2. Halbjahr 2008 - Oldenbourg Verlag
2. Halbjahr 2008 - Oldenbourg Verlag
2. Halbjahr 2008 - Oldenbourg Verlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Editionen Geschichte Philosophie Kunst- und Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften Sozialwissenschaften Zeitschriften<br />
Das technische Bild<br />
Kompendium für eine Stilgeschichte<br />
wissenschaftlicher Bilder<br />
Herausgegeben von Horst Bredekamp,<br />
Birgit Schneider und Vera Dünkel<br />
<strong>2008</strong> / ca. 200 S. / ca. 100 Farbabb. / 170 x 240 mm<br />
Broschur, ca. € 24,80<br />
ISBN 978-3-05-004496-5<br />
Bildwelten des Wissens<br />
Kunsthistorisches Jahrbuch für Bildkritik<br />
Herausgegeben von Horst Bredekamp, Matthias Bruhn<br />
und Gabriele Werner<br />
Band 6,2<br />
Grenzbilder<br />
<strong>2008</strong> / ca. 120 S. / 170 x 240 mm<br />
Broschur, ca. € 29,80 (Fortsetzungspreis ca. € 27,40)<br />
ISBN 978-3-05-004530-6<br />
40<br />
<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />
Wissenschaftliche Bilder prägen die Ergebnisse und Einsichten,<br />
welche sie darstellen, immer auch konstruktiv. Die Wiedergabe<br />
einer Beobachtung mittels Bildern mag noch so mechanisch oder<br />
überindividuell in ihrer Erscheinung anmuten, immer zeigen<br />
sich darin auch Stile einer Zeit, eines Geräts, eines Denkens,<br />
eines Forscherkollektivs.<br />
Das Buch zeigt einerseits, inwiefern kunsthistorische Methoden<br />
und Begriffe für eine Betrachtung wissenschaftlicher Bildwelten<br />
fruchtbar gemacht werden können. Andererseits werden die kunst-<br />
historischen Ansätze anhand von Leitbegriffen und Methoden<br />
der aktuellen Wissenschaftsforschung überprüft und ergänzt.<br />
In der vielstimmigen Debatte der letzten Jahre um epistemische<br />
Bilder sucht der Band Begriffe zu entwickeln, die nicht theoretisch<br />
deduziert, sondern am Material der Bilder selbst entwickelt<br />
sind. Hierdurch erweist sich, wie unterschiedlich die Leistungsmerkmale<br />
von Bildern in den jeweiligen Zeiten, Disziplinen und<br />
Funktionen sind und welche vielfältigen Möglichkeiten sie liefern,<br />
Erkenntnisse, Beobachtungen oder Theorien sowohl zu erzeugen<br />
als auch evident zu machen.<br />
Hierzu vereint der Band themenübergreifende Artikel, Begriffsbestimmungen<br />
und stichprobenartige Fallstudien zu einem Hand-<br />
buch. Die Fallstudien zu fünfhundert Jahren Bildgeschichte in<br />
den Wissenschaften reichen von Sammlungszeichnungen des 16.<br />
Jahrhunderts über Darstellungen von Musikautomaten und frühe<br />
Röntgenbilder bis zur Nanomikroskopie und den Interfaces von<br />
Computern. Verfasst von der Forschergruppe „Das Technische<br />
Bild“ der Humboldt-Universität zu Berlin, stellt der Band zugleich<br />
auch die Ergebnisse der im Jahr 2000 gegründeten Abteilung in<br />
gebündelter Form vor.<br />
Die Grenze ist der Ort, an dem, folgt man Negri und Hardt, die<br />
moderne Souveränität siedelt. Bei Carl Schmitt bezeichnete sie jenen<br />
Abgrund, der Freund und Feind scheidet. In den 1980er und<br />
90er Jahren wurde von der Grenze gesprochen, die der Definition<br />
des jeweils kulturell Anderen diente und die es zu unterlaufen galt.<br />
Grenzgänger und hybride Figuren wie Donna Haraways „Cyborg“<br />
waren die daraus entstandenen utopischen und zuweilen ironisch<br />
gebrochenen Gegenentwürfe.<br />
Die Grenze ist seit langem ein zentraler Begriff in der politischen,<br />
philosophischen und soziologischen Theorie. Weit über das Bildthema<br />
der geopolitischen Grenzmarkierung hinaus stehen mit dem<br />
Topos der Grenze die unterschiedlichen visuellen Strategien der<br />
Demarkation zur Debatte, wie auch die Frage, welche politischen,<br />
sozialen oder diskursiven Felder dabei umrissen und voneinander<br />
abgegrenzt werden. Grenzen sind aber auch Voraussetzung für die<br />
Erkennbarkeit eines Gegenstands. Sie ermöglichen Kenntnis von<br />
den Dingen; indem sie aus- und einschließen, determinieren sie. Sie<br />
sind Objekte permanenter Verhandlung und Überschreitung, sie<br />
besitzen einen ebenso konstruktiven wie konstruierten Charakter.<br />
Für den Bereich wissenschaftlicher Bilder verspricht die erneute<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema der Grenze die Annäherung<br />
an eine zentrale Bildfunktion, wobei insbesondere die politische<br />
Dimension von technischen und wissenschaftlichen Bildern angesprochen<br />
wird.