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JAHRESBERICHT 2008 - Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband

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DAS WIRTSCHAFTLICHE UMFELD<br />

ALLGEMEINE ENTWICKLUNG IM JAHR <strong>2008</strong><br />

«Der Menschheit ist es gelungen, den Mythos durch die Realität zu ersetzen.» Der<br />

philosophische Gedankensplitter des Schweizer Aphoristikers und Buchautors Walter<br />

Fürst beschreibt passend die Ereignisse der letzten 18 Monate in Sachen Wirtschaft<br />

und Finanzen. So wie im Mittelalter niemand an die Existenz des «Schwarzen<br />

Schwans» geglaubt hatte, so unwahrscheinlich schien es zum Jahreswechsel<br />

2007/08, dass die damals bereits angedeutete globale Wirtschaftsabschwächung<br />

und die stotternden Weltbörsen mehr als nur eine kleine, zeitlich begrenzte Abweichung<br />

vom langfristigen Aufwärtstrend bedeuteten.<br />

Mythen sind da, um zerstört zu werden und heute wissen wir, dass der «Schwarze<br />

Schwan» existiert, und dass die Weltwirtschaft vor dem Kollaps steht. Dies könnte<br />

man zumindest annehmen, wenn man den Aktivismus der Zentralbanken als Hinweis<br />

für den erwarteten Abschwung der Weltwirtschaft nimmt. Die Leitzinsen der traditionell<br />

als Weltkonjunkturlokomotive bezeichneten grössten Wirtschaftsmacht wurden<br />

auf den niedrigsten Stand aller Zeiten gesenkt und mit der Ankündigung des Gouverneurs<br />

der US-Notenbank, Staatsanleihen und andere Wertpapiere aufzukaufen,<br />

um mit der Tiefzinspolitik das Wachstum anzukurbeln, wird dessen dramatische<br />

Einschätzung der realwirtschaftlichen Lage offensichtlich. Damit befindet sich Ben<br />

Bernanke geldpolitisch in der gleichen Lage wie die Japaner in den neunziger Jahren.<br />

Auch sie senkten – mit ausbleibendem Erfolg – die Zinsen auf Null und kauften<br />

Anleihen zurück.<br />

Dies- und jenseits des Atlantiks verkünden<br />

die neusten Statistiken zur Wirtschaftslage<br />

nichts Gutes. Die Daten zur<br />

Industrieproduktion in den USA und in<br />

Europa befinden sich im Sturzflug. Der<br />

Rückgang von –5.5% bzw. – 5.3% im<br />

Jahresvergleich nähert sich dem Einbruch<br />

von – 7.1% in Japan, der schon<br />

beinahe depressive Ausmasse angenommen<br />

hat.<br />

Zwar notierten die Jahreswachstumsraten für das Inlandprodukt sowohl in den USA<br />

als auch in Europa per Ende <strong>2008</strong> noch leicht über der Nullmarke, die Werte sind<br />

aber auch hier über die letzten Monate stark eingebrochen. Vor dem Hintergrund<br />

der zunehmend pessimistisch gestimmten Konsumenten und unter Berücksichtigung<br />

der historisch tiefen Umfragewerte für die Einschätzung der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung<br />

bedarf es für die folgende Prognose keiner ausgesprochenen<br />

Weitsicht: Die in Kürze publizierten Daten für das erste Quartal 2009 werden<br />

in den wichtigsten Wirtschaftsregionen zu deutlich negativen Jahreswachstumszahlen<br />

des BIP führen.<br />

<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>2008</strong> KGV<br />

7.00<br />

6.50<br />

7.00<br />

6.00<br />

USA Funds Rate 0 – 0.25<br />

(Target Range, seit 16.12.<strong>2008</strong>)<br />

5.25<br />

6.00<br />

5.00 4.75<br />

EZB Leitzins 1.50<br />

5.00<br />

4.00<br />

(seit 05.03.2009)<br />

4.00<br />

3.00 3.00<br />

2.00<br />

2.00 2.00<br />

1.00<br />

1.00 1.00<br />

0.00 0.00<br />

2000 2001<br />

Leitzinsentwicklung Eurozone/USA<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong> 2009<br />

Quelle: EZB/FED

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