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2. Halbjahr 2008 - Oldenbourg Verlag

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Gottfried Wilhelm Leibniz Sämtliche Schriften und Briefe<br />

Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen<br />

VII. Reihe: Mathematische Schriften<br />

Herausgegeben von der Leibniz-Forschungsstelle der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen beim Leibniz-Archiv der<br />

Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek Hannover<br />

Band 5<br />

1674–1676<br />

Infinitesimalrechnung<br />

Bearbeitet von Uwe Mayer,<br />

Siegmund Probst und<br />

Heike Sefrin-Weis<br />

<strong>2008</strong> / ca. 650 S. / 190 x 248 mm / Festeinband, ca. € 258,–<br />

ISBN 978-3-05-004578-8<br />

8<br />

<strong>2.</strong> <strong>Halbjahr</strong> <strong>2008</strong> Akademie <strong>Verlag</strong><br />

Der vorliegende Band umfasst etwa 100 Studien, Entwürfe und<br />

Aufzeichnungen des Zeitraums 1674 bis 1676 zur Infinitesimalrechnung,<br />

die mit wenigen Ausnahmen bisher unveröffentlicht<br />

waren. Dazu gehören neben theoretischen Untersuchungen auch<br />

Exzerpte und Anmerkungen zu Schriften von I. Barrow, J. Gregory,<br />

R. Descartes, G. P. de Roberval u. a., Berichte und Erörterungen<br />

von Themen, die in Gesprächen mit C. Huygens, I. Boulliau, J.<br />

Bertet, O. Rømer und E. W. v. Tschirnhaus aufgeworfen wurden,<br />

außerdem gemeinsam mit Tschirnhaus angefertigte Gesprächs-<br />

notizen.<br />

Die Erfindung der später so genannten Differential- und Integral-<br />

rechnung im Herbst 1675 gilt als der Höhepunkt des mathematischen<br />

Schaffens von Leibniz in seinen Pariser Jahren 1672–1676.<br />

Bereits 1673 hatte er den Zusammenhang zwischen Quadraturen,<br />

Rektifikationen und umgekehrter Tangentenmethode erkannt.<br />

Die von Huygens im Gespräch geäußerte Vermutung, Decartes<br />

habe eine solche, von ihm geheim gehaltene, Methode besessen,<br />

ist wohl der Grund dafür, dass sich Leibniz seit Sommer 1674<br />

wieder verstärkt mit den Tangentenmethoden von Descartes,<br />

J. Hudde und R.-F. de Sluse auseinander setzt. Er versucht bis<br />

Januar 1675 erfolglos, das Extremwertverfahren mittels Bestimmung<br />

von Doppelwurzeln einer Gleichung für das inverse<br />

Tangentenproblem fruchtbar zu machen. Der Durchbruch gelingt<br />

ihm jedoch im Herbst 1675 mit den schon vorher von ihm praktizierten<br />

Differenzen- und Schwerpunktmethoden in einer Reihe<br />

von Studien, in denen er bereits die noch heute verwendeten<br />

Symbole dx und ∫ entwirft und erste Regeln der Differential-<br />

und Integralrechnung aufstellt. In der Folgezeit greift er eigene<br />

frühere Methoden (charakteristisches Dreieck, Transmutation<br />

des Kurvensegments) wie fremde Resultate (Guldinsche Sätze)<br />

auf, um allgemeinere Ergebnisse zu erzielen.<br />

Leibniz’ Hauptinteresse gilt neben einer umfassenden Behandlung<br />

der Kegelschnitte (hier besonders der Rektifikation von Hyperbel<br />

und Ellipse) den höheren Parabeln und Hyperbeln, den Evoluten,<br />

Evolventen und Rollkurven, sowie den transzendenten Kurven,<br />

mit denen er systematisch den Bereich der exakten Geometrie<br />

über die von Descartes vorgegebenen Grenzen hinaus erweitert.<br />

Einen wichtigen Beleg für die Leistungsfähigkeit seines neuen<br />

Ansatzes sieht er in der Lösung des berühmten so genannten <strong>2.</strong><br />

Debeauneschen Problems im Juli 1676.

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