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PDF Version - Universität Osnabrück

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3.3. BEOBACHTUNGEN UND INTERPRETATIONEN 39<br />

Slider und Raster am 2D-Viewer Die Möglichkeit, das Raster zu verschieben, wurde<br />

kaum von den Novizen genutzt, wie nicht nur dem strukturierten Interview zu entnehmen<br />

war. Interessanterweise sind hier im 2D-Viewer die Slider mit der Maus ” anfassbar“ und<br />

mit gedrückter Maustaste ziehbar. Bei den Slidern neben den Kamerbilder ist zwar ein<br />

Sliderpfeil vorhanden, aber er kann nicht benutzt werden. Hier ist also wieder eine Inkonsistenz<br />

vorhanden, die Erwartungen seitens des Nutzers schürt, dann aber nicht erfüllt.<br />

Die Grundeinstellungen des 2D-Viewers wurden meist unverändert beibehalten. Es ist<br />

fraglich, wie wichtig das Raster für die Navigation ist. Auch bei einen anderen Aussage<br />

stimmten die Versuchspersonen größtenteils überein: Die Koordinaten helfen nicht bei der<br />

Abschätzung der Abstände der Objekte. Vielmehr sind für einen Operator die relativen<br />

Größenverhältnisse wichtig: Ob zwischen dem Objekt und dem Roboter nun ein Meter<br />

oder ein halber Meter liegt, ist irrelevant. Relevant aber ist, wie groß der Roboter in der<br />

Relation zu dem Objekt zu sein scheint. Wichtig ist das Augenmaß des Operators, um den<br />

Abstand einschätzen. Ein Experte meinte, dass eine Passage auf dem Monitor ” ziemlich<br />

locker und breit“ aussah, aber die Lage vor Ort eigentlich deutlich enger war 12 . Es stellt<br />

sich die Frage, wie wichtig die absoluten Daten von den Abständen sind und ob das Raster<br />

inklusive dessen Verschiebungsmöglichkeiten nicht meistens ungenutzt bleiben und wegreduziert<br />

werden könnten. Andersartige visuelle Hilfen, z.B. Warnungen, wären vielleicht<br />

sinnvoller, wenn es eng wird.<br />

3D-Viewer<br />

Wie schon oben beschrieben, ist der Umgang mit dem 3D-Viewer der zeitaufwendigste<br />

Prozess des Einlernens. Dabei soll der 3D-Viewer am Ende der Mission die wichtigsten<br />

Informationen beinhalten, die für einen Wettkampf oder in einem realen Ernstfall grundlegend<br />

sind. Die sichere Sondierung der Lage, die Kartografierung und die Informationen<br />

über Opfer stellen den Sinn und Zweck dieser Roboter dar. In diesem 3D-Viewer steckt<br />

viel Programmieraufwand und hier wird permanent verbessert und umgeschrieben. Das<br />

wichtigste Ziel ist es, dass das System die Kartografierung automatisch und korrekt selbst<br />

durchführt. Es kann hier also mit einer stetigen Verbesserung gerechnet werden.<br />

Die Novizen waren alle von der hohen Auflösung und den Möglichkeiten des 3D-Scanners<br />

begeistert. Das strukturierte Interview aber zeigt auf, dass der 3D-Viewer (noch) eine untergeordnete<br />

Rolle für den Operator spielt und den 2D-Scan bzgl. der Navigation (noch)<br />

nicht ersetzen kann.<br />

– Während sich fast alle sehr stark auf den 2D-Scan verlassen, ist bei dem 3D-Scan genau<br />

das Gegenteil der Fall: Außer einem Experten verlassen sich die Versuchspersonen<br />

nicht sehr stark bzw. ziemlich wenig auf den 3D-Scan. Sicherlich wäre es schwierig,<br />

den Roboter nur anhand des 3D-Viewers zu steuern, da die Odometrie bei Rotationen<br />

einfach noch zu ungenau ist. Der Roboter fährt dann eben aus der Punktewolke<br />

heraus, obwohl er sich eigentlich z.B. hindurch bewegen sollte. Ein Novize schlug vor,<br />

dass der Viewer automatisch dem Roboter folgen sollte. Damit meinte er, dass sich<br />

12 Analoges sagte er auch über die Geschwindigkeit: Was auch dem Monitor schnell aussieht, ist in Wirklichkeit<br />

ziemlich langsam.<br />

HRI für Rettungsroboter

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