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Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in ... - LWL

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350<br />

Kapitel<br />

7.2<br />

<strong>Kulturlandschaftlicher</strong> <strong>Fachbeitrag</strong> <strong>zur</strong> <strong>Landesplanung</strong> <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen // 2007<br />

Beschreibung der bedeutsamen<br />

und landesbedeutsamen Kulturlandschaftsbereiche<br />

6./7. Jahrhunderts bis um 1500. Im sächsischen Aufstandsgebiet<br />

des südlichen pagus Stiuarnafildi bestehen darüber<br />

h<strong>in</strong>aus auffällig rechteckig begrenzte Eschdörfer (z.B.: Reckelsum<br />

= Ricolfashem, V<strong>in</strong>num = V<strong>in</strong>hem) bzw. Siedlungen<br />

des -heim Typs (z.B. Tetekum = Tott<strong>in</strong>ghem, Emkum = Emm<strong>in</strong>ghem,<br />

Prun = Prunhem u.a.), die auf karol<strong>in</strong>gischen E<strong>in</strong>-<br />

Burg Vischer<strong>in</strong>g, Kreis Coesfeld<br />

Foto: <strong>LWL</strong>/H. Kalle<br />

fluss entstanden se<strong>in</strong> dürften. Von herausragender Bedeutung<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Kle<strong>in</strong>region ist der im Zentrum des Dülmener<br />

Flachrückens gelegene englische Landschaftspark<br />

bzw. „Wildpark Dülmen“, bei dessen Anlage nahezu alle<br />

Strukturen der damals vollständig wüstgelegten Gräftenhofsiedlung<br />

Koterhuzen fossilisiert s<strong>in</strong>d. Die Reliktvermessung<br />

dieses Areals konnte 2005 weiter fortgeführt werden und ist<br />

abschließend noch für e<strong>in</strong>e dritte Teilfläche durchzuführen.<br />

Wichtige Bodendenkmäler s<strong>in</strong>d: Wildpark Dülmen,<br />

hochmittelalterliche Siedlungslandschaft Dülmen-Dernekamp,<br />

Haus Visbeck sowie der Pulverschoppen/Schießanlage<br />

der Firma Krupp.<br />

KLB 5.05 Lüd<strong>in</strong>ghausen<br />

Die Stadt Lüd<strong>in</strong>ghausen, deren mittelalterlicher Grundriss<br />

weitgehend erhalten ist, und die ihrem mittelalterlichen Kern<br />

vorgelagerten Burgen, Vischer<strong>in</strong>g im Norden, Lüd<strong>in</strong>ghausen<br />

im Westen und Wolfsberg im Süden, bilden e<strong>in</strong>e Denkmallandschaft<br />

aus baulichen Anlagen, Wasser- und Erdbauten,<br />

die <strong>in</strong> ihrer Dichte geschichtliche Zusammenhänge von<br />

landesgeschichtlicher Bedeutung erkennen lässt.<br />

Von hohem bodendenkmalpflegerischen Wert s<strong>in</strong>d:<br />

Stadtbefestigung Lüd<strong>in</strong>ghausen, Burg Vischer<strong>in</strong>g, Burg<br />

Lüd<strong>in</strong>ghausen, Burg Wolfsberg.<br />

Landschaftsverband Rhe<strong>in</strong>land und Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

Konstituierende Merkmale aus dem Bestand an Baudenkmälern:<br />

der Stadtkern Lüd<strong>in</strong>ghausen mit Pfarrkirche<br />

St. Felizitas und Bürgerhäusern und die Adelssitze Burg<br />

Vischer<strong>in</strong>g, Haus Lüd<strong>in</strong>ghausen, Haus Wolfsberg.<br />

KLB 5.06 Schloss Nordkirchen und Umfeld<br />

landesbedeutsam<br />

Im Raum Nordkirchen/Herbem s<strong>in</strong>d die Entstehung und<br />

Entwicklung der Siedlung unter dem Aspekt feudaler Herrschaft<br />

mit den unterschiedlichen Land- und Landnutzungsformen<br />

durch Adel, Bauern und Bürger besonders anschaulich.<br />

Schloss Nordkirchen ist sicherlich die prächtigste Schlossanlage<br />

im Münsterland. Nordkirchen ist e<strong>in</strong> herausgehobenes<br />

Beispiel für die Baukunst und Parkgestaltung des westfälischen<br />

Barocks. Die Gartenanlagen s<strong>in</strong>d zwar Anfang des<br />

20. Jahrhunderts neobarock überformt worden, dennoch<br />

s<strong>in</strong>d noch viele überkommene Elemente aus der Entstehungszeit<br />

erhalten. Für die sehenswerte Schlossanlage s<strong>in</strong>d<br />

die vielfältigen Sichtachsen aus allen Richtungen von herausragender<br />

Bedeutung, weil die Schlossanlage <strong>in</strong>sgesamt<br />

von Wald umgeben ist und deshalb nur über diese Sichtachsen<br />

von außen e<strong>in</strong>sehbar ist. Andererseits vermittelt der umgebende<br />

Waldgürtel e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> sich geschlossene Anlage. Gestört<br />

wird der Gesamtkomplex durch die baulichen H<strong>in</strong>zufügungen<br />

aus den 1970er Jahren, die für die Nutzung des<br />

Schlosses als F<strong>in</strong>anzakademie notwendig wurden.<br />

Schloss Nordkirchen<br />

Foto: <strong>LWL</strong>/H. Kalle<br />

Wichtige Bodendenkmäler s<strong>in</strong>d: Schloss Nordkirchen, die<br />

Motte Nordkirchen, Schloss Westerw<strong>in</strong>kel, die Landwehr Herbern<br />

mit der Halde der ehemaligen Strontianitgrube Janow.

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