kölsch live - Fan-Projekt
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22 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > ERLEBNISBERICHT<br />
„We are dying!“<br />
Bastian Hoyer wurde zum Balkaniac<br />
Spätestens seit den Studienreisen einer der berühmtesten Familien der Stadt – den Fussbroichs<br />
– ist bekannt, dass es Rhodos und Griechenland gibt. Wozu Thessaloniki genau<br />
zählt, wird wohl am ehesten Familienoberhaupt Fred beantworten können. Für Fußballverrückte<br />
ist die Stadt aber auf jeden Fall ein lohnendes Reiseziel.<br />
Kurz vor Niš in Südserbien ist die Nacht vorbei,<br />
dabei hat sie gerade erst begonnen. Seit<br />
nunmehr vier Stunden ist der Schnellzug<br />
335 darauf bedacht die Strecke von Belgrad<br />
nach Thessaloniki zu bewältigen. Im Umkehrschluss<br />
bedeutet dies, dass noch zehn Stunden<br />
vor uns liegen. Uns, damit ist die „Crew“<br />
des mazedonischen Liegewagens gemeint,<br />
bestehend aus dem Schaff ner und dem Autor<br />
dieser Zeilen – zwei Personen auf 56 Plätzen.<br />
Trotz dieser überschaubaren Belegung<br />
herrschen mittlerweile hochsommerliche<br />
Temperaturen in den Abteilen. Vor lauter Ver-<br />
zweifl ung nicht mehr in den Schlaf zurückzufi<br />
nden, wird am geöff neten Fenster in die<br />
tiefschwarze Nacht hinausgeglotzt. Auch auf<br />
der parallel zur Bahntrasse verlaufenden Fernstraße<br />
ist wenig los. Ab und zu versucht ein<br />
LKW, der mit seinen Lichtkegeln ein wenig<br />
die Dunkelheit aufhellt, den kriechenden Zug<br />
zu überholen. Keine sonderlich große Herausforderung.<br />
Zu wenig ist in den Unterhalt der<br />
Infrastruktur nach dem Zusammenfall Jugoslawiens<br />
gefl ossen, um der Lokomotive eine<br />
höhere Geschwindigkeit zu gestatten.<br />
14 Stunden im „Hellas Express“ durch den Balkan