Waldpädagogik – ein echter Exportschlager! - Staatliche ...
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AUSGABE 30 OKTOBER 2011<br />
Inhalt<br />
Elektronische Zeiterfassung<br />
wird Standard<br />
BayZeit Ende des Jahres<br />
flächendeckend <strong>ein</strong>geführt 2<br />
HIT-Team in Berlin<br />
ausgezeichnet<br />
Erster Preis beim eGovern-<br />
ment-Wettbewerb 2011 3<br />
Das Bildungsprogramm<br />
in Zeiten von Reformen<br />
Unsere Antwort auf die<br />
Veränderungen in der<br />
Landwirtschaftsverwaltung 4<br />
Duales Studium für<br />
den IuK-Nachwuchs<br />
Erster Verwaltungsinformatiker<br />
für die FüAk 6<br />
Verlagerung der Einzel-<br />
betrieblichen Investitions-<br />
förderung<br />
Ein Zwischenbericht<br />
aus der Projektgruppe 7<br />
Amtschef des Ministeriums<br />
nimmt an Vor-Ort-Kontrolle<br />
teil 8<br />
FüAktiv Online-Version:<br />
Internet: www.fueak.bayern.de<br />
Intranet: www.stmelf.bybn.de/fueak/fueaktiv<br />
IMPRESSUM<br />
Hrsg.: <strong>Staatliche</strong> Führungsakademie für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten<br />
Porschestraße 5 a Postfach 14 35<br />
84030 Landshut 84001 Landshut<br />
Tel.: +49 871 9522-300 · Fax: +49 871 9522-399<br />
E-Mail: poststelle@fueak.bayern.de<br />
Internet: www.fueak.bayern.de<br />
Verantwortlich i.S.d.P.: Angelika Spitzer<br />
Druck: flyeralarm.de<br />
FüAktiv ist <strong>ein</strong> vierteljährliches Infoblatt der FüAk<br />
<strong>Waldpädagogik</strong> <strong>–</strong> <strong>ein</strong> <strong>echter</strong> <strong>Exportschlager</strong>!<br />
FüAk bildet Waldpädagogen in China aus<br />
Schon seit Jahren bietet die FüAk in Zusammenarbeit mit dem Staatsministerium für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) und der Landesanstalt für Wald und<br />
Forstwirtschaft <strong>Waldpädagogik</strong>seminare an. Einige davon sind modular aufgebaut und<br />
führen zum Zertifikat „<strong>Waldpädagogik</strong>“, das vor <strong>ein</strong> paar Jahren bundesweit <strong>ein</strong>heitlich <strong>ein</strong>geführt<br />
wurde. Die erfolgreiche <strong>Waldpädagogik</strong> und<br />
forstliche Bildungsarbeit stoßen nun auch in China<br />
auf großes Interesse. Forstminister Helmut Brunner<br />
hat in München <strong>ein</strong>e entsprechende Kooperation<br />
mit dem Chef der Obersten Forstbehörde der chinesischen<br />
Provinz Gansu ver<strong>ein</strong>bart. Ein Baust<strong>ein</strong><br />
der Kooperation ist die Übersetzung des bayerischen<br />
Leitfadens zur forstlichen Bildungsarbeit ins<br />
Chinesische. Aber auch unsere Erfahrungen in der<br />
Ausbildung von Waldpädagogen zur Umsetzung<br />
des Leitfadens in die Praxis sind gefragt.<br />
Wolfgang Graf (zweiter von links) und Marius Derzeit entsteht in der Stadt Tianshui <strong>ein</strong> ers-<br />
Benner (vierter von links) im Kreise der angetes chinesisches Walderlebniszentrum (WEZ).<br />
henden chinesischen Waldpädagogen<br />
Ähnlich den neun bayerischen Zentren bietet<br />
es künftig Waldführungen für unterschiedlichste Zielgruppen an, ergänzt durch <strong>ein</strong>e<br />
Ausstellung zum Thema „Wald“ sowie <strong>ein</strong>en Walderlebnispfad. Ende 2010 beauftragte<br />
das StMELF den Leiter des WEZ Gramschatzer Wald, Wolfgang Graf, und mich mit<br />
der Schulung der chinesischen Kollegen in erlebnisorientierter <strong>Waldpädagogik</strong>. Nach<br />
<strong>ein</strong>er Basisschulung im Mai 2011 konnte Anfang September der Aufbaukurs erfolgreich<br />
abgeschlossen werden.<br />
Unsere Erfahrungen während der Schulung<br />
<strong>Waldpädagogik</strong> ist viel mehr als nur Bäume zu umarmen<br />
oder barfuß durch den Wald zu stolpern. Forstliche<br />
Bildungsarbeit und <strong>Waldpädagogik</strong> versuchen über<br />
persönliche Erlebnisse das Interesse an der Natur zu<br />
wecken und zum Staunen über Naturzusammenhänge<br />
anzuregen. Dem Erfolg der <strong>Waldpädagogik</strong> liegt<br />
die Einsicht zugrunde, dass es nicht die Menge<br />
des vermittelten Wissens ist, sondern dass vor allem<br />
das Selbsterlebte, die erfühlten Erfahrungen im<br />
Erlebniswald beim Waldbesucher haften bleiben.<br />
Wir glaubten beim Anblick der 78 Schülerinnen und Schüler unseren Augen und Ohren<br />
nicht zu trauen: Sie kamen diszipliniert im Gleichschritt zum Treffpunkt. K<strong>ein</strong> Lachen,<br />
k<strong>ein</strong>e Ausgelassenheit, wie wir es von heimischen Waldführungen gewohnt sind. Und<br />
für diese Kinder sollte die erlebnisorientierte <strong>Waldpädagogik</strong> das Richtige s<strong>ein</strong>?<br />
Doch am Ende der Waldführung stand fest: Ja, die erlebnisorientierte <strong>Waldpädagogik</strong><br />
ist auch für chinesische Kinder das Richtige! Denn kaum im Wald angekommen waren<br />
Gleichschritt und Disziplin vergessen, da waren nur noch Lachen und Ausgelassenheit.<br />
Im nächsten Jahr sind zwei weitere Schulungen vor Ort sowie <strong>ein</strong>e Studienreise<br />
nach Deutschland angedacht. Und im September 2012 ist es dann soweit: Das ers-<br />
te Walderlebniszentrum Asiens öffnet mit bayerischer<br />
Geburtshilfe s<strong>ein</strong>e Pforten!<br />
Standen nur zu Beginn in Reih und Glied:<br />
die Schülerinnen und Schüler der Middle<br />
School Tianshui<br />
Kontakt:<br />
Marius Benner<br />
0871 9522-427<br />
marius.benner@fueak.bayern.de
Kontakt:<br />
Florian Stetter<br />
0871 9522-410<br />
florian.stetter@fueak.bayern.de<br />
Neuer Zuschnitt der<br />
Abteilung A<br />
Abteilung A<br />
Personal, Haushalt,<br />
Angelegenheiten<br />
der Ämter<br />
A1 Personal<br />
A2 Haushalt,<br />
Kosten- und<br />
Leistungs rechnung<br />
A3 Beratung und<br />
Strukturentwicklung<br />
A4 Ernährung,<br />
Haushaltsleistungen<br />
In der Abteilung A fusionierten die<br />
beiden Sachgebiete A3 Verbundberatung<br />
und A4 Be ratungskoordination<br />
zu <strong>ein</strong>em Sachgebiet<br />
A3 Beratung und Strukturentwicklung.<br />
Monika Deubzer leitet seit<br />
1. Oktober 2011 diesen Aufgabenbereich.<br />
Sie war bisher am FBZ in<br />
Landshut. Frau Deubzer ist k<strong>ein</strong><br />
neues Gesicht an der FüAk. Bereits<br />
von 1992 bis 2000 und von<br />
2001 bis 2009 war sie Dozentin in<br />
der Abteilung Bildung.<br />
Elektronische Zeiterfassung wird Standard<br />
BayZeit Ende des Jahres flächendeckend <strong>ein</strong>geführt<br />
Alle rund 6 800 Beschäftigten des Geschäftsbereiches Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Forsten an über 60 Dienststellen in Bayern werden bis zum Ende dieses Jahres BayZeit<br />
nutzen. Damit ist die Basiskomponente des elektronischen Zeiterfassungssystems<br />
„BayZeit“ flächendecken <strong>ein</strong>geführt.<br />
Die Initiative für BayZeit entstammt dem Beschluss<br />
zur Einführung von standardisierter Software<br />
im Rahmen des eGovernment-Konzept<br />
der Bayerischen Staatsregierung aus dem Jahre<br />
2002. Die Rüge des Obersten Bayerischen<br />
Rechnungshofes, standardisierte Verfahren sollten<br />
die vielen verschiedenen Arten und Weisen<br />
ersetzen, wie in Bayern nach der Einführung der<br />
Gleitzeitregelung die Arbeitszeiten erfasst werden,<br />
wurde somit gehört. Bis zur Einführung von<br />
BayZeit wurden Zeitnachweise teilweise per<br />
Hand erstellt, in vorprogrammierten Excel-Tabellen<br />
geführt oder eigene Zeiterfassungslösungen<br />
(z. B. PRIMION/VisualWeb) verwendet.<br />
Datensicherheit groß geschrieben<br />
Eine Projektgruppe unter der Federführung des<br />
Staatsministeriums der Finanzen führte <strong>ein</strong>e<br />
europaweite Ausschreibung durch und erstellte<br />
<strong>ein</strong> Leistungsverzeichnis mit über 1 300 Anforderungen.<br />
Zusätzlich zu den Lasten und Pflichten<br />
für die Anwender-Software durfte auch <strong>ein</strong><br />
wichtiger Aspekt nicht unbeachtet bleiben: die<br />
Datensicherheit. Und diese sollte bei BayZeit in<br />
jeder Hinsicht groß geschrieben werden: Alle<br />
Daten, egal ob vom Buchungsmedium auf das<br />
Terminal oder vom Terminal zum Server, sollten<br />
verschlüsselt übertragen werden. Die Zeiterfassungsterminals<br />
müssen durch Passwörter geschützt<br />
s<strong>ein</strong>. Auch bei der Lesertechnologie<br />
forderte das Finanzministerium größtmögliche<br />
Sicherheit: Die Buchungsmedien basieren auf<br />
dem Mifare Desfire-Verfahren, das besondere<br />
Sicherheitsanforderungen erfüllt.<br />
Projektauftrag an die FüAk<br />
Bereits <strong>ein</strong> Jahr später, am 9. November 2009,<br />
erhielt die FüAk den Projektauftrag, im Ge-<br />
Mit der Ehrenmedaille des Bayerischen Bauernverbandes ausgezeichnet<br />
Dr. Walter Pfadler (rechts) erhielt für s<strong>ein</strong>e<br />
Lebensleistung im Dienste der bayerischen<br />
Landwirtschaft am 18. Juli 2011 die höchste<br />
Auszeichnung des BBV. Präsident Gerd<br />
Sonnleitner ehrte ihn für s<strong>ein</strong>en unermüdlichen<br />
Einsatz in unzähligen Seminaren, Beratungen<br />
und Vorträgen. Herr Dr. Pfadler<br />
leitete bis 1. Juli 2011 das Sachgebiet A4<br />
Verbundberatung und war darüber hinaus<br />
zuständig für die Bayerischen Maschinen-<br />
und Betriebshilferinge. „Sie haben unsere<br />
Bauernfamilien immer in den Mittelpunkt gerückt<br />
und deren Arbeitssituation nie aus den<br />
Augen verloren“, würdigte ihn der Präsident.<br />
schäftsbereich Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Forsten die neue elektronische Zeiterfassung<br />
flächendeckend <strong>ein</strong>zuführen. In <strong>ein</strong>em ersten<br />
Schritt wurden die Anforderungen, Tätigkeiten,<br />
Abläufe und Prozesse, die bei <strong>ein</strong>er solchen Einführung<br />
an <strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>zelnen Amt notwendig sind,<br />
in Zusammenarbeit mit drei Pilotämtern eruiert.<br />
Dazu zählen die Migration der Personalstammdaten,<br />
das Erstellen der Arbeitszeitmodelle, die<br />
Definition von Rollen und Zugriffsrechten, die<br />
baulichen Veränderungen, die Vorkonfiguration<br />
der Zeiterfassungsgeräte und der Zeiterfassungsmedien<br />
sowie der Abgleich von arbeitsrechtlichen<br />
Anforderungen und Gegebenheiten.<br />
All diese Erkenntnisse konnten dann in den flächendeckenden<br />
und reibungslosen Roll-out<br />
<strong>ein</strong>fließen. Pro Quartal wurden seither im<br />
Durchschnitt zehn Dienststellen mit der Basiskomponente<br />
ausgestattet. Dazu zählen alle<br />
Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,<br />
die Ämtern für Ländliche Entwicklung, das<br />
Amt für Forstliche Saat- und Pflanzenzucht,<br />
das Technologie- und Förderzentrum, die Schulen<br />
und sogar der <strong>Staatliche</strong> Hofkeller. Lediglich<br />
die Landesanstalten führten die Basiskomponente<br />
eigenständig <strong>ein</strong>.<br />
Großer Dank und Respekt gilt den Damen und<br />
Herren in den Amtsverwaltungen, den Zeiterfasserinnen<br />
und Zeiterfassern und allen, die<br />
mittelbar oder unmittelbar an der flächendeckenden<br />
Einführung von BayZeit mitgewirkt<br />
haben. Durch ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit,<br />
war es möglich, die Projektziele<br />
hinsichtlich Zeit, Kosten und Qualität <strong>ein</strong>zuhalten<br />
und in vielen Fällen sogar zu übertreffen.<br />
Gleiches darf auch über die Leitstelle Zeitmanagement<br />
und die Servicestelle BayZeit des<br />
Landesamtes für Finanzen in Regensburg<br />
gesagt werden. Zusammen mit diesen beiden<br />
Ansprechpartnern konnte <strong>ein</strong>e hohe Dienstleistungsqualität<br />
und schnelles und effektives<br />
Handeln bei Fehlern, Ausfällen und Problemen<br />
sichergestellt werden.<br />
Probebetrieb im StMELF bisher reibungslos<br />
Die letzte große Herausforderung wird zum Ende<br />
dieses Jahres darin bestehen, die bereits<br />
bestehende elektronische Zeiterfassungs- und<br />
Zutrittssteuerungsanlage des Staatsministeriums<br />
mit s<strong>ein</strong>en knapp 450 Bediensteten auf<br />
BayZeit umzurüsten. Doch auch hier sind die<br />
Weichen schon gestellt: Der Probebetrieb läuft<br />
seit drei Monaten reibungslos.<br />
2 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E OKTOBER 2011
HIT-Team in Berlin ausgezeichnet<br />
Erster Preis beim eGovernment-Wettbewerb 2011<br />
Die Datenbank des Herkunft- und Informationssystems Tier (HIT) belegte beim diesjährigen<br />
eGovernment-Wettbewerb in Berlin mit dem elektronischen Verfahren zur Bekämpfung der<br />
Tierseuche BVD (Bovine Virus-Diarrhoe) in der Kategorie „wirtschaftlichste eGovernment-Anwendung“<br />
den ersten Platz.<br />
BVD kann erhebliche wirtschaftliche Schäden in<br />
Rinderbeständen verursachen. Zu ihrer Bekämpfung<br />
trat deshalb am 1. Januar 2011 <strong>ein</strong>e<br />
neue Verordnung in Kraft. Sie verpflichtet Landwirte,<br />
Rinder auf das BVD-Virus untersuchen zu<br />
lassen und der Behörde das Untersuchungsergebnis<br />
anzuzeigen. Durch das elektronische<br />
BVD-Verfahren konnte auf <strong>ein</strong> papiergestütztes<br />
Anzeigeverfahren und die damit verbundenen<br />
Sach- und Personalkosten für Landwirte, Ämter<br />
und Labore komplett verzichtet werden. Von der<br />
Erstellung <strong>ein</strong>es Untersuchungsantrags bis hin<br />
zur automatischen Berechnung des BVD-Status<br />
des Rindes, auf Basis der vom Labor gemeldeten<br />
Untersuchungsergebnisse, erfolgen alle<br />
Schritte elektronisch und medienbruchfrei über<br />
die HIT-Datenbank. Durch den BVD-Status in<br />
der HIT-Datenbank entfällt das Mitführen <strong>ein</strong>er<br />
tierseuchenrechtlichen Besch<strong>ein</strong>igung bei der<br />
Verbringung BVD-unverdächtiger Tiere.<br />
Derzeit erhalten täglich rund 18 000 Rinder auf<br />
diesem Wege <strong>ein</strong>e elektronische „BVD-Besch<strong>ein</strong>igung“.<br />
Die Anzahl der pro Tag <strong>ein</strong>gehenden<br />
Untersuchungsergebnisse steigt stetig an.<br />
Im Jahr 2011 wurden schon mehr als 3,5 Mio.<br />
BVD-Befunde an die HIT-Datenbank gemeldet.<br />
Auf diesem Wege werden über 190 000 Rinderhalter,<br />
500 Veterinärverwaltungen sowie zahlreiche<br />
Untersuchungslabore und praktische Tierärzte<br />
elektronisch mit<strong>ein</strong>ander verknüpft.<br />
Das interdisziplinäre HIT-Team, bestehend aus<br />
Veterinären, Agraringenieuren und IT-Spezialisten,<br />
setzte das Verfahren in Zusammenarbeit<br />
mit den Veterinärbehörden und Laboren aller<br />
Länder und des Bundes um. Die besondere Herausforderung<br />
für das Team besteht darin, unterschiedlichste<br />
Interessengruppen zusammenzubringen<br />
und komplexe Problemstellungen in<br />
anwenderfreundliche und praxisnahe IT-Lösungen<br />
umzusetzen.<br />
Die Auszeichnung ist <strong>ein</strong>e große Anerkennung<br />
für die erfolgreiche Arbeit des HIT-Teams. Insbesondere<br />
wurden die hohe Kosten<strong>ein</strong>sparung<br />
durch das HIT-BVD-Verfahren, die <strong>ein</strong>fache und<br />
sichere Handhabung des Programms, die hohe<br />
Datenqualität der Rinderdatenbank und das gute<br />
Zusammenspiel der verschiedenen Programmnutzer<br />
gewürdigt. Das HIT-BVD-Verfahren<br />
besticht nicht nur durch s<strong>ein</strong>en hohen wirtschaftlichen<br />
Nutzen <strong>–</strong> die erzielte jährliche Kosten<strong>ein</strong>sparung<br />
wird auf ca. 50 Mio. Euro<br />
geschätzt <strong>–</strong> sondern auch durch die Tatsache,<br />
dass es bundesweit <strong>ein</strong>heitlich Anwendung findet<br />
und flächendeckend genutzt wird. Somit<br />
stehen sehr schnell wichtige und aktuelle Informationen<br />
zum BVD-Geschehen zur Verfügung,<br />
die das zeitnahe Einleiten erforderlicher Maßnahmen<br />
im Rahmen der Bekämpfung dieser<br />
Tierseuche ermöglichen. Durch die Bereitstellung<br />
des elektronischen BVD-Verfahrens in HIT<br />
sind k<strong>ein</strong>e zusätzlichen Kosten für Endnutzer<br />
wie Landwirte und Tierärzte entstanden, denn<br />
es erfolgte <strong>ein</strong>e Integration in das bestehende<br />
System der Datenbank. Für Labore werden kostenfreie<br />
Komponenten zur Massendatenverarbeitung<br />
zur Verfügung gestellt, deren Einbau in<br />
bereits bestehende Datenschnittstellen problemlos<br />
realisierbar ist.<br />
Der eGovernment-Wettbewerb wird seit elf Jahren<br />
unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers<br />
veranstaltet. Ziel des Wettbewerbs<br />
ist die Förderung elektronischer Anwendungen<br />
in der Kommunikation zwischen Bürgern und<br />
Behörden, die <strong>ein</strong>en wesentlichen Beitrag zur<br />
Modernisierung der Verwaltung leisten. Beim<br />
Wettbewerb werden Projekte in vier Kategorien<br />
bewertet. In der Kategorie „Wirtschaftlichste<br />
eGovernment-Anwendung“ werden nachhaltige<br />
Projekte mit hohem Wirtschaftlichkeitspotenzial,<br />
Skalierungsfähigkeit und Übertragbarkeit auf<br />
andere Organisations<strong>ein</strong>heiten ausgezeichnet.<br />
Zahlreiche Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen<br />
der Öffentlichen Verwaltung aus<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen<br />
jährlich am Wettbewerb teil.<br />
Kontakt:<br />
Bei der Preisverleihung in Berlin (von links): Albert Spitzer, Dr. Ellen Keller und<br />
Dr. Richard Carmanns aus dem StMELF und Prof. Dr. Maria Wimmer von der Jury<br />
Dr. Ellen Keller<br />
089 2182-2738<br />
ellen.keller@stmelf.bayern.de<br />
OKTOBER 2011 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
3<br />
©BearingPoint GmbH
Kontakt:<br />
Josef W<strong>ein</strong><br />
0871 9522-352<br />
josef.w<strong>ein</strong>@fueak.bayern.de<br />
Das Bildungsprogramm in Zeiten<br />
von Reformen<br />
Unsere Antwort auf die Veränderungen in der Landwirtschaftsverwaltung<br />
Veränderungen in der Organisation, die Gestaltung und Optimierung von Arbeits- und Verwaltungsabläufen,<br />
die Übernahme neuer Aufgaben oder <strong>ein</strong>er neuen beruflichen Funktion<br />
fordern von den beteiligten und betroffenen Beschäftigten oftmals zusätzliches und tiefergehendes<br />
Wissen und Können. Den Führungskräften obliegt es, diese Veränderungsprozesse<br />
in ihrem Verantwortungsbereich zu steuern. Die Abteilung Bildung an der Führungsakademie<br />
unterstützt und begleitet sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei mit<br />
passenden Fortbildungen im neuen Bildungsprogramm 2012 (BP), der Moderation von<br />
Workshops, Beratung, Coachings, Klärungshilfe und anderen hilfreichen Methoden der<br />
Personal- und Organisationsentwicklung.<br />
Von Niccoló Machiavelli stammt die Erkenntnis<br />
„Wer dauerhaften Erfolg haben will, muss s<strong>ein</strong><br />
Vorgehen ständig ändern.“ Der ehemalige deutsche<br />
Bundespräsident Gustav H<strong>ein</strong>emann hat<br />
dazu festgestellt: „Wer nichts verändern will,<br />
wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“<br />
Ziemlich tiefgreifende Veränderungen erlebt<br />
derzeit die bayerische Landwirtschaftsverwaltung.<br />
Der Bayernplan 2020 <strong>–</strong> Strategien und<br />
Handlungsempfehlungen sowie die Ergebnisse<br />
der internen Aufgabenüberprüfungen waren die<br />
Grundlage für <strong>ein</strong> von der Bayerischen Staatsregierung<br />
beschlossenes Zukunftskonzept für<br />
die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft.<br />
Manche althergebrachte Aufgaben werden<br />
künftig wegfallen, damit die teilweise neuen Zukunftsthemen<br />
Ernährung, Energiewende, Klima-<br />
und Ressourcenschutz, nachwachsende<br />
Rohstoffe und strategische Unternehmensberatung<br />
mit dem schrumpfenden Personalstand<br />
wirkungsvoll bearbeitet werden können. Glaubt<br />
man den Erfahrungen der o. g. Staatsmänner,<br />
sind Anpassungen an das Zeitgeschehen unabdingbar,<br />
will man langfristig erfolgreich s<strong>ein</strong>.<br />
Veränderungen begleiten<br />
Diese Veränderungen in der Landwirtschaftsverwaltung<br />
bestimmen derzeit ganz wesentlich<br />
die Inhalte und das Geschehen in der Abteilung<br />
Bildung. Die im Oktober 2011 stattgefundenen<br />
Workshops mit Behörden-, Bereichs- und Abteilungsleitern<br />
sehen wir als wichtige Veranstaltungen<br />
für <strong>ein</strong>e zügige und gelingende Umsetzung<br />
der beschlossenen Personal- und Organisationsveränderungen.<br />
Dementsprechend akribisch<br />
bereiteten wir gem<strong>ein</strong>sam mit dem<br />
StMELF diese Workshops vor.<br />
Wie in <strong>ein</strong>em Schreiben an die Behördenleiterinnen<br />
und Behördenleiter angekündigt, bieten wir<br />
anschließend den Ämtern, Abteilungen und<br />
Sachgebieten an, sie bei der Formulierung ihrer<br />
Ziele sowie bei der Gestaltung der internen und<br />
externen Zusammenarbeit durch von uns moderierte<br />
Workshops zu unterstützen. Die konkreten<br />
Inhalte, die Dauer und den Ort werden wir jeweils<br />
vorher mit der Behörden- bzw. Abteilungsleitung<br />
ver<strong>ein</strong>baren. Wir hoffen, dass in diesen Veranstaltungen<br />
die vorhandenen Fragen zu den künftigen<br />
Arbeitsschwerpunkten, zur Zusammenarbeit<br />
innerhalb der Verwaltung sowie mit unseren<br />
Verbundpartnern geklärt werden können.<br />
Führen in der Veränderung ist besonders schwierig.<br />
Die Führungskraft befindet sich selbst oft in<br />
<strong>ein</strong>er „Sandwichposition“, d. h. <strong>ein</strong>geklemmt zwischen<br />
zwei Lagen: „selbst Opfer der Veränderung“,<br />
aber andererseits „wie <strong>ein</strong> Retter funktionieren<br />
zu müssen“. Darüber hinaus muss sie<br />
dieses aktive Gestalten des Veränderungsprozesses<br />
und das Begleiten der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter neben der alltäglichen Arbeit leisten.<br />
Die FüAk bietet hierzu ihre Kompetenzen<br />
(siehe Übersicht) an. Wir verstehen uns dabei<br />
nicht als Besserwisser, sondern als Begleiter und<br />
Unterstützer. Wir wollen helfen, die vorhandenen<br />
Ressourcen und Kompetenzen der Führungskräfte<br />
und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />
heben, und beitragen, die Veränderungsziele zu<br />
erreichen.<br />
Fachkompetenz entwickeln<br />
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit<br />
dem 1. Oktober 2011 in neuen Arbeitsfeldern<br />
tätig. Nicht immer besitzen sie dafür die aktuell<br />
geforderten Kompetenzen. Sie brauchen deshalb<br />
zeitnah mehr oder weniger umfangreiche<br />
„Anpassungsfortbildungen“, um im neuen Bereich<br />
möglichst schnell wieder erfolgreich werden<br />
zu können. Wir bieten deshalb bereits jetzt<br />
und im Bildungsprogramm 2012 zusätzliche<br />
Fortbildungen in den Bereichen Tier- und Pflanzenproduktion,<br />
Ernährung, Diversifizierung und<br />
Haushaltsleistungen sowie Förderung an.<br />
Das Bildungsprogramm enthält auch Angebote<br />
zu neuen Arbeitsfeldern, soweit deren Inhalte<br />
schon ausreichend konkret definiert sind. Z. B.<br />
wird die strategische Unternehmensberatung<br />
nach derzeitigem Stand <strong>ein</strong>e wichtigere Beratungsaufgabe<br />
werden. Wir bieten 2012 drei Baust<strong>ein</strong>e<br />
zu diesem Thema. Die Beraterinnen und<br />
4 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E OKTOBER 2011
Berater erfahren dabei weitere Methoden, Instrumente<br />
und Vorgehensweisen, mit denen sie den<br />
landwirtschaftlichen Betrieben künftig noch professioneller<br />
bestmögliche Orientierung für deren<br />
betriebsstrategische Ausrichtung geben können.<br />
Die Effektivität und Wirksamkeit der Beratung<br />
in Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern<br />
weiter zu steigern, ist <strong>ein</strong>e vornehme Aufgabe<br />
des Sachgebietes L2.2. Im Seminar „Beratungsmanagement“<br />
wollen wir mit diesen Kolleginnen<br />
und Kollegen Mittel und Wege besprechen,<br />
mit denen es noch besser gelingen kann,<br />
die Beratung im Verbund zu optimieren.<br />
Die Gründung, Begleitung und Koordinierung<br />
von Netzwerken in den Bereichen Ernährung<br />
und Diversifizierung wird künftig noch häufiger<br />
Strategie s<strong>ein</strong>, um die politischen Zielvorgaben<br />
dort erreichen zu können. Im neuen Seminar<br />
„Netzwerkbildung und Gruppenberatung“ lernen<br />
die Teilnehmer Elemente aus der Organisationsentwicklung<br />
und dem Coaching, die<br />
hilfreich sind, Partner- und Netzwerkorganisationen<br />
konzeptionell weiter zu entwickeln.<br />
Persönliche Kompetenz stärken<br />
Neben den in nächster Zeit besonders wichtigen<br />
fachlichen Fortbildungen enthält das BP 2012<br />
wieder <strong>ein</strong>e Vielzahl von außerfachlichen Angeboten.<br />
Eine zentrale Bedeutung haben hier nach<br />
wie vor die PEP-Reihen. PEP 2 für junge Führungskräfte<br />
und PEP 3 für erfahrene Führungskräfte,<br />
PEP für die 3. Qualifikationsebene und<br />
PEP für Office-Managerin starten mit jeweils<br />
<strong>ein</strong>er neuen Baust<strong>ein</strong>reihe. Aus Kapazitätsgründen<br />
finden im Jahr 2012 k<strong>ein</strong>e PEP 1-Seminare<br />
für Führungskräfte in spe statt. Schwerpunkte in<br />
der außerfachlichen Fortbildung im Jahr 2012<br />
werden, als Reaktion auf die vielen Anmeldungen<br />
im Jahr 2011 zu diesen Themen, Selbst-<br />
und Zeitmanagement, Gesundheitsmanagement<br />
für Führungskräfte sowie Seminare zur<br />
Steigerung der Gesprächskompetenz s<strong>ein</strong>.<br />
Flexibel reagieren<br />
Das Bildungsprogramm 2012 wird in manchen<br />
Bereichen stark im Fluss bleiben: Manche <strong>–</strong><br />
neue <strong>–</strong> Themen werden sich erst im Laufe des<br />
Jahres ergeben. Andere im BP 2012 angekündigte<br />
Seminare bekommen vielleicht <strong>ein</strong>en anderen<br />
inhaltlichen Schwerpunkt. Unser wichtigstes<br />
Ziel ist es, so aktuell wie möglich die<br />
Fortbildungen anzubieten, die für die Bewältigung<br />
der neuen Aufgaben notwendig sind.<br />
Ich hoffe, dass die Abteilung Bildung mit den<br />
hier dargestellten kurzfristigen Angeboten sowie<br />
mit dem Bildungsprogramm 2012 Ihrem<br />
Bedarf entspricht.<br />
Angebote der FüAk zur Unterstützung im Veränderungsprozess<br />
Effektive und effiziente<br />
Einbindung von Mitarbeitern<br />
bei der Ziel- und Lösungs-<br />
findung<br />
Unterstützung bei der<br />
Optimierung von Arbeitsabläufen<br />
und der Organisation<br />
innerhalb <strong>ein</strong>es Teams<br />
Personenbezogene Beratung<br />
von Führungskräften<br />
bei der Erreichung<br />
ihrer beruflichen Ziele<br />
Beratung von Führungskräften<br />
bei Problemen und Konflikten<br />
im beruflichen Alltag<br />
i. d. R. in <strong>ein</strong>er Gruppe<br />
Moderation<br />
Organisations-<br />
entwicklung<br />
Projekt- und<br />
Prozessbegleitung<br />
Teamentwicklung<br />
Coaching Konfliktklärung<br />
Supervision<br />
Führungsstil-<br />
analyse<br />
Begleitung und Untersützung<br />
bei der Erarbeitung<br />
von Konzepten und/oder<br />
Veränderungsprojekten<br />
Förderung der Zusammen-<br />
arbeit im Team und Bearbeitung<br />
schwieriger zwischenmenschlicher<br />
Konstellationen<br />
Unterstützung bei der<br />
Klärung schwieriger zwischen-<br />
menschlicher Beziehungen<br />
Optimierung des<br />
persönlichen<br />
Führungsverhaltens<br />
OKTOBER 2011 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
5
Kontakt:<br />
Karl Deubzer<br />
0871 9522-310<br />
karl.deubzer@fueak.bayern.de<br />
Der Campus der Beamtenfachhochschule<br />
in Hof<br />
Das Studium der Verwaltungsinformatik<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
Abitur, Fachhochschulreife<br />
erfolgreiche Teilnahme an <strong>ein</strong>em IT-Eignungstest<br />
deutsche oder <strong>ein</strong>e EU-Staatsangehörigkeit<br />
Studieninhalte<br />
Verwaltungswissenschaftl. Studieninhalte (6 Monate)<br />
Allgem<strong>ein</strong>es Staats- und Verwaltungsrecht<br />
Datenschutz<br />
Wirtschaftsführung in der öffentlichen Verwaltung<br />
Büro- und Verwaltungsautomationssysteme<br />
DV-Anwendungen<br />
Recht der Informationstechnologie <strong>ein</strong>schl.<br />
Vertrags- und Vergaberecht<br />
Personalmanagement<br />
Verwaltungsorganisation und Geschäfts-<br />
prozessoptimierung<br />
Informatik<br />
Mathematische, betriebswirtschaftliche und<br />
physikalische Grundlagen<br />
Informationsstrukturen<br />
Programmiersprachen<br />
Datenverarbeitungssysteme<br />
Entwicklung von Anwendungssystemen etc.<br />
Berufspraktisches Studium an <strong>ein</strong>stellender Dienststelle<br />
Studiendauer und Studienort<br />
Insgesamt: drei Jahre<br />
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />
Rechtspflege, Fachbereich Allgem<strong>ein</strong>e Innere<br />
Verwaltung, Hof<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hof<br />
Berufspraktisches Studium an der <strong>ein</strong>stellenden<br />
Dienststelle<br />
siehe auch www.verwaltungsinformatiker.de<br />
Duales Studium für den IuK-Nachwuchs<br />
Erster Verwaltungsinformatiker für die FüAk<br />
Die Möglichkeit beim Staat zu studieren ist in der Finanzverwaltung oder in der Rechtspflege<br />
<strong>ein</strong> bewährter Weg, um den Berufsnachwuchs zu sichern. Seit 2001 bietet die Bayerische<br />
Staatsverwaltung auch in der Informations- und Kommunikationstechnik den dualen<br />
Studiengang Verwaltungsinformatik für die 3. Qualifikationsebene. Damit soll der<br />
immer wieder auftretenden Bewerberflaute in diesem Bereich entgegengewirkt werden.<br />
Doch was ist <strong>ein</strong> Verwaltungsinformatiker und wie wird man es? Johannes Baier, der <strong>ein</strong>en<br />
Teil s<strong>ein</strong>er Ausbildung an der FüAk absolvierte, schildert s<strong>ein</strong>en Werdegang.<br />
Nach m<strong>ein</strong>em Fachabitur im Bereich Wirtschaft<br />
und zwei Jahren BWL Studium machte ich an<br />
der Berufsfachschule <strong>ein</strong>e Ausbildung zum<br />
technischen Assistenten für Informatik und erkannte<br />
dabei, dass ich der IT auch treu bleiben<br />
wollte. Deshalb kam mir 2009 die Ausschreibung<br />
für das duale Studium zum Verwaltungsinformatiker<br />
beim Staatsministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und<br />
Forsten sehr gelegen. Ich<br />
bewarb mich mit Erfolg<br />
und wurde in das Beamtenverhältnis<br />
auf Widerruf<br />
übernommen.<br />
Das duale Studium<br />
Das Studium dauert drei<br />
Jahre. Wie in den dualen<br />
Studiengängen üblich,<br />
wechselt sich das fachtheo<br />
retische Studium mit<br />
<strong>ein</strong>er berufspraktischen<br />
Ausbildung ab und gliedert<br />
sich in folgende drei<br />
Teile (siehe Kasten):<br />
Verwaltungswissenschaft<br />
In den sechs Monaten an<br />
der Beamtenfachhochschule<br />
in Hof befassten wir<br />
uns mit allgem<strong>ein</strong>en<br />
Rechtsfragen, z. B. Verwaltungshandeln,<br />
oder Wirtschaftsfächern<br />
wie Kosten-<br />
Leistungsrechnung.<br />
Informatik<br />
Für das eigentliche Lernen<br />
im Bereich der Informationstechnologie<br />
geht<br />
es für vier Semester an<br />
die Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften,<br />
die auch in Hof ist und sich<br />
gleich nebenan befindet.<br />
Hier lernen wir den Umgang<br />
mit Betriebssystemen,<br />
Datenbanken oder<br />
auch, wie Computer gestützteProzessmodellierung<br />
funktioniert.<br />
Berufspraxis<br />
Den dritten und letzten Teil, die praktische Ausbildung,<br />
absolvierte ich an der FüAk. Bei den<br />
bisherigen drei von vier Praktikumsabschnitten<br />
arbeitete ich mit bei der Installation von PCs<br />
und der Erstellung von Installationsroutinen<br />
und konnte so die gelernte Theorie anwenden.<br />
Viele Erfahrungen sammelte ich auch bei der<br />
Betreuung der EDV-Hotline. Ein Schwerpunkt<br />
im zweiten Praktikumsabschnitt war die Migration<br />
der Fileserver bei den Ämtern für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten. Nach <strong>ein</strong>igen<br />
Übungsläufen konnte ich die Migrationen<br />
selbstständig durchführen. Im Rahmen <strong>ein</strong>er<br />
Ausschreibung von Druckern führte ich<br />
Druckertests und deren Auswertung durch.<br />
Das letzte Praktikum an der FüAk wird von Juni<br />
2012 bis Oktober 2012 s<strong>ein</strong>, wobei zwei Wochen<br />
an <strong>ein</strong>em Amt und auch im Ministerium<br />
vorgesehen sind.<br />
Studieren als Beamter<br />
Die Vorteile des Studiums liegen auf der<br />
Hand: Ich erhalte von Beginn an <strong>ein</strong> Anwärtergehalt.<br />
Nach dem erfolgreichen Abschluss<br />
m<strong>ein</strong>es Studiums werde ich voraussichtlich<br />
an der FüAk m<strong>ein</strong>e erste feste Stelle antreten.<br />
Ich weiß also, was auf mich zukommt. Ja<br />
und schließlich bietet sich mir noch langfristig<br />
die Möglichkeit, <strong>ein</strong> Masterstudium anzuhängen.<br />
Damit würde sich auch die Möglichkeit<br />
<strong>ein</strong>es Aufstiegs in die 4. Qualifikationsebene<br />
eröffnen.<br />
Studieren in Hof<br />
Unser Studiengang ist <strong>ein</strong>e große zusammengeschweißte<br />
Gruppe aus ca. 45 Studierenden.<br />
Vor allem durch den Unterricht an der Hochschule<br />
für angewandte Wissenschaften gelingt<br />
der Anschluss an Kommilitoninnen und Kommilitonen<br />
außerhalb unseres Studiengangs.<br />
Die Beamten-Fachhochschule bietet Freizeitmöglichkeiten,<br />
wie zum Beispiel Tennis und<br />
Beachvolleyball. Und auch das Nachtleben von<br />
Hof ist besser als s<strong>ein</strong> Ruf: Die wöchentliche<br />
Beamtendisco auf dem Campus, aber auch der<br />
<strong>ein</strong>e oder andere schöne Biergarten sorgen für<br />
Abwechslung im Lernalltag.<br />
Johannes Baier<br />
6 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E OKTOBER 2011
Verlagerung der Einzelbetrieblichen<br />
Investitionsförderung<br />
Ein Zwischenbericht aus der Projektgruppe<br />
Im Zuge der Fortentwicklung der Landwirtschaftsverwaltung entschied das Staatsministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), den gesamten operativen Fördervollzug<br />
im Bereich der Einzelbetrieblichen Investitionsförderung (EIF), auf die vier Ämter für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) Abensberg, Kulmbach, Weiden i. d. OPf. und Weilheim<br />
i. OB zu verlagern. Um diese umfangreiche Aufgabenverlagerung möglichst ohne größere<br />
Verwerfungen zu bewerkstelligen, erteilte Präsident Wirth den Auftrag die Veränderung im<br />
Rahmen <strong>ein</strong>es Projektes planvoll und strukturiert zu begleiten. Ziel ist es sicher zu stellen, dass<br />
die ÄELF ab dem 1. Januar 2012 fachlich in der Lage sind, die Förderabwicklung der EIF effizient,<br />
zeitnah und mit hoher Qualität durchzuführen.<br />
Künftige Aufgabenverteilung<br />
Die eigens dafür gegründeten<br />
vier Fachzentren<br />
übernehmen<br />
künftig den gesamten<br />
operativen Fördervollzug,<br />
also Bewilligung,<br />
Mittelauszahlung, Endfestsetzung<br />
und Rückforderungsmanagement.<br />
Damit gehen<br />
sowohl die Bearbeitung<br />
und Verbescheidung<br />
neu <strong>ein</strong>gehender<br />
EIF-Förderanträge,<br />
was bislang das SG F4 an der FüAk als zentrale<br />
Bewilligungsstelle erledigt hat, als auch die<br />
Bearbeitung von Auszahlungsanträgen, <strong>ein</strong>schließlich<br />
der Inaugensch<strong>ein</strong>nahme, wofür bisher<br />
alle ÄELF in eigener Regie zuständig waren,<br />
an die EIF-Fachzentren über. Auch Aufgaben<br />
vom SG F2 der FüAk in Ansbach (v. a. die Endfestsetzung)<br />
werden zukünftig dort erledigt.<br />
An der FüAk verbleiben die Fachaufsicht sowie<br />
die Koordinierung und fachliche Begleitung der<br />
Arbeit an den EIF Fachzentren sowie Aufgaben<br />
in den Bereichen LEADER, ESF und weiterer<br />
Fördermaßnahmen (INTEREG IVA, Notstandsbeihilfe).<br />
Dabei wird das Personalsoll der Sachgebiete<br />
F2 und F4 um mehr als zwei Drittel<br />
vermindert.<br />
Inhalte des Projektes<br />
Um die Arbeitsfähigkeit der künftigen EIF-Fachzentren<br />
zu gewährleisten, kristallisierten sich<br />
folgende Aufgabenschwerpunkte heraus:<br />
die Schulung und Einarbeitung der neuen<br />
Kolleginnen und Kollegen,<br />
die Anpassung <strong>ein</strong>schlägiger Verfahrensabläufe<br />
der FüAk an die neue Organisationsstruktur,<br />
die Schaffung der notwendigen technischen<br />
Infrastruktur: z. B. <strong>ein</strong>e leistungs-<br />
Beim Auftaktseminar in Rotthalmünster: Die Kolleginnen und Kollegen der neuen Fachzentren<br />
für Einzelbetriebliche Investitionsförderung gem<strong>ein</strong>sam mit Vertetern der FüAk und dem Leiter<br />
des Referats Investive Förderung im StMELF Uwe Lingen (zweiter von links)<br />
fähige Registratur oder <strong>ein</strong>e Datenbank zur<br />
Antragsverwaltung sowie<br />
die Überführung des Aktenbestandes der<br />
FüAk und der ÄELF an die Fachzentren.<br />
In der Projektgruppe arbeiten neben Mitarbeitern<br />
der FüAk der Leiter des Referats Investive<br />
Fördermaßnahmen im StMELF, die Behördenleiter<br />
der betroffenen Ämter und die zukünftigen<br />
Leiter der Fachzentren zusammen.<br />
Zeitlicher Rahmen<br />
Bereits Ende März 2011 wurden die Behördenleiter<br />
der ÄELF mit Fachzentren zu <strong>ein</strong>er Auftaktveranstaltung<br />
<strong>ein</strong>geladen. Dabei erläuterten<br />
wir ihnen die geplante Vorgehensweise der<br />
FüAk. Erste vorbereitende Arbeiten wurden<br />
ver<strong>ein</strong>bart und in Angriff genommen.<br />
Im August konnte bereits <strong>ein</strong> Treffen unter Beteiligung<br />
der designierten Leiter der Fachzentren<br />
durchgeführt werden. An diesem Termin wurden<br />
die notwendigen Schulungen der Mitarbeiter sowie<br />
die weitere Vorgehensweise zur Einarbeitung<br />
ver<strong>ein</strong>bart. Die konkreten Termine und Inhalte der<br />
Schulungen legten wir bei <strong>ein</strong>em weiteren Treffen<br />
mit den FZ-Leitern und deren Vertretern im September<br />
fest (siehe Zeitstrahl). Darüber hinaus<br />
sollen die FZ während der Startphase vom SG F4<br />
intensiv fachlich begleitet werden. Der Abschluss<br />
des Projekts ist für Ende März 2012 vorgesehen.<br />
Kontakt:<br />
Peter Grätzl<br />
0871 9522-347<br />
peter.graetzl@fueak.bayern.de<br />
10. bis 12. Oktober<br />
Auftaktseminar in<br />
Rotthalmünster:<br />
„Förderrichtlinie,<br />
Bewilligungsverfahren<br />
und Mittelfreigabe“<br />
Anfang November<br />
Schulung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der<br />
Amtsverwaltungen der<br />
ÄELF in notwendigen Verfahrensabläufen<br />
(Registratur etc.)<br />
ab 24. Okt. bis 16. Dez.<br />
Einarbeitung aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
der <strong>ein</strong>zelnen<br />
Fachzentren jeweils <strong>ein</strong><br />
bzw. zwei Wochen an der<br />
FüAk<br />
vorauss. Anfang Januar<br />
Die an der FüAk entwickelte<br />
Datenbank zur Antragsverwaltung<br />
sowie <strong>ein</strong> Portal mit<br />
Arbeitshilfen stehen den<br />
Fachzentren zur Wiedereröffnung<br />
der Antragsstellung<br />
zur Verfügung<br />
Ende Jan./Anfang Febr.<br />
Fachseminare<br />
„Endfestsetzung und Rückforderungsmanagement“<br />
OKTOBER 2011 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
7<br />
Februar 2012 Januar 2012 Dezember 2011 November 2011 Oktober 2011
Kontakt:<br />
Johann Stöckl<br />
0861 7098-227<br />
johann.stoeckl@fueak.bayern.de<br />
Um dem Landwirt das Prüfergebnis zu erklären, ist ausreichend Zeit erforderlich.<br />
Ein fachlich sicheres Auftreten und klare Aussagen des Prüfers vor Ort führen nach<br />
unserer Erfahrung zur besseren Akzeptanz des Ergebnisses: (von links) Bernhard<br />
Lautenschlager (Leiter der Abteilung P an der FüAk), Helmut Dreher, Martin Neumeyer<br />
und Hubert Langschartner (Prüfer im Prüfteam 1)<br />
Hubert Langschartner erklärte den Einsatz von VOK-<br />
Access: Die Bearbeitung des elektronischen Prüfberichts<br />
erfolgt immer im Beis<strong>ein</strong> des geprüften Landwirts.<br />
Martin Neumeyer nutzte auch die Gelegenheit, um mit<br />
dem Landwirt ins Gespräch zu kommen. Dabei schilderte<br />
der Landwirt die Probleme s<strong>ein</strong>es Berufsstandes<br />
in dieser extensiven Region.<br />
Amtschef des Ministeriums<br />
nimmt an Vor-Ort-Kontrolle teil<br />
Der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Forsten, MD Martin Neumeyer, informierte sich am 7. Oktober 2011 beim Prüfteam 1 in<br />
Weilheim i. OB über die Arbeit des Prüfdienstes bei den Vor-Ort-Kontrollen. Er nahm sich<br />
die Zeit und begleitete <strong>ein</strong>en kompletten Prüfdurchlauf. Auf diese Weise gewann er Einblick<br />
in die Vorbereitung, den Ablauf und die Dokumentation <strong>ein</strong>er Prüfung.<br />
Im Rahmen <strong>ein</strong>er<br />
kurzen Einführung<br />
am Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft<br />
und Forsten Weilheim<br />
erläuterten unsere<br />
Mitarbeiter die<br />
Vorgehensweise bei<br />
der Interpretation der<br />
Luftbilder mit Lafis,<br />
der Datenerfassung<br />
zur Flächenfeststellung<br />
in Lafis-VOK<br />
sowie der Verwaltung<br />
der Betriebe in<br />
VOK-Web. Zur Prüfung<br />
stand dann der<br />
landwirtschaftliche<br />
Betrieb von Helmut<br />
Dreher in Böbing an,<br />
ca. 20 km südwestlich<br />
von Weilheim auf <strong>ein</strong>er Meereshöhe<br />
von ca. 800 m. Herr Dreher bewirtschaftet<br />
dort mit s<strong>ein</strong>er Familie <strong>ein</strong>en Milchviehbetrieb.<br />
Aufgrund der extensiven Lage bietet<br />
sich für ihn die Teilnahme an verschiedenen<br />
Agrarumweltmaßnahmen an. Neben<br />
den betriebszweigbezogenen Maßnahmen<br />
zur Grünlandextensivierung durch<br />
Mineraldüngerverzicht und der Weideprämie<br />
im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms<br />
sind mehrere Einzelflächen in<br />
verschiedene Vertragsnaturschutzmaßnahmen<br />
mit unterschiedlichen Schnittzeitpunkten<br />
<strong>ein</strong>gebunden. Die Flächen sind<br />
in <strong>ein</strong>em Umkreis von ca. 10 km auf<br />
27 Feldstücke verteilt.<br />
Wir kontrollierten die Größen der Flächen<br />
bei diesem Betrieb im Rahmen der Fernerkundung.<br />
Flächengrößen, die nicht am<br />
Bildschirm überprüft werden konnten, haben<br />
wir vor Ort mit dem Landwirt besichtigt<br />
und gemessen. Aufgrund der Agrarumweltmaßnahmen<br />
mussten wir bei<br />
diesem Betrieb auch alle Feldstücke auf<br />
die Einhaltung der Auflagen überprüfen.<br />
Die Weideprämie und die Kuh- und Grünlandprämie<br />
erforderten <strong>ein</strong>e umfangreiche<br />
Prüfung des Viehbestandes. Dieser<br />
Betrieb war nur für <strong>ein</strong>e Kontrolle der Flä-<br />
chengröße und Förderauflagen im Rahmen von<br />
InVeKoS ausgewählt, die Prüfung konnte daher<br />
an <strong>ein</strong>em Tag erledigt werden.<br />
Herr Neumeyer zeigte sich be<strong>ein</strong>druckt von der<br />
Vielfalt der <strong>ein</strong>gesetzten EDV-Anwendungen.<br />
Neben Lafis, dem bayerischen GIS-Programm<br />
zur Flächenverwaltung, wird VOK-Access zur<br />
elektronischen Erfassung des Prüfberichts vor<br />
Ort <strong>ein</strong>gesetzt. Zur Messung lädt der Prüfer die<br />
GIS-Daten aus Lafis auf <strong>ein</strong> GPS-Gerät und<br />
Flächen, deren Größe auf dem Bildschirm nicht <strong>ein</strong>deutig<br />
festgestellt werden kann, werden vor Ort mit dem<br />
GPS-Gerät nachgemessen. Herr Neumeyer informierte sich<br />
über die Genauigkeit des <strong>ein</strong>gesetzten GPS-Gerätes.<br />
spielt sie nach der Messung wieder zurück. Zum<br />
Auffinden der Flurstücke arbeiten wir seit 2011<br />
mit <strong>ein</strong>er GPS-unterstützten Navigationshilfe,<br />
der sogenannten GPS-Maus.<br />
Die Komplexität unserer Arbeit zeigte sich besonders<br />
auch bei der Messung verschiedener<br />
Feldstücke: Ob bei der Bestimmung der Feldstückgrenzen,<br />
wenn bei extensiven Weiden der<br />
Übergang von LF zur Nicht-LF fließend ist, der<br />
Einstufung von Landschaftselementen oder der<br />
Plausibilisierung der sehr unterschiedlichen Bewirtschaftungsauflagen,<br />
die Prüfer sind bei jeder<br />
Prüfung in vielfacher Weise persönlich und fachlich<br />
gefordert. Dies würdigte auch Herr Neumeyer:<br />
„Unsere Prüfer tragen durch ihr kompetentes<br />
und sehr sensibles Auftreten wesentlich zur Akzeptanz<br />
der Prüfergebnisse bei.“ Bei Problemen<br />
oder schwierigen Fragestellungen würden sie<br />
auch als fachkundige Berater zur Verfügung stehen.<br />
Helmut Dreher brachte dies auf den Punkt:<br />
„Nach dieser Kontrolle weiß ich, wo ich stehe und<br />
worauf ich beim nächsten Antrag achten muss!“<br />
8 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E OKTOBER 2011