Slowakei zu Gast beim Zentralen Prüfdienst - Staatliche ...
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AUSGABE 25 JULI 2010<br />
Inhalt<br />
Novell geht – Microsoft kommt<br />
Zwischenbilanz <strong>zu</strong>r Servermigration<br />
an den Ämtern 2<br />
„Man sieht danach einiges<br />
anders!“<br />
Ein Prüfteamleiter über seine<br />
Abordnung an das StMELF 3<br />
Förderabwicklung Leader<br />
FüAk führt Fachaufsichtsprüfungen<br />
durch 4<br />
Rückenwind für<br />
Beratungsprojekte<br />
Verstärkte Vor-Ort-Betreuung für<br />
die Ämter 6<br />
Partner auch in der Fortbildung<br />
Führungsakademie bildet<br />
Verbundpartner fort 7<br />
Zum ersten Mal Schnee<br />
gesehen<br />
Praktikant aus Kambodscha<br />
an der FüAk 8<br />
FüAktiv Online-Version:<br />
Internet: www.fueak.bayern.de<br />
Intranet: www.stmelf.bybn.de/fueak/fueaktiv<br />
IMPRESSUM<br />
Hrsg.: <strong>Staatliche</strong> Führungsakademie für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten<br />
Am Lurzenhof 3 c Postfach 14 35<br />
84036 Landshut 84001 Landshut<br />
Tel.: +49 871 9522-300 · Fax: +49 871 9522-399<br />
E-Mail: poststelle@fueak.bayern.de<br />
Internet: www.fueak.bayern.de<br />
Verantwortlich i.S.d.P.: Angelika Spitzer<br />
Druck: flyeralarm.de<br />
FüAktiv ist ein vierteljährliches Infoblatt der FüAk<br />
<strong>Slowakei</strong> <strong>zu</strong> <strong>Gast</strong> <strong>beim</strong> <strong>Zentralen</strong> <strong>Prüfdienst</strong><br />
Mit ihrem Beitritt <strong>zu</strong>r EU ist die <strong>Slowakei</strong> gehalten, die Fördermaßnahmen im Agrarsektor vorgabenkonform<br />
um<strong>zu</strong>setzen. Eine Delegetation der slowakischen Landwirtschaftsverwaltung<br />
informierte sich deshalb <strong>beim</strong> Prüfteam 3 in Passau. An drei Tagen demonstrierten wir den<br />
Gästen Aufgaben und Arbeitsweise des <strong>Zentralen</strong> <strong>Prüfdienst</strong>es in Theorie und Praxis.<br />
Im Mittelpunkt des ersten Tages standen die „äußeren“ Rahmenbedingungen: organisatorischer<br />
Aufbau, technische und personelle Ausstattung sowie eingesetzte EDV-technische<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng. Wir diskutierten mit unseren Gästen die Präsenz in der Fläche, die infrastrukturelle<br />
Anbindung an die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und die<br />
Zusammenarbeit der Leitung des <strong>Prüfdienst</strong>es mit dem Landwirtschaftsministerium, aber<br />
auch die Mitwirkung des <strong>Prüfdienst</strong>es bei der Ausarbeitung prüftechnischer Vorgaben.<br />
Die <strong>Slowakei</strong> wurde von der<br />
EU-Kommission angehalten in<br />
Teilbereichen Verbesserungen<br />
vor<strong>zu</strong>nehmen. Dabei sind die<br />
Umset<strong>zu</strong>ng der Vorgaben und<br />
die Regelungen für die nachgeordneten<br />
Behörden wichtig. In<br />
diesem Zusammenhang lobten<br />
die Nachbarn aus der <strong>Slowakei</strong><br />
unsere Lose-Blatt-Sammlung,<br />
das bayerische „Manual“ für<br />
die Vor-Ort-Kontrollen (VOK).<br />
Zur Vermeidung systemrelevanter<br />
Fehler ist eine derartige<br />
Ausarbeitung unerlässlich.<br />
Josef Schmid vom Prüfteam 3 demonstrierte die in Bayern für die VOK eingesetzten EDV-<br />
Anwendungen: das VOK-WEB als zentrale Anwendung für die Verwaltung und statistische<br />
Auswertungen der VOK-Betriebe, das vom <strong>Prüfdienst</strong> entwickelte Programm VOK-Access für<br />
die Bereitstellung der elektronischen Prüfbögen, den Datenfluss in LaFIS im Zusammenspiel<br />
mit dem GPS-Gerät und die automatisierte Übernahme der Daten aus LaFIS-VOK in das<br />
zentrale Abrechnungsprogramm in Balis. Einblicke in das Erfassungsprogramm HI-Tier für<br />
Cross Compliance (CC)-relevante Anwendungen rundeten dies ab.<br />
Natürlich wollten die Kollegen aus der <strong>Slowakei</strong> auch die integrierte Kontrolle von InVeKoS<br />
und CC direkt vor Ort erleben. Auf zwei Betrieben im Raum Rotthalmünster sowie in der<br />
Gemeinde Perlesreut zeigten wir neben der Flächenkontrolle und der Bewertung und<br />
Ansprache CC-relevanter Landschaftselemente auch die Einhaltung und die Kontrolle des<br />
Fachrechtes. Mittels Beamer, Laptop und auf weißer Garagenwand stellten wir die VOK-<br />
Flächenfeststellungen aus dem GPS-Gerät dar und arbeiteten exemplarisch einen CC-<br />
Prüfbogen ab. Von dem Zusammenspiel der EDV-Anwendungen zeigten sich die Gäste sehr<br />
beeindruckt.<br />
Ein Fachrechtsverstoß im Bereich der Nitratrichtlinie gab dann am letzten Tag einen Einblick<br />
in konkrete Prüfsituationen. Auf einem Betrieb gab es Beanstandungen im Bereich der<br />
Mistlagerung. Die Delegation zeigte sich angenehm überrascht sowohl von der Offenheit,<br />
mit der über den Verstoß gesprochen wurde, als auch von der Einsicht des Landwirts den<br />
Missstand <strong>zu</strong> beheben. Der <strong>Prüfdienst</strong> hatte den Betrieb bereits Wochen <strong>zu</strong>vor regulär<br />
kontrolliert. Die Bereitschaft des Landwirts, seinen Hof trotzdem für diese Besichtigung<br />
bereit<strong>zu</strong>stellen, machte deutlich, dass der <strong>Prüfdienst</strong><br />
auch in heiklen Prüfsituationen gut aufgestellt ist: Auf die<br />
Gegebenheiten vor Ort haben die Prüfer keinen Einfluss,<br />
wohl aber darauf, wie man „... es rüberbringt“.<br />
Slowakische Gäste bei der EU-Study-Visit vom 16. bis 18. Juni 2010:<br />
Bernhard Lautenschlager (vorne 2. v. l.), Franz Erhard, Leiter<br />
Prüfteam 3 (vorne 3. v. l.)<br />
Kontakt:<br />
Bernhard Lautenschlager<br />
Abteilungsleiter P Zentraler <strong>Prüfdienst</strong><br />
0871 9522-510<br />
bernhard.lautenschlager@fueak.bayern.de
Kontakt:<br />
Karl Deubzer<br />
0871 9522-310<br />
karl.deubzer@fueak.bayern.de<br />
Arbeitsablauf der Migration<br />
Installation der Server, Auslieferung<br />
und Einbindung in das Netz<br />
durch die Kollegen des RZ-Süd,<br />
Betriebsstätte Landshut;<br />
Terminvereinbarung für die Umstellung,<br />
Vorarbeiten durch die<br />
IT-Beauftragten und FüAk;<br />
Einige Tage vor dem geplanten<br />
Umstellungstermin: Erster Kopiervorgang<br />
der Daten, Identifizierung<br />
und Behebung von Fehlern;<br />
Am Tag der Umstellung: Zweiter<br />
Kopiervorgang, Vergabe von<br />
Rechten, Deaktivierung des<br />
Novell-Login-Scripts, Aktivierung<br />
des Windows-Login-Scripts;<br />
Bei der nächsten Anmeldung:<br />
Benutzer erhalten die Netzwerklaufwerke<br />
auf dem neuen<br />
Server, Kopieren von Daten in<br />
die neue Struktur;<br />
Abschalten des alten Servers,<br />
Deinstallation des Novell Clients.<br />
Novell geht – Microsoft kommt<br />
Zwischenbilanz <strong>zu</strong>r Servermigration an den Ämtern<br />
Der Beschluss des Bayerischen Ministerrats, den Betrieb der Server aller staatlichen Behörden<br />
an den Rechenzentren <strong>zu</strong> konsolidieren, hatte auch für die Ämter für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten weitreichende Konsequenzen: Im Juli 2008 gingen die Betriebsverantwortung<br />
für die Server und die servernahen Dienste der ca. 160 Standorte der<br />
Landwirtschafts- und Forstverwaltung auf die neu gegründete Außenstelle des RZ-Süd in<br />
Landshut über. Nun wird auch die IT-Infrastruktur in den Behörden einheitlicher: Das sich<br />
seit Anfang der 90er Jahre im Einsatz befindende Serverbetriebssystem Novell Netware<br />
und der Novell-Verzeichnisdienst e-Directory werden in der gesamten Verwaltung durch<br />
das Microsoft Active-Directory ersetzt. Alle betroffenen Einrichtungen (StMELF, RZ-Süd,<br />
Landesanstalten, FüAk) planten seit 2008 gemeinsam die Phasen der Umstellung.<br />
Phase 1: Aufbau der Infrastruktur<br />
RZ-Süd und StMELF beschlossen ein so genanntes<br />
„Domänenkonzept“ und legten fest, dass<br />
das gesamte Ressort in einer einzigen Verwaltungseinheit<br />
(Domäne) organisiert wird. Das Domänenkonzept<br />
definiert auch die Verantwortlichkeiten<br />
für die verschiedenen Organisationseinheiten<br />
und die Namenskonventionen. Die Gesamtverantwortung<br />
für die Domäne liegt bei der<br />
Gruppe „Zentrale Dienste“ <strong>beim</strong> RZ-Süd, die einzelnen<br />
Verwaltungseinheiten haben administrative<br />
Rechte in ihren Organisationseinheiten. Physikalisch<br />
liegen die Informationen auf eigenen<br />
Servern, den Domänencontrollern. Diese stehen<br />
an den größeren Standorten der Ämter (ab ca. 40<br />
Mitarbeitern). Für den Zeitraum des Parallelbetriebs<br />
von e-Directory und Active-Directory wird<br />
der Novell-Identity-Manager für die Synchronisation<br />
der beiden Welten genutzt. Dieser spiegelt<br />
die Informationen (z. B. Passwörter) von der Novell-<br />
in die Microsoft-Welt.<br />
Phase 2: Migration der E-Mail-Dienste<br />
Von April bis November 2009 wurde an den Ämtern<br />
das E-Mail-System von der dezentralen<br />
Novell-Netware-Lösung (Mercury/Pegasus) auf<br />
den zentralen Exchange-Server des RZ-Süd mit<br />
Outlook als Mail-Client umgestellt. Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />
hierfür war, dass die Benutzer und Computer<br />
in die Domäne aufgenommen waren. Dieser<br />
Schritt war für die IT-Beauftragten der Ämter und<br />
die EDV-Betreuung der FüAk mit einigem Aufwand<br />
verbunden, da sich dabei auch alle Benutzerkonten<br />
von lokalen Windows-Konten in Domänenkonten<br />
verwandelten. Zeitnah <strong>zu</strong>r Umstellung<br />
schulte die FüAk Multiplikatoren in Outlook/<br />
Exchange. Nach den Vorarbeiten war die eigentliche<br />
Umstellung kein größeres Problem. An zentraler<br />
Stelle wurden die E-Mails <strong>zu</strong> einem festgelegten<br />
Zeitpunkt auf das Exchange-System <strong>beim</strong><br />
RZ-Süd umgeleitet.<br />
Phase 3: Austausch der File-Server<br />
Bevor es an den Austausch der Server gehen<br />
konnte, waren aber noch Konzepte für die Vergabe<br />
der Rechte und die Übernahme der Daten für<br />
die Installation von neuen PCs vor Ort <strong>zu</strong> erstellen.<br />
Wir wollten auch die Chance nutzen, die Ablage<br />
der Dateien neu <strong>zu</strong> organisieren und gleichzeitig<br />
den Grundsätzen des Datenschutzes stärker<br />
Rechnung <strong>zu</strong> tragen. Eine Arbeitsgruppe aus<br />
FüAk und mehreren Ämtern hatte eine Ablagestruktur<br />
entsprechend der Organisation der ÄELF<br />
vorgeschlagen. Diese Struktur verfeinerten wir im<br />
Laufe der Umstellungen.<br />
Die Zeit drängte, da die ältesten Server bereits<br />
neun Jahre alt waren und nach mehreren Aufrüstungsstufen<br />
ihre Kapazitätsgrenzen erreicht hatten.<br />
Im August 2009 nahmen wir an den Pilotstandorten<br />
AELF Landshut, Technologie- und<br />
Förderzentrum Straubing und Landesanstalt für<br />
Wein- und Gartenbau die ersten Windows-Server<br />
erfolgreich in Betrieb, im Herbst folgten zehn weitere<br />
Standorte. Nach einer Zwangspause wegen<br />
Lieferschwierigkeiten der Hardware ging die Umstellung<br />
erst Anfang 2010 zügig weiter. Ende Juni<br />
2010 ist die Hälfte der Standorte mit neuen<br />
Servern ausgestattet. Wir planen den Austausch<br />
Ende 2010 ab<strong>zu</strong>schließen.<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Mit der Migration der IT-Infrastruktur von der Novell-<br />
hin <strong>zu</strong>r Microsoft-Welt und dem Austausch<br />
der Server werden wir demnächst das erste große<br />
Projekt zwischen dem RZ-Süd und der FüAk erfolgreich<br />
abschließen. Auch wenn durch die große<br />
Zahl der beteiligten Einrichtungen und Organisationseinheiten<br />
die Prozesse und Entscheidungen<br />
nicht immer einfach waren, konnten fast alle Probleme<br />
durch die Fachkompetenz und den guten<br />
Willen der beteiligten Personen gelöst werden.<br />
Mittelfristig strebt das RZ-Süd die Konsolidierung<br />
und Zentralisierung der Server im Rechenzentrum<br />
an. Hier<strong>zu</strong> wurden bereits einige Projekte<br />
durchgeführt (Terminal-Server, WAN-Beschleunigung).<br />
Die Zentralisierung der Server war <strong>zu</strong>m<br />
jetzigen Zeitpunkt vor allem wegen der <strong>zu</strong> geringen<br />
Bandbreiten der Behördennetzanschlüsse<br />
noch nicht möglich. Hierüber wird spätestens<br />
dann neu entschieden, wenn der Austausch der<br />
heute neuen Server ansteht.<br />
2 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
JULI 2010
„Man sieht danach einiges anders!“<br />
Ein Prüfteamleiter über seine Abordnung an das StMELF<br />
„Abordnung an das StMELF!“ Wie vom Blitz getroffen sackte ich auf meinem Bürostuhl <strong>zu</strong>sammen,<br />
als ich eine Mail mit diesem Betreff erblickte. Ein Doppelklick brachte mir Gewissheit:<br />
Mein Vorgesetzter erkundigte sich bei mir, wie es denn um meine Bereitschaft <strong>zu</strong> einer<br />
sechsmonatigen Abordnung von Anfang November 2009 bis Ende April 2010 in das Referat<br />
A 6 „Einzelbetriebliche Förderung – Direktzahlungen“ am Bayerischen Staatsministerium für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) stünde. Nicht, dass ich es bereits herbeigesehnt<br />
hätte, aber mir war klar: Wer in der Bayerischen Landwirtschaftsverwaltung etwas<br />
mit Förderung <strong>zu</strong> tun und noch Ambitionen hat, an dem geht dieser Kelch nicht vorüber.<br />
Kollegen, die vor mir bereits diesen Schritt getan<br />
hatten, berichteten mir von wertvollen Erfahrungen,<br />
die sie in dieser Zeit im Referat A 6 gesammelt<br />
hätten. Bevor ich aber diese Entscheidung<br />
traf, musste erst der Familienrat tagen. Immerhin<br />
liegen zwischen meiner Haustür im Landkreis<br />
Passau und dem StMELF in München 180 km<br />
oder 1:45 Stunden Pkw-Fahrzeit bzw. 2:15 Stunden<br />
mit der Bahn. Ein tägliches Pendeln kam für<br />
mich nicht in Frage. Ich musste mich also für ein<br />
halbes Jahr mit einer Wochenendehe abfinden.<br />
Auch über mein Einsatzgebiet am Ministerium<br />
informierte ich mich vorab. Ende Oktober besuchte<br />
ich meine unmittelbare Vorgängerin in<br />
München. Die Einblicke in meine <strong>zu</strong>künftigen<br />
Aufgaben waren sehr hilfreich. Schließlich sagte<br />
ich dem Referatsleiter Wolfgang Gradl mein<br />
Kommen <strong>zu</strong>.<br />
An meinem neuen Arbeitsplatz war mir der Aufgabenbereich<br />
„Petitionen und Anfragen“ <strong>zu</strong>geteilt:<br />
Bürger oder Mandatsträger, die sich mit<br />
Problemen aus den Bereichen Betriebsprämie,<br />
Agrarumweltmaßnahmen oder Ausgleichs<strong>zu</strong>lage<br />
an das StMELF oder Herrn Staatsminister<br />
Brunner direkt wenden, haben ein Anrecht auf<br />
eine fundierte Antwort. Dafür hatte ich Sorge <strong>zu</strong><br />
tragen.<br />
Die unterschiedlichen Wege, Probleme in Politik<br />
und Verwaltung kund <strong>zu</strong> tun, liefen oft bei mir<br />
<strong>zu</strong>sammen: Nachdem der Landwirt vom StMELF<br />
nach eingehender Prüfung seines Falles eine für<br />
ihn negative Antwort erhalten hatte, schilderte er<br />
sein Problem seinem örtlichen Abgeordneten.<br />
Dieser wandte sich daraufhin ebenfalls an den<br />
Herrn Staatsminister mit der Bitte um Abhilfe.<br />
Wenn auch diese Eingabe negativ beschieden<br />
war, kam oft nach Wochen noch Post von der<br />
Präsidentin des Bayerischen Landtags. Der<br />
Landwirt hatte sich mit seinem Problem in einer<br />
Petition an den Bayerischen Landtag gewandt.<br />
Der Fall lag <strong>zu</strong>m dritten Mal auf meinem Tisch!<br />
Das Erosionsgefährdungskataster und die einzelbetriebliche<br />
Obergrenze für die agrarökologische<br />
Acker- und Grünlandnut<strong>zu</strong>ng im Bayerischen<br />
Kulturlandschaftsprogramm waren im<br />
vergangenen Winter die Hauptgründe für Anfragen<br />
an das StMELF. Auch die Problematik der<br />
Auflagenüberschneidung zwischen dem Bayerischen<br />
Kulturlandschaftsprogramm und Naturschutzgebietsverordnungen<br />
war ein bedeutendes<br />
Thema. Besonders ernüchternd waren die<br />
Fälle, in denen sich Antragsteller aufgrund zwischenmenschlicher<br />
Probleme (manchmal sogar<br />
innerhalb der Familie) auch das fördertechnische<br />
Leben schwer machten, weil sie sich bei der<br />
Übertragung von Zahlungsansprüchen nicht einigen<br />
wollten. Hier hatte auch das StMELF keine<br />
Lösung parat.<br />
Viel Zeit nahm die Vorbereitung des „Bilateralen<br />
Gesprächs“ mit der EU-Kommission in Anspruch.<br />
Aufgrund von Kommissionsprüfungen der Vorjahre<br />
mussten Vertreter des Referats A 6 in Brüssel<br />
<strong>zu</strong> Fragen der Kommission Rede und Antwort<br />
stehen, um drohende Anlastungen ab<strong>zu</strong>wehren.<br />
Hier<strong>zu</strong> hatte ich umfangreiche Auswertungen <strong>zu</strong><br />
erstellen, die sich auf die<br />
Vor-Ort-Kontrollen der<br />
Jahre 2007 und 2008 bezogen.<br />
Meine Erfahrungen<br />
aus dem <strong>Prüfdienst</strong><br />
waren dabei hilfreich.<br />
Die Vorbereitung der<br />
Mehrfachantragstellung<br />
forderte das gesamte Referat<br />
A 6. Ich war redaktionell<br />
für das Merkblatt<br />
<strong>zu</strong>m Mehrfachantrag und<br />
das Anschreiben des<br />
Herrn Staatsministers an<br />
die Antragsteller verantwortlich.<br />
Auch wenn hier<br />
meine Erfahrungen als<br />
Prüfteamleiter weniger<br />
gefordert waren, hatte ich<br />
trotzdem mit Hochdruck<br />
<strong>zu</strong> arbeiten. Die Unterlagen<br />
mussten Ende Januar<br />
in die Druckerei, damit<br />
der Versand termingerecht<br />
ab Mitte Februar<br />
erfolgen konnte.<br />
Im Nachhinein ...<br />
Kontakt:<br />
Franz Erhard<br />
0851 75690-13<br />
franz.erhard@fueak.bayern.de<br />
Das Bayerische Staatsministerium für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />
in der Ludwigstraße in München<br />
... empfinde ich meine Abordnung an das StMELF gewissermaßen<br />
als eine Art Symbiose <strong>zu</strong>m beiderseitigen Nutzen.<br />
Sie schärfte den Blick für Probleme über den eigenen<br />
Wirkungskreis hinaus und machte mir die Spannbreite der<br />
Probleme der Landwirtschaft und der Sachzwänge in der<br />
Landwirtschaftsverwaltung deut lich. Im Gegen<strong>zu</strong>g konnte<br />
ich Erfahrungen des <strong>Zentralen</strong> <strong>Prüfdienst</strong>es aus der praktischen<br />
Umset<strong>zu</strong>ng der Vorgaben einbringen. Diese Sicht<br />
eines Praktikers ist sehr hilfreich, wenn es darum geht Vorgaben<br />
weiter<strong>zu</strong>entwickeln oder <strong>zu</strong> Berichten der Innenrevision/Unabhängigen<br />
Stelle (IUS), der Bescheinigenden<br />
Stelle (BS) oder der EU-Kommission Stellung <strong>zu</strong> nehmen.<br />
Das Arbeitspensum und der Termindruck in Referat A 6<br />
sind gewaltig, immerhin ist das Referat für flächenbezogene<br />
Zahlungen in Höhe von knapp 1,4 Mrd. Euro pro Jahr<br />
<strong>zu</strong>ständig. Trotzdem habe ich die Kolleginnen und Kollegen<br />
im Referat als tolles, kollegiales Team kennen und<br />
schätzen gelernt. Ich werde nie wieder über „die da droben“<br />
in München schimpfen, wenn bestimmte Unterlagen<br />
nicht ganz zeitnah herausgegeben werden! Meine Vorgänger<br />
hatten Recht: Man sieht danach vieles anders als Außenstehende,<br />
denen diese Einblicke fehlen. Ich möchte<br />
diese Erfahrungen nicht missen.<br />
JULI 2010 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
3
Kontakt:<br />
Karl-Heinz Kubitza<br />
0871 9522-448<br />
karl-heinz.kubitza@fueak.bayern.de<br />
Projekte bzw. Maßnahmen, die<br />
in Leader durchgeführt werden,<br />
müssen folgenden Leader-Kriterien<br />
entsprechen:<br />
im Gebiet einer ausgewählten<br />
LAG gelegen (falls in begründeten<br />
Ausnahmefällen ganz oder<br />
teilweise außerhalb gelegen,<br />
müssen sie dem LAG-Gebiet<br />
dienen, z. B. bei Land-Stadt-<br />
Partnerschaft oder als Bestandteile<br />
vernetzter Konzepte),<br />
besondere Bedeutung und<br />
nachvollziehbarer Nutzen für<br />
das LAG-Gebiet,<br />
Bevölkerung über die LAG eingebunden<br />
(Bottom up),<br />
positiver bzw. <strong>zu</strong>mindest neutraler<br />
Beitrag <strong>zu</strong>r Nachhaltigkeit<br />
(Ökologie, Ökonomie, Kultur/<br />
Soziales),<br />
klare Zuordnung <strong>zu</strong> einem Handlungsfeld<br />
des Regionalen Entwicklungskonzepts<br />
(REK),<br />
Beitrag <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng der integrierten<br />
Regionalen Entwicklungsstrategie<br />
der LAG,<br />
positiver Beschluss des entscheidungsbefugtenLAG-Gremiums.<br />
Förderabwicklung Leader<br />
FüAk führt Fachaufsichtsprüfungen durch<br />
Das EU-Förderprogramm Leader ist Bestandteil des „Bayerischen Zukunftsprogramms<br />
Agrarwirtschaft und Ländlicher Raum“. In der aktuellen Förderperiode 2007 – 2013 steht<br />
es unter dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“. Kernelement dabei ist die Einbindung<br />
der Bevölkerung über die 58 Lokalen Aktionsgruppen (LAG). Gefördert werden vor allem<br />
innovative, nachhaltige Projekte, die <strong>zu</strong> einer Stärkung des ländlichen Raums beitragen.<br />
Seit 2008 liegt die Fachaufsicht für Leader <strong>beim</strong> Sachgebiet F 5 der FüAk. Wie diese „fachaufsichtliche<br />
Tätigkeit“ aussieht, beschreibt folgender Beitrag.<br />
Akteure in der Leader-Förderung<br />
Die genaue Beschreibung der Zuständigkeiten<br />
aller am Verfahren beteiligten Stellen ist durch<br />
die „Verfahrensbeschreibung Leader“ geregelt,<br />
dem Verwaltungs- und Kontrollsystem <strong>zu</strong>r Abwicklung<br />
der Leaderförderung (Übersicht unten).<br />
Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen die LAG,<br />
die eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung<br />
von Projekten innehaben. Den Hauptpart bei der<br />
verwaltungstechnischen Abwicklung förderfähiger<br />
Projekte hat das jeweils <strong>zu</strong>ständige Amt für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF)<br />
mit Strukturentwicklungsgruppe (SEG).<br />
Prüfungsablauf<br />
Die FüAk führt an den ÄELF mit SEG stichprobenartige<br />
Kontrollen durch, die in der Praxis folgendermaßen<br />
ablaufen:<br />
In der Vorbereitungsphase wählt die FüAk<br />
aus dem EDV-Programm VAIF (Verfahren <strong>zu</strong>r<br />
Abwicklung Investiver Förderprogramme) in<br />
der Regel zwei Projekte für die Prüfung aus.<br />
Die Projektauswahl erfolgt nach dem Zufallsprinzip<br />
aus der Grundgesamtheit der bereits<br />
abgeschlossenen Projekte beziehungsweise<br />
der Projekte, bei denen bereits Fördermittel<br />
abgerufen wurden.<br />
Struktur des Verwaltungs- und Kontrollsystems <strong>zu</strong>r Abwicklung der Leader Förderung in Bayern (VKS)*<br />
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Forsten mit Strukturentwicklungsgruppe<br />
(AELF mit SEG)<br />
Bewilligungsbehörde<br />
Registrierung des Antrages durch Amtsverwaltung<br />
Antragsbearbeitung und Eingabe in VAIF<br />
gegebenefalls Zustimmung <strong>zu</strong>m vorzeitigen Beginn der<br />
Maß nahme(n)<br />
Bewilligung<br />
Prüfung Auszahlungsantrag<br />
Freigabe der Auszahlung<br />
Endfestset<strong>zu</strong>ng<br />
Fachaufsicht<br />
Führungsakademie für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten<br />
Sachgebiet F 5 Zentraler <strong>Prüfdienst</strong><br />
Fachaufsicht Vor-Ort-Kontrollen nach Art. 27 (5 %)<br />
Ex-post-Kontrollen nach Art. 30 (1 %)<br />
* Bereich Landwirtschaftsverwaltung<br />
Antrag<br />
Zuwendungsbescheid<br />
Prüfung<br />
Abstimmung<br />
Antragsteller<br />
Abstimmung<br />
Lokale Aktionsgruppe<br />
(LAG)<br />
Beurteilung hinsichtlich Vereinbarkeit<br />
mit Regionalem<br />
Entwicklungskonzept (REK)<br />
Stellungnahme einschließlich<br />
Projektauswahlkriterien<br />
und<br />
Beschluss <strong>zu</strong>m Antrag<br />
Mit der betroffenen SEG erfolgt vorab eine<br />
Terminabstimmung, da es notwendig ist, dass<br />
sowohl Leader-Manager als auch die Sachgebietsleitung<br />
SG 3.3 bei dem Termin anwesend<br />
sind. Die Prüfung dauert in der Regel<br />
3 – 4 Stunden.<br />
Im Anschluss an die Fachaufsichtsprüfung<br />
werden die Feststellungen mit allen Beteiligten<br />
und gegebenenfalls dem Abteilungsleiter<br />
L 3 besprochen und in einem Ergebnisprotokoll<br />
festgehalten. Dieses Protokoll wird dem<br />
AELF <strong>zu</strong>geschickt, mit der Bitte es <strong>zu</strong>m Akt <strong>zu</strong><br />
nehmen.<br />
Prüfungsinhalte<br />
Die Prüfung vor Ort am AELF wird auf Grund lage<br />
der vorliegenden Förderakten durchgeführt und<br />
umfasst im Wesentlichen die durch das VKS vorgegebenen<br />
Schwerpunkte: Antragsbearbeitung,<br />
Bewilligung, Auszahlung und Endfestset<strong>zu</strong>ng.<br />
Im Detail schauen wir beispielsweise an, ob der<br />
Förderantrag ordnungsgemäß registriert wurde<br />
und bei Projekten mit über 300.000 € <strong>zu</strong>schussfähigen<br />
Kosten die Zustimmung des StMELF<br />
eingeholt wurde. Weiterhin wird geprüft, ob die<br />
SEG die Verwaltungskontrolle hinsichtlich der<br />
fachlichen, rechnerischen und finanziellen För-<br />
Beratung<br />
Abstimmung<br />
Leader-Manager/in<br />
Bekanntmachung der<br />
Fördermöglichkeiten,<br />
Information über<br />
Fördervorausset<strong>zu</strong>ngen<br />
Beratung Antragsteller,<br />
LAG<br />
Abklärung, welche Verwaltung<br />
<strong>zu</strong>ständig ist und<br />
entsprechende Einordnung<br />
der Maßnahme<br />
Koordinierung mit anderen<br />
beteiligten Stellen<br />
Stellungnahme <strong>zu</strong>m Antrag<br />
4 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
JULI 2010
Ämter mit SEG<br />
AELF Töging a. Inn<br />
(Oberbayern Ost)<br />
AELF Fürstenfeldbruck<br />
(Oberbayern West)<br />
AELF Landau a. d. Isar<br />
(Niederbayern)<br />
AELF Schwandorf<br />
(Oberpfalz)<br />
AELF Münchberg<br />
(Oberfranken)<br />
AELF Uffenheim<br />
(Mittelfranken)<br />
AELF Bad Neustadt a. d. S.<br />
(Unterfranken)<br />
AELF Kempten<br />
(Schwaben Süd)<br />
AELF Krumbach<br />
(Schwaben Nord)<br />
dervorausset<strong>zu</strong>ngen vorgabengemäß durchgeführt<br />
hat und die entsprechenden Kontroll- und<br />
Bearbeitungsvermerke vollständig sind. Eine besonders<br />
wichtige Rolle im Förderverfahren spielt<br />
die Stellungnahme des Leader-Managers. Sie ist<br />
die Grundlage für die Beurteilung des Förderfalls<br />
durch die SEG. Der Leader-Manager muss hier<br />
unter anderem konkrete Aussagen <strong>zu</strong>r Förderhöhe<br />
machen und <strong>zu</strong>r Frage, ob die Leader-<br />
Kriterien und der Zuwendungszweck gemäß<br />
Leader-Förderrichtlinie erfüllt sind. Wesentlich ist<br />
auch die Überprüfung, inwieweit eine Förderung<br />
aus anderen Töpfen möglich ist.<br />
Grundlegende Prüfungspunkte sind v. a. die<br />
Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips,<br />
zeitnahe und vollständige Datenerfassung in<br />
VAIF,<br />
Prüfung der Zuverlässigkeit der Antragsteller,<br />
Hinweise auf einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn,<br />
Inaugenscheinnahme vor Ort vor der Auszahlung.<br />
Bei allen Prüfungen sind wir gehalten, ein Augenmerk<br />
auf sensible Bereiche wie Bewilligungsmodalitäten,<br />
Einhaltung des Vergaberechts, Korrektheit<br />
der Auszahlungsanträge und Verwendungsnachweise<br />
sowie die korrekte Vergabe der EDV-<br />
Kompetenzen, <strong>zu</strong> legen.<br />
Fazit aus den bisherigen Prüfungen<br />
Die Ergebnisse der bisherigen Prüfungen sind<br />
recht erfreulich: Die Einhaltung des Vier-Augen-<br />
Prinzips (Funktionstrennung) war beispielsweise<br />
immer gegeben, nur in Einzelfällen kamen bei<br />
der Durchführung und Dokumentation der Verwaltungskontrollen<br />
leichte Mängel <strong>zu</strong> Tage. Im<br />
Rahmen dieser Fachaufsicht zeigten sich jedoch<br />
große inhaltliche und auch formale Unterschiede<br />
bei den Stellungnahmen der Leader-Manager.<br />
Hier erfolgte auf unsere Anregungen hin eine<br />
Standardisierung in Form einer Musterstellungnahme,<br />
die nun den Managern als Hilfestellung<br />
dient.<br />
LEADER-Regionen in Bayern<br />
Aischgrund<br />
Altbayerisches Donaumoos<br />
Altmühl – Jura<br />
Altmühl – Wörnitz<br />
Amberg – Sulzbacher Land<br />
Ammersee<br />
Auerbergland-Pfaffenwinkel (ALP)<br />
Bad Kissingen<br />
Bad Tölz – Wolfratshausen<br />
Begegnungsland Lech – Wertach<br />
Berchtesgadener Land<br />
Brückenland Bayern/Böhmen<br />
Cham<br />
Chiemgauer Alpen<br />
Chiemgauer Seenplatte<br />
Dachau AGIL<br />
Deggendorf<br />
Donau – Vils –Wolfach<br />
Donauvital<br />
ErLebniswelt Roth<br />
Freyung-Grafenau<br />
Gesundheitsregion<br />
Hersbrucker Land<br />
Haßberge<br />
InitiAktivkreis Tirschenreuth<br />
Kelheim<br />
Kneippland® Unterallgäu<br />
Kooperationsraum Vierstädtedreieck<br />
Kulmbacher Land<br />
Kulturerlebnis Fränkische Schweiz<br />
LAG Wein, Wald, Wasser<br />
Landkreis Hof<br />
Landkreis Kronach im Frankenwald<br />
Main4Eck Miltenberg<br />
Mangfalltal – Inntal<br />
Mittlere Isarregion<br />
Monheimer Alb – Altmühl Jura<br />
Mühldorfer Netz<br />
Netzwerkregion Oberpfälzer Seenland<br />
Ostallgäu<br />
Passau-Nord<br />
REGINA-Neumarkt<br />
Regen<br />
Regensburger Vorwald und Jura<br />
Region Bamberg<br />
Region Obermain<br />
Regionalentwicklung Augsburger<br />
Land West (REAL West)<br />
Regionalentwicklung Oberallgäu<br />
Regionalentwicklung Westallgäu –<br />
Bayerischer Bodensee<br />
Rhön-Grabfeld<br />
Rodachtal im Coburger Land<br />
Schweinfurter Land<br />
Sechsämterland Innovativ<br />
Straubing-Bogen<br />
Südlicher Steigerwald<br />
Wittelsbacher Land<br />
Wohlfühlregion Fichtelgebirge<br />
Xper Regio<br />
Z.I.E.L. – Kitzingen<br />
Stand: 03/2010<br />
JULI 2010 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
5<br />
1<br />
12<br />
32<br />
1<br />
34<br />
12<br />
45<br />
32<br />
65<br />
34<br />
64<br />
57<br />
86<br />
75<br />
98<br />
67<br />
10 98<br />
7<br />
10 11 98<br />
12 11 10 9<br />
12 13 10 11<br />
13 14 12 11<br />
14 15 12 13<br />
15 16 13 14<br />
17 16 15 14<br />
17 18 15 16<br />
18 19 17 16<br />
19 17 20 18<br />
20 21 19 18<br />
21 22 19 20<br />
22 23 21 20<br />
23 24 21 22<br />
24 25 23 22<br />
25 26 24 23<br />
26 27 24 25<br />
27 28 25 26<br />
28 29 27 26<br />
29 30 27 28<br />
30 31 29 28<br />
32 31 30 29<br />
32 33 30 31<br />
33 34 32 31<br />
34 32 35 33<br />
35 36 34 33<br />
36 37 34 35<br />
37 38 36 35<br />
38 39 36 37<br />
39 40 38 37<br />
40 41 39 38<br />
41 42 39 40<br />
42 43 40 41<br />
44 43 42 41<br />
44 45 42 43<br />
45 46 44 43<br />
47 46 45 44<br />
47 48 45 46<br />
48 49 47 46<br />
49 47 50 48<br />
50 51 49 48<br />
51 52 49 50<br />
52 53 51 50<br />
53 54 51 52<br />
54 55 53 52<br />
55 56 54 53<br />
56 57 54 55<br />
57 58 55 56<br />
58 57 56<br />
57 58<br />
58
Kontakt:<br />
Dr. Walter Pfadler<br />
0871 9522-329<br />
walter.pfadler@fueak.bayern.de<br />
Laura Segl<br />
0871 9522-382<br />
laura.segl@fueak.bayern.de<br />
Mit Dr. Walter Pfadler und Laura Segl stehen den Koordinatoren<br />
der Milchvieh-Kombi-Beratungspakete zwei<br />
feste Ansprechpartner <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Rückenwind für Beratungsprojekte<br />
Verstärkte Vor-Ort-Betreuung für die Ämter<br />
Seit Herbst 2009 hat das Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Forsten (StMELF) mehrere Beratungsinitiativen auf den Weg gebracht, die das Ziel verfolgen,<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Betriebe <strong>zu</strong> stärken. Im Einzelnen sind dies<br />
die sogenannten „Kombi-Beratungspakete“ sowie verschiedene Milchvieh-Beratungsprojekte.<br />
Diese Projekte zeigen anschaulich, wie Verbundberatung vor Ort funktionieren kann:<br />
Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) leisten vorwiegend die Projektleitung<br />
und Koordination. Die Beratungsarbeit selbst wird bei den Kombi-Beratungspaketen<br />
hauptsächlich von den Verbundpartnern, bei den Milchvieh-Beratungsprojekten<br />
auch von zeitlich befristet eingestellten Projektmitarbeitern übernommen. Dieser Rollenwechsel<br />
vom Berater <strong>zu</strong>m Beratungsmanager stellt die Kolleginnen und Kollegen der Ämter<br />
vor neue Herausforderungen. Genau hier setzt die Unterstüt<strong>zu</strong>ng der FüAk an.<br />
Eine erste Besuchsrunde von Dr. Walter<br />
Pfadler bei den sieben Managern<br />
der Beratungsteams der Milchvieh-<br />
Kombipakete machte eines deutlich:<br />
Gerade in der Einführungs- und Startphase<br />
ist der Beratungsmanager besonders<br />
gefordert. Seine Aufgabe ist<br />
es,<br />
alle Verbundpartner an einen Tisch<br />
<strong>zu</strong> bringen,<br />
dafür <strong>zu</strong> sorgen, dass eine Vertrauensbasis<br />
zwischen allen Beratungspartnern<br />
und den Landwirten<br />
entsteht,<br />
<strong>zu</strong>sammen mit allen Beteiligten<br />
die gemeinsamen Ziele heraus<strong>zu</strong>arbeiten,<br />
einen Konsens über die weitere<br />
Vorgehensweise herbei<strong>zu</strong>führen.<br />
Auch viele praktische Fragen müssen die Beratungspartner<br />
in der Anfangsphase klären:<br />
Wer macht die Kundenakquise?<br />
Wie können wir die Landwirte vom Nutzen des<br />
neuen Beratungsangebotes überzeugen?<br />
Wie koordinieren wir die verschiedenen Beratungen<br />
auf den Betrieben?<br />
Wie organisieren wir einen effizienten Informationsaustausch<br />
aller beteiligten Beratungspartner?<br />
Wünsche der Beratungsmanager an eine zentrale Betreuung<br />
Regelmäßige Besprechungen <strong>zu</strong>m Erfahrungsaustausch<br />
Zentrale Managementvorschläge mit Hinweisen<br />
Hotline<br />
Zentrale Schulungen<br />
Zentrale Hilfestellung bei Auswertungen<br />
Besuche <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng vor Ort durch übergeordnete Stelle<br />
Evaluierung der Kombi-Pakete und Aufbereitung der Best Practice Realisierung<br />
Workshop der Koordinatoren mit Neuanfängern (Coaching)<br />
(Auswertung der Interviews)<br />
Ein Großteil dieser Fragestellungen tritt regional<br />
unabhängig bei jedem Neustart eines Kombiberatungspaketes<br />
auf. Neueinsteiger können<br />
stark von den vorhandenen Erfahrungen der<br />
Pilot ämter profitieren, wenn diese zentral gebündelt<br />
und individuell weitergegeben werden.<br />
Sei es indem gute Lösungen übernommen werden<br />
oder dass Fehler vermieden werden: Eine<br />
gezielte Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Neueinsteiger und<br />
„Vorreiter“ durch die FüAk birgt erhebliche Zeitersparnis<br />
und hilft so manche Frustration <strong>zu</strong> vermeiden.<br />
Die Auswertung der Interviews mit den Koordinatoren<br />
der bestehenden Projekte machte den<br />
Wunsch nach einer derartigen Betreuung, besonders<br />
in der Anfangsphase, sehr deutlich (Ergebnisse<br />
siehe Kasten).<br />
Dr. Walter Pfadler und seine neue Mitarbeiterin<br />
Laura Segl werden in den nächsten Monaten<br />
den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auf die Betreuung<br />
der Neueinsteiger (Kombipakte Schweinehaltung<br />
und Marktfruchtbau, auch Neueinsteiger<br />
Milchviehhaltung) legen.<br />
Ihr Betreuungsangebot umfasst<br />
Einzelgespräche mit den staatlichen Koordinatoren,<br />
Beteiligung an Veranstaltungen der Ämter<br />
sowie<br />
Organisation von Besprechungen <strong>zu</strong>m Erfahrungsaustausch.<br />
Ziel ist, dass alle Neueinsteiger von den Erfahrungen,<br />
die in den sieben laufenden Milchvieh-<br />
Kombipaketen gemacht wurden, profitieren können.<br />
Diese individuelle Unterstüt<strong>zu</strong>ng stehen auch<br />
den Betreuerinnen und Betreuern der Beratungsprojekte<br />
<strong>zu</strong>r Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
bayerischer Milchviehbetriebe <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Sie können sich ebenso an Dr. Walter<br />
Pfadler und Laura Segl wenden, wie auch die<br />
Koordinatoren der geplanten Kombi-Beratungspakete<br />
Schweinehaltung und Marktfruchtbau.<br />
6 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
JULI 2010
Partner auch in der Fortbildung<br />
Führungsakademie bildet Verbundpartner fort<br />
Im Vertrag über die Verbundberatung vom 20. Dezember 2007 verpflichtete sich das Bayerische<br />
Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den Beraterinnen und<br />
Beratern der Verbundpartner Fortbildungen durch die FüAk an<strong>zu</strong>bieten. Für diese Schulungen<br />
sind Gebühren entsprechend der Kostensätze der FüAk <strong>zu</strong> erheben. Mittlerweile bietet<br />
die FüAk eine große Vielfalt an Seminaren für die derzeit anerkannten Verbundberatungspartner<br />
an. Sie erstreckt sich von Angeboten <strong>zu</strong>r Gesprächsführung über Veranstaltungen<br />
<strong>zu</strong>r Tier- oder Pflanzenproduktion bis hin <strong>zu</strong> Seminaren <strong>zu</strong>r Betriebszweigauswertung. Bei<br />
einem Großteil der Fortbildungen nehmen sowohl staatliche Berater als auch Verbundberatungspartner<br />
gemeinsam teil. Damit versorgen wir die Teilnehmer nicht nur mit aktuellem<br />
und praktischem Wissen, sondern bieten auch Raum, die Schwerpunkte und die Zusammenarbeit<br />
zwischen staatlicher und nichtstaatlicher Beratung aufeinander ab<strong>zu</strong>stimmen.<br />
Fachliche Fortbildungen<br />
Die Inhalte der fachlichen Fortbildungsmaßnahmen<br />
orientieren sich an den Wünschen und Bedürfnissen<br />
der Berater. Das jeweilige Seminarprogramm<br />
(siehe Übersicht) wird in Zusammenarbeit<br />
mit dem Verbundpartner, der Koordinierungsgruppe<br />
und den <strong>zu</strong>ständigen Dozenten der<br />
FüAK erstellt.<br />
In den Fachseminaren<br />
wird über aktuelle produktionstechnische<br />
Themen zeitnah informiert,<br />
werden neue Trends aufgezeigt und auf Umsetzbarkeit<br />
überprüft,<br />
wird das Fachwissen auf den neuesten Stand<br />
gebracht,<br />
werden Beratungsstrategien gemeinsam im<br />
Verbund erarbeitet und<br />
ein Erfahrungsaustausch zwischen den Verbundpartnern<br />
ermöglicht.<br />
Fütterungstechniker des LKV in Österreich<br />
Außerfachliche Fortbildungen<br />
Gleichbedeutend <strong>zu</strong> den fachlichen Fortbildungsangeboten<br />
gibt es auch Seminare aus den Bereichen<br />
Gesprächsführung, Präsentation und<br />
Beratungsmethodik. Zudem besteht für die Verbundpartner<br />
die Möglichkeit, an CECRA (= Qualifikations-<br />
und Kompetenzentwicklungsreihe für<br />
Beratungskräfte im ländlichen Raum www.ialb.<br />
org) teil<strong>zu</strong>nehmen.<br />
Mit den außerfachlichen Angeboten sollen<br />
die methodische Kompetenz,<br />
die kommunikative Kompetenz und<br />
die persönliche Kompetenz<br />
der Beraterinnen und Berater der Verbundpartner<br />
gestärkt werden.<br />
Betriebszweigauswertung mit „BZA-Office“<br />
Seit Mai 2010 steht mit dem EDV-Programm<br />
„BZA-Office“ ein Verrechnungsprogramm <strong>zu</strong>r Erfassung<br />
der Vollkosten aller Betriebszweige eines<br />
Unternehmens <strong>zu</strong>r Verfügung. Die Erfassung<br />
der notwendigen Daten obliegt den Buchstellen<br />
im Verbund mit der staatlichen Beratung.<br />
In den Monaten Juni bis September 2010 bieten<br />
wir acht zweitägige Einführungsseminare für die<br />
BZA-Beauftragten der Ämter sowie für 50 Teilnehmer<br />
der Buch stellen an. Für den Herbst sind mehrere<br />
eintägige Seminare mit den Inhalten „Auswertung<br />
und Interpre tation der Er geb nisse“ geplant.<br />
Rückmeldungen<br />
Die Verbundpartner erleben unsere Seminare<br />
sehr positiv. Vor allem der partnerschaftliche Ansatz<br />
der Querinformation und Verbesserung der<br />
Zusammenarbeit wird bestätigt.<br />
Martina Rabl<br />
außerfachlich<br />
fachlich<br />
Kontakt:<br />
Martina Rabl<br />
0871 9522-389<br />
martina.rabl@fueak.bayern.de<br />
Dr. Roderich Schneider<br />
0871 9522-359<br />
roderich.schneider@fueak.bayern.de<br />
Durch gemeinsame Seminare<br />
besteht die Möglichkeit<br />
<strong>zu</strong>m Austausch mit den Kollegen<br />
der staatlichen Beratung.<br />
Dadurch wird etwas von<br />
der Distanz abgebaut. Die<br />
Hemmschwelle, bei Unklarheiten<br />
oder Problemen einfach<br />
mit dem anderen <strong>zu</strong> reden,<br />
sinkt, weil man sich einfach<br />
schon kennt.<br />
Christian Siedersbeck,<br />
Erzeugerringberatung<br />
LKP Niederbayern<br />
Bisheriges Fortbildungsangebot für die Verbundpartner 2010<br />
LKV LKP<br />
2 x 3 Tage „Gesprächsführung in der<br />
Beratung“ mit je 12 Teilnehmern (TN)<br />
3 Tage „Aktuelle Fragen aus der Milchviehfütterung<br />
und Milchviehhaltung“<br />
für Fütterungstechniker (45 TN), davon<br />
2 Tage <strong>zu</strong>sammen mit den fachlichen<br />
Betreuern der ÄELF (30 TN)<br />
2 x 2 Tage „Optimierte Produktionstechnik<br />
Schweinemast“ für Ringassistenten<br />
Schweinemast (40 TN), <strong>zu</strong>sammen<br />
mit den fachlichen Betreuern<br />
der ÄELF (9 TN)<br />
3 x 2 Tage „Optimierte Produktionstechnik<br />
Ferkelerzeugung“ für Ringassistenten<br />
Ferkelerzeugung (60 TN),<br />
<strong>zu</strong>sammen mit den fachlichen Betreuern<br />
der ÄELF (9 TN)<br />
2 Tage „Produktionstechnik Rindermast“<br />
für Ringassistenten Rindermast<br />
(16 TN), <strong>zu</strong>sammen mit den fachlichen<br />
Betreuern der ÄELF (4 TN)<br />
2 Tage „Qualitätsmilcherzeugung“ für<br />
Melkberater (8 TN)<br />
LKP-Berater <strong>beim</strong> Bodenkundeseminar<br />
1 x 3 Tage „Gesprächsführung in<br />
der Beratung“ mit 12 TN<br />
2 x 2 Tage „Problemlösung und Beratungsstrategien<br />
im Pflanzenbau“<br />
für Feldberater (35 TN), <strong>zu</strong>sammen<br />
mit den fachlichen Betreuern der<br />
ÄELF (27 TN)<br />
Mehrere Tagesseminare für Feldberater<br />
<strong>zu</strong>sammen mit den Pflanzenbauberatern<br />
der ÄELF <strong>zu</strong> aktuellen<br />
Themen aus dem Pflanzenbau<br />
und Pflanzenschutz<br />
Für mich als Ringassistent sind<br />
die Lehrgänge der FüAK ein<br />
wichtiges Hilfsmittel für die tägliche<br />
Beratungstätigkeit auf den<br />
landwirtschaftlichen Betrieben.<br />
Ulrich Zwerger,<br />
Ringassistent für die<br />
Schweinemast<br />
JULI 2010 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
7
Ein Foto <strong>zu</strong>r Erinnerung an den ersten<br />
Schnee: Viktor Wiebe aus Paraguay<br />
(Mitte) mit den Dozenten Thomas Mirsch<br />
(links) und Pablo Asensio während des<br />
FüAk-Seminars „Führen und Leiten“ im<br />
Bayerischen Wald.<br />
Brigitte Fritsch<br />
betreut<br />
Sitha Hort an<br />
der FüAk und<br />
hat ihn auch<br />
interviewt.<br />
InWEnt – Internationale Weiterbildung und Entwicklung<br />
gGmbH – ist ein weltweit tätiges Unternehmen<br />
für Personalentwicklung, Weiterbildung<br />
und Dialog. InWEnt arbeitet mit Menschen<br />
in Schlüsselpositionen <strong>zu</strong>sammen und unterstützt<br />
sie darin, Veränderungen in ihren Ländern<br />
<strong>zu</strong> gestalten. Jährlich werden im ILT (International<br />
Leadership Training) rund 400 Fach-<br />
und Führungskräfte aus Entwicklungsländern<br />
im Rahmen eines einjährigen Aufenthaltes in<br />
Deutschland gefördert. Dabei geht es nicht nur<br />
um eine fachliche, praxisorientierte Weiterbildung<br />
sondern auch um die Vermittlung interkultureller<br />
Managementkompetenz und sozialverantwortliches<br />
Verhalten von Führungskräften.<br />
Die FüAk betreute auch heuer wieder einen<br />
Teilnehmer des ILT, Herrn Sitha Hort aus<br />
Kambodscha. Herr Hort studierte in Phnom<br />
Penh an der Royal University of Agriculture<br />
von 1991 bis 1995 Fischereiwissenschaft und<br />
schloss mit dem Bachelor ab. Von 2006 bis<br />
2008 machte er den Master in Landwirtschaft<br />
und ländliche Entwicklung. Seit 1994 arbeitete<br />
Sitha Hort an verschiedenen Stellen der<br />
Fischereiabteilung des Ministeriums für Land-,<br />
Forst- und Fischerei wirtschaft in Phnom Penh.<br />
Er ist auch als Berater und Trainer tätig.<br />
Zum ersten Mal Schnee gesehen<br />
Viktor Wiebe hat sich gefreut, dass im bayerischen Wald der Winter auf ihn gewartet hat.<br />
Beim FüAk-Lehrgang „Führen und Leiten“ im März 2010 in Perasdorf sah er <strong>zu</strong>m ersten Mal<br />
in seinem Leben Schnee. Sein Aufenthalt in Deutschland von Mitte März bis Ende Mai 2010<br />
hatte den Zweck, das Schul- und Ausbildungssystem in Bayern kennen <strong>zu</strong> lernen und Kontakte<br />
<strong>zu</strong> knüpfen. Neben seiner Teilnahme an Seminaren der FüAk hospitierte er in Berufsschulen<br />
und tauschte sich mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) aus.<br />
Die beiden FüAk-Seminare nutzte Wiebe <strong>zu</strong>r<br />
eigenen Fortbildung und <strong>zu</strong>m Kennenlernen der<br />
Bildungsarbeit an der Führungsakademie sowie<br />
<strong>zu</strong> einem lebendigen Einblick in die Personalentwicklung<br />
von Führungskräften der bayerischen<br />
Landwirtschaftsverwaltung.<br />
Im Seminar „Führen und Leiten“ konnte Wiebe<br />
sich mit eigenen Führungsthemen einbringen,<br />
die einen sehr interessanten Blick auf die Verhältnisse<br />
in Paraguay erlaubten. Eine Feststellung<br />
war, dass Führungs- und Moderationstechniken<br />
universell anwendbar sind und lediglich<br />
unter Berücksichtigung kultureller Hintergründe<br />
an<strong>zu</strong>passen sind. Die im Moderationsseminar<br />
erworbenen Moderationskenntnisse sind für ihn<br />
als Schulleiter <strong>zu</strong>m Beispiel in Lehrerkonferenzen<br />
oder Verhandlungen mit den Schulträgern<br />
direkt praktisch anwendbar. Die Teilnahme von<br />
Wiebe an den beiden Seminaren war für Teilnehmer<br />
und Dozenten ein sehr bereichernder Blick<br />
über den Tellerrand.<br />
Praktikant aus Kambodscha an der FüAk<br />
Seit November 2009 ist er nun in Deutschland,<br />
hatte vier Monate Sprachausbildung<br />
und verschiedene Managementseminare.<br />
Während des Aufenthalts an der FüAk vom<br />
1. Mai bis 28. August nimmt er Einblicke in die<br />
Arbeitsweise unserer Verwaltung mit Prakti-<br />
Herr Hort, was machen Sie beruflich?<br />
Ich arbeite in Kambodscha an zwei Stellen:<br />
einmal in der Fischereiabteilung der Regierung<br />
und <strong>zu</strong>m anderen als Trainer für Aquakultur<br />
und Train of Trainer (TOT) für eine Nicht-Regierungsorganisation,<br />
dem CEDAC Institute<br />
for Local Developement in Phnom Penh.<br />
Was gefällt Ihnen gut in Deutschland?<br />
Mir gefällt das Klima, weil es nicht so heiß ist<br />
wie in Kambodscha. Auch sind die Deutschen<br />
sehr freundlich und hilfsbereit, bei Fragen wird<br />
mir immer gerne weitergeholfen. Ich bewundere<br />
die deutsche Infrastruktur, die guten Verbindungen<br />
mit Bahn und öffentlichem Nahverkehr.<br />
Mir gefallen auch die Biergärten, besonders<br />
wenn es dort Fußball <strong>zu</strong> schauen gibt.<br />
Womit haben Sie Probleme?<br />
Mit dem deutschen Essen! Es ist völlig unterschiedlich<br />
<strong>zu</strong> dem in Kambodscha: nicht<br />
scharf, nur sehr sauer und mit ganz anderem<br />
Geschmack als bei uns. Ich habe deutsches<br />
So<strong>zu</strong>sagen nebenbei lernte Wiebe die Lebensverhältnisse<br />
und Arbeitsbedingungen in Deutschland<br />
kennen, welche er mit großem Interesse in<br />
Beziehung <strong>zu</strong> den Bedingungen in Paraguay<br />
setzte: Dort müssen Lehrer nebenher beispielsweise<br />
Rinderhaltung betreiben, um ein ausreichendes<br />
Familieneinkommen erwirtschaften <strong>zu</strong><br />
können.<br />
Die Zusammenarbeit des bayerischen Landwirtschaftsministeriums<br />
mit den deutschsprachigen<br />
Mennonitenkolonien in Paraguay hat bereits Tradition.<br />
Das StMELF unterstützt die Bildungsarbeit<br />
vor Ort beispielsweise durch die Organisation<br />
eines Austauschs, wie er im Frühjahr 2010 mit<br />
Herrn Wiebe durchgeführt wurde. Der Fokus<br />
liegt dabei auf der landwirtschaftlichen Ausbildung.<br />
Die Berufsschule von Wiebe hat einen<br />
agrarischen Zweig und ist schon bei ihrer Entstehung<br />
durch bayerische Lehrkräfte aktiv mit aufgebaut<br />
worden.<br />
Pablo Asensio<br />
kas am AELF in Landshut, dem ALE in München<br />
und der LfL, Abteilung Fischerei, in<br />
Starnberg. An der FüAk interessiert ihn besonders<br />
die Tätigkeit der Dozenten und Trainer.<br />
Brigitte Fritsch<br />
Essen in der Kantine probiert, aber ich lasse<br />
viel <strong>zu</strong>rückgehen. Pizza und Hamburger sind<br />
gut, das gibt’s auch bei uns in Kambodscha!<br />
Wie geht es Ihnen mit der Trennung von Ihrer<br />
Familie?<br />
Ich habe Heimweh nach meiner Frau und meinen<br />
zwei Kindern. Mein kleiner Sohn ist jetzt<br />
neun Monate und ich habe ihn seit acht Monaten<br />
nur per Bildtelefon gesehen!<br />
Was nehmen Sie mit aus Deutschland?<br />
In den Betrieben und Behörden, die ich kennen<br />
gelernt habe, herrscht ein kollegiales Klima, es<br />
wird viel besprochen. In Kambodscha gibt es<br />
viel Hierarchie und Autorität von oben nach<br />
unten! Deutschland hat eine gute Managementstruktur<br />
– ich habe viel gelernt!<br />
Und ich nehme Elektroartikel mit. In Deutschland<br />
gibt es sehr gute Elektronik! Ich habe eine<br />
Bohrmaschine gekauft und Herdplatten <strong>zu</strong>m<br />
Kochen. Natürlich auch schöne Souvenirs,<br />
z. B. aus Neuschwanstein!<br />
8 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E<br />
JULI 2010