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können Sie mir helfen?“<br />

Besuch in einem sympathischen Nachhilfeinstitut<br />

Foto: Sabine Lehmann „Ich bin das Faultier –<br />

Kira (l.) und Fiona (r) mit Anna Damaschek (Mitte), <strong>de</strong>r Leiterin <strong>de</strong>s „Faultier“-Instituts<br />

(sl) Als ich zum Interview in die <strong><strong>Mainz</strong>er</strong><br />

Kaiserstraße 25 komme und mir Anna Damaschek,<br />

die Inhaberin vom Nachhilfe-Institut<br />

„Faultier“, die Tür öffnet, bin ich sehr erstaunt,<br />

wie jung und frisch sie mich anlacht. Seit einem<br />

Jahr hat sich die 27-jährige Diplom-Pädagogin<br />

hier mit ihrer Einrichtung selbständig gemacht.<br />

Sie hat hier an <strong>de</strong>r Johannes Gutenberg Universität<br />

studiert und kennt die Stadt, die Schu len<br />

und die Menschen. Gern zeigt sie mir die sechs<br />

hellen und freundlichen Arbeitsräume auf rund<br />

200 qm, in <strong>de</strong>nen viele Lehrer, viele Fä cher,<br />

viele Schüler parallel unterrichten können.<br />

Besser ein „Faultier“ als ein Streber!<br />

Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich, dass es<br />

weit schlimmer war, in <strong>de</strong>r Klasse als Streber<br />

zu gelten, als allseits als „Faultier“ anerkannt<br />

zu sein. Faultiere sind ja nicht dumm, sie sind<br />

sympathische Individualisten, die man nur<br />

„aufwecken“ und motivieren muss, damit sie<br />

richtig gut wer<strong>de</strong>n. Und genau das versuchen<br />

Anna Damaschek und ihr Team! Wie kam sie<br />

auf <strong>de</strong>n Gedanken, ihrem Institut <strong>de</strong>n genialen<br />

Namen „Faultier“ zu geben, will ich wissen.<br />

Sie räumt beschei<strong>de</strong>n ein, dass es gar nicht ihre<br />

I<strong>de</strong>e war, son<strong>de</strong>rn die eines Freun<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r ebenfalls<br />

ein „Nachhilfeinstitut Faultier“, und zwar<br />

in Wiesba<strong>de</strong>n, betreibe.<br />

Wenn man durch die Straßen von <strong>Mainz</strong><br />

geht, sieht man oft Schil<strong>de</strong>r von Lehrinstituten:<br />

„Schülerhilfe“, „Lernhilfe“, „Studienkreis“<br />

steht darauf. „Was macht Sie so sicher, bei all<br />

dieser Konkurrenz mit <strong>de</strong>m ,Faultier‘ bestehen<br />

zu können?“, will ich wissen. Anna Damaschek<br />

muss nicht lange überlegen: „Ich habe während<br />

meiner Stu<strong>de</strong>ntenzeit selbst Geld mit Nachhilfe<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Instituten verdient. Da gab es<br />

gute und schlechte Einrichtungen und ich habe<br />

dabei viel für meine eigene Arbeit von heute<br />

gelernt“, erklärt sie mir. Ihr Rezept: Vertrauen<br />

und ein persönliches Verhältnis aufbauen,<br />

Angst vor <strong>de</strong>m Lernen und Versagen nehmen,<br />

individuelles Erklären und Motivieren.<br />

Bildungsgutscheine willkommen<br />

Etwa 20 Nachhilfelehrer (oft Stu<strong>de</strong>nten verschie<strong>de</strong>ner<br />

Fachrichtungen) wer<strong>de</strong>n im „Faultier“<br />

beschäftigt. „Wichtig ist, dass meine Mitarbeiter<br />

einen guten Draht zu <strong>de</strong>n Schülern<br />

fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn ohne Vertrauen und ohne Spaß<br />

geht es nicht“, sagt Anna Damaschek.<br />

Im Schnitt sind nachmittags etwa 20 bis 25<br />

Schüler hier. Man kann wählen, ob man nur<br />

Rocker R k - Service S i<br />

<strong>Mainz</strong><br />

einmal pro Woche für eineinhalb Stun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

mehrmals kommen möchte und ob man lieber<br />

allein o<strong>de</strong>r in Kleingruppen (maximal vier<br />

Personen) lernen will. Das preiswerteste Angebot<br />

sind <strong>de</strong>rzeit 55 Euro pro Monat. Dafür<br />

bekommt man wöchentlich 90 Minuten Nachhilfe<br />

in einer Vierergruppe. Familien mit wenig<br />

Geld, haben die Möglichkeit beim Jobcenter<br />

o<strong>de</strong>r Sozialamt einen Bildungsgutschein zu<br />

beantragen. Damit können sie dann das Nachhilfeinstitut<br />

bezahlen.<br />

Nach kurzer Zeit bessere Noten<br />

In einem <strong>de</strong>r Arbeitszimmer treffe ich Kira S.<br />

und Freundin Fiona W. Bei<strong>de</strong> sind 13 Jahre alt<br />

und besuchen dasselbe Gymnasium, eine in <strong>de</strong>r<br />

7. die an<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r 8. Klasse. Sie haben sich im<br />

Nachhilfeinstitut kennengelernt, da sie gemeinsam<br />

im Tan<strong>de</strong>m (2er-Gruppe) unterrichtet<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie kommen bei<strong>de</strong> seit etwa sechs<br />

Mona ten ins „Faultier“ und bei<strong>de</strong> haben<br />

Schwie rigkeiten mit Mathe, Kira bekommt<br />

ebenfalls Unterricht in Französisch. Anna<br />

Dama schek, die neben <strong>de</strong>r gesamten Verwaltungsarbeit<br />

auch noch einige Nachhilfestun<strong>de</strong>n<br />

übernimmt, unterrichtet die Mädchen selbst.<br />

Natürlich frage ich sie, wie es ihnen beim<br />

Faultier gefällt und ob sie schon Erfolge merkten.<br />

Kira ist sich sicher: „Die Nachhilfe hat<br />

schon viel gebracht. Ich habe schon nach wenigen<br />

Stun<strong>de</strong>n Unterricht bessere Noten geschrieben<br />

– und Spaß macht es hier auch!“.<br />

Faultier, Kaiserstraße 25<br />

Tel.: 5860806<br />

Rocker - Service - <strong>Mainz</strong><br />

Inh. Günter Rocker<br />

(sk) Seit über 50 Jahren fin<strong>de</strong>t man an <strong>de</strong>r Ecke<br />

Kurfürstenstraße/Leibnizstraße <strong>de</strong>n „Friseursalon<br />

Pauli“. 1959 wur<strong>de</strong> das Geschäft von<br />

Georg Pauli <strong>de</strong>m Großvater <strong>de</strong>s heutigen<br />

Inhabers Patrick Pauli, eröffnet. Bereits 1952<br />

war Pauli von <strong>de</strong>r Altstadt in die <strong>Neustadt</strong><br />

umgezogen, sieben Jahre lang führte er seinen<br />

Salon in <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r heutigen „MVB-<br />

Filiale“ bevor er 1959 in <strong>de</strong>n Neubau am jetzigen<br />

Standort übersie<strong>de</strong>lte. Als 1970 Patrick zur<br />

Welt kam, zog Georg Pauli sich aus <strong>de</strong>m Beruf<br />

zurück und übergab das Geschäft an seinen<br />

Sohn Reinhard.<br />

Eigentlich wollten die Eltern von Patrick<br />

Pauli, dass er „was richtiges“ lernt „aber bis auf<br />

meine Großmutter haben alle in <strong>de</strong>r Familie<br />

<strong>de</strong>n Friseurberuf ergriffen“, erzählt er und so<br />

stand für ihn sehr schnell fest „ich möchte auch<br />

Friseur wer<strong>de</strong>n“. Er lernte dann auf <strong>de</strong>r<br />

Friseurfachschule in Forchheim die Grundlagen<br />

<strong>de</strong>s Berufs und übernahm 1995 von seinem<br />

Vater das Geschäft.<br />

Patrick Pauli ist stolz, dass sich <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>n<br />

so lange an diesem Platz gehalten hat und auf<br />

die große Zahl von Stammkun<strong>de</strong>n, die teilweise<br />

sogar schon von seinem Großvater frisiert und<br />

geschnitten wur<strong>de</strong>n. „Manchmal sitze ich in<br />

meinem La<strong>de</strong>n und höre <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zu, wie<br />

sie sich darüber austauschen, wie lange sie<br />

schon hierherkommen und von wem sie hier<br />

bereits frisiert wur<strong>de</strong>n. Gelegentlich wer<strong>de</strong>n<br />

sogar interne Ranglisten aufgestellt, wer am<br />

längsten zu uns kommt“, berichtet er lachend.<br />

Seine älteste Kundin ist 96 und eine langjährige<br />

Mitarbeiterin ist inzwischen schon 36 Jahre da<br />

und hat bereits bei seinem Vater gearbeitet.<br />

Neben seinem Salon, kümmert er sich noch<br />

um <strong>de</strong>n Friseurnachwuchs in <strong>Mainz</strong>. Pauli ist<br />

Ausbildungsmeister bei <strong>de</strong>r Handwerkskammer<br />

Rheinland-Pfalz und leitet außer<strong>de</strong>m Kurse<br />

im „Berufsbildungszentrum Friseur“ an <strong>de</strong>r<br />

Großen Bleiche. Das Bildungszentrum bil<strong>de</strong>t in<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>r „Agentur für Arbeit“<br />

benachteiligte Jugendliche im Friseurhandwerk<br />

aus, die über <strong>de</strong>n 1. Bildungsweg keine Chance<br />

haben eine Ausbildung abzuschließen.<br />

Da ihn diese Tätigkeit<br />

sehr einbin<strong>de</strong>t und ihm<br />

somit die Zeit fehlt, sich um die<br />

Fragen und Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />

eigenen Lehrlinge kümmern zu<br />

können, bil<strong>de</strong>t er <strong>de</strong>rzeit nicht<br />

aus. Gelegentlich stellt er aber<br />

Absolventen aus <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rpro<br />

gramm ein.<br />

Pauli legt großen Wert auf<br />

ein gutes Mitarbeiterklima.<br />

Seine Angestellten sollen Spaß<br />

an <strong>de</strong>r Arbeit haben und je<strong>de</strong>r<br />

seinen Aufgabenbereich kennen.<br />

Wenn sich die Mit arbeiter<br />

wohlfühlen, überträgt sich das<br />

auch auf die Kun<strong>de</strong>n. Ihm ist<br />

wichtig dass seine Kun<strong>de</strong>n<br />

gerne kommen und zu seinen<br />

Mitarbeitern Vertrauen aufbauen,<br />

<strong>de</strong>nn oft steht ein Friseur<br />

seinen Kun<strong>de</strong>n auch mit Rat<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Frisierens zur<br />

Seite.<br />

<strong><strong>Mainz</strong>er</strong> <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger · Januar 2013 5<br />

Haare schnei<strong>de</strong>n seit drei<br />

Generationen<br />

Der Friseursalon Pauli in <strong>de</strong>r Kurfürstenstraße<br />

Ihr Ansprechpartner für:<br />

Einbauküchen<br />

Ihr Ansprechpartner Einbaugeräte für <strong>de</strong>n<br />

qualifizierten Haushaltsgeräte<br />

Kun<strong>de</strong>ndienst von<br />

Haushaltsgeräten Elektrogeräte<br />

Ersatzteile<br />

Gas, Wasser, Elektro<br />

Patrick Pauli setzt die Familientradition fort<br />

Die vielen neuen Billigfriseur-Ketten sieht<br />

er nicht als direkte Konkurrenz zu seinem<br />

Geschäft. Im Gegenteil, er fin<strong>de</strong>t es gut, dass es<br />

sie gibt. Denn viele Jungfriseure könnten dort<br />

die nötige Routine und Erfahrung sammeln.<br />

Außer<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong>n die Ketten durch ihre günstigen<br />

Preise dafür sorgen, dass es weniger<br />

Schwarzarbeit in seiner Branche gibt.<br />

Patrick Pauli selbst ist eingefleischter Neustädter,<br />

gibt aber zu, dass er seit kurzem nicht<br />

mehr in <strong>de</strong>r Wohnung über <strong>de</strong>m Geschäft in <strong>de</strong>r<br />

Kurfürstenstraße wohnt. Um seinen bei<strong>de</strong>n<br />

Söhnen die Möglichkeit zu geben, mehr im<br />

Grünen spielen zu können, ist die Familie nach<br />

<strong>Mainz</strong>-Gonsenheim gezogen. Er schließt aber<br />

nicht aus, dass er später, wenn seine Kin<strong>de</strong>r<br />

groß sind, wie<strong>de</strong>r in die <strong>Neustadt</strong> zurückzieht.<br />

Ob die nächste Generation <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n übernimmt<br />

ist heute noch nicht absehbar. Patrick<br />

Pauli wür<strong>de</strong> sich natürlich sehr freuen, wenn<br />

die Familientradition von seinen Söhnen weitergeführt<br />

wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>, aber an<strong>de</strong>rerseits hat<br />

er auch keine Schwierigkeiten damit, wenn sie<br />

an<strong>de</strong>re berufliche Interessen entwickeln.<br />

Friseur Patrick Pauli<br />

Kurfürstenstr. 26<br />

Tel. 674245<br />

R<br />

S<br />

M<br />

<br />

Foto: Susanne Kriebel

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