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aus dem Institut für Museums- kunde - Staatliche Museen zu Berlin

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ei Besucherorientierung von <strong>Museen</strong> – im übergeordneten Sinn – um Bemühungen, das Museum<br />

stärker in das Leben seiner Besucher <strong>zu</strong> integrieren und den Gemeinschaftsaspekt unter den<br />

Besuchern <strong>zu</strong> fördern (vgl. KIRCHBERG 2000). Aus der museologischen Perspektive beschäftigt<br />

sich BERNHARD GRAF mit besucherorientierter Ausstellungsplanung (vgl. GRAF 1996a: 47ff). Für<br />

BERND GÜNTER, als einen zentralen Vertreter des Marketing-Ansatzes, stellt Besucherorientierung<br />

den Kern des modernen <strong>Museums</strong>marketings dar und bedeutet <strong>für</strong> das Museum, in den nach außen<br />

gerichteten Aufgabenbereichen eine dienende Rolle den Besuchern gegenüber ein<strong>zu</strong>nehmen (vgl.<br />

GÜNTER 1997: 13; 17). In Form differenzierter Angebote vereint der Marketing-Ansatz <strong>zu</strong>r<br />

Besucherorientierung Aspekte der unterschiedlichen Perspektiven der verschiedenen<br />

Wissenschaftsdisziplinen.<br />

Diese verschiedenen Ansätze <strong>zu</strong>r Besucherorientierung veranschaulichen die Bandbreite des<br />

Begriffsverständnisses und ihre Ausprägungen. Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass diese<br />

Ansätze nicht klar voneinander <strong>zu</strong> trennen sind und eines gemeinsam haben: Besucherorientierung<br />

richtet sich <strong>aus</strong>schließlich auf die nach außen gerichteten Aufgabenbereiche, bei denen Besucher<br />

und Museum miteinander in Kontakt treten. In diesem Besucherkontaktpunkt stehen die<br />

Aufgabenbereiche Ausstellen und Vermitteln sowie die stärkere Berücksichtigung der<br />

Besucherbedürfnisse in Form von weiteren Angeboten. Besucherorientierung findet ihre Grenzen<br />

dort, wo die wissenschaftliche Autonomie des <strong>Museums</strong> gefährdet wird und hat <strong>dem</strong>nach keinen<br />

Einfluss auf die Aufgabenbereiche Sammeln, Bewahren und Forschen hinter den Kulissen.<br />

In diesem Zusammenhang steht die von ANDREA HAUSMANN fundierte Begriffsbestimmung, die<br />

sie in ihrer Dissertation <strong>zu</strong> ‚Besucherorientierung von <strong>Museen</strong> unter Einsatz des Benchmarking’<br />

(2001) nach eingehender Literaturanalyse vorgenommen hat: „Besucherorientierung beinhaltet die<br />

Ausrichtung einer Vielzahl von Maßnahmen in den Aufgabenfeldern Ausstellen, Vermitteln sowie<br />

in <strong>dem</strong> diese beiden begleitenden Servicebereich eines <strong>Museums</strong> an den Erwartungen und<br />

Bedürfnissen der Besucher“ (HAUSMANN 2001: 76). Diese Begriffsbestimmung wird in der<br />

vorliegenden Arbeit verwendet, jedoch scheint der Begriff ‚begleitender Servicebereich’ <strong>zu</strong> eng<br />

gefasst, so dass stattdessen – als Ergebnis des erweiterten Selbstverständnis der <strong>Museen</strong> – der<br />

Begriff ‚Service- und Zusatzangebote’ im Weiteren verwendet wird. So sind <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong>m<br />

Servicebereich auch Angebote berücksichtigt, die von <strong>Museen</strong> erarbeitet werden, um sich auf <strong>dem</strong><br />

Kultur-, Bildungs-, Freizeit- und Unterhaltungsmarkt <strong>zu</strong> positionieren. Besucherorientierung wird<br />

als ein umfassendes Konzept betrachtet, das auf sämtliche Aktivitäten <strong>aus</strong>gerichtet ist, „die mit<br />

<strong>dem</strong> Besuchererlebnis im Museum im Zusammenhang stehen bzw. dies prägen“ (MUNRO 2000:<br />

138).<br />

Ausgehend von der oben dargelegten Begriffsbestimmung lassen sich <strong>aus</strong> <strong>Museums</strong>sicht<br />

Grundzüge von Besucherorientierung durch die von BERND GÜNTER aufgestellten ‚sechs B<strong>aus</strong>teine<br />

der Besucherorientierung’ veranschaulichen (vgl. im Folgenden GÜNTER 1997: 14ff), die an dieser<br />

Stelle skizziert werden:<br />

1. B<strong>aus</strong>tein: Implementierung in Denk- und Führungsstil: Die Besucherorientierung soll in der<br />

Leitlinie des <strong>Museums</strong> implementiert sein, so dass sie in den Denk- und Führungsstil aller und<br />

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