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Gemeindebrief März-Mai - Kirchengemeinde Schwabach-St. Martin

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2,1 Millionen <strong>St</strong>unden pro Monat!<br />

Schwerpunktthema<br />

Ehrenamtliches Engagement in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern<br />

Von Februar bis Juni 2012 hat das Institut für<br />

Praxisforschung und Evaluation an der Evang.<br />

Hochschule Nürnberg unter Leitung von Prof.<br />

Dr. Joachim König in 275 repräsentativ ausgewählten<br />

Gemeinden unserer Landeskirche insgesamt<br />

10.600 Ehrenamtliche befragt. Mit den<br />

Ergebnissen besteht jetzt die Möglichkeit, an<br />

der Weiterentwicklung der ehrenamtlichen Arbeit<br />

in unserer Kirche, in den Dekanaten und in<br />

den Gemeinden zu arbeiten. Hier ein paar ausgewählte<br />

erste Ergebnisse:<br />

Demographie: Es sind insgesamt knapp<br />

150.000 Menschen, die in der Evang.-Luth.<br />

Kirche in Bayern ehrenamtlich arbeiten und<br />

– allein quantitativ gesehen – enorm viel Arbeit<br />

mit Zielgruppen, in Gemeindeleitung und<br />

Verwaltung, im Bereich der Kirchenmusik und<br />

Gottesdienstgestaltung und in vielen Projekten<br />

erbringen: Wir sind bei der Zählung der geleisteten<br />

Arbeitszeit auf ca. 2,1 Mio. <strong>St</strong>unden pro<br />

Monat gekommen. Das entspricht, zum Vergleich,<br />

rein zeitlich gesehen, dem Aufwand,<br />

der monatlich in mehr als 12.000 Vollzeitstellen<br />

erbracht wird. 53 % der ehrenamtlich Mitarbeitenden<br />

in der Kirche leisten zusätzlich<br />

einen zivilgesellschaftlichen Beitrag durch ihr<br />

Engagement in Vereinen, Wohlfahrtsverbänden,<br />

Initiativen, in Bildung und Politik. Knapp<br />

70 % der Ehrenamtlichen sind Frauen, das Alter<br />

liegt durchschnittlich bei 52 Jahren. D.h., die<br />

hier Engagierten sind weiblicher und älter als<br />

es im bayerischen Landesdurchschnitt der Fall<br />

ist. Und es ist auffällig, dass höhere Schul- und<br />

Bildungsabschlüsse signifikant überrepräsentiert<br />

sind.<br />

Motive: Ehrenamt soll nach Ansicht der Befragten<br />

in erster Linie Spaß und Freude machen. Andere<br />

wichtige Motive sind: „Ich will mit anderen<br />

zusammen etwas tun“, „ich möchte in meiner<br />

Verantwortung als Christ handeln“, „ich will etwas<br />

Sinnvolles in der Freizeit tun“ und „ich will<br />

Gesellschaft insgesamt mit gestalten“. Interessant<br />

ist auch: 1/3 der Befragten engagiert sich,<br />

um die Kirche zu verändern, und das sind vor<br />

allem die Kirchenvorsteherinnen, die ja auch<br />

große Mitsprachemöglichkeiten haben – und<br />

es sind die eher Jüngeren, die da Mitverantwortung<br />

und Mitbestimmung lernen und auch für<br />

sich in Anspruch nehmen wollen.<br />

Zugangswege: Der wichtigste Weg zum Ehrenamt<br />

führt in der Regel über persönliche Kontakte<br />

– über die berühmte Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

wird man von Ehrenamtlichen oder von<br />

Hauptamtlichen angesprochen. Ein Drittel der<br />

Befragten sucht sich aber seine Tätigkeit auch<br />

ganz gezielt persönlich und eigen initiativ aus<br />

und überlegt dabei sehr genau, welche Aufgabe<br />

zur eigenen Lebenslage gerade am besten<br />

passt. Die Medien und auch die Ehrenamtsbörsen<br />

werden zur Gewinnung neuer Mitarbeitenden<br />

dagegen vergleichsweise viel weniger<br />

genutzt.<br />

Rahmenbedingungen: Da hat sich vor allem<br />

eines bestätigt: Die „Dankeskultur“ ist in der<br />

Kirche sehr ausgeprägt. Aber es hat sich auch<br />

ganz klar gezeigt: Danke sagen alleine reicht<br />

nicht mehr aus. Bei einigen Rahmenbedingungen<br />

besteht eindeutig Handlungsbedarf: Vor<br />

allem die zeitlich bedingten Grenzen müssen,<br />

dem Wunsch der Befragten nach, besser berücksichtigt<br />

werden: Zum Beispiel im Hinblick<br />

auf die Vereinbarkeit mit Schule in der Jugendarbeit,<br />

mit dem Beruf, mit der Familie und bei<br />

gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder<br />

auch mit Blick auf andere ehrenamtliche Tätigkeiten,<br />

etwa in Vereinen oder in der Politik.<br />

Insgesamt hat sich andererseits aber auch gezeigt:<br />

Die aller meisten Ehrenamtlichen fühlen<br />

sich – inhaltlich gesehen – mit ihrer Aufgabe<br />

weder über- noch unterfordert. D. h., die Passgenauigkeit,<br />

das sogenannte Matching zwischen<br />

den Engagierten und ihren Aufgaben ist<br />

weitgehend in Ordnung.<br />

Arbeitsbereiche und Verbundenheit: Kirche<br />

bietet für jede Lebenslage ein passendes Engagementfeld.<br />

Eltern engagieren sich z.B. oft<br />

in der Kinder- und Jugendarbeit, vom Kindergottesdienst<br />

angefangen bis zur Konfirmandenarbeit.<br />

Interessant dabei ist vor allem: Für<br />

rund 40 % spielt Religiosität und Spiritualität in<br />

ihrer Tätigkeit eine eher kleine oder gar keine<br />

Rolle. Für sie steht in erster Linie das Engage-<br />

3<br />

Schwerpunktthema: Ehrenamt

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