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Der Malm in der Geothermiebohrung Pullach Th2 ... - Erdwerk

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An<strong>der</strong>e Bereiche s<strong>in</strong>d von zahlreichen <strong>in</strong>terkristall<strong>in</strong>en Rissen durchzogen (Taf.<br />

5C), die auf die Sprödigkeit des Dolomits deuten. E<strong>in</strong>schaltungen von sauberem,<br />

grobkristall<strong>in</strong>em Dolomit (Taf. 5D) s<strong>in</strong>d durch ger<strong>in</strong>ge Gamma-Strahlung charakterisiert.<br />

Die erreichte Basis <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heit X weist wie<strong>der</strong> mittelkristall<strong>in</strong>en Dolomit mit verzahntem<br />

Kristallgefüge auf (Taf. 5 E und F). Auch hier s<strong>in</strong>d Risse zu f<strong>in</strong>den, die<br />

mit später gebildetem Calcit wie<strong>der</strong> verfüllt s<strong>in</strong>d (Taf. 5E).<br />

34<br />

4.2. Dolomit-Kristallgröße, -Morphologie,<br />

sichtbare Porosität und Spülungsverluste<br />

Die mikroskopische Analyse und das Vermessen <strong>der</strong> Kristallgrößen von Dolomit,<br />

<strong>der</strong> Morphologie <strong>der</strong> Dolomitkristalle (idiomorph, hypidiomorph, xenomorph)<br />

und <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> sichtbaren (blau e<strong>in</strong>gefärbten) Porenräume sollen zur Interpretation<br />

<strong>der</strong> Zuflussraten <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Dolomit-Typ dienen. Da <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bohrung<br />

<strong>Pullach</strong> <strong>Th2</strong> ke<strong>in</strong>e abschnittsweisen Zuflußraten vorliegen, werden diese Daten<br />

anschließend im H<strong>in</strong>blick auf die Spülungsverluste diskutiert, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bereichen deutliche Unterschiede aufweisen.<br />

Die Bohrung <strong>Pullach</strong> <strong>Th2</strong> weist <strong>in</strong> <strong>der</strong> erschlossenen <strong>Malm</strong>-Schichtfolge e<strong>in</strong>e Zuflußrate<br />

von ca. 45 l/s auf. Diese Zuflußraten beschränken sich im Wesentlichen<br />

auf den dolomitischen Teil <strong>der</strong> lithologischen E<strong>in</strong>heiten VI – X.<br />

Geht man davon aus, dass e<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong> Zuflußraten über Interkristall<strong>in</strong>poren<br />

zwischen den Dolomitkristallen unterschiedlicher Größe erfolgt, müsste e<strong>in</strong> Zusammenhang<br />

zu den Spülungsverlusten bestehen, <strong>in</strong>sofern diese auch überwiegend<br />

an Interkristall<strong>in</strong>poren gebunden s<strong>in</strong>d. <strong>Der</strong> Fluidtransport kann <strong>in</strong> diesem Fall nur<br />

über die so genannte Matrixpermeabilität erfolgen. Zuflußraten und Spülungsverluste<br />

über Klüfte dürften ke<strong>in</strong>en Zusammenhang zum Anteil an Dolomit und <strong>der</strong><br />

Größe <strong>der</strong> Interkristall<strong>in</strong>poren, und damit <strong>der</strong> Dolomitkristallgröße, erkennen lassen.<br />

4.2.1. Spülungsverluste im Zielhorizont (<strong>Malm</strong>tiefengrundwasserleiter)<br />

Insgesamt konnten ab 3.709 m MD bis zum Erreichen <strong>der</strong> Endteufe (4.120 m<br />

MD) kumulative Spülungsverluste von 43 m³ festgestellt werden (Abb. 4).<br />

Die ersten Spülungsverluste <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bohrung <strong>Pullach</strong> Th 2 traten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Teufe von<br />

3.709 m MD (= 3.122 m TVD) auf, ab ca. 175 m vertikal unter Top <strong>Malm</strong> (2.946<br />

m TVD). Die schleichenden Spülungsverluste ab 3.709 m traten <strong>in</strong> Horizonten<br />

auf, die e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen, jedoch zunehmenden Anteil an Dolomit <strong>in</strong> den Spülproben<br />

erkennen lassen.<br />

Die stärksten Spülungsverluste im <strong>Malm</strong> waren im tieferen <strong>Malm</strong>, <strong>in</strong> den untersten<br />

ca. 150 Bohrmetern (ca. 110 m vertikal), ab e<strong>in</strong>er Teufe von ca. 3.980 m MD<br />

mit ca. 5 m3/h (1,4 l/s) zu verzeichnen. Diese traten erstmals auf, als überwiegend

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