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1 Übung BWL III am 31.05.01 1.) Kennzahlen: • Die ... - Informatik

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Universität der Bundeswehr<br />

Fakultät für <strong>Informatik</strong> Prof. Dr. Heinz Schelle<br />

<strong>1.</strong>) <strong>Kennzahlen</strong>:<br />

<strong>Übung</strong> <strong>BWL</strong> <strong>III</strong> <strong>am</strong> <strong>3<strong>1.</strong>05.01</strong><br />

<strong>•</strong> <strong>Die</strong> Aufgabe von <strong>Kennzahlen</strong> ist es, möglichst prägnante sowie über mehrere<br />

Unternehmen vergleichbare Informationen über die wirtschaftlichen Situation eines<br />

Unternehmens zu liefern (Verdichtung der komplexen Realität).<br />

<strong>•</strong> <strong>Kennzahlen</strong> dienen dabei auch für Zielvorgaben<br />

<strong>•</strong> Es werden dabei zahlenmäßig erfassbare Sachverhalte abgebildet.<br />

<strong>•</strong> Es wird zwischen relativen und absoluten <strong>Kennzahlen</strong> unterschieden. Eine absolute<br />

Kennzahl wäre z. B. der Deckungsbeitrag, die Anzahl der Fehlzeiten oder der Cash Flow<br />

etc.<br />

<strong>•</strong> <strong>Kennzahlen</strong> sind i.d.R. für bestimmte Adressaten bestimmt, z.B. Kreditgeber, Aktionäre,<br />

zur Berechnung des leistungsabhängigen Lohnanteils etc.<br />

Ausgewählte <strong>Kennzahlen</strong>:<br />

Cash-Flow (absolute Kennzahl):<br />

<strong>•</strong> Durch die zeitliche Inkongruenz von Auszahlungen und Einzahlungen einsteht der<br />

Kapitalbedarf der Unternehmung .<br />

<strong>•</strong> Ihren Kapitalbedarf kann sie durch Mittel der Innenfinanzierung als auch der<br />

Außenfinanzierung decken.<br />

<strong>•</strong> Der Cash-Flow hat v.a. eine Bedeutung bei der Innenfinanzierung (vgl. auch<br />

Lohmann Ruchti-Effekt).<br />

<strong>•</strong> Cash-Flow errechnet sich aus den Aufwendungen, den keine Auszahlungen<br />

gegenüberstehen und den Erträgen, denen keine Einzahlungen gegenüberstehen<br />

<strong>•</strong> Vereinfachte BerechnungCash Flow: Jahresüberschuß nach Steuern +<br />

Abschreibungen + Rückstellungen<br />

<strong>•</strong> Der Cash Flow dient somit zur Ermittlung der inneren Ertragskraft der Unternehmung<br />

<strong>•</strong> Basis zur Bildung weiterer relativer <strong>Kennzahlen</strong> wie z. B. Verhältnis Cash-<br />

Flow/Ges<strong>am</strong>tverschuldung<br />

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Universität der Bundeswehr<br />

Fakultät für <strong>Informatik</strong> Prof. Dr. Heinz Schelle<br />

Relative <strong>Kennzahlen</strong>:<br />

Jahresüberschuß<br />

(nach Steuern)<br />

Umsatzrend ite(<br />

UR)<br />

=<br />

× 100<br />

Umsatzerlöse<br />

Bsp: Aldi: UR gering, dafür Kapitalumschlag hoch<br />

Jahresüberschuß<br />

(nach Steuern)<br />

Eigenkapit alrendite ( ER)<br />

=<br />

× 100<br />

Eigenkapital<br />

(letzte Periode)<br />

Wiederholung Leverage:<br />

Neben der Eigenkapitalrendite spielt die Ges<strong>am</strong>tkapitalrendite (GKR) eine wichtige Rolle<br />

Jahresüberschuß<br />

+ Fremdkapitalzinsen<br />

(FKZ)<br />

GKR =<br />

× 100<br />

Eigenkapital<br />

+ Fremdkapital<br />

Zwischen EKR und GKR besteht der folgende Zus<strong>am</strong>menhang<br />

Fremdkapital<br />

EKR = GKR + (GKR − FKZ)<br />

Eigenkapital<br />

Praktisch lässt sich also die Eigenkapitalrendite über den Verschuldungrad beeinflussen. (Hebel<br />

oder Leverage- Effekt)<br />

Ist die GKR>FKZ, so führt eine Erhöhung des Verschuldungs-grades zur Erhöhung der EKR<br />

<strong>Die</strong>ser Effekt kann sich aber auch in entgegengesetzter Richtung auswirken, d. h. die<br />

Eigenkapitalrendite kann sehr schnell negativ werden, sofern die GKR unter die FKZ sinkt.<br />

Positiver<br />

Leverage-<br />

Effekt<br />

Jahresüberschuß<br />

(Gewinn)<br />

Umsatzerlöse<br />

FK/EK<br />

GKR<br />

FKZ<br />

EKR<br />

Negativer GKR<br />

Leverage-<br />

Effekt<br />

FKZ<br />

EKR<br />

(Schierenbeck (1995), S. 65)<br />

0<br />

10%<br />

5%<br />

10%<br />

3%<br />

8%<br />

3%<br />

Umsatz<br />

eingesetztes<br />

Kapital<br />

niedrig hoch<br />

×<br />

1<br />

10%<br />

5%<br />

15%<br />

3%<br />

8%<br />

-2%<br />

=<br />

Jahresüberschuß<br />

eingesetztes<br />

Kapital<br />

2<br />

10%<br />

5%<br />

20%<br />

3%<br />

8%<br />

-7%<br />

überdurchschnittlich<br />

10<br />

10%<br />

5%<br />

60%<br />

3%<br />

8%<br />

-47%<br />

20<br />

10%<br />

5%<br />

110%<br />

3%<br />

8%<br />

-97%<br />

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<strong>Kennzahlen</strong>systeme<br />

Neben einzelnen <strong>Kennzahlen</strong> gibt es auch <strong>Kennzahlen</strong>systeme, die sich z. B. entlang einer Ziel-<br />

Mittel-Hierarchie aufbauen lassen (z. B. das DuPont-System des ROI)<br />

(B<strong>am</strong>berg/Coenenberg (1996), S. 47)<br />

Eine reine Fixierung auf <strong>Kennzahlen</strong> bspw. zur Erfolgsbewertung ist nicht ohne Probleme.<br />

Z. B.<br />

Gewinn<br />

ROI =<br />

eingesetztes<br />

Kapital<br />

=<br />

Gewinn<br />

Umsatz<br />

Umsatz<br />

eingesetztesKapital<br />

<strong>•</strong> Ausschluss anderer, v.a. qualitativer unternehmens-politischer Ziele<br />

×<br />

<strong>•</strong> Ausrichtung des unternehmerischen Handelns allein auf die Kennzahl mit der Gefahr,<br />

dass die Sicherung langfristiger Erfolgspotentiale zugunsten kurzfristiger Gewinne<br />

vernachlässigt wird.<br />

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2.) Konzepte der Substanzerhaltung:<br />

In der <strong>BWL</strong> gibt es eine Vielzahl verschiedener Konzeptionen zur Unternehmenserhaltung<br />

(Wöhe (2000), S. 1099.)<br />

1) Nominale Kapitalerhaltung:<br />

<strong>•</strong> Idee: Fiktion eines stabilen Geldwertes (Mark gleich Mark)<br />

<strong>•</strong> Bewertung der Bilanzwerte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellkosten<br />

<strong>•</strong> Nur in Zeiten stabiler wirtschaftlicher Verhältnisse geeignet<br />

<strong>•</strong> Wird vom Handels- und Steuerrecht vertreten!<br />

<strong>•</strong> Gewinn/Verlust: Differenz zwischen Kapital <strong>am</strong> Anfang und <strong>am</strong> Ende der Periode<br />

2) Reale Kapitalerhaltung<br />

<strong>•</strong> Vergleich der Kaufkraft des Kapitals <strong>am</strong> Anfang und <strong>am</strong> Ende der Periode<br />

<strong>•</strong> Gewinn: Überschuss des mittels eines Kaufkraftindexes auf gleiche Kaufkraft<br />

umgerechneten Endkapitals über das Anfangskapital<br />

<strong>•</strong> Problem: Gewinnung des relevanten Indexes (Durchschnittswert?)<br />

<strong>•</strong> Vorteil: kein Ausweis inflationsbedingter Scheingewinne<br />

3) Substanzerhaltung:<br />

<strong>•</strong> Hier stehen Gütermengen nicht Geldmengen im Vordergrund<br />

<strong>•</strong> Gewinn nur dann, wenn die Umsatzerlöse größer sind als die zur Wiederbeschaffung<br />

aller im Leistungsprozess verbrauchten und umgesetzten Produktionsfaktoren<br />

notwendigen Geldbeträge<br />

<strong>•</strong> <strong>Die</strong> Substanz ist dann erhalten, wenn der mengenmäßige Bestand der<br />

Vermögensgegenstände <strong>am</strong> Ende der Periode dem <strong>am</strong> Anfang entspricht<br />

<strong>•</strong> Gewinn nur der Teil der Erträge, der nicht zur Wiederbeschaffung(!) der verbrauchten<br />

bzw. veräußerten Vermögensgegenstände benötigt wird<br />

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a) reproduktive/absolute Substanzerhaltung<br />

<strong>•</strong> Güter müssen in gleicher Menge und Qualität wiederbeschlaft werden können<br />

<strong>•</strong> Trennung des Gewinns in einen „echten“ und einen Scheingewinn<br />

<strong>•</strong> Der echte Gewinn erlaubt reproduktive Sunstanzerhaltung, Ausschüttung des<br />

Scheingewinn führt zu Substanzverlust<br />

b) qualifizierte Substanzerhaltung<br />

<strong>•</strong> Güter müssen in größerer Menge und besserer Qualität wiederbeschafft<br />

werden können<br />

<strong>•</strong> Weg von der statischen Betrachtung hin zur Berücksichtung des<br />

Wachstumsprozesses und des technischen Fortschritts einer Volkswirtschaft<br />

3.) Ökonomischer Gewinn<br />

<strong>•</strong> Ansatz hier die Investitionsplanung, nicht die Bilanz<br />

<strong>•</strong> Der Investitionsplanung liegen Zahlungsreihen zugrunde, aus denen der Ertragswert als<br />

Summe der abdiskontierten Zahlungsmittelüberschüsse berechnet wird<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung:<br />

(Wöhe (1996), S. 427.)<br />

5

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