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STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...

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AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 21<br />

trieb derartiger Anlagen zuständig war, werden<br />

heute zunehmend Verfahrenstechniker gesucht<br />

mit einer guten Grundlagenausbildung sowohl im<br />

Bereich der Wärmetechnik als auch im Bereich<br />

der Verfahrenstechnik. Außer den nach wie vor<br />

zentralen Problemstellungen zu den Grundlagen<br />

der Verbrennung, der Wärmeübertragung und der<br />

Fluiddynamik von Ein- und Zweiphasenströmungen<br />

sind beispielsweise Teilfragen aus den komplexen<br />

Anwendungsgebieten der Wasseraufbereitung, der<br />

Rauchgasfiltration zur Feststoffabscheidung in<br />

Zyklonen und keramischen Filtereinheiten sowie<br />

Fragen der Schadgasbeseitigung in Wäschern oder<br />

in Katalysatoren dazugekommen. Die verfahrenstechnische<br />

Industrie insgesamt, die Kältetechnik<br />

und die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik haben<br />

steigenden Bedarf an Ingenieuren mit einer sich<br />

ergänzenden verfahrenstechnisch/wärmetechnisch<br />

angelegten Ausbildung.<br />

Die Vorlesungen der Technischen Wahlpflichtfächer<br />

sind deshalb so ausgewählt worden, dass Studierende<br />

der Studienrichtung Verfahrenstechnik die<br />

Möglichkeit haben, sich in der Vertiefungsrichtung<br />

Energieverfahrenstechnik das notwendige zusätzliche<br />

Grundlagenwissen anzueignen. Die Schwerpunkte<br />

liegen bei den verfahrenstechnischen und<br />

wärmetechnischen Problemstellungen und nicht bei<br />

den Maschinen.<br />

4.1.4 Schwerpunkt Mechanische Verfahrenstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.–Ing. M. Modigell<br />

Die Mechanische Verfahrenstechnik befasst sich<br />

mit allen verfahrenstechnischen Prozessen, die<br />

unter der Einwirkung mechanischer Kräfte oder<br />

Kraftfelder ablaufen. Die unter diese allgemeine<br />

Definition fallenden Grundoperationen sind das<br />

Transportieren, das Zerkleinern und Agglomerieren,<br />

das Trennen und Mischen. Anwendungsbeispiele<br />

für diese Operationen sind der hydraulische oder<br />

pneumatische Transport, Brechen, Mahlen oder<br />

Schneiden, Granulieren oder Tablettieren, Sieben,<br />

Filtrieren oder Zentrifugieren und Rühren, Kneten,<br />

Emulgieren oder Zerstäuben.<br />

In einer verfahrenstechnischen Prozesskette schaffen<br />

diese Operationen zum einen die Voraussetzung<br />

dafür, dass die thermischen, chemischen oder<br />

biochemischen Prozesse, die von molekularen<br />

Triebkräften mit kurzen Reichweiten bestimmt<br />

werden, überhaupt technisch nutzbar durchgeführt<br />

werden können: Kompakte Massen werden in kleine<br />

Partikel zerteilt, um große Oberflächen zu schaffen,<br />

Reaktionspartner werden durch Herantransport<br />

und Mischen in intensiven Kontakt gebracht. Zum<br />

anderen werden im Anschluss des thermischen<br />

oder chemischen Prozessschrittes durch mechanische<br />

Operationen die Reaktionsprodukte aus<br />

Reaktionsgemischen abgetrennt und in eine leicht<br />

handhabbare Form gebracht: Partikel oder Tropfen<br />

werden aus fluiden Phasen entfernt und durch<br />

Agglomerationsverfahren zu größeren Aggregaten<br />

vereinigt.<br />

Diese kurze Darstellung zeigt die vielfältigen<br />

Aufgabenstellungen der Mechanischen Verfahrenstechnik.<br />

Sehr häufig sind die zu behandelnden<br />

Stoffsysteme mehrphasig und können aus festen und<br />

fluiden oder nur aus fluiden Phasen gebildet werden.<br />

Die Spanne der Durchmesser der Partikel der dispersen<br />

Phase, die auftreten können, ist enorm groß:<br />

Sie reicht von 0,01 mm wie im Fall der Abtrennung<br />

von Viren bei der Reinstluftherstellung bis zu etwa<br />

1 m bei der Zerkleinerung von Gesteinsbrocken.<br />

Zur Mechanischen Verfahrenstechnik gehört hier<br />

in Aachen die Rheologie. Diese Ingenieurswissenschaft<br />

beschäftigt sich mit den Fließeigenschaften<br />

von Stoffen, oder genauer ausgedrückt, mit den Verformungseigenschaften<br />

von Materie unter dem Einfluss<br />

äußerer Kräfte.<br />

4.1.5 Schwerpunkt Prozesstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. W. Marquardt<br />

Angesichts komplexer werdender Prozesse wird<br />

in der Verfahrenstechnik verstärkt Wert auf ein<br />

ganzheitliches Systemverständnis gelegt, das als<br />

Grundlage für die Prozessentwicklung unabdingbar<br />

ist. Der Tatsache, dass die Relevanz der Prozesstechnik<br />

in den vergangenen Jahren stark gestiegen<br />

ist, wird in der Diplomprüfungsordnung mit einer<br />

eigenen Vertiefungsrichtung Rechnung getragen.<br />

Als wichtige Grundlage vermittelt die Vorlesung<br />

Modellbildung und Analyse verfahrenstechnischer<br />

Prozesse dem Ingenieur modellgestützte Analyseverfahren<br />

für stationäres und dynamisches

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