03.03.2013 Aufrufe

Waldpädagogik – ein echter Exportschlager! - Staatliche ...

Waldpädagogik – ein echter Exportschlager! - Staatliche ...

Waldpädagogik – ein echter Exportschlager! - Staatliche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AUSGABE 30 OKTOBER 2011<br />

Inhalt<br />

Elektronische Zeiterfassung<br />

wird Standard<br />

BayZeit Ende des Jahres<br />

flächendeckend <strong>ein</strong>geführt 2<br />

HIT-Team in Berlin<br />

ausgezeichnet<br />

Erster Preis beim eGovern-<br />

ment-Wettbewerb 2011 3<br />

Das Bildungsprogramm<br />

in Zeiten von Reformen<br />

Unsere Antwort auf die<br />

Veränderungen in der<br />

Landwirtschaftsverwaltung 4<br />

Duales Studium für<br />

den IuK-Nachwuchs<br />

Erster Verwaltungsinformatiker<br />

für die FüAk 6<br />

Verlagerung der Einzel-<br />

betrieblichen Investitions-<br />

förderung<br />

Ein Zwischenbericht<br />

aus der Projektgruppe 7<br />

Amtschef des Ministeriums<br />

nimmt an Vor-Ort-Kontrolle<br />

teil 8<br />

FüAktiv Online-Version:<br />

Internet: www.fueak.bayern.de<br />

Intranet: www.stmelf.bybn.de/fueak/fueaktiv<br />

IMPRESSUM<br />

Hrsg.: <strong>Staatliche</strong> Führungsakademie für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten<br />

Porschestraße 5 a Postfach 14 35<br />

84030 Landshut 84001 Landshut<br />

Tel.: +49 871 9522-300 · Fax: +49 871 9522-399<br />

E-Mail: poststelle@fueak.bayern.de<br />

Internet: www.fueak.bayern.de<br />

Verantwortlich i.S.d.P.: Angelika Spitzer<br />

Druck: flyeralarm.de<br />

FüAktiv ist <strong>ein</strong> vierteljährliches Infoblatt der FüAk<br />

<strong>Waldpädagogik</strong> <strong>–</strong> <strong>ein</strong> <strong>echter</strong> <strong>Exportschlager</strong>!<br />

FüAk bildet Waldpädagogen in China aus<br />

Schon seit Jahren bietet die FüAk in Zusammenarbeit mit dem Staatsministerium für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) und der Landesanstalt für Wald und<br />

Forstwirtschaft <strong>Waldpädagogik</strong>seminare an. Einige davon sind modular aufgebaut und<br />

führen zum Zertifikat „<strong>Waldpädagogik</strong>“, das vor <strong>ein</strong> paar Jahren bundesweit <strong>ein</strong>heitlich <strong>ein</strong>geführt<br />

wurde. Die erfolgreiche <strong>Waldpädagogik</strong> und<br />

forstliche Bildungsarbeit stoßen nun auch in China<br />

auf großes Interesse. Forstminister Helmut Brunner<br />

hat in München <strong>ein</strong>e entsprechende Kooperation<br />

mit dem Chef der Obersten Forstbehörde der chinesischen<br />

Provinz Gansu ver<strong>ein</strong>bart. Ein Baust<strong>ein</strong><br />

der Kooperation ist die Übersetzung des bayerischen<br />

Leitfadens zur forstlichen Bildungsarbeit ins<br />

Chinesische. Aber auch unsere Erfahrungen in der<br />

Ausbildung von Waldpädagogen zur Umsetzung<br />

des Leitfadens in die Praxis sind gefragt.<br />

Wolfgang Graf (zweiter von links) und Marius Derzeit entsteht in der Stadt Tianshui <strong>ein</strong> ers-<br />

Benner (vierter von links) im Kreise der angetes chinesisches Walderlebniszentrum (WEZ).<br />

henden chinesischen Waldpädagogen<br />

Ähnlich den neun bayerischen Zentren bietet<br />

es künftig Waldführungen für unterschiedlichste Zielgruppen an, ergänzt durch <strong>ein</strong>e<br />

Ausstellung zum Thema „Wald“ sowie <strong>ein</strong>en Walderlebnispfad. Ende 2010 beauftragte<br />

das StMELF den Leiter des WEZ Gramschatzer Wald, Wolfgang Graf, und mich mit<br />

der Schulung der chinesischen Kollegen in erlebnisorientierter <strong>Waldpädagogik</strong>. Nach<br />

<strong>ein</strong>er Basisschulung im Mai 2011 konnte Anfang September der Aufbaukurs erfolgreich<br />

abgeschlossen werden.<br />

Unsere Erfahrungen während der Schulung<br />

<strong>Waldpädagogik</strong> ist viel mehr als nur Bäume zu umarmen<br />

oder barfuß durch den Wald zu stolpern. Forstliche<br />

Bildungsarbeit und <strong>Waldpädagogik</strong> versuchen über<br />

persönliche Erlebnisse das Interesse an der Natur zu<br />

wecken und zum Staunen über Naturzusammenhänge<br />

anzuregen. Dem Erfolg der <strong>Waldpädagogik</strong> liegt<br />

die Einsicht zugrunde, dass es nicht die Menge<br />

des vermittelten Wissens ist, sondern dass vor allem<br />

das Selbsterlebte, die erfühlten Erfahrungen im<br />

Erlebniswald beim Waldbesucher haften bleiben.<br />

Wir glaubten beim Anblick der 78 Schülerinnen und Schüler unseren Augen und Ohren<br />

nicht zu trauen: Sie kamen diszipliniert im Gleichschritt zum Treffpunkt. K<strong>ein</strong> Lachen,<br />

k<strong>ein</strong>e Ausgelassenheit, wie wir es von heimischen Waldführungen gewohnt sind. Und<br />

für diese Kinder sollte die erlebnisorientierte <strong>Waldpädagogik</strong> das Richtige s<strong>ein</strong>?<br />

Doch am Ende der Waldführung stand fest: Ja, die erlebnisorientierte <strong>Waldpädagogik</strong><br />

ist auch für chinesische Kinder das Richtige! Denn kaum im Wald angekommen waren<br />

Gleichschritt und Disziplin vergessen, da waren nur noch Lachen und Ausgelassenheit.<br />

Im nächsten Jahr sind zwei weitere Schulungen vor Ort sowie <strong>ein</strong>e Studienreise<br />

nach Deutschland angedacht. Und im September 2012 ist es dann soweit: Das ers-<br />

te Walderlebniszentrum Asiens öffnet mit bayerischer<br />

Geburtshilfe s<strong>ein</strong>e Pforten!<br />

Standen nur zu Beginn in Reih und Glied:<br />

die Schülerinnen und Schüler der Middle<br />

School Tianshui<br />

Kontakt:<br />

Marius Benner<br />

0871 9522-427<br />

marius.benner@fueak.bayern.de


Kontakt:<br />

Florian Stetter<br />

0871 9522-410<br />

florian.stetter@fueak.bayern.de<br />

Neuer Zuschnitt der<br />

Abteilung A<br />

Abteilung A<br />

Personal, Haushalt,<br />

Angelegenheiten<br />

der Ämter<br />

A1 Personal<br />

A2 Haushalt,<br />

Kosten- und<br />

Leistungs rechnung<br />

A3 Beratung und<br />

Strukturentwicklung<br />

A4 Ernährung,<br />

Haushaltsleistungen<br />

In der Abteilung A fusionierten die<br />

beiden Sachgebiete A3 Verbundberatung<br />

und A4 Be ratungskoordination<br />

zu <strong>ein</strong>em Sachgebiet<br />

A3 Beratung und Strukturentwicklung.<br />

Monika Deubzer leitet seit<br />

1. Oktober 2011 diesen Aufgabenbereich.<br />

Sie war bisher am FBZ in<br />

Landshut. Frau Deubzer ist k<strong>ein</strong><br />

neues Gesicht an der FüAk. Bereits<br />

von 1992 bis 2000 und von<br />

2001 bis 2009 war sie Dozentin in<br />

der Abteilung Bildung.<br />

Elektronische Zeiterfassung wird Standard<br />

BayZeit Ende des Jahres flächendeckend <strong>ein</strong>geführt<br />

Alle rund 6 800 Beschäftigten des Geschäftsbereiches Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forsten an über 60 Dienststellen in Bayern werden bis zum Ende dieses Jahres BayZeit<br />

nutzen. Damit ist die Basiskomponente des elektronischen Zeiterfassungssystems<br />

„BayZeit“ flächendecken <strong>ein</strong>geführt.<br />

Die Initiative für BayZeit entstammt dem Beschluss<br />

zur Einführung von standardisierter Software<br />

im Rahmen des eGovernment-Konzept<br />

der Bayerischen Staatsregierung aus dem Jahre<br />

2002. Die Rüge des Obersten Bayerischen<br />

Rechnungshofes, standardisierte Verfahren sollten<br />

die vielen verschiedenen Arten und Weisen<br />

ersetzen, wie in Bayern nach der Einführung der<br />

Gleitzeitregelung die Arbeitszeiten erfasst werden,<br />

wurde somit gehört. Bis zur Einführung von<br />

BayZeit wurden Zeitnachweise teilweise per<br />

Hand erstellt, in vorprogrammierten Excel-Tabellen<br />

geführt oder eigene Zeiterfassungslösungen<br />

(z. B. PRIMION/VisualWeb) verwendet.<br />

Datensicherheit groß geschrieben<br />

Eine Projektgruppe unter der Federführung des<br />

Staatsministeriums der Finanzen führte <strong>ein</strong>e<br />

europaweite Ausschreibung durch und erstellte<br />

<strong>ein</strong> Leistungsverzeichnis mit über 1 300 Anforderungen.<br />

Zusätzlich zu den Lasten und Pflichten<br />

für die Anwender-Software durfte auch <strong>ein</strong><br />

wichtiger Aspekt nicht unbeachtet bleiben: die<br />

Datensicherheit. Und diese sollte bei BayZeit in<br />

jeder Hinsicht groß geschrieben werden: Alle<br />

Daten, egal ob vom Buchungsmedium auf das<br />

Terminal oder vom Terminal zum Server, sollten<br />

verschlüsselt übertragen werden. Die Zeiterfassungsterminals<br />

müssen durch Passwörter geschützt<br />

s<strong>ein</strong>. Auch bei der Lesertechnologie<br />

forderte das Finanzministerium größtmögliche<br />

Sicherheit: Die Buchungsmedien basieren auf<br />

dem Mifare Desfire-Verfahren, das besondere<br />

Sicherheitsanforderungen erfüllt.<br />

Projektauftrag an die FüAk<br />

Bereits <strong>ein</strong> Jahr später, am 9. November 2009,<br />

erhielt die FüAk den Projektauftrag, im Ge-<br />

Mit der Ehrenmedaille des Bayerischen Bauernverbandes ausgezeichnet<br />

Dr. Walter Pfadler (rechts) erhielt für s<strong>ein</strong>e<br />

Lebensleistung im Dienste der bayerischen<br />

Landwirtschaft am 18. Juli 2011 die höchste<br />

Auszeichnung des BBV. Präsident Gerd<br />

Sonnleitner ehrte ihn für s<strong>ein</strong>en unermüdlichen<br />

Einsatz in unzähligen Seminaren, Beratungen<br />

und Vorträgen. Herr Dr. Pfadler<br />

leitete bis 1. Juli 2011 das Sachgebiet A4<br />

Verbundberatung und war darüber hinaus<br />

zuständig für die Bayerischen Maschinen-<br />

und Betriebshilferinge. „Sie haben unsere<br />

Bauernfamilien immer in den Mittelpunkt gerückt<br />

und deren Arbeitssituation nie aus den<br />

Augen verloren“, würdigte ihn der Präsident.<br />

schäftsbereich Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forsten die neue elektronische Zeiterfassung<br />

flächendeckend <strong>ein</strong>zuführen. In <strong>ein</strong>em ersten<br />

Schritt wurden die Anforderungen, Tätigkeiten,<br />

Abläufe und Prozesse, die bei <strong>ein</strong>er solchen Einführung<br />

an <strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>zelnen Amt notwendig sind,<br />

in Zusammenarbeit mit drei Pilotämtern eruiert.<br />

Dazu zählen die Migration der Personalstammdaten,<br />

das Erstellen der Arbeitszeitmodelle, die<br />

Definition von Rollen und Zugriffsrechten, die<br />

baulichen Veränderungen, die Vorkonfiguration<br />

der Zeiterfassungsgeräte und der Zeiterfassungsmedien<br />

sowie der Abgleich von arbeitsrechtlichen<br />

Anforderungen und Gegebenheiten.<br />

All diese Erkenntnisse konnten dann in den flächendeckenden<br />

und reibungslosen Roll-out<br />

<strong>ein</strong>fließen. Pro Quartal wurden seither im<br />

Durchschnitt zehn Dienststellen mit der Basiskomponente<br />

ausgestattet. Dazu zählen alle<br />

Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,<br />

die Ämtern für Ländliche Entwicklung, das<br />

Amt für Forstliche Saat- und Pflanzenzucht,<br />

das Technologie- und Förderzentrum, die Schulen<br />

und sogar der <strong>Staatliche</strong> Hofkeller. Lediglich<br />

die Landesanstalten führten die Basiskomponente<br />

eigenständig <strong>ein</strong>.<br />

Großer Dank und Respekt gilt den Damen und<br />

Herren in den Amtsverwaltungen, den Zeiterfasserinnen<br />

und Zeiterfassern und allen, die<br />

mittelbar oder unmittelbar an der flächendeckenden<br />

Einführung von BayZeit mitgewirkt<br />

haben. Durch ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit,<br />

war es möglich, die Projektziele<br />

hinsichtlich Zeit, Kosten und Qualität <strong>ein</strong>zuhalten<br />

und in vielen Fällen sogar zu übertreffen.<br />

Gleiches darf auch über die Leitstelle Zeitmanagement<br />

und die Servicestelle BayZeit des<br />

Landesamtes für Finanzen in Regensburg<br />

gesagt werden. Zusammen mit diesen beiden<br />

Ansprechpartnern konnte <strong>ein</strong>e hohe Dienstleistungsqualität<br />

und schnelles und effektives<br />

Handeln bei Fehlern, Ausfällen und Problemen<br />

sichergestellt werden.<br />

Probebetrieb im StMELF bisher reibungslos<br />

Die letzte große Herausforderung wird zum Ende<br />

dieses Jahres darin bestehen, die bereits<br />

bestehende elektronische Zeiterfassungs- und<br />

Zutrittssteuerungsanlage des Staatsministeriums<br />

mit s<strong>ein</strong>en knapp 450 Bediensteten auf<br />

BayZeit umzurüsten. Doch auch hier sind die<br />

Weichen schon gestellt: Der Probebetrieb läuft<br />

seit drei Monaten reibungslos.<br />

2 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E OKTOBER 2011


HIT-Team in Berlin ausgezeichnet<br />

Erster Preis beim eGovernment-Wettbewerb 2011<br />

Die Datenbank des Herkunft- und Informationssystems Tier (HIT) belegte beim diesjährigen<br />

eGovernment-Wettbewerb in Berlin mit dem elektronischen Verfahren zur Bekämpfung der<br />

Tierseuche BVD (Bovine Virus-Diarrhoe) in der Kategorie „wirtschaftlichste eGovernment-Anwendung“<br />

den ersten Platz.<br />

BVD kann erhebliche wirtschaftliche Schäden in<br />

Rinderbeständen verursachen. Zu ihrer Bekämpfung<br />

trat deshalb am 1. Januar 2011 <strong>ein</strong>e<br />

neue Verordnung in Kraft. Sie verpflichtet Landwirte,<br />

Rinder auf das BVD-Virus untersuchen zu<br />

lassen und der Behörde das Untersuchungsergebnis<br />

anzuzeigen. Durch das elektronische<br />

BVD-Verfahren konnte auf <strong>ein</strong> papiergestütztes<br />

Anzeigeverfahren und die damit verbundenen<br />

Sach- und Personalkosten für Landwirte, Ämter<br />

und Labore komplett verzichtet werden. Von der<br />

Erstellung <strong>ein</strong>es Untersuchungsantrags bis hin<br />

zur automatischen Berechnung des BVD-Status<br />

des Rindes, auf Basis der vom Labor gemeldeten<br />

Untersuchungsergebnisse, erfolgen alle<br />

Schritte elektronisch und medienbruchfrei über<br />

die HIT-Datenbank. Durch den BVD-Status in<br />

der HIT-Datenbank entfällt das Mitführen <strong>ein</strong>er<br />

tierseuchenrechtlichen Besch<strong>ein</strong>igung bei der<br />

Verbringung BVD-unverdächtiger Tiere.<br />

Derzeit erhalten täglich rund 18 000 Rinder auf<br />

diesem Wege <strong>ein</strong>e elektronische „BVD-Besch<strong>ein</strong>igung“.<br />

Die Anzahl der pro Tag <strong>ein</strong>gehenden<br />

Untersuchungsergebnisse steigt stetig an.<br />

Im Jahr 2011 wurden schon mehr als 3,5 Mio.<br />

BVD-Befunde an die HIT-Datenbank gemeldet.<br />

Auf diesem Wege werden über 190 000 Rinderhalter,<br />

500 Veterinärverwaltungen sowie zahlreiche<br />

Untersuchungslabore und praktische Tierärzte<br />

elektronisch mit<strong>ein</strong>ander verknüpft.<br />

Das interdisziplinäre HIT-Team, bestehend aus<br />

Veterinären, Agraringenieuren und IT-Spezialisten,<br />

setzte das Verfahren in Zusammenarbeit<br />

mit den Veterinärbehörden und Laboren aller<br />

Länder und des Bundes um. Die besondere Herausforderung<br />

für das Team besteht darin, unterschiedlichste<br />

Interessengruppen zusammenzubringen<br />

und komplexe Problemstellungen in<br />

anwenderfreundliche und praxisnahe IT-Lösungen<br />

umzusetzen.<br />

Die Auszeichnung ist <strong>ein</strong>e große Anerkennung<br />

für die erfolgreiche Arbeit des HIT-Teams. Insbesondere<br />

wurden die hohe Kosten<strong>ein</strong>sparung<br />

durch das HIT-BVD-Verfahren, die <strong>ein</strong>fache und<br />

sichere Handhabung des Programms, die hohe<br />

Datenqualität der Rinderdatenbank und das gute<br />

Zusammenspiel der verschiedenen Programmnutzer<br />

gewürdigt. Das HIT-BVD-Verfahren<br />

besticht nicht nur durch s<strong>ein</strong>en hohen wirtschaftlichen<br />

Nutzen <strong>–</strong> die erzielte jährliche Kosten<strong>ein</strong>sparung<br />

wird auf ca. 50 Mio. Euro<br />

geschätzt <strong>–</strong> sondern auch durch die Tatsache,<br />

dass es bundesweit <strong>ein</strong>heitlich Anwendung findet<br />

und flächendeckend genutzt wird. Somit<br />

stehen sehr schnell wichtige und aktuelle Informationen<br />

zum BVD-Geschehen zur Verfügung,<br />

die das zeitnahe Einleiten erforderlicher Maßnahmen<br />

im Rahmen der Bekämpfung dieser<br />

Tierseuche ermöglichen. Durch die Bereitstellung<br />

des elektronischen BVD-Verfahrens in HIT<br />

sind k<strong>ein</strong>e zusätzlichen Kosten für Endnutzer<br />

wie Landwirte und Tierärzte entstanden, denn<br />

es erfolgte <strong>ein</strong>e Integration in das bestehende<br />

System der Datenbank. Für Labore werden kostenfreie<br />

Komponenten zur Massendatenverarbeitung<br />

zur Verfügung gestellt, deren Einbau in<br />

bereits bestehende Datenschnittstellen problemlos<br />

realisierbar ist.<br />

Der eGovernment-Wettbewerb wird seit elf Jahren<br />

unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers<br />

veranstaltet. Ziel des Wettbewerbs<br />

ist die Förderung elektronischer Anwendungen<br />

in der Kommunikation zwischen Bürgern und<br />

Behörden, die <strong>ein</strong>en wesentlichen Beitrag zur<br />

Modernisierung der Verwaltung leisten. Beim<br />

Wettbewerb werden Projekte in vier Kategorien<br />

bewertet. In der Kategorie „Wirtschaftlichste<br />

eGovernment-Anwendung“ werden nachhaltige<br />

Projekte mit hohem Wirtschaftlichkeitspotenzial,<br />

Skalierungsfähigkeit und Übertragbarkeit auf<br />

andere Organisations<strong>ein</strong>heiten ausgezeichnet.<br />

Zahlreiche Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen<br />

der Öffentlichen Verwaltung aus<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen<br />

jährlich am Wettbewerb teil.<br />

Kontakt:<br />

Bei der Preisverleihung in Berlin (von links): Albert Spitzer, Dr. Ellen Keller und<br />

Dr. Richard Carmanns aus dem StMELF und Prof. Dr. Maria Wimmer von der Jury<br />

Dr. Ellen Keller<br />

089 2182-2738<br />

ellen.keller@stmelf.bayern.de<br />

OKTOBER 2011 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />

3<br />

©BearingPoint GmbH


Kontakt:<br />

Josef W<strong>ein</strong><br />

0871 9522-352<br />

josef.w<strong>ein</strong>@fueak.bayern.de<br />

Das Bildungsprogramm in Zeiten<br />

von Reformen<br />

Unsere Antwort auf die Veränderungen in der Landwirtschaftsverwaltung<br />

Veränderungen in der Organisation, die Gestaltung und Optimierung von Arbeits- und Verwaltungsabläufen,<br />

die Übernahme neuer Aufgaben oder <strong>ein</strong>er neuen beruflichen Funktion<br />

fordern von den beteiligten und betroffenen Beschäftigten oftmals zusätzliches und tiefergehendes<br />

Wissen und Können. Den Führungskräften obliegt es, diese Veränderungsprozesse<br />

in ihrem Verantwortungsbereich zu steuern. Die Abteilung Bildung an der Führungsakademie<br />

unterstützt und begleitet sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei mit<br />

passenden Fortbildungen im neuen Bildungsprogramm 2012 (BP), der Moderation von<br />

Workshops, Beratung, Coachings, Klärungshilfe und anderen hilfreichen Methoden der<br />

Personal- und Organisationsentwicklung.<br />

Von Niccoló Machiavelli stammt die Erkenntnis<br />

„Wer dauerhaften Erfolg haben will, muss s<strong>ein</strong><br />

Vorgehen ständig ändern.“ Der ehemalige deutsche<br />

Bundespräsident Gustav H<strong>ein</strong>emann hat<br />

dazu festgestellt: „Wer nichts verändern will,<br />

wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“<br />

Ziemlich tiefgreifende Veränderungen erlebt<br />

derzeit die bayerische Landwirtschaftsverwaltung.<br />

Der Bayernplan 2020 <strong>–</strong> Strategien und<br />

Handlungsempfehlungen sowie die Ergebnisse<br />

der internen Aufgabenüberprüfungen waren die<br />

Grundlage für <strong>ein</strong> von der Bayerischen Staatsregierung<br />

beschlossenes Zukunftskonzept für<br />

die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft.<br />

Manche althergebrachte Aufgaben werden<br />

künftig wegfallen, damit die teilweise neuen Zukunftsthemen<br />

Ernährung, Energiewende, Klima-<br />

und Ressourcenschutz, nachwachsende<br />

Rohstoffe und strategische Unternehmensberatung<br />

mit dem schrumpfenden Personalstand<br />

wirkungsvoll bearbeitet werden können. Glaubt<br />

man den Erfahrungen der o. g. Staatsmänner,<br />

sind Anpassungen an das Zeitgeschehen unabdingbar,<br />

will man langfristig erfolgreich s<strong>ein</strong>.<br />

Veränderungen begleiten<br />

Diese Veränderungen in der Landwirtschaftsverwaltung<br />

bestimmen derzeit ganz wesentlich<br />

die Inhalte und das Geschehen in der Abteilung<br />

Bildung. Die im Oktober 2011 stattgefundenen<br />

Workshops mit Behörden-, Bereichs- und Abteilungsleitern<br />

sehen wir als wichtige Veranstaltungen<br />

für <strong>ein</strong>e zügige und gelingende Umsetzung<br />

der beschlossenen Personal- und Organisationsveränderungen.<br />

Dementsprechend akribisch<br />

bereiteten wir gem<strong>ein</strong>sam mit dem<br />

StMELF diese Workshops vor.<br />

Wie in <strong>ein</strong>em Schreiben an die Behördenleiterinnen<br />

und Behördenleiter angekündigt, bieten wir<br />

anschließend den Ämtern, Abteilungen und<br />

Sachgebieten an, sie bei der Formulierung ihrer<br />

Ziele sowie bei der Gestaltung der internen und<br />

externen Zusammenarbeit durch von uns moderierte<br />

Workshops zu unterstützen. Die konkreten<br />

Inhalte, die Dauer und den Ort werden wir jeweils<br />

vorher mit der Behörden- bzw. Abteilungsleitung<br />

ver<strong>ein</strong>baren. Wir hoffen, dass in diesen Veranstaltungen<br />

die vorhandenen Fragen zu den künftigen<br />

Arbeitsschwerpunkten, zur Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Verwaltung sowie mit unseren<br />

Verbundpartnern geklärt werden können.<br />

Führen in der Veränderung ist besonders schwierig.<br />

Die Führungskraft befindet sich selbst oft in<br />

<strong>ein</strong>er „Sandwichposition“, d. h. <strong>ein</strong>geklemmt zwischen<br />

zwei Lagen: „selbst Opfer der Veränderung“,<br />

aber andererseits „wie <strong>ein</strong> Retter funktionieren<br />

zu müssen“. Darüber hinaus muss sie<br />

dieses aktive Gestalten des Veränderungsprozesses<br />

und das Begleiten der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter neben der alltäglichen Arbeit leisten.<br />

Die FüAk bietet hierzu ihre Kompetenzen<br />

(siehe Übersicht) an. Wir verstehen uns dabei<br />

nicht als Besserwisser, sondern als Begleiter und<br />

Unterstützer. Wir wollen helfen, die vorhandenen<br />

Ressourcen und Kompetenzen der Führungskräfte<br />

und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />

heben, und beitragen, die Veränderungsziele zu<br />

erreichen.<br />

Fachkompetenz entwickeln<br />

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit<br />

dem 1. Oktober 2011 in neuen Arbeitsfeldern<br />

tätig. Nicht immer besitzen sie dafür die aktuell<br />

geforderten Kompetenzen. Sie brauchen deshalb<br />

zeitnah mehr oder weniger umfangreiche<br />

„Anpassungsfortbildungen“, um im neuen Bereich<br />

möglichst schnell wieder erfolgreich werden<br />

zu können. Wir bieten deshalb bereits jetzt<br />

und im Bildungsprogramm 2012 zusätzliche<br />

Fortbildungen in den Bereichen Tier- und Pflanzenproduktion,<br />

Ernährung, Diversifizierung und<br />

Haushaltsleistungen sowie Förderung an.<br />

Das Bildungsprogramm enthält auch Angebote<br />

zu neuen Arbeitsfeldern, soweit deren Inhalte<br />

schon ausreichend konkret definiert sind. Z. B.<br />

wird die strategische Unternehmensberatung<br />

nach derzeitigem Stand <strong>ein</strong>e wichtigere Beratungsaufgabe<br />

werden. Wir bieten 2012 drei Baust<strong>ein</strong>e<br />

zu diesem Thema. Die Beraterinnen und<br />

4 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E OKTOBER 2011


Berater erfahren dabei weitere Methoden, Instrumente<br />

und Vorgehensweisen, mit denen sie den<br />

landwirtschaftlichen Betrieben künftig noch professioneller<br />

bestmögliche Orientierung für deren<br />

betriebsstrategische Ausrichtung geben können.<br />

Die Effektivität und Wirksamkeit der Beratung<br />

in Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern<br />

weiter zu steigern, ist <strong>ein</strong>e vornehme Aufgabe<br />

des Sachgebietes L2.2. Im Seminar „Beratungsmanagement“<br />

wollen wir mit diesen Kolleginnen<br />

und Kollegen Mittel und Wege besprechen,<br />

mit denen es noch besser gelingen kann,<br />

die Beratung im Verbund zu optimieren.<br />

Die Gründung, Begleitung und Koordinierung<br />

von Netzwerken in den Bereichen Ernährung<br />

und Diversifizierung wird künftig noch häufiger<br />

Strategie s<strong>ein</strong>, um die politischen Zielvorgaben<br />

dort erreichen zu können. Im neuen Seminar<br />

„Netzwerkbildung und Gruppenberatung“ lernen<br />

die Teilnehmer Elemente aus der Organisationsentwicklung<br />

und dem Coaching, die<br />

hilfreich sind, Partner- und Netzwerkorganisationen<br />

konzeptionell weiter zu entwickeln.<br />

Persönliche Kompetenz stärken<br />

Neben den in nächster Zeit besonders wichtigen<br />

fachlichen Fortbildungen enthält das BP 2012<br />

wieder <strong>ein</strong>e Vielzahl von außerfachlichen Angeboten.<br />

Eine zentrale Bedeutung haben hier nach<br />

wie vor die PEP-Reihen. PEP 2 für junge Führungskräfte<br />

und PEP 3 für erfahrene Führungskräfte,<br />

PEP für die 3. Qualifikationsebene und<br />

PEP für Office-Managerin starten mit jeweils<br />

<strong>ein</strong>er neuen Baust<strong>ein</strong>reihe. Aus Kapazitätsgründen<br />

finden im Jahr 2012 k<strong>ein</strong>e PEP 1-Seminare<br />

für Führungskräfte in spe statt. Schwerpunkte in<br />

der außerfachlichen Fortbildung im Jahr 2012<br />

werden, als Reaktion auf die vielen Anmeldungen<br />

im Jahr 2011 zu diesen Themen, Selbst-<br />

und Zeitmanagement, Gesundheitsmanagement<br />

für Führungskräfte sowie Seminare zur<br />

Steigerung der Gesprächskompetenz s<strong>ein</strong>.<br />

Flexibel reagieren<br />

Das Bildungsprogramm 2012 wird in manchen<br />

Bereichen stark im Fluss bleiben: Manche <strong>–</strong><br />

neue <strong>–</strong> Themen werden sich erst im Laufe des<br />

Jahres ergeben. Andere im BP 2012 angekündigte<br />

Seminare bekommen vielleicht <strong>ein</strong>en anderen<br />

inhaltlichen Schwerpunkt. Unser wichtigstes<br />

Ziel ist es, so aktuell wie möglich die<br />

Fortbildungen anzubieten, die für die Bewältigung<br />

der neuen Aufgaben notwendig sind.<br />

Ich hoffe, dass die Abteilung Bildung mit den<br />

hier dargestellten kurzfristigen Angeboten sowie<br />

mit dem Bildungsprogramm 2012 Ihrem<br />

Bedarf entspricht.<br />

Angebote der FüAk zur Unterstützung im Veränderungsprozess<br />

Effektive und effiziente<br />

Einbindung von Mitarbeitern<br />

bei der Ziel- und Lösungs-<br />

findung<br />

Unterstützung bei der<br />

Optimierung von Arbeitsabläufen<br />

und der Organisation<br />

innerhalb <strong>ein</strong>es Teams<br />

Personenbezogene Beratung<br />

von Führungskräften<br />

bei der Erreichung<br />

ihrer beruflichen Ziele<br />

Beratung von Führungskräften<br />

bei Problemen und Konflikten<br />

im beruflichen Alltag<br />

i. d. R. in <strong>ein</strong>er Gruppe<br />

Moderation<br />

Organisations-<br />

entwicklung<br />

Projekt- und<br />

Prozessbegleitung<br />

Teamentwicklung<br />

Coaching Konfliktklärung<br />

Supervision<br />

Führungsstil-<br />

analyse<br />

Begleitung und Untersützung<br />

bei der Erarbeitung<br />

von Konzepten und/oder<br />

Veränderungsprojekten<br />

Förderung der Zusammen-<br />

arbeit im Team und Bearbeitung<br />

schwieriger zwischenmenschlicher<br />

Konstellationen<br />

Unterstützung bei der<br />

Klärung schwieriger zwischen-<br />

menschlicher Beziehungen<br />

Optimierung des<br />

persönlichen<br />

Führungsverhaltens<br />

OKTOBER 2011 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />

5


Kontakt:<br />

Karl Deubzer<br />

0871 9522-310<br />

karl.deubzer@fueak.bayern.de<br />

Der Campus der Beamtenfachhochschule<br />

in Hof<br />

Das Studium der Verwaltungsinformatik<br />

Zugangsvoraussetzungen<br />

Abitur, Fachhochschulreife<br />

erfolgreiche Teilnahme an <strong>ein</strong>em IT-Eignungstest<br />

deutsche oder <strong>ein</strong>e EU-Staatsangehörigkeit<br />

Studieninhalte<br />

Verwaltungswissenschaftl. Studieninhalte (6 Monate)<br />

Allgem<strong>ein</strong>es Staats- und Verwaltungsrecht<br />

Datenschutz<br />

Wirtschaftsführung in der öffentlichen Verwaltung<br />

Büro- und Verwaltungsautomationssysteme<br />

DV-Anwendungen<br />

Recht der Informationstechnologie <strong>ein</strong>schl.<br />

Vertrags- und Vergaberecht<br />

Personalmanagement<br />

Verwaltungsorganisation und Geschäfts-<br />

prozessoptimierung<br />

Informatik<br />

Mathematische, betriebswirtschaftliche und<br />

physikalische Grundlagen<br />

Informationsstrukturen<br />

Programmiersprachen<br />

Datenverarbeitungssysteme<br />

Entwicklung von Anwendungssystemen etc.<br />

Berufspraktisches Studium an <strong>ein</strong>stellender Dienststelle<br />

Studiendauer und Studienort<br />

Insgesamt: drei Jahre<br />

Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />

Rechtspflege, Fachbereich Allgem<strong>ein</strong>e Innere<br />

Verwaltung, Hof<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hof<br />

Berufspraktisches Studium an der <strong>ein</strong>stellenden<br />

Dienststelle<br />

siehe auch www.verwaltungsinformatiker.de<br />

Duales Studium für den IuK-Nachwuchs<br />

Erster Verwaltungsinformatiker für die FüAk<br />

Die Möglichkeit beim Staat zu studieren ist in der Finanzverwaltung oder in der Rechtspflege<br />

<strong>ein</strong> bewährter Weg, um den Berufsnachwuchs zu sichern. Seit 2001 bietet die Bayerische<br />

Staatsverwaltung auch in der Informations- und Kommunikationstechnik den dualen<br />

Studiengang Verwaltungsinformatik für die 3. Qualifikationsebene. Damit soll der<br />

immer wieder auftretenden Bewerberflaute in diesem Bereich entgegengewirkt werden.<br />

Doch was ist <strong>ein</strong> Verwaltungsinformatiker und wie wird man es? Johannes Baier, der <strong>ein</strong>en<br />

Teil s<strong>ein</strong>er Ausbildung an der FüAk absolvierte, schildert s<strong>ein</strong>en Werdegang.<br />

Nach m<strong>ein</strong>em Fachabitur im Bereich Wirtschaft<br />

und zwei Jahren BWL Studium machte ich an<br />

der Berufsfachschule <strong>ein</strong>e Ausbildung zum<br />

technischen Assistenten für Informatik und erkannte<br />

dabei, dass ich der IT auch treu bleiben<br />

wollte. Deshalb kam mir 2009 die Ausschreibung<br />

für das duale Studium zum Verwaltungsinformatiker<br />

beim Staatsministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und<br />

Forsten sehr gelegen. Ich<br />

bewarb mich mit Erfolg<br />

und wurde in das Beamtenverhältnis<br />

auf Widerruf<br />

übernommen.<br />

Das duale Studium<br />

Das Studium dauert drei<br />

Jahre. Wie in den dualen<br />

Studiengängen üblich,<br />

wechselt sich das fachtheo<br />

retische Studium mit<br />

<strong>ein</strong>er berufspraktischen<br />

Ausbildung ab und gliedert<br />

sich in folgende drei<br />

Teile (siehe Kasten):<br />

Verwaltungswissenschaft<br />

In den sechs Monaten an<br />

der Beamtenfachhochschule<br />

in Hof befassten wir<br />

uns mit allgem<strong>ein</strong>en<br />

Rechtsfragen, z. B. Verwaltungshandeln,<br />

oder Wirtschaftsfächern<br />

wie Kosten-<br />

Leistungsrechnung.<br />

Informatik<br />

Für das eigentliche Lernen<br />

im Bereich der Informationstechnologie<br />

geht<br />

es für vier Semester an<br />

die Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften,<br />

die auch in Hof ist und sich<br />

gleich nebenan befindet.<br />

Hier lernen wir den Umgang<br />

mit Betriebssystemen,<br />

Datenbanken oder<br />

auch, wie Computer gestützteProzessmodellierung<br />

funktioniert.<br />

Berufspraxis<br />

Den dritten und letzten Teil, die praktische Ausbildung,<br />

absolvierte ich an der FüAk. Bei den<br />

bisherigen drei von vier Praktikumsabschnitten<br />

arbeitete ich mit bei der Installation von PCs<br />

und der Erstellung von Installationsroutinen<br />

und konnte so die gelernte Theorie anwenden.<br />

Viele Erfahrungen sammelte ich auch bei der<br />

Betreuung der EDV-Hotline. Ein Schwerpunkt<br />

im zweiten Praktikumsabschnitt war die Migration<br />

der Fileserver bei den Ämtern für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten. Nach <strong>ein</strong>igen<br />

Übungsläufen konnte ich die Migrationen<br />

selbstständig durchführen. Im Rahmen <strong>ein</strong>er<br />

Ausschreibung von Druckern führte ich<br />

Druckertests und deren Auswertung durch.<br />

Das letzte Praktikum an der FüAk wird von Juni<br />

2012 bis Oktober 2012 s<strong>ein</strong>, wobei zwei Wochen<br />

an <strong>ein</strong>em Amt und auch im Ministerium<br />

vorgesehen sind.<br />

Studieren als Beamter<br />

Die Vorteile des Studiums liegen auf der<br />

Hand: Ich erhalte von Beginn an <strong>ein</strong> Anwärtergehalt.<br />

Nach dem erfolgreichen Abschluss<br />

m<strong>ein</strong>es Studiums werde ich voraussichtlich<br />

an der FüAk m<strong>ein</strong>e erste feste Stelle antreten.<br />

Ich weiß also, was auf mich zukommt. Ja<br />

und schließlich bietet sich mir noch langfristig<br />

die Möglichkeit, <strong>ein</strong> Masterstudium anzuhängen.<br />

Damit würde sich auch die Möglichkeit<br />

<strong>ein</strong>es Aufstiegs in die 4. Qualifikationsebene<br />

eröffnen.<br />

Studieren in Hof<br />

Unser Studiengang ist <strong>ein</strong>e große zusammengeschweißte<br />

Gruppe aus ca. 45 Studierenden.<br />

Vor allem durch den Unterricht an der Hochschule<br />

für angewandte Wissenschaften gelingt<br />

der Anschluss an Kommilitoninnen und Kommilitonen<br />

außerhalb unseres Studiengangs.<br />

Die Beamten-Fachhochschule bietet Freizeitmöglichkeiten,<br />

wie zum Beispiel Tennis und<br />

Beachvolleyball. Und auch das Nachtleben von<br />

Hof ist besser als s<strong>ein</strong> Ruf: Die wöchentliche<br />

Beamtendisco auf dem Campus, aber auch der<br />

<strong>ein</strong>e oder andere schöne Biergarten sorgen für<br />

Abwechslung im Lernalltag.<br />

Johannes Baier<br />

6 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E OKTOBER 2011


Verlagerung der Einzelbetrieblichen<br />

Investitionsförderung<br />

Ein Zwischenbericht aus der Projektgruppe<br />

Im Zuge der Fortentwicklung der Landwirtschaftsverwaltung entschied das Staatsministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), den gesamten operativen Fördervollzug<br />

im Bereich der Einzelbetrieblichen Investitionsförderung (EIF), auf die vier Ämter für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) Abensberg, Kulmbach, Weiden i. d. OPf. und Weilheim<br />

i. OB zu verlagern. Um diese umfangreiche Aufgabenverlagerung möglichst ohne größere<br />

Verwerfungen zu bewerkstelligen, erteilte Präsident Wirth den Auftrag die Veränderung im<br />

Rahmen <strong>ein</strong>es Projektes planvoll und strukturiert zu begleiten. Ziel ist es sicher zu stellen, dass<br />

die ÄELF ab dem 1. Januar 2012 fachlich in der Lage sind, die Förderabwicklung der EIF effizient,<br />

zeitnah und mit hoher Qualität durchzuführen.<br />

Künftige Aufgabenverteilung<br />

Die eigens dafür gegründeten<br />

vier Fachzentren<br />

übernehmen<br />

künftig den gesamten<br />

operativen Fördervollzug,<br />

also Bewilligung,<br />

Mittelauszahlung, Endfestsetzung<br />

und Rückforderungsmanagement.<br />

Damit gehen<br />

sowohl die Bearbeitung<br />

und Verbescheidung<br />

neu <strong>ein</strong>gehender<br />

EIF-Förderanträge,<br />

was bislang das SG F4 an der FüAk als zentrale<br />

Bewilligungsstelle erledigt hat, als auch die<br />

Bearbeitung von Auszahlungsanträgen, <strong>ein</strong>schließlich<br />

der Inaugensch<strong>ein</strong>nahme, wofür bisher<br />

alle ÄELF in eigener Regie zuständig waren,<br />

an die EIF-Fachzentren über. Auch Aufgaben<br />

vom SG F2 der FüAk in Ansbach (v. a. die Endfestsetzung)<br />

werden zukünftig dort erledigt.<br />

An der FüAk verbleiben die Fachaufsicht sowie<br />

die Koordinierung und fachliche Begleitung der<br />

Arbeit an den EIF Fachzentren sowie Aufgaben<br />

in den Bereichen LEADER, ESF und weiterer<br />

Fördermaßnahmen (INTEREG IVA, Notstandsbeihilfe).<br />

Dabei wird das Personalsoll der Sachgebiete<br />

F2 und F4 um mehr als zwei Drittel<br />

vermindert.<br />

Inhalte des Projektes<br />

Um die Arbeitsfähigkeit der künftigen EIF-Fachzentren<br />

zu gewährleisten, kristallisierten sich<br />

folgende Aufgabenschwerpunkte heraus:<br />

die Schulung und Einarbeitung der neuen<br />

Kolleginnen und Kollegen,<br />

die Anpassung <strong>ein</strong>schlägiger Verfahrensabläufe<br />

der FüAk an die neue Organisationsstruktur,<br />

die Schaffung der notwendigen technischen<br />

Infrastruktur: z. B. <strong>ein</strong>e leistungs-<br />

Beim Auftaktseminar in Rotthalmünster: Die Kolleginnen und Kollegen der neuen Fachzentren<br />

für Einzelbetriebliche Investitionsförderung gem<strong>ein</strong>sam mit Vertetern der FüAk und dem Leiter<br />

des Referats Investive Förderung im StMELF Uwe Lingen (zweiter von links)<br />

fähige Registratur oder <strong>ein</strong>e Datenbank zur<br />

Antragsverwaltung sowie<br />

die Überführung des Aktenbestandes der<br />

FüAk und der ÄELF an die Fachzentren.<br />

In der Projektgruppe arbeiten neben Mitarbeitern<br />

der FüAk der Leiter des Referats Investive<br />

Fördermaßnahmen im StMELF, die Behördenleiter<br />

der betroffenen Ämter und die zukünftigen<br />

Leiter der Fachzentren zusammen.<br />

Zeitlicher Rahmen<br />

Bereits Ende März 2011 wurden die Behördenleiter<br />

der ÄELF mit Fachzentren zu <strong>ein</strong>er Auftaktveranstaltung<br />

<strong>ein</strong>geladen. Dabei erläuterten<br />

wir ihnen die geplante Vorgehensweise der<br />

FüAk. Erste vorbereitende Arbeiten wurden<br />

ver<strong>ein</strong>bart und in Angriff genommen.<br />

Im August konnte bereits <strong>ein</strong> Treffen unter Beteiligung<br />

der designierten Leiter der Fachzentren<br />

durchgeführt werden. An diesem Termin wurden<br />

die notwendigen Schulungen der Mitarbeiter sowie<br />

die weitere Vorgehensweise zur Einarbeitung<br />

ver<strong>ein</strong>bart. Die konkreten Termine und Inhalte der<br />

Schulungen legten wir bei <strong>ein</strong>em weiteren Treffen<br />

mit den FZ-Leitern und deren Vertretern im September<br />

fest (siehe Zeitstrahl). Darüber hinaus<br />

sollen die FZ während der Startphase vom SG F4<br />

intensiv fachlich begleitet werden. Der Abschluss<br />

des Projekts ist für Ende März 2012 vorgesehen.<br />

Kontakt:<br />

Peter Grätzl<br />

0871 9522-347<br />

peter.graetzl@fueak.bayern.de<br />

10. bis 12. Oktober<br />

Auftaktseminar in<br />

Rotthalmünster:<br />

„Förderrichtlinie,<br />

Bewilligungsverfahren<br />

und Mittelfreigabe“<br />

Anfang November<br />

Schulung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der<br />

Amtsverwaltungen der<br />

ÄELF in notwendigen Verfahrensabläufen<br />

(Registratur etc.)<br />

ab 24. Okt. bis 16. Dez.<br />

Einarbeitung aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

der <strong>ein</strong>zelnen<br />

Fachzentren jeweils <strong>ein</strong><br />

bzw. zwei Wochen an der<br />

FüAk<br />

vorauss. Anfang Januar<br />

Die an der FüAk entwickelte<br />

Datenbank zur Antragsverwaltung<br />

sowie <strong>ein</strong> Portal mit<br />

Arbeitshilfen stehen den<br />

Fachzentren zur Wiedereröffnung<br />

der Antragsstellung<br />

zur Verfügung<br />

Ende Jan./Anfang Febr.<br />

Fachseminare<br />

„Endfestsetzung und Rückforderungsmanagement“<br />

OKTOBER 2011 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />

7<br />

Februar 2012 Januar 2012 Dezember 2011 November 2011 Oktober 2011


Kontakt:<br />

Johann Stöckl<br />

0861 7098-227<br />

johann.stoeckl@fueak.bayern.de<br />

Um dem Landwirt das Prüfergebnis zu erklären, ist ausreichend Zeit erforderlich.<br />

Ein fachlich sicheres Auftreten und klare Aussagen des Prüfers vor Ort führen nach<br />

unserer Erfahrung zur besseren Akzeptanz des Ergebnisses: (von links) Bernhard<br />

Lautenschlager (Leiter der Abteilung P an der FüAk), Helmut Dreher, Martin Neumeyer<br />

und Hubert Langschartner (Prüfer im Prüfteam 1)<br />

Hubert Langschartner erklärte den Einsatz von VOK-<br />

Access: Die Bearbeitung des elektronischen Prüfberichts<br />

erfolgt immer im Beis<strong>ein</strong> des geprüften Landwirts.<br />

Martin Neumeyer nutzte auch die Gelegenheit, um mit<br />

dem Landwirt ins Gespräch zu kommen. Dabei schilderte<br />

der Landwirt die Probleme s<strong>ein</strong>es Berufsstandes<br />

in dieser extensiven Region.<br />

Amtschef des Ministeriums<br />

nimmt an Vor-Ort-Kontrolle teil<br />

Der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forsten, MD Martin Neumeyer, informierte sich am 7. Oktober 2011 beim Prüfteam 1 in<br />

Weilheim i. OB über die Arbeit des Prüfdienstes bei den Vor-Ort-Kontrollen. Er nahm sich<br />

die Zeit und begleitete <strong>ein</strong>en kompletten Prüfdurchlauf. Auf diese Weise gewann er Einblick<br />

in die Vorbereitung, den Ablauf und die Dokumentation <strong>ein</strong>er Prüfung.<br />

Im Rahmen <strong>ein</strong>er<br />

kurzen Einführung<br />

am Amt für Ernährung,<br />

Landwirtschaft<br />

und Forsten Weilheim<br />

erläuterten unsere<br />

Mitarbeiter die<br />

Vorgehensweise bei<br />

der Interpretation der<br />

Luftbilder mit Lafis,<br />

der Datenerfassung<br />

zur Flächenfeststellung<br />

in Lafis-VOK<br />

sowie der Verwaltung<br />

der Betriebe in<br />

VOK-Web. Zur Prüfung<br />

stand dann der<br />

landwirtschaftliche<br />

Betrieb von Helmut<br />

Dreher in Böbing an,<br />

ca. 20 km südwestlich<br />

von Weilheim auf <strong>ein</strong>er Meereshöhe<br />

von ca. 800 m. Herr Dreher bewirtschaftet<br />

dort mit s<strong>ein</strong>er Familie <strong>ein</strong>en Milchviehbetrieb.<br />

Aufgrund der extensiven Lage bietet<br />

sich für ihn die Teilnahme an verschiedenen<br />

Agrarumweltmaßnahmen an. Neben<br />

den betriebszweigbezogenen Maßnahmen<br />

zur Grünlandextensivierung durch<br />

Mineraldüngerverzicht und der Weideprämie<br />

im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms<br />

sind mehrere Einzelflächen in<br />

verschiedene Vertragsnaturschutzmaßnahmen<br />

mit unterschiedlichen Schnittzeitpunkten<br />

<strong>ein</strong>gebunden. Die Flächen sind<br />

in <strong>ein</strong>em Umkreis von ca. 10 km auf<br />

27 Feldstücke verteilt.<br />

Wir kontrollierten die Größen der Flächen<br />

bei diesem Betrieb im Rahmen der Fernerkundung.<br />

Flächengrößen, die nicht am<br />

Bildschirm überprüft werden konnten, haben<br />

wir vor Ort mit dem Landwirt besichtigt<br />

und gemessen. Aufgrund der Agrarumweltmaßnahmen<br />

mussten wir bei<br />

diesem Betrieb auch alle Feldstücke auf<br />

die Einhaltung der Auflagen überprüfen.<br />

Die Weideprämie und die Kuh- und Grünlandprämie<br />

erforderten <strong>ein</strong>e umfangreiche<br />

Prüfung des Viehbestandes. Dieser<br />

Betrieb war nur für <strong>ein</strong>e Kontrolle der Flä-<br />

chengröße und Förderauflagen im Rahmen von<br />

InVeKoS ausgewählt, die Prüfung konnte daher<br />

an <strong>ein</strong>em Tag erledigt werden.<br />

Herr Neumeyer zeigte sich be<strong>ein</strong>druckt von der<br />

Vielfalt der <strong>ein</strong>gesetzten EDV-Anwendungen.<br />

Neben Lafis, dem bayerischen GIS-Programm<br />

zur Flächenverwaltung, wird VOK-Access zur<br />

elektronischen Erfassung des Prüfberichts vor<br />

Ort <strong>ein</strong>gesetzt. Zur Messung lädt der Prüfer die<br />

GIS-Daten aus Lafis auf <strong>ein</strong> GPS-Gerät und<br />

Flächen, deren Größe auf dem Bildschirm nicht <strong>ein</strong>deutig<br />

festgestellt werden kann, werden vor Ort mit dem<br />

GPS-Gerät nachgemessen. Herr Neumeyer informierte sich<br />

über die Genauigkeit des <strong>ein</strong>gesetzten GPS-Gerätes.<br />

spielt sie nach der Messung wieder zurück. Zum<br />

Auffinden der Flurstücke arbeiten wir seit 2011<br />

mit <strong>ein</strong>er GPS-unterstützten Navigationshilfe,<br />

der sogenannten GPS-Maus.<br />

Die Komplexität unserer Arbeit zeigte sich besonders<br />

auch bei der Messung verschiedener<br />

Feldstücke: Ob bei der Bestimmung der Feldstückgrenzen,<br />

wenn bei extensiven Weiden der<br />

Übergang von LF zur Nicht-LF fließend ist, der<br />

Einstufung von Landschaftselementen oder der<br />

Plausibilisierung der sehr unterschiedlichen Bewirtschaftungsauflagen,<br />

die Prüfer sind bei jeder<br />

Prüfung in vielfacher Weise persönlich und fachlich<br />

gefordert. Dies würdigte auch Herr Neumeyer:<br />

„Unsere Prüfer tragen durch ihr kompetentes<br />

und sehr sensibles Auftreten wesentlich zur Akzeptanz<br />

der Prüfergebnisse bei.“ Bei Problemen<br />

oder schwierigen Fragestellungen würden sie<br />

auch als fachkundige Berater zur Verfügung stehen.<br />

Helmut Dreher brachte dies auf den Punkt:<br />

„Nach dieser Kontrolle weiß ich, wo ich stehe und<br />

worauf ich beim nächsten Antrag achten muss!“<br />

8 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E OKTOBER 2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!