Pressestimmen Auszug Anzeiger «Nach der Trennung von meiner Frau wollten meine Mutter und alle anderen Verwandten, dass ich nun eine tunesische Cousine heirate. Ich konnte ihnen aber erklären, dass die Scheidungsrate in Tunesien heutzutage ähnlich hoch ist wie in der Schweiz.» <strong>Ben</strong> <strong>Hamida</strong> ist überzeugt da- von, dass binationale Ehen nicht unter einem schlechteren Stern stehen als Schweizer Ehen. «Bei mir etwa hatte die Trennung nichts mit der Kultur zu tun. Bei meinen Recherchen für den Ro- man ‹Tunesier sucht Europäerin› ist mir deutlich bewusst geworden, wie bereichernd eine binationale Verbindung sein kann. Aber auch, wie wichtig es ist, die jeweilige Kultur genau kennen- zulernen.» Es sei ja heutzutage kein Problem, für zwei, drei Monate ins Land des Partners zu reisen und seinen Alltag zu leben. «In Tunesien etwa heiratet man nie eine Person, sondern einen ganzen Clan, ein ganzes Dorf. Alle wissen über jedes Detail Be- scheid und mischen sich ein – das muss eine Frau wissen.» Als wesentlichstes Hindernis für eine glückliche Beziehung betrachtet <strong>Ben</strong> <strong>Hamida</strong> die sprachlichen Barrieren. «Bei der Begegnung am Strand reichen ein paar Brocken Französisch oder Deutsch. Wenn es dann aber darum geht, Probleme zu besprechen, braucht es viel mehr. Die Sprache ist der Schlüssel für eine gute Integration», ist <strong>Ben</strong> <strong>Hamida</strong> überzeugt. Und Probleme gibt es: «Meine Landsleute glauben, dass in der Schweiz das grosse Geld zu machen sei, denn sie nehmen via Touristen eine verzerrte Realität des Schweizer Alltags wahr. Ein tunesischer Ingenieur oder Arzt muss zuerst aber wissen, dass er mit seinen Zeugnissen hier nicht einmal arbeiten darf.» Von den Ferien in den Alltag Kritisch wird es in einer Beziehung auch dann, wenn das Verhalten aus den Ferien Auszug Tagblatt Innere Zerrissenheit PRESSE In der Schweiz lebende Migrantinnen seien hingegen oft eher bereit, sich zu integrieren, sagt der Autor: «Sie haben hier Freiheiten, die sie zu Hause nie hatten.» Integration sei nicht so einfach, viele Migrantinnen und Migranten der ersten Generation, die sogenannten «Primos», und die Secondos seien innerlich zerrissen. Etwas zu verstehen heisse nicht zwangsläufig, es auch nachfühlen zu können. Wenn diese Zerrissenheit zu stark werde, wenn die Migrantenfamilie zu sehr in ihrem Ghetto lebe, könne es zu Konflikten kommen und manchmal bei Kontakten mit Einheimischen zu Randalen. Gut integrierte, bikulturell aufgewachsene Secondos hätten Vorteile, sie hinterfragten aber mehr als «reine» Secondos. Das Geheimnis einer guten Integration kenne er auch nicht, gesteht <strong>Ben</strong> <strong>Hamida</strong> lächelnd. Aber Secondos hätten eine Aufgabe als ideale Vermittler zwischen den Kulturen; sie seien Hoffnungsträger, könnten Türen öffnen. Primos hätten die Wahl, sich entweder zu integrieren oder abzukapseln. Secondos könnten das nicht, sie seien in beiden Welten zu Hause. plötzlich nicht mehr toleriert wird. «An der Strandbar schätzt ein Tune- sier eine Frau im Badeanzug. Sind sie dann verheiratet, ver- langt er, dass sie nur noch mit langen Ärmeln und Hosen auf die Strasse darf – und das funk- tioniert nicht!» Seite 10
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