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Ausgezeichnet: Studsvik ist Spit ze

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DAS MAGAZIN DER STUDSVIK-GRUPPE<br />

Wir tun unser Bestes<br />

für die Gesundheit<br />

und die Sicherheit der<br />

Öff entlichkeit und für<br />

unsere Umwelt.<br />

Rateb „Boby“Abu-Eid,<br />

Senior Advisor NRC<br />

AKTIVITÄTSZUNAHME MINIMIEREN<br />

ZINK-DOSIERUNGEN SIND DIE RETTUNG<br />

GROSSES STÜCK VOM KUCHEN<br />

PASSENDE LÖSUNGEN FÜR NACH-<br />

BESTRAHLUNGSUNTERSUCHUNGEN<br />

Die Wiederentdeckung der Kernkra in den USA<br />

Nr.2–2012


Editorial<br />

Wenn die Kraftwerke<br />

schließen, beginnt die Arbeit<br />

Die Kernkraftindustrie entwickelt sich der<strong>ze</strong>it in zwei<br />

entgegengesetzte Richtungen. Während viele Länder<br />

wie die Vereinigten Staaten neue Reaktoren bauen<br />

(mehr dazu auf Seite 4), hat Deutschland begonnen,<br />

seine Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen. Bis 2022<br />

werden alle sieb<strong>ze</strong>hn Anlagen stillgelegt sein.<br />

Diese bisher einmalige Restrukturierung der Stromversorgung in<br />

einem Industrieland <strong>ist</strong> natürlich mit vielen Herausforderungen verbunden.<br />

Da <strong>ist</strong> zum einen die Suche nach neuen Energiequellen. Eine<br />

andere <strong>ist</strong> die Stilllegung der bestehenden Anlagen, ein Pro<strong>ze</strong>ss, der<br />

vielleicht dreißig Jahre oder länger dauern wird. Darüber hinaus sind<br />

über 80 Pro<strong>ze</strong>nt der der<strong>ze</strong>it weltweit betriebenen Reaktoren älter als<br />

20 Jahre, von denen sich viele dem Ende ihrer Lebensdauer nähern.<br />

Immer wichtiger wird somit die Frage, wie man sicher und kostengünstig<br />

mit radioaktiven Sto en aus stillgelegten Kernkraftwerken<br />

umgeht. <strong>Studsvik</strong> <strong>ist</strong> Spezial<strong>ist</strong> auf diesem Gebiet und hat einzigartige<br />

und fortschrittliche Methoden zur Dekontaminierung und Zerkleinerung<br />

von ausrangierten Komponenten entwickelt. Diese Methoden<br />

werden zur Schlüsseltechnologie, mit der kerntechnische Anlagen in<br />

Deutschland und anderswo stillgelegt werden können.<br />

Lässt sich das Volumen der radioaktiven Abfälle<br />

aus dem Stilllegungspro<strong>ze</strong>ss nicht verringern,<br />

werden die Abfalllager größer und teurer als nötig.<br />

Diese Altlast <strong>ist</strong> vermeidbar. Mit der Kompetenz<br />

von <strong>Studsvik</strong> lassen sich die zu lagernden Abfallvolumen<br />

minimieren, während gleich<strong>ze</strong>itig<br />

Stahl und andere begehrte Metalle für den Recyclingpro<strong>ze</strong>ss<br />

freigegeben werden können.<br />

Ich fi nde, das <strong>ist</strong> eine hervorragende Lösung<br />

für diese gewaltige Herausforderung.<br />

Anders Jackson, CEO<br />

Innova wird von der <strong>Studsvik</strong> Gruppe herausgegeben, um über das Unternehmen<br />

und die internationale Atomwirtschaft zu informieren.<br />

Chefredakteur: Jerry Ericsson, <strong>Studsvik</strong> Redakteurin: Eva-Lena Lindgren, <strong>Studsvik</strong><br />

E-Mail: studsvik@studsvik.se Adresse: <strong>Studsvik</strong> AB, Box 556, SE-611 10 Nyköping, Schweden<br />

Redaktionsleiterin: Petra Lodén, Appelberg Art-Directorin: Karin Söderlind, Appelberg<br />

Layout: Åsa Carlsson, Appelberg Druck: Österbergs Titelbild: Pontus Höök<br />

www.studsvik.de<br />

2 Innova [2:2012]<br />

Inhalt Nr.2–2012<br />

04<br />

07<br />

08<br />

10<br />

14<br />

04<br />

Amerika expandiert<br />

Kernenergie <strong>ist</strong> der Schlüssel zur<br />

Er<strong>ze</strong>ugung sauberer Grundlastenergie.<br />

In Georgia werden zwei neue Reaktoren<br />

gebaut.<br />

Technologie<br />

Experimente im <strong>Studsvik</strong>-Labor<br />

haben ge<strong>ze</strong>igt: Die Dosierung von Zink<br />

minimiert die Aktivitätszunahme.<br />

Arbeiten hinter den Kulissen<br />

Stilllegungs-Guru Rateb „Boby“<br />

Abu-Eid, Senior Advisor bei der NRC,<br />

sorgt für eine ordnungsgemäße und<br />

e ziente Durchführung.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen<br />

Individuelle Dienstle<strong>ist</strong>ungen für die<br />

britische EDF Energy haben sich zur<br />

langfr<strong>ist</strong>igen Vereinbarung entwickelt.<br />

<strong>Spit</strong><strong>ze</strong>nplatz<br />

<strong>Studsvik</strong> erreicht <strong>Spit</strong><strong>ze</strong>nplatz bei<br />

Arbeitssicherheit in Borssele.<br />

08 10<br />

FOTO: PONTUS HÖÖK<br />

FOTO: SOUTHERN COMPANY<br />

FOTO: STUDSVIK


Frauen-Power zur nuklearen Sicherheit<br />

Rund 170 Frauen aus 35 Ländern, allesamt<br />

Expertinnen im Nuklearbereich, trafen<br />

sich Ende Mai 2012 in Kalmar, Schweden,<br />

zum Jahreskongress der Women in Nuclear<br />

(WiN). Thema der diesjährigen Konferenz<br />

war „Safety in the Nuclear Lifecycle. From<br />

Design to Disposal“. <strong>Studsvik</strong> war durch Teilnehmerinnen<br />

aus Schweden, Deutschland<br />

und Großbritannien vertreten.<br />

„WiN le<strong>ist</strong>et wichtige Arbeit, indem sie<br />

über die verschiedenen Anwendungsbereiche<br />

der Kerntechnik informiert – nicht nur<br />

über die Kernenergie. Die Nuklearmedizin<br />

<strong>ist</strong> z.B. ein solch wichtiger Bereich. So hielt<br />

die Vertreterin aus dem Jemen eine leidenschaftliche<br />

und bege<strong>ist</strong>ernde Rede über ihren<br />

langen, einsamen Kampf für ein Zentrum für<br />

Nuklearmedizin in ihrem Land – ein Meilenstein<br />

in den Bemühungen, den Armen im<br />

60<br />

Mehr als 60 Reaktoren<br />

in 14 Ländern befi nden sich<br />

der<strong>ze</strong>it im Bau. Somit steigt<br />

die Kernkraft-Kapazität<br />

weltweit zwar stetig, aber<br />

nicht übermäßig.<br />

Quelle: World Nuclear Association<br />

Land Zugang zu medizinischer Versorgung zu<br />

verscha en. Für mich war ihre Rede ein Highlight<br />

des Kongresses“, sagt Monica Bowen-<br />

Schrire, Ko-Vorsit<strong>ze</strong>nde des Kongresses und<br />

WiN Global-Präsidentin.<br />

Auf dem Kongress wurde auch die neue<br />

Führung des Verbandes vorgestellt. Der<br />

ehemaligen Präsidentin Cheryl Boggess<br />

wurde herzlich für ihre Dienste gedankt und<br />

Se-Moon Park aus Südkorea als neue WiN<br />

Global-Präsidentin begrüßt.<br />

Gegen Ende des Kongresses konnten die<br />

Teilnehmerinnen verschiedene Einrichtungen<br />

in Schweden und Finnland besuchen. Die me<strong>ist</strong>en<br />

interessierten sich für <strong>Studsvik</strong>. 40 Frauen<br />

besichtigten den Firmenstandort und konnten<br />

zwischen verschiedenen Führungen durch die<br />

Abteilungen, wie z.B. die Heißen Zellen oder die<br />

Verbrennungs- und Pyrolyseanlagen, wählen.<br />

<strong>Studsvik</strong> und Westinghouse<br />

kooperieren bei Stilllegungsarbeiten<br />

<strong>Studsvik</strong> und Westinghouse kooperieren ab sofort bei<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen für die Stilllegung von Kernkraftwerken<br />

in Europa. Hierzu wurde ein entsprechender Vertrag<br />

unter<strong>ze</strong>ichnet. Die Kooperation firmiert unter ndcon,<br />

Nuclear Decommissioning Consortium by <strong>Studsvik</strong><br />

and Westinghouse.<br />

„Durch diese enge Kooperation mit Weltmarktführer<br />

Westinghouse ergänzt <strong>Studsvik</strong> sein Kompetenzspektrum<br />

um wichtige Dienstle<strong>ist</strong>ungen. Damit können wir die<br />

Uranium mine in Australia.<br />

Wussten Sie,...<br />

dass rund 64 Pro<strong>ze</strong>nt des weltweit abgebauten Urans<br />

aus Minen in Kasachstan, Kanada und Australien stammen?<br />

Nach einem Jahr<strong>ze</strong>hnt des Rückgangs bis 1993,<br />

<strong>ist</strong> die Uranproduktion allgemein gestiegen und deckt<br />

heute 85 Pro<strong>ze</strong>nt des Bedarfs für die Stromer<strong>ze</strong>ugung.<br />

Quelle: World Nuclear Association<br />

Stilllegung von Kernkraftwerken schlüsselfertig anbieten”,<br />

sagt Anders Jackson, CEO von <strong>Studsvik</strong>. ndcon wird in den<br />

nächsten 15 bis 20 Jahren bei verschiedenen Stilllegungsaktivitäten<br />

in Europa eine führende Rolle einnehmen, da<br />

mehrere Kraftwerke sich dem Ende ihrer Lebensdauer nähern<br />

und die Lebensdauer anderer Anlagen aufgrund von<br />

Regierungsentscheidungen verkürzt wurden.<br />

Mehr Informationen zu dieser Vereinbarung finden<br />

Sie in der nächsten Ausgabe von Innova.<br />

Die neue WiN Global-Präsidentin Se-Moon Park (li.) und<br />

ihre Vorgängerin.<br />

WiN <strong>ist</strong> ein weltweites professionelles Netzwerk<br />

mit fast 4.000 Mitgliedern in über 90 Ländern.<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO<br />

Kalender<br />

November 2012<br />

Karrieretage im Royal Institute<br />

of Technology (KTH), Stockholm,<br />

Schweden<br />

13.-15. November 2012<br />

SCIP-Meeting, <strong>Studsvik</strong>, Schweden<br />

27.-28. November 2012<br />

Naturally Occurring Radioactive<br />

Material (NORM) Conference,<br />

London, Großbritannien<br />

24.-28. Februar 2013<br />

VM Symposia (WMS), Phoenix<br />

Convention Center, Phoenix,<br />

Arizona, USA<br />

13.-15. März 2013<br />

Internationales Symposium<br />

„Konditionierung radioaktiver<br />

Betriebs- und Stilllegungsabfälle“<br />

einschließlich 11. Statusbericht des<br />

BMBF „Stilllegung und Rückbau<br />

kerntechnischer Anlagen“, Maritim<br />

Hotel & Internationales Congress<br />

Center Dresden<br />

Global News<br />

[2:2012] Innova 3<br />

FOTO: STUDSVIK


Ausblick<br />

Mit einem Anteil von über 30 Pro<strong>ze</strong>nt<br />

des weltweit er<strong>ze</strong>ugten Stroms aus<br />

Kernenergie sind die USA der größte<br />

Produ<strong>ze</strong>nt. Dennoch wurden im<br />

Land fast dreißig Jahre lang keine<br />

Kernkraftwerke gebaut – bis jetzt.<br />

text Cari Simmons · foto Southern Company<br />

NUKLEARES<br />

WIEDERERWACHEN<br />

4 Innova [2:2012]


Die Amerikaner verbrauchen viel<br />

Energie. Der Pro-Kopf-Verbrauch <strong>ist</strong><br />

höher als in jedem anderen Land der<br />

Welt. Im Jahr 2010 betrug die gesamte<br />

Stromer<strong>ze</strong>ugung in den Vereinigten<br />

Staaten 4,36 Billionen kWh und nach<br />

Angaben der World Nuclear Association<br />

wird der jährliche Strombedarf bis<br />

2030 auf 5 Billionen kWh steigen.<br />

Der größte Teil des Strombedarfs<br />

wird der<strong>ze</strong>it durch Kohlekraftwerke gedeckt<br />

(46 Pro<strong>ze</strong>nt), gefolgt von Gas (23<br />

Pro<strong>ze</strong>nt), Kernenergie (19 Pro<strong>ze</strong>nt) und<br />

Wasserkraft (6,5 Pro<strong>ze</strong>nt).* Obwohl die<br />

USA der weltweit größte Produ<strong>ze</strong>nt von<br />

Kernenergie sind, <strong>ist</strong> der Anteil der<br />

Kernenergie an der Gesamtstrommenge<br />

im eigenen Land geringer als in vielen<br />

anderen Industrieländern, wie z. B.<br />

Frankreich (78,9 Pro<strong>ze</strong>nt), Belgien<br />

(56,1 Pro<strong>ze</strong>nt), Schweden (44,9 Pro<strong>ze</strong>nt)<br />

und Südkorea (38,1 Pro<strong>ze</strong>nt).**<br />

Die US Energy Information Admin<strong>ist</strong>ration<br />

erwartet jedoch, dass die<br />

Gewinnung von Strom aus Kernenergie<br />

wachsen wird, u. a. aufgrund der<br />

Steuer vergünstigungen für neue Kernkraftwerke,<br />

die mit dem Energy Policy<br />

Act von 2005 eingeführt wurden. Zu-<br />

Ausblick<br />

Outlook<br />

lensto freien Energiequellen für Inlängern, erklärt Cheri Collins, General<br />

vestitionen in die Kernenergie.<br />

Manager-External Alliances bei Sou-<br />

Wind- und Solarenergie könnten thern Company, Betreiber der Reakto-<br />

zwar einen Teil des Bedarfs decken, ren Vogtle 3 und 4. „Von den 104 Kern-<br />

aber viele glauben nicht, dass dies ausreaktoren im Land haben bereits 72<br />

reichen werde, meint Tom Dent, Vi<strong>ze</strong>- eine Verlängerung für 20 Jahre erhalpräsident<br />

des Vogtle 3 und 4-Projekts ten, 14 haben eine Verlängerung bean-<br />

bei Westinghouse Electric Company. tragt und 17 werden sie voraussichtlich<br />

„Durch die Notwendigkeit, den wach- noch beantragen“, so Collins. Um eine<br />

senden Energiebedarf mit der Forde- Genehmigungsverlängerung zu erhalrung<br />

nach kohlensto freier Energieten, müsse der Betreiber nachweisen,<br />

er<strong>ze</strong>ugung in Einklang zu bringen,<br />

dass seine Anlage immer noch sicher<br />

bleibt die Kernenergie die einzig wahre betrieben werden kann, sagt sie. „Auf-<br />

Lösung für die Bereitstellung sauberer grund dieser strengen Geset<strong>ze</strong>, deren<br />

Grundlastenergie.“<br />

Priorität auf dem Schutz der ö entli-<br />

Westinghouse war Pionier in der<br />

chen Gesundheit und der Umwelt liegt,<br />

kann die Kernkraftindustrie seit lan-<br />

Entwicklung der Kernkraft und hat in gem auf einen sicheren und zuverlässi-<br />

den 1960er-Jahren einen der ersten gen Betrieb zurückblicken.“<br />

Reaktoren der USA entwickelt. Heu-<br />

Mit dem Bau der Westinghousete<br />

stehen in den Staaten 104 Kern-<br />

Reaktoren Vogtle 3 und 4 im Bundesreaktoren,<br />

die me<strong>ist</strong>en schon seit den staat Georgia wird die Kernkraft nun<br />

sätzlich sorgt die Forderung nach koh-<br />

1970er- und 1980er-Jahren. Viele der<br />

40-jährigen Betriebsgenehmigungen<br />

wurden inzwischen entweder erneuert<br />

oder stehen zur Erneuerung an. Dabei<br />

kann die Nuclear Regulatory Commission<br />

(NRC) in einem sehr strengen<br />

Verfahren die Betriebsgenehmigung eines<br />

Kernkraftwerks um 20 Jahre ver-<br />

ausgebaut. Es <strong>ist</strong> geplant, dass diese<br />

<br />

Blöcke – die ersten neuen Anlagen im<br />

Land seit 30 Jahren – 2016 bzw. 2017<br />

ans Netz gehen.<br />

Jede Anlage hat eine Kapazität von<br />

rund 1.100 MWe und wird die Kunden<br />

des Energiekon<strong>ze</strong>rns Georgia Power im<br />

gan<strong>ze</strong>n Südosten der USA mit Strom<br />

[2:2012] Innova 5


Ausblick<br />

versorgen. Im benachbarten South<br />

Carolina werden ebenfalls zwei<br />

AP1000-Blöcke gebaut, die voraussichtlich<br />

<strong>ze</strong>itgleich mit den Anlagen in<br />

Georgia in Betrieb gehen werden.<br />

Der Typ AP1000 von Westinghouse<br />

<strong>ist</strong> ein Druckwasserreaktor, die in den<br />

USA am häufi gsten verwendete Technik.<br />

Außerdem verfügt er über passive<br />

Sicherheitssysteme und <strong>ist</strong> modular gebaut,<br />

was die Kernkraftwerke sicherer<br />

mache, betont Dent.<br />

„ Um einen Reaktor sicher abzuschalten<br />

und diesen Zustand zu halten,<br />

benötigen die passiven Sicherheitssysteme<br />

des AP1000 weder Netzstrom<br />

noch Dieselgeneratoren“, versichert<br />

der Vi<strong>ze</strong>präsident. „Stattdessen sind<br />

die Anlagen so ausgelegt, dass natürliche<br />

Kräfte wie Schwerkraft, Kondensation<br />

und natürliche Luftzirkulation den<br />

Reaktor sicher abschalten und die Reaktorkühlung<br />

aufrechterhalten. Und<br />

selbst wenn sowohl die autarke als auch<br />

die Fremdstromversorgung ausfällt,<br />

hält der AP1000 die abgeschaltete Anlage<br />

ohne menschliches Eingreifen drei<br />

Tage lang in einem sicheren Zustand<br />

und danach mit minimalem Bedienereingri<br />

sogar dauerhaft.”<br />

Trotz bester Sicherheitskon<strong>ze</strong>pte geriet<br />

die ö entliche Unterstützung der<br />

Kernenergie in den USA – wie im Rest<br />

der Welt – nach der Katastrophe in Fukushima<br />

ins Wanken. „Auch wenn zur<strong>ze</strong>it<br />

weniger kerntechnische Anlagen<br />

6 Innova [2:2012]<br />

„Wir glauben,<br />

dass<br />

der Bedarf<br />

an neuen<br />

Kernkra -<br />

Kapazitätenlangfr<strong>ist</strong>ig<br />

bestehen<br />

bleibt.“<br />

Tom Dent,<br />

Vi<strong>ze</strong>-präsident<br />

des Vogtle 3 und<br />

4-Projektes bei<br />

Westinghouse<br />

Electric Company<br />

geplant werden, hauptsächlich aufgrund<br />

von Fukushima und der globalen<br />

wirtschaftlichen Unsicherheiten,<br />

glauben wir, dass langfr<strong>ist</strong>ig der Bedarf<br />

an neuen Kernkraft-Kapazitäten bestehen<br />

bleibt“, sagt Dent. „Wir gehen<br />

davon aus, dass mit dem wachsenden<br />

Strombedarf auch der Bedarf an neuen<br />

Anlagen steigen wird.“<br />

Collins ergänzt, dass es weiterhin<br />

eine breite ö entliche Unterstützung<br />

für nukleare Bauprojekte gebe, insbesondere<br />

im Südosten der USA. Diese<br />

Region <strong>ist</strong> traditionell gut geeignet<br />

für die Er<strong>ze</strong>ugung von Strom aus Kernenergie,<br />

der mit Produktionskosten von<br />

rund 2 Cent pro Kilowattstunde sowohl<br />

bezahlbar als auch problemlos verfüg-<br />

Fakten und Zahlen<br />

Die USA sind der größte Kernenergieer<strong>ze</strong>uger<br />

weltweit. 2010 produzierten<br />

die Kernreaktoren des Landes 807<br />

Milliarden kWh.<br />

Die Gesamtstromer<strong>ze</strong>ugung betrug<br />

4,36 Billionen kWh brutto im Jahr 2010.<br />

Davon entfielen 46 Pro<strong>ze</strong>nt auf Kohle-,<br />

23 Pro<strong>ze</strong>nt auf Gas-, 19 Pro<strong>ze</strong>nt auf<br />

Kernkraftwerke sowie 6,5 Pro<strong>ze</strong>nt auf<br />

Wasserkraft.<br />

Der Stromverbrauch pro Kopf und Jahr<br />

Die Arbeit an den AP 1000-Reaktoren<br />

der Blöcke 3 und 4 des KKW Vogtle <strong>ist</strong> in<br />

vollem Gange. Der Boden des Sicherheitsbehälters<br />

(links im Bild) <strong>ist</strong> fast fertig.<br />

bar <strong>ist</strong>. „Im Vergleich zur Stromgewinnung<br />

aus Kohle- und Gaskraftwerken<br />

sparen Vogtle 3 und 4 während ihrer<br />

Lebensdauer den Verbrauchern rund 6<br />

Milliarden [US Dollar] Energiekosten.“<br />

Darüber hinaus scha e der Bau von<br />

Kernkraftwerken dringend benötigte<br />

Arbeitsplät<strong>ze</strong>, so Dent. „Ein AP1000-<br />

Projekt zum Beispiel bringt der lokalen<br />

Wirtschaft rund um das Kraftwerk<br />

Tausende gut bezahlter Jobs“, sagt er.<br />

„Und wenn der Bau fertiggestellt <strong>ist</strong>,<br />

werden diese Jobs durch den Betrieb<br />

und die Wartung der Anlage über Jahr<strong>ze</strong>hnte<br />

ein dauerhafter Teil des örtlchen<br />

Wirtschaftslebens sein.“<br />

Dennoch wird breite Unterstützung<br />

nötig sein, da die Versorger gerade erfahren,<br />

was es heißt, in den USA ein<br />

neues Kernkraftwerk zu bauen, insbesondere<br />

seit die NRC die Regelungen<br />

für den Bau innerhalb der neuen Gesetzgebung<br />

der Combined Construction<br />

and Operating License neu defi -<br />

niert hat. „Es <strong>ist</strong> über 25 Jahre her, dass<br />

eine neue Anlage in Auftrag gegeben<br />

wurde“, sagt Dent. „Die Lieferanten<br />

stellen nun fest, was es heißt, innerhalb<br />

dieser neuen, strengen gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen zu agieren.“ <br />

** World Nuclear Association<br />

www.world-nuclear.org<br />

** IER, Institute for Energy Research<br />

www.instituteforenergyresearch.org<br />

liegt der<strong>ze</strong>it bei rund 12.400 kWh<br />

(vgl. Deutschland: 6.773 kWh).<br />

Die USA haben zur<strong>ze</strong>it 104 Kernreaktoren<br />

in 31 Bundesstaaten, die von 30<br />

verschiedenen Energieunternehmen<br />

betrieben werden.<br />

Vogtle 3 und 4 sind die ersten neu genehmigten<br />

Reaktoren seit 30 Jahren.<br />

Stat<strong>ist</strong>iken der World Nuclear<br />

Association: www.world-nuclear.org<br />

und vom Institute Energy Research.


Die Aktivitätszunahme an den<br />

Ober flächen des Kühlsystems verringern<br />

Die Aktivitätszunahme durch Freisetzung von Korrosionsprodukten kann die Wartungsarbeiten<br />

erschweren. <strong>Studsvik</strong>s experimentelle Studien <strong>ze</strong>igen, dass die Aktivitätszunahme durch die<br />

Dosierung von Zink reduziert wird.<br />

text Charlotta Gustafsson · illustration Svenska Grafikbyrån<br />

Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten<br />

in Kernkraftwerken<br />

werden dadurch erschwert, dass sich<br />

die radioaktive Belastung durch die<br />

Ablagerung von radioaktiven Nukliden<br />

an den inneren Ober fl ächen des<br />

Kühlsystems erhöht. Diese Aktivitätszunahme<br />

wird durch die Korrosion von<br />

Konstruktions material verursacht. Die<br />

entstehenden Korrosionsprodukte werden<br />

durch Neutro nenbestrahlung im<br />

Reaktorkern radioaktiv und verteilen<br />

sich letztlich im gesamten Kühlkreislauf.<br />

Um die Personendosis für das Wartungspersonal<br />

so niedrig wie möglich<br />

zu halten, muss die Aktivitätszunahme<br />

minimiert werden. Die Dosierung von<br />

Zink <strong>ist</strong> ein Verfahren, das in vielen Siedewasserreaktoren<br />

in der gan<strong>ze</strong>n Welt<br />

angewendet wird, unter anderem deswegen,<br />

weil es der Aktivitäts zunahme<br />

an Oberfl ächen entgegenwirkt. Um die<br />

Zinkdosierung optimieren zu können,<br />

<strong>ist</strong> es deswegen von großem Interesse,<br />

den Mechanismus der Aktivitätszunahme<br />

besser zu verstehen.<br />

In <strong>Studsvik</strong>s Autoklavenlabor<br />

„A-hallen“ in der Nähe von Nyköping,<br />

Schweden, gibt es einen experimentellen<br />

Versuchsau au, der speziell<br />

darauf ausgerichtet <strong>ist</strong>, in Parameterstudien<br />

den Verlauf der Aktivitätszunahme<br />

an Oberfl ächen aus rostfreiem<br />

Edelstahl unter simulierten<br />

Siedewasserreaktorbedingungen zu<br />

untersuchen. Fünf Versuchsetappen<br />

eines gemeinsam fi nanzierten Projekts<br />

der schwedischen Kraftwerksbetreiber<br />

wurden bis heute an diesem<br />

Versuchsau au durchgeführt.<br />

Der experimentelle Au au besteht<br />

aus zwei unterschiedlichen, parallelen<br />

Versuchskreisen, in denen Proben<br />

einer unterschiedlichen Wasserchemie<br />

ausgesetzt werden können. Die Proben<br />

bestehen aus rostfreiem Edelstahl EN<br />

1.4404 (AISI 316L, ein häufi g verwendetes<br />

Material in Siedewasserreaktoren).<br />

Durch diese Versuchskreise<br />

fl ießt Wasser mit einer Temperatur<br />

von 280 ºC. Für sämtliche Teile des<br />

Versuchsau aus, die mit dem heißen<br />

Wasser in Kontakt stehen, wird Titan<br />

verwendet. Dadurch wird vermieden,<br />

dass die Versuchsergebnisse durch Korrosionsprodukte<br />

des Versuchsau aus<br />

beeinfl usst werden. Die Radio aktivität<br />

auf der inneren Oberfl äche der Proben<br />

wird kontinuierlich mit einem Gammadetektor<br />

(NaI) gemessen. Auf diese<br />

Weise kann die Radioaktivität während<br />

des gesamten Experiments gemessen<br />

werden. Dargestellt wird die Aktivität<br />

als Funktion der Exponierungs<strong>ze</strong>it.<br />

In allen Versuchen wird Sauersto<br />

beigesetzt, um oxidierende Verhältnisse<br />

(NWC) zu simulieren. Die im<br />

Reaktorwasser befi ndlichen radioaktiven<br />

Nuklide werden durch Zusatz von<br />

Co-60 simuliert. In den verschiedenen<br />

Projektetappen wurden Eisen, Nickel<br />

und Zink in unterschiedlichen Mengen<br />

und Verhältnissen zueinander variiert.<br />

Die aus dem experimentellen Versuchsau<br />

au erhaltenen Ergebnisse<br />

<strong>ze</strong>igen, dass die Aktivitätszunahme<br />

bereits bei niedrigen Kon<strong>ze</strong>ntrationen<br />

von Zink in Kombination mit Eisen<br />

stark sinkt. Es <strong>ze</strong>igt sich auch, dass der<br />

Gammadetektor<br />

Zur Analyse<br />

Zufluß<br />

280˚C<br />

500 ppb 0 2<br />

Leitung 1 Co<br />

Co<br />

Leitung Fe 2<br />

Zn<br />

Fe<br />

Zn<br />

Proben<br />

Gammadetektor<br />

Abzweigung für<br />

Exponierung der<br />

TEM Proben<br />

Schematische Skiz<strong>ze</strong> des Versuchsaufbaus zur Untersuchung der<br />

Aktivitätszunahme unter simulierten SWR-Bedingungen .<br />

positive E ekt von Zink direkt mit<br />

Beginn der Zinkdosierung eintritt. Die<br />

Aktivitätszunahme sinkt weiterhin mit<br />

Zunahme der Zinkdosierung. Bei hohen<br />

Kon<strong>ze</strong>ntrationen <strong>ist</strong> die Aktivitätszunahme<br />

verschwindend gering. Wird die<br />

Dosierung von Zink beendet, so steigt<br />

die Aktivitätszunahme schnell wieder<br />

auf den Wert vor der Zinkdosierung.<br />

Die Ergebnisse der Radioaktivitätsmessungen,<br />

zusammen mit den<br />

Ergebnissen der hochaufl ösenden<br />

Mikroskopie, haben dazu beitragen,<br />

die Aktivitätszunahme auf Oberfl ächen<br />

besser zu verstehen. <br />

Zur Analyse<br />

Technologie<br />

Die Dosierung einer niedrigen Zink kon<strong>ze</strong>ntration<br />

in Kombination mit Eisen<br />

verringert die Aktivitätszunahme erheblich.<br />

Co<br />

Fe<br />

Zn<br />

[2.2012] Innova 7


P r o l Rateb „Boby“ Abu-Eid<br />

Weil immer öfter irgendwo auf der Welt ein Kernkraftwerk<br />

stillgelegt wird, steigt das Interesse an entsprechenden<br />

Experten. Das bringt den renommierten Atomwissenschaftler<br />

Abu-Eid ins Spiel.<br />

text Nancy Pick · foto Pontus Höök<br />

MEISTER DES<br />

ENDSPIELS<br />

In seiner knappen Frei<strong>ze</strong>it spielt Rateb Abu-Eid,<br />

Freunde nennen ihn „Boby“, gerne Schach. Dabei liebt<br />

er die große Herausforderung des Endspiels. In seinem<br />

Job <strong>ist</strong> genau das der Zeitpunkt, an dem der renommierte<br />

Atomwissenschaftler immer öfter gefragt <strong>ist</strong>.<br />

Als Senior Advisor bei der US Nuclear Regulatory Commission<br />

(NRC) hat Abu-Eid maßgeblichen Anteil daran,<br />

wenn ein Kernkraftwerk am Ende seiner Nutzungsdauer sicher<br />

und reibungslos dekontaminiert und stillgelegt wird,<br />

und der sanierte Standort anschließend aus der staatlichen<br />

Aufsicht entlassen werden soll.<br />

„Wir beobachten, dass immer mehr Reaktoren vom Netz<br />

gehen“, sagt er und verwe<strong>ist</strong> auf Deutschlands Entscheidung,<br />

bis 2022 alle Kernkraftwerke abzuschalten. Hinzu kommen<br />

Stilllegungen in Japan und in den USA. Seit den 1990er-<br />

Jahren sind für <strong>ze</strong>hn amerikanische Kernreaktoren die Genehmigungen<br />

ausgelaufen und die Standorte saniert worden.<br />

„Ich rechne damit, dass das Interesse an dem Thema<br />

noch wachsen wird“, so Abu-Eid. Dabei tauschen die Länder<br />

aktuelle Erkenntnisse über Gesundheit und Sicherheit genauso<br />

aus wie neueste Technologien und Maßnahmen zur<br />

Kostensenkung.<br />

Neben gelegentlichen PR-Terminen in der Ö entlichkeit,<br />

arbeitet der bei Jerusalem geborene erfahrene Atomwissenschaftler,<br />

der am Massachusetts Institute of Technology,<br />

USA, in Geochemie mit Nebenfach Kernchemie<br />

promovierte, me<strong>ist</strong> hinter den Kulissen. Seit 1991 erstellt er<br />

am NRC-Hauptsitz in Rockville, Maryland, USA, unter anderem<br />

Modellberechnungen und Risikoanalysen von radioaktiven<br />

Sto en. Das Wichtigste sind allerdings seine höchst<br />

anspruchsvollen technischen Gutachten, die belegen, dass<br />

eine Stilllegung sachgerecht durchgeführt wurde.<br />

Der gesamte Stilllegungspro<strong>ze</strong>ss <strong>ist</strong> ein komplizierter<br />

und kostspieliger Vorgang, der länger als <strong>ze</strong>hn Jahre dauern<br />

kann und an dessen Ende das begehrte Abschluss-<br />

8 Innova [2:2012 ]<br />

gutachten steht. Das basiert auf den Daten mehrerer<br />

US-Behörden, die eng miteinander kooperieren. Es legt<br />

„Standortcharakterisierungs“-Protokolle für die Stilllegung<br />

fest, mit genauen Angaben zu den Kon<strong>ze</strong>ntrationen von<br />

restlichen Radionukliden an der Oberfl äche, im Boden und<br />

im Grundwasser. Ein Standort kann nur dann aus der NRC-<br />

Aufsicht entlassen werden, wenn das Abschlussgutachten<br />

bestätigt, dass alle NRC-Kriterien erfüllt sind. „Dieses Abschlussgutachten<br />

<strong>ist</strong> eines der besten Instrumente, die die<br />

amerikanische Regierung je entwickelt hat“, sagt Abu-Eid.<br />

Das hilfreiche Werk<strong>ze</strong>ug begreife jeder, ohne die komplexen<br />

technischen Hintergründe verstehen zu müssen, die wir dafür<br />

ausarbeiten.<br />

Darüber hinaus hält Abu-Eid in den USA und im Ausland<br />

Workshops und Seminare, in denen er Experten berät.<br />

„Dabei geben wir die aus den Abschlussgutachten gewonnenen<br />

Erkenntnisse weiter. Manchmal stehe ich sogar mitten<br />

in der Nacht auf, um an einer Telekonferenz in Europa<br />

teilzunehmen“, sagt er. „Meine Kollegen wissen diesen Einsatz<br />

zu schät<strong>ze</strong>n.“ Beim OECD-Workshop bei <strong>Studsvik</strong> in<br />

Schweden im letzten April hielt der gefragte Wissenschaftler<br />

zwei hochinteressante Vorlesungen, die großen Anklang<br />

fanden. Gern gibt er dabei seine große Erfahrung eines langen<br />

Arbeitslebens weiter. „Das macht mir viel Freude, denn<br />

es kommt uns allen zugute, der gesamten Weltgemeinschaft“,<br />

betont der Hobby-Schachspieler. Für sein beispielloses<br />

Engagement und seine Verdienste wurde Abu-Eid<br />

2011 von der NRC ausge<strong>ze</strong>ichnet. „Obwohl meine Arbeit<br />

manchmal sehr anstrengend und schwierig <strong>ist</strong> oder manchmal<br />

viele Routinetätigkeiten zu bewältigen sind, würde ich<br />

sagen, dass ich ein erfülltes Berufsleben habe. Denn wir tun<br />

unser Bestes für die Gesundheit und die Sicherheit der Öffentlichkeit<br />

und zum Schutz unserer Umwelt.”<br />

Und das <strong>ist</strong> für Abu-Eid noch besser als ein Schachmatt.


Rateb „Boby“ Abu-Eid<br />

Wohnort: Vienna, Virginia, USA<br />

Ausbildung: Studium der Chemie und der Geologie an<br />

der Universität Alexandria, Ägypten. Promotion in Geochemie<br />

am Massachusetts Institute of Technology.<br />

Arbeit: Neben den 21 Jahren bei der NRC arbeitete er für<br />

das Kuwait Institute for Scientific Research und die Universität<br />

Bonn in Deutschland.<br />

Familie: Verheiratet mit Maha, einer Umweltchemikerin.<br />

Sie haben drei Töchter – eine <strong>ist</strong> Mode-Designerin, eine<br />

hat gerade ihr Jurastudium abgeschlossen, und eine <strong>ist</strong><br />

PR-Agentin – und einen Sohn, der Wirtschaftsinformatik<br />

studiert.<br />

Veröffentlichungen: Über 50 Fachveröffentlichungen.<br />

Aktuell arbeitet er an einem Buch über die Möglichkeit,<br />

Religion und Wissenschaft in Einklang zu bringen. Ein<br />

Buch über die Stilllegung kerntechnischer Anlagen <strong>ist</strong> in<br />

Planung.<br />

Hobby: Schach.<br />

[2:2012] Innova 9


Outlook<br />

10Innova [1:2011]<br />

EDF Energy<br />

EDF Energy <strong>ist</strong> eine 100-pro<strong>ze</strong>ntige<br />

Tochtergesellschaft der<br />

EDF-Gruppe, die zu den größten<br />

Energie kon<strong>ze</strong>rnen Europas zählt.<br />

Als eines der größten Energieunternehmen<br />

Großbritanniens<br />

deckt EDF Energy etwa ein Fünftel<br />

des britischen Strombedarfs<br />

und beschäftigt rund 15.000<br />

Mitarbeiter.<br />

Seit 2008 führt <strong>Studsvik</strong> Nachbestrahlungsuntersuchungen<br />

(NBU) für EDF Energy Nuclear Generation durch. Eine neue<br />

Vereinbarung festigt diese Zusammenarbeit nun um weitere<br />

7 Jahre – und danach muss sie nicht zu Ende sein.<br />

text Petra Lodén · foto <strong>Studsvik</strong>


Passende Lösungen<br />

ermöglichen<br />

Um die Anforderungen<br />

der EDF Energy Nuclear Generation<br />

in Großbritannien zu erfüllen, hat<br />

<strong>Studsvik</strong> in den letzten fünf Jahren<br />

eine gan<strong>ze</strong> Reihe von neuen Prüfgeräten<br />

und -programmen entwickelt. Als<br />

logische Konsequenz dieser Kooperation<br />

haben die beiden Unternehmen<br />

nun einen Vertrag für die kommenden<br />

sieben Jahre unter<strong>ze</strong>ichnet, der die<br />

Zusammenarbeit zwischen <strong>Studsvik</strong><br />

und EDF Energy vertieft. Lief die<br />

Zusammenarbeit bisher indirekt über<br />

das National Nuclear Laboratory in<br />

Großbritannien, so können <strong>Studsvik</strong><br />

und EDF nun viel enger zusammenarbeiten.<br />

„Durch den neuen Vertrag<br />

arbeiten wir direkt mit EDF Energy“,<br />

freut sich Hans Johansson, Senior<br />

Market Advisor im Bereich Materialtechnologie,<br />

über das Vertrauen, das<br />

EDF Energy <strong>Studsvik</strong> entgegenbringt.<br />

Stuart Crooks, Chief Technical O cer<br />

bei EDF Energy, sagte zu dem Siebenjahresvertrag<br />

in einer Pressemitteilung:<br />

„Ich bin sehr froh, dass EDF<br />

Energy Nuclear Generation Limited<br />

eine langfr<strong>ist</strong>ige Vereinbarung mit<br />

<strong>Studsvik</strong> getro en hat. Dies stärkt die<br />

Beziehung und macht den Betrieb<br />

unserer Kraftwerke sicherer und<br />

zuverlässiger.“<br />

„Angefangen hat alles Ende 2006<br />

mit einem Telefonanruf von EDF<br />

Energy “, erinnert sich Johansson .<br />

„Man fragte uns, ob wir daran interessiert<br />

seien, Nachbestrahlungsuntersuchungen<br />

(NBU) an Brennstäben aus<br />

einem AGR-Kernreaktor (Advanced<br />

Gas-cooled Reactor) durchzuführen,<br />

was wir natürlich bejahten.“<br />

Bis zur Durchführung der ersten<br />

NBU-Tests mussten allerdings noch<br />

einige Hindernisse beseitigt werden.<br />

Gerät für Längen- und Durchmessermessungen<br />

an den Graphithülsen der AGR-Brennelemente.<br />

„Der einzige Ort, an dem wir die über<br />

50 Tonnen schweren A2-Transportbehälter<br />

in Empfang nehmen und<br />

ö nen konnten, war <strong>Studsvik</strong>s Lager“,<br />

so Johansson. „Die alten Brückenkräne<br />

waren jedoch nur auf 35 Tonnen ausgelegt.“<br />

Also hat man einen der Brückenkräne<br />

aufgerüstet. Ebenso musste das<br />

Lager umgebaut werden, damit man die<br />

A2-Behälter besser handhaben und die<br />

AGR-Brennstäbe sicher lagern konnte.<br />

Es gehört bei <strong>Studsvik</strong> zum Service, die<br />

Voraussetzungen an die Anforderungen<br />

der Kunden anzupassen. Doch wenige<br />

Wochen vor dem ersten Transport<br />

sagte das Transportunternehmen den<br />

Transport dennoch ab. Der Grund waren<br />

neue Anforderungen der britischen<br />

Behörden. So kam schließlich erst<br />

Mitte 2009 der erste A2-Behälter an.<br />

Seitdem funktioniert die Zusam-<br />

menarbeit sehr gut, und EDF Energy<br />

<strong>ist</strong> sehr zufrieden mit der Durchführung<br />

der Tests durch <strong>Studsvik</strong>.<br />

Beeindruckt <strong>ist</strong> man bei den Briten vor<br />

allem von der deutlich gewachsenen<br />

Fachkompetenz auf Seiten <strong>Studsvik</strong>s.<br />

Die AGR-Reaktoren von EDF Energy<br />

werden mit Kohlendioxid gekühlt.<br />

<strong>Studsvik</strong> war bisher hauptsächlich auf<br />

Leichtwasserreaktoren spezialisiert,<br />

hat im Laufe der Jahre jedoch seine<br />

Fachkompetenz bei AGR-Reaktoren<br />

kontinuierlich ausgeweitet.<br />

Für <strong>Studsvik</strong> <strong>ist</strong> es selbstverständlich,<br />

maßgeschneiderte Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

zu bieten. Als EDF Energy vor ein<br />

paar Jahren eine Methode benötigte,<br />

mit der man Krat<strong>ze</strong>r und Riefen auf<br />

den Antriebsstangen analysieren<br />

konnte, mit denen die Brennstäbe in<br />

den AGR-Reaktor hinein geschoben<br />

bzw. aus ihm heraus gefahren werden,<br />

hat <strong>Studsvik</strong> eine spezielle Maschine<br />

entwickelt. „Das Gerät ähnelte einer<br />

Nähmaschine“, sagt Johansson. „Eine<br />

Nadel, die hoch und runter fährt, misst<br />

die Tiefe der Riefen. Dieser Apparat<br />

hat unser aller Erwartungen weit übertro<br />

en und das gegenseitige Vertrauen<br />

gestärkt.“ <br />

PROBLEM<br />

EDF Energy Nuclear Generation<br />

benötigte Unterstützung bei Nachbestrahlungsuntersuchungen<br />

(NBU).<br />

LÖSUNG<br />

<strong>Studsvik</strong>s Lager wurde so umgebaut,<br />

dass die Handhabung der A2-Behälter<br />

und die Lagerung der AGR-Brennstäbe<br />

möglich wurden.<br />

EDF Energy<br />

[2:2012] Innova 11


News<br />

Weitreichende Aufl agen und Nebenbestimmungen<br />

prägen atomrechtliche Aufsichts- und Genehmigungsverfahren.<br />

Mit dem <strong>Studsvik</strong>Portal bietet sich der<br />

Branche nun die Chance, papierlos zu agieren, ohne<br />

Abstriche bei der Qualitätssicherung zu machen.<br />

text Axel Schmidt · foto Istockphoto<br />

Ein Stück<br />

papierloses Büro<br />

Seit vielen Jahren <strong>ist</strong> eine von<br />

<strong>Studsvik</strong> unter den Vorgaben der Kunden<br />

und den sich ständig ändernden<br />

betrieblichen Randbedingungen entwickelte<br />

Datenbank in den Kernkraftwerken<br />

Brunsbüttel und Krümmel<br />

erfolgreich im Einsatz. Sie deckt große<br />

Teile des notwendigen Aufgabenspektrums<br />

ab.<br />

Der erste Innovationsschritt war<br />

die Suche nach einer modernen Softwarelösung,<br />

um auch die Nachfrage<br />

weiterer Kunden zu bedienen. Zusammen<br />

mit dem Softwarespezial<strong>ist</strong>en<br />

Erich Brettschneider wurde eine<br />

Lösung entwickelt, die alle wichtigen<br />

Anforderungen zu Genehmigungsmanagement,<br />

Aufl agen- und Terminverfolgung,<br />

Qualitätssicherung sowie<br />

Dokumentenmanagement in einer<br />

Datenbankanwendung abdeckt. „Die<br />

aus dem atomrechtlichen Aufsichts-<br />

und Genehmigungsverfahren resultierenden<br />

Aufl agen und Nebenbestimmungen<br />

müssen, auch unter Berück<br />

sichtigung der relevanten KTA-<br />

12Innova [2 :2012]<br />

„Das<br />

<strong>Studsvik</strong>-<br />

Portal<br />

garantiert<br />

vollkommeneArchivierungssicherheit.“<br />

Regeln, qualitätssicher verfolgt und<br />

diese Erfüllung auch lückenlos nachgewiesen<br />

werden. Das war die Zielvorgabe<br />

für das Projekt“, so Erich Brettschneider.<br />

Das Ergebnis dieser<br />

intensiven Bedarfs- und Marktanalyse<br />

<strong>ist</strong> eine maßgeschneiderte Datenbankverwaltungssoftware.<br />

Das <strong>Studsvik</strong>Portal basiert auf<br />

einer serviceorientierten Architektur<br />

und lässt sich sehr einfach bedienen.<br />

Die integrierte Web-Service<br />

Schnittstelle ermöglicht es außerdem,<br />

das <strong>Studsvik</strong>Portal schnell und<br />

unkompliziert in eine bestehende<br />

IT-Infrastruktur einzubinden.<br />

Der relevante Schriftverkehr wird<br />

versioniert und zugeordnet. Damit<br />

kann man eine lückenlose Verfolgungskette<br />

mit den höchsten Qualitätsansprüchen<br />

gewährle<strong>ist</strong>en. Durch<br />

das integrierte Versionierungs- und<br />

Benut<strong>ze</strong>rberechtigungsverfahren<br />

lassen sich Aktivitäten an ein<strong>ze</strong>lnen<br />

Dokumenten verfolgen und protokollieren.<br />

Bearbeitete Dokumente kön-<br />

nen somit auch wieder auf jede vorausgegangene<br />

Version zurückgeführt<br />

werden.<br />

Das <strong>Studsvik</strong>Portal besitzt ferner<br />

eine integrierte Echtheitsprüfung für<br />

Dateien und sichert so die Kons<strong>ist</strong>enz<br />

während des gesamten Anwendungspro<strong>ze</strong>sses.<br />

Durch moderne Verschlüsselungstechnologien<br />

wird es den<br />

strengen Regularien der Kerntechnik<br />

gerecht.<br />

„Das <strong>Studsvik</strong>Portal garantiert<br />

vollkommene Archivierungssicherheit<br />

und bietet dem Kunden<br />

gleich<strong>ze</strong>itig maximalen Komfort“,<br />

erklärt Erich Brettschneider. „Inhalte<br />

lassen sich bei Bedarf untereinander<br />

verknüpfen, so dass zum Beispiel<br />

verschachtelte Genehmigungs- und<br />

Aufl agenvorgänge unter einem einzigen<br />

Vorgang zusammengefasst werden.<br />

Das vereinfacht die Bearbeitung.<br />

Darüber hinaus können Benut<strong>ze</strong>r<br />

jeder<strong>ze</strong>it mit der individualisierten<br />

Suchfunktion, auch innerhalb ein-


<strong>ze</strong>lner Dokumente, nach benötigten<br />

Informationen suchen.“<br />

Natürlich bedeutet das <strong>Studsvik</strong>-<br />

Portal auch einen Schritt in Richtung<br />

eines papierlosen Büros. Die eingescannten<br />

und erfassten Schriftstücke<br />

lassen sich problemlos bearbeiten und<br />

auf elektronischem Wege weiterleiten.<br />

Das <strong>Studsvik</strong>Portal bleibt jedoch<br />

keineswegs auf die Verfolgung atomrechtlicher<br />

Aufl agen und Neben-<br />

bestimmungen beschränkt. Durch die<br />

vielfältigen Dokumentmanagementfunktionen<br />

eignet es sich unter anderem<br />

für die Abwicklung und Dokumentation<br />

im Rahmen täglicher<br />

Arbeitspro<strong>ze</strong>sse, sowie für die qualitätssichere<br />

Verfolgung terminlicher<br />

Vorgaben aus diversen Verfahren.<br />

Oft wird es sehr technisch, wenn<br />

Erich Brettschneider über das<br />

Alle wichtigen<br />

Anforderungen<br />

sind abdeckt. Das<br />

<strong>Studsvik</strong>-Portal bedeutet<br />

einen Schritt<br />

in Richtung eines<br />

papierlosen Büros.<br />

<strong>Studsvik</strong>Portal spricht. Aber Stolz<br />

kommt eben doch auch immer wieder<br />

durch. Und das aus gutem Grund:<br />

Denn die ersten kerntechnischen<br />

Anlagen sind bei der Verfolgung des<br />

atomrechtlichen Aufsichts- und<br />

Genehmigungsverfahrens bereits<br />

auf das <strong>Studsvik</strong>Portal umgestiegen.<br />

Anfragen weiterer Anlagen für die<br />

Vorstellung der Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit des<br />

<strong>Studsvik</strong>Portals liegen bereits vor. <br />

[2:2012] Innova 13<br />

News


News<br />

<strong>Ausge<strong>ze</strong>ichnet</strong>: <strong>Studsvik</strong> <strong>ist</strong> <strong>Spit</strong> <strong>ze</strong><br />

Uwe Hollweck, Jochen Kruse, Robert Reiss und Gerold Klein nach der Preisverleihung.<br />

Trotz stra en Studienplans<br />

über den Tellerrand schauen<br />

Die Investition zahlt sich aus – und<br />

zwar für beide Seiten. Das Hochschulprogramm<br />

von <strong>Studsvik</strong> gibt Studierenden<br />

eine konkrete Perspektive für<br />

ihre berufliche Zukunft und hilft ihnen<br />

zudem, ihr Studium gezielt voranzutreiben.<br />

Andersherum erhält <strong>Studsvik</strong> die<br />

Chance, den Nachwuchs exakt an die<br />

wichtigen Aufgabenstellungen im Unternehmen<br />

heranzuführen. „Die theoretische<br />

Ausbildung findet an der dualen<br />

Hochschule Baden-Württemberg statt.<br />

Daneben gibt es zahlreiche Praxisphasen<br />

vor Ort“, erläutert Marian Wolfmeier (20)<br />

das <strong>Studsvik</strong>-Programm. Und gerade von<br />

diesem praktischen Bezug erho t auch<br />

er sich Einiges für später.<br />

Eine gute Entscheidung glaubt Moritz<br />

Bühler (21) mit dem Programm getro en<br />

zu haben. Immerhin sei <strong>Studsvik</strong> in sehr<br />

14Innova [2:2012]<br />

vielen kerntechnischen Anlagen vertreten:<br />

„Ich kann Arbeiten im Kernkraftwerk<br />

verfolgen und viele technische Zusammenhänge<br />

so besser verstehen.“ Genau<br />

diese Erfahrungen bringt er nun sehr<br />

gezielt in sein Studium ein, unterstreicht<br />

Moritz Bühler.<br />

Vor allem die intensive Betreuung<br />

sowie die freundliche Atmosphäre gefallen<br />

Sebastian Müller (23) an <strong>Studsvik</strong>:<br />

„Denn trotz eines stra en Studienplans<br />

gibt es viele Möglichkeiten, über den Tellerrand<br />

hinauszuschauen und die eigenen<br />

Interessen zu verfolgen.“ Persönlich<br />

wolle er für das Unternehmen die gleiche<br />

Bereicherung darstellen, wie dies umgekehrt<br />

der Fall sei.<br />

Insgesamt also eine rundherum positive<br />

Sache, von der beide Seite profitieren<br />

können.<br />

<strong>Studsvik</strong> darf sich mit Fug und Recht<br />

als <strong>Spit</strong><strong>ze</strong>ndienstle<strong>ist</strong>er betrachten. Das<br />

bestätigte die alljährliche Revision im<br />

Kernkraftwerk Borssele. Am Ende stand<br />

der erste Platz in der Gesamtbewertung der<br />

Lieferanten sowie der zweite Platz in der<br />

Kategorie Arbeitssicherheit für <strong>Studsvik</strong> zu<br />

Buche. Insgesamt bewertet der Betreiber<br />

29 namhafte deutsche und niederländische<br />

Unternehmen, darunter auch weltweit tätige<br />

Kon<strong>ze</strong>rne.<br />

Beide Aus<strong>ze</strong>ichnungen sind mit insgesamt<br />

10.000 Euro dotiert. Die Hälfte dieser Prämie<br />

spendete <strong>Studsvik</strong> an eine wohltätige Organisation<br />

zur Unterstützung erkrankter Kinder,<br />

die andere Hälfte erhielten die 36 beteiligten<br />

Mit arbeitern als Prämie.<br />

Geschäftsführer Dr. Stefan Berbner würdigte<br />

das besondere Engagement der Mitarbeiter:<br />

„Ich möchte ganz besonders den Kollegen<br />

vor Ort für ihre außerordentliche<br />

Le<strong>ist</strong>ung danken. Sie haben ihren Einsatzwillen<br />

zum Beispiel auch mit einem Niederländisch-Sprachkurs<br />

für nukleare Sachverhalte<br />

unter Beweis gestellt.“<br />

Duale Hochschule<br />

Baden-Württemberg,<br />

Karlsruhe.


Gut für die Zukunft gerüstet<br />

Mehr als eine neue Mannschaft kommt aufs Spielfeld<br />

Im Jahr vor der Fußball-<br />

Europame<strong>ist</strong>erschaft, 2012,<br />

hat <strong>Studsvik</strong> Deutschland<br />

Vorsorge für eine erfolgreiche<br />

Zukunft getroffen und<br />

sich mit zwölf Neuzugängen<br />

verstärkt.<br />

Sie könnte den Kollegen seit Anfang<br />

Januar mit dem Saxophon den<br />

Marsch blasen. Stattdessen befasst<br />

sich Monika Cichon (30) mit dem<br />

Klimaschutzprogramm und der<br />

Luftmengenreduzierung im Kernkraftwerk<br />

Krümmel. In vier bis fünf<br />

Jahren würde sie dann gerne ihr<br />

eigenes Projekt verantworten.<br />

Nicht erst seit Januar hofft<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Wolf darauf, einen Mercedes<br />

SLS zu besit<strong>ze</strong>n. Der 29 Jahre<br />

junge Ingenieur koordiniert den<br />

Rückbau. Zudem befasst er sich<br />

intensiv mit der Messtechnik. Eine<br />

Freude ließe sich dem passionierten<br />

„Autoschrauber“ zum Beispiel<br />

mit einem Tankgutschein für zwei<br />

oder drei Jahre bereiten.<br />

Seit Februar 2011 segelt Peter<br />

Neunaber (53) mit an Bord bei<br />

<strong>Studsvik</strong>. Und auch wenn der Hob-<br />

Peter Stephan<br />

Helmut Sponsel<br />

by-Angler wahrscheinlich lieber in<br />

der Ostsee fischt, kümmert er sich<br />

bei <strong>Studsvik</strong> mit Elan um die Projektunterstützung;<br />

etwa um das Alterungsmanagement<br />

im Kernkraftwerk<br />

Krümmel oder das Erstellen<br />

von Ausschreibungen für technische<br />

Anlagen im Kernkraftwerk Grohnde.<br />

Lesen, Tan<strong>ze</strong>n und Schwimmen<br />

gehen kann Melanie Stillich (26)<br />

seit März nicht mehr ganz so oft.<br />

Dafür nimmt sie ihre abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit in der Messtechnik<br />

viel zu sehr in Beschlag. Die aber<br />

empfindet sie als stimulierende<br />

Herausforderung.<br />

Im Wonnemonat Mai stieß Jörg<br />

Claußnit<strong>ze</strong>r als Strahlenschutzingenieur<br />

zu <strong>Studsvik</strong>. Das Interesse<br />

an der Kerntechnik rührt bei<br />

dem 35-Jährigen aus dem Studium.<br />

Damals arbeitete er in der Nuklearmedizin<br />

und der Dosimetrie. An<br />

<strong>Studsvik</strong> schätzt er besonders die<br />

Weltoffenheit.<br />

Ebenfalls im Mai kam die 49-jährige<br />

Sandra Mittank zu <strong>Studsvik</strong>.<br />

Sie kümmert sich darum, dass die<br />

offenen Punkte aus den Aufsichts-<br />

und Genehmigungsverfahren sauber<br />

abgearbeitet werden. Zum Aus-<br />

gleich genießt sie viel Bewegung:<br />

am liebsten in Norwegen.<br />

Und bei <strong>Studsvik</strong> <strong>ist</strong> es doch<br />

am schönsten, das wusste Dr.<br />

Oliver Gerd Wormer (52) eigentlich<br />

schon vor 32 Jahren. Trotzdem<br />

dauerte seine Rückkehr bis zum<br />

September. Seine Frei<strong>ze</strong>it verbringt<br />

der Projektingenieur am liebsten<br />

mit den Kindern beim Wandern,<br />

Joggen oder Schwimmen.<br />

Ebenfalls im September kam<br />

Serge Narcisse Kamgaing<br />

Kamdem (29) neu zum <strong>Studsvik</strong>-<br />

Team. Im Bereich Engineering<br />

unterstützt der Diplom Ingenieur<br />

Projekte. Die Offenheit und<br />

das gute Betriebsklima im<br />

Arbeitsalltag sind dem engagierten<br />

Mannschaftsspieler dabei besonders<br />

wichtig.<br />

Seit Oktober freut sich die 31-jährige<br />

Mirijam Ebert über die vielfältigen<br />

Aufgaben bei <strong>Studsvik</strong>. Denn<br />

aufgrund der ausfüllenden Tätigkeit<br />

kann die Strahlenschutzingenieurin<br />

ihre Frei<strong>ze</strong>it beim Reiten umso<br />

mehr genießen.<br />

Nicht erst seit dem 1.Oktober probiert<br />

David Jokelle (34) mit dem<br />

Finger zu schnippen, um dahin zu<br />

kommen, wo er hin möchte. Bislang<br />

bleibt das jedoch nur ein Wunsch.<br />

Der Messtechniker findet vor allem<br />

Gefallen am internationalen Charakter<br />

von <strong>Studsvik</strong>.<br />

Science-Fiction- und Fantasy<br />

Romane haben es Florian Blees<br />

angetan. Seit 1.November kümmert<br />

sich der 28-jährige bei <strong>Studsvik</strong> um<br />

die Konstruktion von Abschirmmaßnahmen<br />

sowie den Rückbau<br />

mit 3D-Konstruktionen. Zu <strong>Studsvik</strong><br />

haben ihn vor allem die gute Perspektive<br />

und die abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit gezogen.<br />

Seit dem 27.November hofft Dr.<br />

Martin Baron darauf, dass <strong>Studsvik</strong><br />

ein Büro in Berlin eröffnet. Schließlich<br />

– so sagt der promovierte Physiker<br />

– lägen dort die sich entwickelnden<br />

Märkte Osteuropas quasi vor der<br />

Haustür. Natürlich wäre dann auch<br />

sein Weg zur Arbeit erheblich kür<strong>ze</strong>r.<br />

Vorerst widmet sich der Zugang<br />

von der renommierten Harvard<br />

Universität jedoch vor allen Dingen<br />

Belangen wie der Aktivierungs-<br />

und Abschirmrechnungen mittels<br />

komplexer Softwarepakete, um für<br />

<strong>Studsvik</strong> neue Aufgabengebiete zu<br />

erschließen.<br />

In Führungsrolle aufgestiegen<br />

Auch an anderer Stelle wartet <strong>Studsvik</strong> Deutschland mit personellen Veränderungen auf. Zwei<br />

langjährige, loyale und sehr erfahrene Mitarbeiter haben dabei zum 1.August 2012 Führungsverantwortung<br />

übernommen: Helmut Sponsel in der Position des Qualitätsmanagementbeauftragten und<br />

Peter Stephan als leitender Sicherheitsingenieur für die gesamte Firma. Beide berichten direkt an<br />

den Geschäftsführer Dr. Stefan Berbner.<br />

[2:2012] Innova 15<br />

News


FoTo: guNNAr BErgkrANTz<br />

Frei<strong>ze</strong>it<br />

Eine gesunde Wahl<br />

Immer mehr Menschen verzichten mindestens einmal<br />

pro Woche auf Fleisch. So <strong>ist</strong> der„vegetarische Montag“<br />

in vielen Ländern sehr beliebt geworden. Verfeinert<br />

mit Erbsen, Bohnen oder Linsen werden vegetarische<br />

Gerichte ganz einfach zu einer vollwertigen Mahl<strong>ze</strong>it.<br />

Kichererbsen-Curry<br />

Für 4 Personen<br />

4 Portionen braunen Reis<br />

2 gelbe Zwiebeln<br />

1 Aubergine + 1 Teelöffel Salz<br />

1 Esslöffel Rapsöl<br />

1 Esslöffel Curry<br />

1 Teelöffel Kreuzkümmel<br />

500 g gekochte Kichererbsen<br />

500 g Blattspinat, frisch oder<br />

gefroren<br />

100 ml verdünnter Apfelsaft<br />

oder Wasser<br />

1 Würfel Gemüsebrühe oder<br />

2 Ess löffel kon<strong>ze</strong>ntrierte<br />

Gemüsebrühe<br />

Dünnflüssige Maismehl-Wasser-<br />

Mischung<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Reis nach Packungsanweisung kochen.<br />

Zwiebeln schälen und in Scheiben<br />

schneiden. Aubergine würfeln, in ein<br />

Sieb geben und sal<strong>ze</strong>n, um die Bitterstoffe<br />

zu entziehen.<br />

Öl in einem Kochtopf erhit<strong>ze</strong>n, Auberginenwürfel<br />

und Zwiebel zufügen.<br />

Curry und Kreuzkümmel zufügen und<br />

einige Minuten braten. Kichererbsen,<br />

Spinat, Saft und Brühe zufügen. Die Mischung<br />

kochen lassen. Zum Eindicken<br />

Maismehl-Wasser-Mischung zugeben.<br />

Servieren Sie das Curry mit dem<br />

frisch gekochten Reis und einem knackigen<br />

grünen Salat.<br />

Energie: 463 kcal pro Portion<br />

Fat: 8 g pro Portion<br />

Guten Appetit!<br />

<strong>Studsvik</strong> AB, Box 556, SE-611 10 Nyköping, Schweden. Tel.: +46-155-22 10 00,<br />

Fax: +46-155-26 30 00, E-mail: studsvik@studsvik.se, www.studsvik.de<br />

Sudoku schwer<br />

7<br />

Denksport<br />

Wie wäre die<br />

Schwägerin der<br />

Schwester Ihres<br />

Vaters mit Ihnen<br />

verwandt?<br />

Die Antwort finden Sie<br />

am Ende der Seite.<br />

Bilderrätsel<br />

Was <strong>ist</strong> das? Drehen Sie das<br />

Heft auf den<br />

Kopf und<br />

finden Sie es<br />

heraus!<br />

Denksport : Diese Person wäre Ihre Mutter. Bilderrätsel: Gerät für Längen- und Durchschnittsmessungen. Lesen Sie mehr darüber auf den Seiten 10-11.<br />

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