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III/ 2005 Das Magazin für Auslandsösterreicher

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GESCHICHTE<br />

Österreichs Präsenz in Äthiopien<br />

hat eine hundertjährige Geschichte<br />

von Brigitte Öppinger-Walchshofer<br />

Eine der Felsenkrichen von Lalibela (Region Amhara)<br />

Dieses Jahr jährt sich zum hundertsten<br />

Mal das Jahr des Abschlusses<br />

des ersten bilateralen Handelsvertrags,<br />

der am 21. März 1905 zwischen<br />

dem damaligen Kaiserreich Österreich-Ungarn<br />

und dem Kaiserreich<br />

Meneliks II abgeschlossen wurde. Der<br />

Vertrag war insofern von Bedeutung,<br />

als damit die Beziehung der beiden<br />

Staaten, die seit längerem vor allem im<br />

Bereich der Naturwissenschaften<br />

bestand, auch in wirtschaftlicher Hinsicht<br />

eine offizielle Note erhielt.<br />

1905 zählte die Gemeinschaft der <strong>Auslandsösterreicher</strong>Innen<br />

in Addis Abeba nur<br />

wenige Köpfe, da die neue Hauptstadt erst<br />

1886 vom damaligen König von Shoa,<br />

Menelik, gegründet worden war, der 1889<br />

zum Kaiser von Äthiopien gekrönt wurde.<br />

Doch bereits damals traten Höhnel und<br />

Götz, die beiden Delegierten, die zur Vertragunterzeichnung<br />

nach Addis geschickt<br />

wurden, <strong>für</strong> die Errichtung einer diplomatischen<br />

Mission in Addis ein. Die Eröffnung<br />

der Botschaft ließ jedoch bis 1964 auf sich<br />

warten.<br />

Die Zahl der <strong>Auslandsösterreicher</strong> in<br />

Äthiopien war im Lauf der Zeit großen<br />

Schwankungen unterworfen. Am größten<br />

war sie zwischen dem Staatsbesuch von Kaiser<br />

Haile Selassie in Wien, 1954, und dem<br />

Sturz der Monarchie, 1974, da der Kaiser<br />

viele Ärzte und Künstler aus Österreich nach<br />

Äthiopien berief. Damals lebten etwa 120<br />

<strong>Auslandsösterreicher</strong>Innen in Äthiopien.<br />

Die fünfziger- und sechziger Jahre des<br />

20. Jahrhunderts waren gekennzeichnet<br />

von einem Aufbruch Äthiopiens in die<br />

Moderne, die mit dem Beginn der kommunistischen<br />

Revolution abrupt endete. In<br />

den siebziger Jahren verließen die meisten<br />

Österreicher und Österreicherinnen das<br />

unruhige Land am Horn, da die Militärregierung<br />

Ausländern das Arbeiten in Äthiopien<br />

verbot. Nur wenige kamen nach dem<br />

Sturz dieser Regierung 1991 wieder<br />

zurück.<br />

Heute leben etwa 60 Staatsbürger und<br />

Staatsbürgerinnen <strong>für</strong> mehr oder weniger<br />

lange Zeit im Land, die meisten davon in<br />

der Hauptstadt. Einige arbeiten bei Internationalen<br />

Organisationen oder Institutionen<br />

Treffen von <strong>Auslandsösterreicher</strong>Innen in der Residenz von Botschafterin Brigitte Öppinger-Walchshofer<br />

14 ROTWEISSROT 3/<strong>2005</strong>

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