Ausgabe 18 - AGKAMED
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15 + 10 + 60:<br />
Drei Gründe zum Feiern<br />
Als vor 15 Jahren die ersten Kardiologen<br />
auf die Idee kamen, gemeinsam medizinischen<br />
Sachbedarf zu ordern, war ihnen sicher nicht<br />
bewusst, welche Kreise dieser Impuls einmal<br />
ziehen würde. Die Geschichte ist bekannt: Aus<br />
der „Arbeitsgemeinschaft Kardiologie und medizinischer<br />
Sachbedarf“ wuchs eine Organisation,<br />
die zzt. 126 Mitgliedshäuser im Beschaffungs-<br />
wesen durch zentralen Einkauf von Produkten<br />
und Investitionsgütern für den Klinikbetrieb<br />
und 70 Altenheime betreut: Die <strong>AGKAMED</strong>.<br />
1998 übernahm Ulrich Schiedek eine leitende<br />
Funktion in der Arbeitsgemeinschaft und gestaltete<br />
gemeinsam mit Vorstand, Mitarbeitern<br />
und Verantwortlichen in den Kliniken während<br />
der vergangenen Fortsetzung auf Seite 2<br />
Jahrgang 2008<br />
<strong>18</strong><br />
--- No <strong>18</strong> --- www.agkamed.de<br />
Inhalt<br />
Geprüfte Vorteile. . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3<br />
Sparpotenziale von Wirtschaftsprüfern belegt<br />
Wachstum in allen Regionen . . . . . . . . . . .Seite 4<br />
Neue Mitgliedshäuser der <strong>AGKAMED</strong><br />
Impulse aus verwandten Disziplinen . . . . . .Seite 6<br />
Das Kompetenz-Center Gefäßmedizin<br />
Lebensmittel europaweit ausgeschrieben . . .Seite 8<br />
Nicht nur sauber, sondern umfassend. . . . . .Seite 9<br />
Das neue Kompetenz-Center Wäsche<br />
News aus den Mitgliedshäusern . . . . . . . . Seite 10<br />
Einsparen bei Lieferung und Lager . . . . . . Seite 12<br />
Das Logistik-Modellprojekt der Hochtaunus-Kliniken<br />
Deutschland wird ausgeschrieben . . . . . . . Seite 14<br />
Warten auf verbindliche Urteile . . . . . . . . Seite 15<br />
Aktuelle Infos zum Europäischen Vergabeverfahren<br />
Investitionen bündeln – Kosten optimieren. . Seite 16<br />
Menschen in der <strong>AGKAMED</strong> . . . . . . . . . . . Seite <strong>18</strong><br />
Neue Mitgliedshäuser und Terminkalender. . Seite 20<br />
Neuwahlen der Aufsichtsräte<br />
Ablauf der dreijährigen Amtszeit<br />
Die dreijährige Amtszeit des Aufsichtsrates<br />
der <strong>AGKAMED</strong> Holding GmbH geht mit dem<br />
ablaufenden Jahr 2008 zu Ende. Daher stehen<br />
Neuwahlen der fünf Gesellschafter-Aufsichtsräte<br />
und der drei Fachaufsichtsräte (zwei Mediziner,<br />
ein Apotheker) an.<br />
In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> des KURIER werden<br />
wir detailliert zu den Wahlen berichten und Ihnen<br />
die aktuelle Besetzung des Aufsichtsrates<br />
vorstellen.
Kurier N 04/2008<br />
o 2 Kurier <strong>18</strong><br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
zehn Jahre ein Unternehmen, das heute für die<br />
angeschlossenen Mitgliedshäuser einen wichtigen<br />
Beitrag für wirtschaftlich effi zienten<br />
Betrieb in Kliniken sicherstellt.<br />
Bei der Gestaltung der Strukturen der<br />
<strong>AGKAMED</strong> kam Ulrich Schiedek die Erfahrung<br />
seiner berufl ichen Stationen zugute: Als verantwortlicher<br />
Leiter des Einkaufs bei Großunternehmen<br />
wechselte er in den Gesundheitsbereich,<br />
verfolgte vor allem das Ziel, ein stärkeres<br />
Bewusstsein für das „Unternehmen Krankenhaus“<br />
zu schaffen. Der Wettbewerbsdruck, der in<br />
der Industrie zu optimierten Prozessen sowohl<br />
im Einkauf als auch in der Produktion führte,<br />
stellte sich mit den Reformen des Gesetzgebers<br />
ebenso im Gesundheitsbereich ein. Krankenhäuser<br />
sind zunehmend mit der Thematik<br />
konfrontiert, Leistungen im Gesundheitswesen<br />
wirtschaftlich effi zient zu erbringen - bei gleich<br />
bleibend hoher Qualität der Versorgung von<br />
Patienten.<br />
15 Jahre <strong>AGKAMED</strong>, 10 Jahre prägende Arbeit<br />
in leitender Funktion und die Vollendung<br />
des 60. Lebensjahres von Ulrich Schiedek sind<br />
der Anlass zu feiern. Am 10. April begrüßt die<br />
<strong>AGKAMED</strong> Gäste aus der Industrie und den Gremien<br />
des Hauses, um gemeinsam auf die Erfolge<br />
eines motivierten Teams unter Leitung einer<br />
engagierten Persönlichkeit anzustoßen.<br />
Durch die Einführung betriebswirtschaftlichen<br />
Denkens im Krankenhaus, der Schaffung<br />
gemeinschaftlichen Einkaufs unter Berücksichtigung<br />
der Interessen von Medizinern wie<br />
Kaufl euten und der Intensivierung des Informationsaustauschs<br />
ist die <strong>AGKAMED</strong> zu einer<br />
Gemeinschaft gewachsen, deren Leistungsfähigkeit<br />
sich schon eindrucksvoll in den stetig<br />
steigenden Mitgliederzahlen abbildet. Das<br />
Wachstum der <strong>AGKAMED</strong> entstand jenseits der<br />
Komfortzone – dieses Motto leben die Geschäftsführer<br />
Ulrich Schiedek und Dr. Oliver Gründel,<br />
die gesamte Mannschaft der Zentrale in der<br />
Essener Ruhrallee und die engagierten Mitarbeiter<br />
in den Arbeitskreisen der <strong>AGKAMED</strong>. Der<br />
„Feiertag“ in Essen steht daher ganz im Zeichen<br />
des Engagements aller Mitarbeiter der Zentrale<br />
und der Mitglieder in den Kompetenz-Centern,<br />
die wichtige Basisarbeit für effi ziente und qualitativ<br />
hochwertige medizinische Versorgung<br />
leisten.<br />
Ulrich Schiedek und Dr. Oliver Gründel<br />
leiten gemeinsam mit Rechtsanwalt Dieter<br />
Quack die Geschäfte der <strong>AGKAMED</strong> GmbH.
Kurier 04/2008<br />
No <strong>18</strong><br />
Geprüfte Vorteile<br />
Was bringt eine Mitgliedschaft in einer<br />
starken Einkaufsgemeinschaft? Diese Frage<br />
hat die <strong>AGKAMED</strong> als Auftrag formuliert:<br />
Wie lassen sich die Vorteile im Rahmen<br />
des gemeinsamen Einkaufs anhand der<br />
Preisentwicklung darstellen?<br />
Zu Beginn der Mitgliedschaft der Caritasträgergesellschaft<br />
West gGmbH (CTW) mit Sitz in<br />
Düren wurde vereinbart, eine Sonderprüfung in<br />
Form einer Stellungnahme zu den fi nanziellen<br />
Auswirkungen einer Umstellung des Warenbezugs<br />
im Bereich des medizinischen Sachbedarfs<br />
durch die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Solidaris Revisions-GmbH durchführen<br />
zu lassen.<br />
Ziel war eine genaue Analyse der Einsparpotenziale<br />
eines Krankenhauses – in diesem ausgesuchten<br />
Fall der CTW-Krankenhausgruppe<br />
mit fünf Kliniken – die durch den Beitritt zur<br />
Einkaufsgemeinschaft <strong>AGKAMED</strong> erzielt werden<br />
können. Als Vergleichszeitraum wurden<br />
die kompletten Geschäftsjahre 2006 (vor dem<br />
Beitritt zur <strong>AGKAMED</strong>) sowie 2007 (als Mitglied<br />
der <strong>AGKAMED</strong>) herangezogen.<br />
Nach der Datenerhebung (Abzug der mengenbezogenen<br />
Umsatzzahlen sowie Abzug der Preis-/<br />
Konditionssätze) wurde als Ergebnis der Datenberechnung<br />
eine Gesamtersparnis in der<br />
Größenordnung einer mittleren sechsstelligen<br />
Summe ermittelt.<br />
Dieses Einsparergebnis beruhte ausschließlich<br />
darauf, dass das eingesetzte Produktspektrum<br />
der Krankenhaus-Gruppe 1:1 im Rahmen des<br />
<strong>AGKAMED</strong>-Sortiments verglichen wurde. Bei den<br />
Einsparungen waren Bonus-Rückvergütungen<br />
hier noch nicht berücksichtigt. Durch<br />
die umfassende Beratung der <strong>AGKAMED</strong><br />
im strategischen Einkauf konnten durch<br />
Sortimentswechsel weitergehende Ersparnisse<br />
realisiert werden.<br />
Dieses Beispiel zeigt deutlich das Potenzial für<br />
effi zienteres Wirtschaften im Gesundheitsbereich.<br />
Das Ergebnis der Analyse ist, selbst bei<br />
spezifi scher Betrachtung der individuellen Situation<br />
der CTW, ein deutliches Zeichen dafür,<br />
dass vergleichbare Einrichtungen in gleicher<br />
Weise von den Leistungen des strategischen Einkaufs<br />
der <strong>AGKAMED</strong> profi tieren. Allen an diesem<br />
Prozess Beteiligten ist klar, dass durch weitere<br />
Optimierung der Prozesse und Bündelung der<br />
Produktgruppen zusätzliche Einsparungen erzielt<br />
werden können.<br />
Der abgeschlossene 10-seitige Ergebnisbericht<br />
der Solidaris Revisions-GmbH liegt nun vor und<br />
dokumentiert schwarz auf weiß das Potenzial,<br />
das durch gemeinsame Beschaffung von Medikalprodukten<br />
erzielt werden kann. Für die AG-<br />
KAMED ist der Bericht ein wichtiger Baustein<br />
und Argumentationsgrundlage in Gesprächen<br />
mit Mitgliedshäusern sowie mit neuen Interessenten<br />
- Krankenhäusern, die in Zukunft durch<br />
intelligenten, strategischen Einkauf ihre Position<br />
stärken und ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
erhalten wollen.<br />
3
4<br />
Neue Mitgliedshäuser in der <strong>AGKAMED</strong><br />
Wachstum in allen Regionen<br />
Der Rhein ist das verbindende Element der<br />
Standorte von drei neuen Mitgliedskrankenhäusern<br />
der <strong>AGKAMED</strong>. In Speyer fusionierten<br />
2004 die Evangelische Diakonissenanstalt und<br />
das Stiftungskrankenhaus der Stadt und treten<br />
seither gemeinsam als Diakonissen-Stiftungskrankenhaus<br />
Speyer auf. An zwei Standorten,<br />
dem ehemaligen Diakonissenkrankenhaus in<br />
der Hilgardstraße 26, und dem ehemaligen<br />
Stiftungskrankenhaus der Spitalgasse 1, stehen<br />
den Patienten und ihren Angehörigen alle medizinischen<br />
und pfl egerischen Dienstleistungen<br />
zur Verfügung, die von einer modernen Klinik<br />
erwartet werden. Das Krankenhaus verfügt an<br />
beiden Standorten über insgesamt 410 Betten<br />
und 22 tagesklinische Plätze.<br />
Die Theresienkrankenhaus und St. Hedwig-Klinik<br />
GmbH in Mannheim gehört zu den<br />
neuen Mitgliedern der Einkaufsgemeinschaft.<br />
Die ehemals eigenständigen Häuser arbeiten<br />
seit dem Zusammenschluss 1995 unter einer<br />
gemeinsamen Träger-Gesellschaft zusammen.<br />
Beide Kliniken nahmen den Betrieb im Jahre<br />
1929 auf. Die St. Hedwig-Klinik war eine reine<br />
Frauenklinik in Trägerschaft der Schwestern<br />
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
vom göttlichen Erlöser vom Kloster Maria Hilf<br />
in Bühl. Das Theresienkrankenhaus dagegen<br />
stand in Trägerschaft der Freiburger Ordensgemeinschaft<br />
der Barmherzigen Schwestern<br />
vom heiligen Vinzenz von Paul.<br />
Heute wird die optimale medizinische und<br />
pfl egerische Versorgung der Bevölkerung als<br />
christlicher Auftrag verstanden. Der Leitspruch<br />
„Gemeinsam die Zukunft gestalten“ steht für<br />
die enge Zusammenarbeit der einzelnen Berufsgruppen,<br />
vom ärztlichen Dienst über die<br />
Pfl ege bis hin zum Sozialdienst.<br />
Das Evangelische Krankenhaus in Köln-Kalk<br />
wurde bereits 1904 auf Initiative der Evangelischen<br />
Gemeinde erbaut. Der moderne Klinikbau<br />
entstand in den 70er Jahren und wurde<br />
für die gehobene Versorgung von fast 400<br />
Patienten konzipiert und eingerichtet. Heute<br />
verfügt das Krankenhaus über 6 Hauptabteilungen<br />
(Innere Medizin, Geriatrie, Chirurgie,<br />
Frauenklinik, Anästhesie, Radiologie) mit zwei<br />
Intensivstationen, einer physikalischen Therapieabteilung<br />
sowie zwei Belegabteilungen<br />
(HNO, Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie). Eine<br />
eigenständige kardiochirurgische Klinik sowie<br />
eine kardiologische Gemeinschaftspraxis mit<br />
allen Möglichkeiten der diagnostischen und<br />
interventionellen Kardiologie sind dem Haus<br />
angegliedert. Somit wird eine Betreuung der<br />
Patienten auf hohem medizinischem und technischem<br />
Niveau gewährleistet.
Kurier 04/2008<br />
No <strong>18</strong><br />
Im Städtischen Krankenhaus Eisenhüttenstadt<br />
stehen insgesamt 57 Ärztinnen und<br />
Ärzte sowie 178 Schwestern und Pfl eger für<br />
die Betreuung von Patienten der Region bereit.<br />
Für die Patienten wird in den Fachabteilungen<br />
Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, Chirurgie<br />
(Traumatologie und Visceralchirurgie),<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Geriatrie,<br />
Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin und<br />
Psychiatrie eine optimale Versorgung angeboten.<br />
Außerdem verfügen die Fachabteilungen<br />
Geriatrie und Psychiatrie über eine Tagesklinik.<br />
Seit 2001 verfügt das Haus über ein von der<br />
Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin offi -<br />
ziell anerkanntes Schlafmedizinisches Zentrum.<br />
Die Spezialisten des Fachbereiches arbeiten eng<br />
mit dem Schlafmedizinischen Zentrum der Charité<br />
in Berlin zusammen.<br />
Mit zwei Kliniken gehört die Krankenhaus<br />
Märkisch-Oderland GmbH zum Kreis der Einkaufsgemeinschaft.<br />
Die Kliniken in Strausberg<br />
und Wriezen fusionierten im Jahr 2000 und<br />
stellen seitdem gemeinsam die medizinische<br />
Grundversorgung der Region mit insgesamt 348<br />
Bettenplätzen in den Fachrichtungen Chirurgie<br />
(Allgemein- und Unfallchirurgie, Orthopädie),<br />
Innere Medizin und Gynäkologie/Geburtshilfe<br />
sicher.<br />
Das Krankenhaus Strausberg verfügt über<br />
eine Kapazität von 230 Bettenplätzen. Neben<br />
der medizinischen Versorgung des Hauses<br />
fi nden sich auf dem Klinikgelände zahlreiche<br />
Praxen niedergelassener Ärzte, eine Apotheke,<br />
eine orthopädische Werkstatt, Hörgeräteakustiker,<br />
Hauskrankenpfl ege sowie eine<br />
Dialyseeinrichtung.<br />
In der Klinik Wriezen profi tieren Patienten<br />
heute von der im Jahr 2004 durchgeführten<br />
Modernisierung des Hauses, die neben verbesserten<br />
Umgebungsbedingungen auch für ein<br />
erweitertes medizinisches Leistungsprofi l<br />
sorgte. Neben dem Ausbau des orthopädischen<br />
Leistungsangebotes hat insbesondere die Klinik<br />
für Innere Medizin ein Leistungsprofi l entwickelt,<br />
das deutlich über das eines Grundversorgungshauses<br />
hinausgeht.<br />
Kontakt:<br />
Diakonissen-Stiftungskrankenhaus Speyer<br />
Hilgardstraße 26<br />
67343 Speyer<br />
Telefon: 06232 22-0<br />
E-Mail: info@diakonissen-speyer.de<br />
Internet: www.diakonissen-speyer.de<br />
Evangelisches Krankenhaus Kalk gGmbH<br />
Buchforststraße 2<br />
51103 Köln<br />
Telefon: 0221 8289-0<br />
Telefax: 0221 8289-5494<br />
Internet: www.evkk.de<br />
Krankenhaus Märkisch-Oderland GmbH<br />
Prötzeler Chaussee 5<br />
15344 Strausberg<br />
Telefon: 03341 52-0<br />
Telefax: 03341 22138<br />
E-Mail: info@khmol.de<br />
Internet: www.krankenhaus-mol.de<br />
Städtisches Krankenhaus<br />
Eisenhüttenstadt GmbH<br />
Friedrich-Engels-Straße 39<br />
15890 Eisenhüttenstadt<br />
Telefon: 03364 5450<br />
Telefax: 03364 543705<br />
E-Mail:<br />
krankenhaus-eisenhuettenstadt@khehst.de<br />
Internet: www.khehst.de<br />
Theresienkrankenhaus<br />
und St. Hedwig-Klinik GmbH<br />
Bassermannstraße 1<br />
68165 Mannheim<br />
Telefon: 0621 424-0<br />
Telefax: 0621 424-4469<br />
E-Mail: info@theresienkrankenhaus.de<br />
Internet: www.theresienkrankenhaus.de<br />
5
6<br />
Das Kompetenz-Center Gefäßmedizin<br />
Impulse aus verwandten Disziplinen<br />
Im Kompetenz-Center Gefäßmedizin<br />
wird nicht allein an der Optimierung des<br />
Einkaufs von medizinischem Sachbedarf<br />
gearbeitet. Sondern auch der Austausch<br />
von Erfahrungen mit Kollegen aus<br />
verwandten Fachbereichen gesucht, um<br />
effi zientere Behandlungsmöglichkeiten<br />
und somit Optimierungspotenzial für die<br />
Prozesse in der Klinik zu generieren.<br />
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
Zu den aktuellen Entwicklungen in seinem Fachbereich<br />
nimmt Reinhard Stein, Leiter des Wirtschafts-<br />
und Versorgungsdienstes des Alfried<br />
Krupp-Krankenhauses in Essen, Stellung.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Wie haben sich in den<br />
vergangenen Jahren, in denen Sie im<br />
Kompetenz-Center Gefäßmedizin mitwirkten,<br />
die Arbeitsschwerpunkte entwickelt?<br />
Reinhard Stein: Zu Beginn meiner Tätigkeit<br />
konzentrierten sich die Arbeiten zunächst<br />
rein auf den Bereich der Gefäßchirurgie. Im<br />
Laufe der Zeit beteiligten sich neue, verwandte<br />
Fachdisziplinen in den Krankenhäusern an unserer<br />
Arbeit: die Angiologie, die interventionelle<br />
Radiologie und seit einem Jahr der Bereich der<br />
Neuro radiologie. Das unterscheidet unseren<br />
Arbeitskreis von anderen Kompetenz-Centern:<br />
Wir fördern und fordern aktiv den Prozess der<br />
interdisziplinären Kooperation.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Mit Ihnen kommt ein Spezialist<br />
aus dem Einkauf zu Wort. Können Sie<br />
uns aus Sicht des Kaufmanns die wichtigsten<br />
Eckpunkte der Arbeit im Kompetenz-Center<br />
beschreiben?<br />
Reinhard Stein: Kernaufgabe im kaufmännischen<br />
Bereich ist die Zusammenstellung des betriebswirtschaftlichen<br />
Datenmaterials. Wir bereiten<br />
aus kaufmännischer Sicht die Preisverhandlungsrunden<br />
mit den Anbietern von Medikalprodukten<br />
vor. Ein Großteil dieser Arbeit wird in der<br />
Zentrale der <strong>AGKAMED</strong> geleistet. Hier werden die<br />
produktspezifi schen Zahlen recherchiert und,<br />
nach Anbietern und Fachgebieten geordnet, zusammengestellt.<br />
Aufgabe im kaufmännischen<br />
Bereich ist es, dieses Material zu sichten und<br />
nach preislichen Gesichtspunkten im Wettbewerbsumfeld<br />
zu bewerten. Im Vorfeld klären wir<br />
außerdem bereits mit den Anwendern, welche<br />
Anbieter überhaupt den praktischen Anforde-
Kurier 04/2008<br />
No <strong>18</strong><br />
rungen der Ärzte und Pfl eger entsprechen, um<br />
dann in den Verhandlungsrunden die Gespräche<br />
konkret über Qualitätskriterien führen und<br />
steuern zu können. Auf diese Weise entsteht ein<br />
umfassendes kaufmännisches Marktscreening<br />
mit einer defi nierten Bandbreite der Verhältnisse<br />
Preis – Menge sowie Preis – Qualität. Nach<br />
diesen intensiven Vorbereitungen können wir<br />
gemeinsam mit den Anwendern und Ärzten die<br />
Preisgespräche zielorientiert gestalten.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Welchen Input fordert der<br />
Kaufmann von den Anwendern ein?<br />
Reinhard Stein: Uns ist wichtig, dass im klinischen<br />
Betrieb Beweglichkeit und Flexibilität<br />
beim Einsatz von Produkten gegeben ist. Das<br />
bedeutet die Bereitschaft, Produkte gleicher<br />
Qualität auszuprobieren und diese Artikel nach<br />
einer gefällten Kaufentscheidung tatsächlich<br />
einzusetzen. Im Bereich der Gefäßmedizin ist<br />
uns dies in Zusammenarbeit mit den Anwendern<br />
bisher sehr gut gelungen.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Welche Einsparpotenziale<br />
haben sich durch die Zusammenarbeit mit<br />
der <strong>AGKAMED</strong> für Ihr Haus ergeben?<br />
Reinhard Stein: Wir können keine generellen<br />
Zahlen nennen, da Mengen und Preise von Jahr<br />
zu Jahr variabel sind. Schätzungsweise nutzen<br />
wir jedoch ein Sparpotenzial von ca. 20% gegenüber<br />
dem herkömmlichen Einkauf.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Was sind die<br />
mittelfristigen Ziele der Arbeit Ihres<br />
Kompetenz-Centers?<br />
Reinhard Stein: Unsere Ziele decken sich mit<br />
den allgemeinen Zielvorstellungen in der AG-<br />
KAMED. Dazu gehört eine weitere Konzentration<br />
auf weniger Anbieter. Die Kooperation mit<br />
der Industrie soll weiterhin partnerschaftlich<br />
ausgebaut werden. Als Kunde ist uns wichtig,<br />
mit Lieferanten feste Verträge zu haben und<br />
verbindliche Abnahmemengen zusagen zu<br />
können.<br />
Gerade bei den verbindlichen Mengenzusagen für<br />
Hersteller wird unsere Arbeit derzeit komplexer,<br />
da im Bereich der medizinischen Lösungen die<br />
Innovationszyklen von Produkten immer kürzer<br />
werden. Diese Entwicklung erschwert natürlich<br />
die Bindung an feste Mengen. Daher verfolgen<br />
wir die Strategie, Vereinbarungen in den innovativen<br />
Bereichen der Industrie für einen<br />
Zeitraum von maximal einem Jahr zu treffen.<br />
Segmente, in denen der technologische Wandel<br />
weniger stark eingreift, werden im Zwei-Jahres-Turnus<br />
bearbeitet. Diese Vorgehensweise<br />
unterscheidet die <strong>AGKAMED</strong> auch von anderen<br />
Einkaufsverbünden. So wird gewährleistet, dass<br />
innovative Produkte zeitnah zum günstigen<br />
Preis zur Verfügung stehen können.<br />
In unserem Fachbereich, der Gefäßmedizin, ist<br />
uns besonders wichtig, die interdisziplinäre Arbeit<br />
weiter auszubauen und den fachübergreifenden<br />
Erfahrungsaustausch zu verbessern. Die<br />
Erfahrung dieser Arbeitsweise hat gezeigt, dass<br />
die Fachmediziner voneinander lernen können<br />
und dass ein Abgleich von Behandlungsmethoden<br />
sinnvoll ist. Diesen Prozess unterstützen wir<br />
aktiv und bieten daher in diesem Jahr erstmalig<br />
Workshops für Anwender an, bei denen Themen<br />
fachübergreifend behandelt werden und<br />
die Behandlungsmethoden der Fachmediziner<br />
gegenübergestellt werden. Das ist im Bereich<br />
der Gefäßmedizin für uns Kaufl eute spannend,<br />
weil diese interdisziplinäre Arbeitsweise die<br />
Sicht auf die Behandlungsmethoden öffnet,<br />
die im Prozess der Behandlung von Patienten<br />
zu effi zienterer Versorgung führen kann.<br />
Anwender haben zunächst allein ihr Fachgebiet<br />
im Fokus. Wir sehen es als unsere Aufgabe an,<br />
die Spezialisten aus den drei Fachbereichen ins<br />
Gespräch zu bringen und somit zu Lösungen zu<br />
kommen, die für den Patienten die Qualität in<br />
der Behandlung sicherstellen und gleichzeitig<br />
für das Unternehmen Krankenhaus mehr Effi -<br />
zienz schaffen. Unter dem Gesichtspunkt des<br />
Vergütungssystems der Krankenkassen können<br />
wir dauerhaft nicht allein über die Einsparungen<br />
am Preis von medizinischen Produkten bestehen,<br />
sondern auch die Optimierung der Behandlungsmethoden<br />
werden hierzu wichtige<br />
Beiträge leisten.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Was sind Ihre persönlichen<br />
Wünsche für die Arbeit im Kompetenz-<br />
Center?<br />
Reinhard Stein: Für die Zukunft ist es wichtig,<br />
die bestehenden Strukturen in den Häusern,<br />
besonders das ausgrenzende Denken in Fachdisziplinen,<br />
zu verändern. Wir haben Anregungen<br />
gegeben, dass sich der Gedanke, dass sich die<br />
Arbeitsweise unseres Kompetenz-Centers, auch<br />
immer mehr in den Häusern durchsetzt und<br />
stellen fest, dass fachübergreifende Kooperation<br />
auf dem Vormarsch ist. Die ersten Häuser<br />
sind bereits auf einem guten Weg. Wenn sich diese<br />
Entwicklung auf breiterer Basis durchsetzt,<br />
wäre das ein großer Erfolg: die Impulse aus den<br />
Kompetenz-Centern in die Klinik fortpfl anzen<br />
und zur Umsetzung bringen.<br />
Reinhard Stein,<br />
Leiter des<br />
Wirtschafts- und<br />
Versorgungsdienstes<br />
des Alfried Krupp-<br />
Krankenhauses in<br />
Essen<br />
7
8<br />
Lebensmittel europaweit ausgeschrieben<br />
Im Zuge der Umsetzung der neuen Vergaberichtlinien<br />
wurden vom Kompetenz-Center<br />
Lebensmittel in zwei „Marathon-Workshops“ in<br />
Essen und Landshut erstmals die Grundsteine<br />
für eine europaweite Ausschreibung von Lebensmitteln<br />
gelegt.<br />
Auf der Grundlage der bisherigen Umsatzstatistiken<br />
entwickelte das aus erfahrenen<br />
Küchenleitern und Einkäufern zusammengesetzte<br />
Kompetenz-Center ein Grundsortiment<br />
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
aus rund 1.000 Artikeln. Bei der Aufteilung in<br />
Lose wurden als Qualitätsmaßstab in der Gemeinschaftsverpfl<br />
egung besonders gängige<br />
Markenprodukte ausgewählt. Neben bisher gelisteten<br />
Produktgruppen wurde auf besonderen<br />
Wunsch der Anschlusshäuser die Belieferung<br />
mit Kaffee ausgeschrieben.<br />
Die festgelegten Kriterien für die Produkte<br />
und den Leistungsumfang stellen sicher, dass<br />
die Lieferantenauswahl in erster Linie nach<br />
Qualitätskriterien nachhaltig getroffen werden<br />
kann. So wird beispielsweise durch die geforderte<br />
Angabe von EAN-Codes der Produkte in<br />
den Angeboten die Basis für die Vereinfachung<br />
zukünftiger Preisvergleiche gelegt. Strikte<br />
Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Hygienerichtlinien<br />
durch die Lieferanten ist eine<br />
Minimalforderung. Seitens der <strong>AGKAMED</strong> GmbH<br />
wird im Vergabeverfahren vorgeschrieben, dass<br />
der Transport von Lebensmitteln mit Fahrzeugen,<br />
die über 3-Kammer-Kühlzonentrennung<br />
verfügen, innerhalb maximal 48 Stunden nach<br />
Bestellung erfolgt.<br />
Die von der <strong>AGKAMED</strong> zentral koordinierte<br />
Ausschreibung wurde bereits im Informationssystem<br />
für die europäische öffentliche Auftragsvergabe<br />
(SIMAP) veröffentlicht. Im Rahmen des<br />
dualen Vergabeverfahrens werden gleichzeitig<br />
Einkaufsverhandlungen für die nichtausschreibungspfl<br />
ichtigen frei-gemeinnützigen Häuser<br />
geführt. Die Ergebnisse beider Ausschreibungen<br />
werden Ende Mai während eines Anwendertreffens<br />
vorgestellt. Die Laufzeit der neuen<br />
Rahmenverträge beginnt voraussichtlich am<br />
01. Juli 2008.
Kurier 04/2008<br />
No <strong>18</strong><br />
Das neue Kompetenz-Center Wäsche<br />
Nicht nur sauber, sondern umfassend<br />
Dieser abgewandelte Slogan aus der Waschmittel-Werbung trifft auf<br />
das Kompetenz-Center Wäsche voll zu. Auf den ersten Blick ein Arbeitsbereich,<br />
dem im Krankenhausalltag keine besondere Aufmerksamkeit<br />
geschenkt wird. Bei genauerer Betrachtung wird klar: Die Versorgung<br />
mit hygienisch einwandfreien Textilien für das Personal ist längst nicht<br />
alles, was das neue Kompetenz-Center zu bearbeiten hat.<br />
Die Vorbereitungen für die gemeinsame Arbeit im neuen Kompetenz-<br />
Center laufen auf Hochtouren. Jürgen Aretz, Leiter Einkauf und Logistik<br />
der St. Augustinus-Kliniken in Neuss und Mitglied des Kompetenz-Centers,<br />
erläutert die Anforderungen in der Beschaffung von Wäsche im Krankenhausbetrieb.<br />
Warum ist Wäsche im Rahmen des gemeinsamen<br />
Einkaufs in der <strong>AGKAMED</strong> ein Thema?<br />
Jürgen Aretz: Bei der Bereitstellung von Wäsche ist der Versorgungsprozess<br />
in den Mitgliedshäusern sehr unterschiedlich. Es gibt nur noch<br />
wenige Kliniken mit eigener Wäscherei, die in der Regel jedoch nicht<br />
wirtschaftlich arbeiten können. Eine Vielzahl an Nutzungsmodellen wie<br />
bspw. Mietwäsche sowie die unterschiedlichen Anforderungen machen<br />
das Thema der Wäscheversorgung im Krankenhaus komplex.<br />
Die Anforderungen entstehen durch die Geschäftsbereiche, die sich<br />
in vielen Mitgliedshäusern nicht allein auf den Krankenhausbetrieb<br />
beschränken, sondern immer häufiger auch Behinderten-, Seniorenoder<br />
Pflegeeinrichtungen umfassen. Hier ist das Thema Wäsche noch<br />
einmal differenziert zu betrachten. Dabei reicht das Spektrum Textilien<br />
von der Tischdecke über die Arbeitskleidung bis hin zur persönlichen<br />
Bekleidung von Bewohnern, die individuell gereinigt werden muss. Arbeitsbekleidung<br />
ist relativ unproblematisch: sie wird von Mitarbeitern<br />
an einer Zentralstelle abgegeben und bearbeitet. Bei Raumtextilien wie<br />
Gardinen müssen komplexere Dienstleistungen wie Auf- und Abhängen<br />
gewährleistet werden.<br />
In Pflegeeinrichtungen wiederum ist sicherzustellen, dass den individuellen<br />
Bedürfnissen der Bewohner Rechnung getragen wird. Zudem<br />
ergeben sich bei Textilien immer wieder Sonderbereiche, die besondere<br />
Kompetenz bei der Ausführung von Reinigungs-Dienstleistung erfordern.<br />
In der Abteilung Geburtshilfe unseres Hauses wird aktuell von Bettwäsche<br />
auf Schlafsäcke umgestellt – eine vollkommen neue Herausforderung<br />
für Anbieter.“<br />
Bei der Sondierung des Marktes sind Jürgen Aretz zwei Faktoren wichtig.<br />
Zunächst gilt es, Anbieter zu finden, die den differenzierten Anforderungen<br />
mit Service aus einer Hand gerecht werden. Unter dem Aspekt der<br />
logistischen Versorgung wird es wichtig sein, Regionen zu definieren, in<br />
denen Anbieter in einem bestimmten Aktionsradius Häuser versorgen,<br />
da die Bereitstellung von Wäsche auch enorm hohe logistische Anforderungen<br />
stellt.<br />
Schwerpunkt: Qualität<br />
Der Fleck auf dem Kittel ist für einen Patienten ein schlechtes Zeichen:<br />
Daher ist Sauberkeit und Hygiene aller Textilien in Krankenhäusern<br />
für Patienten ein offensichtliches Qualitätsmerkmal. Die Anbieter der<br />
Dienstleistung werden daher mit hohen Ansprüchen in Sachen Reinigungs-Qualität<br />
sowie der Fähigkeit der Sortierung und der punktgenauen<br />
Belieferung mit hygienisch einwandfreien Textilien konfrontiert. Im<br />
Bereich der Betreuungseinrichtungen ist vor allen Dingen der Verlust<br />
von Kleidungsstücken zu vermeiden.<br />
Ziel des neuen Kompetenz-Centers, das sich derzeit im Aufbau befindet,<br />
ist zunächst die Sondierung des Marktes sowie der Anbieter. Aufgrund<br />
der komplexen logistischen Anforderungen und des Ziels, regionale<br />
Versorgung zu erreichen, sind auch die Verantwortlichen in den Mitgliedshäusern<br />
aufgerufen, bei der Suche nach geeigneten Partnern ihre<br />
Erfahrungen in die Arbeit des Kompetenz-Centers einzubringen. So soll<br />
für die Zukunft gewährleistet werden, für die Mitglieder der <strong>AGKAMED</strong><br />
Dienstleister zu gewinnen, die komplette Service-Pakete mit optimalem<br />
Preis-Qualitäts-Verhältnis gewährleisten können.<br />
9
10 Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
GLG startet Kampagne zu noch mehr Kundenorientierung<br />
Pflegedienst setzt auf verstärkte Schulungen für Mitarbeiter<br />
„Aus Befragungen von Patienten und Mitarbeitern<br />
wissen wir, dass es im Bereich der<br />
Kundenorientierung Entwicklungspotenzial<br />
gibt. Wir wollen die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter<br />
stärken, besser auf Patienten und<br />
deren Angehörige eingehen“, beschreibt<br />
GLG-Pflegedirektorin Christiane Reinefeldt<br />
die Idee zur intensiven Schulung des GLG-<br />
Pflegedienstes.<br />
Nahezu 1000 Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />
und -pfleger sind in den Krankenhäusern<br />
der GLG Gesellschaft für Leben und<br />
Gesundheit in Angermünde, Eberswalde und<br />
Prenzlau tätig. Mit einer Vortrags-, Seminarund<br />
Schulungsreihe werden sie noch besser<br />
für die Bedürfnisse und Erwartungen von Patienten<br />
und Angehörigen sensibilisiert. Dazu<br />
werden, zunächst am Klinikum Barnim, aus<br />
jeder Station und jedem Bereich Multiplikatoren<br />
ausgewählt, die in Intensivschulungen<br />
die Schwerpunktthemen der Kundenorientierung<br />
vertiefen. Gemeinsam mit den leitenden<br />
Pflegekräften werden die erworbenen Inhalte<br />
in die tägliche Praxis umgesetzt. Dazu gehört<br />
nicht nur, die Zufriedenheit der Patienten zu<br />
verbessern, sondern auch Kommunikationsfähigkeit<br />
und Konfliktmanagement.<br />
„Wir orientieren uns mit dieser Kampagne an<br />
der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger<br />
Menschen“, erklärt Christiane Reinefeldt.<br />
Dieses Positionspapier haben das Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend und das Bundesministerium für Gesundheit<br />
gemeinsam mit den Mitgliedern des<br />
„Runden Tisches Pflege“ erarbeitet und herausgegeben.<br />
„Wenn die Patientenzufriedenheit<br />
hoch ist, stärkt das auch die Motivation der<br />
Mitarbeiter – diese Wechselwirkung streben<br />
wir an“, sagt die Pflegedirektorin.<br />
Stiftungsklinikum erhielt „Unternehmenspreis Gesundheit 2007“<br />
Renate Hülsmann nimmt<br />
den Preis für herausragendes<br />
Engagement<br />
im betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement<br />
in Köln entgegen.<br />
Insgesamt elf vorbildliche Unternehmen wurden im Rahmen des BKK<br />
Kongresses „Wettbewerbsvorteil Gesundheit“ in Köln ausgezeichnet.<br />
Einziges Krankenhaus unter den Preisträgern war das Stiftungsklinikum<br />
Mittelrhein, Koblenz.<br />
Die Jury richtete ihr Augenmerk besonders auf die Themenfelder Ernährung,<br />
körperliche Aktivitäten, psychische Gesundheit und Tabakkonsum.<br />
Im SKM engagieren sich seit 2003 Führungskräfte als Anwälte<br />
für die Mitarbeitergesundheit. 2004 wurden Projekte zur Einführung<br />
betrieblicher Gesundheitsförderung und 2007 das aktuelle Projekt „Bewegte<br />
Pause“ mit dem DNGfK-Preis ausgezeichnet. Die Koordinatorin für<br />
Gesundheitsförderung im Stiftungsklinikum, Renate Hülsmann, freut<br />
sich besonders, dass das Krankenhaus mit dem „Unternehmenspreis<br />
Gesundheit 2007“ als Partner guter Praxis auch auf europäischer Ebene<br />
wahrgenommen wird. Immerhin waren unter den Preisträgern auch<br />
internationale Konzerne wie IBM, SAP oder Volkswagen.<br />
Gesunde Mitarbeiter in gesunden Unternehmen sind die Ziele von MOVE<br />
Europe, einer Initiative des Europäischen Netzwerks zur betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung (ENWHP). Der BKK Bundesverband koordiniert die<br />
zunächst bis 2009 angesetzte Kampagne sowohl in Deutschland als auch<br />
europaweit. Die Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, einen gesunden<br />
Lebensstil in der Arbeitswelt zu fördern.
Kurier 04/2008<br />
No <strong>18</strong><br />
PD Dr. Wolfgang Funk<br />
Chefarzt der Klinik für Anästhesie<br />
und operative Intensivmedizin<br />
EDV-gestützte OP-, Sturz-, Dekubitusund<br />
Schmerzdokumentation<br />
Beim 7. Forum der Kooperation für Transparenz<br />
und Qualität im Gesundheitswesen GmbH<br />
am 05.11.2007 in Berlin wurde das Klinikum<br />
St. Marien in Amberg mit dem KTQ AWARD 2007<br />
ausgezeichnet.<br />
Das Projekt „Implementierung einer EDV-gestützten<br />
OP-, Sturz-, Dekubitus- und Schmerzdokumentation“<br />
wurde im Klinikum für einen<br />
Zeitraum von 2,5 Monaten konzipiert und von<br />
vier Mitarbeitern der Klinik realisiert.<br />
Der Schwerpunkt lag auf der Betrachtung<br />
medizinischer Kernprozesse: Durch Gesamtprozessbetrachtung<br />
und -abbildung sollte der<br />
Dokumentationsaufwand niedrig bleiben, die<br />
Information allen Prozessbeteiligten an allen<br />
Orten zur Verfügung stehen. Weitere Ziele waren<br />
verbesserte Patientenorientierung, da aus<br />
diesem Projekt eine nachhaltigere Nutzung der<br />
Ressourcen, eine erhöhte Patientensicherheit<br />
und mehr Transparenz resultierten. Rund 750<br />
Mitarbeiter waren von dem Projekt betroffen,<br />
mehr als 100 Mitarbeiter wurden intensiv<br />
geschult. Nach einer Testphase von zwei<br />
Wochen wurde das Projekt in den Echtbetrieb<br />
überführt.<br />
Dr. Harald Hollnberger<br />
Oberarzt Anästhesie/<br />
Ärztlicher Qualitätsmanager<br />
Klinikum St. Marien Amberg: Ausgezeichnete Dokumentation<br />
Stand und Nutzen<br />
Die Daten werden für die ärztliche Weiterbildung,<br />
individuelle Leistungsverzeichnisse, zur<br />
Prozesssteuerung und zur Umsetzung einer Kostenträgerrechnung<br />
unter Berücksichtigung des<br />
Kernprozesses OP genutzt. Die Online-Erfassung<br />
vermeidet Datenverlust durch Verschwinden von<br />
Papier. Gerade im Bereich der Sturz- und Dekubituserfassung<br />
wird die Umsetzung nationaler<br />
Expertenstandards wesentlich unterstützt. Die<br />
Schmerztherapie kann in einem durchgehenden<br />
Workflow abgebildet werden – dies führt<br />
zu einer verbesserten Therapiesteuerung in<br />
diesem Bereich. Die Projektprogrammierung<br />
im Krankenhausinformationssystem wird in Zukunft<br />
anderen Kliniken zur Verfügung gestellt<br />
werden können.<br />
11
12<br />
Modellprojekt Logistik:<br />
Der Lösungsansatz der Hochtaunus-Kliniken<br />
Bei der Optimierung der Leistungsfähigkeit<br />
und der Suche nach Einsparmöglichkeiten im<br />
Betrieb einer Klinik kommen alle Arbeitsbereiche<br />
eines Hauses auf den Prüfstand. Ein weiteres<br />
Potenzial in der Reduzierung von Kosten<br />
in der Prozesskette von Krankenhäusern: die<br />
Logistik.<br />
„Etwa 10 bis 15% des Umsatzes muss eine<br />
Klinik für logistische Leistungen aufbringen“,<br />
beschreibt Andreas Senft, verantwortlich für<br />
Einkauf und Logistik bei den Hochtaunus-Kliniken,<br />
die Kostensituation für Transport, La-<br />
Einsparen bei Lieferung und Lager: Logistik im Fokus<br />
gerung und Bereitstellung von medizinischem<br />
Sachbedarf in Krankenhäusern.<br />
Startschuss für ein Modellprojekt zur Optimierung<br />
des Logistikaufwands war die Eingliederung<br />
eines Krankenhauses in den Verbund<br />
der Hochtaunus-Kliniken. „In diesem Haus gab<br />
es Handlungsbedarf, da eine Einkaufsabteilung<br />
fehlte. Lediglich ein Lager war vor Ort. Daher<br />
entstand die Frage: Wie kann man mit minimalen<br />
Mitteln die Logistik für diese Klinik realisieren?“,<br />
erläutert Andreas Senft die Ausgangslage<br />
des Projektes.<br />
Mit dem Logistik-Spezialisten Optiserv fand<br />
man einen Partner, der zentral zwischen den<br />
Standorten Usingen und Bad Homburg operierte.<br />
Der Einkauf für das neue Haus wurde<br />
zentral übernommen, das Lager aufgelöst und<br />
die Logistik über den Spezialisten organisiert.<br />
Zum Maßnahmenpaket gehörte die Einführung<br />
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
von EDV, die elektronische Artikelbestellung<br />
ermöglichte. Die Neuerungen wurden innerhalb<br />
von drei Monaten umgesetzt und durchliefen<br />
eine einjährige Testphase. Im Anschluss wurde<br />
auch das Materiallager des Krankenhauses Bad<br />
Homburg aufgelöst.<br />
Durch die Kooperation mit den Lahn-Dill-<br />
Kliniken wuchs der Artikelbestand noch weiter<br />
und führte in der Konsequenz dazu, auch diese<br />
Häuser in das Logistik-Konzept einzubinden.<br />
Der Nutzen für die Kliniken: weniger Kosten pro<br />
Artikel in der Beschaffung und Logistik.<br />
Logistische Herausforderungen bei der<br />
Versorgung von Krankenhäusern<br />
„Die logistischen Herausforderungen<br />
liegen zunächst in der Standardisierung des<br />
Artikelsortimentes, ausgewählte Produkte zu<br />
möglichst günstigen Preisen einzukaufen. Diese<br />
Aufgabe erfüllen wir im Rahmen der Arbeit mit<br />
der <strong>AGKAMED</strong>“, erklärt Andreas Senft. Feinarbeit<br />
vor Ort leisten Artikelkommissionen, die sich<br />
an der Arbeitsweise der Kompetenz-Center<br />
der <strong>AGKAMED</strong> orientieren und hausintern<br />
Sortimente ausarbeiten. „So minimieren wir<br />
unser Spektrum an Artikeln, um eine nahezu<br />
optimale Versorgung mit Artikeln und in der<br />
Logistik herbeizuführen”, ergänzt Senft.<br />
Hohe Anforderungen –<br />
enge Zusammenarbeit<br />
Für Birger Strutz, Geschäftsführer der Optiserv,<br />
stellt die Logistik kein Problem dar, die<br />
Lagerhaltung für die Hochtaunus-Kliniken muss<br />
jedoch hohen Ansprüchen genügen. „Wir lagern<br />
nicht allein A-Artikel, sondern haben auch ca.<br />
4.500 aktive Artikel, die sich permanent bewegen<br />
– und genau das ist die Herausforderung“,<br />
erklärt der Logistik-Fachmann.
Kurier 04/2008<br />
No <strong>18</strong><br />
Im Verbund der Hochtaunus-Kliniken werden<br />
derzeit fünf Häuser mit 1.600 Betten nach dem<br />
neuen Konzept versorgt. Die Erfüllungsquote<br />
im Artikelbereich liegt bei 96% – diese Quote<br />
wurde in einem herkömmlichen Krankenhaus-<br />
Lager nicht erreicht.<br />
Der Logistiker übernimmt die gesamte<br />
Disposition: er führt das Zentrallager und disponiert<br />
hier die Aufträge aller fünf Kliniken.<br />
Diese Aufgabenteilung entlastet die Kliniken<br />
erheblich, denn die Hauptarbeit mit den Zulieferern,<br />
der Bestellablauf, wird von der Logistik<br />
übernommen. Der Einkauf des Krankenhauses<br />
behält weiterhin die Verantwortung über Preisvereinbarungen<br />
sowie Produkt- und Lieferantenauswahl.<br />
Klar im Vorteil<br />
Die Vorteile für den Krankenhausbetrieb<br />
liegen klar auf der Hand. Zunächst entfällt die<br />
Kapitalbindung, die ein eigenes Lager nach sich<br />
zieht. Ebenso entfallen die Kosten für Personal<br />
und Bringdienste. Der Einkauf profitiert vom<br />
Freiraum für das Kerngeschäft: Produkte evaluieren,<br />
sowie Preisverhandlungen in den Sortimenten,<br />
die die Einkaufsgemeinschaft nicht<br />
abdeckt, und das Sortiment optimal gestalten.<br />
Die Disposition einzelner Produkte entfällt. Die<br />
Einsparungen, die in der Produktauswahl Effizienzpotenzial<br />
generieren, wiegen die Kosten<br />
des Logistikers bei Weitem auf.<br />
Arbeitsteilung und Vertrauen<br />
Im Fall der Hochtaunus-Kliniken steckt der<br />
Logistiker tief in den Prozessen, da dem Dienstleister<br />
auch das Vertrauen entgegengebracht<br />
wird, die „Durchläufer“ zu bewegen.<br />
Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten ist<br />
die Einbindung in die Arbeitsabläufe der Klinik,<br />
um durch Straffung und effiziente Gestaltung<br />
von Prozessen in der Kooperation Kapazitäten<br />
sinnvoll zu nutzen oder einzusparen. Dabei unterstützt<br />
die vollelektronische Auftragsabwicklung.<br />
Der Einkauf leitet Bestellungen als Auftrag<br />
an den Dienstleister, der die Daten verarbeitet,<br />
in die Kommissionierung gibt und an die bestellende<br />
Kostenstelle ausliefert.<br />
Zentral gelagert und optimal versorgt<br />
Im Verbund der Hochtaunus-Kliniken hat<br />
sich die Auslagerung der Logistik bewährt. Mit<br />
Ausnahme des OP gibt es kein zentrales Lager<br />
mehr für die einzelnen Häuser. Die Versorgung<br />
vor Ort erfolgt über die Einrichtung von sog.<br />
Modulschränken, die mit vordefinierten Mengen<br />
bestückt werden. Versorgungsassistenten<br />
übernehmen die organisatorische Arbeit auf<br />
den Stationen. So werden qualifizierte Krankenschwestern<br />
beispielsweise von der Arbeit<br />
der Bestellung entlastet und bekommen mehr<br />
Zeit, sich der Pflege von Patienten zu widmen.<br />
Mit der Einführung von OP-Komplett-Kits wurde<br />
eine weitere Straffung im Materialbereich<br />
herbeigeführt.<br />
Die Stationen verfügen in ihren Lagern<br />
weiterhin über ausreichende Bevorratung<br />
mit Material. Die Mengen sind auf einen durchschnittlichen<br />
Verbrauchszeitraum von fünf Tagen<br />
ausgelegt. Besondere Spitzen werden durch<br />
flexible Reaktion des Logistikers ausgeglichen.<br />
Dieser stellt auch sicher, 365 Tage im Jahr 24<br />
Stunden erreichbar zu sein, um im Notfall lieferfähig<br />
sein zu können.<br />
Aus dem Modell ist für die Hochtaunus-<br />
Kliniken ein Erfolgsprojekt geworden. Die<br />
Einsparungen in der Logistik liegen deutlich<br />
im zweistelligen Prozentbereich. Andreas Senft<br />
beschreibt die Entwicklung zusammenfassend:<br />
„Man begibt sich natürlich in eine Abhängigkeit<br />
und muss sich an neue Prozesse und veränderte<br />
Strukturen gewöhnen. Mitarbeiter haben gelernt,<br />
in der Materialbevorratung bewusster zu<br />
planen und sind so sensibilisiert für die neuen<br />
Prozesse. Im Ergebnis bleiben auch die Stationslager<br />
schlank.<br />
Was wir erreicht haben: Der Einkauf konzentriert<br />
sich mehr und mehr auf seine strategische<br />
Aufgabe sowie die Optimierung der<br />
internen Prozesse. Der Dienstleister optimiert<br />
die externen Prozesse. So erreichen wir das<br />
beste Ergebnis für beide Seiten – eine klassische<br />
Win-Win-Situation.“<br />
13
14<br />
Kolumne zum Europäischen Ausschreibungsrecht<br />
Deutschland wird ausgeschrieben<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
Ach, war das schön. Damals im Jahr 1990. Selig<br />
lagen sich Ost und West in den Armen. Günter<br />
Schabowski hatte gerade mit seinem historischen<br />
Versprecher die Grenzen gesprengt.<br />
Rotz und Wasser haben wir geheult und Bananen<br />
auf fahrende Züge geworfen. Deutschland hatte<br />
wieder zusammengefunden! Die DDR war wieder<br />
zu Hause! Richtig so! Auch Recht so?<br />
Die deutsche Wiedervereinigung war ein Akt ungeheuren<br />
Rechtsbruchs! Ein grobes Rechtsfoul.<br />
An den wichtigen Verhandlungstischen hatten<br />
wichtige Leute gesessen und hatten wichtige<br />
Verträge gemacht Aber beim größten Einkauf<br />
der deutschen Geschichte saß kein einziger<br />
Einkäufer mit am Tisch. Wieder einmal war<br />
der Einkauf in wichtige Entscheidungen nicht<br />
einbezogen. Mit fatalen Folgen. Europäisches<br />
Ausschreibungsrecht wurde grob missachtet.<br />
Die Vergabe der DDR an die Bundesrepublik<br />
Deutschland erfolgte in einem freihändigen<br />
Vergabeverfahren. Ohne europaweite Ausschreibung!<br />
Da platzt dem gesetzkonformen Einkäufer<br />
doch Schlips mitsamt Kragen! Wer sagt denn,<br />
dass die Bundesrepublik Deutschland wirklich<br />
das günstigste Angebot gemacht hat? Vielleicht<br />
hätten die Luxemburger Banker ein paar Milliarden<br />
mehr auf den geschichtsträchtigen Verhandlungstisch<br />
geblättert. Vielleicht hätte der<br />
stolze Freistaat Bayern die DDR ja gerne ganz<br />
alleine gekauft und hätte den Transrapid gleich<br />
bis Rostock weitergebaut.<br />
Der wieder einmal sträfl ich übergangene Einkäufer<br />
nimmt es mit Verbitterung zur Kenntnis.<br />
Für ihn gilt natürlich in voller Härte: Vorfahrt<br />
für die Vorschrift. Der Gesslerhut der<br />
europäischen Gesetzeswillkür zwingt ihn zur<br />
artigen Verbeugung vor dem Schwellenwert.<br />
Dieser Schwellenwert diktiert gnadenlos, dass<br />
alle Geschäfte mit Werten über € 206.000,00<br />
europaweit ausgeschrieben werden müssen.<br />
Damit treten sie einen langen Weg durch die<br />
undurchschaubaren Bürokratiemühlen Europas<br />
an. Selig ist der, der es dabei nicht eilig hat.<br />
Aufwand gigantisch, Erfolg zweifelhaft. Viel<br />
Schwelle, wenig Wert.<br />
Mein geliebter Heimatort muss vermutlich<br />
demnächst die Leistung der Feuerwehr europaweit<br />
ausschreiben. Vielleicht müssen sie<br />
dann der freiwilligen Feuerwehr im polnischen<br />
Lubin den Zuschlag erteilen. Die löschen zwar<br />
noch mit Eimer und Menschenkette, sind aber<br />
konkurrenzlos billig. Die komplette Löschung<br />
eines Standard-Einfamilienhauses, einschließlich<br />
Sitzwache und Abtransport aller Überreste<br />
in Kleintransportern, können sie dort für einen<br />
Pauschalpreis von € 99,00 bekommen. Sie<br />
müssen nur das Feuer unter Kontrolle halten,<br />
bis der erste Eimer eintrifft. Um die Ausschreibungen<br />
der städtischen Müllabfuhren würden<br />
die unschlagbar günstigen und zuverlässigen<br />
Müllunternehmen Palermos jeden Preis<br />
unterbieten.<br />
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
Ich schlage vor, wir schreiben beim nächsten Mal<br />
auch gleich die Leistung des Europaparlaments<br />
europaweit aus. Eine ordentliche Zeitarbeitsfi rma<br />
aus Malta sollte das doch günstig anbieten<br />
können. Obwohl – um diese Leistung europaweit<br />
ausschreiben zu können, müsste sie ja erst einmal<br />
mehr als € 206.000,00 wert sein.<br />
Helmut Drummer<br />
Leiter Materialwirtschaft<br />
Diakonie-Klinikum Stuttgart gGmbH<br />
Aus „femak-Kolumne - Februar 2008“<br />
CENTER OF COMPETENCE<br />
Geschäftsstelle: Beethovenring 58A,<br />
30989 Gehrden / fon 05108-643988 /<br />
www.femak.de<br />
f ortbildung<br />
e erfahrungsaustausch<br />
m otivation<br />
a nwenderinformation<br />
k ommunikation
Kurier 04/2008<br />
No <strong>18</strong><br />
Europäisches Vergabeverfahren:<br />
Warten auf verbindliche Entscheidungen<br />
Mit Inkraftsetzung des Europäischen Vergaberechts ist im Bereich der<br />
kommunalen Krankenhäuser eine neue Zeit angebrochen. Zwar waren die<br />
Häuser je nach kommunalem Träger auch bis dato schon verpfl ichtet, ab<br />
einer bestimmten Größenordnung im Bereich von vorwiegend investiven<br />
Gütern öffentlich auszuschreiben – jedoch nicht europaweit.<br />
Durch die neue europäische Gesetzgebung hat der Gesetzgeber klare<br />
Vorgaben gemacht und Grenzen gezogen, die sowohl im Bereich der<br />
Verbrauchs- als auch der Investitionsgüter verbindlich sind.<br />
Überschreitet in einem zusammengehörigen, fachspezifi schen Bereich die<br />
Beschaffungssumme 206.000 EUR p. a. , ist eine öffentliche europaweite<br />
Ausschreibung zwingend vorgeschrieben.<br />
Bei Abschluss so genannter Rahmenvereinbarungen ist eine europaweite<br />
Ausschreibung generell zwingend vorgeschrieben.<br />
Der Sektor Beschaffung von medizinischem Sachbedarf unterscheidet<br />
sich in vieler Hinsicht vom herkömmlichen Beschaffungsmarkt. Wird<br />
hier doch die Indikationsfreiheit des Arztes berührt. Der Arzt alleine<br />
trägt die Verantwortung für den Behandlungserfolg des Patienten, man<br />
wird einen Mediziner nicht des Preises wegen zwingen können, einen<br />
bestimmten Artikel einzusetzen, wenn dieser nicht davon überzeugt ist,<br />
dass das Produkt zielführend in der Behandlung seines Patienten ist.<br />
Dies zeigt auf, dass es hier gewisse Spiel- und Freiräume gibt, die es in<br />
den Ausschreibungsunterlagen zu nutzen gilt.<br />
Selbst unter dem aktuellen Kostendruck darf es nicht alleiniges Ziel<br />
sein, dass generell der billigste Anbieter den Zuschlag erhält, sondern<br />
es gilt, das wirtschaftlichste Angebot unter Berücksichtigung aller<br />
Qualitätskriterien zu fi nden.<br />
Wichtig ist bei Einhaltung der Ausschreibungskriterien, dass alle Anbieter<br />
gleich fair behandelt werden.<br />
Die besondere Schwierigkeit in der Anwendung und Umsetzung dieses<br />
Gesetzes liegt darin, dass es keine präzisen Vorgaben und Regeln im<br />
Detail gibt, sodass diese Detailfragen erst bei Einspruchsverfahren durch<br />
Gerichte festgelegt werden. Dies bedeutet in letzter Konsequenz, dass<br />
jeder, der mit dem Einkauf von medizinischem Sachbedarf zu tun hat,<br />
auch die aktuelle juristische Situation kennen muss, um keinen Fehler<br />
zu machen, der dann rechtliche Konsequenzen zur Folge hätte. Ohne<br />
juristische Unterstützung und Beratung ist dieser Beschaffungsprozess<br />
nicht mehr abzuwickeln.<br />
Die Implementierung dieses Prozesses, der auch für die <strong>AGKAMED</strong> eine<br />
gewaltige Kraftanstrengung bedeutet hat, ist abgeschlossen und wird<br />
seit Dezember konsequent auf alle neu anstehenden Fachbereiche angewendet.<br />
Die Bereiche Kardiologie, Ophthalmologie, Lebensmittel, Osteosynthese<br />
und Wundversorgung sind bereits nach dem neuen Verfahren durchgeführt<br />
worden.<br />
Somit ist die <strong>AGKAMED</strong> eine der ersten Einkaufsgemeinschaften, die<br />
diesen Prozess umgesetzt hat und konsequent anwendet.<br />
Wenn es nach dem Wunsch der Eurokraten in Brüssel geht, sollen demnächst<br />
in Deutschland auch die frei-/gemeinnützigen Einrichtungen<br />
diesem Verfahren unterworfen und ausschreibungspfl ichtig werden. Das<br />
Urteil zu diesem Themenkomplex wird in der zweiten Hälfte des Jahres<br />
vom Europäischen Gerichtshof erwartet.<br />
Wir werden in den kommenden <strong>Ausgabe</strong>n des <strong>AGKAMED</strong>-Kurier über die<br />
Entwicklungen weiter berichten.<br />
15
16<br />
Investitionen bündeln – Kosten optimieren<br />
Technologischer Fortschritt macht auch<br />
vor dem Gerätepark in Krankenhäusern<br />
nicht Halt. Der gesamte Bereich der<br />
technischen Investitionsgüter für<br />
Kliniken ist daher auch ein Thema, das die<br />
<strong>AGKAMED</strong> aktiv angeht. Mit Adam Pawelek<br />
hat die <strong>AGKAMED</strong> daher die Position des<br />
Koordinators für den Bereich Einkauf/<br />
Investitionen im Dezember 2007 neu<br />
besetzt. Der Diplom-Kaufmann und Health-<br />
Care-Manager verfügt über umfangreiche<br />
Erfahrung in diesem Fachbereich: Zuletzt<br />
bekleidete Herr Pawelek die Position des<br />
Fachbereichsleiters Investitionen bei<br />
den Kliniken St. Antonius in Wuppertal.<br />
Dort zeichnete er verantwortlich für den<br />
strategischen und operativen Einkauf von<br />
Investitionsgütern für vier Krankenhäuser<br />
und drei Altenheime, die Optimierung<br />
der Beschaffungsprozesse sowie das<br />
Qualitätsmanagement.<br />
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Nach den ersten 100<br />
Tagen Ihrer Tätigkeit bei der <strong>AGKAMED</strong>: Welche<br />
Schwerpunkte im Bereich der Investitionen<br />
haben sich in dieser Zeit herauskristallisiert?<br />
Adam Pawelek: Die Beschaffung von Investitionsgütern<br />
im Gesundheitswesen ist nicht<br />
nur aufgrund der aktuellen Situation in den<br />
Krankenhäusern eine herausfordernde Aufgabe.<br />
Man spricht einerseits vom „Auslaufmodell<br />
duale Finanzierung“, andererseits gibt es einen<br />
gewaltigen Investitionsstau mit einem Volumen<br />
von bis zu 50 Milliarden Euro in Deutschlands<br />
Kliniken. Da hat ein Koordinator bei Investitionen<br />
eine große Aufgabe.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Was bedeutet das im<br />
Einzelnen?<br />
Adam Pawelek: Das Treffen des Kompetenz-<br />
Centers Investitionen zeigte viele neue Betätigungsfelder<br />
auf: Ultraschallgeräte, Monitoring<br />
oder Beatmungsgeräte, um nur einige Beispiele<br />
zu nennen. Das Kompetenz-Center, das mit<br />
erfahrenen Medizintechnikern und Einkäufern<br />
besetzt ist, wird ein immer wichtigeres Beratungsgremium<br />
bei der Planung und Durchführung<br />
zukünftiger Investitionsprojekte. Derzeit<br />
wird auf der Basis bestehender Rahmenverträge<br />
mit beachtlichen Umsätzen kontinuierlich<br />
aufgebaut.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Wie sollen die Investitionsprojekte<br />
abgewickelt werden?<br />
Adam Pawelek: In der Beschaffung medizintechnischer<br />
Geräte wird die Vergleichbarkeit<br />
der Angebote durch Paketpreise, fehlende<br />
Angaben zu den Folgekosten und nicht immer<br />
nachvollziehbare Preiskalkulationen von Seiten<br />
der Industrie enorm erschwert. Daher bewerten<br />
wir die Investitionskosten konsequent nach<br />
dem „Total-Cost-of-Ownership“-Prinzip. Neben<br />
Einzelpreisen der Komponente ermitteln wir<br />
sämtliche Kosten – über den gesamten Nut-
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
zungszyklus und den Abschreibungszeitraum<br />
des Produkts hinweg. Dies verhindert, dass<br />
ein Teil des Kaufpreises auf die Servicekosten<br />
verlagert wird.<br />
Unsere Aufgabe ist die Entlastung der Einkaufsabteilungen<br />
der Mitgliedshäuser. Daher<br />
übernehmen wir im Kompetenz-Center zunächst<br />
die Rolle des Moderators. Wir ermitteln<br />
durch Abfragen bei anderen Mitgliedshäusern<br />
deren Investitionsvorhaben und können so den<br />
Bedarf bündeln. Können gemeinsame Investitionspakete<br />
zusammengestellt werden, wird eine<br />
Projektgruppe gebildet, in der die beteiligten<br />
Häuser und die <strong>AGKAMED</strong> vertreten sind. Diese<br />
Projektgruppe führt die Verhandlungen mit der<br />
Industrie zentral. Wird ein Konsens erzielt, erteilen<br />
die beteiligten Krankenhäuser die Aufträge<br />
auf der Basis der Verhandlungsergebnisse.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Welche Vorteile hat diese<br />
Vorgehensweise?<br />
Adam Pawelek: Durch Mengenbündelung<br />
erreichen wir deutlich bessere Einkaufskonditionen.<br />
Die Industrie verhandelt mit allen<br />
beteiligen Häusern nur einmal – und spart<br />
somit erhebliche Kosten. Diese Einsparungen<br />
werden in den Angeboten entsprechend berücksichtigt.<br />
In den beteiligten Kliniken werden<br />
Prozesskosten gespart, da die <strong>AGKAMED</strong> die<br />
gesamte Angebotsabfrage und -auswertung<br />
übernimmt. Einkäufer können sich auf aktuelle<br />
Aufgaben konzentrieren. Darüber hinaus<br />
werden alle Beschaffungsinformationen bei uns<br />
zentral erfasst und bei zukünftigen Projekten<br />
für die Angebotsbewertung eingesetzt.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Wie wird der aktuelle<br />
Bedarf in den Mitgliedshäusern festgestellt?<br />
Adam Pawelek: Für die Abfrage des aktuellen<br />
Bedarfs setzen wir standardisierte Fragebögen<br />
ein, um mit den ermittelten Daten aussagefähige<br />
Angebote anfordern zu können. Dort werden<br />
z.B. Fragen zu Kompatibilität mit anderen<br />
Geräten, gewünschter Finanzierung oder Serviceanforderungen<br />
des Hauses gestellt.<br />
Ziel ist es, die Investitionspakete auf Basis<br />
der erfassten Investitionspläne der Häuser für<br />
das gesamte Jahr zu bilden. Diese hochsensiblen<br />
Daten werden bei der <strong>AGKAMED</strong> sofort nach<br />
Eingang anonymisiert. Dadurch wird sichergestellt,<br />
dass keine strategischen Planungen<br />
eines Hauses, auch nicht zufällig, bekannt<br />
werden können.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Gibt es bereits Investitionsprojekte,<br />
die abgewickelt wurden?<br />
Adam Pawelek: Bereits in der Vergangenheit<br />
wurden verschiedene Projekte in der<br />
Beschaffung von Großgeräten zusammengefasst<br />
für mehrere Mitgliedshäuser erfolgreich<br />
abgeschlossen. Aktuell haben wir ein<br />
Mitgliedshaus bei der Beschaffung von drei<br />
High-End-Ultraschallgeräten unterstützt und<br />
die Verhandlungen mit der Industrie geführt.<br />
Auf der Basis unserer Auswertungen kann die<br />
Krankenhausleitung die Kaufentscheidung<br />
treffen, langwierige Nachverhandlungen entfallen.<br />
Ein weiteres Ultraschallprojekt läuft zurzeit<br />
an, die Projekte Monitoring und Beatmung<br />
werden folgen.<br />
<strong>AGKAMED</strong> KURIER: Welche weiteren<br />
Leistungen kann die <strong>AGKAMED</strong> den Mitgliedshäusern<br />
bieten?<br />
Adam Pawelek: Die eingangs angesprochene<br />
aktuelle Situation im Investitionsbereich bildet<br />
die Basis für die zukünftigen Betätigungsfelder.<br />
Das Erzielen optimierter Einkaufspreise ist nur<br />
ein Teil der Koordination bei der Beschaffung<br />
von Investitionsgütern. Bereits heute werden<br />
erste Vorbereitungen für „flankierende“ Angebote<br />
getroffen, wie z.B. die Unterstützung beim<br />
Verkauf von gebrauchten Geräten oder der Entwicklung<br />
von innovativen Finanzierungsmodellen.<br />
Denn nicht jedes Krankenhaus kann seinen<br />
Gerätepark aus dem Cashflow finanzieren. Hier<br />
müssen neben Leasing oder „Per-per-Use“-Modellen<br />
auch neue, kreative Mischfinanzierungsmodelle<br />
entwickelt werden. Die Verbesserung<br />
der Geräteauslastung durch Anbindung an die<br />
„Medical Pathways“ ist ein weiteres Thema der<br />
Zukunft. Für zukünftige effiziente Investitionen<br />
gibt es viel zu tun – eine Aufgabe, an der wir<br />
aktiv arbeiten und die Mitgliedshäuser sicher<br />
unterstützen können.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Adam Pawelek,<br />
Diplom-Kaufmann und<br />
Health-Care-Manager,<br />
Koordinator für den<br />
Bereich Einkauf/<br />
Investitionen<br />
17
<strong>18</strong><br />
Menschen in der <strong>AGKAMED</strong><br />
Im Rahmen der regelmäßigen Informationen,<br />
die der <strong>AGKAMED</strong> Kurier den Mitgliedshäusern<br />
nahe bringt, berichten wir<br />
viel aus den Kompetenz-Centern und vom<br />
Engagement der Ärzte und Einkäufer, die<br />
wertvolle Arbeit für die Entwicklung der<br />
Organisation leisten. Bisher im Hintergrund<br />
blieben jedoch die Menschen, die in der<br />
Zentrale an der Essener Ruhrallee täglich<br />
im Einsatz sind, um für die Mitgliedshäuser<br />
optimale Einkaufsbedingungen zu schaffen.<br />
Rita Homscheidt,<br />
Prokuristin und<br />
Verwaltungsleiterin<br />
der <strong>AGKAMED</strong><br />
Aus Überzeugung für eine gute Idee<br />
Die Entwicklung der <strong>AGKAMED</strong> begleitet Rita<br />
Homscheidt bereits seit dem 01.03.1999. In der<br />
St. Elisabeth-Stiftung war sie zuständig für den<br />
Zentraleinkauf und übernahm somit auch die<br />
Aufgaben, die im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>AGKAMED</strong> anfi elen. Die nebenamtliche<br />
Tätigkeit war noch überschaubar – erst 17 Krankenhäuser,<br />
vorwiegend mit dem Fachbereich<br />
Kardiologie und Gefäßchirurgie, hatten sich der<br />
Einkaufsgemeinschaft angeschlossen.<br />
Während der Aufbauphase galt es vor allem,<br />
Überzeugungsarbeit zu leisten für die Vorteile<br />
des gemeinsamen Einkaufs der Kliniken. Diese<br />
Arbeit wurde in erster Linie in den Arbeitskreisen<br />
geleistet, die zur verbesserten Zusammenarbeit<br />
eingerichtet wurden. Rita Homscheidt<br />
übernahm die Aufgabe, die Kompetenz-Center-<br />
Treffen zu organisieren, abzuwickeln und vor<br />
Ort als Ansprechpartnerin der <strong>AGKAMED</strong> für<br />
die Teilnehmer präsent zu sein. Diesen Bereich<br />
baute sie in der Position als Assistentin der<br />
Geschäftsführung zielstrebig aus: Das Veranstaltungsmanagement,<br />
die Kontinuität und die<br />
professionelle Abwicklung von Anwendertreffen<br />
und Kompetenz-Center-Veranstaltungen waren<br />
Grundlagen für die ergebnisorientierte Arbeit<br />
vor Ort.<br />
In der neuen Position übernahm Frau Homscheidt<br />
weitere Aufgabenfelder: Die <strong>AGKAMED</strong> war im<br />
Wachstum begriffen, im Management mussten<br />
effi ziente interne Strukturen etabliert und<br />
sinnvolle organisatorische Standards geschaffen<br />
werden. Zudem zeichnete sie verantwortlich<br />
für die offene und systematische Informationspolitik<br />
mit den Mitgliedshäusern.<br />
Seit dem 01.07.2007 ist Frau Homscheidt Mitglied<br />
der Geschäftsleitung, Prokuristin und Verwaltungsleiterin<br />
der <strong>AGKAMED</strong>. In dieser Position<br />
fungiert sie häufi g als erste Ansprechpartnerin<br />
für Krankenhäuser, die an einer Mitgliedschaft<br />
in der <strong>AGKAMED</strong> interessiert sind, leitet den<br />
Beratungsprozess und bringt weiterführende<br />
Gespräche in Gang.<br />
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
In ihrer Freizeit entspannt Rita Homscheidt<br />
gerne beim Laufen oder Bergsteigen. Damit<br />
korrespondieren ihre Hobbys perfekt mit den<br />
Zielen, die sie in ihrem persönlichen Engagement<br />
für die <strong>AGKAMED</strong> in Zukunft einbringen<br />
will. Für die wachsende Organisation müssen die<br />
personellen und organisatorischen Ressourcen<br />
weiter entwickelt werden, um die Betreuung der<br />
Mitglieder optimal gewährleisten zu können.<br />
Die zukünftige Entwicklung der Einkaufsgemeinschaft<br />
betrachtet Frau Homscheidt<br />
durchweg positiv – verbunden mit Wünschen<br />
an die gesamte Organisation. Die Betreuung<br />
der Mitgliedshäuser, besonders in neuen Aufgabenbereichen<br />
wie der Beratung und der<br />
Prozessoptimierung, wird weiter intensiviert<br />
werden. Weiterhin gilt es, die Erfolge und den<br />
Nutzen der gemeinsamen Arbeit stärker herauszuarbeiten<br />
und zu kommunizieren. Das<br />
Grundprinzip der Einkaufsgemeinschaft, im<br />
gelebten Sinn des Wortes füreinander da zu<br />
sein, aktiv zu kooperieren und Informationsaustausch<br />
zum Vorteil der Organisation und ihrer<br />
Mitglieder zu pfl egen, unterstützt Rita Homscheidt<br />
mit persönlichem Einsatz in der Zentrale<br />
der <strong>AGKAMED</strong>. Und weiß aus der Erfahrung als<br />
Hobby-Bergsteigerin, dass hochgesteckte Ziele<br />
mit gemeinsamem Engagement und gegenseitigem<br />
Vertrauen zu erreichen sind.
Kurier 04/2008<br />
No <strong>18</strong><br />
Rechnen, Richten, Radeln.<br />
Sonja Pahlke verstärkt das Team seit Juni 2004.<br />
Nach Aufbau und Struktur der Koordination<br />
des klinischen Einkaufs ist sie zuständig für die<br />
gesamte strategische Beschaffung aller medizinischen<br />
Fachbereiche sowie für das komplette<br />
Vertragswesen im Bereich der Pharmazie.<br />
Von der Durchführung der Angebotsabfrage<br />
bis zu den Verhandlungen mit den Herstellern<br />
verantwortet Frau Pahlke den Bereich des<br />
strategischen Einkaufs. Ziel des strategischen<br />
Einkaufs ist es u.a., durch Mengenbündelung optimale<br />
Konditionen im Interesse der Mitgliedshäuser<br />
zu verhandeln – und dies nicht allein<br />
unter dem Aspekt von Preisen, sondern vor allen<br />
Dingen im Hinblick auf die Produktqualität. Ein<br />
weiterer Schritt ist es, mit dem Ergebnis der<br />
Verhandlungen gemeinsame praxisorientierte<br />
Standards zu entwickeln.<br />
Frau Pahlke begleitet die Kompetenz-Center-<br />
Treffen der 15 Fachbereiche und betreut die<br />
jeweils jährlich stattfi ndenden Anwendertreffen.<br />
Für alle Veranstaltungen erstellt Frau Pahlke zu<br />
diesen Treffen nach Auswertungen von Verhandlungsergebnissen<br />
die umfangreichen Präsentationen,<br />
die Grundlage bilden für weitergehende<br />
Festlegungen in den einzelnen Fachbereichen.<br />
Zudem unterstützt sie die Kompetenz-Center-<br />
Leitungen bei der Durchführung dieser Veranstaltungen.<br />
Zu den Schwerpunkten ihres Tätigkeitsfeldes<br />
gehört es derzeit, die Flut an Informationen<br />
termingerecht zu recherchieren und den Mitgliedern<br />
der Kompetenz-Center zur Verfügung<br />
zu stellen – bei rund 400.000 Artikeln eine<br />
echte Herausforderung.<br />
Sonja Pahlke hat sich außerdem mit ihrer<br />
ganzen Kraft und mit fundiertem Wissen in<br />
diesem Bereich dafür eingesetzt, dass in der<br />
<strong>AGKAMED</strong> der Prozess des Europäischen Vergaberechts<br />
zusammen mit dem Kompetenz-<br />
Center „Vergaberecht“ in wenigen Monaten<br />
umgesetzt wurde.<br />
Auch arbeitet Frau Pahlke aktiv bei der Umsetzung<br />
des Vertragscontrollings mit. Zu ihrem<br />
Aufgabenbereich gehört außerdem die<br />
Information der neuen Mitgliedshäuser über<br />
die Einkaufssituation in der <strong>AGKAMED</strong>. Sie unterstützt<br />
auf Wunsch der Einkaufsleitungen die<br />
Krankenhäuser bei Problembewältigungen bzw.<br />
Artikelstrukturierungen in der Materialwirtschaft.<br />
Für alle Fragen aus dem Bereich des<br />
Einkaufs ist Sonja Pahlke jederzeit die richtige<br />
Ansprechpartnerin.<br />
Für die Fachwirtin für Einkauf und Materialwirtschaft,<br />
die seit 1993 verantwortlich im Bereich<br />
Einkaufswesen für Krankenhäuser arbeitet,<br />
bleibt neben den abwechselnden Aufgaben noch<br />
Zeit, sich ihren Hobbys zu widmen. Reisen und<br />
Rad fahren stehen auf der Tagesordnung, und<br />
in ihrer Freizeit vergibt Frau Pahlke auch gerne<br />
Noten: Als Wertungsrichterin beim Geräteturnen<br />
ist sie ehrenamtlich auch für die Aus- und<br />
Fortbildung der Kampfrichter im Rheinischen<br />
Turnerbund zuständig ist. Eine weitere Leidenschaft<br />
kommt auch der <strong>AGKAMED</strong> zugute: die<br />
Digitalfotografi e. So fi nden sich auf den Seiten<br />
des Kurier auch gelegentlich Fotos von Arbeitstreffen<br />
der Kompetenz-Center.<br />
Sonja Pahlke,<br />
Koordination klinischer<br />
Einkauf und strategische<br />
Beschaffung<br />
19
IMPRESSUM<br />
<strong>AGKAMED</strong> Kurier<br />
<strong>Ausgabe</strong> 4/2008<br />
Herausgeber<br />
<strong>AGKAMED</strong> GmbH<br />
Ruhrallee 201<br />
45136 Essen<br />
Fon 0201.<strong>18</strong> 55-0<br />
Fax 0201.<strong>18</strong> 55-499<br />
www.agkamed.de<br />
dispo@agkamed.de<br />
Redaktion<br />
Rita Homscheidt<br />
Geschäftsführung<br />
Essen<br />
Ulrich Schiedek<br />
Dr. Oliver Gründel<br />
Neue Mitgliedshäuser in der <strong>AGKAMED</strong><br />
130<br />
120<br />
110<br />
Mitgliederentwicklung seit 1993<br />
Altenheime<br />
1<strong>18</strong><br />
126<br />
100 Sonstige<br />
90<br />
92<br />
99<br />
80<br />
70<br />
80<br />
60<br />
50<br />
40<br />
45<br />
59<br />
49<br />
61<br />
66<br />
30<br />
20<br />
27<br />
33<br />
25<br />
29<br />
10<br />
0<br />
5 8<br />
15<br />
10<br />
1993 1995 1997 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 4/2008<br />
Willkommen im Kreis der <strong>AGKAMED</strong>!<br />
Zum 01.04.2008 treten der Einkaufsgemeinschaft weitere<br />
Mitgliedskrankenhäuser bei.<br />
Das Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr ist ein Krankenhaus<br />
der Zentralversorgung und Akademisches Lehrkrankenhaus der<br />
Universität Freiburg. Es verfügt über 524 Betten und<br />
5 Tagesklinikplätze.<br />
Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr<br />
Diakonissenstraße 28<br />
76199 Karlsruhe<br />
Ein weiterer Neuzugang im Kreis der <strong>AGKAMED</strong> ist das<br />
St. Josefskrankenhaus Heidelberg sowie das zum Krankenhaus<br />
gehörende Hospiz Louise.<br />
St. Josefskrankenhaus Heidelberg<br />
Landhausstraße 25<br />
69115 Heidelberg<br />
Realisation<br />
Thomas Leif<br />
Harald Habets<br />
Termine 2008<br />
Druck<br />
Brochmann GmbH<br />
Essen<br />
10. April 2008<br />
Jubiläum der <strong>AGKAMED</strong><br />
Empfang im Parkhaus Hügel in Essen<br />
05. Mai 2008<br />
Anwendertreffen Ophthalmologie<br />
06. und 07. Mai 2008<br />
VI. Workshop für Kompetenz-Center-Mitglieder<br />
29. und 30. Mai 2008<br />
Anwendertreffen Lebensmittel<br />
Einkäufer-Treffen<br />
Anwendertreffen Ophthalmologie<br />
Anwendertreffen Anästhesie<br />
Kurier N 04/2008<br />
o <strong>18</strong><br />
Aufl age<br />
2.300 Exemplare<br />
03. und 04. Juni 2008<br />
Fachseminar für die Bereiche Wirbelsäule/Gefäßmedizin<br />
>> Vergabe von Zertifi zierungspunkten für Ärzte !<br />
16. und 17. September 2008<br />
16. Apothekertreffen<br />
05.,06. und 07. November 2008<br />
Anwendertreffen Endoskopie, Kardiologie, Gefäßmedizin<br />
und Gynäkologie-Urologie.<br />
>> Neuwahlen von zwei Fachaufsichträten Medizin für Ärzte<br />
aller Fachdisziplinen.<br />
24., 25. und 26. November 2008<br />
17. Apothekertreffen.<br />
>> Neuwahlen des Fachaufsichtsrates Pharmazie.<br />
05. Dezember 2008<br />
3. Gesellschafterversammlung der <strong>AGKAMED</strong> Holding GmbH<br />
>> Neuwahlen der Gesellschafteraufsichtsräte.<br />
10. Dezember 2008<br />
Anwendertreffen Endoprothetik