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Die Bekenntnisse des heiligen Augustinus - marixverlag.de

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Augustins „<strong>Bekenntnisse</strong>“ 11<br />

neun Büchern die wichtigsten Lebensstationen <strong><strong>de</strong>s</strong> Augustin<br />

bis zu seiner Taufe: Kindheit im nordafrikanischen Thagaste<br />

als Sohn eines städtischen Beamten und Grundbesitzers,<br />

Schulbildung und Karriere als Rhetor mit <strong>de</strong>n wichtigen<br />

Stationen Karthago, Rom und schließlich Mailand, endgültige<br />

Hinwendung zum Christentum unter <strong>de</strong>m Einfluss <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Mailän<strong>de</strong>r Bischofs Ambrosius und das gemeinschaftliche<br />

Leben im Kreis enger Freun<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Taufe. Doch nicht<br />

eine möglichst <strong>de</strong>tailgenaue und erschöpfen<strong>de</strong> Autobiographie<br />

ist das Interesse Augustins. Für mitteilenswert hält er lediglich<br />

die Wen<strong>de</strong>punkte und subjektiven Ereignisse, die ihm<br />

Gottes Führung ver<strong>de</strong>utlichen. Scheinbar Belangloses – wie<br />

etwa <strong>de</strong>r berühmte Birnendiebstahl in <strong>de</strong>r Jugend – nimmt<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong>halb breiten Raum ein und wird sehr gründlich reflektiert,<br />

während an<strong>de</strong>res völlig ohne Erwähnung bleibt.<br />

<strong>Die</strong> Frage <strong>de</strong>r literarischen Einheit <strong><strong>de</strong>s</strong> Buches wird wohl<br />

umstritten bleiben. Man verbaut sich jedoch <strong>de</strong>n Zugang zu<br />

Augustins „<strong>Bekenntnisse</strong>n“, wenn man diese ersten neun<br />

„autobiographischen“ Bücher aus <strong>de</strong>r Gesamtschrift herauslöst<br />

(wie es manche „Volksausgaben“ unternommen haben)<br />

und sie von <strong>de</strong>n philosophisch-theologischen Büchern 10<br />

– 13 abspaltet. Erst die Betrachtung <strong>de</strong>r „Confessiones“ als<br />

literarische Einheit macht Augustins Absicht <strong>de</strong>utlich: <strong>Die</strong><br />

Reflexion seines eigenen Lebensweges ist für ihn be<strong>de</strong>utsam<br />

als Beispiel eines von Gott geretteten Lebens überhaupt. Das<br />

eigene Leben ist für Augustin <strong>de</strong>r vertrauteste Fall menschlicher<br />

Existenz überhaupt, die er in heilsgeschichtlicher Perspektive<br />

reflektiert. Deshalb spannt er <strong>de</strong>n Bogen ausgehend<br />

von <strong>de</strong>r eigenen Lebenserfahrung bis hin zur Auslegung <strong>de</strong>r<br />

biblischen Schöpfungsgeschichte am En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> Buches.<br />

Bereits <strong>de</strong>r Titel <strong>de</strong>r Schrift bedarf <strong>de</strong>r Deutung. „<strong>Bekenntnisse</strong>“,<br />

„Confessiones“, darf keineswegs in einem oberflächlich-voyeuristischen<br />

Sinne, etwa gar als „Enthüllung“,<br />

verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Augustin wählt für seine Schrift die Form<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Zwiegesprächs mit bzw. eines Dankeshymnus an Gott,

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