Testinformationen - Testzentrale
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auf dem Fragebogen. Angaben zu Alter, Geschlecht und<br />
Name sowie Code-Nummer werden bei beiden Versionen<br />
auf dem Deckblatt bzw. zu Beginn erhoben.<br />
4. Grundkonzept<br />
Der INK baut auf der Konsistenztheorie von Grawe (1998)<br />
auf. Innerhalb dieser nimmt die Inkongruenz eine zentrale<br />
Rolle bei der Erklärung der Genese und Behandlung psychischer<br />
Störungen ein.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass innerhalb eines Individuums<br />
gleichzeitig viele Prozesse zur internen und<br />
externen Systemregulation ablaufen. Je konsistenter diese<br />
Prozesse sind, desto erfolgreicher kann die Auseinandersetzung<br />
mit der Umwelt erfolgen und desto eher werden<br />
Grundbedürfnisse einer Person befriedigt. Die Grundbedürfnisse<br />
beziehen sich auf vier Bereiche: 1. Orientierung<br />
und Kontrolle, 2. Bindung und Anschluss, 3. Selbstwerterhöhung<br />
und Selbstwertschutz sowie 4. Lustgewinn und<br />
Unlustvermeidung. Die Befriedigung dieser Grundbedürfnisse<br />
erfolgt individuell unterschiedlich und ist abhängig<br />
von genetischer Bereitschaft und Präferenz, gesellschaftlichen<br />
und kulturellen Lebensbedingungen sowie konkreten<br />
Sozialisationsbedingungen in der jeweiligen Gesellschaft.<br />
Die konkreten individuellen Ziele und Mittel zur<br />
Umsetzung der Grundbedürfnisbefriedigung werden als<br />
motivationale Schemata bezeichnet und stellen die individuellen<br />
Möglichkeiten zur Bedürfnisbefriedigung dar.<br />
Wird die Grundbedürfnisbefriedigung wiederholt frustran<br />
erlebt, so bilden sich so genannte Vermeidungsschemata<br />
heraus, welche die Minimierung der bedürfnisverletzenden<br />
Erfahrungen zum Inhalt haben. Annäherungs- wie<br />
auch Vermeidungsschemata sind gleichzeitig aktiv ablaufende<br />
Regulierungsprozesse.<br />
Ist ein gleichzeitiges Erreichen unterschiedlicher Inhalte<br />
der Schemata nicht möglich, so wird dies innerhalb<br />
der Konsistenztheorie als Diskordanz bezeichnet. Werden<br />
Annäherungs- bzw. Vermeidungsziele nicht erreicht und<br />
stimmt daher die Wahrnehmung der Realität nicht mit den<br />
Zielen überein, so bezeichnet man das als Inkongruenz.<br />
Geht es im FAMOS (2002) u.a. darum, Inkonsistenzen in<br />
Form von Diskordanzen zu ermitteln, so steht beim INK<br />
die Analyse der Inkongruenz im Mittelpunkt.<br />
5. Durchführung<br />
Alter: ab 18 Jahre<br />
Dauer: in Abhängigkeit von Leseflüssigkeit zwischen 10<br />
und 20 Minuten, keine Zeitbeschränkung.<br />
Formen: Langform (INK, 94 Items) und Kurzform (K-INK,<br />
23 Items); Einzel- wie auch Gruppenuntersuchung möglich;<br />
Paper-Pencil-Version.<br />
6. Auswertung<br />
Die Auswertung beansprucht etwa 10 Minuten. Die Antworten<br />
der Probanden werden skalenweise als Zahlenwerte<br />
auf den Auswertungsbogen übertragen, diese werden<br />
addiert und durch die Anzahl der Items geteilt (Mittelwert-<br />
Testinformation<br />
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bildung). Der Skalenwert der Annährungsziele errechnet<br />
sich durch die Subtraktion des Mittelwertes von 6, die<br />
Skalenwerte der Vermeidungsziele entsprechen den errechneten<br />
Mittelwerten. Zusätzlich werden Gesamtwerte<br />
für die Inkongruenz bezüglich der Annäherungs- und Vermeidungsziele<br />
sowie die Gesamtinkongruenz errechnet.<br />
Die ermittelten Skalenwerte können anhand der im TM<br />
aufgeführten Tabellen je nach Geschlecht und Alter in<br />
T-Werte transformiert oder direkt als Mittelwerte in das<br />
Auswertungsprofil eingetragen werden, auf dem Normwerte<br />
bereits markiert sind.<br />
Fehlen einzelne Antworten einer Skala, so erfolgt die<br />
Mittelwertbildung durch die Teilung mit der tatsächlich<br />
beantworteten Itemanzahl, wenn insgesamt mindestens<br />
drei Items pro Skala vorhanden sind.<br />
7. Gütekriterien<br />
7.1 Objektivität. Hohe Durchführungs- und Auswertungsobjektivität<br />
des INK können durch die Standardisierung<br />
des Fragebogens und die ausführliche Anleitung angenommen<br />
werden. Die Interpretationsobjektivität ist gesichert<br />
durch Normwerte und ein Interpretationsbeispiel<br />
(TM, S. 33–41).<br />
Die Verzerrung der Selbsteinschätzungsdaten durch<br />
sozial erwünschte Antworten kann nicht ausgeschlossen<br />
werden, allerdings zeigten sich nur bei drei Skalen (Geselligkeit<br />
r = .24, Alleinsein/Trennung r = .23, Geringschätzung<br />
r = .21; N = 106) signifikante Korrelationen mit der<br />
Skala zur sozialen Erwünschtheit.<br />
7.2 Reliabilität. Das TM enthält Angaben zur internen<br />
Konsistenz (Cronbachs Alpha) der Skalen der Langform<br />
(S. 55). Die Werte liegen zwischen .44 und .92. Insgesamt<br />
ist die interne Konsistenz der Skalen, bis auf wenige Ausnahmen,<br />
als gut zu bewerten.<br />
Die Test-Retest-Reliabilitäten wurden an einer Stichprobe<br />
von 80 Studierenden berechnet, wobei fast 3/4 der<br />
Befragten weiblich waren. Sie liegen nach einer Woche für<br />
die Annäherungsziele zwischen .42 und .91 bei einem Mittelwert<br />
von .68. Für die Vermeidungsziele schwanken sie<br />
zwischen .54 und .79 mit einem Mittelwert von .64.<br />
7.3 Validität. Wie auch beim FAMOS sind die Skalen des<br />
INK inhaltlich valide, wobei bei der Vielfalt möglicher<br />
menschlicher Motive nicht davon ausgegangen werden<br />
kann, alle zu erfassen (Heckhausen, 1989). Durch die Rückmeldung<br />
von Patienten und Psychotherapeuten zum<br />
FAMOS konnte aber der INK entsprechend überarbeitet<br />
werden. Es kann auch davon ausgegangen werden, dass<br />
die erfragten Motive inhaltlich die Bandbreite des zu erfassenden<br />
Konzeptes wiedergeben.<br />
Die Annahme, dass sich Psychotherapiepatienten in<br />
den Inkongruenzwerten von „normalen“ Personen unterscheiden,<br />
konnte mit teilweise sehr hohen Effektstärken<br />
nachgewiesen werden (TM, S. 59).<br />
Die zur Überprüfung der Konstruktvalidität durchgeführten<br />
Faktorenanalysen zeigten eine weitreichende