<br />
eine Leistung bei erhöhten Kraftanstrengungen, die<br />
Strahlenklausel, die Schwerverletztenklausel und den<br />
Krankenrücktransport aus dem Ausland. Zusätzlich<br />
existiert ein Service Center, das bei Unfällen kostenfrei<br />
Hilfestellung leistet.<br />
Prämienzahlung - verschiedene Varianten möglich<br />
Bleibt letztlich noch die Frage der Prämienzahlung.<br />
Grundsätzlich werden diese durch den Versicherungsnehmer<br />
(Arbeitnehmer) bezahlt. Allerdings gibt es<br />
auch Möglichkeiten, bei denen über Betriebsvereinbarungen<br />
im Unternehmen steuer- und kostenoptimierte<br />
Lösungen sowohl für Arbeitgeber als auch für<br />
Arbeitnehmer geschaffen werden.<br />
16<br />
So bietet es sich gerade für Unfallversicherungen und<br />
Monatsprämien bis EUR 25 an, im Unternehmen eine<br />
Steuer begünstigte Zukunftssicherungsmaßnahme<br />
(nach §3 Zif.1 15a ESTG) für definierte Gruppen von<br />
Arbeitnehmern durchzuführen. Falls dies nicht möglich<br />
ist, so verbleibt die Möglichkeit einer gleichfalls<br />
steuerlich günstigen Bezugsumwandlung.<br />
Durchführung<br />
In den nächsten Wochen wird unter www.voebu.at ein<br />
Bereich eingerichtet werden, in dem sämtliche Vertragsunterlagen<br />
elektronisch abrufbar sein werden.<br />
Gerne steht Ihnen der Autor für weiterführende Fragen<br />
in Bezug auf Durchführung (z.B. betreffend Betriebsvereinbarungen)<br />
für Gespräche und Unterstützung zur<br />
Verfügung. Alternativ wenden Sie sich bitte an ihren<br />
Ansprechpartner bei der <strong>VÖBU</strong>.<br />
Mag. Peter Hrubec<br />
peter.hrubec@wavenet.at, 0043 664 2630140<br />
1 Webseite der AUVA - Zahlen und Fakten<br />
2 AUVA Unfallstatistik 2007<br />
3 Webseite der AUVA - Versicherungsschutz "Ihr Beitrag", der Aufwand beträgt<br />
somit im Jahr bis zu EUR 787,92.<br />
4 Versicherten Information - Unfallversicherung für Dienstnehmer und<br />
Dienstnehmerinnen - Herausgeber: AUVA 2009<br />
5 Man denke z. B. an die Entgeltfortzahlung für Dienstnehmer nach dem<br />
10. Krankheitstag.<br />
6 „Schattenboxen um Millionen - AUVA verhandelt über bessere<br />
Finanzierungsstruktur - Wenig Hoffnung auf einen Erfolg“, Quelle: Wiener<br />
Zeitung vom 7.8.2008, S. 23<br />
7 Eine logische Konsequenz wäre dann auch eine genauere<br />
Ursachenforschung bzw. Rekonstruktion eines Unfallhergangs zum weiteren<br />
Regress bei grob fahrlässigem Verhalten von Beteiligten.<br />
8 Bei der Partnerauswahl wurde Wert auf eine konkurrenzfähige Gliedertaxe<br />
gelegt, da diese die Basis bei der Berechnung der Invaliditätshöhe<br />
darstellt.<br />
9 Bei versicherten Personen mit überwiegend körperlichen Tätigkeiten wird<br />
ein Selbstbehalt vereinbart. Eine Leistungspflicht entsteht demnach ab<br />
einer Beeinträchtigung von 20%.<br />
10 Sämtliche Prämien inkl. gesetzlicher Versicherungssteuer.<br />
11 Sämtliche Prämien inkl. gesetzlicher Versicherungssteuer.<br />
12 Die genauen Leistungsdefinitionen bzw. Leistungsgrenzen sind den<br />
Produktbedingungen zu entnehmen.<br />
13 Der Verlust von Grundfähigkeiten umfasst ein weites Feld. Beispielhaft<br />
soll aber angeführt werden: Sehen, Sprechen, Hören, Sich Orientieren,<br />
Handfunktionen, Heben und Tragen, nicht gehen können, Sitzen und<br />
Erheben, Mobilität, u. a.<br />
14 Eine Pflegerente wird bezahlt, wenn aufgrund von Unfall oder Krankheit<br />
die Pflegestufe IV, V, VI oder VII nach österreichischem Pflegegeldgesetz<br />
vorliegt.<br />
15 Es handelt sich um einen Teilbereich der betrieblichen Vorsorge, bei dem<br />
Arbeitgeberzuwendungen in eine Zukunftsvorsorge bis zu EUR 300 p. a.<br />
möglich sind. Die Zuwendungen können auch für verschiedene<br />
Maßnahmen bis zum Maximalausmaß aufgeteilt werden (also zum<br />
Beispiel Unfallversicherung und Krankenversicherung, usw.)
AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />
125 Jahre STÜWA - eine Erfolgsgeschichte<br />
Vom landwirtschaftlichen Betrieb zu einem umweltfreundlichen Industrieunternehmen<br />
Im Jahre 1883 wurden im Klosterdorf Varensell bei<br />
Rietberg erstmals durch die Familie Stükerjürgen<br />
Brunnen nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch<br />
für die umliegenden Bauernschaften gebohrt. Dies<br />
wurde zunächst nur als Nebengewerbe betrieben.<br />
Haupterwerbsquelle blieb nach wie vor die Landwirtschaft.<br />
Als Konrad Stükerjürgen um die Jahrhundertwende<br />
den Vater tatkräftig unterstützte und großes<br />
Interesse an der Technik des Brunnenbaus, später<br />
auch an der Technik zur Herstellung von Brunnenfilterrohren<br />
entwickelte, begann ein stetiger Wachstumsprozess.<br />
Die vier Söhne von Konrad Stükerjürgen<br />
setzten jeder auf seine Weise die Handwerkstradition<br />
des Vaters fort. So entwickelten sich die Sparten<br />
Brunnentechnik und Brunnenfilterfertigung bis zum<br />
heutigen Tag unter dem Dach des Familienunternehmens.<br />
Die anfängliche Holzfilterfabrikation wurde in den 60er<br />
Jahren mehr und mehr durch die rationeller zu fertigenden<br />
PVC-Kunststofffilter ersetzt, da man in Fachkreisen<br />
schon sehr früh die Vorteile dieses Filtertyps<br />
erkannte. Hierbei trat STÜWA als einer der ersten<br />
Hersteller auf. Heute wird neben Kunststoff- und<br />
Edelstahlfiltern, Steigleitungen, Brunnenköpfen, Dichtungs-<br />
und Spülungsmaterialien die gesamte Produktpalette<br />
für den Brunnenbau aus Rietberg angeboten.<br />
Der Bereich Erdwärmetechnik wurde bei STÜWA in<br />
den letzten 15 Jahren intensiv entwickelt und durch<br />
die Errichtung von werkseigenen Anlagensystemen<br />
im Betriebsverhalten, bei zum Teil schon seit 11<br />
Jahren erfolgreich installierten Anlagen, untersucht.<br />
Dies führte dazu, dass mittlerweile alle Firmenteile in<br />
Rietberg mit sechs diversen Geothermieanlagen<br />
geheizt und gekühlt werden. In der Summe sind dies<br />
13.000 m² Produktionsfläche und Lager. Hinzu kommen<br />
700 m² Bürofläche.<br />
Innovative Produkte -<br />
nationale und international Nachfrage<br />
Um nur einige Beispiele hervorzuheben, sei die Geothermieanlage<br />
des Deutschen Reichstages erwähnt.<br />
Zum Heizen und Kühlen dieses Gebäudes (vgl. bbr<br />
7+8, S. 34 ff.) wird u. a. eine Wasser-Wasser-Anlage<br />
mit STÜWA-PVC und Wickeldraht Ausbaumaterial verwendet.<br />
Die Anlage läuft mittlerweile seit fünf Jahren<br />
ohne Probleme. Pumpensteigleitungen von STÜWA<br />
werden im Buckingham Palace oder etwa auch für die<br />
Wasserversorgung der Dresdner Semper Oper verwendet.<br />
Bei anspruchsvollen U-Bahn-Projekten, z.B.<br />
in München, werden für Grundwasserüberleitungen<br />
STÜWA-Schlitzbrückenfilter eingebaut. Bei weltwei-<br />
tem Einsatz - u. a. in Osteuropa, den arabischen und<br />
afrikanischen Ländern - bietet STÜWA Lösungskonzepte<br />
zur Sicherung der Wasserversorgung und der<br />
Energieumstellung auf regenerative Energien an.<br />
Festveranstaltung<br />
Am 17.10.08 konnte bei sonnigem Wetter mit rund 250<br />
geladenen Gästen das 125 jährige Firmenjubiläum der<br />
Firmengruppe Konrad Stükerjürgen gefeiert werden.<br />
Im gleichen Zuge wurde die neue Stahl- Fertigungshalle<br />
auf dem Betriebsgelände in Rietberg-<br />
Varensell eingeweiht, sowie eine Reihe von innovativen<br />
Produktneuerungen vorgestellt. Unter den vielen<br />
Festrednern wies der Bundestagsabgeordnete Hubert<br />
Deittert darauf hin, dass seine jetzige Wirkungsstätte<br />
in Berlin, das Berliner Reichstagsgebäude, auch mit<br />
Erdwärme beheizt wird, wobei das Material für diese<br />
Bohrungen von der Unternehmensgruppe Konrad<br />
Stükerjürgen geliefert wurde.<br />
Bild 1: Festredner im Veranstaltungszelt<br />
Bild 2: Verleihung einer Anerkennungsurkunde der Stadt Rietberg an Herrn<br />
und Frau Stükerjürgen (von links)<br />
17
Vorstellung innovativer Produkte und Projekte<br />
An 2 Tagen konnten sich rund 700 interessierte<br />
Fachleute bei einer Betriebsbegehung ein Bild über<br />
zahlreiche Neuentwicklungen im Hause STÜWA<br />
verschaffen. Als Produktentwicklungen der jüngsten<br />
Zeit wurden neue Erdwärmesondenmaterialien (z.B.<br />
PERC) vorgestellt. Weiterhin konnte sich jeder<br />
Teilnehmer mittels neuer Brunnen-Ausbaumaterialien<br />
einen spektakulären Einblick in den Untergrund verschaffen.<br />
Beim weiteren Rundgang wurde den Besuchern eine<br />
Anlage zur Frostfreihaltung von Parkplätzen, Straßen<br />
und Asphaltflächen demonstriert. Hierbei zirkuliert das<br />
Wasser ähnlich wie bei einer Fußbodenheizung unter<br />
dem Straßenbelag, wobei die Erwärmung durch<br />
Erdwärmesonden ohne Zuschaltung einer Wärmepumpe<br />
erfolgt.<br />
Angetan waren die Besucher auch von einer Reihe<br />
geothermischer Pilotprojekte, wie z.B. einer Kombination<br />
aus Photovoltaik und Erdwärmesonden. Hierbei<br />
werden die Photovoltaikmodule über Erdwärme gekühlt<br />
und damit die Effektivität der Stromerzeugung<br />
erhöht. Für diese Maßnahme erhielt die Konrad Stükerjürgen<br />
Firmengruppe im Jahr 2008 den Umweltpreis<br />
der Landesgartenschaustadt Rietberg verliehen.<br />
Gezeigt wurde auch die Heizung einer neuen Produktionshalle<br />
durch 7 Erdwärmebohrungen, welche im<br />
Horizontal-Spülbohrverfahren auf einer Länge von<br />
175 m eingebracht wurden.<br />
Ebenso fand eine 500 m tiefe Erdwärmebohrung<br />
besondere Beachtung, welche für die Heizung von<br />
18<br />
Produktions- und Büroflächen, und gleichzeitig für die<br />
Speicherung von Prozessenergie im Untergrund verwendet<br />
wird.<br />
Durch das Unternehmensleitbild, Umweltschutz und<br />
regenerative Energien weiter zu entwickeln, wurden<br />
auch interne Fertigungsverfahren untersucht und<br />
durch externe Fachleute verbessert. Seit Anfang 2007<br />
fällt bei STÜWA fast kein PVC-Abfall mehr an. Späne,<br />
Staub und Abfallstücke werden bis zu 95 Prozent in<br />
einer hochmodernen Kunststoff-Recyclinganlage aufbereitet.<br />
In Deutschland einzigartig ist auch die neue umweltfreundliche<br />
Edelstahlbeizanlage, welche im September<br />
2008 in Betrieb genommen werden konnte. Da<br />
hierbei kein Abwasser anfällt, wurde das Anlagenkonzept<br />
von der Bundestiftung Umwelt in 2008 ausgezeichnet.<br />
Als Fazit stellten viele Besucher fest, dass die vorgeführten<br />
energiesparenden Maßnahmen für einen<br />
Produktionsbetrieb außergewöhnlich sind, und dass<br />
STÜWA Produkte äußerst umweltfreundlich hergestellt<br />
werden. Sicherlich werden die gesammelten<br />
Eindrücke bei vielen noch lange in guter Erinnerung<br />
bleiben und weitere Diskussionen in Fachkreisen nach<br />
sich ziehen.<br />
Fa. STÜWA - Konrad Stückerjürgen GmbH<br />
Hemmersweg 80<br />
33397 Rietberg<br />
Deutschland<br />
Nachruf auf Ludwig Bachner, Brunnen- und Sprengmeister<br />
Ludwig Bachner wurde am 21.11.1926 in Aschbach<br />
NÖ geboren und starb plötzlich und unerwartet<br />
am 05.09.2008 im 82 Lebensjahr.<br />
Vor Beginn des 2. Weltkrieges wurde er nach Wien<br />
geschickt, um eine Schulausbildung und Lehre als<br />
Drogist zu machen.<br />
Die Ferien hat er daheim verbracht, und half seinem<br />
Vater Martin im Betrieb, welcher den Grundstein<br />
der Firma Bachner Brunnenbau schon 1918<br />
legte.<br />
Da sein Vater überraschend starb, musste er nach<br />
Hause zurückkehren und begann eine Brunnenund<br />
Sprengmeister Ausbildung.<br />
1944 von der Wehrmacht eingezogen geriet er in<br />
amerikanische Kriegsgefangenschaft.<br />
Nach Arbeitslagern in Amerika kam er 1948 in die<br />
Heimat zurück, nahm seine Arbeit im Witwenbrunnenmeisterbetrieb<br />
wieder auf und beendete seine<br />
Ausbildung.<br />
1950 heiratete er seine Frau Elfriede und zog mit<br />
ihr 3 Kinder groß.<br />
1964 wurde von ihm die heutige Firma Ludwig<br />
Bachner Ges.m.b.H. gegründet, die sich in erster<br />
Linie mit Brunnenbau und damals auch mit<br />
Installationen, Sprengungen, Wasserleitungs-, Kanal-<br />
und Kläranlagenbau beschäftigte.
Er führte den Betrieb durch gute und schlechte<br />
Jahre, beschäftigte bis zu 80 Mitarbeiter, ging mit<br />
der Zeit, stellte den Brunnenbau von der händischen<br />
Schachtbauweise auf Bohrtechnik um. In<br />
den 60er Jahren entwarf und baute er seine ersten<br />
Bohrgeräte und Bohrwerkzeuge selbst.<br />
1978 trat sein Sohn Martin in den Betrieb ein.<br />
Gemeinsam trieben sie die Spezialisierung zu einer<br />
Brunnen- und Spezialtiefbaufirma voran. Er<br />
war bis zu seiner Pensionierung 1991 geschäfts-<br />
Nachruf auf Ing. Wilhelm Eibl<br />
Am 30. August 2008 verstarb in Schladming, kurz<br />
nach Vollendung seines 80. Lebensjahres, Ing.<br />
Wilhelm Eibl. Hoch verdient und weit über die<br />
Berufsgruppe des Österreichischen Brunnen- und<br />
Tiefbohrgewerbes hinaus anerkannt, als Unternehmer,<br />
als bedeutender Arbeitgeber in der<br />
Region Schladming und als Funktionär in der<br />
Wirtschaftskammer Steiermark, war er Gründungsmitglied<br />
der Vereinigung der Österreichischen<br />
Bohr-, Brunnenbau- und Spezialtiefbauunternehmungen.<br />
Am 22. August 1928 geboren in Altaussee, begann<br />
er nach Volksschule und Hauptschule in seiner<br />
Heimatstadt im September 1942 sein Studium an<br />
der HTL in Graz-Gösting. In den Sommermonaten<br />
vertiefte er seine Ausbildung durch Ferialarbeiten,<br />
vor allem beim Bau des Draukraftwerkes in Lavamünd.<br />
Im Herbst 1944 meldet er sich als 16jähriger freiwillig<br />
zum Militär, wurde am 4. Juni 1945 aus der<br />
Luftwaffe entlassen und kehrte zu Fuß von Karlsruhe<br />
in seine Heimat zurück.<br />
Gleich im Anschluss daran setzte er sein Studium<br />
an der Bundesgewerbeschule Graz-Gösting fort<br />
und schloss im Sommer 1949 erfolgreich mit<br />
Matura ab.<br />
Ab Oktober 1949 war Ing. Eibl über 6 Jahre<br />
Mitarbeiter beim E-Werk Koffer und Gfäller in<br />
Schladming, machte sich 1955 selbständig und<br />
gründete das Elektrounternehmen Ing. Wilhelm<br />
Eibl in Schladming.<br />
Im Jahr 1966 wurde von ihm die Etschel + Meyer<br />
GmbH & Co KG Schladming gegründet und<br />
führender Gesellschafter der Ludwig Bachner<br />
Ges.m.b.H., stand bis 1996 der Firma in beratender<br />
Funktion zur Seite, zog sich danach zurück<br />
und widmete sich der Aquarellmalerei, dem Garten<br />
sowie seinem vielgeliebten Jaguar Oldtimer.<br />
Am 05.09.2008 ging sein Tagwerk zu Ende.<br />
Wir denken mit Dank und Achtung an das,<br />
was er uns hinterlassen hat.<br />
gleichzeitig die Tätigkeit als Bohr- und Brunnenbauunternehmer<br />
begonnen.<br />
Durch umsichtige Planung, weit vorausschauende<br />
Geschäftspolitik und unermüdlichen persönlichen<br />
Einsatz führt er das Unternehmen zu seiner heutigen<br />
Bedeutung.<br />
Herr Ing. Eibl war nicht nur ein erfolgreicher<br />
Unternehmer, sondern war sich immer dessen bewusst,<br />
dass die Mitarbeit in der Gemeinde, in<br />
Interessensvertretungen und in Verbänden notwendig<br />
ist.<br />
So war er Vizebürgermeister seiner Heimatgemeinde<br />
Schladming, war Mitglied des Innungsausschusses<br />
der Bauhilfsgewerbe Steiermark sowie<br />
über viele Jahre Obmann des Tennisclubs Schladming<br />
und vieles mehr.<br />
Ing. Eibl gehörte zu jenen immer seltener werdenden<br />
Unternehmern, die ihren Beruf in der ganzen<br />
Breite seiner Möglichkeiten ausgeübt und souverän<br />
beherrscht haben.<br />
Alle seine Kollegen, seine Freunde und Partner<br />
werden sein Andenken in Ehren halten.<br />
Baurat hc DI Walther Wessiak<br />
19
20<br />
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