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Sonnenhaus / Passivhaus Vergleich zweier Baukonzepte für ...

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2 Grundlagen und Definitionen des Referenzgebäudes 37<br />

Bei Neubauten besteht die Möglichkeit, den Speicher als Gestaltungselement über zwei<br />

Stockwerke reichend im Wohnbereich zu integrieren. Somit kommt die Speicherabwärme<br />

direkt der Raumheizung zugute, und die schlanke Form begünstigt eine gute Temperatur-<br />

schichtung. Diese ist wichtig <strong>für</strong> ein gutes Gelingen jeder Sonnenheizung. Dennoch sollten<br />

große Speicher mit mindestens 250 mm Isolierstärke gedämmt werden, auch damit die<br />

Abwärme im Sommer nicht unangenehm wird.<br />

Wichtigster Ansatzpunkt <strong>für</strong> eine optimierte Speicherbewirtschaftung bzw. Systemtechnik<br />

ist die Tatsache, dass ein Kollektor umso besser heizt, je besser er ausgekühlt wird. Die<br />

kalten Schichten sammeln sich im unteren Speicherbereich, daher wird bei mehrstufigen<br />

Wärmetauschern der untere grundsätzlich immer von der Solaranlage durchströmt. Ein<br />

zweiter oder auch dritter Wärmetauscher schaltet erst dazu, wenn die Vorlauftemperatur<br />

ausreicht, um die entsprechende Schicht im oberen Speicherbereich zu erwärmen. Durch<br />

die Reihenschaltung der Wärmetauscher wird der Massenstrom durch den erhöhten hyd-<br />

raulischen Widerstand etwas reduziert, was eine gewollte Erhöhung des Temperaturhubes<br />

und damit eine Stabilisierung der Schichtladung nach sich zieht (Varioflow-Prinzip). Das<br />

Ganze geschieht noch im Highflow-Bereich mit spezifischen Durchflüssen von etwa<br />

25 - 35 l/(m²h). Die derzeit gängige Lowflow-Technik mit Topladefunktion zur Schnell-<br />

aufheizung des Brauchwassers macht beim (trägen) <strong>Sonnenhaus</strong>konzept wenig Sinn, da<br />

hier über Tage und Wochen auf Vorrat geheizt wird und vorzugsweise über schnellen<br />

Durchlauf ein höherer Kollektorwirkungsgrad angestrebt wird. Ist die Kollektortemperatur<br />

höher als die Temperatur im oberen Teil des Speichers, werden ohnehin zuerst beide WT<br />

durchströmt, der Durchsatz ist dabei reduziert und die Speicherbeladung findet im oberen<br />

Bereich, dem Teil der Trinkwarmwasserbereitung statt.<br />

Ziel bei den Entladevorgängen ist es, den Speicher unten <strong>für</strong> die Solaranlage möglichst<br />

intensiv auszukühlen und oben ein möglichst großes Reservoir an heißem Wasser zu erhal-<br />

ten. Dies geschieht durch eine mehrstufige, „exergiegerechte“ Heizkreisentahme über spe-<br />

zielle Mehrwegemischer, die da<strong>für</strong> sorgen, dass der Heizungsvorlauf aus möglichst tiefen<br />

Regionen des Speichers – idealerweise aus Schichten gleicher Temperatur - gespeist wird.<br />

Somit muss dem Vorlauf weniger Rücklaufwasser beigemischt werden und der Heizungs-<br />

rücklauf sorgt mit größtmöglicher Temperaturspreizung <strong>für</strong> eine gute Auskühlung des un-<br />

teren Speicherbereiches, während die heißen Schichten so lange wie möglich unangetastet<br />

bleiben [16].<br />

Das Trinkwasser wird zur Erhaltung der Temperaturschichtung über ein Vorwärmrohr in<br />

den Edelstahlboiler eingespeist. Der Warmwasserbereiter hat eine pilzartige Form und ragt<br />

bis in den tiefen Bereich des Speichers. So kann das Trinkwasser langsam mit den Tempe-<br />

raturschichten erwärmt werden und oben im Kopfteil seine endgültige Warmwassertempe-<br />

ratur erhalten. Gleichzeitig trägt das bei Entnahme nachströmende Kaltwasser zur Ausküh-<br />

lung der Kaltwasserzone bei. Die Anschlusshöhe des Heizungsvorlaufes bestimmt, wie

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