kölsch live - Fan-Projekt
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<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong><br />
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Rückblick<br />
Saison ohne Sorgen. Was bleibt?<br />
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Karriere.<br />
Babak Rafati<br />
Und andere Schiedsrichter im<br />
Check. Wer uns verpfi ff . Und wer<br />
kaum Fehler macht.<br />
>> Seite 4 >> Seite 20 >> Seite 23
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Editorial INhalt<br />
Die Bombe<br />
(ms) Dienstag, 2. Juni 2009, 19:14 Uhr. Die vorliegende<br />
Ausgabe von <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong> befi ndet sich<br />
in der Phase der Schlussredaktion. In diesem<br />
Heft blicken wir auf eine insgesamt zufrieden<br />
stellende Saison zurück. Eine Bundesligasaison<br />
ohne Abstiegssorgen. Eine neue, lange nicht<br />
gekannte Qualität des <strong>Fan</strong>seins! Doch manchmal<br />
wiederholt sich die Geschichte …<br />
Christoph Daum kehrt dem FC völlig überraschend<br />
den Rücken. Auch bei den <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>-<br />
Machern schlug diese Nachricht ein wie eine<br />
Bombe. Nach Druck und Auslieferung unseres<br />
Magazins werden Wut und Enttäuschung vielleicht<br />
einer neuen Aufbruchstimmung gewichen<br />
sein. Heute sind wir ratlos und geschockt.<br />
Daum breitete in jüngsten Interviews seine Visionen<br />
aus. Nun steht der FC am Scheideweg.<br />
Jetzt ist es uns aus Zeitgründen nicht mehr<br />
möglich, auf den kommenden Seiten über Beweggründe,<br />
Nachfolger oder Zukunftsszenarien<br />
zu spekulieren. Gut so, denn alle Beiträge<br />
würden im Reich der Spekulationen wildern.<br />
Im nächsten <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong> werden wir einen neuen<br />
FC-Trainer begrüßen können. Wer das auch<br />
sein mag, er und die Mannschaft werden sich<br />
auf den Rückhalt der FC-<strong>Fan</strong>s verlassen können.<br />
Jene <strong>Fan</strong>s, die das wahre Kapital des FC<br />
sind und deren Herzen wirklich und ganz und<br />
gar am FC hängen.<br />
Es bleibt alles anders! FC-like eben. Wir wünschen<br />
Euch eine erholsame Sommerpause.<br />
Viel Spaß beim Durchblättern und Lesen!<br />
Scream for our team<br />
Eure <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>-Redaktion<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
KÖLSCH LIVE – THEMA<br />
03 Editorial/Inhalt<br />
04 Saisonrückblick<br />
10 Die Saison von A-Z<br />
11 Kilt Hoff enheim<br />
MIT DEM ÄFFZEH OP JÖCK<br />
12 Auswärtsbilder<br />
KÖLSCH LIVE – MAGAZIN<br />
16 Adios Matthias<br />
20 Interview Matthias Scherz<br />
23 Schiris nach Punkten<br />
28 Kolumne O<strong>live</strong>r Fowler VIII<br />
30 Euro Serie: Kennen Sie Krsko?<br />
34 <strong>Fan</strong> 2.0<br />
38 „Lymbos“ Arbeitstag<br />
40 Ballaballa<br />
44 Nicht mal „ausverschenkt“<br />
48 5vor12 im Interview<br />
52 Kölle Ahoi 3 – Impressionen<br />
FAN-PROJEKT-NEWS<br />
56 <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> Kompakt<br />
KÖLSCH LIVE – FORUM<br />
59 Dachverband News<br />
60 Rezensionen<br />
62 Impressum<br />
3
4<br />
THEMA > SAISONRÜCKBLICK<br />
Kölsch <strong>live</strong> – Thema<br />
Wat e’ Johr!<br />
Marcus Flesch blickt zurück auf die vergangene Saison<br />
On the road again – gemeinsam zum Klassenerhalt.<br />
Ümit Özat. Derbysieg. Roda Antar. Heimschwäche.<br />
Lukas Podolski. Klassenerhalt.<br />
Milivoje Novakovic. Werksvereine. Dietmar<br />
Hopp.<br />
Vor der Saison wurde der 1. FC Köln als heißester<br />
Abstiegskandidat gehandelt. Off ensichtlich<br />
eine Fehleinschätzung der so genannten<br />
Fachleute. Der FC konnte das ein oder andere<br />
Mal überraschen. Positiv wie negativ. Dieser<br />
Saisonrückblick ist rein subjektiv und erhebt<br />
keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder<br />
Repräsentativität.<br />
„Heim“-Sieg in Bochum – die halbe Miete.
PERSONAE DRAMATIS<br />
Ümit Özat<br />
Was für eine Wandlung des türkischen Routiniers.<br />
Im Unterhaus wirkte Ümit oft lustlos,<br />
ja überheblich. Aus der Sommerpause kehrte<br />
der „Büyük Kaptan“ (große Kapitän) als Modellathlet<br />
zurück. Nach dem dramatischen<br />
Zwischenfall in Karlsruhe erkämpfte sich die<br />
Mannschaft zwar den ersten Saisonsieg (2:0),<br />
doch der Verlust Ümits konnte während der<br />
Spielzeit nicht wirklich kompensiert werden.<br />
Vor dem Heimspiel gegen die Elf vom Niederrhein<br />
wollte Ümit der Mannschaft ein letztes<br />
Mal helfen. Mit seinem bewegenden Abschied<br />
kurz vor dem Derby schürte er große<br />
Emotionen – bedauerlicherweise ohne den<br />
gewünschten Erfolg. Vielleicht ist ihm als Co-<br />
Trainer mehr Erfolg beschieden.<br />
Roda Antar<br />
Nach den guten Leistungen im Finale der Saison<br />
2007/08 – die maßgeblich zum Aufstieg<br />
betrugen – konnte Antar die in ihn gesetzten<br />
Hoff nungen zu keinem Zeitpunkt erfüllen.<br />
Der Wechsel in die Volksrepublik China<br />
spricht für sich. Statt sich in der Bundesliga<br />
durchzusetzen, zieht das Sensibelchen den<br />
– pardon – Schwanz ein und versucht lieber<br />
in der Super League zu glänzen. Das Loch<br />
im Mittelfeld wurde durch Antars Abmarsch<br />
nicht gestopft – größer wurde es allerdings<br />
auch nicht. Na dann: zhùn"h"o (viel Glück),<br />
alter Libanese.<br />
Milivoje Novakovic<br />
Beinahe die Hälfte (16) der 35 Tore des 1. FC<br />
Köln schoss „Novagol“. Eine längere Verletzung<br />
des Slowenen wäre wohl gleichbedeu-<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
5<br />
tend mit dem Abstieg gewesen. Und wie<br />
schnell ist man auf dem Kopfsteinpfl aster in<br />
der Altstadt mal umgeknickt. Bleibt nur zu<br />
hoff en, dass das Werben des HSV und anderer<br />
Interessenten in der Sommerpause folgenlos<br />
bleibt. Auch in der kommenden Saison soll es<br />
schließlich wieder heißen: „Er macht sie alle<br />
rein, auch ohne Führerschein – Novagol allez,<br />
allez, allez!“<br />
Lukas Podolski und die Mannschaft<br />
Ausgerechnet in der besten Phase des FC in<br />
der abgelaufenen Spielzeit brach das Poldi-<br />
Fieber endgültig aus. Die Rückkehr wurde<br />
immer wahrscheinlicher und schließlich Realität.<br />
Alles drehte sich um die Heimkehr des<br />
verlorenen Sohnes. Die guten Leistungen<br />
der aktuellen Mannschaft gerieten völlig und<br />
ungerechterweise zur Nebensache. Schade,<br />
schade. Es ist toll das Lukas Podolski den FC<br />
wieder verstärkt. Es ist auch klar, dass der Verein<br />
diesen Transfer irgendwie bezahlen muss.<br />
Aber die T-Shirt-Schnellschüsse, die unmittelbar<br />
nach bekannt werden der Vertragsunterschrift<br />
auf den Markt geworfen wurden:<br />
einfach schlecht. Die Pixel-Aktion: na ja. Das<br />
Ablösespiel gegen den FC Bayern ist durchaus<br />
zu verschmerzen – wäre da nicht der<br />
darum entstandene Rummel (Sondertrikot,<br />
TV-Übertragung).<br />
Was bleibt ist die Vorfreude auf Anfang August.<br />
Dann sind die Kirmesveranstaltungen<br />
(Poldi-Ablösespiel, Saisoneröff nung) überstanden<br />
und es geht auch wieder um die<br />
Leistungsträger der Saison 2008/09: Pedro<br />
Geromel, Petit, Youssef Mohamad, Faryd<br />
Mondragon.
6 THEMA > SAISONRÜCKBLICK<br />
SPIELE<br />
Schalke<br />
Nach dem schleppenden Start schwante<br />
vor dem Heimspiel gegen S04 nichts Gutes.<br />
Aber ähnlich wie 2006/07 (im Pokal) war das<br />
Spiel gegen die Knappen die stärkste Vorstellung<br />
vor heimischem Publikum. Wie gut hat<br />
das getan, den Westschlager endlich wieder<br />
zu gewinnen. Insbesondere, wenn man im<br />
Nachhinein bedenkt, dass das einer von nur<br />
vier Heimsiegen war.<br />
Mönchengladbach<br />
Die Freude über den Sieg gegen Königsblau<br />
wurde aber bereits in der Folgewoche<br />
übertroff en. In buchstäblich letzter Sekunde<br />
gelang Nova per Freistoß der Siegtreff er<br />
im Derby. Manch FC-<strong>Fan</strong> hyperventilierte<br />
im Gästeblock, der Torjubel wollte nicht abreißen.<br />
Bedauerlich ist nur, dass die Mannschaft<br />
das Rückspiel unnötigerweise verlor<br />
und somit versäumte, den Rübennasen den<br />
Todesstoß im Abstiegskampf zu verpassen.<br />
Vielleicht beim nächsten Mal.<br />
Singt, meine Brüder: „Und wir werfen…“<br />
München<br />
Jetzt – da der Klassenerhalt geschaff t ist – war<br />
der Sieg in München einer der Höhepunkte<br />
der Saison 2008/09. Dennoch gab es Phasen<br />
in der Rückrunde, da wurden böse Erinnerungen<br />
an den ersten Abstieg 1997/98 wach.<br />
Auch damals gab es einen Sieg in München<br />
(2:0). Diesmal aber bleiben die Erinnerungen<br />
an ungläubigen Torjubel, den herbeigesehnten<br />
Schlusspfi ff , die Karnevalsparty im Samba-Wagen<br />
– und an einen nach dem Abpfi ff<br />
schelmisch grinsenden Lukas Podolski. Ach<br />
ja: auch die einmal mehr seltsame Auff assung<br />
der bayerischen Polizei von Deeskalation<br />
bleibt haften.<br />
Erfolgreicher Abstecher ins Versicherungsgebäude.
8 THEMA > SAISONRÜCKBLICK<br />
SPIELE<br />
Hoff enheim<br />
Zwei Niederlagen gegen das „<strong>Projekt</strong> Hoffenheim“<br />
stehen zu buche – und ein fragwürdiger<br />
Auftritt der FC-<strong>Fan</strong>s beim Gastspiel<br />
in Sinsheim. Mögen muss man Hoff enheim<br />
ganz sicher nicht (und das tut der Autor weiß<br />
Gott nicht). Ob aber Dietmar Hopp gefühlte<br />
90 Minuten angepöbelt werden muss, dass<br />
soll jeder mit sich selbst ausmachen. „Früher<br />
wart ihr Waldhof-<strong>Fan</strong>s“ traf die Sache genauso<br />
gut.<br />
Jedenfalls hat Hoff enheim bereits in der ersten<br />
Saison seine „Unschuld“ verloren. Der große<br />
Mäzen Hopp hat kurz nach dem letzten<br />
Spieltag bereits verlauten lassen, das Geld<br />
bei Neuverpfl ichtungen keine Rolle spiele.<br />
Sollte sich die TSG nicht von selbst rechnen,<br />
Herr Hopp? Trainer Ralf Rangnick jedenfalls<br />
hat sich (aus Sicht des Autors) den Titel der<br />
„Unperson“ der Saison verdient. Seine off en<br />
zur Schau getragenen Minderwertigkeitskomplexe<br />
nahmen ihren Höhepunkt in der<br />
so genannten Dopingaff äre. Statt den Fehler<br />
einzugestehen und die Strafe zu akzeptieren,<br />
trat der „Professor“ blindwütig um sich und<br />
beschuldigte alle anderen Bundesliga-Vereine<br />
ebenso zu verfahren. Klassisches Eigentor.<br />
Gern mehr davon, Herr Saubermann.<br />
WAS SONST NOCH GESCHAH<br />
Deutscher Meister<br />
Nun ist es also geschehen. Die Schale ist besudelt.<br />
Ein Werksverein ist Deutscher Meister<br />
geworden. Tröstlich daran ist nur, dass es<br />
eben nicht die werbetreibende Tochter eines<br />
Chemiekonzerns war. Viel besser wird es dadurch<br />
allerdings auch nicht. Andererseits ist<br />
wohl selten eine Meisterschaft so gleichgültig<br />
zur Kenntnis genommen worden – dass lässt<br />
hoff en, das sie auch schnell in Vergessenheit<br />
gerät. Eine Titelverteidigung in der VW-Stadt<br />
scheint jedenfalls unwahrscheinlich. Der Kapitän<br />
und die ersten Ratten verlassen bereits<br />
das Schiff , obwohl es gerade erst vom Stapel<br />
gelaufen ist.<br />
Das Pokalfi nale fand erst nach Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe statt. So bleibt es dem<br />
Leser und auch dem Autor erspart, sich über<br />
das der „Double der Werksvereine“ zu ärgern.<br />
Ach ja, Stichworte Ärger und DFB-Pokal: Immerhin<br />
gelang dem FC das Übersehen der<br />
ersten Runde. Der Anfang ist getan.<br />
UEFA-Pokal-Finale<br />
In der Champions League gab es zumindest<br />
eine würdige Finalpaarung: FC Barcelona gegen<br />
Manchester United (Ergebnis lag bei Redaktionsschluss<br />
nicht vor). Dagegen ging der<br />
UEFA-Pokal nach einem schwachen Spiel an<br />
das ukrainische Hoff enheim Schachtjor Donezk.<br />
Auch hier hat ein Milliardär in einen bis<br />
dato mehr oder weniger bedeutungslosen<br />
Verein die ein oder andere Million gepumpt.<br />
Leider mit Erfolg. Geld schießt letzten Endes<br />
wohl doch Tore. Wie viele Milliardäre gibt es<br />
eigentlich in Europa? Und warum kommen<br />
die eigentlich alle vom Dorf? Vielleicht sollte
der FC – um ins Konzert der Großen zurückzukehren<br />
– bei der Bundesregierung ein<br />
Konjunkturpaket anfordern. Dort wird derzeit<br />
recht locker mit den Millionen umgegangen.<br />
Also Herr Meier, rufen Sie doch mal bei Frau<br />
Merkel an und drohen mit Kurzarbeit.<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Nicht alles war schön in der Saison 2008/09.<br />
Am Ende des Tages aber zählt nur der Klassenerhalt.<br />
Mit einigen Tagen Abstand muss<br />
man Christoph Daum und seinen Mannen zugestehen,<br />
dass das Saisonziel relativ souverän<br />
erreicht wurde. Eingedenk der Tatsache, dass<br />
am Schluss 31 Punkte für den direkten Klassenerhalt<br />
ausgereicht haben, war der FC zu<br />
keinem Zeitpunkt wirklich im Abstiegskampf.<br />
Sollte das in der kommenden Saison auch<br />
gelingen, so ist der erste Schritt in eine bessere,<br />
vielleicht wieder erfolgreiche Zukunft<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
9<br />
2008/09 war Müngersdorf keine Festung. Das MUSS besser werden.<br />
getan. Mit oder ohne Konjunkturpaket. Und<br />
in ein paar Wochen, wenn die Transfers und<br />
der Spielplan feststehen, dann beginnt auch<br />
wieder das Fiebern auf die neue Saison. Mal<br />
sehen, was die so genannten Fachleute dem<br />
FC dann zutrauen – und was hinten bei herauskommt.<br />
Im nächsten Mai wissen wir mehr.<br />
Und nicht nur bis dahin gilt: Scream for our<br />
team!<br />
Der Schlüssel zum Erfolg passte zum Gästeblock.
10 THEMA > DIE SAISON VON A-Z<br />
Auswärts: Überraschungen<br />
Belek: In der Türkei war diesmal der Ort des<br />
Wintertrainingslagers.<br />
Cullmann spielte in der Saison nur bei der U23.<br />
DFB-Pokal-Aus gegen den FSV Mainz 05<br />
Ehret schoss das letzte Auswärtstor der Saison<br />
in Hamburg.<br />
Fünf Gelbe Karten in einem Spiel gab es zweimal<br />
in der Saison, am 9. und am 11. Spieltag.<br />
Geromel war der Abwehrgarant der Saison.<br />
Höhner sorgten in der Fünften Jahreszeit für<br />
Unruhe mit ihrem Auftritt bei Borussia Mönchengladbach.<br />
Integration klappt beim FC sehr gut, da viele<br />
ausländische Spieler einen Platz in der Mannschaft<br />
gefunden haben.<br />
Jugendkoordinator ist der neue Job von Matthias<br />
Scherz in der kommenden Saison.<br />
Klassenerhalt wurde geschaff t!<br />
ABC der Saison 2008/2009<br />
Teddy buchstabiert den Klassenerhalt<br />
Leverkusen: In Hin- und Rückspiel konnte man<br />
leider nie einen Sieg gegen Leverkusen feiern.<br />
Beide Spiele gingen 0:2 aus.<br />
Mannschaftsbus: seit dieser Saison gibt es einen<br />
neuen Bus für den FC.<br />
Novakovic schoss das erste Tor der Saison für<br />
den 1. FC Köln.<br />
Özats Zusammenbruch gegen Karlsruhe war<br />
wohl das Negativhighlight der Saison: Büyük<br />
kaptan!<br />
Podolski-Transfer-Theater über die halbe Saison<br />
und schlussendlich kommt er dann doch wieder<br />
zurück.<br />
Quarantäne-Aufenthalt der FC-Spieler wegen<br />
Schweinegrippe blieb zum Glück aus!<br />
Rote Karten gab es zwei Stück in der Saison für<br />
den FC (beide Male gegen Hoff enheim).<br />
Scherzis letzte Saison als Spieler beim FC.<br />
Tennisbälle gab es für die <strong>Fan</strong>s für jeden erreichten<br />
Punkt.<br />
UEFA-Cup-Träume am Anfang der Saison.<br />
Vucicevic erstes Bundesligator fi el am 11. April<br />
in Dortmund.<br />
Wintercup-Turnier- und Rheinland-Cup-Siege<br />
in der Winterpause.<br />
X-Vereine sind an Novakovic nun interessiert.<br />
Yalcin feierte gegen die SGE sein Bundesligadebüt.<br />
Zittern musste man in der Saison um den Klassenerhalt<br />
fast nie.
Kilt Hoff enheim!<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
(rl) Der Kilt steht für das Urwüchsige, Traditionelle<br />
im Fußball, das in den letzten Jahren<br />
mehr und mehr hopps gegangen ist. Doch<br />
nun die gute Nachricht für alle traditionsunbewussten<br />
Stadionbesucher auf der Suche<br />
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Artikeln, die Euch garantiert auf die Stadionleinwand<br />
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11
12 MIT DEM ÄFFZEH OP JÖCK > AUSWÄRTSBILDER<br />
Mit dem Äffzeh op Jöck<br />
Klassenerhalt in Cottbus<br />
Michael Sandmann blickt zurück<br />
Jetzt da feststeht, dass die „Elf vom Niederrhein“<br />
mit mageren 31 Punkten auch<br />
im kommenden Jahr in der Bundesliga<br />
mitwirken darf, wird klar, dass der FC bereits<br />
am 25. Spieltag beim späteren Relegationsabsteiger<br />
Cottbus das rettende<br />
Ufer erreicht hatte. Der Sieg in der Lausitz<br />
bedeutete Punkte Nummer 29, 30 und 31.<br />
Das diese Punktzahl reichen sollte, war<br />
damals aber wohl keinem FC-<strong>Fan</strong> klar.<br />
Aber der Reihe nach …<br />
Nach einer exzellenten Vorrunde und einem<br />
Knallerstart in die Rückrunde mit dem Karnevalstriumph<br />
bei den Klinsi-Bayern war der<br />
weitere Weg eher holprig. Erklärungsansätze<br />
für die teilweise sportlich schwachen Auftritte<br />
gibt es sicher viele. Letztlich war die Abstiegskonkurrenz<br />
in der zurückliegenden Saison<br />
allerdings so schwach, dass unser Team nie<br />
ernsthaft in Gefahr geriet, noch in den Keller<br />
zu rutschen. Die FC-<strong>Fan</strong>s erlebten insgesamt<br />
eine tolle Auswärtssaison mit vielen Siegen<br />
und etlichen Knallertouren. Auswärtsfahren<br />
machte einfach Spaß! Hier die Bilder der seit<br />
dem letzten Heft stattgefundenen Touren.
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
FREITAG, 6. MÄRZ. 2009 | 1. BUNDESLIGA | 23. SPIELTAG | FC SCHALKE - 1. FC KÖLN<br />
1 : 0<br />
Schwaches Spiel der angeschlagenen<br />
Schalker gegen harmlose Kölner. Schlechtes<br />
Spiel des FC. Der sportlichen Leitung bei S04 halfen die drei Punkte indes persönlich<br />
nicht weiter, sowohl Manager Müller, als auch Trainer Rütten mussten wenig später ihren Hut<br />
nehmen. Der FC-Anhang machte während der 90 Minuten durch stimmgewaltigen Support<br />
positiv auf sich aufmerksam. Die „Knappen“ begnügten sich weitgehend mit Pfi ff en gegen<br />
das eigene Team.<br />
SAMSTAG, 21. MÄRZ. 2009 | 1. BUNDESLIGA | 25. SPIELTAG | ENERGIE COTTBUS - 1. FC KÖLN<br />
0 : 2<br />
Der FC hatte 2009 gleich mehrere Nicht-<br />
Abstiegshelden. Am herausragendsten<br />
war – keine Frage – Novagol. In einer mäßigen Begegnung ohne wirklich herausgespielte<br />
FC-Chancen erkämpfte sich Nova zwei seiner 16 Saisontore. Die Rettung war geschaff t! Wie<br />
wir heute wissen … Entsprechend fröhlich waren die nachfolgenden Stunden auf der Autobahn.<br />
13
14 MIT DEM ÄFFZEH OP JÖCK > AUSWÄRTSBILDER<br />
SAMSTAG, 11. APRIL 2009 | 1. BUNDESLIGA | 27. SPIELTAG | BORUSSIA DORTMUND - 1. FC KÖLN<br />
3 : 1<br />
Was bleibt, ist die Erinnerung an ein kurioses Eigentor von Pedro Geromel, einem weiteren<br />
Saisonhelden. Der Innenverteidiger konnte glücklicherweise zum Saisonende wieder an seine<br />
Hinrunden-Sensationsleistungen anknüpfen. Ansonsten ließen sich Spiel und Ergebnis<br />
Dank der kurzen Rückreise schnell bei einem Kölsch in der Domstadt verdauen.<br />
SAMSTAG, 25. APRIL 2009 | 1. BUNDESLIGA | 29. SPIELTAG | HANNOVER 96 - 1. FC KÖLN<br />
2 : 1<br />
Zwei FC-Halbzeiten, wie sie unterschiedlicher<br />
nicht sein konnten. Während die<br />
Fahrer der <strong>Fan</strong>busse am Leinestrand den Grill aufbauten, sahen die FC-<strong>Fan</strong>s eine Halbzeit<br />
lang echte Magerkosten. Leider reichten die Leistungssteigerung und Novakovics Tor in der<br />
zweiten Hälfte nicht mehr aus, um Punkte aus Niedersachsens Landeshauptstadt zu entführen.<br />
Hannover punktete zum Saisonkehraus kräftig und kam in der Tabelle kurz vor dem<br />
FC ins Ziel. Aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzung beider Vereine, können die FCer<br />
sicherlich eher zufrieden sein.
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
SAMSTAG, 9. MAI 2009 | 1. BUNDESLIGA | 31. SPIELTAG | TSG HOFFENHEIM - 1. FC KÖLN<br />
2 : 0<br />
Während der FC in der zurückliegenden<br />
Saison die Milliardärs Truppe gleich zweimal<br />
besiegen konnte, so gab es diesmal<br />
auch im Rückspiel nichts zu holen. Etliche<br />
Einheimische, die „früher einmal Waldhoffans<br />
waren“ freuten sich diebisch, mal wieder einem großen deutschen Traditionsverein<br />
Punkte abluchsen zu können. Weniger erfreut waren SAP-<strong>Fan</strong>s und FC-Verantwortliche über<br />
die „kritische“ Auseinadersetzung des FC-<strong>Fan</strong>blocks mit dem Phänomen Hoff enheim und<br />
insbesondere mit Dietmar Hopp. Dazu ist jedoch an anderer Stelle – auch hier im Heft –<br />
genug gesagt.<br />
SAMSTAG, 16. MAI 2009 | 1. BUNDESLIGA | 33. SPIELTAG | HAMBURGER SV - 1. FC KÖLN<br />
0 : 1<br />
Was für ein gelungener Saisonabschluss<br />
in der Fremde. Beim HSV konnten Mannschaft<br />
und <strong>Fan</strong>s sich über ein 1:0 freuen.<br />
DJ Ehret erzielte früh das goldene Tor. Viele<br />
FCer nutzten das letzte Auswärtsspiel in<br />
der Hansestadt zu einem ausgiebigeren<br />
Aufenthalt. Klar, dass nachher die Farben rot und weiß auch in St. Pauli dominierten …<br />
Kaum ist die Saison vorbei, steigt auch schon wieder die Vorfreude auf das kommende<br />
Jahr. Statt nach Cottbus, geht es dann wieder nach Nürnberg, Freiburg und Mainz. Mancher<br />
wird das ganz sicher bedauern, denn die Fahrten an die polnische Grenze hatten stets Kultcharakter.<br />
Scream for our team! Auch in 2009/2010!<br />
15
16 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > ADIOS MATTHIAS<br />
Kölsch Live – Magazin<br />
Adiós Matthias<br />
Hermann Kuttenkeuler fordert Denkmal in Scheeßel<br />
Wenn die gewogene Leserschaft die aktuelle<br />
Ausgabe dieses traditionsreichen <strong>Fan</strong>zines<br />
in Händen hält, ist die Saison 08/09<br />
bereits Geschichte, die Sommerpause hat<br />
uns fest im Griff , und nun ist es an uns, in<br />
Eigenverantwortung die vielen Samstagnachmittage<br />
mit sinnvollen Freizeitaktivitäten<br />
auszufüllen. Auf eine Sache möchte<br />
ich aber noch einmal zurückkommen, die<br />
von dem Zeitpunkt aus, an dem diese Zeilen<br />
geschrieben werden – Bielefeld und<br />
Cottbus haben gestern erst zu verstehen<br />
gegeben, dass sie nicht daran interessiert<br />
sind, den FC in der Tabelle noch einzuholen<br />
– noch in naher Zukunft liegt. Ich hoff e<br />
inständig, dass ein großer Mann noch zu<br />
seinem dreihundertsechsundfünfzigsten<br />
Profi einsatz kam und sein Abschied den<br />
gebührenden Rahmen fand.<br />
Nach meiner Wunschvorstellung soll Matthias<br />
Scherz gegen Bochum in der Startelf aufgelaufen<br />
sein, Mitte der zweiten Halbzeit unter<br />
stehenden Ovationen den Platz verlassen<br />
und nach Abpfi ff Ehrenrunden in einer derart<br />
herzergreifenden Atmosphäre gedreht haben,<br />
dass selbst der hartgesottenste Althauer<br />
auf den Rängen nicht vor feuchten Augen gefeit<br />
war. Denn nichts anderes hat er verdient.<br />
Bewegende Ehrenrunde: Matthias Scherz sagt Tschö!
Wenig Popstar, viel ehrliche Haut<br />
Selbstverständlich ist das in Köln allerdings<br />
nicht. Man denke nur an Thomas Cichon,<br />
der geschlagene neun Jahre lang – eine<br />
halbe Ewigkeit in dieser schnelllebigen Fußballzeit<br />
– bei nahezu jedem neuen Trainer<br />
seinen Stammplatz verlor, denn einen Libero<br />
bräuchte man im modernen Sport nicht<br />
mehr, aber wenige Monate später wieder in<br />
der Startaufstellung stand. Als dann tatsächlich<br />
sein Vertrag endete, packte er klammheimlich<br />
seine Koff er und zog nach Oberhausen<br />
um, ohne zuvor in angemessenem<br />
Rahmen den gebührenden Dank für seine Arbeit<br />
von Seiten der <strong>Fan</strong>s genießen zu dürfen.<br />
Das soll im Fall Matthias Scherz nicht noch<br />
einmal passieren. Denn allein ein Karriereende<br />
nach zehn Jahren bei der gerade einmal<br />
zweiten Station als Profi spieler beweist doch,<br />
was diese Zeilen noch einmal unterstreichen<br />
sollen: Er ist einer von denen, von denen es<br />
nicht mehr viele gibt. Einer von den Guten.<br />
Für die neumodischen Randerscheinungen<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
17<br />
Späte Liebe: FC-<strong>Fan</strong>s feiern Matthes Scherz!<br />
des Fußballsports wie Bravo Sport natürlich<br />
vollkommen ungeeignet – zu wenig Popstar,<br />
viel zu viel ehrliche Haut. Aber genau<br />
deshalb erinnert er an die alten Zeiten, als<br />
man die FC-Spieler eher am Tresen vom Haus<br />
Unkelbach als in irgendeiner Ring-Diskothek<br />
antraf. Vor dem Hintergrund dieser ehrlichen,<br />
unaufgeregten und mannschaftsdienlichen<br />
Art erscheint der letzte Einjahresvertrag auch<br />
nicht wie ein Gnadenbrot für einen alternden<br />
Stürmer – seine Rolle auf dem Rasen wird<br />
leicht zu ersetzen sein, für seine Position innerhalb<br />
der Mannschaft muss aber erst noch<br />
jemand nachwachsen. Um zu gewährleisten,<br />
dass es eine solche Persönlichkeit in Zukunft<br />
überhaupt geben kann, wurde beim FC für<br />
Scherz als Fachmann für Spieler-Entwicklung<br />
und Karriere-Planung das ideale Betätigungsfeld<br />
gefunden. Ein einziger weiser Rat eines<br />
vereinsinternen Experten dieses Schlages ist<br />
für einen jungen Spieler sicher wertvoller als<br />
eine Hundertschaft windiger Berater.
18 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > ADIOS MATTHIAS<br />
Beste Jahre: Matthias im Traumsturm mit Poldi.<br />
Großer Mann aus Scheeßel<br />
Nun aber genug der Gegenwart, hier soll das<br />
Gesamtwerk des großen Mannes aus Scheeßel<br />
gewürdigt werden, und jüngere Semester<br />
können sich vielleicht gar nicht mehr an die<br />
Zeiten des Stammspielers Matthias Scherz<br />
erinnern. Die gab es aber, oh ja. Den gepfl egtesten<br />
Fußball zeigte er vermutlich in seiner<br />
ersten Erstligasaison in Köln 2000/2001, als<br />
er auf der rechten Außenbahn reihenweise<br />
die gegnerischen Verteidiger schlecht aussehen<br />
ließ, statistisch war aber wohl die Saison<br />
2002/2003 die erfolgreichste, seine 18 Tore<br />
als Stürmer erlauben uns noch heute einen<br />
der seltenen glanzvollen Rückblicke auf die<br />
Ära Funkel. Natürlich gab es auch zuhauf<br />
vertändelte Bälle und ausgelassene Torchancen,<br />
aber mit diesen Erinnerungen wollen wir<br />
doch lieber die ewigen Miesepeter alleine<br />
lassen. Und selbst die größten Kritiker werden<br />
wohl nicht bestreiten können, dass auch die<br />
schwächsten Szenen nie mangelnder Einstellung<br />
oder divenhafter Lustlosigkeit geschul-<br />
Schlechte Zeiten: „Scherzer“ erlebte auch viele Niederlagen<br />
im FC-Trikot.<br />
det waren. Zur Festigkeit des Charakters wird<br />
es kaum zwei Meinungen geben.<br />
Die Sicherheit, dass ein Matthias Scherz meine<br />
huldvollen Worte reich des Dankes auch<br />
uneingeschränkt verdient, ziehe ich nicht zuletzt<br />
aus einem Leserbrief, der mich erreichte,<br />
nachdem ich einst die Errichtung eines<br />
Matthias-Scherz-Denkmals in der schönen<br />
Domstadt forderte. Für den Fall, dass unsere<br />
Stadtväter und -mütter meinem Vorstoß<br />
nicht nachkämen, kündigte ich damals einen<br />
weiteren Versuch in der Geburtsstadt des zu<br />
Ehrenden an. Daraufhin schrieb mir Bernd G.,<br />
ein ehemaliger Mannschaftkamerad von Matthias<br />
Scherz aus Jugendtagen, dass besagtes<br />
Denkmal wohl eher nach Scheeßel gehöre,<br />
die Kreisstadt Rotenburg (Wümme) verdanke<br />
ihre Erwähnung in Matzes Personalausweis<br />
lediglich der Bereitstellung eines Krankenhauses.<br />
Darüber hinaus freute es Bernd G.<br />
aber sehr zu erfahren, welch hohen Stellen-
In 10 Jahren das Herz an den FC verloren.<br />
wert Scherz in Köln genießt: „Das macht sicherlich<br />
seine Einstellung zum Beruf und Leben<br />
allgemein, denn er ist wirklich ‚auf dem<br />
Teppich geblieben‘, weiß wo er ‚herkommt<br />
und wo er hingehört‘ und ist nicht durch den<br />
Erfolg abgedreht.“<br />
Floskeln mit Aussagekraft<br />
Manchmal genügen ein paar abgedroschene<br />
Floskeln, um alles zu sagen. Abschließen<br />
möchte ich dieses Dankesschreiben mit einem<br />
Zitat, mit dem ich damals auch meine<br />
Denkmal-Petition beendete, leider konnte ich<br />
den ursprünglichen Verfasser nicht ausfi ndig<br />
machen, aber er scheint ein schlauer Mensch<br />
mit Hang zur Wahrheit zu sein.<br />
„Es gibt Leute, die stoppen den Ball weiter als<br />
manch andere schießen können. Und Scherz<br />
stoppt die Bälle halt alle oben links in den<br />
Winkel.“<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
Abschied nehmen: Ein letztes Mal allein in der FC-Kabine.<br />
19
20 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > INTERVIEW MATTHIAS SCHERZ<br />
„Den Weg weitergehen!“<br />
Mark Fauler und Khaled Daftari führen das Abschiedsinterview<br />
Ausgerechnet am Tag des Daum-Rücktritts<br />
triff t <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong> Matthias Scherz am<br />
Geißbockheim. Ein gut gelaunter Scherzi<br />
stellt sich in seinem letzten großen Interview<br />
den Fragen der FC-<strong>Fan</strong>s.<br />
kl: Hallo Matthias, wann hast du vom Daum-<br />
Abschied erfahren und wie groß ist die Überraschung?<br />
Scherz: Ich habe aus dem Videotext erfahren,<br />
dass Christoph Daum beim FC voraussichtlich<br />
seinen Arbeitsvertrag aufl öst. Wirklich überrascht<br />
war ich aufgrund der bestehenden<br />
Vertragskonstellation nicht.<br />
kl: Was könnten die Gründe sein?<br />
Scherz: Das weiß ich nicht, aber vielleicht<br />
kann euch Christoph Daum hierzu näheres<br />
sagen.<br />
kl: Welche Folgen könnte der Abgang für den<br />
FC haben?<br />
Scherz: Wir haben eine starke Mannschaft.<br />
Das Grundgerüst steht und mit Lukas Podolski<br />
und Sebastian Freis kommen zwei Spieler,<br />
die uns weiterhelfen werden. Ein Nachteil<br />
kann sein, dass der neue Trainer vielleicht<br />
nicht mehr entscheidend auf die Kaderplanung<br />
Einfl uss nehmen kann.<br />
kl: Welcher Trainertyp sollte auf Daum folgen?<br />
Scherz: Einer, der erfolgreich und attraktiven<br />
Fußball spielen lässt! (grinst)<br />
Rück- und Ausblick<br />
kl: Kommen wir zu deiner Person. Hast du<br />
schon realisiert, dass deine Profi laufbahn beendet<br />
ist?<br />
Scherz: Ja, irgendwie schon! Ich habe ja<br />
schon meinen neuen Job in der Nachwuchsabteilung<br />
aufgenommen und merke, dass ein<br />
neuer Lebensabschnitt begonnen hat.<br />
kl: Ein Blick weit zurück. Wie ist damals der<br />
Kontakt zum FC entstanden?<br />
Scherz: Eines Tages rief mich der damalige<br />
FC-Manager Hannes Linßen an und teilte mir<br />
mit, dass Trainer Ewald Lienen mich verpfl ichten<br />
möchte. Nach einigen Gesprächen, waren<br />
wir uns schnell einig.<br />
kl: Gab es einen Zeitpunkt, wo du den FC verlassen<br />
wolltest?<br />
Scherz: Natürlich gab es diese Phasen. Dann<br />
wollte man auch mal alles hinwerfen. Die Situation,<br />
in der ich den Schritt endgültig gewagt<br />
hätte, gab es aber nie. Ich habe im Laufe<br />
der Zeit den Verein, die Leute im Verein und<br />
die <strong>Fan</strong>s lieben und schätzen gelernt.<br />
kl: Du bist ja einer der letzten Spieler, die<br />
noch das alte Stadion erlebt haben. Was war<br />
es für ein Gefühl, als du beim ersten Spiel in<br />
das neue Stadion eingelaufen bist?<br />
Scherz: Wie ein Gladiator im alten Rom! Man<br />
kann die alte Schüssel überhaupt nicht mit<br />
dem neuen Stadion vergleichen. Diese hohen<br />
Tribünen, diese Lautstärke! Wahnsinn!
Beendete seine aktive FC-Karriere: Matthias Scherz<br />
kl: Was hat sich in den letzten zehn Jahren<br />
beim FC am meisten verändert, sowohl positiv<br />
als auch negativ?<br />
Scherz: Der Verein ist trotz der Abstiege immer<br />
professioneller geworden. Hat in vielen<br />
Bereichen bessere Strukturen geschaff en. Die<br />
Nähe zum <strong>Fan</strong> geht leider immer weiter verloren.<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
21<br />
kl: Kaum ein Spieler kennt den Unterschied<br />
zwischen 1. Liga und 2. Liga so gut wie du.<br />
Was sind die größten Unterschiede?<br />
Scherz: In der zweiten Liga ist alles eine<br />
Nummer kleiner. Sportlich sind die Zweitligaspieler<br />
härter im Zweikampf. Die Top 5<br />
der Bundesliga erkennen viel schneller eine<br />
Schwäche beim Gegner und nutzen diese im<br />
Spiel radikal aus.
22 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > INTERVIEW MATTHIAS SCHERZ<br />
Unterstützung für den Nachwuchs<br />
kl: Wie wird deine zukünftige Aufgabe in der<br />
Nachwuchsabteilung aussehen?<br />
Scherz: Ich werde junge Spieler auf ihre<br />
Zukunft als Profi vorbereiten. Das betriff t zunächst<br />
den sportlichen Bereich. Aber auch<br />
was den Umgang mit Mitmenschen und Mitspielern<br />
angeht, möchte ich Ansprechpartner<br />
sein.<br />
kl: Wie erlebst du heute die jungen Spieler?<br />
Was ist anders als zu deiner Anfangszeit?<br />
Scherz: Das ist nicht nur ein Problem von jungen<br />
Fußballspielern, ich denke es ist ein Problem<br />
der heutigen Gesellschaft, dass die jungen<br />
Leute heute viel zu schnell zu satt sind.<br />
Man nimmt ihnen zu viele Sachen von den<br />
Schultern. Sie sind nicht eigenständig genug.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>-Redakteur Khaled Daftari traf Scherzi<br />
zum letzten <strong>Fan</strong>interview<br />
kl: Was sind deine weiteren Pläne?<br />
Scherz: Ich habe ja schon den B-Trainerschein<br />
gemacht und werde auf jeden Fall<br />
auch den A-Schein machen. Vielleicht mache<br />
ich eines Tages den Fußballlehrer. Aber das ist<br />
nun wirklich weit in der Zukunft!<br />
kl: Wer war der beste Spieler mit dem du<br />
beim FC zusammengespielt hast?<br />
Scherz: Wir spielen mit elf Spielern auf elf Positionen.<br />
Man kann da keinen hervorheben.<br />
Aber der fi ntenreichste Spieler, mit dem ich<br />
jemals zusammen gespielt habe, ist Nemanja<br />
Vucicevic. Was der alles am Ball kann, ist der<br />
Wahnsinn!<br />
kl: Wer war dein härtester Gegenspieler?<br />
Scherz: Ach, eigentlich keiner so richtig.<br />
(lacht)<br />
„Danke für die Unterstützung!“<br />
kl: Der Weg des FC in den nächsten zehn Jahren?<br />
Scherz: Wir müssen den Weg weitergehen<br />
und uns weiter in der Bundesliga etablieren.<br />
Vielleicht kann man in einigen Jahren von einem<br />
Platz im Europacup träumen. Am meisten<br />
hätten das die <strong>Fan</strong>s verdient.<br />
kl: Noch eine Anekdoten aus zehn Jahren FC<br />
bitte!<br />
Scherz: Ich nenne Euch keinen Namen, aber<br />
der Spruch war einfach lustig! Wir waren im<br />
Trainingslager in Marbella und hatten abends<br />
ein <strong>Fan</strong>treff en. Ein Spieler wurde gefragt, ob<br />
er wüsste, was Ewald Lienen immer zu den<br />
Zuschauern sagt, wenn er vor dem Spiel in<br />
die Kurve kommt. Der Spieler antwortete:<br />
„Ja, dass weiß ich! Er kommt in die Kurve und<br />
fragt, ob ihr W*** alle wieder da seid!“ Sowohl<br />
die <strong>Fan</strong>s, als auch wir lagen vor Lachen auf<br />
dem Boden. Selbst Ewald Lienen konnte ein<br />
paar Tage später darüber lachen. Es war halt<br />
nur ein Spruch!<br />
kl: Vielen Dank, Matthes, und alles Gute für<br />
deine Zukunft!<br />
Scherz: Ich danke den <strong>Fan</strong>s für die großartige<br />
Unterstützung in den letzten Jahren!
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
Die Schiedsrichter sind immer<br />
gegen uns!<br />
Michael Kirch kennt seine<br />
Pappenheimer<br />
Wie die Idee zu diesem Artikel entstanden<br />
ist? Das war eine spontane Entscheidung<br />
während des Heimspiels gegen Hertha BSC<br />
Berlin, in dem ich irgendwann nach der 17.<br />
gefühlten klaren Benachteiligung Knut<br />
Kircher, von dem ich bislang fast schon ein<br />
<strong>Fan</strong> war, die Freundschaft kündigte. Natürlich<br />
wird der 1. FC Köln seit Jahrzehnten<br />
immer wieder von den Schiedsrichtern<br />
krass benachteiligt, welcher subjektive FC-<br />
<strong>Fan</strong> fühlt das nicht so? Aber ich entschloss<br />
mich, dieses schreiende Unrecht nun auch<br />
mit Fakten zu belegen.<br />
Eins vorweg, ich war selber jahrelang Schiedsrichter<br />
und weiß, das dieser Job nicht gerade<br />
ein Zuckerschlecken ist. Gut, ich trieb mein<br />
Unwesen ausschließlich im Jugendbereich,<br />
wo weniger die Spieler als vielmehr überehrgeizige<br />
Eltern und laute, dafür schlecht<br />
ausgebildete, Trainer mein Problem waren.<br />
Aber ein wenig kann ich mich schon in die<br />
ehemaligen Schwarzkittel, die heute fast<br />
ausschließlich bunt aufl aufen, hineinversetzen.<br />
Wir reden hier aber nicht vom Jugendbereich,<br />
sondern von der Bundesliga, wo<br />
jede Schiedsrichter-Entscheidung aus zehn<br />
verschiedenen Kamera-Positionen unter die<br />
Lupe genommen werden kann, in Superzeitlupe,<br />
bei Bedarf auch via Standbild, ohne in<br />
jedem Fall zweifelsfrei klären zu können, wie<br />
nun hätte richtigerweise entschieden werden<br />
Dr. Fleischer aus FC-Sicht von der schlechteren Schiri-Sorte.<br />
23<br />
müssen. Ich bin niemals böse gewesen, dass<br />
ich mich dieser Technik in meiner aktiven Zeit<br />
nicht stellen musste. Aber das nur am Rande.<br />
Nur zwei Sorten<br />
In der Bundesliga gibt es für uns FC-<strong>Fan</strong>s<br />
eigentlich nur zwei Sorten von Schiedsrichter:<br />
Die bösen, mit denen wir eine oder gar<br />
mehrere Fehlentscheidung in Verbindung<br />
bringen, die seinerzeit möglicherweise spielentscheidend<br />
war. Dazu zähle ich aktuell in<br />
erster Linie Dr. Joachim Drees, Peter Sippel<br />
und Dr. Helmut Fleischer, sowie natürlich den<br />
bereits oben von mir erwähnten Ex-Freund<br />
Knut Kircher. Die andere Gruppe ist die der<br />
bislang noch nicht negativ in Erscheinung<br />
getretenen Schiedsrichter wie Günter Perl, Dr.<br />
Felix Brych oder Michael Kempter, bei deren<br />
Ankündigung im Stadion anders als bei den<br />
oben genannten kein Aufschrei durchs Rhein-<br />
Energie-Stadion geht. Ist das wirklich fair? Mir<br />
völlig egal! Im Fußball geht es in erster Linie<br />
nicht um Fairness sondern um Emotion.
24 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > SCHIRIS NACH PUNKTEN<br />
Aber wir wollen ja dennoch zumindest ansatzweise<br />
fair an die Sache herangehen. Also<br />
habe ich mir mal die letzten vier Spielzeiten<br />
angeguckt, jeweils zwei Erstliga- und Zweitligajahre,<br />
und zusammengetragen, was die<br />
Schiedsrichter so alles in den FC-Spielen fabriziert<br />
haben. In die Wertung kamen nur<br />
Schiedsrichter, die in diesem Zeitraum mindestens<br />
drei FC-Spiele geleitet haben. Das<br />
führt zum Beispiel dazu, dass unser zumindest<br />
auf dem Papier bester deutscher Schiedsrichter<br />
Herbert <strong>Fan</strong>del in dieser Wertung gar<br />
nicht erst auftaucht, da Spiele des 1. FC Köln<br />
seit gut drei Jahren „<strong>Fan</strong>del-freie“-Zone sind.<br />
Getreu dem Motto aus der Sendung mit der<br />
Maus: Das hört sich zwar jetzt komisch an –<br />
ist aber so!<br />
Gelbe und rote Karten<br />
Natürlich wollen wir die nackten Zahlen<br />
auch irgendwie subjektiv bewerten. Bei den<br />
verteilten Karten wurde ich dann zum ersten<br />
Mal ganz klar bestätigt. Obwohl gerade<br />
der FC immer besonders fair spielt (wer mag<br />
mir da widersprechen?), bekommt er sowohl<br />
mehr gelbe als auch mehr rote Karten als die<br />
jeweilige gegnerische Mannschaft, in Zahlen<br />
in den letzten vier Jahren unter den gewerteten<br />
Schiedsrichtern 228:221 gelbe und 16:8<br />
rote Karten (dazu zählt auch die so genannte<br />
Ampelkarte). Da wir jedoch die Schiedsrichter<br />
einzeln bewerten wollen, wurde ein<br />
Punktesystem vergeben. Jede gelbe Karte<br />
wurde mit einem Minuspunkt gewertet, jeder<br />
Platzverweis mit fünf Minuspunkten. Karten<br />
gegen den Gegner ergaben natürlich entsprechende<br />
Pluspunkte. Die tatsächliche Anzahl<br />
der Karten spielte keine Rolle, da manche<br />
Schiedsrichter in insgesamt neun Partien ein<br />
FC-Spiel leiteten, andere dagegen nur drei. Es<br />
geht schließlich um das Verhältnis.<br />
SCHIEDSRICHTER<br />
1. Perl, Günter<br />
2. Merk, Dr. Markus<br />
3. Meyer, Florian<br />
4. Rafati, Babak<br />
5. Stark, Wolfgang<br />
6. Welz, Tobias<br />
7. Schmidt, Thorsten<br />
8. Schößling, Christian<br />
9. Kempter, Michael<br />
10. Sippel, Peter<br />
11. Wagner, Lutz<br />
12. Fleischer, Dr. Helmut<br />
13. Gräfe, Manuel<br />
14. Brych, Dr. Felix<br />
15. Kircher, Knut<br />
16. Kinhöfer, Thorsten<br />
17. Weiner, Michael<br />
18. Gagelmann, Peter<br />
19. Drees, Dr. Jochen<br />
Sp GK FC GK GG RK FC RK GG Punkte<br />
9 12 20 0 0 8<br />
3 3 8 0 0 5<br />
7 8 16 2 1 3<br />
5 9 12 0 0 3<br />
7 7 10 0 0 3<br />
4 2 5 0 0 3<br />
6 11 8 0 1 2<br />
3 3 5 0 0 2<br />
6 11 14 1 0 -2<br />
7 13 15 2 1 -3<br />
6 14 11 0 0 -3<br />
5 12 8 0 0 -4<br />
8 21 17 1 1 -4<br />
6 16 9 1 1 -7<br />
5 11 8 1 0 -8<br />
7 21 12 3 3 -9<br />
8 18 17 2 0 -11<br />
9 25 18 1 0 -12<br />
7 11 8 2 0 -13<br />
Gibt es in dieser Wertung irgendwelche größere<br />
Überraschungen? Aus meiner Sicht sind<br />
die üblichen Verdächtigen tatsächlich meist<br />
im hinteren Feld mit Minuswerten zu fi nden.<br />
Natürlich spricht eine rote oder gelbe Karte<br />
nicht automatisch für eine Benachteiligung<br />
des 1. FC Köln, aber den Deckmantel der<br />
Objektivität haben wir ja direkt zu Beginn<br />
bereits ausgezogen. Interessant sicher auch<br />
die Anzahl der Karten pro Spiel, mit denen<br />
ein Schiedsrichter jeweils auskam. So hatte
ich Wolfgang Stark eher als Kartenspieler in<br />
Erinnerung, der aber gerade mal pro Spiel mit<br />
gut 2 gelben Karten (auch noch leicht positiv<br />
für den FC verteilt) auskam. Das sind Werte,<br />
von denen ein Manuel Gräfe, ein Peter Gagelmann<br />
und ein Thorsten Kinhöfer nur träumen<br />
können, wobei gerade bei Thorsten Kinhöfer<br />
seine drei Einsätze beim Derby gegen Gladbach<br />
in den letzten Jahren und sein Einsatz<br />
beim ersten Zweitligaheimspiel gegen Kaiserlautern<br />
mit allein vier roten Karten die<br />
Statistik sehr beeinfl ussen. Den besten Wert<br />
hat hier übrigens ein gewisser Tobias Welz,<br />
der leider nur in der zweiten Liga pfeift und<br />
deshalb hoff entlich dauerhaft keine FC-Spiele<br />
mehr zu leiten bekommt.<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
25<br />
Elfmeter und Fehlentscheidungen<br />
Okay, wir wollen doch ein wenig objektiver<br />
werden, zähneknirschend zumindest. Also<br />
habe ich mir die Mühe gemacht, in der nächsten<br />
Wertung zumindest teilweise objektive<br />
Werte einfl ießen zu lassen. Subjektiver Teil<br />
ist die Anzahl der Elfmeter, bei denen der 1.<br />
FC Köln (wen wundert es noch?) wieder mal<br />
schlechter wegkommt, bei einem Verhältnis<br />
von 11:18 zugunsten des jeweiligen Gegners.<br />
Beim objektiven Teil haben wir auf die umfangreiche<br />
Kickerdatenbank zurückgegriffen.<br />
Bewertet wurden alle ausschließlich von<br />
der Kicker-Redaktion gewerteten groben<br />
Fehlentscheidungen. Wer den noch nie FCfreundlich<br />
gestimmten Kicker kennt, mag<br />
erahnen, wie ein tatsächlicher Wert ausgesehen<br />
hätte. Gewertet wurden als Fehlentscheidung<br />
folgende Dinge:<br />
• nicht gegebener Elfmeter/falsch gegebener<br />
Elfmeter<br />
• rote Karte fälschlicherweise gegeben/rote<br />
Karte nicht gegeben<br />
• Abseitstor gegeben/falsche Abseitsentscheidung<br />
bei klarer Torchance<br />
• Tor gegeben trotz vorherigem Foul<br />
Auch hier stimmt das Verhältnis von 28:38<br />
zuungunsten des 1. FC Köln nicht gerade<br />
fröhlich, wobei in dieser Wertung dann doch<br />
einige Überraschungen auftauchen. Folgendes<br />
Punktesystem wurde hier angewandt: Ein<br />
Elfmeter für den FC gab einen Pluspunkt, eine<br />
Fehlentscheidung zugunsten des FC fröhliche<br />
drei Pluspunkte. Entscheidungen gegen<br />
den FC entsprechende Minuspunkte.<br />
Sonderlob für einen Unbekannten: Tobias Welz.
26 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > SCHIRIS NACH PUNKTEN<br />
SCHIEDSRICHTER<br />
1. Perl, Günter<br />
2. Rafati, Babak<br />
3. Schmidt, Thorsten<br />
4. Brych, Dr. Felix<br />
5. Kinhöfer, Thorsten<br />
6. Gagelmann, Peter<br />
7. Stark, Wolfgang<br />
8. Welz, Tobias<br />
9. Meyer, Florian<br />
10. Schößling, Christian<br />
11. Fleischer, Dr. Helmut<br />
12. Merk, Dr. Markus<br />
13. Kempter, Michael<br />
14. Gräfe, Manuel<br />
15. Wagner, Lutz<br />
16. Kircher, Knut<br />
17. Drees, Dr. Jochen<br />
18. Weiner, Michael<br />
19. Sippel, Peter<br />
Sp Elf FC Elf GG FE FC FE GG Punkte<br />
9 1 0 1 0 4<br />
5 1 0 2 1 4<br />
6 1 1 3 2 3<br />
6 1 1 2 1 3<br />
7 1 1 3 2 3<br />
9 0 3 5 3 3<br />
7 0 1 3 2 2<br />
4 1 0 0 0 1<br />
7 0 0 1 1 0<br />
3 0 1 0 0 -1<br />
5 0 1 2 2 -1<br />
3 0 2 0 0 -2<br />
6 2 1 1 2 -2<br />
8 1 2 2 3 -4<br />
6 0 0 0 3 -9<br />
5 0 0 0 3 -9<br />
7 0 0 3 6 -9<br />
8 0 2 0 3 -11<br />
7 2 2 0 4 -12<br />
Hier erst mal ein Lob an Tobias Welz, Christian<br />
Schößling und Dr. Markus Merk, die in allen<br />
ihrer Spiele keine einzige Fehlentscheidung<br />
zu verzeichnen hatten. Allerdings hat das Trio<br />
auch nur jeweils drei Spiele bzw. Schößling<br />
vier Spiele zu pfeifen gehabt. Deshalb ist die<br />
Leistung eines Günter Perls, den ich persönlich<br />
eh durch seine ruhige Art für einen der<br />
besten Schiedsrichter in Deutschland halte,<br />
mit nur einer Fehlentscheidung in neun Spielen<br />
(ein nicht gegebener Platzverweis für Imre<br />
Szabisc nach Tätlichkeit in Hannover 2006)<br />
fast noch höher zu bewerten. Schlusslicht ist<br />
hier zu Recht übrigens Dr. Jochen Drees, der<br />
im Schnitt mehr als eine Fehlentscheidung zu<br />
verzeichnen hat, meist zuungunsten des FC.<br />
Das Auswärtsspiel in Bochum in der abgelaufenen<br />
Saison lässt grüßen!<br />
Die Punkte-Tabelle<br />
Abgerechnet wird letztlich auf dem Platz,<br />
das Runde muss ins Eckige, es zählen Punkte,<br />
keine Komplimente. Also habe ich nun<br />
abschließend auch die einzig wahre Tabelle<br />
entworfen, um zu überprüfen, mit welchem<br />
Schiedsrichter unser FC rein punktemäßig am<br />
Besten gefahren ist in der Vergangenheit. Gewertet<br />
wurden einfach die erzielten Punkte in<br />
einem Spiel, im Verhältnis zu den jeweiligen<br />
Einsätzen. Ganz ehrlich hat mich das Ergebnis<br />
nicht wirklich überrascht. Aber seht selbst:<br />
SCHIEDSRICHTER Sp S U N Tore3<br />
1. Babak Rafati<br />
9 1 0 1<br />
10:03<br />
2. Christian Schößling<br />
5 1 0 2<br />
8:03<br />
3. Dr. Jochen Dress<br />
6 1 1 3<br />
13:11<br />
4. Tobias Welz<br />
6 1 1 2<br />
7:07<br />
5. Michael Weiner<br />
7 1 1 3<br />
10:16<br />
6. Florian Meyer<br />
9 0 3 5<br />
9:07<br />
7. Dr. Markus Merk<br />
7 0 1 3<br />
4:06<br />
8. Manuel Gräfe<br />
4 1 0 0<br />
9:13<br />
9. Peter Gagelmann<br />
7 0 0 1<br />
12:12<br />
10. Dr. Felix Brych<br />
3 0 1 0<br />
10:10<br />
11. Peter Sippel<br />
5 0 1 2<br />
12:13<br />
12. Knut Kircher<br />
3 0 2 0<br />
5:06<br />
13. Michael Kempter<br />
6 2 1 1<br />
4:08<br />
14. Günter Perl<br />
8 1 2 2<br />
9:14<br />
15. Wolfgang Stark<br />
6 0 0 0<br />
6:11<br />
16. Thorsten Kinhöfer<br />
5 0 0 0<br />
11:15<br />
17. Lutz Wagner<br />
7 0 0 3<br />
8:09<br />
18. Markus Schmidt<br />
8 0 2 0<br />
7:10<br />
19. Dr. Helmut Fleischer 7 2 2 0<br />
7:12<br />
The winner is: Babak Rafati. Er hat für den<br />
FC die Lizenz zum Sieg, was für eine Ausbeute!<br />
Den Mann sollten wir sofort als Haus- und
Hofschiedsrichter verpfl ichten. In dieser Tabelle<br />
zeigt sich auch, dass manchmal der beste<br />
Schiedsrichter nichts machen kann. Günter<br />
Perl gewinnt die ersten beiden Wertungen<br />
um Längen und führt den FC trotzdem in<br />
den von ihm geleiteten Spielen gerade mal<br />
zu einem Punkt im Schnitt. Dagegen schiedst<br />
ein Dr. Jochen Drees wüst um sich, führt den<br />
FC dabei aber zu mehr als 1,5 Punkten im<br />
Schnitt. Ob es also doch hin und wieder einfach<br />
an unserer Truppe liegt, wenn wir wieder<br />
mal weniger Punkte als erwartet holen?<br />
Punkte<br />
15<br />
7<br />
11<br />
6<br />
12<br />
10<br />
4<br />
10<br />
11<br />
7<br />
8<br />
5<br />
6<br />
9<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
Schnitt<br />
3<br />
2,33<br />
1,57<br />
1,5<br />
1,5<br />
1,43<br />
1,33<br />
1,25<br />
1,22<br />
1,17<br />
1,14<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0,86<br />
0,83<br />
0,67<br />
0,6<br />
Einen Schiedsrichter möchte ich aber dennoch<br />
als Sinnbild der grundsätzlichen Benachteiligung<br />
des 1. FC Köln durch Deutsch-<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
27<br />
lands Schiedsrichter erwähnen: Er steht<br />
zurecht in der Abschlusswertung an letzter<br />
Stelle: Dr. Helmut Fleischer! Seinen einzigen<br />
Sieg verdankt er weniger seiner gekonnten<br />
Schiedsrichter-Leistung als vielmehr der<br />
kompetenten Unterstützung des Jenaer Torhüters<br />
beim legendären 4:3-Sieg gegen die<br />
Thüringer in der Aufstiegssaison. Ansonsten<br />
nur Pleiten, Nervenzusammenbrüche auf der<br />
Tribüne und frustrierte Spieler nach einer von<br />
Fleischer geleiteten Partie, und sein Highlight<br />
mit dem gegebenen Elfmeter in Dortmund,<br />
der uns den Abstieg und Dortmund die Meisterschaft<br />
brachte, ist da noch gar nicht berücksichtigt.<br />
Ihr seht, der Knut hat den Berlinern zuletzt<br />
viel Freunde bereitet, und das nicht nur als<br />
Eisbär, mir hat er viel Arbeit gebracht. Spaß<br />
hat es dennoch gemacht, vor allem, weil die<br />
nächsten Jahre klasse werden dürften. Denn<br />
irgendwann gleicht sich angeblich alles wieder<br />
aus. Hoff entlich wissen das die Fleischers,<br />
Sippels, Drees´ und Kirchers aus der Schiedsrichter-Garde<br />
auch!<br />
Babak Rafati, der Schiri, dem die FC-<strong>Fan</strong>s vertrauen.
28 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > KOLUMNE OLIVER FOWLER<br />
Worst Case?*<br />
O<strong>live</strong>r Fowler <strong>live</strong> – Die Kolumne<br />
Man stelle sich mal vor, zwei konkurrierende<br />
Bundesligavereine mit einem engen räumlichen<br />
Näheverhältnis, treff en während einer<br />
Spielzeit, in drei laufenden Wettbewerben,<br />
viermal aufeinander. Und das Ganze in zweieinhalb<br />
Wochen. Unmöglich? Das dachte<br />
man bisher. Die vergangene Saison hat Fußball-Deutschland<br />
jedoch eines Besseren belehrt.<br />
So traf der SV Werder Bremen viermal in<br />
beschrieben kurzer Zeit auf seinen Erzrivalen,<br />
den Hamburger SV. Viermal Nordderby! Was<br />
geht einem als <strong>Fan</strong> einer der beiden Lager in<br />
einem solchen Moment durch den Kopf? Wie<br />
fühlt man sich? Pure Euphorie oder doch eher<br />
unbändige Angst?<br />
Die Nr. 1 am Rhein<br />
Man stelle sich mal vor, beschriebenes Szenario<br />
spielte sich nicht im Norden der Republik,<br />
sondern im schönen Rheinland ab. Ein jeder<br />
FC-<strong>Fan</strong> wird sich diese Frage insgeheim gestellt<br />
haben und den Gedanken auch schnell<br />
wieder verworfen haben. Denn auf die Frage<br />
nach Euphorie und Angst lässt sich keine eindeutige<br />
Antwort fi nden. Auf der einen Seite<br />
steht der Reiz Geschichte zu schreiben, auf<br />
der anderen Seite die Möglichkeit alles zu verlieren.<br />
Natürlich kann man sich dem Kräftemessen<br />
nicht verwehren und so würde man<br />
als erstes sehen, dass man für alle vier Partien<br />
im Besitz einer gültigen Eintrittskarte ist. Alles<br />
andere kommt von alleine. 1. FC Köln vs. „Die<br />
Elf vom Niederrhein“, viermal in zweieinhalb<br />
Wochen. Ein vorheriger Check-up beim Kardiologen<br />
wäre ratsam.<br />
Farbenspiel<br />
Man stelle sich mal vor, die Mannschaft in<br />
Grün zieht in zwei Endspiele ein und gewinnt<br />
anschließend auch noch ein für sie selber unbedeutendes<br />
Ligaspiel. Wieder kaum vorstellbar<br />
und wieder geschehen. Nun projizieren<br />
wir das Passierte der Einfachheit halber anhand<br />
der Farben auf das Rheinland-Szenario.<br />
Borussia ist Werder und der FC ist HSV, weil<br />
dieser in rot und weiß spielt obwohl die Vereinsfarben<br />
eher blau und weiß sind. Komischer<br />
Fall, aber ein anderes Thema.
Ausnahmezustand<br />
Man stelle sich also mal vor, Mönchengladbach<br />
gewinnt zweimal in Müngersdorf, verliert<br />
bloß das Hinspiel im UEFA-Cup im hässlichen<br />
Wellblechpalast und demütigt dann<br />
zum Abschluss der Serie den FC und versaut<br />
ihm alle Ambitionen in der Liga, durch zwei<br />
Tore von O<strong>live</strong>r Neuville. Wie lautet also die<br />
Antwort: Doch mehr Angst als Euphorie?<br />
Fraglich wäre nach den Vorkommnissen<br />
der vergangenen Spielzeiten allerdings, ob<br />
eine solche Serie, welche ja fast an Playoff s<br />
im Eishockey erinnert, überhaupt „mit <strong>Fan</strong>s“<br />
überstehen würde. Nach den jüngsten Erfahrungen<br />
ist wohl davon auszugehen, dass ein<br />
vierfaches friedliches Aufeinandertreff en mit<br />
gesunder Rivalität und vernünftig kanalisierten<br />
Emotionen nicht möglich wäre. Schlimm<br />
genug und Respekt in den Norden, wo dies<br />
scheinbar kein Problem ist.<br />
Realität<br />
Vorstellung und Realität fallen glücklicherweise<br />
weit auseinander. Nicht nur das unser<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
29<br />
1. FC Köln (momentan) nicht im Stande wäre<br />
Mannschaften wie Manchester City zu schlagen,<br />
geschweige denn endlich mal die zweite<br />
Pokalrunde zu überstehen, ist der Verein<br />
aus dem Osten Hollands ebenso wenig in der<br />
Lage Teams wie Mailand, Udinese Calcio oder<br />
St. Etienne aus dem Rennen zu schmeißen.<br />
Und falls es doch einmal soweit kommen sollte,<br />
ich persönlich konnte mich schon immer<br />
besser mit Werder Bremen identifi zieren. Im<br />
Worst Case kehren wir das Farbenspiel einfach<br />
um, denn Geschichte wiederholt sich<br />
selten…Erste Runde Budapest, zweite Runde<br />
Rom, in Kopenhagen schellt das Telefon, vielleicht<br />
Valencia, vielleicht auch Mailand, Teneriff<br />
a, eine Woche Sandstrand….<br />
Euer<br />
O<strong>live</strong>r Fowler<br />
* Worst Case bezeichnet als Anglizismus den<br />
schlechtesten oder den ungünstigsten (anzunehmenden)<br />
Fall. (Quelle: Wikipedia)<br />
Keinen Pokal für Porsche-Päddy
30 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > EURO SERIE: KENNEN SIE KRSKO?<br />
Kennen Sie Krsko?<br />
Bastian Hoyer wurde mit off enen Armen empfangen<br />
Im Zusammenhang mit slowenischem Fußball dürften zumindest folgende drei Dinge<br />
nicht unbekannt sein: Milivoje Novakovic, der NK Maribor und das Stadion von Celje,<br />
durch das Länderspiel der DFB-Elf 2005. Das ist nicht unbedingt viel, allerdings für ein<br />
Land mit zwei Millionen Einwohnern und einer eher unbedeutenden Liga ausreichend.<br />
Länderspielwochenenden haben die nicht<br />
zu verachtende Eigenschaft, dass sie sich<br />
hervorragend dazu eignen den Verein seines<br />
Herzens nicht zu vernachlässigen, der eigenen<br />
Fußballleidenschaft aber trotzdem zu frönen.<br />
Möchte man dann bei deren Auslebung<br />
ein klein wenig Bezug zum FC herstellen, sind<br />
derzeit Spiele der slowenischen Equipe allererste<br />
Wahl. Wenn Auswahltrainer Kek einen<br />
guten Tag hat, laufen manchmal sogar zwei<br />
Kölner auf.<br />
Siesta statt Fiesta<br />
Samstagmittag ist in Krsko (wird „Kirschko“<br />
ausgesprochen) nicht viel los. Der kleine<br />
Bahnhof liegt verschlafen da und wartet<br />
beinahe sehnsüchtig auf den nächsten ankommenden<br />
Zug, die Save rauscht der nahegelegenen<br />
kroatischen Grenze entgegen,<br />
im kleinen Supermarkt überlegt sich die<br />
Belegschaft den Sinn von durchgehenden<br />
Öff nungszeiten. Lediglich das Treff en der<br />
freiwilligen Feuerwehr mit den befreundeten<br />
Kollegen aus dem nicht weit entfernten
Italien und die zusammen gesungenen Volkslieder<br />
stören die Mittagsruhe<br />
auf angenehme Art.<br />
Papierfabrik, Speedway…und Fußball<br />
Merklich lebhafter geht es später beim Spiel<br />
der zweiten slowenischen Liga auch nicht<br />
zu. Die natürliche Konsequenz, wenn jemand<br />
aus Deutschland eine derartige Sportveranstaltung<br />
besucht, ist natürlich irgendwann<br />
dessen Enttarnung. Und so werde ich prompt<br />
nach Betreten des Stadionareals vom Manager,<br />
Pressesprecher und Mädchen für alles in<br />
Personalunion angesprochen. Gregor Pavlin<br />
ist ein groß gewachsener Mann. Passend für<br />
einen nicht minder kleinen Verantwortungsbereich.<br />
Ich solle schon einmal auf der Tribüne<br />
Platz nehmen, er käme dann zum Anpfi ff<br />
rechtzeitig zu mir. In der Zwischenzeit mache<br />
ich mir ein Bild über den Zustand und die Dimensionen<br />
der Anlage, die ein wenig zu großzügig<br />
ausgelegt sind. „Das kommt daher, dass<br />
hier nicht nur Fußball, sondern auch Speedwayrennen<br />
ausgetragen werden.“, erklärt mir<br />
Gregor, der sich zu Spielbeginn zu mir gesellt<br />
hat. Zu derartigen Anlässen könne es sogar<br />
sein, dass die Anlage an ihre Kapazitätsgrenzen<br />
stößt. Davon ist sie beim heutigen Spiel<br />
gegen Bela Krajina noch weiter entfernt als<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
31<br />
der FC vom Gewinn der europäischen Königsklasse.<br />
Gerade einmal 164 Zuschauer<br />
sind es laut den Abrechnungen der Eintrittskartenverkäuferin.<br />
Gregor Pavlin nimmt es zur<br />
Kenntnis – wohlwissend, dass möglicherweise<br />
noch einmal ein großer Zahltag anstehen<br />
könnte. Dann nämlich, wenn Krsko verliert,<br />
oder aber Mura sein Auswärtsspiel gewinnt<br />
und somit dem NK Krsko in der noch zu terminierenden<br />
Endrunde ein weiteres Heimspiel<br />
gegen den Publikumsmagneten und<br />
Aufstiegsaspiranten Ljubljana beschert. Zur<br />
Partie gegen den Nachfolgeverein, des Pleite<br />
gegangenen Olimpija Ljubljana, kamen<br />
bereits im Herbst 1.500 Zuschauer. Bei einem<br />
Vereinsetat von insgesamt 200.000 Euro<br />
hängt durchaus so einiges am Heimrecht<br />
und den damit verbundenen Zuschauereinnahmen<br />
gegen den Klub aus der Hauptstadt,<br />
für den auch „Nova“ bereits seine Fußballstiefel<br />
geschnürt hat. Daran wird erkennbar, dass<br />
der Ligafußball der ehemaligen Teilrepublik<br />
Jugoslawiens von vielen verheißungsvollen<br />
Talenten vor allem als ein Sprungbrett in eine<br />
der großen Ligen Europas betrachtet wird.<br />
Wer erfolgreich spielt, der wechselt zu einem<br />
Verein nach Deutschland oder Italien. Wer<br />
nicht, der geht nach Österreich und hat dort<br />
immer noch eine merklich vollere Lohntüte<br />
als im Heimatland.<br />
Unmittelbar vor dem Pausentee führt der NK<br />
Krsko mit 1:0 und ich möchte mich wieder auf<br />
den Weg zum kleinen Bahnhof machen. Ansonsten<br />
wäre bei der schlechten Zugtaktung<br />
kein rechtzeitiges Eintreff en in Maribor möglich.<br />
Gregor winkt lapidar ab. „Das ist nicht<br />
nötig, denn es fahren auch einige aus unserem<br />
Verein zum Länderspiel. Die können sie<br />
mitnehmen.“, versichert er mir. Damit meint<br />
er den Präsidenten, mit dem er ein paar Sätze
32 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > EURO SERIE: KENNEN SIE KRSKO?<br />
wechselt und schon steht meine Mitfahrgelegenheit,<br />
die mir obendrein weitere 45 Minuten<br />
Zweitligafußball ermöglicht. Nebenbei werde<br />
ich noch über die drei Haupterwerbszweige,<br />
die es in dem kleinen Städtchen existieren,<br />
aufgeklärt. Da gibt es die Papierindustrie, den<br />
Weinbau und die nukleare Stromerzeugung.<br />
Genaugenommen ist das Kernkraftwerk so<br />
etwas wie die überregionale Hauptattraktion<br />
seitdem im Juni letzten Jahres unnötigerweise<br />
europaweit Alarm ausgegeben und für so<br />
einiges an Aufregung gesorgt wurde. Der<br />
solide herausgespielte 2:0-Heimsieg bringt<br />
den Reaktor aber glücklicherweise nicht zum<br />
Kochen, jedoch Herrn Pavlin in einen Zustand<br />
aus Hoff en und Bangen. Um das Heimspiel<br />
gegen Ljubljana zu bekommen, ist man nun<br />
auf die Schützenhilfe des NK Mura angewiesen,<br />
der nun sein Spiel bei Triglav Gorenjska<br />
unbedingt gewinnen muss.<br />
Der Rahmen für ein großes Spiel stimmte<br />
Eile ist nach Spielende nicht angesagt, stattdessen<br />
erfolgt eine Einladung zum Pizzaessen.<br />
Zusammen mit dem Betreuerstab und<br />
der Mannschaft fi nde ich mich eine halbe<br />
Stunde nach Abpfi ff vor einem dampfenden<br />
Teigfl aden wieder und muss feststellen wie<br />
intensiv sich so mancher mit deutschem<br />
Fußball auskennt, dass man sich über die<br />
Niederungen des saarländischen Fußballs<br />
unterhält. Und urplötzlich steht Präsident<br />
Slivsek neben mir und dem verbliebenen<br />
Drittel meiner Pizza und signalisiert mir, dass<br />
wir langsam aufbrechen können. In einem<br />
Jahreswagen deutscher 5er Baureihe wartet<br />
auch schon einer der beiden Sprösslinge des<br />
Vereinsoberhauptes und erklärt mir die weitere<br />
Vorgehensweise. Papa wird irgendwo kurz<br />
vor Celje bei einer Party abgeliefert, erklärt<br />
mir David und er nehme die vom Verband erhaltene<br />
Einladung zum Länderspiel wahr, die
jeder Klub der oberen Ligen erhalten hat.<br />
Über nicht enden wollende, verschlungene<br />
Landsträßchen halten wir Kurs Richtung Autobahn.<br />
Nachdem wir den Präsidenten in die<br />
Obhut weiterer Anzugträger gegeben haben,<br />
ist auch fl ugs die recht neue Schnelltrasse, die<br />
das Land von der Adria bis hinauf zur österreichischen<br />
Grenze durchzieht, erreicht und<br />
der Austragungsort des wichtigen Qualifi kationsspiels<br />
für das Turnier in Südafrika kommt<br />
näher. Was ich denn von Slowenien so halte<br />
und wie es mir hier gefalle, werde ich zum<br />
wiederholten Male an jenem Tag gefragt.<br />
Genauso schwer tue mich immer noch bei<br />
der Beantwortung der gestellten Frage, denn<br />
indem man den Leuten penetrant Honig um<br />
den Mund schmiert, tappt man oftmals bloß<br />
ins Fettnäpfchen. Eine ehrliche und korrekte<br />
Antwort wäre leicht, ließen sich tatsächlich<br />
doch signifi kante Unterschiede zum nördlichen<br />
Nachbarn ausmachen. Und so komme<br />
ich nicht drum herum genau diesen Fakt in<br />
ein Kompliment zu verpacken, womit ich<br />
meine Gegenüber auch jedes Mal zufrieden<br />
und stolz werden lasse. Endlich taucht vor<br />
uns das hell erleuchtete Maribor auf, aus dessen<br />
Mitte sich noch einmal vier große und<br />
kräftige Lichter in den abendlichen Himmel<br />
recken. Wenige Minuten später stecken wir<br />
in der zähfl üssigen Blechlawine, die halb Maribor<br />
lahm legt. Mittlerweile rast uns auch<br />
die Zeit davon und so sehe ich mich dazu<br />
genötigt, David allein der Parkplatzsuche zu<br />
überlassen, da ich nicht weiß an welcher Ecke<br />
sich die Abholkasse, für die seit Wochen ausverkaufte<br />
Partie befi ndet. Ein schwacher Trost<br />
ist es, dass ich off ensichtlich nicht der einzige<br />
bin, der um Orientierung ringt. Letztlich<br />
tritt Artikel 3 des <strong>kölsch</strong>en Grundgesetzes in<br />
Kraft und komfortable zehn Minuten vor Anp<br />
fi ff nehme ich meinen Platz ein und lausche<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
33<br />
den beiden Hymnen. Einem sehr fähigen Architekten<br />
ist ein überaus gelungener Umbau<br />
des Stadions „Ljudski vrt“ gelungen, von welchem<br />
lediglich die Haupttribüne verschont<br />
geblieben ist. Die muschelförmige Bauart<br />
ebenjener fi ndet sich in der luftigleichten<br />
Dachkonstruktion der drei übrigen Seiten<br />
wieder. Solange der Neubau des künftigen<br />
Nationalstadions in Ljubljana noch nicht fertiggestellt<br />
ist, werden auch bei den kommenden<br />
Länderspielen 12.500 Zuschauer für ein<br />
volles Haus sorgen. So schön das Stadion, so<br />
trist verläuft die Partie auf dem grünen Rasen.<br />
Das Positive suchend, ließe es sich als ein<br />
torloses Unentschieden der besseren Sorte<br />
beschreiben. Und eigentlich ist es auch wichtiger,<br />
wenn der lange Nationalstürmer seine<br />
Tore lieber im Geißbockdress erzielt als in der<br />
wahrscheinlich letztlich erfolglos verlaufenden<br />
Qualifi kationskampagne.<br />
Hauptsache, Du triff st für den FC, Nova!<br />
Bei soviel Erlebtem, ist es auch nicht weiter<br />
tragisch gewesen, dass der darauff olgende<br />
Sonntag aufgrund der Umstellung auf die<br />
Sommerzeit lediglich 23 Stunden hatte. Hvala!
34 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > FAN 2.0<br />
Der moderne Fußball <strong>Fan</strong> – User<br />
Generated Football<br />
Johannes Thies über die Vereinzelung des Gemeinschaftserlebnisses<br />
Das neue Jahrtausend hat uns traditionell nostalgischen Fußballfans tatsächlich bereits<br />
einiges an Modernisierungsbereitschaft abverlangt. One Touch Football, High Tech-Leistungszentren<br />
und entsprechendes Gefasel, Investorengruppen aus aller Welt, Vereine<br />
als Kommunikationsmaßnahmen und sämtliche weiteren Auswüchse der Totalkommerzialisierung.<br />
An vieles hat man sich durchaus gewöhnt,<br />
selbst wenn es nach wie vor Brechreize hervorruft.<br />
Eine echte Alternative zum Fußball<br />
gibt es nun mal nicht, wir schlucken die<br />
Kröten, so wie sie uns serviert werden. Und<br />
obwohl große Teile der traditionell orientierten,<br />
authentischen <strong>Fan</strong>szenen diesen<br />
„modernen Fußball“ ausgiebig kritisieren,<br />
hat sich auch das Konsumverhalten innerhalb<br />
dieser Gruppen merklich verändert.<br />
<strong>Fan</strong> geht online.<br />
So wie sich der Fußball selbst Schritt für<br />
Schritt zu einem Medienspektakel entwickelt<br />
hat, fi ndet auch der moderne <strong>Fan</strong> zunehmend<br />
medial statt. Ich habe immer noch den<br />
unnachahmlichen Franz Beckenbauer in den<br />
Ohren, wie er von den täglich erscheinenden<br />
Sportzeitungen in Italien oder Spanien<br />
schwärmte. Die deutsche Medienlandschaft<br />
war mit dem kicker und den Publikationen<br />
des Axel-Springer-Verlags sehr solide aufgestellt,<br />
fast schon etwas bieder. Eine tägliche<br />
Fußballzeitung gibt es zwar auch heute noch<br />
nicht, das Internet hat sie aber auch längst<br />
überfl üssig gemacht und weit überholt.<br />
Der moderne <strong>Fan</strong> hat mindestens 3-4 relevante<br />
Seiten, die ihn mehrfach täglich mit<br />
Updates aus seinem Unterhaltungsbetrieb<br />
versorgen. Ich möchte gar nicht wissen, wie<br />
oft ich alleine kicker.de über einen regulären<br />
Arbeitstag hinweg aufrufe. Damit ist aber lange<br />
nicht genug. Der gut informierte <strong>Fan</strong> will<br />
seine Meinung auch weitergeben und sein<br />
Wissen teilen. Nahezu jede Meldung, jede<br />
Spielerbenotung, jeder Artikel kann kommentiert<br />
werden. In unzähligen Foren besteht fast<br />
rund um die Uhr die Möglichkeit, jede noch<br />
so kleine Entwicklung bis zum letzten Punkt<br />
auszudiskutieren. Daneben gibt es selbstverständlich<br />
eine fast schon unüberschaubare<br />
Anzahl an Blogs, vereinsorientiert oder –übergreifend,<br />
die teilweise so gut geschrieben<br />
sind, dass man sie regelmäßig lesen sollte.<br />
Der Fußball twittert.<br />
Im Microblog von twitter begegnen sich<br />
dann offi zielle Medien mit den Bürger/<strong>Fan</strong>-<br />
Journalisten und schon hängt man direkt in<br />
der Fußballmatrix, gerne auch von unterwegs<br />
mit dem Smartphone. Hier wird vielleicht<br />
schon recht deutlich, wie sehr sich beide Sei-
ten einander angenähert haben, denn auch<br />
die noch so professionellste Fachzeitschrift<br />
muss ihre Leser dort abholen, wo sie sich<br />
überwiegend aufhalten.<br />
Natürlich sind auch die großen Social Networks<br />
nicht fußballfrei geblieben. Sei es nun<br />
myspace, Facebook oder das eher seriös-trockene<br />
Xing, in dem der Fußballclub, so wie im<br />
richtigen Leben auch das oft entscheidende<br />
Identifi kationsmerkmal ausmacht. Der Austausch<br />
spielt auch hier die Hauptrolle.<br />
Gerüchteküche 2.0<br />
Die Seite von transfermarkt.de ist schon seit<br />
längerem der grandiose Abenteuerspielplatz<br />
für alle diejenigen, denen die Verbreitung<br />
von Gerüchten über mögliche Toptransfers<br />
schon immer mehr Vergnügen bereitete, als<br />
ein gelungener Spielzug der aktuell beschäf-<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
35<br />
Auch der Fußball twittert inzwischen.<br />
tigten Kicker. Top-Transfer dieser Seite war<br />
auch in diesem Fall wahrscheinlich Lukas<br />
Podolski, dessen möglicher Wechsel von der<br />
Isar an den Rhein über sieben Monate und<br />
auf mehr als 400 Seiten mit Userkommentaren<br />
diskutiert wurde, bevor er im Februar 09<br />
tatsächlich über die Bühne ging. Da wäre es<br />
fast schon fahrlässig gewesen, hätte sich der<br />
Springer-Verlag dieses Juwel der Meinungsbildung<br />
nicht einverleibt. Und natürlich<br />
konnte es auch nur ein Lukas Podolski sein,<br />
dem der mediale Ritterschlag in Form eines<br />
eigenen Transfertickers des Kölner Express<br />
erteilt wurde. Vor ihm erhielt diese Ehre mit<br />
Christoph Daum lediglich ein Trainer der<br />
Messias-Klasse, nach ihm so bald wahrscheinlich<br />
auch niemand mehr. Überhaupt ist der<br />
Ticker vielleicht das essentielle Medium dieser<br />
<strong>Fan</strong>generation, die Gier nach Updates wird im<br />
Minutentakt gestillt und doch drückt man
36 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > FAN 2.0<br />
alle Nase lang auf Reload im Browser. Eine<br />
hübsche Variation ist der personalisierte SMS-<br />
Ticker, den man sich von Freunden in der premiere-Konferenz<br />
bestellen kann, am besten<br />
solchen mit Handy-Flatrate.<br />
„Superstimmung hier!“<br />
So kommt es auch, dass mindestens ein Drittel<br />
der Anwesenden in jeder Sportbar oder<br />
Arena der Bundesliga kontinuierlich ihre<br />
Kommentare in die Welt übermitteln, seien<br />
es nun Banalitäten wie „Super Stimmung<br />
hier“ oder Fachkommentare wie „Nema wieder<br />
mit schlampigem Zuspiel, Bielefeld steht<br />
sehr kompakt, 5:2 Ecken.“ Verglichen mit dem<br />
ganzen Geschreibe sind Videos natürlich ein<br />
deutlich ausdrucksstärkeres Format für die<br />
unfassbaren Szenen, die sich in einem Fußballstadion<br />
Wochenende für Wochenende<br />
abspielen. So hat manch ein <strong>Fan</strong> kaum Gele-<br />
Gerüchte verbreiten auf der Springerplattform transfermarkt.de.<br />
genheit, sein Team anzufeuern, denn wenn<br />
man selber mitsingt oder hüpft bekommt<br />
das Video natürlich nicht die Qualität, um<br />
auf Youtube damit zu glänzen und die einzigartige<br />
Stimmung im Block auch adäquat<br />
wiederzugeben. Von unserer Seite wird vielfach<br />
die horrende Zunahme der Eventfans<br />
beklagt, die nicht wirklich leiden mit ihrer<br />
Mannschaft und – wie in Hoff enheim tatsächlich<br />
geschehen – selbst bei einem Sieg<br />
der eigenen Mannschaft die Arena vor Abpfi ff<br />
verlassen, um möglichst pünktlich wieder auf<br />
der Autobahn zu sein. Aber selbst für den traditionellen<br />
<strong>Fan</strong> entwickelt sich der Spieltag<br />
zunehmend zum Event, ist das Spiel doch der<br />
einzige Beweis dafür, dass der Informationsfi<br />
lm, der die ganze Woche über läuft, nicht<br />
reine Einbildung ist. Die 90 Minuten des Wochenendes<br />
produzieren jene Ereignisse, die<br />
spätestens mit dem Schlusspfi ff eine Woche
lang kommentiert, bewertet und diskutiert<br />
werden. Mittlerweile fi ndet man bei twitter<br />
auch genügend Einträge, die während des<br />
Spiels aus dem Stadion oder der premiere-<br />
Bar gepostet werden und einem das Event als<br />
Live-Reportage auf den eigenen Bildschirm<br />
bringen.<br />
Zurück in die Zukunft?<br />
Ich möchte diese Entwicklung keinesfalls<br />
pauschal an den Pranger stellen, zumal sie<br />
einfach stattfi ndet und man sie genauso<br />
akzeptieren muss, wie man sich öfter Wolfsburg-Hoff<br />
enheim als Kaiserslautern-1860 in<br />
den Topspielen der höheren Wettbewerbe<br />
anschauen muss. Zu verdenken ist es dem<br />
leidenschaftlichen Fußballfan ebenfalls nicht,<br />
dass er sich und seine Aktivitäten dokumentiert<br />
und kommuniziert. Zum einen wird er<br />
von sämtlichen Plattformen darum gebeten,<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
37<br />
In den <strong>Fan</strong>videos auf youtube fallen Tore und fl iegen auch mal Flaschen.<br />
zum anderen bleibt ihm kaum etwas anderes<br />
übrig, will er sich in der Vermarktungsmaschine<br />
der Bundesliga noch wieder erkennen.<br />
Dem gemeinschaftlichen Erlebnis des Fußballs,<br />
bei dem in diesen seltenen, magischen<br />
Momenten 50.000 Individuen tatsächlich<br />
zu einem einzigen, homogenen Körper verschmelzen<br />
können, ist diese Entwicklung jedoch<br />
nicht besonders zuträglich.<br />
Aus den bekannt idiotischen Gründen des<br />
Aberglaubens mache ich mein Handy schon<br />
seit Jahren bei FC-Spielen aus und bin auch<br />
nur noch gelegentlich auf der Jagd nach dem<br />
besonderen Video aus der Kurve. Längst ist es<br />
aber ein Trick gegen mich selbst geworden,<br />
um wieder etwas mehr eigene Präsenz am<br />
Ort des Geschehens zu entwickeln und an<br />
einem Spiel wirklich teilzunehmen, statt es<br />
lediglich zu übertragen.
38 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > „LYMBOS“ ARBEITSTAG<br />
Ein Arbeitstag im Leben …<br />
des FC-Pressesprechers Christopher Lymberopoulos<br />
In der letzten Ausgabe unseres <strong>Fan</strong>magazins durften wir im Interview mit dem FC-Pressesprecher<br />
bereits einiges über dessen Arbeit hinter den FC-Kulissen erfahren. Nun hat<br />
sich der Leiter der Abteilung Medien und Kommunikation die Mühe gemacht, einmal einen<br />
exemplarischen Tagesablauf in seinem Berufsleben für uns zu skizzieren. Vor allem<br />
nach dem Daumabsprung dürfte der Terminkalender des FC-Sprechers auch weiterhin<br />
prall gefüllt sein.
Samstag, Spieltag<br />
8:00 Uhr Wecken<br />
8:15 Uhr 45 Minuten Laufen, um den Tag<br />
zu starten<br />
9:00 Uhr Analyse des Pressespiegels<br />
9:30 Uhr Frühstück mit Daum und Meier<br />
und anschließend Besprechung der medialen<br />
Situation<br />
11:00 Uhr Absprachen mit Mitarbeitern<br />
(Akkreditierungen und letzte Infos)<br />
11:30 Uhr Diverse Telefonate mit Medien z.<br />
B. Premiere (Absprachen für Interview-Gäste)<br />
und letzte Informationen<br />
12:00 Uhr Abschlussbesprechung mit dem<br />
Team<br />
12:30 Uhr Abfahrt ins Stadion<br />
13:00 Uhr Gespräche mit Medienvertretern<br />
vor dem Spiel und Briefi ng Mitarbeiter und<br />
FC-TV<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
39<br />
15:00 Uhr Organisation und Durchführung<br />
der Interviews Premiere, Sportschau, WDR<br />
Hörfunk vor dem Spiel<br />
15:30 Uhr Beobachtung Bundesligaspiel<br />
17:15 Uhr Abpfi ff und Koordination aller Interviewanfragen,<br />
Einteilung der Spieler, Wer<br />
geht zu welchem Medium, was sagen wir?<br />
17:45 Uhr Leitung Pressekonferenz nach<br />
dem Spiel<br />
18:30 Uhr Analyse der Situation mit Mitarbeitern,<br />
Daum und Meier<br />
19:00 Uhr Abendessen mit der Mannschaft<br />
20:00 Uhr Leitung der Umsetzung des<br />
Spieltages auf unserer Homepage und diverse<br />
Telefonate mit Medienvertreten, Koordination<br />
und Ansprechpartner für Interviewanfragen<br />
für den Folgetag<br />
22:00 Uhr Medienbeobachtung (FC-TV, ARD<br />
Sportschau und Aktuelles Sportstudio), evtl.<br />
danach noch Telefonate
40 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > BALLABALLA<br />
Ballaballa<br />
Michael Kirch schließt die Saison 2008/2009 ab<br />
Ende gut, alles gut! Neununddreißig gelbe Luftballons im sonnigen Kölner Abendhimmel<br />
haben es verkündet, der 1. FC Köln spielt auch in der neuen Saison weiter erstklassig.<br />
Das ist die gute Nachricht. Okay, VW ist Deutscher Tourenwagen-Meister, Bayern<br />
ohne Klinsmann in der Champions League und die Fohlen haben es irgendwie doch<br />
geschaff t, dank freundlicher Derbyhilfe aus der schönsten Stadt Deutschland, und dies<br />
ganz ohne Peter Wynhoff .<br />
Auf jeden Fall war es für die Medien wieder<br />
eine ganz besondere Saison. Natürlich vor<br />
allem in München. Die Verpfl ichtung von<br />
Grinse-Klinsi war schon eine echte Sensation,<br />
die ganze Saison ebenfalls. Angefangen<br />
von den Buddhas am Trainingsgelände, die<br />
ihn wohl bei seinem Ziel, „jeden Spieler ein<br />
wenig besser zu machen“ helfen sollten.<br />
Das Ziel wurde klar verfehlt, obwohl dieses<br />
Vorhaben gerade bei einem Christian Lell<br />
normalerweise leicht zu erreichen gewesen<br />
wäre, da „ein wenig besser“ für Lell immer<br />
noch „unterdurchschnittlich“ bedeutet hätte.<br />
Immerhin hat er unter Klinsmann keine seiner<br />
aktuellen Freundinnen vertrimmt, was<br />
dann doch ein wenig besser als vorher war.<br />
Visualisierung: Für jeden FC-Punkt gab es Bälle und schließlich Luftballons.
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
41<br />
Ein dickes Dankeschön geht an dieser Stelle<br />
auch im Namen von Christoph Daum an die<br />
Bayern-Verantwortlichen, dass sie Klinsmann<br />
erst weit nach dem Gastspiel der Geißböcke<br />
den Laufpass gaben. So konnte Daum endlich<br />
auch mal in München einen Sieg feiern. Wobei<br />
es wirklich spannend gewesen wäre, hätte<br />
der FC erst in den letzten Wochen der Saison<br />
in München antreten müssen. Ein Duell Heynckes<br />
gegen Daum hätte die Medien bestimmt<br />
noch mehr elektrisiert als es der Wahlkampf<br />
von Barack Obama seinerzeit tat. Ein Revival<br />
des legendären Rededuells im Sportstudio<br />
mit Hoeneß, Heynckes, Daum und Lattek, der<br />
seinen blauen Pullover noch einmal aus der<br />
Alt-Kleidersammlung geholt hätte, wäre der<br />
Quotenrenner gewesen, zumindest für das<br />
ZDF. Ach, stimmt, wir waren ja mal auf Augenhöhe<br />
mit dem FC Bayern. Kommt alles wieder,<br />
wenn erst mal der Poldi hier ist, versprochen!<br />
„Grinsi“ überlebte die Saison bei den Bayern nicht.
42 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > BALLABALLA<br />
Hoeneß, einziger Bayer in Top-Form. Wahrscheinlich<br />
können Daum und Lattek froh<br />
sein, dass sie nicht verbal gegen Uli Hoeneß<br />
antreten mussten. Gerade Lattek, der nur<br />
noch seichten Wontorra-Talk gewohnt ist,<br />
wo er sich locker mit „früher war alles besser“<br />
und „Gras fressen – Torpfosten anbeissen“-<br />
Phrasen über Wasser halten kann, damit<br />
sogar ein bierseliges Studiopublikum zu<br />
Begeisterungsausbrüchen verleitet, wäre in<br />
arge Schwierigkeiten gekommen. Man kann<br />
ja über den Würstchen-Uli denken wie man<br />
will. Aber meist hat er im Nachhinein dann<br />
doch recht. Und mal ehrlich, wen hat es<br />
nicht gefreut, dass er mit der Prognose des<br />
Hoff enheimer Einbruchs und der Selbstüberschätzung<br />
von Dr. Rangnick absolut richtig<br />
gelegen hat? Nein, ich werde jetzt nichts<br />
mehr über Hoff enheim hier schreiben. Es ist<br />
mehr als schön, dass endlich wieder Ruhe<br />
rund um dieses furchtbare <strong>Projekt</strong> eingekehrt<br />
ist. Ob Jürgen Klinsmann mit seinem<br />
Auftritt bei Günter Jauch sich im Nachhinein<br />
einen Gefallen getan hat, wage ich auch zu<br />
bezweifeln. Der von Jauch zum deutschen<br />
Obama gekürte Klinsmann wurde ganz herrlich<br />
vom Uli Hoeneß verbal abgewatscht, zur<br />
Freude aller <strong>Fan</strong>s, die für 7 Euro in der Südkurve<br />
eine Scheiß-Stimmung verbreitet haben<br />
in der Klinsmann-Ära. Ich freu mich schon<br />
auf die Sticheleien gegen den FC, wenn wir<br />
wieder mit den Bayern demnächst auf Augenhöhe<br />
sind. Poldi – bitte übernehmen!<br />
Nein, es erwarte bitte jetzt keiner, dass ich<br />
hier lobende Zeilen über den neuen Deutschen<br />
Meister aus der komischen Autostadt<br />
formuliere, nur weil sie vielleicht begeisternden<br />
Fußball gespielt haben. Ich wundere<br />
mich nur, woher der Werksverein plötzlich<br />
so viele Zuschauer (von „<strong>Fan</strong>s“ möchte ich<br />
da gar nicht reden) hat. Als ich meine ersten<br />
Spiele in Wolfsburg gesehen habe, war dort<br />
fast noch weniger los als in Leverkusen, nun<br />
plötzlich soll dort Fußball-Euphorie sein?<br />
Keine schönen Ecken in Wolfsburg? Stimmt!
Nein, wer die Stadt einmal im Hellen gesehen<br />
hat, weiß, dass es dort von Natur aus<br />
keine Euphorie geben kann. Eine Stadt, in die<br />
eine litauische(!!!) Spielerfrau damals mangels<br />
schöner Flecken (damit meine ich nicht<br />
die Spielerfrau) nicht ziehen wollte. Und die<br />
als Frau von Valdas Ivanaukas wirklich genug<br />
Elend gesehen haben dürfte. Das wird auch<br />
der Hauptgrund sein, dass ein Weltmensch<br />
wie Felix Magath aus Wolfsburg weggeht,<br />
zurück in die Zivilisation, wenn auch immer<br />
noch auf sehr bescheidenem Niveau. Ich konstatiere:<br />
Wer zwei Jahre Wolfsburg erlebt hat,<br />
fühlt sich selbst in Gelsenkirchen wie in einer<br />
Oase in der Wüste. In ein paar Jahren werden<br />
wir dann ja in Köln ganz Deutschland zeigen,<br />
wie man gebührend eine Meisterschaft feiert,<br />
mit der Meisterschale auf Augenhöhe,<br />
die Mannschaftskapitän Podolski den drei<br />
Millionen <strong>Fan</strong>s auf dem Marienfeld genauso<br />
würdevoll wie seinerzeit Papst Benedikt<br />
XVI seine Hände in den Himmel recken wird.<br />
Ein Trainer steht immer im Mittelpunkt<br />
Insgesamt war die Saison eine Saison der<br />
Trainer-Persönlichkeiten. Für die modernen<br />
Fußball-<strong>Fan</strong>s waren da Klopp und Rangnick,<br />
die hin und wieder nette Sachen in die Fernsehkameras<br />
sagen können, dafür aber am<br />
Ende nix gewinnen, für die Nostalgiker ein<br />
Hans Meyer oder auch Jupp Heynckes, die<br />
immerhin ihre Pfl icht erfüllten und die Saison<br />
für ihre jeweiligen Teams retteten. Das hätte<br />
auch gerne Jörg Berger gemacht, der zuletzt<br />
eher durch sein erstes Buch „meine zwei<br />
Halbzeiten“, in dem seine Ost-West-Karriere<br />
inklusive Stasi-Bespitzelung eingehend geschildert<br />
wird, als durch seine Trainertätigkeit<br />
aufgefallen war. Die Zeit in Bielefeld dürfte<br />
ein weiteres Buch zur Folge haben, dauerte<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
43<br />
sein Job dort doch ebenfalls ganze zwei Halbzeiten.<br />
Da lob ich mir doch unseren Christoph<br />
Daum, der zwar jetzt schon angekündigt hat,<br />
dass es in dieser Sommerpause keinen neuen<br />
EXPRESS-Liveticker geben wird, der aber auch<br />
nach dem Rauswurf von Latour nicht zum 1.<br />
FC Köln wechseln wollte. Ich freu mich jedenfalls<br />
auf den Liveticker mit ganz viel Herzblut.<br />
Der Feuerwehrmann kam zu spät.<br />
Oder er hatte seinen Schlauch vergessen.<br />
Ach ja, die Saison ist zu Ende, die Poldi-freie<br />
Zeit hat ein Ende. Aber das hatten wir, glaube<br />
ich, schon. Auf jeden Fall habe ich extra für die<br />
Sommerpause und dem dann folgenden Angriff<br />
auf die Bayern direkt zwei Erfolgsrezepte<br />
von bekannten Trainern rausgesucht, die wir<br />
einfach beherzigen sollten. „Fußball ist ein<br />
sehr kompliziertes Spiel, welches man sehr<br />
einfach spielen muss, um erfolgreich zu sein“,<br />
so der Neu-Gelsenkirchener Felix Magath.<br />
Und den Tipp von Willi Reimann, welchen<br />
Spielertypen man braucht, um in die Spitze zu<br />
gelangen („wir brauchen einen, der hinten alles<br />
hält, im Mittelfeld die Pässe gibt und vorne<br />
Tore macht“), haben wir ja bereits beherzigt.<br />
Herzlich Willkommen in Köln: Lukas Podolski!
44 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > NICHT MAL „AUSVERSCHENKT“<br />
Nicht mal „ausverschenkt“<br />
Sebastian Wirtz über den ewig unterlegenen Nachbar vom<br />
Chemie-Park<br />
Die blassen Jungs von Bayer Autobahnkreuz<br />
träumen seit jeher von der (ersten)<br />
deutschen Meisterschaft und davon,<br />
endlich den großen FC als Nr. 1 am Rhein<br />
abzulösen. Darüber ist fast alles geschrieben<br />
worden, doch der diesjährige Versuch<br />
bedarf noch einmal näherer Betrachtung.<br />
Die Saison 2008/2009 endete ambivalent:<br />
Mit Wolfsburg hat es bedauerlicherweise ein<br />
Retortenclub zur Meisterschaft gebracht, mit<br />
Hoppenheim ist ein anderer glücklicherwei-<br />
se abgestürzt (vom Autor im letzten <strong>kölsch</strong><br />
<strong>live</strong> so vorhergesagt). Im Rheinland war Bayer<br />
04 Leverkusen zum x-ten Mal angetreten,<br />
den FC abzulösen und unter anderem einen<br />
Traum Patrick Helmes („Ich wechsele zu Bayer,<br />
weil ich international spielen will“) im zweiten<br />
Anlauf einzulösen. Dazu plante und bewarb<br />
man noch das neue Stadion und spielte die<br />
Rückrunde in Düsseldorf (unter dem Slogan<br />
„Auswärts zu Hause“). Das Ergebnis war – es<br />
sei bereits an dieser Stelle vorweggenommen<br />
– in allen Punkten desaströs.<br />
Von einem, der aufbrach, um international zu spielen.
Doch beginnen wir von vorne. Nachdem man<br />
in Leverkusen merkte, dass das „Schmuckkästchen“<br />
relativ oft „ausverkauft“ war, dachte man<br />
über einen Ausbau des Stadions nach und<br />
fügte einen Oberrang hinzu. Hier unterlief<br />
den Verantwortlichen bereits der erste Fehler.<br />
Statt bei laufendem Betrieb umzubauen,<br />
glaubt man, es sei eine gute Idee, die Rückrunde<br />
in Düsseldorf zu spielen – dort könne<br />
man mehr Zuschauern Platz bieten und auch<br />
schlummerndes <strong>Fan</strong>potential im Umland mobilisieren.<br />
Die Marketingabteilung überlegte<br />
sich eine schmissige Plakatkampagne, die<br />
den Neubau zu historischen Monumenten in<br />
Relation setze; zum Eifelturm dichte man im<br />
Wahn: „Jedes große Bauwerk war erst nur eine<br />
Baustelle und dann der Stolz einer ganzen Region“.<br />
Vollends aus dem Ruder lief die Kampagne<br />
dann mit dem Motiv der Pyramiden und<br />
der Sphinx, die man wie folgt mit der neuen<br />
BayArena verglich: „An anderen Tempeln<br />
wurde über Generationen gebaut“. Erst nach<br />
mehreren Kölsch erschloss sich dem Autor der<br />
Sinn dieses Spruches, die Texter sahen die BayArena<br />
off enbar als eine Art Fußball-Tempel,<br />
wo Fußball und Stimmung zelebriert werden,<br />
hatten dafür aber ihr Was-ist-was-Buch nicht<br />
richtig gelesen. Denn die Pyramiden waren<br />
kein Tempel, sondern – richtig: eine Grabstätte.<br />
Eine unbewusste Anspielung auf die so oft<br />
erlebte Friedhofsstimmung in der BayArena?<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
Enorm hinkender Vergleich: Weltwunder vs. BayArena.<br />
45
46 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > NICHT MAL „AUSVERSCHENKT“<br />
Die peinliche Kampagne wurde dann aber<br />
ohne Weiteres noch von der Realität geschlagen.<br />
In der Rückrunde holte man ewig keinen<br />
Sieg in Düsseldorf und auch der <strong>Fan</strong>zuspruch<br />
ließ – mal wieder – zu wünschen übrig. Für<br />
das Derby in Köln schickte man 1.000 Karten<br />
wieder an den FC zurück – Ausrede: zu teuer,<br />
für das „Heimspiel“ gegen Gladbach gewährte<br />
man den Bauern 10.000 statt der verpfl ichtenden<br />
5.000 Karten und geriet dann vor<br />
dem Spiels so in <strong>Fan</strong>rückstand, dass man die<br />
Tageskassen gar nicht mehr öff nete und lieber<br />
8.000 Karten unverkauft ließ – zu spät, der<br />
kicker schrieb: „Deutlich mehr als die Hälfte<br />
der Zuschauer waren Anhänger der Fohlen“.<br />
Ebenso erbärmlich schließlich der Zuschauerzuspruch<br />
beim Pokal-Halbfi nale gegen<br />
Mainz. Für Leverkusen, das zu diesem Zeit-<br />
Showdown im Pokal gegen Mainz. In D’dorf vor weitgehend leeren Rängen.<br />
punkt in der Liga ohne Chancen auf Teilnahme<br />
an einem internationalen Wettbewerb<br />
war, somit also unbedingt den Pokalsieg als<br />
Fahrkarte nach Europa benötigte, fanden sich<br />
ganze 35.000 <strong>Fan</strong>s ein. Zieht man die bayerüblichen<br />
Übertreibungen (der Autor erlebte<br />
das Stadion wesentlich leerer), die Gästefans<br />
aus Mainz und die neutralen Zuschauer ab,<br />
dürfte Bayer bei diesem „Spiel des Jahres“<br />
sensationelle 25.000 <strong>Fan</strong>s mobilisiert haben.<br />
Beliebte Ausrede dazu: „zu weite Anreise“. Das<br />
neue Stadion ist auf über 30.000 <strong>Fan</strong>s angelegt,<br />
wo die herkommen sollen, weiß wohl<br />
nur der Fußballgott, denn selbst der massive<br />
Einsatz von Freikarten (allein dem Autor<br />
sind 3 sichere Quellen für Bayer-Freikarten<br />
bekannt) zeigt keine Wirkung, oft heißt es intern<br />
nur resigniert „nicht mal ausverschenkt“.
Sportlich ist man bei Bayer auch nicht viel<br />
weiter, ganze 3 Plätze vor den Aufsteiger<br />
FC hat man sich platziert, da half am Ende<br />
auch die sorgfältig geföhnte Frisur vom Bruno<br />
ebenso wenig wie das ewige Wegkaufen<br />
des FC-Personals. Auch der noch mögliche<br />
Pokalsieg, der erst nach Redaktionsschluss<br />
ausgespielt wird, kann nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass Leverkusen - dieses Mal<br />
vielleicht endgültig - mit dem <strong>Projekt</strong> „Nr.<br />
1 am Rhein“ grandios gescheitert ist. Allein<br />
die die unglaubliche Selbstüberschätzung<br />
(„Bayer-Hybris“) des Vereins dokumentierende<br />
Plakatkampagne bleibt eine Erwähnung<br />
wert. Und natürlich der peinliche Bayer-<br />
Bus, den der Autor einmal wöchentlich in<br />
Büronähe in Langenfeld ertragen muss. Ist<br />
Bayer daher zukünftig gar keine Aufregung<br />
Verschandelt konsequent das Stadtbild in Langenfeld: der Bayer-Bus<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
47<br />
mehr wert, lohnt vielleicht ein Blick nach<br />
Norden. Wie man die Massen mobilisiert,<br />
hat die Fortuna bei ihrem entscheidenden<br />
Aufstiegsspiel vor 50.000 <strong>Fan</strong>s nämlich demonstriert<br />
– allein die mit dem Aufstieg wieder<br />
auftauchenden Chaoten stören das Bild.
48 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > 5VOR12 IM INTERVIEW<br />
„Spielen, spielen, spielen …“<br />
Michael Sandmann traf „5vor12“ zum Interview<br />
Schon Ende der Neunziger konnte der aufmerksame Passant den Bandnamen „5vor12“<br />
auf einfachen, selbst kopierten Plakaten an ausgewählten Jugendzentren und Schulen<br />
im Kölner Westen entdecken. Was die Band mit dem FC zu tun hatte? Nichts! Außer, dass<br />
insbesondere Frontmann Sven glühender Anhänger ist. Nun ist die Truppe fast allen FC-<br />
<strong>Fan</strong>s ein Begriff . Web 2.0 und insbesondere youtube ließen den Song „Nach Hause“ zur<br />
inoffi ziellen Podolski-Comeback-Hymne werden. Bei „Kölle Ahoi“, der <strong>Fan</strong>party auf dem<br />
Rhein, verzückte die Band rund 1.500 FC-<strong>Fan</strong>s. Alle, die nicht dabei sein konnten, erfahren<br />
hier mehr über die FC-affi nen Musiker.<br />
Arbeiten „konsequent und leidensfähig“ am Erfolg: 5vor12.
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Seit wann gibt es die Band 5vor12<br />
eigentlich? Ich kann mich erinnern, schon zu<br />
meiner Schulzeit im Kölner Westen und im<br />
Erftkreis Ankündigungsplakate für eure Bandauftritte<br />
gelesen zu haben…<br />
Sven: Die Band gibt es um Tobi und mich<br />
in ihren Grundzügen seit zehn Jahren. Mit<br />
Vince und Hannes haben wir, schließlich die<br />
beiden Jungs gefunden, die konsequent und<br />
leidensfähig genug sind, den Weg zusammen<br />
mit uns zu gehen.<br />
kl: Wer steckt da noch alles hinter?<br />
Sven: 5vor12 sind mehr als nur die Musiker,<br />
die auf der Bühne stehen. Wir sind eine Bande<br />
von Verrückten, die einen gemeinsamen<br />
Traum leben. Wir machen alles selber. Von<br />
der Musik, der Produktion über Layout, T-<br />
Shirts, Promo, Booking bis hin zum eigenen<br />
Label “Pophertz” (www.pophertz.de), das wir<br />
gegründet haben, um die Regie komplett in<br />
eigener Hand zu behalten. Viel Arbeit, kein<br />
Geld, aber Idealismus und Herzblut sind einfach<br />
die Pfeiler dieser Truppe. Wir glauben fest<br />
daran, dass man mit Authentizität, langem<br />
Atem und echter Leidenschaft eben doch auf<br />
dem totgesagten Musikmarkt bestehen kann.<br />
Engagiert und FC-<strong>Fan</strong>s<br />
kl: Der Song „Nach Hause“ ist in <strong>Fan</strong>kreisen<br />
zur inoffi ziellen Hymne zur Poldi-Rückkehr<br />
geworden. Wie habt ihr diese Entwicklung<br />
erlebt? Habt ihr diese sogar selbst gesteuert?<br />
Hannes: Nachdem das Video bei youtube<br />
reingestellt wurde, hagelte es Emails zu dem<br />
Thema. Das hat uns natürlich sehr gefreut,<br />
denn als Band, die sich gerade bis über beide<br />
Ohren für Labelgründung und Produktion des<br />
Albums verschuldet hat, blieb uns keinerlei<br />
Budget mehr, um richtig Werbung zu machen.<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
49<br />
Sven: Dass wir selbst der Poldi-Rückkehr entgegenfi<br />
eberten, machte es nur noch schöner<br />
unseren Song in diesem Kontext zu sehen.<br />
„Der Auswärtssieg in Ostholland war eine Genugtuung!“<br />
kl: Ihr seid also selbst FC-<strong>Fan</strong>s?<br />
Sven: Von Natur aus und Geburt an.<br />
kl: Jetzt gibt es ja auch einen „richtigen“ Poldi-Song?<br />
Wie kam es dazu? Und was denkt<br />
Lukas darüber?<br />
Sven: Die neue Coverversion entstand als<br />
Spaß bei einer Probe nach dem Sieg gegen<br />
Bayern. „Football’s coming home“ mit einem<br />
auf Poldis Rückkehr gemünzten Text zu versehen,<br />
lag so nah, dass wir uns gewundert<br />
haben, dass das noch niemand gemacht hat.<br />
Es war uns ein Bedürfnis schlimmeren musikalischen<br />
Schaden an dieser großartigen<br />
Fußballhymne zu verhindern. Denn bevor<br />
auch dieser Klassiker noch von irgendeiner<br />
„Ballermann-Bumms-Kapelle“ verhunzt wird,<br />
haben wir uns um die Freigabe gekümmert<br />
und stellen dem <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> das Ergebnis zur<br />
freien Verfügung. Mögliche Erlöse, werden so<br />
zu 100% heranwachsen- den FC-<strong>Fan</strong>s zugute<br />
kommen, was uns sehr
50 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > 5VOR12 IM INTERVIEW<br />
freut. Es soll einfach eine Fußballhymne von<br />
<strong>Fan</strong>s für <strong>Fan</strong>s sein, bei der man mitgröhlen<br />
kann, ohne sich schämen zu müssen.<br />
Hannes: Mit Lukas persönlich haben wir bisher<br />
keinen Kontakt gehabt. Wir hoff en ihm<br />
gefällt’s. Sein Management hat die Aktion auf<br />
jeden Fall befürwortet.<br />
kl: Wie geht es mit Poldi beim FC weiter? Eure<br />
Meinung.<br />
Hannes: Man sollte weiterhin konsequent<br />
junge talentierte Leute mit erfahrenen Profi s<br />
mischen. Das Gleichgewicht zwischen Leuten<br />
wie Mondi, Petit und Geromel, Pezzoni<br />
war schon ganz gelungen. Erstmal in der Liga<br />
etablieren und dann auf zu neuen Ufern „Erste<br />
Runde Budapest, zweite Runde Rom….“<br />
kl: Glaubt ihr, dass es nach der jahrelangen<br />
Dominanz der Karnevalskapellen an der Zeit<br />
ist, dass eine Rockband den FC-<strong>Fan</strong>s etwas<br />
auf die Ohren gibt?<br />
Sven: (augenzwinkernd) Da wir ja sowieso<br />
immer im Stadion sind, würde es uns keine<br />
Umstände machen auch… Aber das sollen<br />
andere entscheiden.<br />
<strong>Fan</strong>s und Groupies<br />
kl: Euer Auftritt bei Kölle Ahoi war ein …<br />
Hannes: … Traum! 1500 Verrückte, die unsere<br />
Songs mitgröhlen. Ein Wunder, dass wir wieder<br />
heil anlegen konnten.<br />
kl: Wann können die FC-<strong>Fan</strong>s euch wieder<br />
<strong>live</strong> erleben? Vielleicht sogar im Stadion?<br />
Sven: Ins Stadion wollten Hannes und ich ja<br />
eigentlich immer als Fußballer aufl aufen, aber<br />
wir würden uns nicht gegen eine Einladung<br />
zum Musizieren wehren. Aktuelle Termine fi n-<br />
det man immer auf www.5vor12.net oder auf<br />
unserer myspace-Seite.<br />
kl: Was sind für euch die besonderen FC-Momente<br />
der zurückliegenden Saison gewesen?<br />
Und wo landet der FC in der nächsten Saison?<br />
Sven: Der Auswärtssieg in Ostholland war<br />
eine Genugtuung und der Heimsieg gegen<br />
Bremen die große Erlösung. Außerdem wären<br />
da noch einige Auswärtsfahrten zu nennen,<br />
die zwar sportlich wenig erfolgreich, aber ansonsten<br />
sehr lustig waren (z.B. Hoff enheim).<br />
Hannes: Der Auswärtssieg bei den Bayern an<br />
Karneval war wie Weihnachten, Geburtstag<br />
und Neujahr auf einmal.<br />
Sieg gegen Bayern: „Weihnachten, Geburtstag und Neujahr<br />
auf einmal.“<br />
kl: Habt ihr aktuell einen Lieblingsspieler im<br />
Team?<br />
Sven: Ich persönlich schätze Fabrice Ehret<br />
sehr, denn seine Einstellung stimmt immer<br />
und er ist verdammt schnell. Ich mag Fußballkämpfer.<br />
Hannes: Geromel, weil sympathisch zurückhaltend<br />
und trotzdem extrem gut für sein<br />
Alter.
kl: Genug zum Thema FC. Wie würdet ihr Eure<br />
Musik grundsätzlich beschreiben?<br />
Sven: Ein Wort: Pop.<br />
kl: Seid ihr eigentlich „Berufsmusiker“? Oder<br />
geht ihr noch anderen Tätigkeiten nach?<br />
Sven: Vinc und Hannes studieren Schlagzeug<br />
und Gitarre, Tobi ist Autobahnpolizist und ich<br />
schleppe Kästen im Getränkemarkt und halte<br />
mich mit Tanzmusik über Wasser.<br />
kl: Gibt es bereits Angebote von weiblichen<br />
FC-Groupies?<br />
Sven: Bitte auf diesem Weg:<br />
wirwolleneinkindvoneuch@5vor12.net.<br />
kl: Was sind eure persönlichen Ziele mit der<br />
Band?<br />
Hannes: Jeden Tag ein bisschen besser werden.<br />
Gemeinsam Erfahrungen sammeln, Fehler<br />
machen und lernen.<br />
Sven: Spielen, spielen, spielen! Und der<br />
nächste Song soll immer das nächste Ziel sein.<br />
Superwahljahr 2009. Eure Wahl ...<br />
kl: Poldi oder Geromel?<br />
5vor12: Oh Mann. Das ist schwer. Na gut:<br />
Poldomel.<br />
kl: Saisoneröff nung oder Waldfest in Königsdorf?<br />
5vor12: Eine Gewissensfrage, was? Saisoneröff<br />
nung!<br />
kl: Daum oder Bohlen?<br />
5vor12: Christoph Daum Superstar.<br />
kl: Stehplatz oder Businessbereich?<br />
5vor12: Stehplatz mit Kölsch & Stadionwurst.<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
Sven und Co. begeistern die <strong>Fan</strong>s bei Kölle Ahoi 3.<br />
kl: <strong>Fan</strong>bus oder ICE?<br />
5vor12: <strong>Fan</strong>bus mit Mettbrötchen.<br />
51<br />
kl: Fortuna Düsseldorf oder TSG Hoff enheim?<br />
5vor12: Solang das montags auf DSF stattfi ndet,<br />
drücken wir beiden Teams die Daumen.<br />
kl: Platin oder Europapokal?<br />
5vor12: Wir würden uns bescheiden mit<br />
Gold zufrieden geben, wenn’s dafür den Europapokal<br />
für den FC dazu gibt.<br />
kl: Kölle Ahoi oder Arena?<br />
5vor12: Kölle Ahoi, am besten jede Woche.<br />
kl: Sven und Hannes, vielen Dank für das Gespräch.<br />
Weiterhin alles Gute und bis bald!
52<br />
KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > KÖLLE AHOI 3<br />
Kölle Ahoi 3: Das hat gerockt!<br />
Mark Fauler und Michael Sandmann feierten mit<br />
Zum bereits dritten Mal legten die FC-<strong>Fan</strong>s mit dem KD-Vorzeigeschiff MS RheinEnergie<br />
von der Anlegestelle Frankerwerft/Altstadt im Schatten des Doms ab. Es war der Startschuss<br />
für eine ausgelassene Party. Die Wetterbedingungen am Frühsommerabend vor<br />
dem letzten Heimspiel gegen den VfL Bochum stimmten allemal. Gleich drei Bands sorgten<br />
jedoch dafür, dass Kölle Ahoi in 2009 lauter und rockiger wurde als je zuvor. „Tinnitus“,<br />
„Hanak“ und „5vor12“ heizten der <strong>Fan</strong>gemeinde mit ganz eigenen, neuen und alternativen<br />
Kölschen Tönen ein. Unsere Bilderstrecke gibt allen Landratten einen Eindruck<br />
und beinhaltet für die begeisterten Mitfahrer sicher die eine oder andere Erinnerung an<br />
Kölle Ahoi 3!
Kölle Ahoi ist eine echte Marke geworden.<br />
Nach den großen Erfolgen in den Jahren<br />
2005 und 2006, erlebte Kölle Ahoi Ende Mai<br />
endlich ein Comeback. Und die Nachfrage<br />
der FC-<strong>Fan</strong>s stimmte!<br />
Imposante Kulisse: Kranhäuser<br />
Pünktlich um 19.30 Uhr legte die MS Rhein-<br />
Energie vom Kölner Rheinufer ab. Bei Sonnenschein<br />
und angenehmen Temperaturen<br />
konnten die FC-Partygäste zunächst auf dem<br />
Oberdeck ihren Dom am Horizont verschwin-<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
53<br />
den sehen, während das Schiff langsam<br />
entlang der „Kranhäuser“ davon schipperte.<br />
Noch bevor es zu dämmern begang, zog es<br />
die meisten FC-<strong>Fan</strong>s in den Bauch des Bootes,<br />
den dort lockte die Band „Tinnitus“ mit<br />
rockigen Klängen. Mit ihrem etwas anderen<br />
FC-Song „Die Schale“ eroberten sie schnell die<br />
Herzen der Mitreisenden. Nicht wenige <strong>Fan</strong>s<br />
sah man anschließend im Outfi t der Band<br />
und mit dem neuen Album „Engel & Helden“<br />
ausgestattet.
54 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > KÖLLE AHOI 3<br />
Für ein kleines Lachen: Haifi schzahn<br />
Es blieb kaum Zeit zum Durchatmen und<br />
schon standen „Hanak“ auf der Bühne. Die<br />
Newcomer der vergangen Karnevalssession<br />
verstanden es schnell ihr Publikum an sich zu<br />
reißen. Mit ihrem Hit „Haifi schzahn“ brachten<br />
sie Europas größtes Event-Binnenschiff zum<br />
wackeln. Nicht nur Stadionsprecher Michael<br />
Trippel, der gewohnt souverän durch das Programm<br />
führte, forderte eine Zugabe.<br />
Nach kurzem Zwischenstopp und einigen<br />
Gaff el Kölsch später kam es dann zum großen<br />
Finale. „5vor12“ brachte die <strong>Fan</strong>gemeinde<br />
noch ein letztes Mal zum kochen. Es gab<br />
nicht nur Gänsehaut bei „Nach Hause“, sondern<br />
auch eine absolute Premiere. Die Band<br />
spielte an diesem Abend erstmals ihren neuen<br />
Poldi-Song „Er kommt zurück“ auf die Melodie<br />
von „Football is coming home“. Ein echter<br />
Volltreff er, das meinte auch Dirk Lottner,<br />
der den ganzen Abend viele Fotowünsche<br />
erfüllte und mit dem einen oder anderen <strong>Fan</strong><br />
ins Gespräch kam. Trotz Termindruck – Lottners<br />
erfolgreiche U17 befand sich noch im<br />
Spielbetrieb – bliebt der frühere FC-Star und<br />
neue Eisfußballhoff nung länger als ursprünglich<br />
geplant an Bord.<br />
Gemeinsam in einem Boot!<br />
Als das Schiff wieder anlegte waren es bereits<br />
5nach12. Doch dachten die wenigsten <strong>Fan</strong>s<br />
nun ans Aussteigen. So wurde noch bis 2.00<br />
Uhr an Bord gefeiert. Gemeinsames Fazit aller
Mitorganisatoren, Akteure und Gäste: Das hat<br />
Spaß gemacht! Nach dem Fest gilt es „Danke!“<br />
zu sagen. Das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> bedankt sich bei allen<br />
<strong>Fan</strong>s und den Bands für eine gelungene<br />
Feier. Ein besonderer Dank geht an die <strong>Fan</strong>clubs<br />
„FC-Hotspurs-Mittelrhein“, „Division-rutwiess“,<br />
„Minsche wie mir – Sindörp“, „Beim <strong>kölsch</strong>e<br />
Jung“, „Die Roten Engel“ und „FC-Fründe<br />
Mai ´98“. Vielen Dank für Eure Unterstützung!<br />
Alle Informationen zu den Bands unter<br />
folgenden Links:<br />
www.tinnitustrupp.de<br />
www.hanak-<strong>live</strong>.de<br />
www.5vor12.fm<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
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FAN-PROJEKT-NEWS > KOMPAKT<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>-News<br />
+++ Eine lebendige Partnerschaft besteht<br />
seit einigen Jahren zwischen dem <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong><br />
und der Privatbrauerei Gaff el. Mit zwei gelungenen<br />
Aktionen zum Heimspiel gegen<br />
Stuttgart und zum Auswärtsspiel in Hoff enheim<br />
stellten beide Seiten dies in der zweiten<br />
Saisonhälfte einmal mehr unter Beweis.<br />
Vor dem Heimspiel gegen die Stuttgarter<br />
waren alle FC-<strong>Fan</strong>s rund um die Begegnung<br />
auch wieder im Brauhaus „Gaff el am Dom“<br />
herzlich willkommen. Für alle Anhänger, die<br />
vor dem Anstoß den Weg mit <strong>Fan</strong>montur<br />
und gültiger Eintrittskarte in das Brauhaus<br />
im „Schatten des Doms“ fanden, gab es ein<br />
Kölsch auf den Deckel des Wirtes. Eine Aktion,<br />
die von zahlreichen FC-<strong>Fan</strong>s begeistert aufgenommen<br />
wurde. „Das sollte es öfters geben!“,<br />
so der eindeutige Tenor.<br />
Auch am Tag der Begegnung in Sinsheim mit<br />
dem Team des SAP-Gründers dominierten<br />
im „Gaff el am Dom“ die Farben rot und weiß.<br />
Bereits um 9.00 Uhr morgens trafen sich die<br />
200 Teilnehmer der <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>-Busfahrt in<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> Kompakt<br />
(ms) Was hat sich beim <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> seit der letzten Ausgabe<br />
getan? Wir bringen Euch hier auf den neuesten Stand. In aller<br />
Kürze!<br />
den gemütlichen Räumlichkeiten zum deftigen<br />
Frühstück. Nach dem folgenden ersten<br />
Gaff el Kölsch vom Fass ging es gut gestärkt in<br />
einen langen Auswärtstag. Verwaist war das<br />
Brauhaus anschließend keineswegs. Denn<br />
im „Gaff el am Dom“ wird fl eißig FC geschaut.<br />
14-tägig triff t sich dort einen wachsende <strong>Fan</strong>gemeinde<br />
zum „Rudelgucken“. Auch FC-Keeper<br />
Miro Varvodic kam gerne vorbei, um seine<br />
Kollegen beim Auftritt gegen Hoff enheim zu<br />
beobachten. Leider war das Spiel aus FC-Sicht<br />
wenig erfolgreich und so blieb dem Youngster<br />
reichlich Zeit zum Autogramm schreiben.<br />
Weitere Aktionen sind geplant. Euer Kontakt:<br />
„Gaff el am Dom“, Bahnhofsvorplatz 1,<br />
50667 Köln, www.gaff elamdom.de +++<br />
+++ Eine stolze Leistung. Ein starkes Team.<br />
Seit mittlerweile über 15 Jahren betreut<br />
das Team des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s die behinderten<br />
FC-<strong>Fan</strong>s beim Besuch im Stadion. Um dies<br />
herauszustellen und sich bei allen Beteiligten<br />
für die gute Zusammenarbeit in den<br />
letzten Jahren zu bedanken, hatte das Team
den Sonntag des Heimspiels gegen Werder<br />
Bremen zum Aktionstag auserkoren. Infor-<br />
mationen im <strong>Fan</strong>TV und im GeißbockEcho,<br />
ein eigens gestalteter Flyer und ein selbst<br />
gemaltes Spruchband („Für Euch: 15 Jahre<br />
voller Einsatz! Behindertenbetreuung <strong>Fan</strong>-<br />
<strong>Projekt</strong> 1. FC Köln“) bildeten die Darstellungselemente<br />
an diesem Tag. Für die FC-<strong>Fan</strong>s mit<br />
Behinderung gab es zudem eine kleine Überraschung<br />
und ausnahmsweise besonders viele<br />
helfende Hände. Das Feedback war einfach<br />
überragend und die beste Motivation für die<br />
nächsten 15 Jahre engagierten, ehrenamtlichen<br />
Service. Ein treuer <strong>Fan</strong> brachte es zuletzt<br />
auf den Punkt: „Super, was ihr da macht!“+++<br />
Eure <strong>Fan</strong>bilder im Internet. Das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong><br />
sammelt seit den ersten Spielen der Rückrunde<br />
Auswärts-Fotos! Alle zwei Wochen begleiten<br />
eine Vielzahl an <strong>Fan</strong>s den 1. FC Köln<br />
quer durch Republik. Auf den Touren zu den<br />
jeweiligen Auswärtsspielen steht der Spaß<br />
meist im Vordergrund. Ob mit Bekannten<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
15 Jahre Service für behinderte FC-<strong>Fan</strong>s!<br />
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oder Freunden, unterwegs kommt es oft zu<br />
unvergesslichen Momenten, lustigen Begegnungen<br />
oder interessanten Eindrücken. Im<br />
Zeitalter der Digitalkamera wird dabei heutzutage<br />
fast alles im Bild festgehalten. Nun<br />
können alle <strong>Fan</strong>s ihre Erlebnisse teilen. Egal<br />
ob von der Fahrt im Auto, Bus oder Zug sowie<br />
dem Aufenthalt im Stadion. Das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong><br />
prämiert zu jedem Auswärtsspiel das „beste<br />
Foto“.
58 FAN-PROJEKT-NEWS > KOMPAKT<br />
Der Gewinner erhält einen Getränkegutschein<br />
„Rote Karte“ für den „Treff er“, dem <strong>Fan</strong>Treff im<br />
RheinEnergieStadion. Pro Auswärtsspiel kann<br />
jeder <strong>Fan</strong> max. 10 Fotos an fanbilder@fanprojekt.de<br />
senden. Ein Bild sollte max. eine<br />
Größe von 640x480 Pixel haben. Alle weiteren<br />
Informationen auf www.fan-projekt.de. Die<br />
Aktion läuft vorerst bis zum Ende der Saison.<br />
Mitfahren, knipsen und gewinnen! +++ kik-<br />
Kids erstmal auswärts dabei! Die im vergangenen<br />
Jahr gestartete Kooperation zwischen<br />
dem <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>, der Krebsinitiative Köln<br />
(kik) und der Ford Transport Operations<br />
fand im Jahr 2009 eine gelungene Fortführung.<br />
Ermöglichten die drei Institutionen in<br />
der Vergangenheit jeweils mehreren Kindern<br />
krebskranker Eltern einen Besuch im Rhein-<br />
EnergieStadion, ging es im März erstmals auf<br />
die Fahrt zum Auswärtsspiel, nach Schalke.<br />
Mit dem gesponserten Transit ging es auf<br />
die Reise ins Ruhrgebiet. Nach Ankunft gab<br />
es zunächst eine ordentliche Stärkung, eine<br />
Fieberten mit dem FC auf Schalke: kik-Kids plus Betreuerteam!<br />
Spende aus der Backstube des Café Bonnen.<br />
Sodann machte sich die Truppe auf den Weg<br />
vom Parkplatz in die Arena. Inmitten der FC-<br />
<strong>Fan</strong>s fanden die Kids ihre Plätze. Hier hatten<br />
sie zunächst eine Menge zu beobachten.<br />
Auch wenn das Spiel des FC nicht so verlief,<br />
wie es sich die jungen Anhänger der Geißböcke<br />
vorgestellt hatten, so unterstützen sie<br />
ihre Mannschaft von Anfang bis Ende. Im Vergleich<br />
mit dem heimischen Stadion konnte<br />
die blaue Arena natürlich nicht mithalten. Daher<br />
machte man sich nach der unglücklichen<br />
Niederlage schnell wieder auf den Heimweg<br />
nach Köln. Erschöpft von den vielen Erlebnissen<br />
schliefen die Kids im Transit schon eine<br />
Runde, bevor sie vom Betreuerteam wieder<br />
bei den Eltern abgesetzt wurden. Trotz mangelnder<br />
Punkte eine sehr gelungene Aktion.<br />
Alle Beteiligten waren sich einig, dass dies<br />
nicht die letzte Auswärtstour im Rahmen der<br />
Kooperation war.
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
Neuwahlen und Mottotour<br />
Helga Wolf informiert über die aktive <strong>Fan</strong>clubarbeit<br />
Klassenerhalt gelungen, Saisonziel erreicht! Dank und Glückwünsche gehen an die<br />
Mannschaft und das Team dahinter – und natürlich an die <strong>Fan</strong>szene. Doch nicht nur auf<br />
den Rängen, auch im Dachverband waren die <strong>Fan</strong>clubs aktiv…<br />
Mitgliederversammlung<br />
Die anwesenden <strong>Fan</strong>clubvertreter zogen auf<br />
der Jahreshauptversammlung am 4. April<br />
eine positive Bilanz der letzten zwei Jahre: So<br />
gehören mittlerweile über 50 <strong>Fan</strong>clubs mit<br />
rund 2.500 Mitgliedern dem Dachverband an,<br />
was nicht nur zu einem besseren Kennenlernen<br />
untereinander beitrug, sondern auch einige<br />
gemeinsam durchgeführte Aktionen im<br />
Stadion und auswärts ermöglichte. Auch im<br />
Dialog mit dem Verein konnte sich der Dachverband<br />
als Sprachrohr der aktiven <strong>Fan</strong>szene<br />
etablieren; u. a. besuchte Claus Horstmann<br />
das vorletzte Mitgliedertreff en, um das Gespräch<br />
mit den im Dachverband organisierten<br />
<strong>Fan</strong>clubs zu suchen. Themen waren dabei<br />
die Dauerkartenpreise, Stadionverbote sowie<br />
der Umgang mit Pyrotechnik.<br />
Für einige Mitstreiter war nach zwei Jahren im<br />
Vorstand Schluss – auch an dieser Stelle nochmals<br />
ein herzliches Dankeschön für Euren Einsatz<br />
für die <strong>Fan</strong>szene! Bei den Wahlen wurde<br />
Holger Richter als Vorsitzender des Dachverbandes<br />
bestätigt, als StellvertreterInnen wurden<br />
Felix Schorre und Helga Wolf gewählt.<br />
Mottotouren und Amateursupport<br />
Nicht nur sportlich waren die Auswärtstouren<br />
diese Saison das absolute Highlight, auch<br />
stimmungsmäßig waren die meisten Fahrten<br />
top. Als Sahnehäubchen gegen Ende der Sai-<br />
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son fand die Tour nach Hannover unter dem<br />
Motto „Für uns zählt in Köln nur der FC!“ statt<br />
– mit Anreise im Konvoi, Mottoschal und (leider<br />
nicht optimal umgesetzter) Choreo. Aufgrund<br />
der fast durchgängig parallel zu den<br />
Profi s terminierten Ansetzungen fand sich<br />
in dieser Spielzeit leider wenig Gelegenheit,<br />
unsere Amateure so zu supporten, wie das in<br />
früheren Jahren der Fall war. Daher werden<br />
wir an den beiden letzten Spieltagen gegen<br />
den VfL Bochum II und auswärts beim SC<br />
Verl (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe)<br />
endlich mal wieder in großer Zahl unsere<br />
zweite Mannschaft zu unterstützen! Ein großes<br />
Anliegen ist den aktiven <strong>Fan</strong>s dabei, wieder<br />
wie früher die Tribüne im Franz-Kremer-<br />
Stadion nutzen zu können.<br />
Ausblick<br />
Kaum ist die Saison vorbei, steht schon die<br />
neue an. Der Dachverband wird sich mit eigenen<br />
Programmbeiträgen an der Saisoneröff<br />
nung des 1. FC Köln beteiligen – die<br />
Planungen sind bereits im Gange. Unsere<br />
Arbeitsgruppen Verein, Öff entlichkeitsarbeit,<br />
<strong>Fan</strong>kultur und Soziales freuen sich jederzeit<br />
über neue MitstreiterInnen. Die Mitgliedertreff<br />
en fi nden weiterhin am ersten Donnerstag<br />
im Monat in den Räumen des sozialpädagogischen<br />
<strong>Fan</strong>projekts statt, das nächste Mal<br />
am 4. Juni und 2. Juli, jeweils um 19.30 Uhr.<br />
Weitere Infos unter www.fanclubs-koeln.de.
60 KÖLSCH LIVE – FORUM > REZENSIONEN<br />
Lest doch mal wieder ein Buch<br />
Bastian Hoyer präsentiert Lektüre mit Ballbezug<br />
JONAS GABLER: ULTRAKULTUREN UND RECHTSEXTREMISMUS. FUSSBALLFANS IN DEUTSCHLAND<br />
UND ITALIEN. PAPYROSSA VERLAG, KÖLN 2009, 140 S., 14,00 €.<br />
4 von 6 Punkten<br />
HANNES LESKE: VORWÄRTS. ARMEE-FUSSBALL IM DDR-SOZIALISMUS. VERLAG DIE WERKSTATT, GÖTTIN-<br />
GEN 2009, 304 S., 24,90 €.<br />
Italienische Ultras wurden und werden in Kurzmeldungen von<br />
Nachrichtenagenturen häufi g mit dem Hinweis ihrer politisch<br />
rechts anzusiedelnden Grundeinstellung versehen. Unlängst ist<br />
allerdings sogar das Innenministerium in Rom zu der Erkenntnis<br />
gelangt, dass sich nur die Hälfte der über 500 Ultra-Gruppierungen<br />
überhaupt politisch klar positionieren. Hierzulande ist die Politisierung<br />
einer kompletten <strong>Fan</strong>szene inzwischen weit weniger existent<br />
als noch vor einigen Jahrzehnten. An einigen Stellen ist dem Buch<br />
der wissenschaftliche Ansatz deutlich anzumerken, was insgesamt<br />
375 Fußnoten belegen. Aber endlich hat sich jemand in seriöser<br />
Weise diesem sehr komplexen Thema genähert.<br />
Eigentlich ist „vorwärts“ im Fußball nie verkehrt. Im Fußballalltag<br />
der DDR assoziierten die meisten Freunde des runden Leders damit<br />
Vereine der sogenannten „bewaff neten Organe“. Von Leipzig,<br />
über Ostberlin, nach Frankfurt/Oder führte der Weg des heutigen<br />
FFC Viktoria. Vom Europapokalviertelfi nale bis in die Bedeutungslosigkeit<br />
der Verbandsliga Brandenburg. Primärer Grund für zwei<br />
Umzüge binnen vier Jahrzehnten ist die Stärkung des Egos eines<br />
Parteifunktionärs mittels einer erfolgreich spielenden Mannschaft<br />
gewesen. Ähnliche Gefühlslagen, die Vereinsobere dazu bewegt<br />
Erfolg um jeden Preis zu bekommen, gibt es dagegen auch heutzutage<br />
in abgewandelter Form. Ein Buch, das gleichermaßen Faszination<br />
wir Irrwitz des DDR-Ligafußballs dokumentiert.<br />
5 von 6 Punkten
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
MARKUS STAPKE, MARTIN CZIKOWSKI, MIRKO OTTO, RONNY SCHULZ: ANSTOSS IN BAKU. BERICHTE<br />
VON FUSSBALLREISENDEN. VERLAG BURKHARDT, FREITAL 2009, 264 S., 9,50 €.<br />
„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Dieses Originalzitat<br />
von Mathias Claudius triff t auf diese vier Groundhopper<br />
in der Tat vollkommen zu. Doch sie als ebensolche zu bezeichnen,<br />
würde nur bedingt zutreff en. Zwar war der Fußball der Anlass ihrer<br />
beschriebenen Reisen, doch wer sich mehr als einen Monat Zeit<br />
nimmt, um in den Kaukasus und wieder zurück zu gelangen oder<br />
die langsamen Schnellzüge auf dem Balkan benutzt, dem geht es<br />
nun mal nicht primär um das Kreuzen von irgendwelchen Stadien.<br />
Vielmehr wird der eigene Horizont mit Erfahrungen erweitert, die<br />
oftmals nur auf diese Art und Weise zu machen sind. Für wen das<br />
Erlebnis Fußball im Stadion mit dem Aufl aden seiner Just-Pay-Karte<br />
aufhört, wird auch sehr wahrscheinlich kaum Freude an diesem Buch haben. Alle anderen<br />
liegen hier goldrichtig.<br />
MARTIN CURI: FRIEDENREICH. DAS VERGESSENE FUSSBALLGENIE. VERLAG DIE WERKSTATT, GÖTTINGEN<br />
2009, 140 S., 16,90 €.<br />
5 von 6 Punkten<br />
(bh) Unfassbar, dass jemand mit 1.239 erzielten Toren, den meisten<br />
gänzlich unbekannt ist. Doch in den 1930er Jahren, als Fußball<br />
nicht nur in Brasilien ein Elitesport war, hielt sich das mediale Interesse<br />
in Grenzen. Daraus resultierte für Curi ein großes Maß an<br />
Recherchearbeit, da Quellen aus der damaligen Epoche nicht mal<br />
eben so per Suchmaschine im Internet zu fi nden sind. Nicht nur<br />
dies bewältigt er, sondern liefert neben der Vorstellung eines großen<br />
Sportlers auch einen groben Einblick in die Geschichte des<br />
brasilianischen Fußballspiels, die eben nicht erst mit Pele begann.<br />
Darüber hinaus zerstört er auch die Vorstellung vieler, die das Land<br />
gleichsetzen mit endlosen Stränden, Badenixen und Zuckerrohrschnaps<br />
– nicht jedoch mit Rassismus. Ganz schön viel für ein<br />
Buch, dessen Intention es ist, einen der ersten wahren Stars, den dieser Sport hatte, vor dem<br />
Vergessen zu bewahren.<br />
5,5 von 6 Punkten<br />
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62<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> 1. FC Köln 1991 e.V.<br />
Anschrift:<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> 1. FC Köln 1991 e.V.<br />
c/o Redaktion <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong><br />
Postfach 45 04 56, 50879 Köln<br />
Email:<br />
info@koelsch<strong>live</strong>.de<br />
Tel.:<br />
01805-768010*<br />
Verantwortlich:<br />
Michael Sandmann<br />
KÖSCH LIVE – FORUM > IMPRESSUM<br />
An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet:<br />
Khaled Daftari, Mark Fauler (mf ), Marcus Flesch, Boris<br />
Gehlen (bg), Bastian Hoyer, Michael Kirch (mk), Hermann<br />
Kuttenkeuler, Rainer Langhans (rl),<br />
Christopher Lymberopoulos, Rainer Mendel (rm),<br />
Teddy, Johannes Thies, Sebastian Wirtz, Helga Wolf<br />
Fotos:<br />
Eva Bartsch, Mark Fauler, Marcus Flesch, Bastian Hoyer,<br />
Andreas Klein, Michael Palm, Sebastian Wirtz, privat,<br />
Eduard Bopp Sportfotografi e/ligafoto.de<br />
Anzeigenverwaltung und Layout:<br />
Ihre Markenwerkstatt<br />
Mittelstraße 40, 50672 Köln<br />
Tel.: 5708088-0, Fax: 0221 5708088-19,<br />
Internet: www.ihre-markenwerkstatt.de<br />
Druck:<br />
pupur, An der Flora 27, 50735 Köln<br />
Aufl age:<br />
8.000<br />
Erscheinungsweise:<br />
Viermal jährlich<br />
Vertrieb:<br />
- Postversand an alle <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>-Mitglieder<br />
- Postversand an alle eingetragenen <strong>Fan</strong>clubs des FC<br />
- Handverkauf bei Heim- und Auswärtsspielen<br />
- Verkauf an den <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>-Infoständen<br />
- Verkauf im <strong>Fan</strong>treff „Treff er“ an Heimspieltagen<br />
Abos:<br />
Für acht Ausgaben € 14,- inklusive Porto und Versand.<br />
Formlose Bestellung an die Redaktion, z.Hd. Michael<br />
Siekmeyer, oder per Email (info@koelsch<strong>live</strong>.de)<br />
genügt.<br />
Homepage:<br />
www.fan-projekt.de<br />
Bankverbindung:<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
Konto-Nr. 5392956, BLZ 370 501 98<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion bzw. des<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s wieder. Für unverlangt eingesandte<br />
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vor, Leserbriefe und -berichte zu kürzen. <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong><br />
verfolgt keine erwerbswirtschaftlichen Ziele.<br />
Die Einnahmen dienen allein der Kostendeckung.<br />
Eventuelle Überschüsse stehen dem <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong><br />
für seine satzungsmäßigen Ziele zur Verfügung.<br />
Das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> 1. FC Köln 1991 e.V.<br />
ist Mitglied in „Unsere Kurve“.<br />
Das nächste Heft erscheint am 20. Sept. 2009.<br />
See you next game!!!<br />
Vorläufi ger Redaktionsschluss: 30. August 2009
REWE ist stolz auf den 1. FC Köln. Und auf<br />
die besten <strong>Fan</strong>s der Liga.<br />
Nix zu meckern.
Bock auf<br />
Kölsch<br />
Hennes VIII,<br />
treuester FC <strong>Fan</strong><br />
und Gaffelfreund<br />
Gaffel. Das Kölsch der Fußballfans.<br />
www.gaffel.de