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Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 12 Mobile und Location-based <strong>Marketing</strong><br />
820<br />
Ort und Zeit<br />
entkoppelt<br />
Reality<br />
Reintegration<br />
Jeder sieht nur<br />
noch, was er<br />
sehen will<br />
These 4: Die Realität wird reintegriert und augmentiert<br />
Im klassischen Internet sind Informationen von den Dimensionen Ort und Zeit<br />
entkoppelt – im Outernet hingegen bekommen sie einen unmittelbaren kontextuellen<br />
Bezug. Instant Messenger wie Skype, Microblogging-Dienste wie Twitter und Social<br />
Communities wie Facebook haben den Zeitfaktor bereits erfolgreich aufgegriffen.<br />
Der örtliche und zeitliche Kontext steigert die Relevanz von Informationen<br />
dramatisch – und wird damit zur Killerapplikation.<br />
Reale Interaktion wird reintegriert<br />
Im Outernet kommt es zu einer umfassenden Reintegration von realen Interaktionsprozessen<br />
in die digitale Lebenswelt. Indem man via Twitter in Echtzeit über ein<br />
Erlebnis berichtet, wird ein unmittelbarer Link zwischen Realität und Virtualität<br />
hergestellt – es kommt zur „Reality Reintegration“.<br />
Mehrere Versionen der realen Welt<br />
Die Reintegration der Realität in die digitale Welt wird im Outernet wieder zurück<br />
in die reale Welt gespiegelt. Dies erfolgt durch eine Anreicherung und Erweiterung<br />
der realen Welt mittels Augmented Reality. Indem Augmented Reality unsere<br />
Wahrnehmung um digitale Schichten ergänzt, wird unsere Umwelt personalisierbar:<br />
Je nachdem, welche Filter wir verwenden, nehmen wir die Umwelt anders wahr.<br />
These 5: Die Umweltwahrnehmung wird selektiver<br />
Die Verschmelzung zwischen <strong>Online</strong> und Offline lässt die Komplexität unserer Welt<br />
scheinbar ins Unermessliche steigen. Doch im Outernet kommt es vielmehr zu einer<br />
Komplexitätsreduktion: Ähnlich einem Ad-Blocker können per Augmented Reality<br />
unwichtige Informationen aus- und wichtige Informationen eingeblendet werden.<br />
Selektive Umweltwahrnehmung ist ein natürlicher Vorgang<br />
Die Möglichkeit zur bewussten Selektion von Informationen lässt die Welt im<br />
Zeitalter des Outernets optionaler und dadurch übersichtlicher werden. Das<br />
Phänomen der selektiven Umweltwahrnehmung ist ein natürlicher Vorgang und uns<br />
allen bekannt: Je nachdem, welche Interessen und Bedürfnisse wir haben, fokussieren<br />
wir unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Details der Umwelt. Der Umgang mit<br />
den verschiedenen Filtern, durch die wir im Outernet unsere Umwelt wahrnehmen,<br />
muss also nicht neu erlernt werden. Indem Augmented Reality Informationen visuell<br />
hervorhebt, wird die Selektion der Wahrnehmung aber expliziter und spezifischer.<br />
Interessengemeinschaften werden zu Wahrnehmungsgemeinschaften<br />
Was für Auswirkungen hat eine selektive Umweltwahrnehmung auf das Zusammenleben?<br />
Eine Konsequenz könnte die Bildung von Gemeinschaften auf der Basis<br />
des jeweils aktivierten Wahrnehmungsmodus sein: Beatles-Fans etwa, die im<br />
„Beatles-Modus“ durch Liverpool schlendern, nehmen die Umwelt durch denselben<br />
Filter wahr. Die Interessengemeinschaft der Beatles-Fans wird damit zu einer<br />
Wahrnehmungsgemeinschaft an den realen Schauplätzen. Soziale Gemeinschaften<br />
werden im Outernet somit spezifischer und gemeinsame Erfahrungen exklusiver.