HEM-CHECK-2 - MEDPRO GmbH
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Ref. 4072LC / Art. Nr.: HOF 2012 / PZN: 3801976<br />
<strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2<br />
SCHNELLTEST ZUM NACHWEIS VON HUMANEM OKKULTEN BLUT IM STUHL<br />
I. PRINZIP<br />
Kolorektale Karzinome haben eine jährliche weltweite Inzidenz von mehr als<br />
600.000 Fällen und sind damit die dritthäufigsten Karzinome.<br />
Wie bei allen anderen Krebsarten auch, erhöht auch hier eine frühe Entdeckung<br />
die Überlebenschancen der Patienten. Unter den Personen über 45 Jahren haben<br />
10 % kolorektale Polypen, von denen 1 % maligne entarten. Beruhend auf der<br />
Tatsache, dass viele der Polypen mit einer Größe über 0,5 cm bluten können, ist<br />
die Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl eine einfache und preiswerte<br />
Screeningmethode auf kolorektale Karzinome verglichen mit der Koloskopie.<br />
Für lange Zeit waren chemische Tests, basierend auf der<br />
Pseudoperoxydaseaktivität des Hämoglobins, im Einsatz mit den Nachteilen<br />
geringer Sensitivität und schlechter Spezifität.<br />
Immunologische Methoden mit gesteigerter Sensitivität und Spezifität für humanes<br />
Blut kommen nun vermehrt zum Einsatz, auch unter Berücksichtigung ihrer<br />
größeren technischen Komplexität verglichen mit dem Guajaktest.<br />
Der <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 Test ist ein schneller qualitativer<br />
immunochromatographischer Test für den Nachweis von fäkalem okkulten Blut bei<br />
kolorektalen Karzinomen.<br />
Die Methode benutzt eine einzigartige Kombination von monoklonalem<br />
Farbkonjugat und polyklonalen Festphasenantikörpern, um humanes Hämoglobin<br />
mit hoher Sensitivität und Spezifität zu identifizieren.<br />
Nach Sammlung in einem speziellen Probensammelgefäß, welches eine<br />
Extraktionsflüssigkeit enthält, wird die Probe aufgelöst und einige Tropfen dieses<br />
Extraktes werden in das Probenauftragsfeld des Testes aufgetragen. Während<br />
das Probenmaterial durch das Absorptionsfeld fließt, bindet sich das Antikörper-<br />
Farbkonjugat an das Hämoglobin-Antigen und formt so einen Antikörper-Antigen-<br />
Komplex. Dieser Komplex bindet sich wiederum an den Hämoglobin-Antikörper in<br />
der Reaktionszone. Dadurch bildet sich eine pinkrosa Linie. Beim Fehlen von<br />
Hämoglobin bildet sich keine Linie in der Testzone. Die Reaktionsmixtur fließt<br />
weiter durch das Absorptionsfeld. Ungebundenes Konjugat bindet sich dabei an<br />
die Reagenzien in der Kontrollzone und lässt eine pinkrosa Linie entstehen, die<br />
eine korrekte Funktion der Komponenten demonstriert.<br />
II. <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 KOMPONENTEN<br />
Jede Packungseinheit enthält alle zu einer Durchführung von 12 Tests nötigen<br />
Bestandteile.<br />
• <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 Testkarten 12<br />
• Probensammelgefäße (Spritzenform) welche 2 ml einer Extraktionlösung<br />
enthalten 12<br />
• Kolloidales Goldkonjugat (mit monoklonalen anti-humanen<br />
Hämoglobinantikörpern) 0,9 ml<br />
• Anleitung 1<br />
• Informationsblätter für Patienten 12<br />
ACHTUNG: Verwenden Sie nur Testkarten und Konjugat mit<br />
übereinstimmender Chargenbezeichnung!<br />
III. LAGERUNG UND STABILITÄT<br />
1. Alle <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 Komponenten sollten bei Temperaturen zwischen 4 und<br />
30 °C gelagert werden.<br />
2. Die Teste nicht einfrieren.<br />
3. Das Goldkonjugat sollte bei 2 bis 8 °C gelagert werden, um die optimale<br />
Stabilität zu erhalten. Frieren Sie das Konjugat ebenfalls nicht ein.<br />
4. Die Teste können bis zum aufgedruckten Verfallsdatum verwendet werden.<br />
IV. SICHERHEITSHINWEISE<br />
1. Dieser Test wurde zur in vitro Diagnostik bei Anwendung durch Fachkräfte<br />
entwickelt.<br />
2. Das Extraktionsreagenz kann Irritationen an Haut, Augen oder Schleimhäuten<br />
verursachen. Waschen Sie sofort die betreffenden Körperstellen, wenn ein<br />
Kontakt mit dem Extraktionsreagenz erfolgte.<br />
3. Lesen Sie die Anleitung sorgfältig, bevor Sie den Test durchführen.<br />
4. Benutzen Sie den Test nicht nach Ablauf des aufgedruckten Verfalldatums.<br />
5. Benutzen Sie den Test nicht, wenn die Folienverpackung beschädigt ist.<br />
6. Bewahren Sie das Goldkonjugat vor und nach der Anwendung bei 2° bis 8 °C<br />
auf.<br />
7. Verwerfen Sie wolkige oder flockige Goldkonjugat-Lösung.<br />
V. PROBENGEWINNUNG UND VORBEREITUNG<br />
1) Vorbemerkungen<br />
Wissenschaftliche Experten empfehlen im Allgemeinen das Sammeln von<br />
Stuhlproben von drei Stuhlgängen um die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung<br />
einer intermittierenden Blutung von Polypen oder einer inhomogenen Verteilung<br />
des Blutes im Stuhl zu erhöhen.<br />
2) Durchführung<br />
a) Schreiben Sie den Namen und das Datum auf das Etikett des<br />
Sammelgefäßes.<br />
b) Schrauben Sie den Deckel des Sammelgefäßes ab. Dieser enthält die<br />
Sammelsonde.<br />
c) Sammeln Sie Stuhlproben mit der Spitze der Sonde durch Eintauchen an drei<br />
verschiedenen Stellen derselben Stuhlprobe und geben Sie diese in das<br />
Sammelgefäß.<br />
d) Bringen Sie die Sammelsonde zurück an ihren Platz im Sammelgefäß und<br />
schrauben Sie dieses sorgfältig zu .<br />
e) Lagern Sie das Sammelgefäß bei 2 bis 8 °C.<br />
f) Wiederholen Sie diese Schritte an drei aufeinander folgenden Tagen.<br />
g) Nach Vervollständigung der drei Sammlungen bringen Sie das Sammelgefäß<br />
innerhalb von 8 Tagen zurück zu Ihrem Arzt oder Labor.<br />
h) Das Sammelgefäß kann bei Benutzung eines Transportröhrchens auch mit<br />
der Post versandt werden.<br />
VI. TESTDURCHFÜHRUNG<br />
1. Die Testkomponenten sollten vor Durchführung Raumtemperatur<br />
angenommen haben.<br />
2. Entnehmen Sie die Testkarte aus der Schutzhülle. Reißen Sie dazu die<br />
Schutzhülle am Einschnitt auf<br />
3. Kennzeichnen Sie die Testkarte mit dem entsprechenden Patientennamen<br />
oder einer Kontrollnummer.<br />
4. Benutzen Sie das Tropffläschchen und geben Sie vorsichtig genau einen<br />
Tropfen (40 µl) des kolloidalen Goldkonjugats frei fallend in das<br />
Probenauftragsfeld (). Warten Sie, bis das Konjugat komplett eingezogen<br />
ist.<br />
5. Brechen Sie die Spitze des Sammelgefäßes ab und geben Sie durch<br />
leichtes Drücken des Sammelgefäßes 4 oder 5 Tropfen (100 µl) der<br />
extrahierten Probe in das Probenauftragsfeld () des Tests.<br />
Beipack <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2-12 dt. Seite 1/2 Rev. <strong>MEDPRO</strong> 2004/08
6. Lesen Sie das Resultat (T C) des Tests<br />
10 Minuten nach dem Auftragen der<br />
Probe auf die Testkarte () ab.<br />
VII. AUSWERTUNG DER TESTRESULTATE<br />
A. Negativ<br />
Nur eine pinkrosa Linie ist bei C zu<br />
sehen.<br />
B. Positiv<br />
Zwei klar erkennbare pinkrosa Linien<br />
sind bei T und C zu sehen.<br />
C. Nicht auswertbar<br />
Wenn weder in der Test (T)- noch in der Kontrollzone (C) eine Linie erscheint, ist<br />
der Test nicht auswertbar. Es wird in einem solchen Fall empfohlen, den Test<br />
unter genauer Beachtung der Anleitung zu wiederholen.<br />
VIII. LEISTUNGSPARAMETER<br />
A) Genauigkeit<br />
Um den Wert des <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 Tests zu beurteilen, wurden 135 Patienten mit<br />
Symptomen, die eine Koloskopie notwendig machten, sowohl mit dem <strong>HEM</strong>-<br />
<strong>CHECK</strong>-2 als auch mit <strong>HEM</strong>OCULT II (SKD, California USA) untersucht. Drei<br />
Stuhlproben von drei Stuhlgängen wurden gesammelt. Ein Patient wurde als<br />
positiv gewertet, wenn zumindest eine Probe für positiv befunden wurde.<br />
Die mit <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 und <strong>HEM</strong>OCULT II erhaltenen Resultate wurden<br />
hinsichtlich ihrer Korrelation mit den klinischen Resultaten der Koloskopie geprüft.<br />
Für die Koloskopieresultate wurden zwei unterschiedliche Kriterien einer Posivität<br />
definiert:<br />
1. Blutungskriterium: Der Untersucher stellte bei der Endoskopie eine Blutung<br />
über dem physiologischen Level fest (Polypen > 0,5 cm, kolorektales Karzinom,<br />
Hämorrhoiden, Morbus Cohn, Analfissur, Geschwür, …).<br />
2. Präkanzerose- oder Karzinomkriterium: Der Untersucher stellte bei der<br />
Endoskopie entweder ein kolorektales Karzinom oder einen Polypen > 0,5 cm<br />
fest.<br />
In den Tabellen 1 und 2 sind die Resultate hinsichtlich dieser beiden Kriterien<br />
zusammen gefasst.<br />
Tabelle 1: Korrelation der Resultate von <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 und <strong>HEM</strong>OCULT II<br />
mit dem Blutungskriterium<br />
<strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 <strong>HEM</strong>OCULT II<br />
+ - + -<br />
+ 38 61 26 73<br />
BLUT - 2 34 4 32<br />
Tabelle 2: Korrelation der Resultate von <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 und <strong>HEM</strong>OCULT II<br />
mit dem Präkanzerose- oder Karzinomkriterium<br />
<strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 <strong>HEM</strong>OCULT II<br />
+ - + -<br />
Polyp und<br />
+ 24 18 12 30<br />
Karzinom - 8 85 18 75<br />
Aus diesen Resultaten wurden Sensitivität, Spezifität und Übereinstimmung von<br />
<strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 und <strong>HEM</strong>OCULT II (in %) mit den beiden Kriterien berechnet<br />
(Tabelle 3).<br />
Tabelle 3:<br />
Blutungskriterium<br />
Sensitivität Spezifität Überein-stimmung<br />
<strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 38 % 94 % 53 %<br />
<strong>HEM</strong>OCULT II 26 % 89 % 43 %<br />
Präkanzerose- oder Karzininomkriterium<br />
Sensitivität Spezifität Überein-stimmung<br />
<strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 57% 91% 81%<br />
<strong>HEM</strong>OCULT II 29% 81% 64%<br />
In allen Fällen und für beide Kriterien sind die Resultate des <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2<br />
deutlich besser als die des <strong>HEM</strong>OCULT II.<br />
B) Kreuzreaktionen<br />
<strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 zeigt keine Kreuzreaktionen mit Hämoglobin von Rind, Schwein,<br />
Kaninchen, Pferd oder Schaf.<br />
C) Messbereich<br />
Der Messbereich wurde durch Hinzufügen verschiedener Mengen Blut zu<br />
Stuhlproben bestimmt und beträgt:<br />
0,04 mg Hb/g Stuhl bis 120 mg Hb/g Stuhl.<br />
IX. EINSCHRÄNKUNGEN<br />
1. <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2 dient dem Nachweis von menschlichem Blut in Mengen<br />
oberhalb des normalen physiologischen Blutverlustes bei gesunden<br />
Personen.<br />
2. Die Anwesenheit von Blut im Stuhl kann neben einer kolorektalen Blutung<br />
unterschiedliche Ursachen haben, wie Hämorrhoiden, Blut im Urin oder<br />
Magenreizungen. Blutungen aus dem oberen Verdauungstrakt (z. B. bei<br />
Magen- oder Duodenalulzera) können nicht in jedem Fall nachgewiesen<br />
werden, da durch die vorherige Verdauung der Proteine die Erkennung der<br />
Hämoglobin-Antigene durch die Antikörper nach der Proteolyse gestört sein<br />
kann.<br />
3. Nicht alle kolorektalen Blutungen werden von präkanzerösen Polypen oder<br />
Karzinomen verursacht.<br />
4. Wie bei jeder anderen diagnostischen Maßnahme sollte der Arzt die durch<br />
diesen Test erhaltenen Daten durch weitere klinische Methoden, wie<br />
Bariumeinlauf, Sigmoidoskopie oder Koloskopie, bestätigen.<br />
5. Negative Resultate schließen eine Blutung nicht aus, da diese intermittierend<br />
verlaufen kann.<br />
6. Kolorektale Polypen in einem sehr frühen Stadium müssen nicht bluten.<br />
Deshalb sollte diese Untersuchung regelmäßig (einmal im Jahr) bei Personen<br />
über 45 Jahren wiederholt werden.<br />
7. Wenn das Goldkonjugat bei längerer Lagerung nicht bei 2 bis 8 °C<br />
aufbewahrt wird, können die Testresultate beeinträchtigt sein.<br />
XI. LITERATUR<br />
1. D.M. Parkin, E. Laara and C.S. Muir. "Estimates of the worldwide frequency of sixteen major cancers in 1980." Int.<br />
J. Cancer, Volume 41: 184-197. 1988<br />
2. Sidney J. Winaver, Paul Sherlock, David Schottenfeld and Daniel G. Miller. "Clinical trends and topics:<br />
Screening for colon cancer." Gastroenterology, volume 70: 783-789. 1976<br />
3. S.J. Winaver, S.D. Leidner, D.G. Miller, D. Schottenfeld, B. Befler, R.C. Kurtz, P. Sherlock and M. Stearns.<br />
"Results of a screening program for the detection of early colon cancer and polyps using fecal occult blood testing."<br />
Abstracts of paper, Volume 72 (n°5): A-127/1150. 1977<br />
4. D.J. Frommer, A. Kapparis and M.K. Brown. "Improved screening for colorectal cancer by immunological detection<br />
of occult blood." British medical journal, Volume 296: 1092-1094. 1988<br />
5. Jerome B. Simon. "Occult blood screening for colorectal carcinoma: a critical review." Gastroenterology, Volume 88:<br />
820-837. 1985<br />
XI. ERLÄUTERUNG DER SYMBOLE<br />
- PATENT PENDING -<br />
Beipack <strong>HEM</strong>-<strong>CHECK</strong>-2-12 dt. Seite 2/2 Rev. <strong>MEDPRO</strong> 2004/08