Baltische Ktudien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

478 1592 November.
Schregels Quarter, weil sie dasilbest van den Knechten
beschützet, gehn laßen. Wie mir nun an gemeltem Wege
mit unseren vorgemelten 3 Fanen und einem Carnit, so
Capiten Turen^) gesmet, gehalten und ich 2 Pferde van
meiner Fanen ein wenik voraus auf die Seite gen Nächsten
geschicket, weil es gar ein nebelich Wetter, hat der eine
gerufen, unangesehn er stille schwigens zu uus im losen
kummen sullen, der Figent were vorhanden. Wie nun diesultigen,
welcher nur 3 gewesen, und etwan auf Kuntschaft geschicket,
sulchens gehöret, sein sie ausgerißeu, ob mir wol hinter sie
hergesetzet, sein sie uns dennoch im Nebel entkumen. Kurz
nach dißem sein an der anderen Seiten van Moltzheim
3 Kompanien Reuter gekummen und in dem dicken Nebel
fast auf uns gestoßen, haben uns ader balt ansichtig wurden
und das Refoggen in die Statt genummen, denen mir nachgeilet
bis hart an die Statt, doch unwißent, in der dicken
Luft, alsfort Schoße auf uns, denen wir doch entwichen,
gangen. Wie mir nuu widerumb in das rume Felt geruckt,
ist Capiten Schwartze Michel und Capiten Paul mit
iren Companigen zu uns aus einem Stettin, Muhik genant,
584. / dasilbest der Felther itziger Zeit auch sein Quarter, geruckt,
welche gesagt, wie der Felther das Geschütze van jennehalbe
der Statt auf diße Seite bringen laßen, welcher willens,
die Statt an dißer Seiten auch zu bescheißen und fort
stormen zu laßen, besorgeden sich aber, daß wegen des
nebligen Wetters heute niks daraus werdeu wurde, wie dan
auch geschen, den wie mir bis an den Abent gehalten, hat
der Felther uns sagen laßen, mir sulten widerumb in unsere
Quarter zeen, welches mir gethan. Ob nun wol das scheißen
den 14. fru angangen, ist dennoch widerumb sulchen neblich
Wetter eingefallen, wie es aber auf den Mittag klar wurden,
i) „Durrhem" ein „welscher" Rittmeister, von Straßburg 1592
in Dienst genommen. Rathsprotokolle Bl. 345. 410. (Gefl. Mitthlg
des Stadtarchivs Straßburg.)