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2. Halbjahr 2008 - Oldenbourg Verlag

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<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong>


infor m ation<br />

Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Palisadenstraße 40<br />

10243 Berlin<br />

Tel.: 030 . 42 20 06 . 0<br />

Fax: 030 . 42 20 06 . 57<br />

E-Mail: info@akademie-verlag.de<br />

Redaktionsschluss: 30.5.<strong>2008</strong><br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong>


In eigener Sache<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Editorial<br />

mit Vergnügen laden wir Sie ein, unser vielseitiges Programm für<br />

das <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> zu erkunden.<br />

Am Anfang steht das Studium: Die Reihe „Akademie Studienbücher“<br />

unterstützt Lernbegierige mit innovativen Einführungen für die<br />

Fächer Geschichte, Literaturwissenschaft, Kultur- und Regionalwissenschaften.<br />

Detaillierte Informationen zu den gezielt für die<br />

neuen Studiengänge entwickelten „Akademie Studienbüchern“ fi nden<br />

Sie gleich auf den folgenden Seiten.<br />

Die bewährte Reihe „Klassiker Auslegen“ begleitet seit Jahrzehnten<br />

die Lektüre philosophischer Basistexte. Nun bieten weitere Bände<br />

systematische Kommentare zu Leibniz’ „Monadologie“, Kants<br />

„Kritik der Urteilskraft“ und Husserls „Logischen Untersuchungen“.<br />

Bei Editionen halten wir ebenfalls interessante Neuerscheinungen<br />

für Sie bereit: Gewinnen Sie mit der Weltchronik des Heinrich<br />

von München Einblick in das historische und literarische Wissen,<br />

das interessierten Laien Ende des Mittelalters zugänglich war.<br />

Die MEGA eröffnet vertiefende Perspektiven auf den zweiten Band<br />

des „Kapitals“: Die Druckfassung, zehn Entwürfe und die Entstehungsgeschichte<br />

liegen nun sorgsam ediert und kommentiert vor.<br />

Ein absolutes Novum ist der Band „Weltpartei aus Moskau“, der<br />

die Gründung der Komintern erstmals vollständig dokumentiert.<br />

Aus dem reichhaltigen Geschichtsprogramm sei der Band „Europa<br />

im Weltbild des Mittelalters“ hervorgehoben: Ausgehend von zeitgenössischen<br />

kartographischen Darstellungspraktiken wird der<br />

Kontinent als historische Größe mit unterschiedlichen Deutungspotentialen<br />

erschlossen.<br />

˙<br />

Eigenwillig, unverwechselbar und lesenswert sind alle Titel des<br />

Akademie <strong>Verlag</strong>s. Überzeugen Sie sich selbst. Wir wünschen Ihnen<br />

anregende Leseerlebnisse!<br />

Johannes <strong>Oldenbourg</strong><br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Sabine Cofalla<br />

<strong>Verlag</strong>sleiterin<br />

PS: Wenn Sie regelmäßig über unsere Neuerscheinungen informiert<br />

werden möchten, abonnieren Sie gleich den Akademie-Newsletter<br />

unter www.akademie-verlag.de – wir freuen uns über Ihr Interesse!<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

1


Neuerscheinungen<br />

a k a demie st udienbücher<br />

Literaturwissenschaft<br />

Geschichte<br />

Philosophie<br />

Kulturwissenschaft<br />

editionen<br />

Die Weltchronik des Heinrichs von München<br />

Leibniz’ Mathematische Schriften<br />

Marx Engels Gesamtausgabe (MEGA)<br />

Goethe - Briefe<br />

Heinrich Heine Säkularausgabe<br />

Das Falkenbuch Kaiser Friedrich II.<br />

GESCHICH T e<br />

Klio - Beiträge zur Alten Geschichte<br />

Mittelalter: Monographien zu Geschichtsbewusstsein,<br />

Fremdbildern, Produktivität u.a.<br />

Europa im Weltbild des Mittelalters<br />

Faszinierende Frühneuzeit<br />

Der Siebenjährige Krieg<br />

Elitenwandel in der Moderne<br />

Jüdische Intellektuelle im Ersten Weltkrieg<br />

Zur Geschichte der Kommunistischen Internationale<br />

Jahresberichte für deutsche Geschichte<br />

Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte<br />

PHILOSOPHIE<br />

Klassiker Auslegen<br />

Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel<br />

Frauwallners Philosophie des Buddhismus<br />

Hegel-Jahrbuch<br />

Viele Religionen, eine Vernunft?<br />

Marx im Westen<br />

Nietzscheforschung<br />

Deutsche Zeitschrift für Philosophie Sonderbände<br />

Philosophische Anthropologie<br />

Kritik der Hirnforschung<br />

2<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

3<br />

7<br />

13<br />

25<br />

kunst W ISSENSCH A F T EN<br />

Dürer - Kleiderkunde als Methode der Kunstgeschichte<br />

Bestandskatalog Antike Skulpturen<br />

Restaurierung in den preußischen Schlössern und Gärten<br />

Studi. Schriftenreihe des Deutschen Studienzentrums in Venedig<br />

Die Pathologisierung des Künstlers<br />

Schriftenreihe der Forschungsstelle „Entartete Kunst“<br />

Das technische Bild<br />

Bildwelten des Wissens<br />

KUlt urW ISSENSCH A F T EN<br />

Beiträge zu den historischen Kulturwissenschaften<br />

Vice Versa - Kultur übersetzen<br />

SPR ACH W ISSENSCH A F T EN<br />

Recht verstehen<br />

Implizite Informationen<br />

SOZI ALW ISSENSCH A F T EN<br />

Zur Zukunft ländlicher Räume<br />

Jahrbuch Health Capitals Berlin-Brandenburg<br />

A K A DEMIE-SCHRIF T EN<br />

zeitschrif t en<br />

v er zeichnis der au tor en<br />

und her ausgeber<br />

34<br />

42<br />

45<br />

48<br />

51<br />

52<br />

58


Akademie Studienbücher<br />

Die Reihe für die neuen Studiengänge<br />

Die neue Studienbuchreihe des Akademie <strong>Verlag</strong>s bietet fundierte<br />

Einführungen in historische Epochen, Themen und Arbeitstechniken.<br />

Die Inhalte werden im Sinne eines umfassenden,<br />

prüfungsrelevanten Basiswissens kompakt dargestellt und unter<br />

Einbeziehung historischer Debatten sowie aktueller Forschungskontroversen<br />

vermittelt. Der klare Aufbau und die lesefreundliche<br />

Gestaltung machen die Akademie Studienbücher zu idealen<br />

Begleitern für Seminar, Tutorium und Selbststudium.<br />

Je Band ca. 256 Seiten, ca. 20 Abbildungen,<br />

Broschur, ca. 19,80 €<br />

Akademie<br />

Studienbücher<br />

Die Fächer:<br />

• Literaturwissenschaft<br />

• Geschichte<br />

• Philosophie<br />

• Kultur- und Regionalwissenschaften<br />

Die Buchtypen:<br />

Basisbücher<br />

• Übersicht über das Fach – Themen, Methoden, Standards<br />

• Qualifikationsziele und Schlüsselkompetenzen –<br />

von der Immatrikulation bis zu konkreten Berufsfeldern<br />

Epochenbände<br />

• Problemorientierte Darstellungen historischer Epochen<br />

Disziplinen, Themen und Methoden<br />

• Auf Forschungskontexte bezogene, grundlegende<br />

Darstellungen<br />

Arbeitsbücher<br />

• Für die unmittelbar praxisorientierte Arbeit:<br />

Lyrikinterpretation, Textanalyse etc.<br />

Neu im Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Inhaltlicher Aufbau:<br />

Die Lerninhalte sind klar strukturiert; die Kapitel sind auch<br />

unabhängig von einander verständlich. Jeder Band besteht aus<br />

14 Kapiteln analog zu 14 Semesterwochen. Kapitellängen von<br />

14 –16 Seiten sind kompakte Einheiten, die in einer Semesterwoche<br />

gelesen bzw. in einer Seminarsitzung erarbeitet werden<br />

können.<br />

Service im Netz:<br />

Auf unserer Homepage www.akademie-studienbuch.de infomieren<br />

wir Sie kontinuierlich über den weiteren Ausbau der Reihe.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

3


Akademie Studienbücher Literaturwissenschaft<br />

Ursula Kocher, Carolin Krehl<br />

Literaturwissenschaft<br />

Studium – Wissenschaft – Beruf<br />

<strong>2008</strong> / ca. 256 S. / ca. 15 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004413-2<br />

Alexander Košenina<br />

Literarische Anthropologie<br />

Die Neuentdeckung des Menschen<br />

<strong>2008</strong> / ca. 256 S. / ca. 37 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004419-4<br />

Kristin Felsner, Holger Helbig, Therese Manz<br />

Arbeitsbuch Lyrik<br />

<strong>2008</strong> / ca. 256 S. / ca. 15 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004434-7<br />

4<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Literaturwissenschaft – Basisbuch<br />

• Gegenstandsbereiche des Studiums<br />

• Berufsfelder für Literaturwissenschaftler<br />

• Literaturwissenschaftliche Schlüsselbegriffe, Theorien und<br />

Modelle, z. B. Text, Fiktionalität, Epochen<br />

• Literaturwissenschaft historisch betrachtet<br />

• Anschlüsse und Abgrenzungen: Philologie, Literaturwissenschaft,<br />

Kulturwissenschaft<br />

• Schlüsselkompetenzen für Studium und Beruf, z. B. Recherche,<br />

Lesen und Schreiben, Kritik und Thesenbildung, Präsentieren<br />

und Lektorieren<br />

Literaturwissenschaft – Themenband<br />

• Interdisziplinäre Menschenkunde im Spiegel der Literatur:<br />

von Aufklärung bis Klassik, von Rousseau bis Büchner<br />

• Kontexte: Pädagogik, Psychologie und Völkerkunde<br />

im 18. Jahrhundert<br />

• Anthropologische Literaturgattungen: Reiseberichte und<br />

Lehrgedichte, psychologische Fallgeschichten, Romane und<br />

Dramen<br />

• Neues Wissen über den Menschen: Selbstbestimmung der<br />

Frau, Traum, Sexualität, Verbrechen, Wahnsinn<br />

• Körpersprache und Physiognomik: Quellen der<br />

Menschenkenntnis und Schauspielkunst<br />

Literaturwissenschaft – Arbeitsbuch<br />

• Anwendungsorientierte Vermittlung des Handwerkszeugs zur<br />

Gedichtinterpretation<br />

• Ausführliche Einführung in Metrik und Rhetorik<br />

• Wichtige Vers-, Strophen- und Gedichtformen und ihre<br />

Geschichte<br />

• Historische Kontexte, Intertextualität, Bild-Text-Beziehungen<br />

• Überblick über den historischen Wandel des Lyrikbegriffs<br />

• Konkrete Anwendung des Gelernten in Beispielinterpretationen<br />

• Übungsaufgaben zu allen Themen, Tipps zu Gliederung und<br />

Aufbau von Interpretationen


Akademie Studienbücher Geschichte<br />

Gunilla Budde, Dagmar Freist,<br />

Hilke Günther-Arndt (Hg.)<br />

Geschichte<br />

Studium – Wissenschaft – Beruf<br />

<strong>2008</strong> / ca. 304 S. / ca. 24 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004435-4<br />

Christian Mann<br />

Antike<br />

Einführung in die Altertumswissenschaften<br />

<strong>2008</strong> / ca. 256 S. / ca. 43 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004401-9<br />

Harald Müller<br />

Mittelalter<br />

<strong>2008</strong> / ca. 256 S. / ca. 20 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004366-1<br />

Geschichte – Basisbuch<br />

• Geschichte als Wissenschaft: Gegenstand, Entwicklung und<br />

Grundsätze<br />

• Berufsfelder für Historiker<br />

• Das Material und die Ordnung der Geschichte: Quellen,<br />

Zeiten, Räume und Dimensionen<br />

• Geschichtswissenschaftliches Denken und Forschen: Theorien,<br />

Methoden und Kontroversen<br />

• Schlüsselkompetenzen für Studium und Beruf: Zur Geschichte<br />

recherchieren und lesen – Geschichte schreiben und präsentieren<br />

Geschichte – Epochenband<br />

• Problemorientierte Einführung in die Kulturwissenschaft der<br />

Antike<br />

• Gezielte Verbindung historischer, philologischer und<br />

archäologischer Themen und Perspektiven<br />

• Entwicklung beispielhafter kulturwissenschaftlicher<br />

Fragestellungen an die Antike in enger argumentativer<br />

Verbindung von Text und Bild<br />

• Exemplarische Aspekte der griechischen und römischen<br />

Geschichte: von der Welt des homerischen Adels bis zur<br />

hellenistischen Polis, von der römischen Republik bis zur<br />

Sakralisierung des Kaisertums<br />

Geschichte – Epochenband<br />

• Diskussion von Epochenbild, Epochenbegriff und<br />

Epochengrenzen<br />

• Lebensbedingungen und Weltbilder<br />

• Gemeinschaftsformen: Familie, Haus, Stadt, Herrschaft und<br />

Genossenschaft<br />

• Herrschaftsformen und Herrschaftsstrukturen: Königtum,<br />

Kirche, Grundherrschaft, Lehnswesen<br />

• Kommunikation und Kultur: Wort, Schrift, symbolorientiertes<br />

Handeln<br />

• Wissensorganisation, Wissensvermittlung und Wissenserweiterung:<br />

Klosterschule, Universität, Erfindungen<br />

• Räumliche und soziale Mobilität: Entdeckungen, neue Eliten<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

5


Akademie Studienbücher<br />

Karen Joisten<br />

Philosophische Hermeneutik<br />

<strong>2008</strong> / ca. 256 S. / ca. 20 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004400-2<br />

Matthias Bruhn<br />

Das Bild<br />

Theorie – Geschichte – Praxis<br />

<strong>2008</strong> / ca. 256 S. / ca. 48 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004367-8<br />

Peter Heine<br />

Einführung<br />

in die Islamwissenschaft<br />

<strong>2008</strong> / ca. 256 S. / ca. 20 Abb. / 155 x 215 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004445-3<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Philosophie<br />

• Die Lehre des Verstehens und Auslegens von der Antike bis<br />

zur Gegenwart<br />

• Differenzen und Gemeinsamkeiten unterschiedlicher<br />

Verstehensmodelle<br />

• Über den zweifachen, dreifachen und vierfachen Schriftsinn<br />

• Von der Auslegung der Heiligen Schrift hin zur allgemeinen<br />

Kunst des Verstehens<br />

• Modelle des 20. Jahrhunderts: Hermeneutik des Daseins,<br />

Wahrheit des Verstehens und narratives Selbst<br />

• Hermeneutik in unserer Zeit: Herausforderungen und<br />

Tendenzen<br />

Kulturwissenschaften<br />

• Begrifflichkeiten und Betrachtungsweisen – Themen und<br />

Perspektiven<br />

• Geschichte der Bildmedien und Bildfunktionen<br />

• Bildforschung zwischen Hochkunst und Populärkultur<br />

• Formen, Farben, Linien: Zugänge zum Bildlichen<br />

• Kontexte: Politische Repräsentation, Wissenschaft, Markt<br />

• Kombinationen, Oppositionen: Ur- und Vorbilder, Reihen und<br />

Vergleiche, Text und Bild<br />

• Diagramm, Raum, Bewegung: Visuelle Techniken der<br />

Übersicht, Einsicht und Aufzeichnung<br />

Regionalwissenschaften<br />

• Geschichte und Entwicklung des Islam von den Anfängen zur<br />

Weltreligion<br />

• Koranauslegungen und Glaubenstraditionen, Rechte und<br />

Pflichten der Gläubigen<br />

• Verbreitung im Abendland<br />

• Politik und Religion im Islam: Einheit oder Widerspruch?<br />

Toleranz oder Terrorismus?<br />

• Kulturtransfer und politischer Austausch: Erfahrung des<br />

Fremden in West und Ost<br />

• Kunst und Architektur im Islam


Die Weltchronik<br />

Heinrichs von München<br />

Neue Ee<br />

Herausgegeben von Frank Shaw, Johannes Fournier<br />

und Kurt Gärtner<br />

Deutsche Texte des Mittelalters / Band LXXXVIII<br />

<strong>2008</strong> / ca. 600 S. / 170 x 240 mm<br />

Broschur, ca. € 118,–<br />

ISBN 978-3-05-004460-6<br />

Editionen<br />

Unter den gereimten volkssprachlichen Weltchroniken des Mittelalters<br />

ist die um 1370/80 entstandene Kompilation des so genannten<br />

Heinrich von München ein Spätling, dessen Erfolg und Verbreitung<br />

außergewöhnlich waren. Achtzehn erhaltene Handschriften, deren<br />

Textumfang erheblich variiert, bezeugen die aktive Benutzung der<br />

Kompilation, die durch umfassende Erweiterungen vielfach ergänzt<br />

wurde. Der Textumfang des Werkes, über dessen Kompilator und<br />

seine Auftraggeber nichts Näheres bekannt ist, schwankt in den<br />

einzelnen Handschriften zwischen 56.000 und 100.000 Versen.<br />

Während der erste Teil der Weltgeschichte, die ‘Alte Ee’, die von<br />

der Schöpfung bis zu Christi Geburt reicht, bereits seit 1998 erschlossen<br />

ist, wird hier erstmals die ‘Neue Ee’ abgedruckt: die<br />

Geschichte der neutestamentlichen Zeit und der Kaiser und Päpste<br />

bis zu Friedrich II. – insgesamt über 18.000 Verse.<br />

Als Leithandschriften dienen bis zur translatio imperii auf Karl<br />

den Großen Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1.5.<strong>2.</strong> Aug. 2° und<br />

New York, Pierpont Morgan M. 769, für die anschließende<br />

Geschichte der Kaiser und Päpste Gotha Cod. Chart. A 3. Die<br />

Konstitution des kritischen Textes wird über den Apparat durch<br />

geeignete Kontrollhandschriften überprüfbar gemacht.<br />

Die Zusammensetzung der Kompilation wird durch detaillierte<br />

Quellenangaben auf dem rechten Rand des edierten Textes gut<br />

überschaubar. Verarbeitet wurden zahlreiche Quellen, lateinische<br />

sowohl als deutsche, chronikalische sowohl als dichterische. So<br />

gesehen bietet das Werk einen Einblick in das historische und<br />

literarische Wissen, das den interessierten Laien am Ausgang des<br />

Mittelalters in seinen wesentlichen Zusammenhängen zugänglich<br />

gemacht wurde.<br />

Zuletzt erschienen:<br />

Johannes Rothe<br />

Thüringische Landeschronik und Eisenacher Chronik<br />

Hrsg. von Sylvia Weigelt<br />

Deutsche Texte des Mittelalters / Band LXXXVII<br />

2007. LXXXVIII, 193 S. / 3 Farbtafeln<br />

Broschur, € 54,80<br />

ISBN 978-3-05-004406-4<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

7


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz Sämtliche Schriften und Briefe<br />

Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen<br />

VII. Reihe: Mathematische Schriften<br />

Herausgegeben von der Leibniz-Forschungsstelle der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen beim Leibniz-Archiv der<br />

Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek Hannover<br />

Band 5<br />

1674–1676<br />

Infinitesimalrechnung<br />

Bearbeitet von Uwe Mayer,<br />

Siegmund Probst und<br />

Heike Sefrin-Weis<br />

<strong>2008</strong> / ca. 650 S. / 190 x 248 mm / Festeinband, ca. € 258,–<br />

ISBN 978-3-05-004578-8<br />

8<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Der vorliegende Band umfasst etwa 100 Studien, Entwürfe und<br />

Aufzeichnungen des Zeitraums 1674 bis 1676 zur Infinitesimalrechnung,<br />

die mit wenigen Ausnahmen bisher unveröffentlicht<br />

waren. Dazu gehören neben theoretischen Untersuchungen auch<br />

Exzerpte und Anmerkungen zu Schriften von I. Barrow, J. Gregory,<br />

R. Descartes, G. P. de Roberval u. a., Berichte und Erörterungen<br />

von Themen, die in Gesprächen mit C. Huygens, I. Boulliau, J.<br />

Bertet, O. Rømer und E. W. v. Tschirnhaus aufgeworfen wurden,<br />

außerdem gemeinsam mit Tschirnhaus angefertigte Gesprächs-<br />

notizen.<br />

Die Erfindung der später so genannten Differential- und Integral-<br />

rechnung im Herbst 1675 gilt als der Höhepunkt des mathematischen<br />

Schaffens von Leibniz in seinen Pariser Jahren 1672–1676.<br />

Bereits 1673 hatte er den Zusammenhang zwischen Quadraturen,<br />

Rektifikationen und umgekehrter Tangentenmethode erkannt.<br />

Die von Huygens im Gespräch geäußerte Vermutung, Decartes<br />

habe eine solche, von ihm geheim gehaltene, Methode besessen,<br />

ist wohl der Grund dafür, dass sich Leibniz seit Sommer 1674<br />

wieder verstärkt mit den Tangentenmethoden von Descartes,<br />

J. Hudde und R.-F. de Sluse auseinander setzt. Er versucht bis<br />

Januar 1675 erfolglos, das Extremwertverfahren mittels Bestimmung<br />

von Doppelwurzeln einer Gleichung für das inverse<br />

Tangentenproblem fruchtbar zu machen. Der Durchbruch gelingt<br />

ihm jedoch im Herbst 1675 mit den schon vorher von ihm praktizierten<br />

Differenzen- und Schwerpunktmethoden in einer Reihe<br />

von Studien, in denen er bereits die noch heute verwendeten<br />

Symbole dx und ∫ entwirft und erste Regeln der Differential-<br />

und Integralrechnung aufstellt. In der Folgezeit greift er eigene<br />

frühere Methoden (charakteristisches Dreieck, Transmutation<br />

des Kurvensegments) wie fremde Resultate (Guldinsche Sätze)<br />

auf, um allgemeinere Ergebnisse zu erzielen.<br />

Leibniz’ Hauptinteresse gilt neben einer umfassenden Behandlung<br />

der Kegelschnitte (hier besonders der Rektifikation von Hyperbel<br />

und Ellipse) den höheren Parabeln und Hyperbeln, den Evoluten,<br />

Evolventen und Rollkurven, sowie den transzendenten Kurven,<br />

mit denen er systematisch den Bereich der exakten Geometrie<br />

über die von Descartes vorgegebenen Grenzen hinaus erweitert.<br />

Einen wichtigen Beleg für die Leistungsfähigkeit seines neuen<br />

Ansatzes sieht er in der Lösung des berühmten so genannten <strong>2.</strong><br />

Debeauneschen Problems im Juli 1676.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Karl Marx / Friedrich Engels Gesamtausgabe<br />

Herausgegeben von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung<br />

II. Abteilung: „Das Kapital“ und Vorarbeiten<br />

Band 11<br />

Karl Marx: Manuskripte<br />

zum zweiten Buch des „Kapitals“<br />

1868 bis 1881<br />

<strong>2008</strong> / XIII, 1850 S. / 160 x 240 mm<br />

Festeinband, € 198,–<br />

ISBN 978-3-05-004177-3<br />

Band 13<br />

Karl Marx: Das Kapital.<br />

Kritik der politischen Ökonomie.<br />

Zweiter Band. Herausgegeben von<br />

Friedrich Engels, Hamburg 1885<br />

<strong>2008</strong> / ca. 800 S. / 160 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 158,–<br />

ISBN 978-3-05-004174-2<br />

Gilt der erste Band als der bekannteste, der dritte als der umstrittenste,<br />

so ist der zweite Band des „Kapitals“ gelegentlich der<br />

,vergessene‘ genannt worden. Bei einem ersten Blick auf seinen<br />

Nachlass scheint auch Marx selbst sich lieber mit der Herkunft<br />

des Mehrwerts oder dem Fall der Profitrate als mit den Unwägbarkeiten<br />

des Marktes beschäftigt zu haben. Gleichwohl unternahm<br />

er, wie die zehn Entwürfe in diesem MEGA-Band dokumentieren,<br />

zwischen 1868 und 1881 alle Anstrengungen, seinen<br />

inzwischen ungeduldigen Lesern endlich das zweite Buch über<br />

die Realisierungsbedingungen aller produzierten Werte, den<br />

Kapitalumschlag und die Reproduktion des gesellschaftlichen<br />

Gesamtkapitals zu präsentieren. Man wird anhand dieser erstmals<br />

veröffentlichten Texte mit dem zweiten, umfangreichen Gesamtentwurf<br />

zum zweiten Buch von 1868–1870 bekannt gemacht,<br />

kann verfolgen, wie Marx nach siebenjähriger Pause 1877 seine<br />

früheren Entwürfe von 1865–1870 erst wieder kennenlernte und<br />

wie er sich wiederholt vergeblich um die finale Ausgestaltung des<br />

ersten Kapitels mit einem den Leser mitnehmenden Übergang<br />

vom ersten zum zweiten Buch mühte. Insbesondere aber lässt sich<br />

verfolgen, wie Marx nach und nach wesentliche Elemente einer<br />

konsistenten Theorie des Wirtschaftszyklus zusammenträgt und<br />

auf welchem Wege er sich als Vorläufer moderner Aggregations-<br />

techniken profiliert. Wer möchte, kann zudem nun endlich selbst<br />

vergleichen, aus welchen Manuskriptteilen Engels den zweiten<br />

Band des „Kapitals“ zusammengestellt hatte, als er ihn 1885<br />

herausgab, und sich darüber ein eigenes Urteil bilden. Dabei wird<br />

er feststellen, dass Engels zugunsten der kategorialen Entwicklung<br />

auf so manche unterhaltsame Passage verzichtete, so auf die über<br />

den Reproduktionseifer der „Mehlwürmin“.<br />

Dieser Band enthält die Druckfassung des zweiten Bandes des<br />

„Kapitals“ von Karl Marx, die Friedrich Engels 1885 nach etwa<br />

einjähriger Bearbeitung aus dem Nachlass des Autors heraus-<br />

gegeben hat. Textgrundlage hierfür waren sieben von zehn über-<br />

lieferten Manuskripten, die Marx in unterschiedlichen Zeiträumen<br />

verfasst hat – in dieser Edition abgedruckt in den Bänden MEGA<br />

II/4.3 und II/11. Um zu einer Druckvorlage des Bandes zu<br />

kommen, hatte Engels zunächst ein Redaktionsmanuskript hergestellt<br />

(MEGA II/12). In der Einführung des Bandes, der an der<br />

Universität Sendai in Japan bearbeitet wurde, werden die Textunterschiede<br />

ausführlich beschrieben.<br />

Der zweite Band wurde in seiner Rezeptionsgeschichte häufig<br />

unterschätzt; erst Anfang des 20. Jahrhunderts gerieten die<br />

Marxschen Reproduktionsschemata dann in den Mittelpunkt<br />

der Auseinandersetzungen über die neuen Erscheinungen der<br />

Akkumulation des Kapitals (Rosa Luxemburg, W. I. Lenin, Rudolf<br />

Hilferding).<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong>


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Johann Wolfgang Goethe – Briefe<br />

Historisch-kritische Ausgabe<br />

Im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar Goethe- und Schiller-Archiv hrsg. von Georg Kurscheidt, Norbert Oellers und Elke Richter<br />

Mit den beiden vorliegenden Bänden beginnt die historisch-kritische<br />

Neuedition von Goethes Briefen. Sie erfüllt – fast einhundert<br />

Jahre nach dem Abschluss der Briefabteilung der Weimarer Ausgabe,<br />

der bis heute einzigen Gesamtausgabe – ein seit langem<br />

bekanntes Desiderat der Goethe-Forschung. Von den mehr als<br />

15 000 überlieferten Briefen Goethes sind etwa 5 Prozent noch<br />

ungedruckt; mehr als 2000 bisher nur nach frühen Drucken<br />

oder Konzepten veröffentlichte Briefe können erstmals nach den<br />

Handschriften ediert werden. Das größte Defizit jedoch besteht<br />

auf dem Gebiet der Kommentierung, die in der Weimarer Ausgabe<br />

nicht vorgesehen war und durch neuere Ausgaben nur für ausgewählte<br />

Bereiche erfolgte. Neben der Aktualisierung und Erweiterung<br />

des Textbestandes und dessen Edition nach heutigen<br />

wissenschaftlichen Prinzipien ist daher die umfassende und im<br />

Zusammenhang dargebotene Kommentierung des Goetheschen<br />

Briefwerks eines der Hauptanliegen der neuen Ausgabe.<br />

Die beiden ersten Bände umfassen die Briefe des jungen Goethe aus<br />

den Jahren 1764 bis zum Oktober 1775. Es ist dies das unruhigste<br />

Jahrzehnt in Goethes Leben, so häufig wie später nie mehr wechselt<br />

er seinen Wohnort, von Frankfurt zieht er zum Studium nach<br />

Leipzig, später nach Straßburg, für ein paar Monate schließlich<br />

10<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

geht er als Praktikant nach Wetzlar und immer wieder kehrt<br />

er zurück ins Elternhaus. Vielfältig sind auch die Beziehungen,<br />

die er in jenen Jahren knüpft. Am Beginn des Jahrzehnts ist der<br />

Briefschreiber ein juveniler Student, als er Ende Oktober 1775<br />

Frankfurt endgültig verlässt, um einer Einladung des Weimarer<br />

Herzogs zu folgen, der berühmte Autor des „Götz von Berlichingen“<br />

und des „Werther“.<br />

Die Briefe dokumentieren nicht nur den äußeren Werdegang des<br />

Dichters, als authentische Lebenszeugnisse lassen sie auch unmittelbar<br />

teilhaben an dem, was ihn als 16-Jährigen, als 20- oder<br />

25-Jährigen innerlich bewegt. Insgesamt sind aus diesem Zeitraum<br />

397 Briefe an 69 Adressaten überliefert. Zu den wichtigsten<br />

Briefpartnern gehören Goethes Schwester Cornelia, der Freund<br />

und Mentor Ernst Wolfgang Behrisch, der Darmstädter Kriegsrat<br />

Johann Heinreich Merck, die mütterlichen Freundinnen Sophie<br />

La Roche und Johanna Fahlmer, der Straßburger Aktuar Johann<br />

Daniel Salzmann, der Zürcher Pfarrer und Physiognomiker Johann<br />

Caspar Lavater, Johann Gottfried Herder, damals Hofmeister in<br />

Straßburg, dann Pfarrer in Bückeburg, sowie der Hannoversche<br />

Jurist Johann Christian Kestner und seine Verlobte und spätere<br />

Frau Charlotte Buff, die seit Erscheinen des „Werther“ als Vorbilder<br />

für Lotte und Albert galten. Nachgewiesen werden außerdem<br />

273 erschlossene Briefe an weit über 100 Adressaten, von denen<br />

nur etwa 30 mit den Empfängern der überlieferten Briefe identisch<br />

sind. Mehr als ein Drittel der Briefe wurden neu datiert, so dass<br />

die vorliegenden Bände im Vergleich zu allen bisherigen Ausgaben<br />

eine weitgehend neue Anordnung der Briefe des jungen Goethe<br />

bieten. Maßgebend für die Textkonstitution war das Verständnis<br />

der Briefe als persönlicher Dokumente. Streichungen und Korrek-<br />

turen werden daher als Bestandteile des Textes betrachtet und nicht<br />

von diesem getrennt in einem gesonderten Apparat im Kommentar-<br />

band, sondern als Autorvarianten im Textband mitgeteilt.<br />

In den Kommentarbänden 1 II und 2 II werden die Briefe des jungen<br />

Goethe erstmals umfassend wissenschaftlich erläutert. Neben<br />

Begriffs- und Sacherklärungen, der Identifikation von Personen<br />

und dem Nachweis von Zitaten, widmet sich die Kommen-<br />

tierung vor allem dem sich verändernden persönlich-biographischen<br />

Umfeld des Absenders sowie der Persönlichkeit des Adressaten und<br />

dessen Beziehung zu Goethe. Auf diesen sozial-kommunikativen<br />

Aspekt der Briefe, die als Teil eines schriftlich geführten Dialogs<br />

verstanden werden, gehen übergreifende Erläuterungen ein, die<br />

sich auf den Brief als Ganzes beziehen, ebenso zusammenfassende<br />

Überblickskommentare, die über den Einzelbrief hinaus die<br />

Gesamtkorrespondenz Goethes mit einem Adressaten beleuchten.<br />

Sie informieren, in der Regel in Zusammenhang mit dem ersten<br />

Brief Goethes an den jeweiligen Empfänger, über dessen Bio-<br />

graphie, über Beginn und Verlauf der Beziehung zu Goethe sowie<br />

über Charakter und Entwicklung des Briefwechsels. Ergänzend zu<br />

den Einzelstellenerläuterungen erleichtern kommentierte Personen-<br />

und Werkregister die Benutzung der Bände.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Johann Wolfgang Goethe – Briefe<br />

Historisch-kritische Ausgabe<br />

Im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar Goethe- und Schiller-Archiv hrsg. von Georg Kurscheidt, Norbert Oellers und Elke Richter<br />

Band 1: 23. Mai 1764 – 30. Dezember 1772<br />

Herausgegeben von Elke Richter und Georg Kurscheidt<br />

<strong>2008</strong> / 2 Bde. ca. 820 S. / 28 Abb. / 155 x 240 mm<br />

Leinen mit Schutzumschlag, € 148,–<br />

ISBN 978-3-05-004384-5<br />

Band 2: Anfang 1773 – Ende Oktober 1775<br />

Herausgegeben von Georg Kurscheidt und Elke Richter<br />

<strong>2008</strong> / 2 Bde. ca. 900 S. / 17 Abb. / 155 x 240 mm<br />

Leinen mit Schutzumschlag, € 148,–<br />

ISBN 978-3-05-004438-5<br />

Heinrich Heine Säkularausgabe<br />

Herausgegeben von der Klassik Stiftung Weimar und<br />

dem Centre National de la Recherche Scientifique, Paris<br />

1. Abteilung:<br />

Heines Werke in deutscher Sprache<br />

Band 5K: Reisebilder I. 1824–1828. Kommentar<br />

Bearbeitet von Sikander Singh und Christa Stöcker<br />

<strong>2008</strong> / ca. 580 S. / 167 x 240 mm<br />

Leinen mit Schutzumschlag, ca. € 99,80<br />

ISBN 978-3-05-004567-2<br />

Die beiden ersten Bände dieser neuen wissenschaftlichen Ausgabe<br />

umfassen die Briefe des jungen Goethe. Sie enthalten 397 Briefe<br />

Goethes an 69 Adressaten. Nachgewiesen werden außerdem 273<br />

erschlossene Briefe an weit über 100 Adressaten, von denen nur<br />

etwa 30 mit den Adressaten der überlieferten Briefe identisch sind.<br />

Da nur Einzelbriefe aufgenommen wurden, die sich quellenmäßig<br />

belegen lassen, nicht aber ganze Briefgruppen, auf deren Existenz es<br />

lediglich allgemeine Hinweise gibt, ist anzunehmen, dass die Zahl<br />

der nicht überlieferten Briefe weit größer ist. Im Anhang „Zweifelhaftes“<br />

(Z) fanden drei Texte Aufnahme, deren Briefcharakter<br />

unsicher ist. Jedem der beiden Textbände ist ein umfangreicher<br />

Kommentarband mit Angaben zu den Überlieferungen der<br />

Briefe, mit Zeilenkommentaren zu den Texten, Mitteilungen zu<br />

Überlieferungsvarianten und Konzepten, Begründungen zu den<br />

Datierungen, Angaben zu den Adressaten sowie Personen- und<br />

Werkregistern beigegeben.<br />

Neben den Kommentaren zu den Prosatexten des ersten und<br />

zweiten Bandes der „Reisebilder“ und zu den „Englischen Fragmenten“<br />

enthält dieser Band die Apparate zu den Anmerkungen,<br />

Vor- und Schlußworten aller vier „Reisebilder“-Bände und darüber<br />

hinaus eine Entstehungsgeschichte des Gesamtprojektes der „Reisebilder“.<br />

Sowohl die einzelnen Texte als auch die Paralipomena werden in<br />

miteinander korrespondierenden Kategorien kommentiert. Im<br />

Abschnitt „Entstehung“ werden die Textgeschichte der jeweiligen<br />

Texteinheit und ihre Druck- und Zensurgeschichte dargestellt,<br />

wie sie sich aus historischen und biographischen Zeugnissen<br />

(Textzeugen, briefliche Mitteilungen, Zeugnisse Dritter) ergeben.<br />

Die Auswertung aller überlieferten Korrespondenzen ergab neue<br />

Erkenntnisse zur Genese der „Harzreise“ sowie der „Nordsee.<br />

Dritte Abtheilung“ und eröffnete die Möglichkeit, die Datierung<br />

einzelner Vor- und Schlußworte – entgegen der bisher vertretenen<br />

Auffassung – zu präzisieren. Bei allen Texten wird im Überblick der<br />

genetische Prozeß beschrieben, der im Abschnitt „Mitteilungen<br />

zum Text“ durch die Verzeichnung aller Varianten zwischen<br />

ediertem Text und den übrigen authentischen Textzeugen detail-<br />

liert belegt wird.<br />

In den „Erläuterungen“ werden neben den zum besseren Verständnis<br />

des Textes notwendigen Informationen über historische,<br />

literarische und biographische Fakten neue Quellen zu Heines<br />

früher Lektüre und intertextuelle Verweise auf frühe Leseeindrücke<br />

erschlossen. Es wird ferner nachgewiesen, inwiefern Heine<br />

durch direkte und indirekte Zitate die „Reisebilder“ mit der<br />

literarischen Tradition der Reisebeschreibung im 18. Jahrhundert<br />

verknüpft hat. Durch Querverweise auf Parallelstellen in anderen<br />

Texten und Briefen werden die „Erläuterungen“ mit dem Gesamt-<br />

werk des Dichters vernetzt.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

11


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Stefan Georges<br />

Das zweite Falkenbuch<br />

Kaiser Friedrichs II.<br />

Quellen, Entstehung, Überlieferung und Rezeption<br />

des Moamin<br />

Mit einer Edition der lateinischen Überlieferung<br />

Wissensenskultur und gesellschaftlicher Wandel /<br />

Band 27<br />

<strong>2008</strong> / 460 S. / 8 Stemmata / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, € 79,80<br />

ISBN 978-3-05-004483-5<br />

Bereits erschienen:<br />

Muhammad ibn Abdallāh al-Bāzyār<br />

Das Falken- und Hundebuch<br />

des Kalifen al-Mutawakkil<br />

Ein arabischer Traktat aus dem 9. Jahrhundert<br />

Herausgegeben von Anna Akasoy und Stefan Georges<br />

Wissensenskultur und gesellschaftlicher Wandel /<br />

Band 11<br />

2005 / 198 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004199-5<br />

12 <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Der falken- und hundeheilkundliche Traktat des Moamin, das<br />

wohl meistverbreitete Handbuch seiner Art im Mittelalter, steht seit<br />

langem im Blickpunkt der Forschung. Wichtige Fragen, wie die<br />

seiner arabischen Quellen, seiner Entstehungs- und Überlieferungs-<br />

geschichte und besonders der Rolle, die Kaiser Friedrich II. (1194–<br />

1250) dabei spielte, blieben jedoch bislang ungeklärt oder strittig.<br />

Der vorliegende Band geht diesen Fragen auf den Grund, indem<br />

er die gesamte erhaltene Überlieferung – 40 Handschriften und<br />

drei Drucke, in lateinischer, franko-italienischer, italienischer und<br />

französischer Sprache – aufarbeitet und detailliert ihre räumliche,<br />

zeitliche und inhaltliche Entwicklung nachzeichnet. Er zeigt u. a.,<br />

wie der ursprüngliche Text aus Tunis an den Stauferhof gelangte,<br />

wie er dort, aller Wahrscheinlichkeit nach von Friedrich II. selbst,<br />

beträchtlich gekürzt, nicht weniger stark erweitert und sprachlich<br />

geschärft wurde und wie die am Stauferhof erfolgte rasche Verbreitung<br />

den Erfolg des Traktates, der später zu den Aragonesen und<br />

Sforza, zu König Karl VIII. von Frankreich und Kaiser Maximilian I.<br />

gelangte, entscheidend beeinflusst hat.<br />

Dieser Band stellt ein bedeutendes Werk aus der kulturellen Blüte-<br />

zeit der frühen Abbasiden vor. Muhammad ibn ‚Abdallāh al-<br />

Bāzyār verfasste es für den Kalifen al-Mutawakkil (847-861)<br />

und trug seinem Herrn darin zusammen, was über Falken und<br />

Hunde bekannt war, insbesondere über deren Behandlung bei<br />

Krankheiten – ein großes Bedürfnis, denn die Beizjagd war geradezu<br />

ein höfisches Ritual.<br />

Im 13. Jh. wurde das Werk des al-Bāzyār unter Friedrich II. ins<br />

Lateinische und wohl unter Alfons dem Weisen ins Kastilische<br />

übersetzt und entwickelte sich in der Folge im Abendland zu einem<br />

der meistverbreiteten Handbücher seiner Art. Die Publikation<br />

des Werks liefert zahlreiche neue Einsichten in den Prozess des<br />

orientalisch-okzidentalischen Wissenstransfers in jener Zeit.<br />

A u s de n R e z e n s i o n e n<br />

„Die vorbildliche Ausgabe [...] ermöglicht es einem nicht arabischkundigen<br />

Publikum erstmals, diesen Wissenstransfer aus<br />

dem Orient wie auch die am jeweiligen Herrscherhof geleistete<br />

Redaktionsarbeit minutiös textlich nachzuvollziehen.“<br />

(Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Band 62, 2)


KLIO – Beiträge zur Alten Geschichte<br />

Beihefte – Neue Folge<br />

Unter Mitarbeit von Manfred Clauss und Hans-Joachim Gehrke<br />

herausgegeben von Hartwin Brandt und Martin Jehne<br />

Band 12<br />

Ralf Behrwald<br />

Die Stadt als Museum?<br />

Die Wahrnehmung der Monumente Roms<br />

in der Spätantike<br />

<strong>2008</strong> / ca. 320 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 69,80<br />

(Für Abonnenten der Zeitschrift oder der Beihefte ca. € 54,80)<br />

ISBN 978-3-05-004288-6<br />

Band 14<br />

Christian Mileta<br />

Der König und sein Land<br />

Untersuchungen zur Herrschaft der hellenistischen<br />

Monarchen über das königliche Gebiet Kleinasiens<br />

und seine Bevölkerung<br />

<strong>2008</strong> / ca. 200 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 59,80<br />

(Für Abonnenten der Zeitschrift oder der Beihefte ca. € 44,80)<br />

ISBN 978-3-05-004474-3<br />

Geschichte<br />

In den Beiheften werden vor allem Forschungen zur Geschichte<br />

Griechenlands und Roms veröffentlicht. Aber auch Themen wie die<br />

Beziehungen zum Alten Orient sowie aus speziellen Forschungsgebieten<br />

wie Epigraphik, Papyrologie, Archäologie und Numismatik<br />

können hier publiziert werden.<br />

Zwei Themenkreise sind Gegenstand des Buches: Welche Monu-<br />

mente Roms ragten in der Wahrnehmung von Kaiser, Senats-<br />

aristokratie und Christen in besonderer Weise heraus? Auf welche<br />

Monumente nahmen sie in ihrer Selbstdarstellung Bezug?<br />

Der Untersuchungszeitraum (312–410) beginnt mit der Drei-Kaiser-<br />

Herrschaft nach dem Tod Konstantins des Großen. Am Ende<br />

dieses Jahrhunderts hat die christliche Auseinandersetzung mit<br />

der römischen Topographie einen vorläufigen Abschluss erreicht,<br />

der vor allem in der Dichtung des Prudentius fassbar wird. Die<br />

Eroberung der Stadt durch die Westgoten im Jahr 410 und die<br />

grundsätzliche Wendung, mit der Augustinuns in De civitate Dei<br />

auf dieses einschneidende Ereignis antwortete, änderten besonders<br />

für christliche Autoren den Umgang mit der römischen Topo-<br />

graphie grundlegend.<br />

Der Autor legt die erste eigenständige Studie zum königlichen<br />

Gebiet (auch: Königsland) im Hellenismus vor. Am Beispiel des<br />

königlichen Gebietes von Kleinasien zeigt er, wie Alexander der<br />

Große und die nachfolgenden Monarchen bzw. die jeweiligen<br />

Reichs- und Provinzverwaltungen die riesigen ländlich–indigen<br />

geprägten Territorien der hellenistischen Welt beherrschten, verwalteten<br />

und wirtschaftlich–fiskalisch ausbeuteten. Eingehend<br />

untersucht werden auch der Status und die Lebenslage der Bevölkerung<br />

des königlichen Gebietes. Die Studie konzentriert sich<br />

auf die beiden Jahrhunderte von der Einrichtung des Gebietes<br />

durch Alexander (334 v. Chr.) bis zur Auflösung des Pergamenischen<br />

Reiches (133 v. Chr.). Als Quellen werden literarische,<br />

epigraphische und papyrologische Zeugnisse herangezogen.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

13


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Das Mittelalter<br />

Perspektiven mediävistischer Forschung<br />

Zeitschrift des Mediävistenverbandes<br />

Im Auftrag des Präsidiums des Mediävistenverbandes herausgegeben von Gerlinde Huber-Rebenich<br />

Band 13/<strong>2008</strong>/ Heft 1<br />

Zur Bildlichkeit<br />

mittelalterlicher Texte<br />

Herausgegeben von Haiko Wandhoff<br />

Hans-Werner Goetz<br />

Geschichtsschreibung und<br />

Geschichtsbewußtsein<br />

im hohen Mittelalter<br />

Orbis mediaevalis.<br />

Vorstellungswelten des Mittelalters / Band 1<br />

<strong>2.</strong> Aufl. <strong>2008</strong> / 501 S. / 16 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004506-1<br />

14<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Au s dem inhAlt:<br />

Haiko Wandhoff: Zur Bildlichkeit mittelalterlicher Texte.<br />

Einführung<br />

Auswahlbibliographie<br />

Malte Prietzel: Blicke auf das Schlachtfeld. Wahrnehmung und<br />

Schilderung der Walstatt in mittelalterlichen Quellen<br />

Moritz Wedell: Flore und Blanscheflur im bilde. Bilderzeugung<br />

und Bildübertragung in Konrad Flecks Floreroman<br />

Mary J. Carruthers: Mental Images, Memory Storage, and<br />

Composition in the High Middle Ages<br />

Mario Klarer: Spiegelbilder und Ekphrasen. Spekulative<br />

Fiktionspoetik im ‚Pfaffen Amis’ des Strickers<br />

Ulrich Ernst: „Nouveau Roman“ im Mittelalter?<br />

Generistische Betrachtungen zum ekphrastischen Roman<br />

Robert Fajen: Dantes imaginativer Stil. Zur bildhaften Evidenz<br />

der ersten Verwandlung des XXV. Höllengesangs<br />

Wolf-Dietrich Löhr: Dantes Täfelchen, Cenninis Zeichenkiste.<br />

Ritratto, disegno und fantasia als Instrumente der Bilderzeugung<br />

im Trecento<br />

Der Gegenwartsbezug jeder Geschichtsschreibung ist bislang kaum<br />

systematisch untersucht worden. Das in diesem Buch behandelte<br />

hohe Mittelalter, eine wichtige „Umbruchs- und Krisenzeit“ in<br />

der Geschichte sowohl des Denkens wie des Handelns innerhalb<br />

der Epoche des Mittelalters, eignet sich für einen solchen Ansatz<br />

in besonderer Weise: Es war, was die gebildeten Schichten anbelangt,<br />

unbestritten eine Epoche hohen Geschichtsbewusstseins,<br />

die erstmals seit der Spätantike wieder große geschichtstheologische<br />

Synthesen, zum Beispiel bei Hugo von St. Victor oder<br />

Otto von Freising, hervorgebracht hat.<br />

Während über das hochmittelalterliche Geschichtsbild zahlreiche<br />

Detailuntersuchungen vorliegen, ist das diesem zugrunde<br />

liegende Geschichtsbewusstsein von der Forschung allenfalls in<br />

ersten Ansätzen in den Blick genommen worden. In dem Buch<br />

von Hans-Werner Goetz wird erstmals eine umfassende Analyse<br />

und eine zusammenfassende Darstellung des Themas geboten.<br />

Für die <strong>2.</strong> Auflage wurde die Bibliographie aktualisiert.<br />

A u s de n R e z e n s i o n e n z u R 1. Au f l A g e<br />

„… eine weitgespannte Synthese (auch mit opulenter Bibliographie),<br />

die vom hohen Reflexionsstand moderner Quellenkunde<br />

zeugt.“ (Rudolf Schieffer in: Das Historisch-Politische Buch,<br />

48 (2000) 3)


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Gestiftete Zukunft<br />

im mittelalterlichen Europa<br />

Festschrift für Michael Borgolte<br />

zum 60. Geburtstag<br />

Herausgegeben von Wolfgang Huschner und Frank Rexroth<br />

<strong>2008</strong> / VIII, 400 S. / 3 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004475-0<br />

Sigrun Jäger<br />

Meister Eckhart – ein Wort im Wort<br />

Versuch einer theologischen Deutung<br />

von vier deutschen Predigten<br />

Quellen und Forschungen zur Geschichte<br />

des Dominikanerordens, Neue Folge / Band 15<br />

<strong>2008</strong> / ca. 384 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004516-0<br />

Michael Borgolte, Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche<br />

Geschichte I und Leiter des Instituts für vergleichende Geschichte<br />

Europas im Mittelalter an der Humboldt-Universität zu Berlin,<br />

Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie<br />

der Wissenschaften, konnte am 16. Mai <strong>2008</strong> seinen 60. Geburtstag<br />

begehen.<br />

Seine Forschungen prägen die deutsche und internationale Mediä-<br />

vistik nachhaltig und eröffnen der Geschichtswissenschaft wesent-<br />

liche Perspektiven. Er versteht es als die Aufgabe der modernen<br />

Mediävistik, die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen<br />

Prozesse, die heute Europa ebenso wie die Welt fundamental<br />

umgestalten, mit dem reichen Schatz historischer Erfahrungen<br />

kritisch zu begleiten.<br />

Eckhart gehört zu den anziehendsten Gestalten christlicher Überlieferung.<br />

Er war Meister der Theologie und hat auf dieses Faktum<br />

Wert gelegt. Die Autorin deutet in ihrer Studie seine Texte<br />

daher sachgerecht aus der Sicht christlich-katholischer Theologie.<br />

Ziel ihres Kommentars ist es, unter ergänzender Einbeziehung des<br />

übrigen deutschen und lateinischen Werkes Eckharts, die in den<br />

Predigten oft implizite, von ihm andernorts dozierte und vorausgesetzte<br />

Theologie und Metaphysik ins Gedächtnis zu rufen sowie<br />

die in den Predigten begegnenden grundlegenden Theoreme Eckhartschen<br />

Denkens darzulegen, um das Verständnis der Texte zu<br />

erleichtern. Die Predigten sind keine theologischen Traktate, die<br />

Formulierungen sind gedrängt, zum Teil provokant und gewagt.<br />

Au s dem inhAlt:<br />

I. Einführung in Leben und Werk Meister Eckharts<br />

II. Auslegung der Predigten<br />

1. Predigt (DW 1): „Intravit Jesus in templum et coepit eicere<br />

vendentes et ementes“ (Matth. 21,12)<br />

<strong>2.</strong> Predigt (DW 6): „Iusti vivent in aeternum“ (Sap. 5,16)<br />

3. Predigt (DW 22): „Ave, gratia plena“ (Luc. 1,28)<br />

4. Predigt (DW 71): „Surrexit autem Saulus de terra apertisque<br />

occulis nihil videbat“ (Act. 9,8)<br />

III. Die Artikel 8 bis 10 und 22 der päpstlichen Bulle „In agro<br />

dominico“ aus dem Jahr 1329<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

15


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Konzepte von Produktivität<br />

im Wandel vom Mittelalter<br />

in die Frühe Neuzeit<br />

Herausgegeben von Corinna Laude und Gilbert Heß<br />

<strong>2008</strong> / 401 S. / 62 s/w- und 1 Farbabb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004333-3<br />

Georg Jostkleigrewe<br />

Das Bild des Anderen<br />

Entstehung und Wirkung deutsch-französischer<br />

Fremdbilder in der volkssprachlichen Literatur und<br />

Historiographie des 1<strong>2.</strong> bis 14. Jahrhunderts<br />

Orbis mediaevalis.<br />

Vorstellungswelten des Mittelalters / Band 9<br />

2007. ca. 442 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004394-4<br />

1<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Produktivität ist ein Schlüsselbegriff für die moderne, ökonomisch<br />

orientierte Leistungsgesellschaft. Vorstellungen von Fortschritt,<br />

Zuwachs, Wettbewerb und Expansion sind mit ihm ebenso unlösbar<br />

verknüpft, wie ihm zugleich ein spezifisches Verständnis von<br />

Arbeit als ethisch hochrangige, geistige oder körperliche Tätigkeit<br />

zugrunde liegt. Das war nicht immer so, doch ist die historische<br />

Dimension des Konzepts „Produktivität“ in Vergessenheit geraten.<br />

Ihr widmen sich die Beiträge in diesem Band, die im Rahmen der<br />

zweiten interdisziplinären Tagung des Arbeitskreises „ARGUS –<br />

Brüche und Kontinuitäten. Vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit“<br />

entstanden sind. Als heuristisches Instrument zur Erforschung<br />

von Entstehungsprozessen geistiger wie materieller Kulturgüter<br />

in der Vormoderne wird hier der Begriff „Produktivität“ durch<br />

innovative Fragestellungen in seiner historischen Dimension erkennbar.<br />

Wie entstehen Fremdbilder? Welche Faktoren prägen sie, welche<br />

Wirkungen erzielen sie?<br />

Dienen sie der vor allem der gegenseitigen Abgrenzung? Lassen<br />

sie sich politisch funktionalisieren und manipulieren? Im „Labo-<br />

ratorium“ des europäischen Mittelalters werden diese modern<br />

anmutenden Fragen von einer anderen, vormodernen Warte<br />

aus beleuchtet. Mit Deutschland und Frankreich stehen dabei<br />

zwei Gebilde im Mittelpunkt, die die europäische Geschichte<br />

bis heute bestimmen. Um so aufschlussreicher ist es, Traditionslinien<br />

und Brüche der wechselseitigen Wahrnehmung bereits in<br />

der volkssprachlichen Kultur des hohen und späten Mittelalters<br />

nachzuzeichnen.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Europa im Weltbild des Mittelalters<br />

Kartographische Konzepte<br />

Herausgegeben von Ingrid Baumgärtner und Hartmut Kugler<br />

Orbis mediaevalis. Vorstellungswelten des Mittelalters / Band 10<br />

<strong>2008</strong>. ca. 320 S. / ca. 59 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004465-1<br />

Angesichts aktueller Diskussionen über den Kulturraum Europa<br />

unternehmen es die Autoren des Bandes, die kartographisch-<br />

geographischen Grundlagen des Mittelalters zu erfassen und die<br />

kulturwissenschaftlich determinierten Funktionen des Kartierens<br />

am Beispiel Europas zu erläutern. Ziel ist es, kartographisch Darstellungspraktiken<br />

in historiographische und literarische Wissens-<br />

und Überlieferungskontexte einzubinden und den Kontinent als<br />

historische Größe mit unterschiedlichen Deutungspotentialen zu<br />

begreifen.<br />

A u s de m i n h A lt :<br />

Ingrid Baumgärtner: Europa in der Kartographie des<br />

Mittelalters. Repräsentationen – Grenzen – Paradigmen<br />

R e p R ä s e n t A t i o n e n<br />

Alfred Stückelberger: Das Europabild bei Ptolemaios<br />

Hartmut Kugler: Europa pars quarta. Der Teil und das Ganze<br />

im ‚Liber Floridus’<br />

Patrick Gautier Dalché: Représentations géographiques de<br />

l´Europe – septentrionale, centrale et orientale – au moyen âge<br />

Ingrid Baumgärtner: Graphische Gestalt und Signifikanz.<br />

Europa in den Weltkarten des Beatus von Liébana und des<br />

Ranulf Higden<br />

e u R o pA u n d de R oR i e n t<br />

Paul D. A. Harvey: Europa und das Heilige Land<br />

Andreas Kaplony: Ist Europa eine Insel? Europa auf der<br />

rechteckigen Weltkarte des arabischen „Book of Curiosities“<br />

Anna-Dorothee von den Brincken: Europa um 1320 auf zwei<br />

Weltkarten süditalienischer Provenienz. Die Karte zur ‚Chronologia<br />

magna’ des Paulinus Minorita und die Douce-Karte<br />

g R e n z z i e h u n g u n d gR e n z e R fA h R u n g e n<br />

Evelyn Edson: Dacia ubi et Gothia. Die nordöstliche Grenze<br />

Europas in der mittelalterlichen Kartographie<br />

Patricia Licini: European and Ottoman Landmarks from a<br />

Portolan Chart at the Time of Enea Silvio Piccolomini<br />

Stefan Schröder: Grenzerfahrungen. Mittelalterliche Reisende<br />

an den Rändern Europas<br />

Margriet Hoogvliet: The Wonders of Europe. From the Middle<br />

Ages to the sixteenth Century<br />

pA R A d i g m e n<br />

Andrew Gow: Empirical Empire. Eurocentrism and<br />

Cosmopolitism in the „last“ Mappamundi (Fra Mauro)<br />

Piero Falchetta: The Use of Portolan Charts in European<br />

Navigation during the Middle Ages<br />

Martina Stercken: Regionale Identität im spätmittelalterlichen<br />

Europa. Kartographien der Eidgenossenschaft<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

17


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Lothar Noack / Jürgen Splett<br />

Bio-Bibliographien<br />

Brandenburgische Gelehrte<br />

der Frühen Neuzeit<br />

Mark Brandenburg 1506 – 1640<br />

Veröffentlichungen zur brandenburgischen Kulturgeschichte<br />

der Frühen Neuzeit<br />

<strong>2008</strong> / ca. 700 S. / 17 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 148,–<br />

ISBN 978-3-05-003707-3<br />

Matthias Meinhardt<br />

Dresden im Wandel<br />

Raum und Bevölkerung der Stadt im Residenz-<br />

bildungsprozeß des 15. und 16. Jahrhunderts<br />

Hallische Beiträge zur Geschichte des Mittelalters<br />

und der Frühen Neuzeit / Band 4<br />

<strong>2008</strong> / ca. 416 S. / ca. 20 s/w- und ca. 15 Farbabb.<br />

170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004068-4<br />

18<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Mit diesem vierten Band wird die Reihe der brandenburgischen<br />

Bio-Bibliographien für das Kerngebiet des Kurfürstentums abgeschlossen.<br />

Ausgewählt wurden 47 Personen der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte,<br />

die mit ihrem Wirken in wichtige Entwicklungen<br />

des Landes involviert waren und das Antlitz der Region<br />

mit prägten.<br />

Durch die Gründung der brandenburgischen Landesuniversität in<br />

Frankfurt/O. 1506 wurden Strukturen geschaffen, die eine kontinuierliche<br />

Ausbildungs- und Forschungstätigkeit erst ermöglichten<br />

und damit den Landesaufbau durch qualifizierte Juristen, Medi-<br />

ziner, Lehrer und Pfarrer beschleunigen helfen konnten. Deshalb<br />

sind unter den in diesem Band aufgenommenen Gelehrten sowohl<br />

jene, die wesentlichen Einfluss auf die brandenburgische Kirchenpolitik<br />

nahmen, als auch solche, die mit ihren juristischen Kenntnissen<br />

zur inneren und äußeren Stabilität des Landes beitrugen.<br />

Weitere bildungspolitisch wichtige Maßnahmen stellten die Gründungen<br />

mehrerer höherer Schulen in der Mark Brandenburg im<br />

untersuchten Zeitraum dar, die als Vorbereitungsanstalten für<br />

die Landesuniversität dienten (Gymnasium zum Grauen Kloster,<br />

Saldria, Joachimsthalsches Gymnasium). Ihre Leiter und andere<br />

herausragende Lehrkräfte hatten entscheidenden Anteil am Gedeihen<br />

dieser Einrichtungen.<br />

Berücksichtigung fanden auch einige Gelehrte, die sich als Verfasser<br />

von Landes- und Regentengeschichten einen Namen gemacht<br />

haben. Mit ihren, auf den Grundsätzen einer durch Humanismus<br />

und Reformation geläuterten Geschichtsauffassung fußenden<br />

Arbeiten sorgten sie für einen Aufschwung in der märkischen<br />

Historiographie.<br />

Matthias Meinhardt untersucht die Entwicklung Dresdens zur<br />

Residenzstadt an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Der<br />

stadtgeschichtliche Transformationsprozess wird in einem ersten<br />

Abschnitt zunächst anhand der Topographie systematisch ausgeleuchtet.<br />

Dabei werden insbesondere Wandlungen geschildert,<br />

die aus der Residenzfunktion resultierten, aber auch Stadtbereiche<br />

markiert, die von der Residenzbildung nahezu unbeeinflusst<br />

blieben. Auf diese Weise wird die Struktur des Stadtraumes rekonstruiert,<br />

städtische Gestaltungsbereiche und Gestaltungsformen<br />

von höfischen abgegrenzt sowie erste wichtige Schlaglichter auf<br />

das Verhältnis von Fürstenhof und Stadtführung geworfen.<br />

In einem zweiten Abschnitt widmet sich das Buch der Dresdner<br />

Bevölkerung. Zunächst werden die Bevölkerung insgesamt sowie<br />

große Teilgruppen in den Blick genommen. So wird nach der Entwicklung<br />

der Bevölkerungszahl sowie dem Umfang, der Herkunft<br />

und der beruflichen Struktur der Neubürger gefragt. Analysen<br />

der Vermögensstrukturen schließen sich hieran an. Enger wird<br />

der Fokus mit der Untersuchung der wichtigsten sozialen und<br />

ökonomischen Gruppen gestellt. Die politischen Eliten von Stadt<br />

und Hof geraten dabei ebenso in den Blick wie die Innungen und<br />

verschiedene Bereiche der Hofhaltung und Territorialverwaltung.<br />

Auch werden soziale Sondergruppen, wie der in Dresden ansässige<br />

Adel und die Geistlichkeit, näher betrachtet. Noch einmal<br />

verengt wird der Blick in einem dritten Schritt. Es werden nun<br />

ausgewählte, besonders gut überlieferte Biographien genauer<br />

untersucht. Soziale, ökonomische und politische Konflikte werden<br />

ebenso sichtbar wie die insbesondere im 16. Jahrhundert an<br />

Dynamik gewinnende Integration von Bürgerschaft und Hof.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Faszinierende Frühneuzeit<br />

Frieden, Kommunikation und Kultur 1500 – 1800<br />

Festschrift für Johannes Burkhardt<br />

zum 65. Geburtstag<br />

Herausgegeben von Wolfgang E. J. Weber und Regina Dauser<br />

<strong>2008</strong> / 270 S. / 3 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004469-9<br />

Roxane Berwinkel<br />

Weltliche Macht<br />

und geistlicher Anspruch<br />

Die Hansestadt Stralsund im Konflikt um das<br />

Augsburger Interim<br />

Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel / Band 28<br />

<strong>2008</strong> / ca. 240 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004493-4<br />

Faszinierende Frühneuzeit – der Titel dieses Bandes zu Ehren<br />

von Johannes Burkhardt spiegelt die ansteckende Begeisterung,<br />

die Energie und das Engagement, mit denen der international<br />

renommierte Augsburger Ordinarius für Geschichte der Frühen<br />

Neuzeit sein Fach vertritt. Zum 65. Geburtstag widmen Freunde,<br />

Kollegen und Schüler ihm diese Festschrift, die in ihrem Zuschnitt<br />

vom breiten Themenspektrum der Forschungen des Jubilars inspiriert<br />

ist. In Abschnitten zu den entsprechenden Komplexen<br />

Reich, Frieden, Kultur und Kommunikation sind Beiträge versammelt,<br />

die im Kontext deutscher wie europäischer Geschichte<br />

die Frühe Neuzeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert abschreiten<br />

– und ihre Reflexionen unter neuen Perspektiven höchst erhellend<br />

bis in unsere Gegenwart ausdehnen.<br />

Als Sondergesetz für die Protestanten fand das Augsburger Interim<br />

1548 bei den betroffenen Reichsständen nie wirklich Akzeptanz.<br />

In der kurzen Zeit seiner politischen Brisanz bemühten<br />

sich protestantische Obrigkeiten und ihre Theologen intensiv um<br />

kirchenpolitische Schadensbegrenzung.<br />

Dieses Ringen steht im Mittelpunkt des Buchs. Jenseits der großen<br />

politischen und theologischen Protagonisten der Interimskrise<br />

bildet die Hansestadt Stralsund den Hauptgegenstand der Arbeit.<br />

Als Mitglied der wendischen Hanse hatte sie sich früh von ihrem<br />

Landesherrn emanzipiert. Wegen des Interims geriet sie nun in<br />

Konflikt mit ihren Predigern. In dieser spezifischen Situation mit<br />

ihren verschiedenen Akteuren und Konstellationen konkretisieren<br />

sich anhand lokaler Netzwerke, familiärer Beziehungen und verfassungspolitischer<br />

Konstanten Argumentationsstrukturen und<br />

Verhaltensmuster der Konfliktparteien innerhalb des politischen<br />

Gesamtgeschehens.<br />

Als neue soziale Gruppe beanspruchte die evangelische Geistlichkeit<br />

eine aktive Rolle in der Gesellschaft. Mit der Fürsorge und<br />

Verantwortung für das Seelenheil der Gemeinde verband sie das<br />

Recht auf Begleitung und kritische Reflexion politischer Entscheidungsprozesse.<br />

Obrigkeitskritik bedeutete damit, der weltlichen<br />

Gewalt Grenzen aufzuzeigen. Zur Debatte standen normative<br />

Werte der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft, von Begriffen<br />

wie Gemeiner Nutzen oder Gehorsam bis zum Vorwurf der Widersetzlichkeit<br />

und des Ungehorsams.Vor dem Hintergrund des<br />

Interims stellte sich die Frage nach den Grenzen obrigkeitlicher<br />

Gewalt und der Wirksamkeit geistlicher Amtsführung in der Welt<br />

auf eine neue, in ihrer Vehemenz bisher unbekannten Weise.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

1


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Der Siebenjährige Krieg (1756 – 1763)<br />

Ein europäischer Weltkrieg im Zeitalter<br />

der Aufklärung<br />

Herausgegeben von Sven Externbrink<br />

<strong>2008</strong> / ca. 300 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004310-4<br />

Silke Marburg<br />

Europäischer Hochadel<br />

König Johann von Sachsen (1801–1873) und die<br />

Binnenkommunikation einer Sozialformation<br />

<strong>2008</strong> / 353 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004344-9<br />

20<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Ende August 1756 befahl Friedrich der Große die Besetzung des<br />

Kurfürstentums Sachsen. Damit löste er einen Krieg aus, der das<br />

Königreich Preußen an den Rand des Abgrundes führte und weite<br />

Teile Nord- und Westdeutschlands sowie Böhmen, Mähren und<br />

Schlesien verwüstete. Der Siebenjährige Krieg festigte Preußens<br />

Anspruch als europäische Großmacht und begründete den die<br />

deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts nachhaltig prägenden<br />

österreichisch-preußischen Dualismus. Zugleich festigte der Krieg<br />

Russlands Status als europäische Großmacht.<br />

Der Siebenjährige Krieg war aber nicht nur der letzte „Kabinettskrieg“<br />

des Ancien Regime in Europa, sondern auch der „erste Weltkrieg“.<br />

Schon im Sommer 1756 hatte der seit Jahren schwelende<br />

Streit um Grenzverläufe in Nordamerika zum offenen Krieg<br />

zwischen England und Frankreich geführt. An dessen Ende<br />

wurde mit dem britischen Sieg über Frankreich und Spanien die<br />

Grundlage des britischen „Empire“ des 19. und frühen 20. Jhs.<br />

gelegt. England vertrieb Frankreich aus Nordamerika und gewann<br />

Kanada. Von Frankreichs einstigem Kolonialbesitz blieben nur<br />

die Antillen sowie zwei Inseln und die Fischereirechte vor Neufundland.<br />

Auch ihre Stützpunkte in Indien verloren die Franzosen.<br />

Dort schickten sich die Briten an, das Erbe des Mogulreiches<br />

anzutreten. Somit veränderte dieser Krieg auch die Beziehungen<br />

Europas zur nichteuropäischen Welt.<br />

Der Sammelband dokumentiert den Siebenjährigen Krieg als<br />

„Weltkrieg“. In den Beiträgen werden die weltgeschichtliche Bedeutung,<br />

die globale Dimension, unmittelbare und langfristige<br />

Wirkungen und Wahrnehmungen des Siebenjährigen Krieges sowie<br />

Krieg und Kriegsführung im Zeitalter der Aufklärung diskutiert.<br />

Der Hochadel erscheint im Blick über Europa hinweg als eine<br />

Sozialformation mit einem eigenen Selbstverständnis und mit<br />

einer internen Kommunikation.<br />

Das zeigt das Beispiel des Wettiners Johann (1801–1873). Welche<br />

Vorstellungen hatten Johann und seine Familie vom Hochadel, von<br />

Standesgrenzen und standesgemäßem Verhalten? Wie verstand<br />

Johann seine Legitimation? Und welche symbolischen Praktiken<br />

gewährleisteten wiederum die Exklusivität der Gruppe und die<br />

Auratisierung des Einzelnen im Alltag?<br />

Die Korrespondenz, die gegenseitigen Besuche sowie die für das<br />

Selbstverständnis des Hochadels wichtigen Heiraten bilden die<br />

Schwerpunkte der Darstellung.<br />

Während ständische Strukturen in dieser Epoche an Bedeutung<br />

verloren, war es ihre Binnenkommunikation, die dieser Sozialformation<br />

die Chance eröffnete, als Erinnerungsgruppe fortzubestehen.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Mathias Mesenhöller<br />

Ständische Modernisierung<br />

Der kurländische Ritterschaftsadel ca. 1760–1830<br />

Elitenwandel in der Moderne / Band 9<br />

<strong>2008</strong> / ca. 528 S. / 150 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004478-1<br />

Adel und Bürgertum<br />

in Deutschland I<br />

Entwicklungslinien und Wendepunkte<br />

im 19. Jahrhundert<br />

Herausgegeben von Heinz Reif<br />

Elitenwandel in der Moderne / Band 1<br />

<strong>2.</strong>, unv. Aufl. <strong>2008</strong> / 355 S. / 3 Abb. / 150 x 240 mm<br />

Festeinband, € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004505-4<br />

Das Herzogtum Kurland entstand 1561 aus dem Zusammenbruch<br />

Altlivlands als ein säkularisiertes Lehen Polens. Im Laufe der Zeit<br />

entwickelte sich Kurland zu einem „Polen en miniature“: Die Selbst-<br />

behauptung ständischer Libertät ging einher mit schwacher<br />

Staatlichkeit und starken äußeren Abhängigkeiten, die in der<br />

Annexion durch das Russische Reich 1795 mündeten. Die Adelsherrschaft<br />

blieb über diese Zäsur hinaus erhalten und provozierte<br />

ein Geschichtsbild relativer Rückständigkeit. Bei näherer Betrachtung<br />

erlebten Kurland und seine Ritterschaft während des<br />

letzten Drittels des 18. und des ersten des 19. Jahrhunderts jedoch<br />

tiefgreifende politische, soziale und kulturelle Veränderungen. Der<br />

Autor entwirft diesen Wandel als einen umfassenden Prozess, der<br />

dem Epochenvorgang der europäischen Modernisierung angehört<br />

und als solcher auch die ständische Peripherie erfasste. Im Mittel-<br />

punkt stehen die wirtschaftlichen und sozialen Erschütterungen<br />

der späten Herzogszeit, Reformversuche und Umdeutungen von<br />

„Adligkeit“, schließlich Elitenkompromisse, die die landschaftlichen<br />

Eliten zur Herrschaftswahrung im imperialen Kontext<br />

eingingen.<br />

Die historische Forschung hat bisher vor allem die beeindruckende<br />

Selbstbehauptung des deutschen Adels im 19. und frühen 20. Jahrhundert<br />

herausgearbeitet, und zwar in der Regel mit erkennbarem<br />

Unwillen. Der Abschied des Adels aus der Geschichte ging den<br />

Historikern nicht schnell genug. Dabei gibt es zahlreiche Gründe<br />

für ein solches Obenbleiben. Unter diesen besaßen die Orientierungs-<br />

und Verhaltensmuster des Bürgertums besonderes<br />

Gewicht. Wie in den meisten Ländern Westeuropas wurden auch<br />

in Deutschland die gesellschaftlichen Machtstrukturen dieser Zeit<br />

nicht von Adel oder Bürgertum, sondern von Adel und Bürgertum<br />

geprägt, in genau zu bestimmenden Mischungslagen. Die<br />

Bildung einer neuen Führungsschicht war seit dem Ende des 18.<br />

Jahrhunderts ein gesamteuropäisches Problem. Dabei wurde der<br />

Adel bis ins 20. Jahrhundert hinein immer wieder zum Reservoir<br />

derjenigen Personen gezählt, aus welchem eine Elite, der „neue<br />

Adel“, rekrutiert werden sollte. Die Bildung eines „neuen Adels“<br />

aus Adel und Bürgertum hatte in Deutschland seine Konjunkturen<br />

und Krisen. Mit dem Konzept „Elitenbildung“ ist es möglich,<br />

die Adelsforschung aus stereotyp gewordenen Deutungsmustern<br />

zu lösen und die Beziehung zwischen Adel und Bürgertum, die<br />

im langen 19. Jahrhundert immer wieder neu ausgehandelt und<br />

ausprobiert wurde, in ihren Chancen, ihren Erfolgen und in ihrem<br />

Scheitern zu erforschen.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

21


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Rainer Pomp<br />

Bauern und Großgrundbesitzer<br />

auf ihrem Weg ins Dritte Reich<br />

Der Brandenburgische Landbund 1919 – 1933<br />

Elitenwandel in der Moderne / Band 8<br />

<strong>2008</strong> / ca. 416 S. / 150 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004486-6<br />

Ulrich Sieg<br />

Jüdische Intellektuelle<br />

im Ersten Weltkrieg<br />

Kriegserfahrungen, weltanschauliche Debatten<br />

und kulturelle Neuentwürfe<br />

<strong>2.</strong>, unv. Aufl. <strong>2008</strong> / 400 S. / 150 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004524-5<br />

22<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Rainer Pomp hat mit seiner im Schwerpunkt sozial- und politik-<br />

geschichtlichen Fallstudie, die sich auf eine zentrale Region Ost-<br />

elbiens konzentriert, aber konsequent im Kontext des umfassenden<br />

Forschungsdiskurses zur Geschichte der Weimarer Republik<br />

argumentiert, einen innovativen Beitrag zum Ende dieser Republik<br />

vorgelegt. Ihm gelingt überzeugend der Nachweis einer eigenen,<br />

langfristig dem Nationalsozialismus „zuarbeitenden“ radikalen<br />

Politisierung und Ideologisierung der brandenburgischen Bauern<br />

und deren Befähigung zur Ausbildung einer vom Großgrundbesitz<br />

emanzipierten bäuerlichen Bewegung, einer eigenen Führungselite<br />

und eines eigenen politischen Weges. Er rekonstruiert eine<br />

politische Konfiguration und ein Erklärungsmuster, das die bisher<br />

dominierende Sicht einer punktuell auf die Krisenjahre 1928/29<br />

zu datierenden „Übernahme“ eines in der Grundstruktur unpolitischen<br />

und in der Krise kopflosen, desorientierten Bauern durch<br />

Richard Walter Darré und seinen agrarpolitischen Apparat<br />

tendenziell umkehrt.<br />

Lange Zeit war es üblich, den Ersten Weltkrieg primär als Wendemarke<br />

der Kulturgeschichte aufzufassen, ging in ihm doch jener<br />

Fortschrittsglaube zugrunde, der für das bürgerliche Selbstverständnis<br />

konstitutiv gewesen war. Auch wenn inzwischen die meisten<br />

Historiker darin übereinstimmen, dass dieser Krieg als „Urkatastrophe<br />

dieses Jahrhunderts“ aufgefasst werden muss, wissen<br />

wir doch vergleichsweise wenig darüber, wie die Jahre zwischen<br />

1914 und 1918 von den Menschen erlebt und gedeutet wurden.<br />

Den Fokus des Buches bildet die deutsch-jüdische Kultur im Ersten<br />

Weltkrieg: Der „jüdische Geist“ führte keine „Ghettoexistenz“,<br />

sondern stand in regem Kontakt mit den einflussreichen Zeit-<br />

strömungen. Nicht selten erweisen sich dem ersten Anschein nach<br />

spezifisch jüdische Interpretamente als hochgradig abhängig<br />

von der kulturellen Großwetterlage. Gerade aus diesem Grund<br />

empfiehlt es sich, das kulturelle und soziale Umfeld jüdischer<br />

Intellektueller näher zu betrachten.<br />

A u s de n R e z e n s i o n e n z u R 1. Au f l A g e :<br />

„… die Habilitationsschrift von Ulrich Sieg, die man getrost einen<br />

großen Wurf nennen kann. Philosophen, die sich künftig mit dem<br />

Denken während des Ersten Weltkrieges beschäftigen, werden<br />

daran zu messen sein, inwiefern sie auf ‚den’ Sieg Bezug nehmen.“<br />

(Thomas Meier in: Süddeutsche Zeitung, 5. <strong>2.</strong> 2002)


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Die Weltpartei aus Moskau<br />

Der Gründungskongress<br />

der Kommunistischen Internationale 1919<br />

Protokolle und neue Dokumente<br />

Herausgegeben von Wladislaw Hedeler und Alexander Vatlin<br />

<strong>2008</strong> / ca. 500 S. / ca. 120 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 98,–<br />

ISBN 978-3-05-004495-8<br />

Jahresberichte<br />

für deutsche Geschichte.<br />

Neue Folge<br />

Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie<br />

der Wissenschaften<br />

59. Jahrgang 2007<br />

<strong>2008</strong> / ca. 1.800 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, € 228,–<br />

ISBN 978-3-05-004420-0<br />

In dieser Edition werden zum ersten Mal Vorbereitung und Gründung<br />

der Kommunistischen Internationale vor 90 Jahren in Moskau<br />

vollständig dokumentiert und sämtliche auf dem Kongress in<br />

Moskau 1919 gehaltenen Reden, eingereichten Berichte sowie angenommenen<br />

Erklärungen und Resolutionen berücksichtigt. Neben<br />

Übersetzungen aus dem Russischen werden bisher unbekannte<br />

deutschsprachige Ausarbeitungen von Delegierten und Organi-<br />

satoren der Gründungskonferenz der Komintern, die im Russischen<br />

Staatsarchiv für sozialpolitische Geschichte (RGASPI) in Moskau<br />

aufbewahrt werden, veröffentlicht.<br />

Zusätzlich zu den hier veröffentlichten Konferenzmaterialien enthält<br />

das Buch biographische Angaben zu allen identifizierten Delegierten,<br />

Journalisten sowie führenden russischen Kommunisten, die mit der<br />

Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Gründungskongresses<br />

der kommunistischen Weltorganisation beschäftigt waren.<br />

Vor dem Hintergrund der hier aufgenommenen, bisher ebenfalls<br />

unveröffentlichten Reaktionen aus dem linken russischen Parteien-<br />

spektrum erscheint die Gründung der kommunistischen Weltorganisation,<br />

die den Weg zu einer sozialistischen Weltrepublik ebnen<br />

sollte, in neuem Licht.<br />

Die Herausgeber präsentieren eine Bildersammlung, die in dieser<br />

Vollständigkeit ebenfalls zum ersten Mal publiziert wird.<br />

Der Band ist mit seinen Dokumenten und Abbildungen sowie mit<br />

seinem umfangreichen wissenschaftlichen Apparat das Standardwerk<br />

zur Geschichte der Komintern-Gründung.<br />

Mit dem 59. Jahrgang der „Jahresberichte“ werden die wissenschaftlichen<br />

Veröffentlichungen zur deutschen Geschichte aus<br />

dem Jahre 2007 und Nachträge aus den vorangegangenen Berichtsjahren<br />

als Bibliographie vorgelegt. Das Akademienvorhaben<br />

„Jahresberichte für deutsche Geschichte“ an der Berlin-Brandenburgischen<br />

Akademie der Wissenschaften informiert umfassend<br />

über das nationale und internationale Schrifttum zur deutschen<br />

Geschichte.<br />

Zeitlich umfasst der Berichtsgegenstand die deutsche Geschichte<br />

von den Anfängen bis zur Gegenwart; außerdem wird Literatur<br />

zur römisch-germanischen Frühzeit nachgewiesen. Dokumentiert<br />

werden wissenschaftliche Publikationen in Form von Monographien,<br />

Sammelbänden, Zeitschriftenaufsätzen, Quelleneditionen,<br />

Nachschlagewerken und Bibliographien. Die sogenannte graue<br />

Literatur, die nicht über den <strong>Verlag</strong>sbuchhandel zu erhalten ist,<br />

wird – soweit irgend möglich – ebenfalls berücksichtigt. Auf den<br />

Nachweis ungedruckter Dissertations- und Habilitationsschriften,<br />

auf Rezensionen und Annotationen sowie auf Konferenzberichte,<br />

Würdigungen und Nachrufe wird hingegen verzichtet.<br />

Literaturauswahl und -erschließung beruhen auf dem Prinzip<br />

der Autopsie. Zwei Register stehen – basierend auf der an den<br />

geschichtswissenschaftlichen Standards orientierten Sacherschließung<br />

– für detaillierte Recherchen zur Verfügung: ein Verfasser-<br />

und Sachtitelregister und ein Sachregister, das auch die Orts- und<br />

Personennamen der nachgewiesenen Literatur enthält.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

23


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte<br />

Economic History Yearbook<br />

Herausgegeben von Jörg Baten, Josef Ehmer, Rainer Fremdling, Peter Hertner, Toni Pierenkemper, Werner Plumpe, Heinz Reif,<br />

Reinhold Reith, Albrecht Ritschl, Bertram Schefold, Reinhard Spree, Dieter Ziegler<br />

<strong>2008</strong> /2: Wirtschaftliche Integrations-<br />

prozesse in West- und Osteuropa<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

Economics and Integration in<br />

Western und Eastern Europe after<br />

the Second World War<br />

Verantwortlich: Werner Plumpe, André Steiner, Ray Stokes<br />

<strong>2008</strong> / ca. 220 S. / 170 x 240 mm<br />

Broschur, ca. € 69,80 (Fortsetzungspreis ca. € 54,80)<br />

ISBN 978-3-05-004454-5<br />

Andrea Wagner<br />

Die Entwicklung des<br />

Lebensstandards in Deutschland<br />

zwischen 1920 und 1960<br />

Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte / Beiheft 12<br />

<strong>2008</strong> / 405 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, € 79,80 (Fortsetzungspreis € 64,80)<br />

ISBN 978-3-05-004332-6<br />

24 <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

A u s de m i n h A lt :<br />

I. Abhandlungen und Studien<br />

Werner Plumpe und André Steiner: Dimensionen wirtschaftlicher<br />

Integrationsprozesse in West- und Osteuropa nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg<br />

Francesca Fauri: What Italian business disliked about<br />

a European common market<br />

Werner Bührer: Die Spitzenverbände der deutschen Industrie und<br />

die europäische Integration seit 1945: Motive, Konzepte, Politik<br />

Ralf Ahrens: Spezialisierungsinteresse und Integrationsaversion<br />

im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe:<br />

Der DDR-Werkzeugmaschinenbau in den 1970er-Jahren<br />

Valentina Fava: Comecon Integration and Automobile Industry:<br />

the Czechoslovak Case<br />

Matthias Judt: Kompensationsgeschäfte der DDR –<br />

Instrumente einer Ost-West-Wirtschaftsintegration in Europa?<br />

II. Diskussion<br />

Steve Broadberry, Rainer Fremdling und Peter Solar:<br />

European Industry, 1700 – 1870<br />

III. Forschungs- und Literaturberichte<br />

Jörg Baten, Dorothee Crayen und Kerstin Manzel:<br />

Zahlenfähigkeit und Zahlendisziplin in Nord- und Westdeutschland,<br />

16. – 18. Jahrhundert<br />

Die Autorin zeichnet die Wohlfahrtsentwicklung der breiten<br />

Bevölkerung in Deutschland in der Zwischenkriegszeit im Vergleich<br />

zur Bundesrepublik Deutschland in den fünfziger Jahren<br />

nach. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: Wie veränderte<br />

sich die Wohlfahrt im Gesamtzeitraum sowie in den einzelnen<br />

Teilperioden? Welche Rolle spielten dabei Veränderungen der<br />

verschiedenen Komponenten des Lebensstandards? Wie lässt sich<br />

die deutsche Entwicklung während dieses Zeitraumes im internationalen<br />

Vergleich verorten? Welche regionalen Disparitäten<br />

traten in der Entwicklung des Lebensstandards auf und wie veränderte<br />

er sich, wenn die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern<br />

berücksichtigt wird?<br />

Dazu wird ein in der historischen Lebensstandard-Forschung<br />

bisher nicht benutztes Instrumentarium innovativ eingesetzt, das<br />

einen konsistenten Vergleich über die lange Periode hinweg ermöglicht.<br />

Als Referenzmaß wird der Human Development Index<br />

(HDI) verwendet, der sich aus den drei Wohlfahrtskomponenten<br />

Gesundheit/Lebensdauer, Bildung und Zugang zu Ressourcen<br />

zusammensetzt. Zur angemessenen Erfassung der historischen und<br />

deutschlandsspezifischen Aspekte wurde das Messinstrument<br />

HDI angepasst und weiterentwickelt.


Klassiker Auslegen<br />

Herausgegeben von Otfried Höffe<br />

Pflichtlektüre für Studierende<br />

Band 34<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz:<br />

Monadologie<br />

Herausgegeben von Hubertus Busche<br />

<strong>2008</strong> / ca. X, 240 S. / 130 x 210 mm / Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004336-4<br />

Philosophie<br />

In der Reihe Klassiker Auslegen werden die bedeutendsten Werke<br />

der Philosophiegeschichte in Form kooperativer Kommentare von<br />

international renommierten Philosophen unter verschiedenen Blickwinkeln<br />

entschlüsselt und kommentiert. Dabei folgen sämtliche<br />

Bände der Reihe dem inneren Aufbau der betreffenden Klassikerwerke.<br />

In 12 bis 20 Beiträgen erschließen sich die großen Themen der Philo-<br />

sophie ohne den zeitraubenden Gang durch die Sekundärliteratur<br />

und bilden so eine Pflichtlektüre für Studierende, Hochschullehrer<br />

und Forscher.<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716) zählt zu den vielseitigsten<br />

und genialsten Köpfen der Menschheit. Er war nicht nur Begründer<br />

der Computersprache, nicht nur Erfinder von Bergbauförderanlagen<br />

und Rechenmaschinen, nicht nur Diplomat, Kirchenpolitiker,<br />

Wissenschaftsreformer und Bibliothekar, nicht nur Jurist,<br />

Mathematiker, Historiker, Sprachforscher und Theologe; er war<br />

insbesondere Philosoph, der die kausal-mechanische Welterklärung<br />

der Naturwissenschaften mit den Grundannahmen der klassischen<br />

Geistmetaphysik harmonisieren wollte. Hierfür stellte er<br />

eine neue metaphysische Hypothese auf, welche die ganze Natur<br />

als Gesellschaft von „Monaden“ interpretiert, die untereinander<br />

und mit ihren Körpern in „prästabilierter Harmonie“ stehen,<br />

obwohl sie „keine Fenster“ haben.<br />

Für philosophisch Interessierte, die eine Einführung in dieses<br />

faszinierende System suchen, empfiehlt sich der Zugang über die<br />

berühmte Spätschrift aus dem Nachlass, die 1720 in deutscher<br />

Übersetzung unter dem Titel Monadologie erschien. Sie bildet<br />

eine Art Summe, die alle großen Thesen der Leibnizschen Philosophie<br />

konzentriert, allerdings ohne sie zu erläutern, geschweige<br />

denn ihre Probleme ´ zu analysieren.<br />

Dies ist deshalb die Aufgabe des kooperativen Kommentars. Er<br />

gibt einen Überblick über alle Themen der Monadologie, indem<br />

er ihre Thesen in 13 Beiträgen systematisch erläutert. Hierfür<br />

werden die entsprechenden Kapitel kommentiert, unter Heranziehung<br />

weiterer, zum jeweiligen Spezialproblem einschlägiger<br />

Leibnizscher Schriften.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

25


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Immanuel Kant:<br />

Kritik der Urteilskraft<br />

Herausgegeben von Otfried Höffe<br />

Klassiker Auslegen / Band 33<br />

<strong>2008</strong> / ca. XII, 380 S. / 130 x 210 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004342-5<br />

Edmund Husserl:<br />

Logische Untersuchungen<br />

Herausgegeben von Verena Mayer<br />

Klassiker Auslegen / Band 35<br />

<strong>2008</strong> / ca. 240 S. / 130 x 210 mm<br />

Broschur, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004391-3<br />

2<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

In der Kritik der Urteilskraft (1790) entwickelt Kant eine philosophische<br />

Ästhetik und eine Theorie der organischen Natur.<br />

Die beiden scheinbar heterogenen Gegenstandsbereiche sind<br />

durch das Prinzip der Urteilskraft, die Idee der Zweckmäßigkeit,<br />

verbunden, die der Mensch sowohl bei der Reflexion über<br />

die schönen Gegenstände der Natur und der Kunst als auch bei<br />

seiner Erforschung der organischen Natur zugrunde legt. Da<br />

sich alle Zwecke zuletzt auf den Endzweck des Menschen als<br />

moralisches Wesen beziehen, übersteigt die dritte Kritik schließlich<br />

die Bereiche von Kunst und Natur und berührt Fragen der<br />

Moralphilosophie und der Moraltheologie.<br />

Zusätzlich entdeckt Kant im subjektiven Vermögen der Urteilskraft<br />

jenes Bindeglied unter den menschlichen Gemütskräften,<br />

das einen architektonischen Übergang zwischen den Naturbegriffen<br />

des Verstandes in der ersten und dem Freiheitsbegriff<br />

der Vernunft in der zweiten Kritik ermöglicht, durch den sich die<br />

theoretische und die praktische Philosophie in einem einzigen<br />

philosophischen System vereinigen lassen.<br />

Der neueste Band der Reihe Klassiker Auslegen gibt in Form<br />

eines kooperativen Kommentars in 20 Originalbeiträgen eine<br />

textnahe, fortlaufende Interpretation der Kritik der Urteilskraft.<br />

m i t b e i t r ä g e n vo n:<br />

Karl Ameriks, Jochen Bojanowski, Reinhard Brandt, Gerardo<br />

Cunico, Michaël Foessel, Eckart Förster, Christel Fricke, Hannah<br />

Ginsborg, Piero Giordanetti, Ina Goy, Otfried Höffe, Andreas<br />

Kablitz, Georg Kohler, Steinar Mathisen, Birgit Recki, Jacinto<br />

Rivera de Rosales, Siegfried Roth und Eric Watkins.<br />

Husserls Logische Untersuchungen sind eines der detailliertesten<br />

Bücher, die je über die Phänomenologie des Bewusstseins geschrieben<br />

wurden. Die beiden 1900 (Prolegomena) und 1901<br />

(Logische Untersuchungen) erschienenen Bände enthalten nicht<br />

nur Beiträge zu den in den Logikbüchern der Zeit vielfach<br />

diskutierten Themen Bedeutung, Begriff, Urteil, Erkenntnis und<br />

Wahrheit, sie weiten diese Analysen auch auf Bewusstseinsakte,<br />

wie Wahrnehmungen, Imaginationen, Gefühle und die Intentionalität<br />

schlechthin aus. Immer wieder Erkenntnisse früherer<br />

Kapitel aufnehmend, verbinden sie sich schließlich zu einem umfassenden<br />

Gesamtbild der Struktur von mentalen Erlebnissen.<br />

Damit liefern sie wichtige Beiträge zu heute hochaktuellen Debatten<br />

in der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes.<br />

Schon kurz nach ihrem Erscheinen entfalteten die Logischen<br />

Untersuchungen eine enorme Wirkung innerhalb und außerhalb<br />

der Philosophie.<br />

Zum 150. Geburtstag Husserls scheint sich diese Erfolgsgeschichte<br />

zu wiederholen: Die phänomenologische Methode erweist sich in<br />

der Philosophie immer mehr als unverzichtbare Quelle der Information<br />

und der Argumentation, die empirischen Bestimmungen<br />

vorgeschaltet und deshalb auch für die Einzelwissenschaften von<br />

Bedeutung ist.<br />

Sowohl für die analytische wie für die kontinentale Philosophie<br />

bieten die Logischen Untersuchungen zahlreiche Anknüpfungspunkte.<br />

Ganz im Sinne Husserls vereinigt der Kommentarband<br />

Forscher aus unterschiedlichen Schulen zu einer Kooperation in<br />

Sachen Phänomenologie.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Thomas Hobbes:<br />

Leviathan<br />

oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen<br />

und bürgerlichen Staates<br />

Klassiker Auslegen / Band 5<br />

<strong>2.</strong>, bearb. Aufl. <strong>2008</strong> / VIII, 274 S. / 5 Abb. / 130 x 210 mm<br />

Broschur, € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004446-0<br />

John Locke:<br />

Essay über den menschlichen<br />

Verstand<br />

Herausgegeben von Udo Thiel<br />

Klassiker Auslegen / Band 6<br />

<strong>2.</strong>, bearb. Aufl. <strong>2008</strong> / VII, 302 S. / 130 x 210 mm<br />

Broschur, € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004481-1<br />

Hobbes‘ 1651 publizierter Leviathan zählt gemeinsam mit Platons<br />

Politeia und Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts zu den<br />

drei bedeutendsten Werken der politischen Philosophie. Hobbes<br />

greift das Bild aus dem Alten Testament auf, mit dem Gott zu Hiob<br />

spricht: „Auf Erden ist nicht seinesgleichen, er ist ein Geschöpf<br />

ohne Furcht … er ist König über alle stolzen Tiere“ – zugleich als<br />

vermenschlichtes Kompositbild auf dem berühmten Titelkupfer<br />

programmatisch dargestellt. Unter dieses Bild stellt Hobbes seine<br />

Staatslehre, in die zugleich seine anthropologischen, psychologischen,<br />

ethischen und religiösen Überlegungen einfließen. Dieser<br />

kooperative Kommentar erläutert und interpretiert den Leviathan<br />

nach seinen Schwerpunkten und stellt ihn in seinen historischen<br />

Kontext. Er ist damit für jedes Seminar unverzichtbare Lektüre.<br />

Die zweite Auflage des Bandes ergänzt ein neues Vorwort des Her-<br />

ausgebers, Bibliographie und Autorenhinweise wurden aktualisiert.<br />

m i t b e i t r ä g e n vo n:<br />

Reinhard Brandt, S. M. Brown, Christine Chwaszcza, Michael<br />

Großheim, Dietmar Herz, Otfried Höffe, Wolfgang Kersting,<br />

Bernd Ludwig, Crawford B. Macpherson, Thomas Nagel, Julian<br />

Nida-Rümelin und Alfred E. Taylor.<br />

John Lockes Essay über den menschlichen Verstand (zuerst 1690<br />

erschienen) ist eines der einflussreichsten Bücher der Philosophie-<br />

geschichte. Es behandelt vorwiegend erkenntnis- und wissenschafts-<br />

theoretische Themen, nimmt aber auch Stellung zu Fragen aus der<br />

Philosophie des Geistes, der Religionsphilosophie und der Ethik.<br />

Locke war einer der Initiatoren und führenden Köpfe der euro-<br />

päischen Aufklärung. Die Auseinandersetzung mit dem Essay wird<br />

auch in der Philosophie der Gegenwart vehement fortgesetzt. Die<br />

elf Beiträge dieses Bandes, die Bibliographie und ein ausführliches<br />

Glossar machen das Buch zu einem wichtigen Begleittext zu<br />

Lockes Werk.<br />

Der zweiten Auflage des Bandes ist ein neues Vorwort des Herausgebers<br />

beigefügt, Auswahlbibliographie sowie Autorenhinweise<br />

wurden auf den neuesten Stand gebracht.<br />

m i t beiträgen von:<br />

Michael Ayers, Reinhard Brandt, John Colman, Bertram Kienzle,<br />

Heiner F. Klemme, Lorenz Krüger, Michel Malherbe, Rolf W. Puster,<br />

G.A.J. Rogers, Rainer Specht, Jürgen Sprute und Udo Thiel.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

27


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Platonism and Forms of Intelligence<br />

Herausgegeben von John Dillon und Marie-Èlise Zovko<br />

<strong>2008</strong> / ca. 210 S. / ca. 9 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004507-8<br />

Handlung und Wissenschaft<br />

Die Epistemologie der praktischen Wissenschaften<br />

im 13. und 14. Jahrhundert<br />

Herausgegeben von Matthias Lutz-Bachmann<br />

und Alexander Fidora<br />

Wissenschaftskultur und gesellschaftlicher Wandel /<br />

Band 29<br />

<strong>2008</strong> / 176 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 64,80<br />

ISBN 978-3-05-004519-1<br />

28<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

The volume „Platonism and Forms of Intelligence“ contains a<br />

collection of papers presented at the International Symposium of<br />

the same title, which took place in Hvar, Croatia, from October<br />

9-13, 2006. The volume represents, nonetheless, more than just<br />

an anthology of conference papers. Uniting under a single theme<br />

a diverse international group of experts, not only from the area of<br />

Platonic studies, but also from other academic and non-academic<br />

professions, it transcends the boundaries of univocally academic<br />

research in the humanities to initiate an exchange of ideas between<br />

specialists on Platonism and representatives from other areas of<br />

scholarship, as well as from the arts and education.<br />

In recent years there has been an upsurge of interest in the study<br />

of Plato, Platonism and Neoplatonism. Until now, however, the<br />

kind of interdisciplinary forum initiated by the International<br />

Symposium has been lacking. Taking the position that it is of vital<br />

importance to establish an ongoing dialogue among scientists,<br />

artists, academics, theologians and philosophers concerning<br />

pressing issues of common interest to humankind, this collection<br />

of papers endeavours to bridge the gap between contemporary<br />

research in Platonist philosophy and other fields where insights<br />

gained from the study of Plato and Platonist philosophy can be<br />

of consequence and benefit.<br />

Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes steht die Untersuchung<br />

des Selbstverständnisses der praktischen Wissenschaften, wie es<br />

sich im 13. und 14. Jahrhundert im Umkreis der Höheren Fakul-<br />

täten der Universität sowie insbesondere innerhalb der Philosophie<br />

artikuliert. Die Frage nach der Wissenschaftsfähigkeit des<br />

überlieferten juristischen und medizinischen Wissens sowie jene<br />

nach dem wissenschaftlichen Anspruch der Praktischen Philosophie,<br />

insbesondere der philosophischen Ethik, und der Theologie,<br />

verstanden als einer „scientia practica“, beschreiben die Herausforderung,<br />

mit der sich die hier behandelten Autoren und Texte<br />

des Mittelalters beschäftigen. Insbesondere werden in den hier<br />

versammelten Einzeluntersuchungen die Beiträge von Albert dem<br />

Großen, Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus und Wilhelm<br />

von Ockham zur Frage einer philosophischen Begründung des<br />

Status des menschlichen Handlungswissens und der praktischen<br />

Wissenschaften gewürdigt.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Erich Frauwallner<br />

Die Philosophie des Buddhismus<br />

Mit einem Vorwort von<br />

Eli Franco und Karin Preisendanz<br />

5. Aufl. <strong>2008</strong> / ca. 300 S. / 150 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 39,80<br />

ISBN 978-3-05-004531-3<br />

„Frauwallners ‚Buddhistische Philosophie‘ ist das beste Buch,<br />

das jemals über buddhistische Philosophie geschrieben wurde“<br />

(Ben-Ami Scharfstein). Ist dieses Urteil eines Philosophen, der sich<br />

den asiatischen Philosophien komparatistisch gewidmet hat, nach<br />

mehr als dreißig Jahren immer noch angemessen? Abgesehen<br />

davon, dass es nach wie vor wenige Bücher gibt, die sich der<br />

buddhistischen Philosophie – im Gegensatz zum Buddhismus<br />

überhaupt – widmen, kann diese Frage klar bejaht werden. Frauwallners<br />

Buch ist längst selbst zu einem „Klassiker“ geworden.<br />

Die Form der Darstellung ist glücklich gewählt: sie verknüpft all-<br />

gemeine Überblicke, Einführungen in das Denken individueller<br />

buddhistischer Philosophen und lange Exzerpte aus philosophischen<br />

Werken des südasiatischen Buddhismus in wörtlicher<br />

Übersetzung. Das Buch bewegt sich also zwischen einem Einführungswerk<br />

und einer Anthologie.<br />

Die knappen Einleitungen zu den repräsentativen Texten sind<br />

informativ und klar und rücken die philosophischen Inhalte in<br />

das Licht ihrer historischen Entwicklung; die Übersetzungen aus<br />

den relevanten Sprachen (Pali, Sanskrit, Tibetisch, Chinesisch)<br />

wiederum sind außerordentlich verlässlich.<br />

Der erste Teil (Teil A), „Die Lehre des Buddha“, hat die vier edlen<br />

Wahrheiten und die Lehre vom abhängigen Entstehen zum zentralen<br />

Thema.<br />

Der relativ kurze Teil B ist dem Hīnayāna Abhidharma, der Scholastik<br />

des „Kleinen Fahrzeugs“ oder konservativen Buddhismus,<br />

gewidmet, wobei die wichtige Lehre vom Nicht-Selbst (an ā man)<br />

den größten Raum einnimmt.<br />

Der Hauptteil (Teil C) behandelt die Philosophie des Mah ā y ā na<br />

(„Großes Fahrzeug“), die Erich Frauwallner in drei Schulen unter-<br />

teilt: Madhyamaka, Tath ā gatagarbha „Schule des S ā ramati“)<br />

und Yog ā c ā ra.<br />

Der Neuauflage des Bandes wurde ein Vorwort von Eli Franco<br />

und Karin Preisendanz beigefügt, in dem sie Frauwallners Leben<br />

und Schaffen analysieren.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

2


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Hegel-Jahrbuch<br />

Begründet von Wilhelm Raimund Beyer (†)<br />

Herausgegeben von Andreas Arndt, Paul Cruysberghs,<br />

Andrzej Przylebski<br />

<strong>2008</strong> – Hegels politische Philosophie<br />

Erster Teil<br />

<strong>2008</strong> / ca. 300 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 74,80<br />

ISBN 978-3-05-004383-8<br />

Viele Religionen, eine Vernunft?<br />

Ein Disput zu Hegel<br />

Herausgegeben von Herta Nagl-Docekal, Ludwig Nagl<br />

und Wolfgang Kaltenbacher<br />

Wiener Reihe / Band 14<br />

<strong>2008</strong> / ca. 352 S. / 130 x 210 mm<br />

Broschur, ca. € 39,80<br />

ISBN 978-3-05-004526-9<br />

30<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Hegel behandelt das Thema Politik nicht im Rahmen einer aparten<br />

politischen Philosophie, sondern seine ganze Philosophie ist<br />

durchdrungen von den Problemen der Politik. Der Geist in seiner<br />

substantiellen Vernünftigkeit ist nach Hegel Staat, und so ist das<br />

Politische wesentliche Form und wesentlicher Inhalt des sich selbst<br />

erfassenden Geistes.<br />

Die verschiedenen, breit gefächerten Aspekte des Politischen in<br />

Hegels Philosophie waren Gegenstand des 26. Internationalen<br />

Hegel-Kongresses der Internationalen Hegel-Gesellschaft, der<br />

vom 19. bis 23. September 2006 an der Universität Poznan stattfand.<br />

Das Hegel-Jahrbuch <strong>2008</strong> umfaßt den ersten Teil der Kongressvorträge,<br />

die sich mit systematischen Aspekten des Hegelschen<br />

Politikverständnisses befassen. Themen sind u.a. die Verhältnisse<br />

von Politik und Recht/Staat, Religion, Freiheit, Moral, Geschlechterverhältnisse,<br />

Arbeit, Geschichte und Logik.<br />

m i t b e i t r ä g e n vo n:<br />

Gabriel Amengual (Palma), Karol Bal (Wroclaw), Paul Cobben<br />

(Tilburg), Georgios Daremas (Athen), Alicia Farinati (Buenos<br />

Aires), Ignacio Helfer (Santa Cruz), Christian Iber (Berlin), Eyüp<br />

Ali Kiliçaslan (Ankara), Valentin Kanawrow (Sofia), Friederike<br />

Kuster (Siegen), Henning Ottmann (München), Davor Rodin<br />

(Zagreb), Erzsébet Rózsa (Debrecen), Marek Siemek (Warschau),<br />

Lu de Vos (Leuwen) und Renate Wahsner (Berlin)<br />

Dieses Buch geht auf das Symposium zum Thema ‚La filosofia<br />

della religione tra universalismo e pluralismo’ zurück, das vom<br />

4. bis 5. Mai 2007 am Istituto Italiano per gli Studi Filosofici<br />

in Neapel stattfand und in dessen Rahmen Philosophinnen und<br />

Philosophen aus fünf Ländern ihre Forschungen zum Themenkreis<br />

Religion und Philosophie präsentierten und erörterten. Die<br />

Beiträge nehmen in vielfältiger Weise auf Hegel Bezug, geleitet<br />

von der Auffassung, dass eine tiefgreifende Rezeption der Hegelschen<br />

Religionsphilosophie, die - über eine rein philologische<br />

Rekonstruktion hinausgehend - auch deren Relevanz für die<br />

Klärung heutiger Problemstellungen in Sicht bringt, zu einem<br />

guten Teil noch aussteht.<br />

m i t b e i t r ä g e n vo n:<br />

Brigitte Buchhammer, Maeve Cooke, Gerardo Cunico, Wolfgang<br />

Kaltenbacher, Klaus-M. Kodalle, Wilhelm Lütterfelds, Flavia<br />

Monceri, Ludwig Nagl, Herta Nagl-Docekal, Yahya Sergio<br />

Yahe Pallavicini, Thomas Rentsch, Erzsébet Rózsa, Pierluigi<br />

Valenza, Vincenzo Vitiello und Leonhard Weiss.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Ingo Elbe<br />

Marx im Westen<br />

Die neue Marx-Lektüre<br />

in der Bundesrepublik seit 1965<br />

Politische Ideen / Band 21<br />

<strong>2008</strong> / ca. 480 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004470-5<br />

Nietzscheforschung<br />

Jahrbuch der Nietzsche-Gesellschaft<br />

Herausgegeben im Auftrag der Nietzschegesellschaft<br />

von Volker Gerhardt und Renate Reschke<br />

Band 15<br />

Friedrich Nietzsche –<br />

Geschichte, Affekte, Medien<br />

<strong>2008</strong> / ca. 300 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 79,80<br />

ISBN 978-3-05-004440-8<br />

Über Jahrzehnte beanspruchten die komplementären Diskurse<br />

des östlichen partei-, später staatsoffiziellen Marxismus sowie<br />

des westlichen Antikommunismus die nahezu uneingeschränkte<br />

Definitionsmacht über das, was gemeinhin als ‚Marxsche Theorie‘<br />

oder ‚wissenschaftlicher Sozialismus‘ galt. Dagegen machte sich ab<br />

Mitte der 1960er Jahre eine neue Lektüre-Bewegung vor allem<br />

in der Bundesrepublik daran, die originellen wissenschaftlichen<br />

Gehalte des Marxschen Denkens zu entdecken. Der Rezeptionsschutt<br />

der vorangegangenen 100 Jahre sollte weggeräumt werden,<br />

um für die Rekonstruktion einer kritischen Gesellschaftstheorie<br />

mit einem innovativen Methoden- und Gegenstandsverständnis<br />

Platz zu schaffen.<br />

Das Buch vergegenwärtigt die Quellen, Geschichte und Resultate<br />

dieses neuen Diskussionskontexts. Drei Stränge der Debatte<br />

werden näher beleuchtet: Die methodologische und werttheore-<br />

tische Grundlagenforschung, die Staatsableitung sowie die Untersuchung<br />

der revolutionstheoretischen Implikationen der Kritik<br />

der politischen Ökonomie. Dabei wird gezeigt, dass in einem<br />

noch keineswegs abgeschlossenen Forschungsprozess die Umrisse<br />

einer bei Marx angelegten Theorie erkennbar werden, die wichtige<br />

Impulse zum Verständnis der modernen Reichtums- und Herrschaftsformen<br />

geben kann und in vielem geradezu das Gegenteil<br />

von dem zeigt, was man von Marx in marxistischen wie nichtmarxistischen<br />

Kreisen zu wissen glaubte.<br />

Von der Zweiten Unzeitgemäßen Betrachtung: Vom Nutzen und<br />

Nachtheil der Historie für das Leben gehen noch immer Impulse<br />

für fundamentale Fragen der Gegenwart und Zukunft aus, wie<br />

sich am unverminderten Interesse von Philosophen, Kulturwissenschaftlern<br />

und Medientheoretikern an der frühen Schrift<br />

Nietzsches zeigt. Sie ist Anlass, über Perspektiven historischer<br />

Forschung aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts nachzudenken<br />

und das spannungsreiche Feld medialer (Re-)Inszenierungen von<br />

Geschichte aufzufächern, um Möglichkeiten der (Re-)Konstruktion<br />

kollektiver Erinnerung und kultureller Gedächtnisräume<br />

auszuloten.<br />

Nietzsches Vorstellung vom Unhistorischen und Überhistorischen<br />

geben die Folie, vor der sich moderne Diskurse über die Bandbreite<br />

geschichtlicher Gewissheiten profilieren und/oder tiefgehende<br />

Irritationen analysiert werden, die als Folgen gestörter<br />

Schnittmengen zwischen Historie und Medien längst Platz gegriffen<br />

haben. Dementsprechend konzentriert sich der Band auf<br />

Themen, denen es um diese Schnittmengen geht. Dabei werden<br />

die Begriffe ‚Geschichte‘ und ‚Medien‘ weit gefasst: von der<br />

Herkunft zur Zukunft, von der Kontinuität/ Diskontinuität zum<br />

Archäologischen, vom Medium Schrift zu den Medien Körper und<br />

Traum. Weiter gelesen mit der Optik der Psycho-Physiologie, der<br />

späten Affektenlehre Nietzsches, öffnet sich das Thema der<br />

psycho-kulturellen Fundierung philosophie-kritisch verstandener<br />

Geschichte.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

31


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Alessandro Pinzani<br />

An den Wurzeln moderner<br />

Demokratie<br />

Bürger und Staat in der Neuzeit<br />

Deutsche Zeitschrift für Philosophie / Sonderband 18<br />

<strong>2008</strong> / ca. 480 S. / 170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 49,80<br />

(Sonderpreis für Abonnenten der DZPhil ca. € 44,80)<br />

ISBN 978-3-05-004456-9<br />

Gerd Irrlitz<br />

Rechtsordnung und Ethik<br />

der Solidarität<br />

Der Strafrechtler und Rechtsphilosoph<br />

Arthur Baumgarten (1884–1966)<br />

Deutsche Zeitschrift für Philosophie / Sonderband 22<br />

<strong>2008</strong> / ca. 300 S. / 170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 49,80<br />

(Sonderpreis für Abonnenten der DZPhil ca. € 44,80)<br />

ISBN 978-3-05-004550-4<br />

32<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

In Alessandro Pinzanis Arbeit wird das Denken der Philosophen<br />

Machiavelli, Hobbes, Rousseau und Kant als Basis genommen,<br />

um die Reflexion über die Beziehung von Individuum und Staat<br />

neu zu beleben.<br />

Hobbes, Rousseau und Kant repräsentieren jeweils ein unterschiedliches<br />

Modell von Staat und daher eine unterschiedliche<br />

Auffassung der Beziehung von Staat und Individuum. Unter Einbeziehung<br />

einer Analyse der Konzeption von Machiavelli wird<br />

nachgewiesen, dass die Positionen dieser Philosophen zugleich<br />

vier Denktraditionen entsprechen, die eine vierfache Wurzel moderner<br />

Demokratien bilden: Republikanismus, Liberalismus, radikale<br />

Demokratie und Konstitutionalismus.<br />

Sowohl der Bezug auf klassische Denker wie auch die Entgegensetzung<br />

der benannten Traditionen modernen politischen Denkens<br />

sind allerdings problematisch. Der Autor zeigt, dass gerade<br />

die Benutzung vergangener Autoren und schemenhaft definierter<br />

Denktraditionen viele der Schwierigkeiten verursacht, die beim<br />

Versuch entstehen, die aktuellen Probleme unserer Demokratien<br />

zu begreifen, geschweige denn, zu lösen.<br />

Nach der sowohl ideengeschichtlichen als auch systematischen<br />

Auseinandersetzung mit den Konzeptionen der Klassiker politischer<br />

Philosophie wird im Buch die aktuelle Debatte über die<br />

Notwendigkeit politischer Tugenden bzw. der Annahme einer bestimmten<br />

politischen Haltung seitens der Bürger gegenwärtiger<br />

Demokratien vorgestellt.<br />

Die Studie von Gerd Irrlitz stellt Leben und Werk des bedeutenden<br />

deutschen Rechtswissenschaftlers und Philosophen Arthur Baumgarten<br />

dar, der neben Gustav Radbruch einer der führenden sozialliberalen<br />

Juristen und Philosophen in der Weimarer Republik<br />

war und gegen die nationale Isolierung der deutschen Philosophie<br />

seit dem Ersten Weltkrieg früh die angloamerikanische Philosophie<br />

(James, Dewey, Schiller) aufgenommen hatte. So zeichnete er intel-<br />

lektualistische und utilitaristische Theorielinien vor, die in der deutschen<br />

Philosophie erst seit den sechziger Jahren Einfluss gewannen.<br />

Baumgarten, in engem kollegialem Kontakt mit Hans Driesch und<br />

Helmuth Plessner verbunden, hatte gemäß sensualistischer Tradition<br />

die Psychologie als wesentliche Fachdisziplin der Philosophie<br />

verstanden. Daraus ergab sich auf der Grundlage einer sich auf<br />

Schopenhauer beziehenden Antinomik die Konzentration der Philosophie<br />

in einer sensualistischen Moralphilosophie, deren empiristische<br />

Partikularität Baumgarten in einer erfahrungsgeleiteten<br />

Metaphysik zusammenfasste.<br />

Im Strafrecht vertrat Baumgarten lange die klassische Schuldtheorie<br />

gegenüber der Zwecktheorie, weil allein im Verhältnis von Leidzufügung<br />

des Verbrechens und Gegenleid der Strafe die unverwechselbare<br />

individuelle Verantwortung für jede Straftat zur Grundlage<br />

einer geschlossenen Strafrechtsphilosophie führen könne. In seiner<br />

Rechtsphilosophie bietet die Bestimmung des Verhältnisses von<br />

Geltung der Positivität des Rechts gegenüber der Geltung moralischer<br />

Normen besonderes Interesse. Dem Strafrechtskapitel ist<br />

ein längerer Exkurs zur Strafrechtsphilosophie bei Kant, Hegel und<br />

Herbart beigefügt. Der Anhang enthält bislang unveröffentlichte<br />

Briefe von Plessner, Driesch, Baumgarten und Felix Meiner.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Hans-Peter Krüger<br />

Gehirn, Verhalten und Zeit<br />

Philosophische Anthropologie<br />

als Lebenspolitik<br />

Philosophische Anthropologie / Band 7<br />

<strong>2008</strong> / ca. 300 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004480-4<br />

Christine Zunke<br />

Kritik der Hirnforschung<br />

Neurophysiologie und Willensfreiheit<br />

<strong>2008</strong> / ca. 200 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004501-6<br />

Die zeitliche Diskrepanz zwischen naturwissenschaftlichen Versprechen<br />

und ihren politisch wie ökonomisch verwerteten Resul-<br />

taten gemahnt zu einer strukturellen Prävention davor, zum<br />

Opfer des anthropologischen Zirkels in der westlichen Moderne<br />

zu werden. Die philosophischen Anthropologien des amerikani-<br />

schen Pragmatismus (insbesondere J. Deweys) und der deutschjüdischen<br />

Denker (H. Arendt, E. Cassirer, H. Plessner, M. Scheler)<br />

haben solche interkulturellen und interdisziplinären Vorsorgen<br />

bereits im 20. Jahrhundert entworfen. Sie werden hier im Hinblick<br />

auf gewichtige Diskussionen systematisch neu begründet und<br />

damit auch historisiert:<br />

Die Philosophische Anthropologie deckt diejenigen lebenspraktischen<br />

Voraussetzungen auf, unter denen allein die neurobiologische<br />

Hirnforschung und die – Tiere und Menschen vergleichende<br />

– Verhaltensforschung auch in der Zukunft möglich sein können.<br />

Dieses Minimum an künftig gemeinsamer Lebenspraxis von Personen<br />

besteht in dem immer wieder übersehenen „Rest“, der an<br />

dieser Lebenspraxis, anthropologisch gesehen, weder erklärt noch<br />

verstanden, gleichwohl aber philosophisch erschlossen und eingesehen<br />

werden kann. Alle Versprechen, diesen „Rest“ beseitigen<br />

zu können, sind nicht nur im schlechtesten Sinne „metaphysisch“,<br />

sondern auch politische Ideologien vom Ende der Forschung von<br />

lebenden Personen und für sie. Dagegen lassen sich strukturell<br />

und funktional die Minimalbedingungen angeben, unter denen<br />

öffentliche und private Lebenspolitiken von und für Personen<br />

möglich werden.<br />

Da das Gehirn naturkausal determiniert ist, ist der Mensch in<br />

seinen Handlungen nicht frei. Das ist der populärste und umstrittenste<br />

Schluss der modernen Hirnforschung. Mit naturwissenschaftlichen<br />

Methoden soll so eine philosophische Grundfrage<br />

beantwortet sein. Das vorliegende Buch zeigt mit klaren Argumenten,<br />

dass die Prämisse vom naturkausal bestimmten Gehirn<br />

zwar richtig, aber der Schluss auf die menschliche Unfreiheit<br />

unzulässig ist.<br />

Christine Zunke lässt die Argumente von Gerhard Roth und anderen<br />

Hirnforschern an deren inneren Widersprüchen scheitern.<br />

Mit großer Sachkenntnis auf dem Gebiet der Neurophysiologie<br />

und auf einem soliden philosophischen Fundament, das sich vor<br />

allem auf Kant und Hegel stützt, wird die Ursache dieser Widersprüche<br />

deutlich: Jede Erkenntnis hat die Freiheit zur notwendigen<br />

Bedingung; ein Denken, das seine Freiheit leugnen will,<br />

entzieht sich darum sein eigenes Fundament.<br />

Hierbei wird der ideologische und gesellschaftspolitische Gehalt<br />

der modernen Hirnforschung sichtbar gemacht. Indem die Hirn-<br />

forschung empirische Phänomene menschlicher Unfreiheit natura-<br />

lisiert, produziert sie Blindheit angesichts der wahren Ursachen von<br />

Unfreiheit und Unterdrückung. Mit dieser Kritik entwickelt die<br />

Autorin zugleich eine klare Darstellung des Verhältnises zwischen<br />

menschlicher Natur und Freiheit.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

33


Kunstwissenschaften<br />

Philipp Zitzlsperger<br />

Dürers Pelz und<br />

das Recht im Bild<br />

Kleiderkunde als Methode der Kunstgeschichte<br />

<strong>2008</strong> / ca. 180 S. / ca. 30 Farb- und 15 s/w-Abb.<br />

130 x 210 mm / Festeinband, ca. € 29,80<br />

ISBN 978-3-05-004522-1<br />

34<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Dürers Selbstporträt in München ist nicht nur wegen seiner<br />

einmaligen Christusähnlichkeit eine Deutungsherausforderung.<br />

Auch die Kleidung und vor allem der Pelzkragen sind um 1500<br />

für einen Nürnberger Maler ungewöhnlich. Dürers Marderpelz<br />

ist im Selbstporträt mit hohem Realitätsaufwand dargestellt und<br />

der Künstler selbst deutet mit seiner Hand darauf. Offensichtlich<br />

ist ihm der Pelz wichtig. Erstmals soll nun der Bedeutung der<br />

Pelzschaube in Dürers Selbstdarstellung nachgegangen werden.<br />

Die Untersuchung berücksichtigt einerseits schriftliche Quellen<br />

aus der Gattung der Kleidervorschriften und Luxusgesetze der<br />

Dürerzeit. Andererseits jedoch führt erst der kleiderkundliche<br />

Vergleich mit weiteren Bildquellen der Epoche zu Erkenntnissen,<br />

welche die differenzierte Bedeutung der Kleidung im Bild offenbaren.<br />

Die vorliegende Untersuchung erprobt eine Methode der<br />

Kunstgeschichte, die der Bildanalyse unter Heranziehung der<br />

Kleiderforschung neue Impulse geben soll. Dadurch kann der<br />

Nachweis geführt werden, dass die Datierung des Selbstporträts<br />

auf das Jahr 1500 revidiert werden muss. Darüber hinaus wird<br />

das Bild neu gedeutet. Während traditionell Dürers Imitatio Christi<br />

und die kunsttheoretische Reflexion des Künstlerstatus in seiner<br />

Selbstdarstellung gesehen wurde, erweitert die Pelzschaube als<br />

Insignie die inhaltliche Bedeutung entscheidend. Sie lenkt den Blick<br />

auf rechtshistorische Zusammenhänge, die Dürers Gemälde wie<br />

einen Kommentar zu den desolaten Rechtsverhältnissen seiner Zeit<br />

erscheinen lassen.<br />

Der Epilog des Buches baut schließlich auf den Erkenntnissen der<br />

exemplarischen Bildanalyse auf. Er ist gewissermaßen eine metho-<br />

dische Grundsatzerklärung für die interdisziplinäre, kleiderkundliche<br />

Kunstgeschichte. Es ist die Kleidung selbst, mit welcher in der<br />

Kulturgeschichte seit jeher ein visuelles System der Zeichen und<br />

Symbole entwickelt wurde, deren Wirkung und Normierung<br />

den Lebensalltag ebenso prägte wie das Bild bzw. die Skulptur.<br />

Auf die hohe Relevanz der Kleidung für den Lebensalltag, aber<br />

auch auf die künstlerische Praxis geben die Geschichte und Bedeutung<br />

der Mode und die schriftlichen Quellen zahlreiche<br />

Hinweise. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welcher<br />

Bedeutungsgrad der Kleidung im Bild zukommt. Spätestens seit<br />

Georg Simmels Aufsatz zur „Philosophie der Mode“ von 1905<br />

beschäftigen sich Soziologen und Historiker intensiv mit der kulturgeschichtlichen<br />

Bedeutung der Kleidung. Der Kunstgeschichte<br />

als Disziplin fehlt hierzu eine Methodendiskussion bis heute.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Saskia Hüneke<br />

Antike Skulpturen I<br />

Erwerbungen für die königlichen Schlösser<br />

und Gärten in Brandenburg-Preußen<br />

vom 17. bis zum 19. Jahrhundert<br />

Bestandskatalog der Stiftung Preußische Schlösser<br />

und Gärten Berlin-Brandenburg<br />

<strong>2008</strong> / ca. 760 S. / ca. 622 Abb. / 220 x 270 mm<br />

HC mit Schutzumschlag, ca. € 128,–<br />

ISBN 978-3-05-004398-2<br />

Die KUNST zu BEWAHREN<br />

Restaurierung in den preußischen Schlössern<br />

und Gärten<br />

Herausgegeben im Auftrag des Stiftungsrates vom Generaldirektor<br />

der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg<br />

Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser<br />

und Gärten Berlin-Brandenburg / Band 8 / 2006<br />

<strong>2008</strong> / ca. XXII, 270 S. / 170 x 240 mm<br />

Klappenbroschur, ca. € 39,80<br />

ISBN 978-3-05-004532-0<br />

In diesem Band der Bestandskataloge der Stiftung Preußische<br />

Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) werden die An-<br />

tikenerwerbungen vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg<br />

im 17. Jahrhundert bis zu König Friedrich Wilhelm IV.<br />

von Preußen in der Mitte des 19. Jahrhunderts wissenschaftlich<br />

bearbeitet. In Epochenschritten werden die Erwerbungsumstände<br />

und der Einsatz der antiken Skulpturen im Rahmen der repräsenta-<br />

tiven Raumprogramme in den Schlössern und im Park Sanssouci<br />

rekonstruiert und anhand eines reichen Bildmaterials vor Augen<br />

geführt. Einen besonders großen Raum nehmen die Erwerbungen<br />

König Friedrichs II. von Preußen ein, zu denen die Sammlung des<br />

Kardinals Melchior de Polignac und der Markgräfin Wilhelmine<br />

von Bayreuth sowie bedeutende Einzelerwerbungen u.a. aus der<br />

Restaurierungswerkstatt Bartolomeo Cavaceppis gehören. Anhand<br />

des umfangreichen Quellenmaterials sowie gründlicher<br />

Autopsie wurden die Kunstwerke wenn möglich identifiziert, in<br />

ihrer oft wechselvollen Geschichte bis heute verfolgt sowie einer<br />

archäologisch-wissenschaftlichen Analyse unterzogen. In<br />

einer umfangreichen Kooperation mit den Antikensammlungen<br />

in Berlin, Dresden, Poznan, Budapest und Paris wurde es möglich,<br />

erstmals einen Gesamtüberblick über die erhaltenen und als antik<br />

eingeschätzten 460 Skulpturen zu geben und durch Konkordanzen<br />

und Abbildungen zu erschließen. Aus der Gesamtschau entstehen<br />

aufschlussreiche Einblicke in die Geschichte der Antikerezeption<br />

und der sie widerspiegelnden Restaurierung. Neben zahlreichen<br />

historischen Abbildungen werden vor allem Aufnahmen des Archäologischen<br />

Instituts der Universität Köln, des Winckelmann-<br />

Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der SPSG dem<br />

Band besondere Anschaulichkeit verleihen.<br />

Die Schlösser und Gärten der preußischen Könige für die Zukunft<br />

zu bewahren, ist eine große Aufgabe. Die Stiftung Preußische<br />

Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) widmete das<br />

Jahr 2006 diesem vielfältigen Thema. Ergänzend zur zentralen<br />

Ausstellung „Marmor, Stein und Eisen bricht…“ – Die KUNST zu<br />

BEWAHREN wurde vom 14. – 16. September 2006 ein Fachkolloquium<br />

veranstaltet. In über 30 Vorträgen von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Stiftung sowie externen Fachkollegen anderer<br />

Schlösserverwaltungen und Fachhochschulen wurden Problemfelder<br />

aufgezeigt, denen die Restauratoren und Denkmalpfleger im<br />

Bemühen um eine zu verantwortende Balance zwischen Nutzung,<br />

Erhaltung und Wiedergewinnung von Kunstwerken täglich gegen-<br />

überstehen. Die Themen der Beiträge in diesem Tagungsband umfassen:<br />

- Restaurierung in den preußischen Schlössern –<br />

Tradition und Bedeutung<br />

- Präventive Konservierung bei steigendem Nutzungsdruck<br />

- Umgang mit Lücken zur Wiedergewinnung des<br />

Gesamtkunstwerkes<br />

- Entwicklung von Restaurierungsmethoden im Wandel<br />

von Ethik und Zeitgeist<br />

- Naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden<br />

So entsteht ein repräsentativer Überblick, wie in interdisziplinärer<br />

Zusammenarbeit jeweils die beste Lösung zur Bewahrung des<br />

Kunstgutes in seinem historischen Erscheinungsbild und inhaltlichen<br />

Zusammenhang gefunden werden kann.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> 35


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Peter Lüdemann<br />

Virtus und voluptas<br />

Beobachtungen zur Ikonographie weiblicher<br />

Aktfiguren in der venezianischen Malerei<br />

des frühen Cinquecento<br />

Studi. Schriftenreihe des Deutschen Studienzentrums<br />

in Venedig, Neue Folge / Band 1<br />

<strong>2008</strong> / ca. VI, 424 S. / ca. 71 s/w- und 14 Farbabb.<br />

170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004379-1<br />

3<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Der Autor untersucht zwei Bildtypen, die, lokal im wesentlichen<br />

auf Venedig begrenzt, etwa zeitgleich in den Jahren zwischen<br />

1500 und 1530 auftreten: der ganzfigurige, meist liegende<br />

Frauenakt sowie das halbfigurige erotische Frauenbildnis. Bei den<br />

abgebildeten Frauen handelt es sich, so die These, abgesehen von<br />

einer gelegentlichen Einkleidung als Venus oder Flora, nicht um<br />

naturgetreue Porträts venezianischer Patrizierinnen oder Kurtisanen.<br />

Vielmehr sind die Gemälde aus Anlass von Hochzeiten<br />

entstanden und thematisieren die Rolle einer Frau des 16. Jahrhunderts<br />

im Kontext der Ehe: In der Öffentlichkeit hat sie als<br />

treue, tugendhafte Gattin den Aspekt der virtus zu repräsentieren,<br />

in der häuslichen Intimität ein Inbegriff ehelicher Sinnlichkeit<br />

(voluptas) zu sein.<br />

Das Buch Peter Lüdemanns stellt eine gelungene Verbindung von<br />

kunsthistorischer und literarhistorischer Forschung dar.<br />

A u s de m i n h A lt :<br />

Einleitung<br />

Teil I: Die ganzfigurigen Frauenakte<br />

1. Ein problematisches Gemälde:<br />

Giovanni Carianis Junge Frau vor einer Landschaft<br />

<strong>2.</strong> Giorgiones Schlafende Venus: humanistischer Pseudo-Mythos<br />

und „gemaltes Epithalamium“<br />

3. Exkurs I: Amors Flucht und Venus’ Schlaf in einer Florentiner<br />

Zeichnung des späten Quattrocento<br />

4. Virtus und voluptas in der Venus mit Cupido Jacopo Palmas<br />

d. Ä.<br />

5. Exkurs II: Textreferenz und Wirklichkeitsbezug in einem<br />

Florentiner Hochzeitsbild. Anmerkungen zu Sandro Botticellis<br />

Mars und Venus<br />

6. Lorenzo Lottos Toilette der Venus<br />

7. Zwei Hochzeitsbilder zwischen Mythos, Portrait und Allegorie:<br />

Giovanni Carianis Junge Frau vor einer Landschaft und Tizians<br />

Himmlische und Irdische Liebe<br />

8. Exkurs III: Giovanni Cariani in Bergamo. Zur Datierung<br />

der Jungen Frau vor einer Landschaft<br />

9. Cariani, Dossi, Palma il Vecchio:<br />

Varianten des ganzfigurigen Frauenaktes<br />

Teil II: Das halbfigurige Frauenbild en déshabillé<br />

1. Jacopo Palma il Vecchios Flora<br />

<strong>2.</strong> Eine Kurtisane und ein Patrizier. Das weibliche Halbfiguren-<br />

bild im Kontext privater Kunstsammlungen des frühen<br />

Cinquecento und die Funktionen der Portraitmalerei<br />

3. Aktuelle Ansätze der Forschung: Das weibliche Halbfiguren-<br />

bild als Instrument sozialer Strategien<br />

4. Giorgiones Laura<br />

5. Von Bartolomeo Veneto bis Jacopo Palma il Vecchio:<br />

Kontinuität und Wandel des sinnlichen weiblichen Halbfigurenbildes<br />

Epilog:<br />

Funktionalität und Niedergang zweier kurzlebiger Bildtypen<br />

Bibliographie<br />

Register<br />

Abbildungstafeln


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Horst Bredekamp<br />

Die Fenster der Monade<br />

Gottfried Wilhem Leibniz’ Theater<br />

der Natur und Kunst<br />

Acta humaniora.<br />

Schriften zur Kunstwissenschaft und Philosophie<br />

<strong>2.</strong>, korrigierte Aufl. <strong>2008</strong> / 288 S. / 99 Abb. / 150 x 240 mm<br />

Festeinband, € 44,80<br />

ISBN 978-3-05-004491-0<br />

Aby Warburg – Gesammelte<br />

Schriften – Studienausgabe<br />

Herausgegeben von Horst Bredekamp, Michael Diers, Kurt W.<br />

Forster, Nicolas Mann, Salvatore Settis, Martin Warnke<br />

Zweite Abteilung / Band II.1<br />

Der Bilderatlas MNEMOSYNE<br />

Herausgegeben von Martin Warnke<br />

unter Mitarbeit von Claudia Brink<br />

3., ergänzte Aufl. <strong>2008</strong> / XX, 140 S. / 63 Tafeln (mit ca. 1.200<br />

Detailabb.) und 8 Textabb. / 240 x 300 mm<br />

HC mit Schutzumschlag, € 89,80<br />

ISBN 978-3-05-004494-1<br />

Das Buch steht im Zusammenhang des Versuches, die zentrale<br />

Rolle der Bilder für die Ausbildung der modernen Philosophie<br />

am Beispiel bedeutender Gestalten des siebzehnten Jahrhunderts<br />

zu rekonstruieren. Das Projekt begann mit der Erschließung der<br />

Staatstheorie aus der Bildpolitik des „Leviathan“ von Thomas<br />

Hobbes. Mit Gottfried Wilhelm Leibniz’ Ideen, ein Theater<br />

der Natur und Kunst sowie einen Atlas der Einbildungskraft zu<br />

errichten, liegt die Rekonstruktion eines Projektes vor, das für<br />

das Verständnis seiner Philosophie von tiefgreifender Bedeutung<br />

sein könnte.<br />

Obwohl Leibniz diese Idee so hartnäckig und ausdauernd wie kaum<br />

ein anderes Unternehmen betrieben hat, ist sie in der Forschung<br />

bislang so gut wie unbekannt geblieben. Für diesen Umstand war<br />

die zersplitterte und unvollständige Überlieferung von Leibniz’<br />

Schriften ebenso verantwortlich wie ein mächtiger Strang der<br />

Philosophiegeschichte, der die Welt des Haptischen und Visuellen<br />

immer dann favorisiert, wenn sie transzendiert wird.<br />

R e z e n s i o n e n z u R 1. Au f l A g e<br />

„Bredekamps Buch hat das Zeug zu einem Klassiker der<br />

Bildforschung.“ Gottfried Boehm in: Süddeutsche Zeitung,<br />

30. Juni 2004<br />

„Der Scharfsicht und dem Fingerspitzengefühl Horst<br />

Bredekamps [...] ist es zu verdanken, dass wir hier mit einem<br />

faszinierenden coup d’oeil auf den Planeten Leibniz beschenkt<br />

wurden.“ Franz Leander Fillafer in: Wiener Zeitschrift zur<br />

Geschichte der Neuzeit, 7. Jg., 1/2007<br />

Der Bilderatlas ist eine Zusammenstellung von etwa 2000 Bildern<br />

aus Kunst- und Kulturgeschichte in etwa sechzig Tafeln, mit denen<br />

Warburg sein Lebenswerk zusammenfassen und krönen wollte.<br />

Die Erarbeitung hat die letzten Jahre seines Lebens in Anspruch<br />

genommen, ist jedoch bei seinem Tode Fragment geblieben.<br />

Die Edition in der Studienausgabe möchte nicht, wie es geschehen<br />

ist, mit eigener Phantasie und Assoziation das Werk und die<br />

Bildtafeln um allerlei Texte ergänzen, sondern gibt das gewaltige<br />

Fragment in der Form wieder, in der Warburg es hinterlassen<br />

hat. Obwohl schon die Zeitgenossen große Hoffnung in dieses<br />

Werk gesetzt hatten und obwohl die Mitarbeiter der Kulturwissenschaftlichen<br />

Bibliothek Warburg auch noch nach der Übersiedlung<br />

nach London den „Atlas“ zu edieren versuchten, bietet<br />

der Bilderatlas MNEMOSYNE die erste Veröffentlichung des<br />

Materials.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> 37


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Bettina Gockel<br />

Die Pathologisierung des Künstlers<br />

Künstlerlegenden der Moderne 1880 bis 1930<br />

<strong>2008</strong> / ca. 320 S. / ca. 82 s/w- und 15 Farbabb.<br />

170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 84,80<br />

ISBN 978-3-05-004343-2<br />

38 <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

„Gelebte Vita“ war das Stichwort, mit dem Ernst Kris und Otto<br />

Kurz 1934 in ihrer bahnbrechenden Studie über die Künstler-<br />

legende auf das „psychologische Gebiet“ hinwiesen, das es noch<br />

auszuloten gelte. Die Autorin der vorliegenden Untersuchung setzt<br />

hier an und wendet diesen Hinweis in eine historisch-kritische<br />

Perspektive. In den Blick genommen wird die von Kris und Kurz<br />

nicht mehr untersuchte Phase der Biologisierung und Psychologisierung<br />

des Künstlers im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.<br />

Die Künstlerlegende wurde zwischen 1880 und 1930 zur Kranken-<br />

geschichte vermeintlich epileptischer, degenerierter und schizophrener<br />

Künstler. Anhand des breiten Spektrums von Krankheitsbildern<br />

der Neuropathologie und Degenerationstheorie<br />

wird erstmals erkennbar, wie wenig stringent und mit welch<br />

unterschiedlichen Werten und Zielen die Pathologisierung des<br />

Künstlers und seiner Lebensgeschichte eine wissenschaftliche<br />

Begründung erfahren sollte. So findet sich die Degenerationsthese,<br />

die vor und um 1900 noch das Argument einer biologistischen<br />

Kulturkritik war, während und nach dem 1. Weltkrieg in psychologisch-philosophischen<br />

Abhandlungen über den Künstler<br />

wieder. Gerade die Unschärfe, Ambivalenz, ja auch Spekulation<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen über den Künstler bot<br />

Kunstkritikern, Kunsthistorikern und nicht zuletzt Künstlern<br />

Anknüpfungspunkte, mit denen das Idealbild vom vorgeblich<br />

kranken Künstler bis heute fortgeschrieben wird.<br />

A u s de m i n h A lt :<br />

I. Einführung<br />

- Künstlersubjekt und Wissenschaftsgeschichte<br />

- Der Künstler im kulturellen System<br />

- Wissenschaft vom Künstler und Kunstgeschichte<br />

II. Von der Biologisierung zur Psychologisierung des Künstlers<br />

- Ideen- und Wissenschaftsgeschichte des künstlerischen Genies<br />

- Cesare Lombroso, Max Nordau, Emil Kraepelin, Sigmund<br />

Freud, Otto Rank<br />

III. Die Lebensgeschichte des Künstlers als Gegenstand<br />

der Pathographie und Psychopathologie<br />

- Geschichte der Pathographie<br />

- Geschlecht des Genies<br />

- Wilhelm Lange-Eichbaum<br />

- Hölderlin und van Gogh<br />

- Ludwig Binswanger d. J. und Karl Jaspers<br />

- Von der Epilepsie zur Schizophrenie<br />

IV. Ernst Ludwig Kirchner. Kunst, Psychiatrie und Politik<br />

- Kirchners Krankheit<br />

- Kunst und Politik in der Nervenheilanstalt Bellevue<br />

- Binswangers „Personwissenschaft“<br />

- Porträt und Persona<br />

- Kirchners Produktions- und Rezeptionstheorie des Bildes<br />

- Kirchners Bibliothek<br />

- Kirchners Selbstmord<br />

V. Paul Klee. Künstlerlegende und Krankengeschichte<br />

als künstlerische Verfahren<br />

- Materialität und Erinnerung<br />

- Klees Legende über die Reise nach Tunesien<br />

- Klees Genie<br />

- Kunst der Sichtbarmachung und das künstlerische Subjekt<br />

- Klees Beitrag zur „Schöpferischen Konfession“<br />

- Der Künstler im Krieg<br />

- Klees Bildtechnik<br />

- Klees Krankheit und sein bildnerisches Verfahren der Dissoziation


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Das verfemte Meisterwerk<br />

Schicksalswege moderner Kunst im „Dritten Reich“<br />

Herausgegeben von Uwe Fleckner<br />

Schriften der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ /<br />

Band 4<br />

<strong>2008</strong> / ca. 560 S. / ca. 194 s/w- und 8 Farbabb.<br />

170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004360-9<br />

Ein Händler „entarteter“ Kunst<br />

Bernhard A. Böhmer und sein Nachlass<br />

im Kulturhistorischen Museum Rostock<br />

Herausgegeben von Meike Hoffmann<br />

Schriften der Forschungsstelle „Entartete Kunst“/<br />

Band 3<br />

<strong>2008</strong> / ca. 250 S. / ca. 110 s/w- und 30 Farbabb.<br />

170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 39,80<br />

ISBN 978-3-05-004498-9<br />

Kunstwerke der Moderne und der Avantgarde wurden vom Nationalsozialismus<br />

als genuine Feinde bekämpft. Mit ihrem wider-<br />

ständigen Potenzial und den in ihnen verbildlichten Utopien<br />

mussten sie diskreditiert, aus dem öffentlichen Leben verbannt<br />

oder vernichtet werden. Das Buch verfolgt daher systematisch<br />

die Wege einzelner Kunstwerke im und durch das „Dritte Reich“.<br />

Dabei werden von der Anprangerung der Gemälde und Skulpturen<br />

in den unterschiedlichen Ausstellungen „entarteter“ Kunst<br />

bis zur sogenannten „Verwertung“ auf dem internationalen<br />

Kunstmarkt, von der Rettung durch engagierte Museumsleute<br />

über Tausch oder Rückkauf durch Künstler und Sammler bis hin<br />

zur Zerstörung einiger Werke alle nur denkbaren Biographien der<br />

ursprünglich meist aus öffentlichem Besitz stammenden Kunstwerke<br />

exemplarisch untersucht. Die Schicksale der juristisch un-<br />

anfechtbar beschlagnahmten Werke aus deutschen Museen werden<br />

dabei ebenso verfolgt wie Beispiele aus privatem Besitz, deren<br />

Sequestrierung illegal erfolgte und durch die jüngste Rechtsprechung<br />

in einigen Fällen korrigiert werden konnte. Die Aufsätze<br />

nehmen das konkrete Kunstwerk in den Blick, sie beleuchten<br />

den propagandistischen Einsatz innerhalb der Aktion „Entartete<br />

Kunst“ und der in ihrem Zuge verwirklichten Ausstellungsstrategien,<br />

detailliert schildern sie die Rezeptionsgeschichte dieser<br />

Werke, ihre teils dramatischen und teils bis heute andauernden<br />

Provenienzgeschichten und berücksichtigen – wo immer es sinnvoll<br />

erschien – die gelegentlich weit vor 1933 einsetzende Verfemung<br />

der Werke wie der Künstler. Ausgesprochenes Ziel des Buches soll<br />

es dabei sein, im Mosaik der Einzelfälle eine Geschichte nationalsozialistischer<br />

Kunstpolitik zu schreiben und zugleich von den<br />

Nachkriegsschicksalen der Werke Auskunft zu geben.<br />

Bernhard A. Böhmer (1892–1945) gehörte zu den vier Kunsthändlern,<br />

die mit dem Verkauf der 1937 in deutschen Museen<br />

als „entartet“ beschlagnahmten Kunstwerke beauftragt waren.<br />

Dokumente weisen jedoch darauf hin, dass bei Böhmer in Güstrow<br />

nicht nur die offiziell über ihn „verwerteten“ Kunstwerke<br />

lagerten. Nach dem Krieg ließ die Zentralstelle für Volksbildung<br />

in der Sowjetischen Besatzungszone seinen Nachlass sicherstellen<br />

und die annähernd eintausend Werke in Rostock deponieren.<br />

Der ursprüngliche Plan, die aus ostdeutschem Museumsbesitz<br />

stammenden Werke den Herkunftsinstitutionen zurückzugeben,<br />

konnte nur teilweise verwirklicht werden.<br />

Heute befinden sich im Kulturhistorischen Museum in Rostock<br />

noch rund sechshundert Werke, von denen im Sommer <strong>2008</strong> erst-<br />

mals ein großer Teil ausgestellt wird. Der aus diesem Anlass wissen-<br />

schaftlich erfasste Bestand wird gemeinsam mit Rückgaben und<br />

ungeklärten Fällen in der begleitenden Publikation vollständig<br />

katalogisiert. Textbeiträge widmen sich sowohl der Person Bernhard<br />

A. Böhmers, insbesondere seinen Praktiken als Händler und<br />

seinen Kontakten im NS-Staat, als auch dem Umgang mit seinem<br />

Nachlass im Kontext der Rezeption „entarteter“ Kunst nach<br />

1945 und der sich wandelnden Gesetzeslage zur Beschlagnahme.<br />

Die Publikation wird als erste Monographie zu Böhmer mit<br />

zahlreichen, bisher unbekannten Fakten und Fotografien sowie<br />

kunsthistorischen Analysen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung<br />

des Handels mit „entarteter“ Kunst und darüber hinaus<br />

zur nationalsozialistischen Kunstpolitik mit einem Ausblick in die<br />

Nachkriegszeit leisten, wie es sich die Forschungsstelle „Entartete<br />

Kunst“ in Berlin und Hamburg zum Ziel gesetzt hat.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> 3


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Das technische Bild<br />

Kompendium für eine Stilgeschichte<br />

wissenschaftlicher Bilder<br />

Herausgegeben von Horst Bredekamp,<br />

Birgit Schneider und Vera Dünkel<br />

<strong>2008</strong> / ca. 200 S. / ca. 100 Farbabb. / 170 x 240 mm<br />

Broschur, ca. € 24,80<br />

ISBN 978-3-05-004496-5<br />

Bildwelten des Wissens<br />

Kunsthistorisches Jahrbuch für Bildkritik<br />

Herausgegeben von Horst Bredekamp, Matthias Bruhn<br />

und Gabriele Werner<br />

Band 6,2<br />

Grenzbilder<br />

<strong>2008</strong> / ca. 120 S. / 170 x 240 mm<br />

Broschur, ca. € 29,80 (Fortsetzungspreis ca. € 27,40)<br />

ISBN 978-3-05-004530-6<br />

40<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Wissenschaftliche Bilder prägen die Ergebnisse und Einsichten,<br />

welche sie darstellen, immer auch konstruktiv. Die Wiedergabe<br />

einer Beobachtung mittels Bildern mag noch so mechanisch oder<br />

überindividuell in ihrer Erscheinung anmuten, immer zeigen<br />

sich darin auch Stile einer Zeit, eines Geräts, eines Denkens,<br />

eines Forscherkollektivs.<br />

Das Buch zeigt einerseits, inwiefern kunsthistorische Methoden<br />

und Begriffe für eine Betrachtung wissenschaftlicher Bildwelten<br />

fruchtbar gemacht werden können. Andererseits werden die kunst-<br />

historischen Ansätze anhand von Leitbegriffen und Methoden<br />

der aktuellen Wissenschaftsforschung überprüft und ergänzt.<br />

In der vielstimmigen Debatte der letzten Jahre um epistemische<br />

Bilder sucht der Band Begriffe zu entwickeln, die nicht theoretisch<br />

deduziert, sondern am Material der Bilder selbst entwickelt<br />

sind. Hierdurch erweist sich, wie unterschiedlich die Leistungsmerkmale<br />

von Bildern in den jeweiligen Zeiten, Disziplinen und<br />

Funktionen sind und welche vielfältigen Möglichkeiten sie liefern,<br />

Erkenntnisse, Beobachtungen oder Theorien sowohl zu erzeugen<br />

als auch evident zu machen.<br />

Hierzu vereint der Band themenübergreifende Artikel, Begriffsbestimmungen<br />

und stichprobenartige Fallstudien zu einem Hand-<br />

buch. Die Fallstudien zu fünfhundert Jahren Bildgeschichte in<br />

den Wissenschaften reichen von Sammlungszeichnungen des 16.<br />

Jahrhunderts über Darstellungen von Musikautomaten und frühe<br />

Röntgenbilder bis zur Nanomikroskopie und den Interfaces von<br />

Computern. Verfasst von der Forschergruppe „Das Technische<br />

Bild“ der Humboldt-Universität zu Berlin, stellt der Band zugleich<br />

auch die Ergebnisse der im Jahr 2000 gegründeten Abteilung in<br />

gebündelter Form vor.<br />

Die Grenze ist der Ort, an dem, folgt man Negri und Hardt, die<br />

moderne Souveränität siedelt. Bei Carl Schmitt bezeichnete sie jenen<br />

Abgrund, der Freund und Feind scheidet. In den 1980er und<br />

90er Jahren wurde von der Grenze gesprochen, die der Definition<br />

des jeweils kulturell Anderen diente und die es zu unterlaufen galt.<br />

Grenzgänger und hybride Figuren wie Donna Haraways „Cyborg“<br />

waren die daraus entstandenen utopischen und zuweilen ironisch<br />

gebrochenen Gegenentwürfe.<br />

Die Grenze ist seit langem ein zentraler Begriff in der politischen,<br />

philosophischen und soziologischen Theorie. Weit über das Bildthema<br />

der geopolitischen Grenzmarkierung hinaus stehen mit dem<br />

Topos der Grenze die unterschiedlichen visuellen Strategien der<br />

Demarkation zur Debatte, wie auch die Frage, welche politischen,<br />

sozialen oder diskursiven Felder dabei umrissen und voneinander<br />

abgegrenzt werden. Grenzen sind aber auch Voraussetzung für die<br />

Erkennbarkeit eines Gegenstands. Sie ermöglichen Kenntnis von<br />

den Dingen; indem sie aus- und einschließen, determinieren sie. Sie<br />

sind Objekte permanenter Verhandlung und Überschreitung, sie<br />

besitzen einen ebenso konstruktiven wie konstruierten Charakter.<br />

Für den Bereich wissenschaftlicher Bilder verspricht die erneute<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema der Grenze die Annäherung<br />

an eine zentrale Bildfunktion, wobei insbesondere die politische<br />

Dimension von technischen und wissenschaftlichen Bildern angesprochen<br />

wird.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Wolfgang Welsch<br />

Unsere postmoderne Moderne<br />

Acta humaniora.<br />

Schriften zur Kunstwissenschaft und Philosophie<br />

7. Aufl <strong>2008</strong> / XVIII, 346 S. / 7 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Broschur, ca. € 24,80<br />

ISBN 978-3-05-004533-7<br />

Renate Prochno<br />

Das Studium der Kunstgeschichte<br />

Eine praxisbetonte Einführung<br />

3., bearb. Aufl. <strong>2008</strong> / 209 S. / 3 Abb. / 145 x 210 mm<br />

Broschur, € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004464-4<br />

Die Parole von der Postmoderne ist missverständlich und wurde<br />

dennoch unumgänglich. Wolfgang Welsch spricht von einer<br />

„Magie des falschen Namens“. Der Postmoderne Diskurs ist allzu<br />

oft diffus statt präzis und droht in Beliebigkeit und Indifferenz<br />

abzugleiten.<br />

Anders in diesem Buch. Der Autor rekonstruiert die Geschichte des<br />

Ausdrucks und entwickelt einen Begriff von Postmoderne, der<br />

sich bezüglich der Literatur, der Architektur und der anderen<br />

Künste ebenso bewährt, wie er neuere Entwicklungen der Wissenschaftstheorie<br />

reflektiert, soziologische Fragen aufnimmt,<br />

Veränderungen in der Lebenswelt diagnostiziert und die philosophischen<br />

Dimensionen des Themas durchleuchtet. Wolfgang<br />

Welsch blickt als Philosoph über die Grenzen seiner Disziplin<br />

hinaus und gibt ein Gesamtbild unserer Zeit. Er tut das in der<br />

Form eines Pluralitätskonzepts, das Unterschiede nicht tilgt,<br />

sondern freigibt und verteidigt.<br />

Welsch begegnet den postmodernen Tendenzen mit Aufgeschlossen-<br />

heit, ohne ein modisches Verhältnis zu ihnen einzunehmen. Seine<br />

Version von Postmoderne ist problembewusst. Am Ende entwickelt<br />

er eine Vernunftkonzeption, die · Jahren der Vernunftkritik und<br />

als Ausweg aus ihr · mit Pluralität im Sinn von Vernünftigkeit<br />

und Gerechtigkeit umzugehen erlaubt.<br />

Diese Einführung ist ein Leitfaden, der es Studienanfängern und<br />

Studierenden im Grundstudium erleichtert, sich im Universitätsbetrieb<br />

zurechtzufinden. Längst nicht jedes Institut kann es sich<br />

leisten, seinen Anfängern eine Einführungswoche oder einen<br />

ganzsemestrigen Grundkurs zu bieten. Häufig werden Anfänger<br />

sich selbst überlassen. Die inzwischen vielerorts eingeführten<br />

Propädeutika bieten zwar inhaltliche Einführungen, gehen aber<br />

nicht auf praktische Fragen des Kunstgeschichtsstudiums ein.<br />

Bisherige Einführungen in das Fach Kunstgeschichte geben<br />

zwar einen Überblick über die Methodik und Fragestellungen<br />

des Fachs, bieten aber ebenfalls keine praktischen Hilfestellung<br />

für die alltäglichen Probleme des Studiums. Diese Lücke soll mit<br />

dieser Einführung gefüllt werden.<br />

Die einzelnen Kapitel behandeln die Schwierigkeiten, die erfahrungsgemäß<br />

am häufigsten auftreten. Der Aufbau orientiert sich<br />

an der ungefähren Reihenfolge, in der die betreffenden Fragen<br />

während des Studiums auftauchen. Literaturhinweise beschränken<br />

sich auf die wichtigsten Titel, um den Anfängern gezielte Hilfen<br />

zu geben; sie werden teilweise auch kommentiert.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

41


Kulturwissenschaften<br />

Gewusst wo! Wissen schafft Räume Das von Mitgliedern des Historisch-Kulturwissenschaftlichen<br />

Die Verortung des Denkens im Spiegel der Druckgrafik<br />

Herausgegeben von Katharina Bahlmann, Elisabeth Oy-Marra<br />

und Cornelia Schneider<br />

Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften /<br />

Band 5<br />

<strong>2008</strong> / ca. 200 S. / ca. 125 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004503-0<br />

Kulturtheorien im Dialog<br />

Neuorientierung in der kulturwissenschaftlichen<br />

Text-Kontext-Debatte<br />

Herausgegeben von Oliver Scheiding,<br />

Frank Obenland und Clemens Spahr<br />

Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften /<br />

Band 4<br />

<strong>2008</strong> / ca. 300 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004504-7<br />

42<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Forschungszentrums der Universitäten Mainz und Trier (vertreten<br />

sind Amerikanistik, Germanistik, Geschichte der Mathematik,<br />

Kunstgeschichte und Philosophie) sowie des Gutenberg-Museums<br />

in Mainz gemeinsam vorbereitete Ausstellungs- und Katalogprojekt<br />

veranschaulicht anhand von Beispielen aus unterschiedlichen<br />

Forschungsrichtungen die enge Beziehung von „Wissen“<br />

und „Raum“. Die Resultate interdisziplinärer wissenschaftlicher<br />

Arbeit werden so – im wahrsten Sinne des Wortes – veranschaulicht<br />

und ihre Aktualität für ein breites Publikum einsichtig gemacht.<br />

Die Ausstellung, die vom 30. Oktober <strong>2008</strong> bis zum 29. März 2009<br />

im Gutenberg-Museum in Mainz zu sehen sein wird, vermittelt<br />

also nicht nur kunst- und kulturhistorisches Faktenwissen. Vielmehr<br />

soll die Ausstellung die bewusste Auseinandersetzung mit<br />

Wissen und seiner Verortung fördern.<br />

Die Verbindung von Wissen und Raum lässt vielfältige Assoziationen<br />

zu. Denkt man zunächst an Schulen und Universitäten,<br />

Bibliotheken, Archive und Museen, kommen dann auch noch<br />

andere Wissensräume in den Blick: das Internet, unser Schreibtisch,<br />

Kirchen, Bücher, Zeitschriften, Filme, Bilder, Landkarten, das<br />

menschliche Gehirn. Überall wird Wissen in den unterschiedlichsten<br />

Räumen gesammelt, aufbewahrt, geordnet und zugänglich<br />

gemacht.<br />

Im angloamerikanischen wie auch im deutschen Wissenschaftsbetrieb<br />

haben sich in den letzten Jahren kontextorientierte kultur-<br />

wissenschaftliche Paradigmen etabliert. Trotz oder gerade wegen<br />

der Vielfalt der Publikationen in diesem Feld ist eine terminologische<br />

Unschärfe eingetreten, die die Autoren des Bandes mit<br />

der Aufnahme der Debatte um Text und Kontext überprüfen<br />

wollen. Mit ihren Beiträgen beabsichtigen sie, eine grundlegende<br />

Hinterfragung und Neubewertung der Kategorien anzustoßen<br />

und somit eine kritische Sichtung des Standes der Kulturwissenschaften<br />

vorzunehmen.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Kultur übersetzen Der Übersetzer befindet sich im Spannungsfeld nicht nur zwischen<br />

Zur Wissenschaft des Übersetzens<br />

im deutsch-französischen Dialog<br />

Herausgegeben von Alberto Gil und Manfred Schmeling<br />

VICE VERSA.<br />

Deutsch-französische Kulturstudien / Band 2<br />

<strong>2008</strong> / ca. 300 S. / ca. 45 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004340-1<br />

den Sprachen, sondern auch zwischen den Kulturen. Die Beiträge<br />

nähern sich der Frage nach der kulturellen Dimension von Übersetzung<br />

sowohl epochen- als auch fachübergreifend an, wobei das<br />

Erkenntnisinteresse sämtliche Textsorten umfasst.<br />

A u s de m i n h A lt :<br />

Manfred Schmeling: Georges-Arthur Goldschmidt –<br />

Eine Würdigung<br />

Georges-Arthur Goldschmidt: Wie Grün Rot werden soll oder<br />

Die Metamorphose des Übersetzens<br />

I. Theoretisch-philosophische Fragestellungen<br />

Jörn Albrecht: Heidegger auf Französisch – die ‚Poststrukturalisten’<br />

auf Deutsch. Ein Fall von ‚verschränktem’ Kulturtransfer<br />

Iona Balacescu: Traduction et culture<br />

Hervé Pasqua: Traduction et déconstruction<br />

Pierre Deshusses/Irène Kuhn: Der Übersetzer: ein Seiltänzer<br />

über dem Abgrund der Sprachen<br />

II. Historische Schwerpunkte<br />

Ursula Wienen: Jean-Jacques Rousseaus Briefe über die Botanik<br />

im Spiegel ihrer deutschen Übersetzungen. Ein Beitrag zur<br />

kulturellen Prägung der Fachübersetzung<br />

Fritz Nies: Vernetzung und Affinitäten. Deutsche Autoren in<br />

französischer Sprache, (teils lange) vor der Romantik<br />

Lieven D’Hulst: La culture allemande en France au début du XIXe<br />

siècle: analyse statistique des livres traduits entre 1810 et 1840<br />

Hans-Jürgen Lüsebrink: „Lost in Translation“ – Übersetzung<br />

und Exilerfahrung bei Eva Hoffman (Polen/Kanada/USA)<br />

und Jacques Poulain (Québec/Kanada)<br />

III. Textsortenspezifisches Übersetzen<br />

Georgette Stefani-Meyer: Fonction et statut de la traduction<br />

dans le Journal des savants entre 1665 et 1714<br />

Alberto Gil: Traduire la rhétorique. Rilke als Übersetzer des<br />

sermon L’Amour de Madeleine<br />

Jean-Claude Lejosne/Pierre Dimon: Problèmes de traduction<br />

(dans le couple français-allemand) de l’interculturalité dans<br />

l’expression du droit et la réflexion sur l’éthique: ambiguïté et<br />

désambiguïsation dans des domaines ‚sensibles’<br />

Michael Schreiber: Rhetorische Fragen in politischen Reden.<br />

Textsortenspezifik und Übersetzung<br />

IV. Formen medialen Transfers: Neue Medien/Intermedialität<br />

Vahram Atayan: Elektronische Übersetzungsbibliographien als<br />

translationswissenschaftliches Werkzeug: Eine exemplarische<br />

Studie anhand von thematischen Häufungen und funktionalen<br />

Elementen in den Titeln von Übersetzungen Französisch-<br />

Deutsch aus dem 16.–17. Jahrhundert<br />

Rainer Schmusch: „La vie est un voyage“: Vertonter Text in<br />

Übersetzung – Lied und Oper als Kulturvermittler<br />

Herbert Schneider: Vertonter Text in Übersetzung oder Kann<br />

man Die Meistersinger von Nürnberg und Aristide Bruants<br />

A Batignolles übersetzen?<br />

Jean-Loup Korzilius: Le geste pictural et la question de<br />

l’origine dans l’œuvre de Pierre Soulages et Karl Otto Götz<br />

Ramona Schröpf: Zur Übertragung von Kulturspezifika<br />

in der Filmuntertitelung<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

43


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Marx-Engels-Jahrbuch 2007<br />

Herausgegeben von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung<br />

Redaktion: Beatrix Bouvier (Trier), Galina Golovina (Moskau),<br />

Gerald Hubmann (Berlin)<br />

<strong>2008</strong> / 204 S. / 5 Abb. / 160 x 240 mm<br />

Festeinband, € 39,80 (Fortsetzungspreis € 34,80)<br />

ISBN 978-3-05-004421-7<br />

Zwischen Rauschen<br />

und Offenbarung<br />

Zur Kultur- und Mediengeschichte der Stimme<br />

Herausgegeben von Friedrich Kittler, Thomas Macho<br />

und Sigrid Weigel<br />

Einstein Bücher<br />

<strong>2.</strong> Aufl. <strong>2008</strong> / XII, 416 S. / 38 Abb. / 175 x 240 mm<br />

Festeinband, € 39,80<br />

ISBN 978-3-05-004482-8<br />

Paragrana<br />

Internationale Zeitschrift für Historische Anthropologie<br />

Herausgegeben vom Interdisziplinären Zentrum für<br />

Historische Anthropologie der Freie Universität Berlin<br />

Christoph Wulf (geschäftsführender Herausgeber)<br />

Band 17 (<strong>2008</strong>) Heft 1<br />

Medien – Körper – Imagination<br />

Herausgegeben von Christoph Wulf, Jörg Zirfas<br />

und Ludger Schwarte<br />

<strong>2008</strong> / ca. 250 S. / 170 x 240 mm / Broschur, ca. € 26,00<br />

ISBN 978-3-05-004510-8<br />

44<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

A u s de m i n h A lt:<br />

M. Bohlender: Engels und die Kritik im Handgemenge<br />

B. Schefold: Die Bedeutung des Problems der Wertformenlehre<br />

und der Transformation von Werten in Preise für das Kapital<br />

I. Elbe: Die Beharrlichkeit des ‚Engelsismus‘<br />

M. Steinbach: Das verschlossene Tor der Universität.<br />

Zu Karl Korschs akademischer Karriere in Deutschland<br />

Die Inszenierung „Karl Marx: Das Kapital, Erster Band“ von Rimini<br />

Protokoll. H. Haug und D. Wetzel im Gespräch mit H. Fülle<br />

G. Hubmann: Ästhetische Debatten. Zur umstrittenen<br />

Autorschaft von Marx an „Aesthetics“ in der NAC<br />

R. Merkel-Melis: „Wer zahlt den Dynamit?“ Ein neu entdeckter<br />

Artikel von Engels<br />

B. Bouvier: Jonathan Meese im Karl-Marx-Haus<br />

Kyoung Soo Kim: Kapitalismus im 21. Jahrhundert und die<br />

alternative Globalisierung.<br />

K. Mielenz, u.a.: Karl Marx – ein didaktisches Projekt<br />

an der Technischen Universität Darmstadt<br />

In der modernen Öffentlichkeit wird die Stimme als das Medium<br />

einer demokratischen und sozialen Ordnung betrachtet. Sie steht<br />

im Zentrum eines umfangreichen Wortfeldes: Stimmrecht, Abstimmung,<br />

Volkes Stimme, eine Stimme haben. Ähnlich prominent<br />

ist die Stimme in der gegenwärtigen Kultur- und Literaturtheorie.<br />

Sei es in der berühmten Frage: „Wer spricht?“, im Konzept der<br />

Polyphonie oder der Intertextualität. Was aber kommt zum<br />

Ausdruck, wenn „nur“ die Stimme zu hören ist, wenn Klang,<br />

Rhythmus, Schrei, Atem und Stocken der Stimme jenseits aller<br />

Worte, aller Bedeutungen und Signifikate vernehmbar sind? Die<br />

langjährige monomanische Verehrung der Schriftreligion und<br />

Bildersucht durchbrechend, wird mit den hier versammelten Beiträgen<br />

eine Kultur- und Mediengeschichte der Stimme skizziert.<br />

Neben dem Verhältnis von Stimme und Schrift und der Rolle der<br />

Stimme in Politik und Jurisprudenz gilt die Aufmerksamkeit vor<br />

allem Themenbereichen wie der Opern-, Musik- und Filmgeschichte<br />

sowie der Technikgenese modernerer Aufzeichnungssysteme.<br />

Dieser Band, der aus der Zusammenarbeit amerikanischer, englischer<br />

und deutscher Kulturwissenschaftler hervorgegangen ist,<br />

thematisiert das komplexe Verhältnis von Medialität, Körperlichkeit<br />

und Imagination. Es wird deutlich, dass der Körper die<br />

Einbildungskraft der Menschen schon immer in hohem Maße<br />

beschäftigt hat, und dass mediale Darstellungen von Körpern sowie<br />

körperliche Interaktionen von Menschen immer auf mythische<br />

Motive verweisen und in sie eingebettet sind.<br />

m i t b e i t r ä g e n vo n:<br />

Birgit Althans, Kathrin Audehm, Sue-Ellen Case, Edward<br />

Dimendberg, Gary Hall, Bernd Hüppauf, Benjamin Jörissen,<br />

Peter Krapp, Alice Lagaay, Ruprecht Mattig, Claus Pias,<br />

Mark Poster, Holger Schulze, Yvonne Spielmann, Christoph<br />

Wulf, Joanna Zylinska u. a.


Sprachwissenschaften<br />

Recht verstehen In Deutschland wie in vielen andern Ländern gilt das „Transpa-<br />

Wie Laien, Juristen und Versicherungsagenten<br />

die „Riester-Rente“ interpretieren<br />

Herausgegeben von Wolfgang Klein und Angelika Becker<br />

<strong>2008</strong> / ca. 264 S. / 170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004484-2<br />

Holden Härtl<br />

Implizite Informationen<br />

Sprachliche Ökonomie und interpretative<br />

Komplexität bei Verben<br />

studia grammatica / Band 68<br />

<strong>2008</strong> / ca. 236 S. / 170 x 240 mm<br />

Broschur, ca. € 64,80<br />

ISBN 978-3-05-004502-3<br />

renzgebot” – Verträge mit Verbrauchern müssen so formuliert sein,<br />

dass sie für jedermann klar und verständlich sind. Trifft das beispielsweise<br />

für den folgenden Satz aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen<br />

der Riester-Rente zu? „Der Abzug beträgt 0,2<br />

Prozent der Differenz zwischen dem zum vereinbarten Rentenbeginn<br />

vorhandenen Deckungskapital und dem zum Zeitpunkt der<br />

Beitragsfreistellung vorhandenen Deckungskapital.“ Die Antwort<br />

ist „Nein“.<br />

Das ist eines von vielen Ergebnissen einer Studie, in der – erstmals<br />

in Deutschland – exemplarisch untersucht wurde, wie verständlich<br />

die „Sprache des Rechts“ denn tatsächlich für die davon Betroffenen<br />

ist. Durchgeführt wurde sie von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe<br />

an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.<br />

Die Untersuchung zeigt, dass nicht nur Laien, sondern<br />

auch Juristen und Versicherungsvertreter erhebliche Schwierigkeiten<br />

mit ganz alltäglichen Rechtstexten haben können.<br />

Welche Bedingungen liegen vor, wenn sprachliche Information<br />

auf der linguistischen Oberfläche zwar unrealisiert bleibt, aber<br />

trotzdem verstanden wird? Welche Informationen werden überhaupt<br />

implizit verstanden? Welcher Art sind die Berechnungen,<br />

die für Schlussfolgerungen über implizit Gesagtes zuständig<br />

sind? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der interdisziplinären<br />

Arbeit, welche mit kognitionswissenschaftlichem Anspruch die<br />

Grenze zwischen expliziter und impliziter Realisierung sprachlicher<br />

Information definiert.<br />

Der Autor konzentriert sich auf ein breites Spektrum an Verb-<br />

komplexen und deren grammatische, lexikalisch-semantische und<br />

konzeptuelle Eigenschaften bei der Implizitlassung sprachlicher<br />

Information. Es wird anhand von Antikausativa, Partikelverben,<br />

(unergativer) intransitivierter Verben und Middle-Konstruktionen<br />

zunächst der Status nicht realisierter Ereignispartizipanten unter-<br />

sucht. Das Bild vervollständigt eine Analyse impliziter Ereignisse,<br />

welche bei psychischen Verben und bei typenverschobenen Verbkomplexen<br />

vorliegen. Es werden neue empirische Verfahren entwickelt,<br />

um die strukturellen Eigenschaften der Ausdrücke zu<br />

erfassen, wie sie sich etwa in Modifikationsoptionen oder dem<br />

Diskursverhalten niederschlagen. Ferner werden u.a. mit Reaktionszeitstudien<br />

psycholinguistische Daten erhoben, welche Aufschluss<br />

über die Art der kognitiven Aktivation der verschiedenen<br />

Informationstypen geben.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

45


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Althochdeutsches Wörterbuch<br />

Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu<br />

Leipzig herausgegeben von Gotthard Lerchner<br />

Band V: K–L, 1<strong>2.</strong>/13. Lieferung<br />

<strong>2008</strong> / ca. 80 S. / 215 x 305 mm<br />

kartoniert, ca. € 39,80<br />

ISBN 978-3-05-004439-2<br />

Walter Baetke<br />

Wörterbuch zur altnordischen<br />

Prosaliteratur<br />

Herausgegeben von der Sächsischen Akademie<br />

der Wissenschaften zu Leipzig<br />

8., unv. Aufl. <strong>2008</strong> / XIII, 822 S. / 145 x 215 mm<br />

Festeinband, € 118,–<br />

ISBN 978-3-05-004897-0<br />

4<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Dieses größte lexikographische Wörterbuch zur ältesten Überlieferung<br />

des Deutschen wird von der Sächsischen Akademie der<br />

Wissenschaften zu Leipzig betreut und erscheint seit 1952 in<br />

Lieferungen. Nach dem Tod der beiden Herausgeber, Elisabeth<br />

Karg-Gasterstädt und Theodor Frings, wurde das Werk seit<br />

1968 von Rudolf Große bis zur abschließenden Lieferung des<br />

Bandes IV (G–J) im Jahr 2002 fortgeführt. Beginnend mit der<br />

ersten Lieferung des Bandes V erscheint das Wörterbuch unter<br />

der Herausgeberschaft von Gotthard Lerchner.<br />

Die Bände I, II, III und IV des Wörterbuchs sind 2007 als Nachdruck<br />

erschienen, sämtliche Lieferungen des Bandes V sind lieferbar.<br />

Dieses altnordisch-deutsche Wörterbuch, das zuerst in zwei Teilen<br />

1965 (A–L) und 1968 (M–Ø) als Sitzungsbericht der Sächsischen<br />

Akademie der Wissenschaften zu Leipzig erschienen ist, gehört<br />

nun bereits seit Jahrzehnten zu den Standardwerken der Nordistik<br />

und ist bis heute durch kein anderes Nachschlagewerk zu ersetzen.<br />

Den Kern der Sammlung bildet der Wortschatz der Isländer-<br />

sagas und der klassischen Werke der isländisch-norwegischen<br />

Geschichtsschreibung, von Aris Isländerbuch und der Sverrissaga<br />

bis zur Sturlungasaga; er wird ergänzt durch das Sprachgut der<br />

Knytlingasaga und solcher geschichtlicher Erzählungen wie die<br />

Jomsvikingasaga, die Orkneyingasaga, die Færeyingasaga und<br />

die Grönlandsagas. Eine dritte Gruppe der Quellen bilden die<br />

beiden großen Heldenromane des Nordens, Völsungasaga und<br />

Thidrekssaga, samt den wichtigsten Fornaldarsagas. Von den<br />

lehrhaften und ästhetischen Schriften ist nur die Snorra-Edda berücksichtigt<br />

worden. Als zeitliche Grenze für die aufzunehmenden<br />

Werke wurde im allgemeinen das Jahr 1300 genommen.<br />

Ein besonderer Vorzug von Baetkes Wörterbuch besteht darin,<br />

dass den für die altnordische Sprache besonders charakteristischen<br />

Ausdrucksformen breiter Raum gegeben wird, hierzu gehören neben<br />

den für bestimmte Wörter typischen Wortverbindungen vor<br />

allem die unpersönlichen Ausdrücke und die zahlreichen präposi-<br />

tionalen Fügungen. Die wichtigste Aufgabe seines Wörterbuchs<br />

sah Baetke darin, die Bedeutung der Wörter und Wortgruppen<br />

möglichst treffend und eindeutig anzugeben. Andere Vermerke<br />

sind nur insoweit angebracht, als sie dazu dienen, die Benutzung zu<br />

erleichtern. Grammatikalische Angaben und Hinweise auf Wort-<br />

formen sind auf das Notwendigste beschränkt, auf etymologische<br />

Erklärungen wird hier verzichtet.<br />

Neben der Kürze wurde bei der Anlage des Wörterbuchs vor<br />

allem Übersichtlichkeit erstrebt. Die alphabetisch geordneten<br />

Artikel sind – je nach Wortkategorie – einheitlich aufgebaut. Bei<br />

den Verbartikeln sind die Präpositionalverbindungen in einem<br />

eigenen Abschnitt zusammengefasst.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Renate Herrmann-Winter / Matthias Vollmer<br />

Pommersches Wörterbuch<br />

Herausgegeben im Auftrag der Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

Greifswald<br />

I. Band: A – K<br />

<strong>2008</strong> / LXX, 786 S. / 210x 300 mm<br />

Festeinband, € 248,–<br />

ISBN 978-3-05-004489-7<br />

Das Pommersche Wörterbuch ist ein semasiologisches Mundartwörterbuch<br />

mit streng alphabetischer Ordnung, das den nieder-<br />

deutschen Wortschatz der ehemaligen Provinz Pommern in den<br />

Grenzen von 1936 beschreibt. Vereinzelte Archivbelege aus den<br />

1938 angegliederten grenzmärkischen Kreisen werden berücksichtigt.<br />

Als großlandschaftliches Dialektwörterbuch schließt das PWB<br />

die letzte große lexikographische Lücke im Geltungsbereich<br />

niederdeutscher Mundarten. Für einen Großteil seines Bearbeitungsgebietes,<br />

nämlich das historische Hinterpommern, erfüllt<br />

es zudem eine besondere sprachgeschichtliche Aufgabe, indem<br />

es dessen schon in naher Zukunft nicht mehr existente Mundarten<br />

dokumentiert.<br />

Das Wörterbuch wurde einst von Wolfgang Stammler begründet<br />

und von Hans-Friedrich Rosenfeld fortgeführt, doch erst mit seiner<br />

Wiedereinrichtung durch die Sächsische Akademie der Wissenschaften<br />

zu Leipzig und der Fortführung an der Ernst-Moritz-<br />

Arndt-Universität Greifswald konnten seit 1997 Lieferungen<br />

zum Druck gebracht werden<br />

Band I des zweibändigen Werkes wurde 2007 mit der 13. Lieferung<br />

abgeschlossen und steht jetzt als Buch im Programm des<br />

<strong>Verlag</strong>es zur Verfügung.<br />

II. Band, 1. Lieferung:<br />

<strong>2008</strong> / ca. 64 S. / 215 x 305 mm<br />

kartoniert, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004459-0<br />

R e z e n s i o n<br />

„Beachtenswert ist die reiche Mikrostruktur mit zahlreichen<br />

Belegen und einer großen Zahl von Phraseologismen [...].<br />

Regionale Lautvarianten und Heteronyme werden extra auf<br />

eingetragenen Kleinkarten präsentiert.“<br />

Ryszard Lipczuk in: Germanistik, Band 48 (2007), Heft 1-2<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> 47


Sozialwissenschaften<br />

Zur Zukunft<br />

ländlicher Räume<br />

Entwicklungen und Innovationen in peripheren<br />

Regionen Nordostdeutschlands<br />

Herausgegeben von Reinhard F. Hüttl, Oliver Bens<br />

und Tobias Plieninger<br />

Forschungsberichte der Interdisziplinären<br />

Arbeitsgruppen der Berlin-Brandenburgischen<br />

Akademie der Wissenschaften / Band 20<br />

<strong>2008</strong> / ca. 400 S. / ca. 79 Abb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004485-9<br />

48 <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Periphere ländliche Räume sehen sich einer zunehmenden Abwanderung<br />

und Alterung der Bevölkerung sowie wirtschaftlicher<br />

Stagnation ausgesetzt. Gleichzeitig nimmt jedoch die Nachfrage<br />

nach den natürlichen Ressourcen ländlicher Räume immer stärker<br />

zu, was sich z. B. in steigenden Preisen für Bodenfläche und<br />

Agrarrohstoffe, aber auch in der wachsenden Wertschätzung<br />

von Umweltleistungen äußert. In dem Buch werden nach einer<br />

Einführung in die Entwicklungsdynamik ländlicher Räume Szenarien<br />

für eine Landnutzung entworfen, die mehr als bisher an<br />

gesellschaftlicher Nachfrage und Werten orientiert ist.<br />

Im Mittelpunkt des von der interdisziplinären Arbeitsgruppe<br />

LandInnovation der Berlin-Brandenburgischen Akademie der<br />

Wissenschaften erarbeiteten Forschungsberichtes stehen fünf<br />

mögliche Innovationsfelder einer zukunftsorientierten Landnutzung,<br />

die exemplarisch für die ländlichen Räume Nordostdeutschlands<br />

entwickelt werden, zugleich jedoch auch für andere<br />

periphere Regionen von Relevanz sind:<br />

• die energetische und stoffliche Nutzung nachwachsender<br />

Rohstoffe,<br />

• Viehhaltung in standortangepassten Intensitäten,<br />

• der Anbau von Pflanzen mit neuartigen Eigenschaften,<br />

• Lebensqualität und Infrastruktur in den Bereichen Mobilität,<br />

Schulbildung, Gesundheit und Pflege sowie<br />

• der Aufbau von Märkten für ökologische Leistungen.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Jahrbuch Health Capital<br />

Berlin-Brandenburg <strong>2008</strong><br />

Qualifizierung in der Gesundheitswirtschaft<br />

Herausgegeben von Raphael Krüger<br />

<strong>2008</strong> / ca. 200 S. / 150 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 19,80<br />

ISBN 978-3-05-004511-5<br />

Die Länder Berlin und Brandenburg haben in einer gemeinsamen<br />

Kabinetts-Sitzung im November 2007 im Rahmen des Wachstumsmarktes<br />

Gesundheit den Masterplan Gesundheitsregion Berlin-<br />

Brandenburg verabschiedet und Handlungsfelder in zwölf thematisch<br />

konkretisierten Aufgabenbereichen benannt. Die thematische<br />

Arbeit wird durch eine paritätisch besetzte Gruppe der Leiter<br />

der Senats- bzw. Staatskanzleien unter Einbeziehung der Staatssekretäre/innen<br />

Wirtschaft, Gesundheit und Wissenschaft beider<br />

Bundesländer mitgestaltet und begleitet.<br />

Was ist das Ziel des Masterplans? Es geht darum, Berlin-Brandenburg<br />

an der Spitze der Gesundheitsregionen in der Republik<br />

zu etablieren und auf die Höhe internationaler Zentren zu führen.<br />

Die Region wird so als Wissenschafts-, Ausbildungs- und Wirtschaftsstandort<br />

für Gesundheit zum Markenzeichen.<br />

Über alle wesentlichen Fragen im Zusammenhang mit Qualifikationen,<br />

Berufsperspektiven und Arbeitsfeldern in der sich weiter<br />

entwickelnden Gesundheitswirtschaft in der Region Berlin-Brandenburg<br />

berichtet das „Jahrbuch Health Capital Berlin-Brandenburg“.<br />

Schwerpunktthema der ersten Ausgabe sind Qualifikation, Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildung einschließlich der akademischen Studiengänge<br />

in der Gesundheit.<br />

A u s de m i n h A lt:<br />

I. Stand und Perspektive von Fachkräften in Berlin-Brandenburg<br />

- Zur Fachkräftesituation in der Gesundheitswirtschaft<br />

in Berlin-Brandenburg. Eine Feldstudie der IHK<br />

- Entwicklungstrends in der Berliner Gesundheitswirtschaft<br />

und ihre Folgen für Organisations- und Personalentwicklung<br />

- Branchenspezifische Fachkräftebedarfsanalysen als Instru-<br />

ment einer gestaltenden Arbeitsmarktpolitik in Berlin-<br />

Brandenburg am Beispiel der Gesundheitswirtschaft<br />

- Methodische Überlegungen zur Realisierung eines Fachkräfte<br />

monitorings für die Gesundheitswirtschaft<br />

II. Neue Berufsbilder und Ausbildungsgänge<br />

- Gesundheit ist mehr – Berufsausbildungen im Bereich<br />

der Gesundheitswirtschaft<br />

- Entwicklungsoptionen im Bereich Pflege am Beispiel<br />

der Modularen Weiterbildung der HELIOS Kliniken<br />

- Das Konzept AGnES. Unterstützung von Hausärzten<br />

in ländlichen Regionen<br />

- Der Campus Berlin-Buch – Neue Wege der Aus- und<br />

Weiterbildung in der Gesundheitswirtschaft<br />

III. Entwicklung und Einführung<br />

neuer Gesundheitsstudiengänge<br />

- Studium Gesundheit in Berlin und Brandenburg.<br />

Wie ein transdisziplinärer Führer entstehen kann<br />

- Interdisziplinäre Graduiertenschule für Regenerative Thera-<br />

pien in Berlin-Brandenburg. Von der Grundlagenforschung zu<br />

neuen Behandlungsmethoden<br />

- Innovations- und Steuerfähigkeit im demografischen Wandel:<br />

Gerontologische Leitungsqualifikation für Gesundheits- und<br />

Sozialberufe durch den Masterstudiengang Gerontologie an<br />

der Fachschule Lausitz<br />

- Kommunikation im Zentrum der Managementausbildung:<br />

Der MBA in Health Communication Management<br />

an der FHTW Berlin<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> 4


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Science as Cultural Practice<br />

Vol. I<br />

Cultures and Politics of Research from the<br />

Early Modern Period to the Age of Extremes<br />

Herausgegeben von Moritz Epple und Claus Zittel<br />

Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel /<br />

Band 24<br />

<strong>2008</strong> / ca. 350 S. / 170 x 240 mm / Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004407-1<br />

Europäische Wissensgesellschaft –<br />

Leitbild europäischer Forschungs-<br />

und Innovationspolitik?<br />

Herausgegeben von Bertram Schefold und Thorsten Lenz<br />

Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel /<br />

Band 26<br />

<strong>2008</strong> / ca. 230 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 69,80<br />

ISBN 978-3-05-004509-2<br />

50<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Der Band versammelt Studien zur Kulturgeschichte und Theorie<br />

der Wissenschaften von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.<br />

Vereinigt sind die Beiträge durch die Überzeugung, dass eine der<br />

folgenreichsten Interventionen der jüngeren Wissenschaftsgeschichte<br />

darin liegt, dass die Beziehungen zwischen Wissenschaft, Kultur<br />

und Gesellschaft auf reziproke Weise verstanden und untersucht<br />

werden müssen. Wissenschaftliche Praxis findet nicht nur stets unter<br />

sozial und kulturell geprägten Bedingungen statt, sie erzeugt und<br />

erfordert auch eigene, spezifische Muster kulturellen, sozialen<br />

und politischen Handelns. Die Wissenschaften, die zu sozialen<br />

Systemen bedeutender Größe angewachsen sind, schaffen ihre<br />

eigenen Kulturen und Politiken.<br />

Durch die Diskussion der gemeinsamen Entstehung wissenschaftlichen<br />

Wissens und der Kulturen und Politiken der Forschung<br />

leistet der Band einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der<br />

Rollen wissenschaftlicher Forschung von ihrer Formierung im 17.<br />

Jahrhundert bis zu den dramatischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts.<br />

m i t beiträgen von:<br />

Lorraine Daston, Sven Dierig, Moritz Epple, Evelyn Fox Keller,<br />

Mary Jo Nye, Dominique Pestre, Hans-Jörg Rheinberger, Simon<br />

Schaffer, Friedrich Steinle, Catherine Wilson, Norton M. Wise<br />

und Claus Zittel.<br />

Die Begriffe der „Wissens- und Informationsgesellschaft“ bezeichnen<br />

eine Transformation, nach der die Entstehung und<br />

die Verwendung von Wissen in den ökonomischen Prozess<br />

eingebunden werden sollen und schließlich konsequent als Teil<br />

desselben angesehen werden. Das Wissen ist nicht mehr eine in<br />

unbestimmter Weise „produktive Kraft“, sondern ein – so weit<br />

möglich – rationaler Berechnung zu unterwerfender Produktions-<br />

faktor, der aber nicht nur die Produktion unterstützt, sondern<br />

selbst hergestellt wird, der also Kapital darstellt, das, so weit es<br />

im einzelnen Menschen vorhanden und verfügbar ist, Humankapital<br />

genannt wird.<br />

In den letzten Jahren wird die Neuausrichtung der europäischen<br />

Forschungs- und Innovationspolitik vor der Hintergrundannahme<br />

einer aufziehenden „Europäischen Wissensgesellschaft“ diskutiert.<br />

Im Zentrum des vorliegenden Bandes steht die Frage, inwieweit<br />

die Praxis der Forschungs- und Innovationspolitik, insbesondere<br />

der Europäischen Union, vom Leitbild einer „Europäischen<br />

Wissensgesellschaft“ bestimmt wird. Die in diesem Band versammelten<br />

Beiträge greifen die mit jener Thematik verbundenen<br />

Fragen mit einer ökonomischen, soziologischen und politischpraktischen<br />

Perspektive auf, und tragen dazu bei, den wissenschaftlichen<br />

und politischen Diskurs um Wissen, Bildung und<br />

Innovation ein Stück weit von seiner Engführung auf rein techno-<br />

logische Aspekte des sozio-ökonomischen Wandels zu lösen.


Berlin-Brandenburgische<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

Jahrbuch 2007<br />

Akademie-Schriften<br />

<strong>2008</strong> / 514 S. / 15 s/w- und 16 Farbabb. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, € 64,80<br />

ISBN 978-3-05-004436-1<br />

Berlin-Brandenburgische<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

Berichte und Abhandlungen /<br />

Band 14<br />

<strong>2008</strong> / ca. 280 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 49,80<br />

ISBN 978-3-05-004458-3<br />

Pluralität der Perspektiven und<br />

Einheit der Wahrheit im Werk<br />

von G. W. Leibniz<br />

Beiträge zu seinem philosophischen, theologischen<br />

und politischen Denken<br />

Herausgegeben von Friedrich Beiderbeck und Stephan Waldhoff<br />

Berichte und Abhandlungen / Sonderband 11<br />

<strong>2008</strong> / ca. 360 S. / 170 x 240 mm<br />

Festeinband, ca. € 59,80<br />

ISBN 978-3-05-004466-8<br />

Die Berlin-Brandenburgische Akademie berichtet in ihrem<br />

Jahrbuch über die Arbeit der Versammlung, des Rates und der<br />

Klassen der Akademie im Jahre 2007. Ausführlich wird über die<br />

Tätigkeit der Interdisziplinären Arbeits- und Studiengruppen,<br />

Projekte und Initiativen sowie der Kommissionen und Arbeitsstellen<br />

der Langzeitvorhaben Rechenschaft abgelegt. Sämtliche<br />

Beiträge der Festsitzungen des Leibniztages vom Juni in Berlin<br />

sowie des Einsteintages vom Dezember 2007 in Potsdam werden<br />

hier abgedruckt.<br />

Der Band enthält unter anderem die elfte Ernst Mayr Lecture<br />

von Svante Pääbo zum Thema „Von Affen, Neandertalern und<br />

modernen Menschen“ vom November 2007 und Vorträge von<br />

Reinhard Kurth, Ortwin Renn, Eberhard Schmidt-Aßmann. Peter<br />

Weingart und Angelika Zahrnt aus der Vorlesungsreihe „Wissen-<br />

schaftliche Politikberatung im demokratischen Verfassungsstaat“<br />

der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Wissenschaftliche<br />

Politikberatung in der Demokratie.<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz war der vielleicht letzte europäische<br />

Denker, der das Wissen und den gelehrten Diskurs seiner Zeit<br />

noch überblicken konnte. Dabei leitete ihn die Überzeugung, dass<br />

die Wahrheit erst in der Pluralität der Perspektiven erfahrbar<br />

werde. Dieses ebenso spannungsreiche wie produktive Verhältnis<br />

von Einheit und Pluralität erkunden die Autoren der Beiträge<br />

auf drei im Leibnizschen Werk eng miteinander verbundenen<br />

Gebieten: der Philosophie, der Theologie und dem politischen<br />

Denken.<br />

m i t b e i t R ä g e n vo n :<br />

Luca Basso, Friedrich Beiderbeck, Herbert Breger, Daniel Cook,<br />

Marcelo Dascal, Nora Gädeke, Wenchao Li, Rüdiger Otto,<br />

Hans Poser, Patrick Riley, Concha Roldan, Jaime de Salas,<br />

Brigitte Saouma, Martin Schneider, Lloyd Strickland<br />

und Stephan Waldhoff<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong><br />

51


Zeitschriften<br />

Klio<br />

Beiträge zur alten Geschichte<br />

Herausgeber: Manfred Clauss, Hans-Joachim Gehrke<br />

Philologus Der „Philologus“ ist eine der ältesten und angesehensten Zeit-<br />

Zeitschrift für antike Literatur und ihre Rezeption schriften auf dem Gebiet der klassischen Altertumswissenschaft.<br />

Die Beiträge behandeln Probleme der griechischen und lateinischen<br />

Herausgeber: Widu-Wolfgang Ehlers, Wolfgang Rösler,<br />

Literatur, Geschichtsschreibung, Philosophie, Religionsgeschichte<br />

Peter Lebrecht Schmidt, Bernd Seidensticker<br />

und Linguistik sowie ihrer Rezeption und der Wissenschaftsgeschichte.<br />

Ziel der Zeitschrift ist es, einen Beitrag zur Erhellung<br />

der geistigen Kultur der Antike und ihrer Wirkungsgeschichte zu<br />

2 x jährlich<br />

leisten.<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 224,00<br />

Privatpersonen: € 98,00<br />

Einzelheft: € 122,00<br />

ISSN 0031-7985<br />

ph.akademie-verlag.de<br />

Das Mittelalter<br />

52<br />

2 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 242,00<br />

Privatpersonen: € 98,00<br />

Einzelheft: € 129,00<br />

ISSN 0075-6334<br />

klio.akademie-verlag.de<br />

Perspektiven mediävistischer Forschung<br />

Herausgeber: Gerlinde Huber-Rebenich im Auftrag<br />

des Präsidiums des Mediävistenverbandes<br />

2 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 78,00<br />

Einzelheft: € 44,00<br />

ISSN 0949-0345<br />

mit.akademie-verlag.de<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

„KLIO“ ist die älteste Fachzeitschrift für Alte Geschichte im<br />

deutschsprachigen Gebiet. Ihre Hauptthemen sind vor allem Probleme<br />

der Geschichte Griechenlands und Roms, aber auch die<br />

Beziehungen zum Alten Orient sowie Ergebnisse spezieller Forschungsgebiete<br />

wie der Epigraphik, Papyrologie, Archäologie und<br />

Numismatik. Die Beiträge bieten neue Quellenmaterialien und<br />

neue Interpretationen traditioneller Quellen. Neben Problemen der<br />

politischen Geschichte werden Themen aus dem Bereich von Kultur,<br />

Wissenschaft und Gesellschaft behandelt. Karten, Photographien<br />

und Zeichnungen vervollständigen die Beiträge. Kurzgefaßte Rezensionen<br />

und eine Liste bei der Redaktion eingegangener Bücher<br />

erlauben einen Überblick über die neuesten Fachpublikationen.<br />

„Das Mittelalter“ ist ein Forum für die interdisziplinäre Mediävistik.<br />

Jedes Heft widmet sich fachübergreifend einem speziellen<br />

Thema der Mittelalter-Forschung. Daneben finden sie Berichte zu<br />

wesentlichen Ergebnissen, Diskussionen und Neuerscheinungen<br />

der verschiedenen Disziplinen in ihrer Bedeutung für die gesamte<br />

Mediävistik.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf Seite 13 dieser Vorschau.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Deutsche Zeitschrift für Philosophie<br />

Zweimonatsschrift der internationalen<br />

philosophischen Forschung<br />

Herausgeber: Andrea Esser, Axel Honneth, Hans-Peter Krüger,<br />

Hans Julius Schneider<br />

Gegenworte<br />

6 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 158,00<br />

Privatpersonen: € 98,00<br />

Vorzugspreis für Studenten: € 68,00<br />

Probeabo (Print): 3 Hefte für insgesamt € 50,00<br />

Einzelheft: € 29,00<br />

ISSN 0012-1045<br />

dzphil.akademie-verlag.de<br />

Hefte für den Disput über Wissen<br />

Herausgeber: Berlin-Brandenburgische Akademie der<br />

Wissenschaften, vertreten durch den Präsidenten Günter Stock<br />

2 x jährlich<br />

Jahresabonnement<br />

Print: € 16,00<br />

Einzelheft: € 9,00<br />

ISSN 1435-571X<br />

gewo.akademie-verlag.de<br />

Als offenes Diskussionsforum fördert die „Deutsche Zeitschrift<br />

für Philosophie“ den schulübergreifenden Dialog und die Kommunikation<br />

zwischen den philosophischen Kulturen. Vorrangig<br />

erscheinen Arbeiten, die aktiv in die moderne internationale philosophische<br />

Diskussion eingreifen und neue Denkansätze liefern.<br />

Neben Fachaufsätzen und Essays, Interviews und Symposien publiziert<br />

die Zeitschrift Funde aus philosophischen Archiven sowie<br />

Buchkritiken.<br />

Die Zeitschrift „Gegenworte“ regt das Nachdenken über die Voraus-<br />

setzungen, Beschränkungen und Erfolgsbedingungen der Wissens-<br />

erzeugung an.<br />

„Gegenworte“ lädt zum Mitdenken ein – über die Probleme einer<br />

komplexen, von Experten abhängigen Gesellschaft.<br />

Jedes Heft greift ein strittiges Thema auf, über das quer über Disziplinen<br />

und Genres hinweg nachgedacht wird.<br />

Heft 18: Rat und Tat. Politikberatung im Spannungsfeld von<br />

Wissenschaft, Politik und Gesellschaft<br />

Heft 19: Wissen schafft Publikum. Ansichten von Wissenschaft,<br />

Medien und Öffentlichkeit<br />

Heft 20: Visualisierung (in Vorbereitung)<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> 53


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Behemoth<br />

A Journal on Civilisation<br />

Herausgeber: Ulrich Bröckling, Wolfgang Fach und Rebecca Pates<br />

Paragrana<br />

Internationale Zeitschrift für<br />

Historische Anthropologie<br />

Herausgeber: Interdisziplinäres Zentrum für Historische<br />

Anthropologie der Freien Universität Berlin<br />

Geschäftsführender Herausgeber: Christoph Wulf<br />

54<br />

Lesen Sie Behemoth –<br />

im Jahr <strong>2008</strong> kostenlos!<br />

Abonnieren unter:<br />

behe.akademie-verlag.de<br />

3 x jährlich (April, August, Dezember)<br />

Online-Journal<br />

www.behemoth-journal.de<br />

2 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 48,00<br />

Einzelheft: € 26,00<br />

ISSN 0938-0116<br />

para.akademie-verlag.de<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Das Online-Journal Behemoth. A Journal on Civilisation thematisiert<br />

den Zustand einer Gesellschaft, die lernen muss, dass der<br />

Machtvorrat des Staates nicht mehr ausreicht, um dauerhaft stabile<br />

Verhältnisse zu garantieren.<br />

Die erste Ausgabe dieser neuen englisch-/deutschsprachigen Zeitschrift<br />

finden Sie kostenlos unter www.behemoth-journal.de oder<br />

unter behe.akademie-verlag.de.<br />

A u t o r e n und themen der ersten AusgAbe:<br />

Inge Baxmann: Von Grenzgängern und neuen Heiligen. Imaginierte<br />

Nation zwischen Mexiko und den USA<br />

Franz von Benda-Beckmann: Pluralismus von Recht und Ordnung<br />

Ulrich Bröckling: Vorbeugen ist besser … Zur Soziologie der<br />

Prävention<br />

André Debüser: Little Behemoth<br />

Christoph Enders: Nach der Moderne? Das Risiko (rechts-)<br />

staatlicher Freiheitsorganisation<br />

Johannes Endres: Sicherheit und Ästhetik. Historische und<br />

kulturelle Aspekte einer aktuellen Konjunktur<br />

Thomas Lemke: Eine Analytik der Biopolitik. Überlegungen<br />

zu Geschichte und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs<br />

Mariana Valverde: Analyzing the governance of security:<br />

Jurisdiction and scale<br />

In der historischen Anthropologie geht es um die geschichtliche<br />

Bedingtheit und Wandelbarkeit anthropologischer Grundstrukturen.<br />

Untersucht werden Lebensform und Verhaltensweisen in<br />

verschiedenen Epochen und Kulturen, um die oft langfristige Veränderung<br />

menschlicher Grundsituationen und elementarer Verhaltensmuster<br />

zu erkennen. In der Zeitschrift „Paragrana“ werden<br />

besonders aktuelle Probleme und Fragestellungen unserer eigenen<br />

Epoche behandelt.


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

Altorientalische Forschungen<br />

Herausgeber: Jörg Klinger<br />

2 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 174,00<br />

Privatpersonen: € 75,00<br />

Einzelheft: € 94,00<br />

ISSN 0232-8461<br />

aof.akademie-verlag.de<br />

Orientalistische Literaturzeitung<br />

Zeitschrift für die Wissenschaft vom ganzen Orient<br />

und seinen Beziehungen zu den<br />

angrenzenden Kulturkreisen<br />

Herausgeber: Peter Heine<br />

6 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 296,00<br />

Privatpersonen: € 98,00<br />

Vorzugspreis für Studenten: € 68,00<br />

Probeabo (Print): 3 Hefte für insgesamt € 115,00<br />

Einzelheft: € 54,00<br />

ISSN 0030-5383<br />

olz.akademie-verlag.de<br />

Archäologisches Nachrichtenblatt<br />

Herausgeber: Wilfried Menghin, Wolfram Schier, Günter Wetzel<br />

4 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print<br />

Institutionen: € 56,00<br />

Privatpersonen: € 36,00<br />

Vorzugspreis für Studenten: € 25,00<br />

Probeabo: 2 Hefte für insgesamt € 22,00<br />

Einzelheft: € 19,00<br />

ISSN 0948-8359<br />

anb.akademie-verlag.de<br />

Die Zeitschrift „Altorientalische Forschungen“ veröffentlicht wissenschaftliche<br />

Aufsätze, Berichte und Kurzbeiträge zu Geschichte,<br />

Kultur und Sprachen des Alten Orients unter Einbeziehung der<br />

angrenzenden Regionen wie Iran, Ägypten und der Ägäis. Vorrangig<br />

finden dabei philologische und archäologische Untersuchungen<br />

zur Kulturgeschichte Anatoliens und Syrien -Palästinas Berücksichtigung.<br />

Die „Orientalistische Literaturzeitung“ ist das älteste Rezensions-<br />

organ für das Gesamtgebiet der Orientalistik. Im Jahre 1898 be-<br />

gründet, hat sie ihr Profil entsprechend der Entwicklung der Forschungsgebiete<br />

ausgeweitet und berücksichtigt dabei alle Zeitepochen.<br />

In jährlich sechs Heften werden in Besprechungsartikeln<br />

und Rezensionen monographische Werke vorgestellt. Am Beginn<br />

jedes Heftes bietet ein Rezensionsartikel Einblick in die wissenschaftliche<br />

Diskussion bestimmter Themen. Insgesamt wird damit<br />

eine umfassende Information über den aktuellen Forschungsstand<br />

vermittelt.<br />

Schwerpunkte der Zeitschrift sind Informationen zu Grundsatzdiskussionen,<br />

welche die strukturellen Probleme des Faches Vor-<br />

und Frühgeschichte behandeln, Präsentationen von Ausstellungskonzeptionen<br />

in Museen sowie Überlegungen zur Qualifizierung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />

Der Leser wird zudem über Tagungen und Kolloquien, laufende<br />

Forschungsprojekte und Ereignisse in den Verbänden und Vereinen<br />

des Faches informiert.<br />

Jungen Kolleginnen und Kollegen wird die Möglichkeit geboten,<br />

in Zusammenfassungen Ihre Dissertationen und Habilitationen<br />

vorzustellen. Die abgeschlossenen Magister- und Diplomarbeiten<br />

an deutschen, österreichischen und schweizerischen Universitäten<br />

sowie die laufenden DFG-Projekte werden einmal jährlich aufgeführt.<br />

Fachübergreifend bringt das „Archäologische Nachrichtenblatt“<br />

ebenso Meldungen und Berichte aus der Klassischen Archäologie.<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> 55


Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />

STUF - Language Typology<br />

and Universals<br />

Herausgeber: Thomas Stolz<br />

Zeitschrift für Ägyptische Sprache<br />

und Altertumskunde<br />

Herausgeber: Susanne Bickel, Hans-W. Fischer-Elfert,<br />

Antonio Loprieno, Sebastian Richter<br />

5<br />

4 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 240,00<br />

Privatpersonen: € 75,00<br />

Probeabo (Print): 2 Hefte für insgesamt € 50,00<br />

Einzelheft: € 65,00<br />

ISSN 0942-2919<br />

stuf.akademie-verlag.de<br />

2 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 156,00<br />

Privatpersonen: € 75,00<br />

Einzelheft: € 84,00<br />

ISSN 0044-216X<br />

zaes.akademie-verlag.de<br />

Zeitschrift für Slawistik<br />

Herausgeber: Karl Gutschmidt, Witold Kos´ny, Peter Kosta,<br />

Ludger Udolph<br />

4 x jährlich<br />

Jahresabonnement Print + Online<br />

Institutionen: € 172,00<br />

Privatpersonen: € 75,00<br />

Probeabo (Print): 2 Hefte für insgesamt € 62,00<br />

Einzelheft: € 46,00<br />

ISSN 0044-3506<br />

slaw.akademie-verlag.de<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

„STUF“ versteht sich als Forum für fachwissenschaftliche Beiträge<br />

aus den Gebieten der Sprachtypologie und Universalienforschung.<br />

„STUF“ veröffentlicht entsprechende Originalstudien, die sich<br />

sprachvergleichend mit der strukturellen Vielfalt und/oder mit<br />

den Konstanten menschlicher Sprache(n) in empirischer und/oder<br />

theoretischer Weise auseinandersetzen. Beiträge zur Fachgeschichte<br />

sind gleichfalls willkommen. Arbeiten zur Arealtypologie und<br />

diachronen Typologie werden bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die „Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde“, das<br />

älteste ägyptologische Fachorgan, umfaßt das gesamte Gebiet der<br />

Ägyptologie einschließlich der Demotistik und die Nachbardisziplinen<br />

Koptologie und Meroitistik.<br />

Die Aufsätze und Miszellen gelten der Sprache, Geschichte, Religion,<br />

Kunst und materiellen Kultur des antiken Niltals, den Wirkungen<br />

des alten Ägypten auf Mitwelt und Nachwelt sowie der Geschichte<br />

der Ägyptologie.<br />

Die als Fachorgan für deutsche und internationale slawistische<br />

Forschung gegründete Zeitschrift veröffentlicht Untersuchungen<br />

zu Sprache und Literatur, zur Volksdichtung und Kulturgeschichte<br />

der slawischen Völker in Vergangenheit und Gegenwart. Besondere<br />

Aufmerksamkeit verdienen die deutsch-slawischen sprachlichen,<br />

literarischen und kulturellen Wechselbeziehungen in ihren<br />

europäischen Zusammenhängen, die Namenforschung, gattungshistorische<br />

und –poetologische Fragestellungen, die Baltistik,<br />

Sorabistik und Geschichte der Slawistik. Literaturberichte und<br />

Rezensionen informieren über aktuelle Tendenzen der internationalen<br />

slawistischen Forschung, Tagungsberichte über wichtige<br />

wissenschaftliche Konferenzen.


Seite 7<br />

Seite 17<br />

Seite 18<br />

Seite 23<br />

Seite 28<br />

Seite 38<br />

Seite 39<br />

Seite 40<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Handschriftenseite aus: Heinrich von München, Neue Ee<br />

(Cod. A 3, fol. 191r) © Forschungsbibliothek Gotha<br />

Abb. 1<br />

Europa mundi pars quarta im Liber Floridus.<br />

Gent, Rijksuniversiteit, Ms. 92, f. 241r.<br />

Abb. 2<br />

Albrecht von Bonstetten, Descriptio Superioris Confoederationis,<br />

Paris, Bibliothèque Nationale, Lat. 5656<br />

Andreas Engel (Slg. Hansen, Luth. Theol., Bd. 1, Nr. 61)<br />

© Staatsbibliothek Berlin – Preußischer Kulturbesitz<br />

Teilnehmer des Gründungskongresses der<br />

Kommunistischen Internationale in Moskau 1919 (Ausschnitt)<br />

© RGASPI Moskau<br />

Platon, Marmorbüste, römische Kopie eines griechischen<br />

Originals aus dem letzten Viertel des 4. Jhs. v.u.Z.,<br />

Museo Pio-Clementino, Vatikanstaat<br />

Detail der Dada-Wand: „Nehmen Sie Dada ernst!“ in Raum 3<br />

der Ausstellung „entartete Kunst“ von 1937 in München mit<br />

Werken von Hainzmann, Hausmann, Klee und Schwitters.<br />

La folie des Vincent Van Gogh par Victor Doiteau, Edgar Leroy,<br />

préf. de Paul Gachet, (= Sous le signe de Saturne), Paris: Ed.<br />

Aesculape, 1928) . Bildarchiv der Autorin.<br />

Darstellung der Reflexionsverhältnisse an einer Glasscheibe,<br />

die dem Auge zugleich das Sichtbild der Reflexion und die<br />

Durchsicht durch das Glas erlaubt. (Hermann von Helmholtz:<br />

Handbuch der Physiologischen Optik, 3. Aufl., <strong>2.</strong> Bd., Hamburg/<br />

Leipzig 1911, S. 240, Abb. 54.)<br />

Akademie <strong>Verlag</strong> <strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> 57


Verzeichnis der Autoren und Herausgeber<br />

Akasoy, Anna 12<br />

Arndt, Andreas 30<br />

Baetke, Walter 46<br />

Bahlmann, Katharina 42<br />

Baten, Jörg 24<br />

Baumgärtner, Ingrid 17<br />

Becker, Angelika 45<br />

Behrwald, Ralf 13<br />

Beiderbeck, Friedrich 51<br />

Bens, Oliver 48<br />

Berwinkel, Roxane 19<br />

Beyer, Raimund 30<br />

Bouvier, Beatrix 44<br />

Brandt, Hartwin 13<br />

Bredekamp, Horst 37, 40<br />

Bröckling, Ulrich 54<br />

Bruhn, Matthias 6, 40<br />

Budde, Gunilla 5<br />

Busche, Hubertus 25<br />

Clauss, Manfred 13, 52<br />

Cruysberghs, Paul 30<br />

Dauser, Regina 19<br />

Diers, Michael 37<br />

Dillon, John 28<br />

Ehlers, Widu-Wolfgang 52<br />

Ehmer, Josef 24<br />

Elbe, Ingo 31<br />

Engels, Friedrich 9, 44<br />

Epple, Moritz 50<br />

Esser, Andrea 53<br />

Externbrink, Sven 20<br />

Fach, Wolfgang 54<br />

Felsner, Kristin 4<br />

Fidora, Alexander 28<br />

Fischer-Elfert, Hans-W. 56<br />

Fleckner, Uwe 39<br />

Forster, Kurt W. 37<br />

Fournier, Johannes 7<br />

Frauwallner, Erich 29<br />

Freist, Dagmar 5<br />

Fremdling, Rainer 24<br />

Gärtner, Kurt 7<br />

Gebauer, Gunter 44<br />

Gehrke, Hans-Joachim 13, 52<br />

Georges, Stefan 12<br />

Gerhardt, Volker 31<br />

Gil, Alberto 43<br />

Gockel, Bettina 38<br />

58<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Goethe, Johann Wolfg. 10, 11<br />

Goetz, Hans-Werner 14<br />

Golovina, Galina 44<br />

Günther-Arndt, Hilke 5<br />

Gutschmidt, Karl 56<br />

Härtl, Holden 45<br />

Hedeler, Wladislaw 23<br />

Heine, Heinrich 11<br />

Heine, Peter 6, 55<br />

Helbig, Holger 4<br />

Herrmann-Winter, Renate 47<br />

Hertner, Peter 24<br />

Heß, Gilbert 16<br />

Hobbes, Thomas 27<br />

Höffe, Otfried 25, 26, 27<br />

Hoffmann, Meike 39<br />

Honneth, Axel 53<br />

Huber-Rebenich, Gerl. 14, 52<br />

Hubmann, Gerald 44<br />

Hüneke, Saskia 35<br />

Huschner, Wolfgang 15<br />

Husserl, Edmund 26<br />

Hüttl, Reinhard F. 48<br />

Irrlitz, Gerd 32<br />

Jäger, Sigrun 15<br />

Jehne, Martin 13<br />

Joisten, Karen 6<br />

Jostkleigrewe, Georg 16<br />

Kaltenbacher, Wolfgang 30<br />

Kant, Imanuel 26<br />

Kersting, Wolfgang 27<br />

Kittler, Friedrich 44<br />

Klein, Wolfgang 45<br />

Klinger, Jörg 55<br />

Kocher, Ursula 4<br />

Košenina, Alexander 4<br />

Ko_ny, Witold 56<br />

Kosta, Peter 56<br />

Krehl, Carolin 4<br />

Krüger, Hans-Peter 33, 53<br />

Krüger, Raphael 49<br />

Kugler, Hartmut 17<br />

Kurscheidt, Georg 10, 11<br />

Laude, Corinna 16<br />

Leibniz, Gottfried Wilhelm<br />

8, 25, 37, 51<br />

Lenz, Thorsten 50<br />

Lerchner, Gotthard 46<br />

Locke, John 27<br />

Loprieno, Antonio 56<br />

Lüdemann, Peter 36<br />

Lutz-Bachmann, Matthias 28<br />

Macho, Thomas 44<br />

Mann, Christian 5<br />

Mann, Nicolas 37<br />

Manz, Therese 4<br />

Marburg, Silke 20<br />

Marx, Karl 9, 31<br />

Mayer, Verena 26<br />

Meinhardt, Matthias 18<br />

Menghin, Wilfried 55<br />

Mesenhöller, Mathias 21<br />

Mileta, Christian 13<br />

Müller, Harald 5<br />

Nagl, Ludwig 30<br />

Nagl-Docekal, Herta 30<br />

Nietzsche, Friedrich 31<br />

Noack, Lothar 18<br />

Oellers, Norbert 10, 11<br />

Oy-Marra, Elisabeth 42<br />

Pates, Rebecca 54<br />

Pierenkemper, Toni 24<br />

Pinzani, Alessandro 32<br />

Plieninger, Tobias 48<br />

Plumpe, Werner 24<br />

Pomp, Rainer 22<br />

Preisendanz, Karin 29<br />

Prochno, Renate 41<br />

Przylebski, Andrzej 30<br />

Reif, Heinz 21, 24<br />

Reith, Reinhold 24<br />

Reschke, Renate 31<br />

Rexroth, Frank 15<br />

Richter, Elke 10, 11<br />

Richter, Sebastian 56<br />

Ritschl, Albrecht 24<br />

Rösler, Wolfgang 52<br />

Schefold, Bertram 24, 50<br />

Scheiding, Oliver 42<br />

Schier, Wolfram 55<br />

Schmeling, Manfred 43<br />

Schmidt, Peter Lebrecht 52<br />

Schneider, Birgit 40<br />

Schneider, Cornelia 42<br />

Schneider, Hans Julius 53<br />

Schwarte, Ludger 44<br />

Seidensticker, Bernd 52<br />

Settis, Salvatore 37<br />

Shaw, Frank 7<br />

Sieg, Ulrich 22<br />

Singh, Sikander 11<br />

Splett, Jürgen 18<br />

Spree, Reinhard 24<br />

Steiner, André 24<br />

Stock, Günter 53<br />

Stöcker, Christa 11<br />

Stokes, Ray 24<br />

Stolz, Thomas 56<br />

Thiel, Udo 27<br />

Udolph, Ludger 56<br />

Vatlin, Alexander 23<br />

Vollmer, Matthias 47<br />

Wagner, Andrea 24<br />

Waldhoff, Stephan 51<br />

Wandhoff, Haiko 14<br />

Warburg, Aby 37<br />

Warnke, Martin 37<br />

Weber, Wolfgang E. J. 19<br />

Weigel, Sigrid 44<br />

Welsch, Wolfgang 41<br />

Werner, Gabriele 40<br />

Wetzel, Günter 55<br />

Wulf, Christoph 44, 54<br />

Ziegler, Dieter 24<br />

Zirfas, Jörg 44<br />

Zittel, Claus 50<br />

Zitzlsperger, Philipp 34<br />

Zovko, Marie Èlise 28<br />

Zunke, Christine 33

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