Riehen-Bettingen Gundeldingen/ Bruderholz Kleinbasel - Spitex Basel
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Mit weitaus weniger fremdsprachiger<br />
Kundschaft wird <strong>Spitex</strong> <strong>Basel</strong> im Gellertquartier<br />
konfrontiert. Evrim Halis<br />
stellt fest, dass sich die Sprachenvielfalt<br />
je nach Quartier unterscheidet:<br />
«Im Gellert wohnen beispielsweise<br />
wenig Türkischsprechende.» Das ist<br />
auch der Grund, weshalb Evrim Halis<br />
noch nie mit einer Kundin oder einem<br />
Kunden türkisch gesprochen hat. Sie<br />
selbst, aus einer türkischen Familie<br />
stammend und in <strong>Basel</strong> zur Schule<br />
gegangen, spricht diese Sprache fliessend.<br />
Die Kundschaft im Gellert wird<br />
von ihr also auf Schweizerdeutsch<br />
betreut – mit einer Ausnahme: «Regelmässig<br />
gehe ich zu einer amerikanischen<br />
Familie, die überhaupt kein<br />
Deutsch spricht. Wir kommunizieren<br />
zusammen auf Englisch.»<br />
Verbindungen schaffen<br />
Problematischer wird es, wenn<br />
durch Kommunikationsschwierigkeiten<br />
wichtige Informationen verloren<br />
gehen oder überhaupt nicht erhoben<br />
werden. Ein wichtiger Verständigungskanal,<br />
über den Informationen<br />
ausgetauscht werden, sind Gespräche<br />
über alltägliche Themen. Wo die<br />
Sprache fehlt, wird dies dann zu einer<br />
Herausforderung. Meistens, so<br />
Martin Tügend, brauche es einfach<br />
etwas Geduld: «Danach stellt sich automatisch<br />
ein Vertrauensverhältnis<br />
zwischen der Mitarbeiterin und der<br />
Kundin oder dem Kunden ein.» Für<br />
beide Seiten in der Beziehung zwischen<br />
Fachleuten und Kundschaft<br />
können Kommunikationsprobleme<br />
unangenehm sein. Wenn aber «das<br />
Eis gebrochen» ist, fällt auch das<br />
Kommunizieren leichter.<br />
Neben den sprachlichen Barrieren<br />
kommt es auch bei Personen ausländischer<br />
Herkunft, die die hiesige<br />
Sprache sprechen, zu Missverständnissen.<br />
Dagmar Domenig, Leiterin<br />
des Fachbereichs Bildung und Gesundheitsförderung<br />
des Zentrums für<br />
Migration und Gesundheit, weist in<br />
einem Artikel darauf hin, dass sich<br />
Pflegende teilweise innerlich zurückziehen<br />
und sich vom Gesprächspartner<br />
abgrenzen. Dabei verkleinert sich<br />
der Anteil an Alltagsgesprächen, die<br />
eigentlich gegenseitiges Vertrauen<br />
schaffen. Domenig führt dieses Verhalten<br />
nebst einer generellen Unsicherheit<br />
auf die Wahrnehmung<br />
ausländischer Personen durch eine<br />
«gefärbte Brille» zurück. Kulturelle<br />
oder religionsbezogene Vorstellungen<br />
werden auf das Gegenüber übertragen<br />
und dadurch Aussagen und Ansichten<br />
teilweise falsch interpretiert.<br />
Kulturell-religiöse Hindernisse zwischen<br />
Fachpersonen und der Kundschaft<br />
kennt Martin Tügend kaum.<br />
<strong>Spitex</strong> <strong>Basel</strong> pflegt einige Standardregeln,<br />
die generell befolgt werden.<br />
Beim Besuch von Muslimen ziehen die<br />
Mitarbeiterinnen von <strong>Spitex</strong> <strong>Basel</strong> beispielsweise<br />
blaue «Überschuhe» an.<br />
Dies sei ein Zeichen von Respekt gegenüber<br />
der Tradition, dass Schuhe<br />
beim Betreten der Wohnung normalerweise<br />
ausgezogen werden. Tügend<br />
fügt hinzu: «Doch meistens winken<br />
die Kunden ab und diese Füsslinge<br />
sind überhaupt nicht nötig.»<br />
Verbindungen schaffen<br />
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