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spezial Klima<br />
Dusche statt Deo<br />
_ Stören üble Gerüche den Genuss an der Klimaanlage, ist häufig ein<br />
verschmutzter Verdampfer die Ursache. Um auch hartnäckige Beläge<br />
von dessen Oberfläche zu entfernen, ist gründliches Spülen angesagt.<br />
Wir sagen, worauf bei der effektiven „Verdampfer-Dusche“ zu achten ist.<br />
N ach<br />
der Winterpause plagen<br />
viele Klimaanlagen die<br />
Insassen mit üblen Gerüchen<br />
aus dem Lüftungssystem,<br />
sobald die Anlage aktiviert<br />
ist. Doch während es sich bei „Otto-Normalautofahrern“<br />
dabei primär um ein<br />
simples „Geruchsproblem“ handelt, kann<br />
sich eine verschmutzte Verdampferoberfläche<br />
bei Allergikern und Asthmatikern<br />
wesentlich bedrohlicher auswirken und<br />
Hustenanfälle sowie tränende Augen<br />
verursachen.<br />
Ursachen für derartige Beanstandungen<br />
sind Bakterien, Pilze und Mikroorganismen,<br />
die sich auf der Verdampferoberfläche<br />
angesammelt haben.<br />
Zusammen mit Schmutz aus der Innenraumluft<br />
kann sich im Laufe der Zeit auf<br />
der meist feuchten Verdampferoberfläche<br />
ein regelrechtes „Feuchtbiotop“,<br />
Frischeservice: Dringen beim Klimabetrieb<br />
üble Gerüche aus dem Lüftungssystem, ist eine<br />
gründliche Verdampferreinigung angesagt. Mit<br />
einem Profi-Reinigungssystem lassen sich selbst<br />
hartnäckigen Beläge von der Verdampferober-<br />
fläche wegsprühen. Fotos: Kuss<br />
22 <strong>amz</strong>-spezial K l i m a 2011<br />
entwickeln, das letztendlich für den Klimamief<br />
und die gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />
verantwortlich ist.<br />
Reinigen statt desodorieren<br />
„Nachhaltige Abhilfe bei solchen Problemen<br />
lässt sich nur mit regelmäßigem,<br />
gründlichem Reinigen und Desinfizieren<br />
des Verdampfers und des gesamten<br />
Lüftungssystems schaffen“, berichtet Dr.<br />
Andreas Winkens, Geschäftsführer der<br />
Gesellschaft für Umwelt- und Innenraumanalytik<br />
GUI (www.gui-lab.de). Gründlich<br />
bedeutet den Experten zufolge, den üblen<br />
Belag vollständig aus den feinen Lamellen<br />
des Verdampfers und den Luftführungen<br />
zu entfernen. Simples Hineinnebeln eines<br />
Reinigungsmittels in die Luftausströmer<br />
reiche bei weitem nicht aus, um das auf<br />
der Verdampferoberfläche entstandene<br />
„neue Leben“ wirkungsvoll zu beseitigen.<br />
Die GUI hatte über mehrere Monate hinweg<br />
die Effektivität von Methoden und<br />
Produkten zur Reinigung von Fahrzeugklimaanlagen<br />
untersucht. Die besten Ergebnisse<br />
sind demnach mit einem mechanisch-chemischen<br />
Reinigungsverfahren zu<br />
erzielen.<br />
Die Autochemie-Spezialisten von Liqui<br />
Moly empfehlen in einem solchen Fall das<br />
Reinigen mit Hilfe eines professionellen<br />
Desinfektionssystems. „Solche Profi-Reinigungs-<br />
und Desinfektionssysteme bestehen<br />
aus einer Druckbecherpistole, einer<br />
Spezialsonde, mit der man auch in die entlegendsten<br />
Winkel gelangt, sowie einem<br />
schnellwirkenden, reinigungsaktiven Desinfektionsmittel“,<br />
erklärt Kfz-Techniker<br />
Michael Mayer, Anwendungsspezialist und<br />
Trainer bei Liqui Moly in Ulm.<br />
Mit Hilfe von Druckluft sprüht der Klimafachmann<br />
bei dem Profi-System das<br />
desinfizierende Reinigungsmittel über die<br />
Spezialsonde druckvoll durch die Verdampferlamellen,<br />
löst damit vorhandene Beläge<br />
und spült gleichzeitig die gesamte Oberfläche.<br />
Außerdem tötet die Desinfektionsflüssigkeit<br />
schädliche Pilze und Bakterien<br />
ab und verzögert deren Neubildung. Über<br />
den fahrzeugseitigen Kondenswasserablauf<br />
der Klimaanlage gelangt die dabei anfallende<br />
„Schmutzbrühe“ ins Freie.<br />
Gesucht – gefunden: Für „markenfremde“<br />
Kfz-Fachleute bietet Autochemiespezialist<br />
Liqui Moly Arbeitsanleitungen im Internet. Sie<br />
zeigen, wie sich am schnellsten Zugang zum<br />
Verdampfer schaffen lässt.<br />
Blicke ins Verborgene: Mit dem Werkstattendoskop<br />
kann man prüfen, ob sich „neues<br />
Leben“ auf dem Verdampfer gebildet hat.<br />
Erst konditionieren,<br />
dann spülen<br />
„Bevor der Werkstattfachmann jedoch<br />
ans Spülen geht, muss er die Klimaanlage<br />
konditionieren, um ein optimales<br />
Reinigungsergebnis zu erzielen“, erklärt<br />
Klimaspezialist Mayer. Als erstes trocknet<br />
man dem Verdampfer, indem man die Klimaanalage<br />
auf „Aus“ , die Temperatur auf<br />
„Warm“, den Luftstrom in den Fußraum<br />
und das Gebläse des im Umluftbetrieb<br />
laufenden Lüftungssystems auf „Max“<br />
stellt und den Motor für rund zehn Minuten<br />
im Leerlauf drehen lässt<br />
In der Zwischenzeit kann der Mechaniker<br />
einen Auffangbehälter unter den<br />
Kondenswasserablauf stellen und das<br />
Reinigungssystem vorbereiten, indem er<br />
den Druckbecher mit rund einem Liter<br />
angemischter Reinigungslösung befüllt.<br />
Mayer empfiehlt zudem, eine Schutzmatte<br />
in den Fußraum zu legen, um eventuell<br />
abfließende Flüssigkeit aufzufangen.<br />
Gründlich spülen und trocknen<br />
Anschließend verschafft sich der<br />
Werkstattfachmann Zugang zum Ver-