Der Malm in der Geothermiebohrung Pullach Th2 ... - Erdwerk
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Oberhalb 2938 m bis 2948 m TVD: Kreide Kalk:<br />
M = 10 m (MD = 3480 – 3493)<br />
<strong>Der</strong> hellgraue Kalk mit Ech<strong>in</strong>o<strong>der</strong>menbruchstücken (Taf. 1B) und kantengrundeten<br />
Quarzkörnern deutet auf e<strong>in</strong>en starken detritischen E<strong>in</strong>fluß h<strong>in</strong>, <strong>der</strong> wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
durch e<strong>in</strong> Delta <strong>in</strong> den mar<strong>in</strong>en Ablagerungsraum e<strong>in</strong>gebracht wurde.<br />
Die siliziklastischen Körner (bis 250 µm) s<strong>in</strong>d kantengerundet, was als H<strong>in</strong>weis auf<br />
e<strong>in</strong>en nur kurzen Küstensaum mit ger<strong>in</strong>gem lateralen Transport gesehen werden<br />
kann. Ech<strong>in</strong>o<strong>der</strong>menbruchstücke weisen nur dünne syntaxiale Anwachssäume auf;<br />
Glaukonit tritt ebenfalls auf. Die E<strong>in</strong>heit mit 10 m Mächtigkeit besteht aus zwei<br />
sauberen Kalkpartien von jeweils etwa 2 m Mächtigkeit, die durch e<strong>in</strong>e tonigere<br />
Zwischenschicht getrennt s<strong>in</strong>d, wie deutlich aus dem Gamma-Log zu ersehen ist.<br />
E<strong>in</strong>heit I: Purbeck 2948 – 2984 m TVD<br />
M = 36 m: (MD = 3493 – 3544)<br />
Graubrauner, überwiegend fe<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>er Kalk und Dolomit (Abb. 3; Tab. 2) mit<br />
< 3 % Porosität und aufgrund <strong>der</strong> Partikelgröße vermutlich auch mit sehr ger<strong>in</strong>ger<br />
Permeabilität. Die lateralen Faziesän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Purbeck-Kalke und -Dolomite<br />
sowie <strong>in</strong>nerhalb des »Brekzien-Purbeck« können regional auch erhebliche Porosität<br />
bed<strong>in</strong>gen. Charakteristisch ist hier das grobe Peloid- bis Ooidgefüge sowie Favre<strong>in</strong>a<br />
salevensis. An <strong>der</strong> Basis treten vere<strong>in</strong>zelt Ooide mit Durchmessern bis zu 0,3 mm<br />
auf (Taf. 1D). Favre<strong>in</strong>a salevensis (Taf. 1C und D) ist beson<strong>der</strong>s im oberen Teil des<br />
Purbeck häufig. Hier ist zum Teil noch deutliche Rest-Interpartikelporosität zu erkennen.<br />
Dichte rekristallisierte Mikrite (Taf. 1E) mit dolomitischem Anteil stellen<br />
auch e<strong>in</strong>en charakteristischen Mirofaziestyp des Purbeck dar.<br />
Das Gamma-Log des hier anstehenden Purbeck (Abb. 3) weist e<strong>in</strong>e Zunahme des<br />
Tongehaltes und damit auch <strong>der</strong> mikritischen Karbonate vom Liegenden zum<br />
Hangenden aus (f<strong>in</strong><strong>in</strong>g upwards). Bei den beiden an <strong>der</strong> Basis auftretenden re<strong>in</strong>en<br />
kalkigen Partien von etwa 2-4 m Mächtigkeit, die durch ger<strong>in</strong>ge Gamma-Zählraten<br />
charakterisiert s<strong>in</strong>d, handelt es sich um Ooid-Gra<strong>in</strong>stones wie oben beschrieben.<br />
Die graubraune Farbe ist durch den höheren Tongehalt bed<strong>in</strong>gt.<br />
E<strong>in</strong>heit II: Oberster <strong>Malm</strong> Kalk 2984 – 3017 m TVD:<br />
M = 33 m (MD = 3544 – 3579 m)<br />
<strong>Der</strong> graue Kalk besteht aus unterschiedlichen Faziestypen <strong>in</strong> denen mikritische Lithoklasten<br />
und mikritisierte Ooide vorherrschen. Es treten Ooid-Peloid-Gra<strong>in</strong>stones<br />
auf, <strong>in</strong> denen gelegentlich die tangentialen Reliktstrukturen <strong>der</strong> Ooide (Durchmesser<br />
bis 0,6 mm) noch zu erkennen s<strong>in</strong>d (Taf. 1F; Abb. 3). Die Gra<strong>in</strong>stones<br />
s<strong>in</strong>d meist dicht mit allseitigen Zementsäumen gut verfestigt und weisen nur sehr<br />
ger<strong>in</strong>ger Interkristall<strong>in</strong>porosität zwischen Calcitkristallen auf.<br />
Das Gamma-Log dokumentiert, dass es sich hier um e<strong>in</strong>e Wechselfolge von fe<strong>in</strong>en,<br />
re<strong>in</strong>en Kalkbänken (Ooid-Gra<strong>in</strong>stones) mit e<strong>in</strong>geschalteten Mikritlagen (hohe<br />
Gamma-Zählraten) handelt.<br />
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