Magazin 199209

völlig neu konzipierte Leiterrahmen,
die neue Servolenkung sowie die
neue, progressiv wirkende Federung
mit lastwegabhängigen Teleskopstoßdämpfern
an der Hinterachse
und Querstabilisatoren an beiden
Achsen bei. Bei geringer Last reagiert
die Federung weicher, bei höherer
Last härter.
Wendig mit Allradlenkung
Die Alarmfahrer der Feuerwehren
wissen ein Lied davon zu singen: Die
zunehmende Verkehrsdichte, vor allem
die Situation in den Städten mit
zugeparkten Straßen, engen Einfahrten
sowie schlechten Rangier- und
Wendemöglichkeiten kosten Zeit und
Nerven. Nicht unbedingt ein kleineres,
sondern ein wendigeres Fahrzeug
mit gleicher Ladekapazität kann
deshalb eine echte Alternative zu herkömmlichen
Fahrzeugen sein.
Vor diesem Hintergrund hat Mercedes-Benz
eine zusätzlich zur Vorderachse
lenkbare Hinterachse entwickelt
und einen Lkw mit 7,5 Tonnen
zulässigem Gesamtgewicht damit
ausgerüstet. Dieses Lenksystem verbessert
die Rangierfähigkeit, reduziert
den Wendekreis um 20 Prozent
und verhindert mit Hilfe einer speziellen
Lenkstrategie ein Ausschwenken
des Hecks auch bei langen hinteren
Fahrzeugüberhängen, so daß der
Verkehrsflächenbedarf minimiert
wird.
Ein elektronisch geregelter Hydraulikzylinder
übernimmt bei der
neuen Entwicklung die Einstellung
des Hinterachs-Lenkwinkels. Die
dazu nötigen Befehle stammen von
einem Rechner, den Sensoren mit
Angaben über die aktuelle Fahrgeschwindigkeit
und die Lenkwinkel an
den Rädern .,füttern". Diese Regelung
erlaubt es, das unerwünschte
Ausschwenken des Hecks vollständig
ZU beseitigen. Der Fahrer eines
Lkw mit hinteren Überhang ist so
auch bei engen Kurvenradien vor unliebsamen
Überraschungen gefeit.
Das Heck beschreibt bei Park- und
Rangiervorgängen exakt die gleiche
Bahn wie die äußerste Kante des
Fahrerhauses.
Stark im Gelände
Eine neue Generation Geländefahrzeuge
stellte MAN auf seinem
Stand vor. Die Neuentwicklung - des-
Die neuentwickelte Allradlenkung kann auch eine Alternative tür Einsatzfahrzeuge darstell en .
sen Vorläufer auch bei den Feuerwehren
zu finden sind - zielt darauf
ab, hohes Leistungsvermögen und
Robustheit im Gelände mit technisch
und kosten mäßig vertretbaren Mitteln
in Einklang zu bringen. Das Ergebnis
sind Zwei- und Dreiachsfahrzeuge
mit permanentem Allradantrieb
und einem neuartigen Fahrwerk,
das auf einem verdreharmen Rahmen
mit weiterentwickelter Blattfederung
basiert.
Wird das Fahrerhaus mit den
hochgeländegängigen MAN-Fahrgestellen
kombiniert, entstehen in der
Klasse 3 bis 8 t Nutzlast die LX 90-
Fahrzeuge und in der größeren Klasse
mit 6 bis24 tdieSX-Typen. Bei den
SX-Konstruktionen konnten die
zulässigen Achslasten durch neu entwickelte
Feder-Dämpfer-Elemente
von 9 auf max. 13 Tonnen erhöht werden.
In dieser Ausführung gelangen
auch stärkere Hinterachsen mit Rei-
fen der Größe 16.00 R 20 zum Einsatz.
Als Motoren stehen in der Baureihe
LX ladeluftgekühlte Sechszylinder-Turbodiesel
mit 6,9 Liter Hubraum
und Leistungen von 169 kW
(230 PS) und 198 kW (270 PS) bereit.
Als Euro-1-Diesel erfüllen sie die Abgasvorschriften
für zivile Lkw und
zeichnen sich durch hohen Drehmomentanstieg
und große Elastizität
über einen breiten Drehzahlbereich,
niedrigen Kraftstoffverbrauch und
geringe Geräuschentwicklung aus.
Eingebaut werden die Motoren platzsparend
unter dem Mittelsitz.
Allen Fahrzeugen oder Baureihen
mit dem Kennbuchstaben X und in
der Antriebsart 4x4, 6x6 oder 8x8 gemeinsam
ist das modular aufgebaute
Fahrerhaus. Es zeichnet sich durch
äußere Zweckform mit geteilter
Frontscheibe und leicht austauschbaren
Karosserieteilen aus. Im Inne-
Selbst schwierigste Geländebedingungen hindern die neuen MAN·Fahrzeuge nicht am Vorwärts·
kommen.
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