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summer vibes again! - mex} - Magazin

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Ohrenschmaus<br />

VV Brown: „Travelling Like The Light“ (Universal)<br />

Auch, wenn der Vergleich hinken mag, so könnte man VV als Reinkarnation von Jack White, Grace Jones, und Duffy vorstellen. Die britisch-jamaikanische<br />

Senkrecht-Starterin rotiert ja mit fl ippigen Clips wie „Crying Blood“. Lange, und das meint ein Experte, hat ein Modell nicht mehr so keck<br />

ge-pop-rockt: VV Brown alias Vanessa kann nicht die nächste Duffy werden – dafür hat sie zu sehr ihren eigenen Kopf und Zupf. -Wenn sich nicht<br />

aber alle Geister gegen VV verschworen haben, wird sie 2009/10 zu den Abräumern zählen. Das unwiderstehliche Album, mit der Singleauskopplung<br />

„Shark In The Water“, heisst nun: „Travelling Like The Light“ Miky Merz<br />

Lady Sovereign: „Jigsaw“ (Midget Rec./ EMI)<br />

Mit ihrem eigenem, von EMI vertriebenen, Label widmet sie sich, nach einigem Abstand, an ihre Ragga-Überfl ieger von „Public Warning“. Etliches ist<br />

jetzt anders: Mit Dizzee Rascals radikalem Grime sollte sie so wie so nicht mithalten, zu melodieverliebt, mit zu viel Popgespür ausgestattet, schaukelt<br />

sie ihr Ding. Aber auch „Jigsaw“ kommt ohne elektronische Beatbasteleien nicht aus. Selbst wenn es ambivalentes Befolgen einer Mode ist, minimale<br />

Game-Boy-Sounds auf „Let’s Be Mates“, „Bang Bang“ und „I Got You Dancing” zu verwenden. Lady Sovereign überzeugt am besten mit seltenen<br />

Hochfrequenzraps. J. A. Serrano<br />

Sa-Ra Creative Partners: „Nuclear Evolution ... “ (Ubiquity/ namskeio)<br />

Sa-Ra, drei psychotische Funkateers (s. auch Shafi q), frickeln seit Jahren an ihrem Mythos. Nicht nur, dass sie einst Kanye West co-produzierten<br />

auf G.O.O.D. Music, sie sind auch immer gut, indem sie Produktionen, wie eben obige, zurückhalten. Erykah Badu konnte sich jedoch auf die drei<br />

spacigen Welteroberer bzw. Producer für „New Amerykah“ verlassen. „Nuclear Evolution: The Age Of Love“ überrascht nun mit Hiphop, Samba, Soul,<br />

Electronica zum Verknallen. In „Dirty Beauty“ ist auch Badu mit von der Partie. - Die neue CD exklusiv hier getwittert: Hippster, sonniger, klanglich<br />

ausgereifter, Synthi-Funk! Miky Merz<br />

Shafi q: „En’ A Free Ka“ (Rapster/ namskeio)<br />

Sa-Ra wären nicht Sa-Ra Creative Partners, würden sich Ommas Keith, Taz Arnold und Shafi q Husayn, drei Masterminds, mittlerweile in N. Y. zuhause,<br />

nicht an diversen Nebenprojekte arbeiten. Ein atmosphärisches Hörerlebnis ist Shafi qs „En’ A Free Ka“-Album. Es glänzt, nicht ganz so wie Sa-Ras<br />

frisches Album durch etwas Hustler-Zynismus, durch subsonische Spiritualität. „En’ A Free Ka“ heisst auf Ägyptisch: Geist. Spätestens ab September<br />

2009 erhältlich. Miky Merz<br />

Grizzly Bear: “Veckatimest“ (Musikvertrieb/ Warp)<br />

Experimentierfreude ist hier Programm – das dritte Album der viel gelobten Brooklyner Indie-Band ist kontrastreicher und schwerer zugänglich als<br />

das letzte. Melodien und Harmoniegesänge wechseln in abrupte Rhythmuswechsel und jazzige Dissonanzen. Dabei bahnen Bässe, Gitarren, Piano<br />

und Streicher sich Wege durch verwinkelte Klang-Räume und ganze –Landschaften: Zwölf intelligent durchkomponierte Tracks langes Seelenreisen<br />

mit immer neuem Ankunftsziel. Herausfordernd, tricky und schön. Yolanda Gil<br />

Lee Fields & The Expressions: „My World“ (Truth & Soul/ namskeio)<br />

Die beste Soul-Scheibe seit Längerem. Lee Fields veröffentlichte rare Einheiten in den 70ern u. a. mit „Let’s Talk It Over“. Der Sänger, heute in<br />

Brooklyn lebend, stand jedoch immer im Schatten von James Brown & Co. Er klingt jedoch wie ein ungeschliffener Diamant. „Money i$ King“, aus<br />

dem aktuellen Werk, hört sich z. B. wie ein Klassiker, stammt aber aus dem Jetzt. Beteiligt waren die Dap Kings, Antibalas, Musiker von Sharon Jones<br />

und Amy Winehouse. Doch Lee Fields steht auf einer anderen Stufe aus musischer Hingabe und Lebenserfahrung: „My World“! Miky Merz<br />

Savath Y Savalas: „La Llama“ (Stones Throw/ namskeio)<br />

Savanth Y Savalas wieder Seite an Seite. Der amerikanische Hans-Dampf-In-Allen-Gassen und seine katalanische Muse Eva Puyuelo Muns schwärmen<br />

bereits zum vierten Mal aus, noch immer ein Insider. „La Liama“ ist kein Seitenprojekt von Prefuse 73 alias Guillermo Scott Herren– und das hört man<br />

deutlich. “La Liama“, welches erstmals in einem New Yorker Appartement aufgenommen wurde, umfasst zwölf Tracks: Zig natürliche Klangwolken<br />

und doch feinnetzige Reminisenzen an die katalanische Hauptstadt. Für Geniesser elektronischer, eigensinniger Samples, klaren Gitarrenmelodien,<br />

zum Repeaten. Yolanda Gil<br />

SCHEIBE DES SOMMERS!<br />

Quantic & His Combo Barbaro: „Traditions in Transition“<br />

(TruThoughts/namskeio)<br />

Scheinbar fällt es Britischen DJs leicht, gute Latin-Sounds einzuspielen. Sie müssten aber Quantic heissen, auch<br />

das Gitarrenspielen beherrschen. Hinzu müssten sie ein Ohr haben für topologische Orchester-Arrangements, sie<br />

müssten eigentlich – wie Quantic alias Will Holland – nach Columbien ziehen, ein Studio bauen, jede Session auf Film<br />

(tropische Videodocus) und Band verewigen. Erst dann erstaunt man die westliche Fachwelt nach zwei Jahren mit<br />

Liedmaterial wie „Un Canto A Mi Tierra“, „The Dreaming Mind“ oder „Arianita“ - elf exzellenten Stücken von bereisten<br />

Rhythmikern und indianischen Vokalisten wie Nidia Gòngora. Quantics CD geht unter jede poetische Latino-Haut.<br />

Miky Merz<br />

Libido<br />

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