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Die Bekenntnisse des heiligen Augustinus - marixverlag.de

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10 Einleitung<br />

verhängnissvollen Missbrauch <strong><strong>de</strong>s</strong> neutestamentlichen Wortes<br />

„cogite intrare“ („Zwingt sie, einzutreten“) zurück.<br />

Ein oftmals vernachlässigter Aspekt von Augustins Beitrag<br />

zur Christentumsgeschichte ist seine Bereicherung <strong>de</strong>r<br />

monastischen Lebensform. Aus <strong>de</strong>r nach seiner Bekehrung<br />

gewählten, ganz <strong>de</strong>r Wahrheits- und Gottsuche gewidmeten<br />

gemeinschaftlichen Lebensform in Cassiciacum (vgl. das 9.<br />

Buch <strong>de</strong>r „<strong>Bekenntnisse</strong>“) geht schließlich jene „Augustinerregel“<br />

hervor, die – neben Benedikt von Nursia – das abendländische<br />

Mönchtum entschei<strong>de</strong>nd prägen wird. Jenseits von<br />

<strong>de</strong>taillierten Vorschriften und Reglementierungen für das<br />

Alltagsleben ist diese Mönchsregel vor allem ein äußerst inspirieren<strong>de</strong>r<br />

spiritueller Text. Auch Martin Luther lebte nach<br />

dieser Regel. Über die Gemeinschaften, die Augustins Namen<br />

tragen (Augustiner Chorherren bzw. Augustiner Eremiten),<br />

hinaus ist die Augustinerregel für eine wesentlich breitere<br />

Tradition monastischen Lebens zur spirituellen Grundlage<br />

gewor<strong>de</strong>n – so etwa für <strong>de</strong>n Dominikaneror<strong>de</strong>n.<br />

2. Augustins „<strong>Bekenntnisse</strong>“ – einzigartig<br />

in <strong>de</strong>r Weltliteratur<br />

Es ist kaum möglich, die wohl bekannteste Schrift <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Augustinus</strong><br />

ein<strong>de</strong>utig einer literarishen Gattung zuzuordnen.<br />

Während die „<strong>Bekenntnisse</strong>“ selbst spätere Werke – etwa<br />

eines Jean Jacques Rousseau – inspiriert haben, lassen sich<br />

für sie selbst kaum Vorbil<strong>de</strong>r aus früherer Zeit fin<strong>de</strong>n. Der<br />

größte Teil <strong>de</strong>r Schrift, die Bücher 1 – 9, geht von <strong>de</strong>r Reflexion<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> eigenen Lebensweges aus, ist aber doch weit davon<br />

entfernt, eine Autobiographie im uns geläufigen Sinne zu<br />

sein. Wer vor allem daran interessiert ist, möglichst viel von<br />

Augustins äußerem Lebensweg zu erfahren, wird zwangsläufig<br />

enttäuscht. Natürlich spiegeln sich in diesen ersten

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