haus ohne grenzen - Robert Kropf
haus ohne grenzen - Robert Kropf
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sowohl beim Um- als auch beim Weinbau:<br />
Den Wein lassen sie in den Kellergewölben<br />
<strong>ohne</strong> Einsatz von moderner Technik oder<br />
Hilfsstoffen reifen. Die dazugehörigen zehn<br />
Hektar Weingärten werden biodynamisch<br />
bewirtschaftet.<br />
Auch beim Haus mussten sie nicht viel verändern.<br />
Die Wände wurden freigelegt, dabei<br />
kamen alte Wandstrukturen zum Vorschein,<br />
die so belassen wurden. „Alle Bodenfliesen<br />
sind Originale aus dem Haus, auch die<br />
Schiffböden.“ Letztere wurden geschliffen<br />
und blieben unversiegelt.<br />
Als sie in das Haus einzogen, fanden die<br />
beiden viele alte Stücke: Fotografien aus<br />
der Zeit der vorigen Jahrhundertwende,<br />
Ahnenfotos, Alt-Weine, vergilbte Etiketten.<br />
Den ehemaligen Bew<strong>ohne</strong>rn des Guts<strong>haus</strong>es<br />
haben die beiden in ihrer Weinedition<br />
ein Denkmal gesetzt. Ihre Weine sind der<br />
Ahnengalerie des Weinguts entliehen, es<br />
sind Vornamen von Akteuren früherer<br />
Winzergenerationen. So steht der Wein<br />
„Mechthild“ stellvertretend für Mechthild<br />
Wimmer, die Vorbesitzerin des Hauses.<br />
Allerdings finden sich auch viele Stücke<br />
der Eselböck’schen Fam--ilienhistorie in<br />
„der Villa“, wie sie in Oggau genannt wird:<br />
01 02<br />
die Wiege etwa, in der schon Vater Walter<br />
Eselböck gelegen hat. Sie stammt aus der<br />
„Eselmühle“. „Das war das Haus des Großvaters<br />
in St. Margarethen“, erläutert Stephanie.<br />
Er war Juwelier in Wien, heiratete die damalige<br />
Miss Austria und zog mit ihr aufs Land,<br />
um Esel und Schweine zu züchten. „Viele<br />
sagten, er war ein Spinner, dabei hat er sich<br />
nur seinen Traum erfüllt“, so die Enkelin.<br />
Was die Einrichtung betrifft, halten sie sich<br />
an den Spruch: „Es hilft, wenn man Künstler<br />
als Freunde hat. So wie es hilft, wenn man<br />
im Alter Ärzte als Freunde hat“, scherzt<br />
Stephanie. Künstlerfreund Gerhard Hartwig<br />
schenkte ihnen ein abstraktes Weinbild, das<br />
jetzt im Wohnzimmer hängt. Ein Prachensky<br />
ziert die Küche und ein Rudi Hold<strong>haus</strong> das<br />
Wohnzimmer – Geschenke der Künstler zur<br />
Hochzeit. Der Philippe-Starck-Hocker war<br />
Eduards Geschenk zum ersten Hochzeitstag.<br />
Das Endergebnis sind ein Haus und ein<br />
Wein, die man mit denselben Maßstäben<br />
messen kann: Beide dürfen Ecken und<br />
Kanten haben, denen man sich mit Bedacht<br />
nähern muss, um sie zu verstehen. Oder wie<br />
es Stephanie sagt: „Das Haus wie auch der<br />
Wein haben Charakter. Mit ihnen muss man<br />
sich auseinandersetzen wie mit Menschen,<br />
die man näher kennenlernen möchte.“<br />
wOHnenBurGenland<br />
XXXXXxxxxx<br />
01 erste großfamilie. Theodora, Winifried,<br />
Atanasius, Timotheus, Emmeran, Joschuari und<br />
Wiltrude (von links nach rechts). Nicht im Bild: Die<br />
„Großeltern“ Bertholdi und Mechthild<br />
02 zweite großfamilie. Stefanie Eselböck<br />
(28), Sohn August (sechs Monate), Magdalena (18<br />
Monate), Eduard Tscheppe (32) und Haushüter<br />
Douro (2,5 Jahre)<br />
gut Oggau<br />
Wer Lust bekommen hat, kann Familie<br />
Eselböck und dem Gut bei entsprechender<br />
Voranmeldung einen Besuch abstatten und<br />
die vielen guten Weine verkosten.<br />
Hauptstraße 31<br />
7063 Oggau<br />
Tel.: 0664/2069298<br />
www.gutoggau.com<br />
H.O.M.e.<br />
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