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aus dem Institut für Museums- kunde - Staatliche Museen zu Berlin

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durch eine erste Interpretation des Objektes eine Hinführung leistet, auf der aufbauend die<br />

Teilnehmer die Inhalte gemeinsam erarbeiten und abschließend durch Übertragung und Wertung<br />

der erarbeiteten Inhalte Zusammenhänge herstellen. (vgl. SCHMEER-STURM 1994: 152f).<br />

Eine weitere besucherorientierte Vermittlungsmethode in der Erwachsenenbildung in <strong>Museen</strong> stellt<br />

die ‚kommunikative Führung’ (vgl. THINESSE-DEMEL 1994: 159) dar. Im Vordergrund stehen dabei<br />

die Aktivierung der Gruppe und die Herstellung eines positiven Gruppengefühls. Dabei bekennt<br />

sich der Vermittler selbst als Lernender, nimmt Anregungen, Hinweise sowie konstruktive Kritik<br />

auf und fördert das Gruppengespräch und die aktive Betrachtungsweise der Teilnehmer. Das offene<br />

Gespräch erlaubt allen Beteiligten <strong>zu</strong> reden und Fragen <strong>zu</strong> stellen; der Referent ist keinesfalls<br />

Allein-Redner. Zu<strong>dem</strong> sind kommunikative Führungen durch die Vermittlung rezipierbarer Fakten<br />

gekennzeichnet. Dabei ist es wichtig, dass der Vermittler Einzelinformationen in Zusammenhang<br />

bringt und darüber hin<strong>aus</strong> Informationen mit Erkenntnissen und Erfahrungen der Teilnehmer<br />

konfrontiert und kombiniert, so dass das eigene Verständnis der Teilnehmer gefördert wird (vgl.<br />

ebd.: 160ff).<br />

Mit diesen beiden Vermittlungsformen wird <strong>dem</strong> <strong>zu</strong>nehmenden Bedürfnis nach kultureller Bildung<br />

und emotionaler Anregung begegnet, in<strong>dem</strong> die Authentizität der Objekte als sinnliche<br />

Wahrnehmung in einer Gruppe erlebt wird. So kann das Museum <strong>für</strong> den Besucher <strong>zu</strong> einem<br />

Erlebnis- und Lernort <strong>zu</strong>gleich werden. Der hier gebotene diskursive Ansatz, bei <strong>dem</strong> der<br />

Aust<strong>aus</strong>ch mit den Teilnehmern als Dialogpartner und das Einbringen ihrer Eindrücke und<br />

Erfahrungen im Vordergrund steht, ist Ausdruck von besucherorientierter Vermittlungsarbeit. Die<br />

<strong>Museen</strong> können auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Besucher reagieren und <strong>für</strong> sie im<br />

Sinne des ‚lebenslangen Lernens’ vertiefende und kontinuierliche Vermittlungsangebote<br />

entwickeln und ihnen so die Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitgestaltung offerieren.<br />

Während die beiden bereits beschriebenen besucherorientierten Aufgabenbereiche der<br />

<strong>Museums</strong>arbeit – Ausstellen und Vermitteln – gemäß des Bildungsauftrags der <strong>Museen</strong> praktiziert<br />

werden und <strong>aus</strong>schließlich inhalts- und <strong>aus</strong>stellungsbezogen sind, so stellen die im Folgenden<br />

dar<strong>zu</strong>stellenden Service- und Zusatzangebote einen additiven Bereich besucherorientierter<br />

<strong>Museums</strong>arbeit dar.<br />

2.3.3 Service- und Zusatzangebote<br />

Im Zuge des erweiterten Selbstverständnisses von <strong>Museen</strong> werden <strong>zu</strong>nehmend Service- und<br />

Zusatzangebote entwickelt, die den Dienstleistungsgedanken <strong>zu</strong>m Ausdruck bringen. Unter<br />

Service- und Zusatzangeboten werden im Folgenden museale Angebote verstanden, die über die<br />

traditionellen Aufgabenbereiche Ausstellen und Vermitteln im Besucherkontaktpunkt der <strong>Museen</strong><br />

hin<strong>aus</strong>gehen. 26 Verschiedene Servicemaßnahmen sorgen <strong>für</strong> einen angenehmen Aufenthalt der<br />

26 An dieser Stelle ist <strong>zu</strong> bemerken, dass die beispielsweise von den Autorinnen SABRINA HELM und<br />

SUSANNE KLAR (1997: 4) getroffene Unterteilung der im Besucherkontaktpunkt stehenden <strong>Museums</strong>arbeit<br />

in einen Kernbereich (Ausstellung und Vermittlung) und einen Randbereich (Service- und Zusatzangebote)<br />

problematisch ist. Denn alle Bereiche prägen das Gesamterlebnis Museum, so dass eine eindeutige<br />

Zuordnung <strong>zu</strong>m Teil nicht möglich ist. BERND GÜNTER veranschaulicht diese Problematik am Beispiel des<br />

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