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Wohlig müde mit freiem Kopf 14 Bewegung im Alter Es gibt viele Gründe, sich auch im Alter viel zu bewegen. Deshalb gibt es immer mehr aktive Seniorinnen und Senioren, und gleichzeitig nehmen auch die Angebote zu. «Jetzt fühle ich mich so richtig durchgearbeitet, aber auch wunderbar gelöst und entspannt.» Esther S. strahlt. Immer am Montagmorgen geht sie zur Gymnastikstunde. Auch mit ihren über 80 Jahren kann sich Esther S. ein Leben ohne Bewegung nicht vorstellen. Sie fühlt sich fit und jugendlich dabei. Müde oder sogar erschöpft? Die energische, durchtrainierte Frau lacht und antwortet lakonisch: «Nein. Nie.» Esther S. ist kein Einzelfall. In Basel organisiert das «akzent forum» von Pro Senectute beider Basel in Zusammenarbeit mit dem Sportamt Basel-Stadt ein breites Sportangebot für Frauen und Männer ab 50 Jahren. Zwischen vier- und fünftausend Frauen und Männer ab 50 Jahren treiben innerhalb dieses Angebots regelmässig Sport. «Diese Zahl steigt permanent», weiss Silvia Stöcklin, Fachleiterin Sport im «akzent forum». Die zahlreichen privaten Angebote sind in dieser Schätzung nicht berücksichtigt. «Gerade mit zunehmendem Alter ist es wichtig, durch regelmässige Bewegung die Beweglichkeit, Kraft, Koordination und das Gleichgewicht zu erhalten. Egal in welchem Alter, wir finden für alle Interessenten etwas Passendes im Rahmen der vielfältigen Möglichkeiten», erklärt Silvia Stöcklin. Sportliche Betätigungen wie zum Beispiel regelmässiges Wandern, Schwimmen und vieles mehr haben für die Seniorinnen und Senioren noch weitere, äusserst positive Effekte, wie Silvia Stöcklin betont. Sie strukturieren den Wochen- und Tagesablauf, sie bringen Rhythmus ins Leben und fördern den sozialen Kontakt, der mit der sportlichen Bewegung automatisch entsteht. «Es gibt viele Mitglieder, die mehrere Angebote nutzen. Sie sind zum Beispiel am einen Tag mit der Wandergruppe im Jura unterwegs und gehen an einem anderen Tag noch in die Gymnastik», so Silvia Stöcklin. Für Esther S. sind aber auch die stillen Momente in ihren Bewegungen sehr wichtig. Wenn sie zum Beispiel im Schwimmbad ihre Längen schwimmt oder auf die Rigi fährt und eine kleine Wanderung macht: Das ist für sie die perfekte Kombination von Bewegung und Abschalten. «Nach einer solchen Wanderung fühle ich mich wohlig müde und der Kopf ist wieder frei für die anderen Dinge des Lebens», schwärmt die über 80-jährige sportliche Dame. Sebastian Schlegel
Das Portrait eines Kunden von Spitex Basel. Diesmal Ramona Kunz Ihre Wünsche sind bescheiden «Ich bin froh, wenn am Morgen Spitex Basel kommt. Ich bin nicht der Typ, der zu Hause rumliegt.» Ramona Kunz ist seit der Kindheit zerebral gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. Sie hat ihr Schicksal akzeptiert und ist froh, wenn ihr Leben so bleibt, wie es ist. Dass sie unternehmungslustig und aktiv ist, zeigen das leuchtend rote T-Shirt des Behindertensports, das sie trägt, und die lustige, typisch südamerikanische Tasche, welche sie bei sich hat. Im Mittelpunkt ihres Alltags steht – wie bei vielen anderen auch – die Arbeit: Jeden Morgen kommt die Mitarbeiterin von Spitex Basel und hilft ihr beim Aufstehen. Ein Taxi bringt sie dann in ihr Büro, wo sie seit etwa 20 Jahren halbtags arbeitet. Am Abend hilft ihr die Fachfrau von Spitex Basel ins Bett. «Als ich mit der Arbeit angefangen habe, hiess mein Arbeitgeber noch Ciba-Geigy, dann wurde daraus die Novartis, und nun ist es die Syngenta», stellt sie mit Humor fest. «Meine Arbeit interessiert mich sehr. Ich bin glücklich mit meinem Beruf.» Der Blick von Ramona Kunz bleibt an einem Bild an der Wand hängen. Es zeigt ein kleines Mädchen: «Das ist mein Patenkind, die Tochter meines Bruders», erzählt sie strahlend und fügt hinzu: «Sie ist jetzt schon sechs Jahre alt und ein lebendiges kleines Mädchen.» Zu ihrer Familie hat Ramona Kunz viel Kontakt. Die Eltern wohnen im gleichen Haus. Auch ihre Brüder sieht sie regelmässig. Mit ihnen unternimmt sie viel, wie zum Beispiel Theaterbesuche oder Spaziergänge im Park. Kürzlich besuchte sie mit ihrem Bruder und dessen Familie eine Pferdeshow in der St. Jakob-Halle. Doch nicht nur Pferde sind ihre Passion. Sie hat es auf viel grössere Tiere abgesehen. Dies zeigt eine Vitrine im Wohnzimmer, die gefüllt ist mit kleinen und grossen, dicken und dünnen Elefanten. Ramona Kunz sammelt sie seit Jahren und erinnert sich, wie alles begann: «Als ich noch in der Realschule war, hat mir eine Physiotherapeutin einen Elefanten aus Porzellan geschenkt. Das war der Anfang meiner Sammlung.» Jetzt sind es mehr als zweihundert oft zierliche Dickhäuter in allen Farben und Formen. Sogar aus Mosambik hat sie ein Exemplar. «Freunde bringen mir von überall Elefanten mit», erzählt die Sammlerin stolz. Trotzdem ist Ramona Kunz ein bescheidener Mensch, das zeigt sich besonders, wenn sie auf ihre Wünsche angesprochen wird: «Ich habe keine grossen Wünsche, nur, dass ich weiterhin in der Lage bin, das zu unternehmen, wozu ich Lust habe.» Sebastian Schlegel Kundenportrait 15
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